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Kurt Jurgensen 20 August 1929 in Flensburg 8 Oktober 1999 in Kronshagen war ein deutscher Historiker und Geschichtsdidaktiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Schulzeit 1 2 Akademische Laufbahn 2 Werk 3 Wirken 4 Schriften Auswahl 5 Literatur 6 Archivalien 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchulzeit Bearbeiten Kurt Jurgensen wuchs als Sohn des Lehrers Johannes Jurgensen und dessen Frau Helene geb Prehn in einem evangelisch lutherisch gepragten Elternhaus in Flensburg auf 1 Er besuchte von 1940 bis 1950 das Alte Gymnasium in Flensburg wobei seine Schulzeit 1945 bedingt durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen wurde 2 Akademische Laufbahn Bearbeiten Nach dem Abitur studierte er bis 1954 die Facher Geschichte Philosophie Romanistik und Padagogik in Kiel Marburg und Paris Der Student Kurt Jurgensen erhielt ein Stipendium der franzosischen Regierung 2 und besuchte 1953 54 die Ecole normale superieure in Paris Das Studium beendete er vorerst 1955 mit dem Ersten Staatsexamen und absolvierte im Anschluss sein Referendariat an der Max Planck Schule in Kiel 3 Das Referendariat unterbrach er 1956 und 1957 fur jeweils mehrere Monate um in Belgien fur seine Doktorarbeit zu forschen Seine Promotion wurde von Otto Becker und Fritz Wagner angeregt und nach dem Tod Otto Beckers von Karl Dietrich Erdmann betreut 1958 legte er zunachst das Zweite Staatsexamen ab und wurde noch im Sommer desselben Jahres promoviert In den folgenden sieben Jahren arbeitete er als Lehrer an der Max Planck Schule Auf Empfehlung von Karl Dietrich Erdmann 4 wechselte er 1965 als Studienrat in den Hochschuldienst am Historischen Seminar der Christian Albrechts Universitat zu Kiel CAU 1 2 1971 erhielt Jurgensen einen Ruf an die Padagogische Hochschule Flensburg auf die Professur Geschichte Didaktik und Methodik des Geschichtsunterrichts 5 6 Zwei Jahre spater wurde er auf die gleiche Professur an der Padagogischen Hochschule Kiel berufen 1 Im Jahre 1974 habilitierte er sich an der Philosophischen Fakultat fur Mittlere und Neuere Geschichte Kurt Jurgensen lehrte sowohl an der Padagogischen Hochschule Kiel als auch am Historischen Seminar der Christian Albrechts Universitat Nach seiner Emeritierung im Sommer 1994 vertrat er fur zwei weitere Semester den Lehrstuhl fur Geschichte und ihre Didaktik an der CAU 2 Sein Grab befindet sich auf dem Parkfriedhof Eichhof Werk BearbeitenDas Spektrum der Forschungsinteressen von Kurt Jurgensen war vielfaltig Er unternahm Forschungsreisen nach Bonn Brussel London und Ottawa 7 Zu seinen besonderen Forschungsgebieten zahlen die staatlich politische und kirchliche Neuordnung in Schleswig Holstein nach 1945 das Nationalitatenproblem in Kanada und der liberale Katholizismus und die Verfassungsbewegung des 19 Jahrhunderts 1 Seine Dissertationsschrift uber die Geschichte Belgiens im 19 Jahrhundert wird noch heute zu den wichtigsten Werken dieses Themenbereichs gezahlt 8 9 Als Mitarbeiter des Instituts fur Europaische Geschichte in Mainz 1961 1962 hatte er die Moglichkeit die Forschungen auf dem Gebiet seiner Dissertation auszuweiten und eine erweiterte Fassung dieser 1963 zu veroffentlichen 2 Die enge Verbundenheit mit seiner Heimat ist die Grundlage fur seine intensiven Forschungen zur Landesgeschichte Schleswig Holsteins 10 In diesem Zusammenhang sind vor allem seine Forschungen zur britischen Besatzungspolitik nach dem Zweiten Weltkrieg bemerkenswert da er eine umfangreiche Auswertung von Akten aus sowohl militarischen als auch zivilen Institutionen im Londoner Archiv vornahm 11 Daruber hinaus beschaftigte er sich mit der Geschichte Kanadas insbesondere mit der Nationalitatenfrage 1966 und 1970 erhielt Jurgensen Einladungen der Universitat Ottawa Lehrveranstaltungen zur deutschen Geschichte abzuhalten 12 4 Jurgensen setzte sich zudem intensiv mit der Geschichtsdidaktik auseinander und war in den 1980er Jahren Leiter der Landesarbeitsgemeinschaft Landesgeschichte im Unterricht beim Kultusministerium 2 Wirken BearbeitenKurt Jurgensen engagierte sich neben seiner Arbeit an der Christian Albrechts Universitat zu Kiel in verschiedenen wissenschaftlichen Vereinen Er war Grunder und Vorsitzender der Sektion Kronshagen der Schleswig Holsteinischen Universitats Gesellschaft SHUG Er leitete den Fachbereich Geschichte der Lauenburgischen Akademie fur Wissenschaft und Kultur FLA bis 1996 Lange Zeit arbeitete er fur die Gesellschaft fur Schleswig Holsteinische Geschichte GSHG im wissenschaftlichen Beirat und im Redaktionsausschuss des Biographischen Lexikons fur Schleswig Holstein und Lubeck Ausserdem war er seit 1991 Mitglied der Kuratoriums des Instituts fur schleswig holsteinische Zeit und Regionalgeschichte IZRG und Mitbegrunder der Zeitschrift fur Kanada Studien des Organs einer gleichnamigen wissenschaftlichen Gesellschaft 13 Schriften Auswahl BearbeitenLamennais und Belgien Das Ringen um den liberalen Katholizismus in Belgien bis zu Enzyklika Mirari Vos des Papstes Gregor XVI August 1832 Kiel 1958 Inauguraldissertation in 2 Bden Beitrage zur Geschichte Schleswig Holsteins nach dem Zweiten Weltkrieg Kiel 1974 Habilitationsschrift zur Erlangung der Venia legendi der Philosophischen Fakultat der Christian Albrechts Universitat zu Kiel Vorgelegt in zwei Teilen Die Grundung des Landes Schleswig Holstein nach dem Zweiten Weltkrieg Der Aufbau der demokratischen Ordnung in Schleswig Holstein unter dem ersten Ministerprasidenten Theodor Steltzer Neumunster 1969 Die Grundung des Landes Schleswig Holstein nach dem Zweiten Weltkrieg Der Aufbau der demokratischen Ordnung in Schleswig Holstein wahrend der britischen Besatzungszeit 1945 1949 Neumunster 1998 Die Stunde der Kirche Die Evangelisch Lutherische Landeskirche Schleswig Holsteins in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg Neumunster 1976 Literatur BearbeitenOliver Auge Martin Gollnitz Landesgeschichtliche Zeitschriften und universitare Landesgeschichte Das Beispiel Schleswig Holstein 1924 2008 In Thomas Kuster Hrsg Medien des begrenzten Raumes Landes und regionalgeschichtliche Zeitschriften im 19 und 20 Jahrhundert Forschungen zur Regionalgeschichte Bd 73 Paderborn 2013 S 69 125 Manfred Jessen Klingenberg Kurt Jurgensen Universitat und Land Geschichte der Schleswig Holsteinischen Universitats Gesellschaft 1918 1993 Neumunster 1995 Sebastian Lehmann Schriftenverzeichnis Prof Dr Kurt Jurgensen 1929 1999 Kronshagen 2000 Manfred Jessen Klingenberg Kurt Jurgensen 20 August 1929 bis 8 Oktober 1999 Nachruf In Christiana Albertina 50 2000 S 231 232 Peter Wulf Zum Gedenken an Kurt Jurgensen In Zeitschrift der Gesellschaft fur Schleswig Holsteinische Geschichte 125 2000 S 7 8 Archivalien BearbeitenLandesarchiv Schleswig Holstein in Schleswig Abt 47 Nr 6695 1972 1974 Nr 7243 1971 1990 Abt 811 Nrn 42964 42968 1963 1995 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Kurt Jurgensen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Manfred Jessen Klingenberg Laudatio auf Kurt Jurgensen 1929 1999 PDF 1 2 MB Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Landesarchiv Schleswig Holstein Abt 47 Nr 6695 a b c d e f Landesarchiv Schleswig Holstein Abt 811 Nr 42967 Im Laufe seines Referendariats war Kurt Jurgensen auch an der Hebbelschule in Kiel und am Gymnasium Geesthacht tatig Landesarchiv Schleswig Holstein Abt 811 Nr 42967 a b Landesarchiv Schleswig Holstein Abt 811 Nr 42965 Landesarchiv Schleswig Holstein Abt 811 Nr 42966 Parallel dazu hatte er einen Lehrauftrag am Historischen Seminar in Kiel im Umfang von zwei bis vier Wochenstunden fur die Geschichte des britischen Commonwealth mit Schwerpunkt Kanada Landesarchiv Schleswig Holstein Abt 811 Nr 42966 Landesarchiv Schleswig Holstein Abt 47 Nr 7243 Manfred Jessen Klingenberg Kurt Jurgensen 20 August 1929 bis 8 Oktober 1999 Nachruf In Christiana Albertina 50 2000 S 231 Karl Dietrich Erdmann Herr Jurgensen ist ein international anerkannter Kenner der Entstehungsgeschichte der belgischen Verfassung und insonderheit des Einflusses den der liberale Katholizismus und hier besonders Lamennais ausgeubt hat Landesarchiv Schleswig Holstein Abt 47 Nr 7243 Auge Gollnitz Landesgeschichtliche Zeitschriften und universitare Landesgeschichte 2013 S 96ff Sebastian Lehmann Schriftenverzeichnis Prof Dr Kurt Jurgensen 1929 1999 Kronshagen 2000 S 7 Peter Wulf Zum Gedenken an Kurt Jurgensen In Zeitschrift der Gesellschaft fur Schleswig Holsteinische Geschichte 125 2000 S 7 Lehmann Schriftenverzeichnis Prof Dr Kurt Jurgensen S 8 9Normdaten Person GND 123442451 lobid OGND AKS LCCN n81035575 VIAF 921113 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jurgensen KurtKURZBESCHREIBUNG deutscher Historiker und GeschichtsdidaktikerGEBURTSDATUM 20 August 1929GEBURTSORT FlensburgSTERBEDATUM 8 Oktober 1999STERBEORT Kronshagen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurt Jurgensen amp oldid 209455855