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Bogislav Helmuth Hermann Willebrand 1 16 Marz 1816 in Melz 10 Juni 1899 in Schwerin war ein deutscher Architekt und mecklenburgischer Baubeamter des Klassizismus und des Historismus Hermann Willebrand Portrat von Ferdinand Meyer 1896 Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Ehrungen und Auszeichnungen 4 Werkliste Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenHermann Willebrand ist Spross eines uralten mecklenburgischen weit verzweigten Pastorengeschlechts das bald nach der Reformation im 16 Jahrhundert aus der Prignitz nach Mecklenburg eingewandert ist Willebrand wurde geboren als Sohn des Pastors Ludwig Willebrand 1772 1845 in dessen zweiter Ehe mit der Neubrandenburger Pastorentochter Dorothea Sophie Elisabeth geb Kortum 1793 1864 Er heiratete Maria Magdalena Charlotta Cordua und bekam mit ihr zwischen 1846 und 1856 vier Kinder Leben BearbeitenWillebrand besuchte das Gymnasium Carolinum in Neustrelitz verliess es jedoch ohne Abitur und absolvierte stattdessen vermutlich eine Handwerkslehre im Baufach 1835 bis 1838 studierte er in Berlin an der Kunstakademie und der Bauakademie Zu seinen Lehrern zahlten Wilhelm Stier 1799 1856 und Friedrich August Stuler Ostern 1838 ging er nach Schwerin und bekam nach seinem dort absolvierten Examen ab 14 Juni 1839 eine Stelle als Baukondukteur der Grossherzoglichen Kammer in der Residenzstadt Er arbeitete an der Seite von Georg Adolf Demmler an Planen fur das stadtische Krankenhaus an der Werderstrasse fur das Arsenal am Pfaffenteich den Marstall und das Schauspielhaus Der damalige Hofbaumeister Demmler hatte sich mit seinen Entwurfen fur den Schlossneubau Schwerin beworben Diese wurden zunachst wie die von Gottfried Semper und Friedrich August Stuler abgelehnt Demmler begab sich zusammen mit seinem Baukondukteur Willebrand auf eine Studienreise nach Frankreich Dort fertigten Willebrand und Demmler unter dem Eindruck der Schlosser an der Loire u a Schloss Chambord einige Zeichnungen die Demmler schliesslich zu seinem dann genehmigten Entwurf ausarbeitete 1843 bereits als 27 Jahriger wurde Willebrand zum Baufuhrer bei den Baumassnahmen am Schweriner Schloss ernannt und trat 1853 die Nachfolge des 1851 entlassenen Demmler an In der Zwischenzeit leitete Stuler den Bau 1851 wurde Willebrand zum Hofbaumeister ernannt Gleichzeitig bekam er die Verwaltung der unter dem Ressort des grossherzoglichen Hofmarschallamtes des Marstallamtes und des Hofjagd Departments in Mecklenburg Schwerin stehenden Hofbauten ubertragen 1857 wurde er anlasslich der Einweihung des Schlosses zum Hofbaurat ernannt und fuhrte die Arbeiten bis zur endgultigen Vollendung weiter Das Universitatsgebaude Rostock wurde von 1866 bis 1870 im Stil der Neorenaissance erbaut Angeregt wurde Willebrand dabei vermutlich von Bauten der italienischen Renaissance Terracotta dem Wismarer Furstenhof und dem Seeflugel des erhalten gebliebenen Teils des Schlosses in Schwerin Die Figuren an den Pfeilern verkorpern die vier Fakultaten Medizin Jura Philosophie und Theologie Den gesamten plastischen Schmuck modellierten die Bildhauer Christian Genschow und insbesondere Gustav Willgohs Der sudliche Flugel entstand bereits 1844 nach Planen von Demmler Auch bei Um und Erweiterungsbauten hinterliess Willebrand seine Handschrift so 1878 bei der Umgestaltung des Schweriner Neustadtischen Palais in der Puschkinstrasse 1882 wurde er zum mecklenburgischen Oberhofbaurat ernannt Typisch waren in den 1860er Jahren auch neogotische Entwurfe Als Beispiele dafur sind die sechs Landarbeiterwohnhauser in Raben Steinfeld aus den Jahren 1862 bis 1865 Entwurf zu nennen oder die Stiftskirche im Stift Bethlehem in Ludwigslust um 1860 Neben den reprasentativen Gebauden in den grossen Stadten des Landes entwarf Willebrand einige Herrenhauser Schlosser und Privatvillen Er fertigte 1863 die zeichnerischen Entwurfe fur das Landesdenkmal fur die Befreiungskrieger 1813 1815 in Gustrow und 1873 fur eine Siegessaule am Alten Garten in Schwerin zum Gedenken an die Gefallenen des Deutsch Franzosischen Krieges 1870 1871 Deren bekronende Figur einer Megalopolis stammt von Gustav Willgohs Ehrungen und Auszeichnungen Bearbeiten1839 Baukondukteur 1851 Hofbaumeister 1857 Hofbaurat bei der Einweihung vom Schloss Schwerin Schlossmedaille in Silber Roten Adler Orden Kreuz 4 Klasse und Sachsen Weimarschen Weissen Falkenorden Kreuz 3 Klasse 1870 Ritter des Hausordens der Wendischen Krone bei der Einweihung des Universitatsgebaudes in Rostock 1882 Oberhofbaurat bei der Einweihung des Staatlichen Museums 1889 Komturkreuz des Grossherzoglich Mecklenburgischen Hausordens der Wendischen Krone zum 50 DienstjubilaumWerkliste Auswahl Bearbeiten nbsp Arsenal am Pfaffenteich von 1844 nbsp Schloss Matgendorf von 1856 nbsp Herrenhaus Klein Trebbow von 1865 nbsp Hauptgebaude der Universitat Rostock von 1870 nbsp Schloss Schwerin1838 1839 als Examensarbeit Aufriss des alten Domes mit Planung eines Turmneubaus 2 1840 Entwurf fur den Altaraufsatz im Schweriner Dom beteiligt auch Bildhauer Heinrich Petters Tischlermeister Christiansen Maler Gaston Lenthe 1843 1857 Mitwirkung am Schweriner Schlossbau siehe oben 1850 Entwurf eines Ehrenpokals fur den Staatsminister von Lutzow ausgefuhrt von Goldschmied Giese Schwerin 1852 1856 Herrenhaus Matgendorf Gross Wustenfelde 1854 1856 Grossherzoglicher Jagerhof in Schwerin Johannes Stelling Strasse 2 3 1856 Hofgartner Etablissement in Schwerin Zippendorfer Chaussee heute Schlossgartenallee 1860 Augustenstift zu Schwerin 1860 Kirche Stift Bethlehem einschliesslich Inneneinrichtung in Ludwigslust 1860 1862 Grabkapelle der Adelsfamilie von Bassewitz in Prebberede 1861 Siechenhaus in Schwerin Stiftstrasse 1865 1867 AnnenStift eine Kleinkinderschule in Schwerin 3 1865 1867 Bethlehem Stift und Johanniter Hospital in Ludwigslust ab 1862 sechs Landarbeiterwohnhauser und Wirtschaftsgebaude in Raben Steinfeld bei Schwerin 1863 Landesdenkmal fur die Befreiungskrieger 1813 1815 in Gustrow 1865 Schloss Klein Trebbow mit Teehaus 1866 1870 Hauptgebaude der Universitat in Rostock 1867 1870 Gymnasium Fridericianum in Schwerin 1867 Wiederaufbau des 1865 abgebrannten Kollegiengebaudes Regierungsgebaude I in Schwerin Schlossstrasse Schwerin 2 1869 1870 Entwurf Kirche Melkof 1871 Fremdenhaus I fur das Schloss Ludwigslust 1871 Jagdhundehaus mit Pferdestall im Schlossgarten Ludwigslust 1871 Grabkapelle der Adelsfamilie von Bulow in Marsow 1872 1874 Landesdenkmal fur die Gefallenen von 1870 71 Siegessaule auf dem Platz des Alten Garten in Schwerin 1875 1882 Museum fur Kunste und Alterthumer Grossherzogliches Museum heute Staatliches Museum am Alten Garten in Schwerin 1875 1878 Umbau des Neustadtischen Palais in Schwerin 1880 Wohnhaus fur den Direktor des Museums in Schwerin am Alten Garten 1884 1885 Sommerschloss in Raben Steinfeld 1895 Grossherzogliche Dampfwaschanstalt im Grossen Moor in Schwerin 1898 Umbau der Castellanwohnung im Schlosspark LudwigslustLiteratur BearbeitenL Fromm Chronik der Haupt und Residenzstadt Schwerin Schwerin 1862 August Stuler mit Eduard Prosch und Hermann Willebrand Das Schloss zu Schwerin Ernst amp Horn Berlin 1869 o V Grabstatten und Denkmaler Mecklenburgischer Krieger aus den Jahren 1870 und 1871 Schwerin 1874 Willebrand Hermann In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 36 Wilhelmy Zyzywi E A Seemann Leipzig 1947 S 14 Gerhard Steiniger Baumeister in Mecklenburg aus acht Jahrhunderten Reinhard Thon Schwerin 1998 ISBN 3 928820 88 5 Olaf Bartels Der Architekt Hermann Willebrand 1816 1899 Dolling u Galitz Hamburg 2001 ISBN 3 933374 82 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hermann Willebrand Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Hermann Willebrand im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur uber Hermann Willebrand in der Landesbibliographie MV Werke von Hermann Willebrand in der Landesbibliographie MV Website zu Hermann Willebrand mit weiterfuhrenden Literaturangaben und erweiterter Werkeliste Einzelnachweise Bearbeiten Vornamen in der Literatur auch in abweichender Reihung Hermann Bogislav Hellmuth W und Schreibung Hermann Bogislav Hellmuth W Zeichnungen im Landesamt fur Kultur und Denkmalpflege Schwerin erhalten Eine Zeichnung im Landesamt fur Kultur und Denkmalpflege Schwerin zwei weitere Zeichnungen im Stadtarchiv SchwerinNormdaten Person GND 122047141 lobid OGND AKS LCCN no2001061287 VIAF 62420032 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Willebrand HermannALTERNATIVNAMEN Willebrand Bogislav Helmuth Hermann vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt und mecklenburgischer Baubeamter des Klassizismus und des HistorismusGEBURTSDATUM 16 Marz 1816GEBURTSORT MelzSTERBEDATUM 10 Juni 1899STERBEORT Schwerin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Willebrand amp oldid 234377413