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Der Marstall der mecklenburg vorpommerschen Landeshauptstadt Schwerin befindet sich auf einer kleinen Landzunge den ehemaligen Wadewiesen 1 heute Marstallhalbinsel am Westufer des Schweriner Innensees an der Werderstrasse Das Areal wurde 2009 in das Gelande der Bundesgartenschau 2009 integriert Im Marstall sind seit 1990 das Ministerium fur Bildung Wissenschaft und Kultur ab 1997 vorubergehend Teile des Technischen Landesmuseums und seit 2009 das Ministerium fur Arbeit Gleichstellung und Soziales untergebracht Der Schweriner Marstall von Sudosten aus der Luft gesehenMarstall in Schwerin 1982 Lageplan Inhaltsverzeichnis 1 Bauwerk 2 Geschichte 3 Weblinks 4 Einzelnachweise 5 AnmerkungenBauwerk BearbeitenDas Bauwerk wurde der Zeit entsprechend in klassizistischem Stil erbaut Seitlich des Zentralbauwerkes Reithalle erstrecken sich zwei lange Gebaudeflugel die jeweils zweimal im rechten Winkel abknicken und so einen fast geschlossenen Hof bilden Der Gebaudekomplex umfasst die Reithalle heute Eingangshalle des Museums den Pferdestall sowie ein Flugel fur die Unterbringung von Wagen und Reitgeschirr Der andere Gebaudeflugel beherbergte die Unterkunfte der Bediensteten des Marstalls Die drei Flugel sind zweigeschossig und mit Pfettendachern ausgestattet Die Aussenwande aller Gebaudeteile wurden massiv Innenwande in Fachwerk errichtet Die ursprunglichen Stallungen wurden uber Gewolben erbaut In der 167 Meter langen ostseitigen Seefront befindet sich der Zentralbau der Anlage die siebenachsige ehemalige Reithalle die sich uber zwei Geschosse erstreckte und rundbogige Offnungen besitzt Der aufgesetzte Mittelteil besitzt ein Pfettendach das im rechten Winkel zum Dach des Hauptflugels steht Sein Giebel ist mit Lunettenfenstern ausgestattet Die Eckgebaude sind dreigeschossig und mit flachen Zeltdachern ausgefuhrt Die die Offnung zur Stadt flankierenden Kopfbauten sind ebenfalls dreigeschossig und besitzen drei zu neun Achsen 2 An der Aussenseite des Gebaudes sind Offnungen im Erdgeschoss in rundbogigen und arkadenformigen Vertiefungen angeordnet Die inneren Erdgeschossoffnungen im Nordflugel sind jeweils paarweise zusammengefasst von geschlossenen Nischen umrahmt Daruber befindliche Fenster sind paarweise seitlich von Pilastern gesaumt und durch Hervorhebungen im Putz dreieckig bekront An den Eck und Kopfbauten werden die Gebaudekanten durch Putzquaderungen betont 2 Stadtebaulich hat der Marstall in unmittelbarer Nachbarschaft zum Schloss und den ebenfalls klassizistischen Regierungsgebauden eine besondere Stellung inne Bedingt durch seine grosszugige Planung umgeben von viel freier Landschaftsflache kann er als Brucke zwischen Stadt und Umland verstanden werden 1 Er bildete einst den Abschluss des Grossen Moors und hatte auch die Postanschrift Grosser Moor 55 heute Werderstrasse 124 2 nbsp Innenhof des Marstalls mit Offnung zum Grossen Moor 180 Panorama nbsp Panoramaansicht bei NachtGeschichte Bearbeiten nbsp Stilistisches Vorbild Der Marstall in LudwigslustNachdem die herzogliche Residenz nach mehr als 70 Jahren 1837 von Ludwigslust nach Schwerin zuruckverlegt wurde war der Bau grosserer Regierungsgebaude notwendig So wurden auch die alten Stallungen am Alten Garten als zu klein angesehen Der Marstall wurde nach Planen von Georg Adolf Demmler in den Jahren 1838 1842 auf den ehemaligen Wadewiesen erbaut Der Name der Wiesen leitet sich aus der Nutzung der Trocknung von Fischernetzen Waden ab Auch befand sich dort zuvor der Holzhof des Schlosses Der Bau orientierte sich an dem Ludwigsluster Marstall von Johann Georg Barca Die Bauleitung fur den Schweriner Marstall ubernahm Baukondukteur Carl Behnke 2 Auf dem als Exerzierplatz genutzten Innenhof haben unter anderem Reit und Fahrubungen stattgefunden Mit dem Bau des Marstalls wurde 1840 auch die Planung fur die gartnerische Gestaltung der Halbinsel in Angriff genommen Originalplane sind nicht mehr vorhanden aber auf einem Grundriss von 1848 ist ein funf Meter breiter fester Weg als gerade Verlangerung der innerstadtischen Strasse Grosser Moor in den Innenhof hinein eingetragen Dieser Weg wurde nach 1990 im Rahmen der Renovierungsarbeiten wieder hergestellt 1 Anmerkung 1 Nach 1918 erfuhr der Marstall unterschiedliche Nutzungen unter anderem war die Reithalle mehrfach Ersatzspielstatte wahrend Instandhaltungsarbeiten am Theatergebaude 2 und Sportstatte Ein 1968 durch die Stadt ausgeschriebener Ideenwettbewerb zur stadtebaulichen Neukonzeption deren uberarbeitete Ergebnisse 1970 beim Politburo des Zentralkomitee der SED eingereicht wurden stellte 15 historische Gebaude der Innenstadt unter ihnen den Marstall als erhaltenswert heraus Der Grosse Moor sollte unter anderem mit Hochhausern gesaumt Bestandteil einer breiten Fussgangerachse vom Marstall bis zum Sportforum Lambrechtsgrund in der Weststadt werden Zugunsten des zu der Zeit forcierten Wohnungsbaus wurden diese Planungen wie republikweit viele Konzepte fur innerstadtische Gesellschaftsbauten auf Parteitagsbeschluss verworfen Ein neueres Altstadtgestaltungskonzept des Jahres 1974 sah vor das Marstallgelande in ein Freizeitzentrum mit Interhotel am Nordende umzuwandeln Mit Ausnahme des umfangreichen Abrisses von Altbausubstanz am Grossen Moor wurden auch diese Planungen nicht umgesetzt 3 Seit 1990 ist das Gebaude Sitz des Ministeriums fur Bildung Wissenschaft und Kultur Mecklenburg Vorpommerns Der Marstall wurde in den Jahren 2003 bis 2007 umfassend saniert 4 Seit 2009 befindet sich dort ebenfalls der Sitz des Ministeriums fur Arbeit Gleichstellung und Soziales Mecklenburg Vorpommerns Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marstall Schwerin Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c Marstall Schwerin Proske amp Steinhausen GbR Memento des Originals vom 14 September 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www proske steinhausen de a b c d e Sabine Bock Schwerin Die Altstadt Stadtplanung und Hausbestand im 20 Jahrhundert Thomas Helms Verlag Schwerin 1996 ISBN 3 931185 08 7 S 389f Bernd Kasten und Jens Uwe Rost Schwerin Geschichte der Stadt Thomas Helms Verlag Schwerin 2005 ISBN 3 935749 38 4 S 257f 340 Informationen zum Gebaude Ministerium fur Bildung Wissenschaft und Kultur abgerufen am 4 November 2015 Anmerkungen Bearbeiten Luftbild zur Zeit der Umbauten noch vor Wiederherstellung der zentralen Zugangsstrasse53 627638888889 11 422222222222 Koordinaten 53 37 39 5 N 11 25 20 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schweriner Marstall amp oldid 237498657