www.wikidata.de-de.nina.az
Max Heinrich Moritz Albert von Schenckendorff 24 Februar 1875 in Prenzlau 6 Juli 1943 in Krummhubel war ein deutscher General der Infanterie Im Ersten Weltkrieg kampfte er an vorderster Front in mehreren grossen Schlachten in Frankreich und diente nachfolgend als Leiter von Ausbildungsverbanden General der Infanterie Max von Schenckendorff 1941 bis 1943Im Zweiten Weltkrieg war er Befehlshaber des Ruckwartigen Heeresgebietes der Heeresgruppe Mitte und damit Befehlshaber uber ein 150 000 km grosses Gebiet mit knapp 10 Mio Einwohnern Er galt als in der Wehrmacht als der Experte fur die Bekampfung von Partisanen der jedoch auch durch Anwendung von Terrormassnahmen Partisanenverbande in seinem Gebiet nicht neutralisieren konnte sondern ab 1942 zunehmend die Kontrolle uber das unterstellte Heeresgebiet verlor Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Militardienst bis zum Ersten Weltkrieg 3 Erster Weltkrieg 4 Zwischenkriegszeit 5 Reaktivierung und Einsatz bis Marz 1941 6 Befehlshaber des Ruckwartigen Heeresgebietes der Heeresgruppe Mitte 1941 7 Befehlshaber des Ruckwartigen Heeresgebietes der Heeresgruppe Mitte 1942 bis 1943 8 Behandlung der Juden und Russen im ruckwartigen Heeresgebiet Mitte 9 Schriften 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenMax von Schenckendorff entstammte dem alten Adelsgeschlecht Schenkendorff das erstmals im 13 Jahrhundert urkundlich erwahnt wurde Der Stammsitz der Familie lag in der brandenburgischen Niederlausitz in Schenkendorf Die Region um das Dorf wo die Familie grosse Landereien besass wurde Schenckenlandchen genannt Heute heisst das Dorf Sekowice und gehort zur Landgemeinde Gubin an der Neisse in Polen Die mannlichen Mitglieder der Familie Schenckendorff waren meist Gutsherren Beamte und Offiziere Sein Vater Albert war Offizier im Infanterie Regiment General Feldmarschall Prinz Friedrich Karl von Preussen 8 Brandenburgisches Nr 64 zuletzt als Oberst und Kommandeur Max wurde als altester von drei Brudern nach seinem Vorfahren Max von Schenkendorf 1783 1817 benannt einem Lyriker der wahrend der napoleonischen Befreiungskriege als patriotischer Dichter wirkte Seine beiden Bruder wurden ebenfalls Offiziere In der Schlacht um Verdun 1917 fiel sein Bruder Gunther als Hauptmann und Kommandeur des III Bataillons des Infanterie Regiments Nr 64 im Fort Douaumont Sein Bruder Heinrich starb 1941 als Generalleutnant und Kommandant der Wehrersatz Inspektion in Liegnitz 1904 heiratete er Lena Sophie von Langendorf aus Schleswig Holstein In den nachsten Jahren wurden ein Sohn und vier Tochter geboren Militardienst bis zum Ersten Weltkrieg BearbeitenMax von Schenckendorff wurde im preussischen Kadettenkorps erzogen und auf eine Offizierslaufbahn vorbereitet Am 17 Marz 1894 trat Max von Schenckendorff als Leutnant in das Infanterie Regiment Konig Ludwig III von Bayern 2 Niederschlesisches Nr 47 in Posen ein Im Jahr 1898 wurde er fur ein halbes Jahr zu einer Feldluftschiffer Abteilung mit Fesselballons in Berlin Reinickendorf abkommandiert Am 1 Oktober 1898 wurde er fur drei Jahre Adjutant des II Bataillons des Infanterie Regiments 47 Es folgte eine Verwendung als Regimentsadjutant im Infanterie Regiment 47 Am 19 Mai 1903 wurde er zum Oberleutnant befordert Er wurde vom Oktober 1903 bis zum Juli 1906 an der Preussischen Kriegsakademie in Berlin ausgebildet Im Dezember 1911 wurde er wie vor ihm schon einmal sein Vater Chef der 10 Kompanie im Infanterie Regiment Nr 64 in Angermunde Erster Weltkrieg BearbeitenWahrend des Ersten Weltkriegs fuhrte Max von Schenkendorff ein Kriegstagebuch Es wurde nach dem Krieg von Schenckendorff uberarbeitet und auf 900 Schreibmaschinenseiten ubertragen Dem Historiker Jorn Hasenclever diente diese Quelle als Grundlage fur die Darstellung der Kriegslaufbahn Schenkendorffs da die Personalakte Schenckendorffs nicht mehr vorhanden ist nbsp Deutsche Soldaten in Schutzengraben an der Aisne 1914Am 2 August 1914 wurde Schenckendorff zum Kompaniechef im Infanterie Regiment 64 ernannt Kurz nach Kriegsbeginn marschierte seine Einheit durch das neutrale Belgien Bei jedem Nachtquartier nahm die Kompanie Geiseln da man Anschlage befurchtete Die Geiseln wurden jeweils am Morgen wieder freigelassen Ab September 1914 war Schenckendorff an schweren Kampfen in Nordfrankreich beteiligt Er erlebte das Ende der deutschen Offensive und den Ruckzug auf die Aisne Nach Beginn der Kampfe bei Vailly wurde er zeitweise in Vertretung als Bataillonsfuhrer eingesetzt Er wurde im Oktober mit dem Eisernen Kreuz I Klasse ausgezeichnet In seinen Tagebuchaufzeichnungen kam seine Abneigung gegenuber hoheren Staben und der Etappe allgemein zum Ausdruck Im Dezember 1914 wurde seine Einheit erstmals aus der Front gezogen Schenckendorff erkrankte an schwerer Migrane und kam ins Lazarett Er wurde im Anschluss Kommandeur eines Rekrutendepots das fur die Ausbildung der Ersatzmannschaften des III Armee Korps zustandig war Dort entwickelte er ab Marz 1915 neue Ausbildungsmethoden und erregte damit die Aufmerksamkeit seiner Vorgesetzten Im April wurde ihm die gesamte Rekrutenausbildung des III Armee Korps ubertragen Am 18 April 1915 wurde er zum Major befordert Auch bei Schenckendorff breitete sich die allgemeine Spionage und Freischarlerangst der deutschen Truppen aus Er trat fur eine weitraumige Raumung des Operationsgebiets von der Zivilbevolkerung ein Er erlebte dass vier franzosische Soldaten beim Dorf Crepcy aufgegriffen wurden die sich seit Monaten dort versteckt gehalten hatten Im Tagebuch trat sein Hass gegenuber Grossbritannien zu Tage im Unterschied zu seiner Einstellung zur franzosischen Bevolkerung Ende September 1915 wurde er mit dem III Armee Korps nach Serbien verlegt Schenckendorff wurde dort Kommandeur des Donauubergangs Es folgte eine Verwendung als Verbindungsoffizier zur osterreichischen 57 Infanterie Truppendivision und zum IV Reserve Generalkommando Im Tagebuch kam seine Kritik an der K u K Armee und der serbischen Unkultur zum Ausdruck Mitte November 1915 kam es zur Ruckverlegung seines Korps nach Belgien Er ubernahm erneut die Rekrutenausbildung Vom Kommandierenden General bekam er den Auftrag einen Leitfaden fur Kompaniefuhrer zu erstellen Vorher hatte er bereits eine Anleitung zur Rekrutenausbildung verfasst Im Januar 1916 wurde er Kommandeur des 3 Jager Bataillons Kurzzeitig wurde Schenckendorff als Verbindungsoffizier zum XVIII Armee Korps abgestellt Es folgte der Einsatz seines Bataillons bei der Schlacht um Verdun Nach der Vorfuhrung von Flammenwerfern schrieb er in sein Tagebuch Dieser Krieg hat alles erfinderisch gemacht Damit entfernt man sich der Neuzeit entsprechend und der Gemeinheit unserer Gegner Rechnung tragend weit von der ritterlichen Art der Kriegsfuhrung unserer Ahnen Hasenclever Wehrmacht und Besatzungspolitik in der Sowjetunion Die Befehlshaber der ruckwartigen Heeresgebiete 1941 1943 S 79 Wahrend der intensiven Kampfe bei Verdun ubernahm er kurzzeitig das Kommando des Grenadier Regiments Prinz Carl von Preussen 2 Brandenburgisches Nr 12 Nach vier Wochen schwerer Kampfe wurde sein Bataillon aus der Front gezogen Schenckendorff erhielt wieder das Kommando uber die Rekrutenausbildung des Korps im Elsass Im Tagebuch kam sein Misstrauen gegenuber den Elsassern zum Ausdruck Aus der Etappe beobachtete er skeptisch den erneuten Einsatz seines Korps bei Verdun Dem Tagebuch vertraute er nun Zweifel am Sieg an Im August wurde er stellvertretender Kommandeur des Infanterie Regiments Nr 24 Wahrend der Champagneschlacht erlebte er seinen ersten Gasangriff Er wurde weiter an der Front im Gebiet der Somme eingesetzt Er war Verbindungsoffizier zwischen den beiden dort eingesetzten Armeekorps Im November 1916 erhielt er das Kommando uber das Infanterie Regiment Nr 24 und wurde mit diesem in die Argonnen verlegt In dem hugeligen Gelande erlebte er das Unterminieren feindlicher Stellungen durch Sprengladungen Mitte November wurde er Leiter der Kompaniefuhrer Kurse der Obersten Heeresleitung OHL auf dem Truppenubungsplatz Arys in Ostpreussen Generalquartiermeister Erich Ludendorff beauftragte ihn an der Uberarbeitung der Ausbildungsvorschrift fur das Heer mitzuwirken Im Juni 1917 wurde Schenckendorff zu den so genannten Sedankursen fur Generalstabsoffiziere abkommandiert Danach folgte seine Versetzung zum Landwehr Regiment Nr 9 in Rumanien wo er ein Bataillon fuhrte Anschliessend fuhrte er das Garde Reserve Jager Bataillon das an der Alpenfront bei Feltre eingesetzt war Er liess dort auch Soldaten burgerlicher Herkunft mit entsprechenden Leistungen zu Offizieren ausbilden auch wenn deren Eltern nach den Vorkriegsvorstellungen gesellschaftlich nicht auf der Hohe waren Die Einheit wurde nach zweieinhalb Monaten ins Elsass verlegt Am 30 Marz 1918 bekam er das Kommando uber das Brandenburgische Jager Bataillon Nr 3 das er bereits 1916 kurzzeitig befehligt hatte Dieses war inzwischen ein selbststandiger Eliteverband des XXIII Reserve Korps fur Sonderaufgaben Das Bataillon stand Anfang 1918 im Kampf mit britischen Truppen in Nordfrankreich Gleichzeitig sollte er mithelfen die von der Ostfront eintreffende Divisionen auf die Bedingungen der Westfront vorzubereiten Dabei diente sein Bataillon als Vorfuhrtruppe Schenckendorff glaubte zu diesem Zeitpunkt noch fest an den Sieg des Reiches Er schrieb am 7 Marz 1918 ins Tagebuch Diese Offensive wird endlich die wahnsinnige Entente zu Einsicht bringen der Sieg bleibt unser und damit kommt der deutsche Frieden Hasenclever Wehrmacht und Besatzungspolitik in der Sowjetunion Die Befehlshaber der ruckwartigen Heeresgebiete 1941 1943 S 84 nbsp Sturmtruppen uben bei Sedan den Handgranatenwurf 1917Die Umschulungskurse waren derart erfolgreich dass Max von Schenckendorff am 22 April 1918 im Hauptquartier der Obersten Heeresleitung von Hindenburg und Ludendorff empfangen wurde Hindenburg sprach dort seinen Dank fur die effiziente Ausbildung aus In einem halbstundigen Vortrag machte Schenckendorff Verbesserungsvorschlage fur die Ausbildung Er erhielt den Auftrag mit seinem Bataillon als Lehrtruppe andere Einheiten in der Methodik moderner Kampftechniken zu schulen Wenige Tage spater inspizierte Ludendorff seine Ausbildung und kam kurz darauf mit Hindenburg und Kronprinz Wilhelm zu Besuch Bis Ende Juni besuchten fast 1000 Stabsoffiziere und Kommandeure bis zu den Generalen die Vorfuhrungen bei denen moderne Methoden des koordinierten Angriffs und Abwehr vorgefuhrt wurden Am 10 August 1918 inspizierte Kaiser Wilhelm II Schenckendorffs Einheit Inzwischen musste sich das deutsche Heer nach schweren Kampfen zuruckziehen Am 14 September 1918 hatte Schenckendorff im Hauptquartier der OHL Gelegenheit mit Hindenburg und Ludendorff zu sprechen Er notierte in sein Tagebuch Ich sagte offen meine Ansicht die kurz dahin geht dass eine Wechselwirkung besteht in der Verseuchung der Stimmung zwischen Heimat und Heer Zu Hause schimpft man dass unsere Leute den Geist verseuchen und wir schimpfen stark daruber mit welch schlechten Gedanken unsere Leute durchseucht vom Urlaub zuruckkehren Hasenclever Wehrmacht und Besatzungspolitik in der Sowjetunion Die Befehlshaber der ruckwartigen Heeresgebiete 1941 1943 S 85 nbsp Ausbildung von Sturmtruppen bei Sedan 1917Im Oktober drehte er bei Sedan einen Lehrfilm fur das Heer dazu standen ihm ein deutscher und ein britischer Panzer zur Verfugung Ende Oktober kam er nach Berlin um bei der Fertigstellung des Films zu helfen Hier erlebte er den Zusammenbruch des Kaiserreichs und den Waffenstillstand Er glaubte wie seine Tagebuchaufzeichnungen zeigen wie viele Offizierskollegen an die so genannte Dolchstosslegende nach der das im Felde unbesiegte Heer durch vaterlandslose Zivilisten aus der Heimat von hinten erdolcht worden sei Schenckendorff erlebte im Ersten Weltkrieg elf grossere Ortswechsel meist verbunden mit neuen Kommandos und wurde mit dem Eisernen Kreuz II und I Klasse dem Ritterkreuz des Koniglichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern sowie dem Osterreichischen Militarverdienstkreuz III Klasse mit Kriegsdekoration ausgezeichnet Er wurde ausserdem zum Rechtsritter des Johanniterordens ernannt 1 Zwischenkriegszeit BearbeitenAm 12 November 1918 fuhr er mit Erlaubnis vom Soldatenrat des Bild und Filmamts nach Angermunde in Urlaub Mitte Januar 1919 erhielt er das Kommando uber das II Bataillon des Infanterie Regiments Nr 64 Dabei musste er mit dem dortigen Soldatenrat zusammenarbeiten Im April wurde das Regiment Hausregiment des Adelsgeschlechts Schenckendorff aufgelost Er begann seine Tagebuchaufzeichnungen zu uberarbeiten und abzutippen Er schrieb im Juni 1919 Im Felde unbesiegt das Heer von der Heimat aus allmahlich planmassig vergiftet und schliesslich am 9 11 1918 von hinten erdolcht so wird es die spater erst gerecht urteilende Geschichte beurteilen Hasenclever Wehrmacht und Besatzungspolitik in der Sowjetunion Die Befehlshaber der ruckwartigen Heeresgebiete 1941 1943 S 91 Ab 1 Oktober 1919 wurde er dann zum Bataillonskommandeur im 29 Infanterie Regiment ernannt Auch beim 200 000 Mann Ubergangsheer im Fruhjahr 1920 versah er im 29 Reichswehr Infanterie Regiment seinen Dienst Er wurde problemlos wie nur 4000 andere Offiziere aus etwa 34 000 Offizieren der kaiserlichen Armee ausgewahlt und in die Reichswehr ubernommen Dabei durfte ihm geholfen haben dass er fast alle wichtigen Offiziere der neuen Reichswehr wie z B Generalmajor Hans von Seeckt Chef des Truppenamts von seinen Ausbildungskursen personlich kannte 1920 wurde er zum Kommandeur des II Bataillons im 9 Preussischen Infanterie Regiment in Berlin Gross Lichterfelde ernannt Als solcher wurde er 1921 zum Oberstleutnant befordert Am 1 April 1923 wurde er in das Reichswehrministerium als Stabschef zur Inspektion der Infanterie In 2 nach Berlin versetzt Dort wurde er am 1 Mai 1924 zum Oberst befordert Am 1 Februar 1926 wurde er zum Kommandeur des 8 Preussischen Infanterie Regiments in Gorlitz ernannt Er wurde als strenger und fursorglicher Kommandeur beschrieben der viel Wert auf Ausbildung legte 1928 erschien sein Buch Frontdienst Ein Handbuch fur den Offizier Erfahrungen und Ratschlage eines Regimentskommandeurs im Mittler Verlag Berlin Es handelte sich um ein Buch uber alle Fragen der Ausbildung Durch eine Reihe von im Buch enthaltenen Merkblattern Fragebogen und Beispielen gab Schenckendorff Hilfen fur eine effiziente Fuhrung von Grossverbanden Im Buch behandelte Schenckendorff auch einen moglichen Partisanenkrieg den er im Buch Kleinen Krieg nennt der Reichswehr gegen einen uberlegenen Feind Max von Schenckendorff schreibt im Buch auch Der Offizier darf weder Unrecht tun noch leiden dass ihm selbst oder anderen Unrecht geschieht Meyer Duttingdorf General der Infanterie Max von Schenckendorff In Ueberschar Hrsg Hitlers militarische Elite Band 1 1998 S 485 Am 1 Oktober 1928 wurde er zum Generalmajor befordert Am 31 Dezember 1928 gab er sein Kommando ab Am 1 Februar 1929 wurde er dann zum Infanteriefuhrer VI in Hannover ernannt Als solcher wurde er am 1 Oktober 1929 zum Generalleutnant befordert Am 28 Februar 1930 gab er sein Kommando ab An diesem Tag wurde er auch aus dem aktiven Dienst verabschiedet Er organisierte nun den freiwilligen Arbeitsdienst Niedersachsen Ardin fur Jugendliche in Hannover Als 1932 der Freiwillige Arbeitsdienst im Reich staatlich organisiert wurde war diese Arbeit beendet Er versuchte einen Posten im Reichskuratorium fur Jugendertuchtigung zu erhalten das von Edwin von Stulpnagel einem Bekannten geleitet wurde Als Stulpnagel verstarb versuchte er vergeblich mit Hilfe seines Freundes Generalmajor Kurt von Hammerstein Equord Leiter dieser Organisation zu werden Er wurde dann im September 1933 zum Gauverbandsfuhrer Niedersachsen im Volksbund Deutsche Kriegsgraberfursorge ernannt Er kummerte sich intensiv um die Pflege der Kriegsgraberanlagen in seinem Bereich und organisierte Reisen zu Kriegsschauplatzen im Ersten Weltkrieg und deren Graberfeldern Im Jahr 1936 ubernahm Schenckendorff den Vorsitz der Bundesgruppe Hannover im Deutschen Soldatenbund Der Soldatenbund stellte einen Sammelverband fur alle ehemaligen Soldaten dar Schenckendorff war beeindruckt als die SS das 1814 von seinem Vorfahren geschriebene Lied Wenn alle untreu werden so bleiben wir doch treu als so genanntes Treuelied verwendete mit allerdings geandertem Text Max von Schenckendorff war bereits 1933 mit seiner Frau in die NSDAP eingetreten Reaktivierung und Einsatz bis Marz 1941 Bearbeiten nbsp Bekanntmachung Schenckendorffs als Kommandant von PosenBei der Mobilmachung zum Zweiten Weltkrieg im August 1939 wurde er wieder reaktiviert und zum Kommandeur des Grenzschutz Kommandos 13 in Glogau Oberschlesien ernannt Im September erhielt er Befehl als Kommandierender General den Fuhrungsstab des Hoheren Kommandos XXXV aufzustellen Vom 25 Oktober bis zum 10 November war Max von Schenckendorff zugleich Stadtkommandant von Posen Im November 1939 wurde Schenckendorff Zeuge eines Pogroms an Juden in Ostrow Mazowiecka nordostlich von Warschau bei dem durch eine Abteilung eines Polizeiregiments erst 159 mannliche Juden und spater auch 196 judische Frauen und Kinder erschossen wurden Die Juden waren durch den dortigen deutschen Landrat fur einen Brand in der Stadt verantwortlich gemacht worden Schenckendorff schrieb daruber den Bericht uber die Vorgange in Ostrow Mazowiecka am 9 11 11 1939 und sandte diesen an den Wehrmachts Oberbefehlshaber Ost Generaloberst Johannes Blaskowitz Im Bericht hob er hervor dass die Wehrmacht am Massaker nicht beteiligt war Der Bericht ist unter der Signatur RH 20 18 14 im Bundesarchiv Freiburg archiviert 2 Im Dezember wurde Max von Schenckendorff zum General der Infanterie befordert Befehlshaber des Ruckwartigen Heeresgebietes der Heeresgruppe Mitte 1941 BearbeitenSchenckendorff wurde im Marz 1941 zum Befehlshaber des Ruckwartigen Heeresgebietes 102 Heeresgruppe Mitte ernannt Diese waren praktisch Kommandeuren von Armee Korps gleichgestellt Er hatte diesen Dienststellung bis zu seinem Tod inne nbsp Feldgendarmerie an einem Hinweisschild auf ein Partisanengebiet Juli 1941Die drei Sicherungs Divisionen 221 286 und 403 sowie weitere kurzzeitig dem Kommando Schenckendorffs unterstehenden Verbande waren in den ersten Wochen des Feldzugs gegen die Sowjetunion damit beschaftigt versprengte sowjetische Soldaten gefangen zu nehmen Schenckendorff befahl die systematische Durchsuchung von Dorfern und Waldern Bis zum 20 Juli 1941 wurden ohne grossere Kampfhandlungen 3200 Soldaten gefangen genommen Ende Juli brachen vier sowjetische Kavallerie Divisionen durch die Front der 2 Armee der Heeresgruppe Mitte in das ruckwartige Heeresgebiet Mitte ein und mussten bekampft werden Dafur wurden Schenkendorff kurzzeitig die 87 252 und 707 Infanterie Division unterstellt Schenckendorff bereitete die bisher gemachten Erfahrungen im Kampf gegen Versprengte und Partisanen als erster der drei Befehlshaber eines Ruckwartigen Heeresgebietes in dem Korpsbefehl Nr 39 vom 11 August fur seine Verbande auf In diesem Befehl ging es hauptsachlich um das taktische Verhalten der Truppe beim Durchkammen von Ortschaften und Waldern Diese Aufgabe fehlte in den am 21 Marz 1941 erlassenen Richtlinien fur die Ausbildung der Sicherungs Divisionen und der dem Befehlshaber des ruckwartigen Heeresgebietes unterstehenden Krafte RH22 271 des OKH Deshalb hatten die Sicherungstruppen dies nicht geubt da man diese Aufgabe wohl den Polizeiverbanden uberlassen wollte Da die Durchkammung grosser Waldgebiete wenig erfolgreich verlaufen war forderte Schenckendorff die Konzentration auf Dorfer und einzelstehende Gehofte In den Dorfern sollten die Einwohner vernommen werden um nicht dort wohnende Personen herauszufiltern und nach den allgemein gegebenen Befehlen entsprechend zu behandeln Er ordnete gleichzeitig den Aufbau provisorischer Verwaltungsstrukturen an Dazu sollten geeignete Personen zu Burgermeistern ernannt werden die fur geordnete Verhaltnisse zu sorgen hatten Bei Uberfallen in und bei diesen Dorfern sollten diese mit ihrem Leben haften Der Korpsbefehl Nr 39 fuhrte zu einer ersten Radikalisierung im Vorgehen der Wehrmacht im besetzten Gebiet Schenckendorff gab am 16 August im Korpsbefehl Nr 40 bekannt Ich mache allen Einheitsfuhrern auch den mir nicht unterstellten der Heeres und Armeetruppen die unermudliche Weiterfuhrung der Befriedungsmassnahmen zur Pflicht Mein Gebiet muss bis spatestens zum 31 August befriedet und von Versprengten gereinigt sein Hasenclever Wehrmacht und Besatzungspolitik in der Sowjetunion Die Befehlshaber der ruckwartigen Heeresgebiete 1941 1943 S 360 Die Einheiten verstarkten daraufhin ihre Durchkammungsaktionen In einer Tagesmeldung vom 10 September stellte Schenckendorff fest dass sich ostlich des Dnjepr organisierte Partisanengruppen befanden die systematisch vorgingen sowie besser bewaffnet seien Vorher habe man es mit hauptsachlich planlos agierenden versprengten Soldaten zu tun gehabt Es kam nun zu Angriffen auf einzeln fahrende Fahrzeuge sowie zu Sprengstoffanschlagen auf Brucken und Bahnstrecken Man vermerkte dass man sich nun im Gebiet feindlich gesinnter russischer Bevolkerung befand Fur die Einheiten der Wehrmacht hatte nun der eigentliche Partisanenkrieg begonnen Am 14 September 1941 hielt Schenckendorff eine Kommandeursbesprechung ab bei der die Partisanenbekampfung Thema war Am gleichen Tag wurde der Korpsbefehl Nr 52 herausgegeben und die Heeresgruppe Mitte versandte ein Merkblatt uber die Organisation und Bekampfung von Partisanen Die Partisanen sollten durch Grossunternehmen vernichtet werden und ferner Unterstutzer der Deutschen auf dem Land gewonnen werden Gleichzeitig wurden die Sicherungs Divisionen in kleinere Verbande bis hinunter zu Zugstarke aufgeteilt Diese kleineren Verbande sollten nun flachendeckend die Ortschaften kontrollieren und dazu auch standig ihre Quartiere wechseln Die Verbande sollten jeweils zwei bis drei Tage Quartier in den Dorfern nehmen und einige Tage spater einen Kontrollbesuch abstatten Schenckendorff empfahl ahnlich der SS Kavallerie Brigade vorzugehen Dafur sollten die Einheiten im Morgengrauen schlagartig die Dorfrander und das Dorf selbst besetzen Danach sollte die ganze Bevolkerung zusammengetrieben und vernommen werden Dabei sollten zugeteilte SD Manner und Manner der Geheimen Feldpolizei GFP mit ihren Dolmetschern helfen Schenkendorff befahl auch mehrere grosse Aktionen in Form von Kesseltreiben gegen die Partisanen Bei der Kommandeursbesprechung am 14 September 1941 hatte er den Eindruck gewonnen seine Offiziere seien gegenuber den Partisanen weitgehend hilflos Sein Korpsbefehl Nr 53 vom 16 September hatte deshalb den Titel Erfahrungsaustausch Kampf gegen Partisanen Laut Tagesmeldung vom 20 September ordnete Schenckendorff an rucksichtsloser vorzugehen als bisher und scharfste Mittel anzuwenden nbsp Soldaten der Wehrmacht darunter fotografierende betrachten gehangte Partisanen in Orel 1941Vom 24 bis 26 September leitete Max von Schenckendorff in Mogilew den ersten Partisanenbekampfungslehrgang der Wehrmacht Dieser Lehrgang ging in die Geschichte ein als Musterbeispiel fur die Zusammenarbeit der Wehrmacht und SS im ruckwartigen Heeresgebiet Im Ausstellungskatalog der ersten Wehrmachtsausstellung Vernichtungskrieg Verbrechen der Wehrmacht 1941 1944 wurde er als Schule des Terrors bezeichnet Am Lehrgang nahmen 61 Offiziere des OKH der Heeresgruppe der Sicherungs Divisionen der Feldkommandanturen der Wirtschaftsinspektionen der Polizei und der SS teil Diese sollten als Multiplikatoren dienen um die Methoden gegen Partisanen im ruckwartigen Heeresgebiet Mitte bekannt zu machen Die Lehrgangsteilnehmer nahmen auch an zwei Aktionen in Dorfern teil Einmal wurde vom Polizei Regiment Mitte unter Oberstleutnant Max Montua ein Dorf durchsucht und ein weiteres Mal ein Partisanennest ausgehoben Partisanen wurden nicht gefunden dafur aber einige Juden erschossen Bei den Vortragen ging es um alle Themen der Partisanenbekampfung mit Erfahrungsberichten von Offizieren der Sicherungsverbande Einen dieser Kurzvortrage hielt Sturmbannfuhrer Gustav Lombard vom 1 SS Kavallerieregiment Zwei SS Offiziere SS Brigadefuhrer und Generalmajor der Polizei Arthur Nebe Kommandant der Einsatzgruppe B und SS Brigadefuhrer und Generalleutnant der Polizei Erich von dem Bach Hoherer SS und Polizeifuhrer Russland Mitte HSSPF hielten Hauptvortrage Nebe sprach uber die Zusammenarbeit der Wehrmacht mit SS sowie uber die Judenfrage mit besonderer Berucksichtigung der Partisanenbewegung Bach sprach uber Erfassen von Kommissaren und Partisanenbekampfung bei Durchkammungsaktionen Dass zwei hohe SS Offiziere wichtige Vortrage bei einem Lehrgang der Wehrmacht hielten war ungewohnlich und beruhte auch auf keiner sachlichen Notwendigkeit Am 12 Oktober legte Schenckendorff eine sechzehnseitige Anleitung zum Partisanenkampf mit dem Titel Der Partisan seine Organisation und seine Bekampfung vor Schenkendorff schrieb darin z B Der Feind muss vollstandig vernichtet werden Die ununterbrochene Entscheidung uber Leben und Tod gestellter Partisanen oder Verdachtiger ist auch fur den hartesten Soldaten schwer Es muss gehandelt werden Richtig handelt wer unter vollkommener Hintansetzung etwaiger personlicher Gefuhlsanwandlung rucksichtslos und unbarmherzig zupackt Hasenclever Wehrmacht und Besatzungspolitik in der Sowjetunion Die Befehlshaber der ruckwartigen Heeresgebiete 1941 1943 S 364 Das Werk enthalt einen historischen Ruckblick auf die Partisanen beschrieb deren Kampfweise und deren Bekampfung Es geht von einzelnen Partisanengruppen von nur bis zu 100 Mann aus Schenckendorff erkannte dass das Hauptproblem im Aufspuren von kleinen flexiblen Gruppen lag Da diese auf Unterstutzung aus der Bevolkerung angewiesen waren legte er den Schwerpunkt seiner Arbeit auf die Behandlung der Bevolkerung Er stellte drei Punkte heraus Unterstutzer der Partisanen in der Bevolkerung finden und toten Das Vertrauen der Bevolkerung gewinnen Die Teilnahme der Bevolkerung an der Bekampfung erreichen Er wollte den Ortswechsel von Partisanen auf der normalen Strasse verhindern Dazu sollte der Ortswechsel der Bevolkerung auch von Frauen und Jugendlichen strikt unterbunden werden Aufgegriffene sollten an SD GFP oder Kriegsgefangenenlager ubergeben werden Um Prasenz in der Flache zu zeigen war er fur Aufteilung der Sicherungsverbande in kleinere Einheiten verteilt auf moglichst viele Dorfer Er forderte nachdrucklich die Ausschaltung von Nichtortsansassigen da er diese verdachtigte Partisanen bzw deren Unterstutzer zu sein Dass es durch die Kampfe Zerstorungen und Hunger zu haufigen Ortswechseln gekommen war scheint Schenkendorff nicht interessiert zu haben Die Dorfbewohner sollten eigene Ordnungskrafte aufstellen und fur die Sicherheit haften Auch auf Propaganda und Gewinnung von V Leuten ging er ein Grossere Partisanengruppen sollten durch Grossunternehmen vernichtet werden Da bisherige Kesseltreiben meist erfolglos waren weil die Partisanen durch die lockeren Sicherungslinien in den Waldern geschlupft waren sollten nun Treibjagden stattfinden Bei den Treibjagden sollte der Feind auf von Deutschen besetzte Linien zugetrieben und aufgerieben werden Schenkendorff sandte sein Werk neben seinen Verbanden auch an den Generalquartiermeister Eduard Wagner Der Oberbefehlshaber des Heeres Generalfeldmarschall Walther von Brauchitsch ubernahm Schenckendorffs Werk am 25 Oktober als Richtlinie zur Partisanenbekampfung fur das Heer Schenckendorff hatte sich damit bis zu seinem Tode als Partisanenexperte etabliert Auffallig ist dass Schenckendorff und andere deutsche Offiziere zwar ofter Schlagworte wie Entwicklung eines Vertrauensverhaltnisses zur Bevolkerung benutzten aber in der Praxis fast durchweg auf Terror setzten So versandte Schenckendorff mit seinem Antipartisanenwerk gleich einen Erfahrungsbericht von Oberfeldwebel Schrader von der 286 Sicherungs Division Schrader war bei Vernehmungen grundsatzlich fur Prugel da Drohung mit Erschiessung nicht wirken wurde Am 21 Oktober erliess Schenckendorff die Anordnung dass bei Sabotageakten aus Dorfern in der Nahe eine willkurliche Anzahl von Menschen zu erschiessen sei Die 403 Sicherungs Division brannte ab Mitte Oktober immer mehr Dorfer nieder und die 221 Sicherungs Division totete in nur drei Wochen 1100 angebliche Partisanen Laut Korpsbefehl Nr 75 vom 16 Dezember sollten Dorfer die Partisanen unterstutzen oder auch nur mit ihnen sympathisieren niedergebrannt werden Da nach dem Scheitern des Angriffs auf Moskau Unternehmen Taifun und dem folgenden Gegenangriff Truppen an die Front abgegeben werden mussten kam der Partisanenkampf auch wegen der Wetterbedingungen im Winter zum Erliegen Die Partisanen konnten sich nun reorganisieren Am 26 Dezember 1941 erhielt er fur seine Leistungen im ruckwartigen Heeresgebiet das Deutsche Kreuz in Gold verliehen 3 Drei andere Befehlshaber in Ruckwartigen Heeresgebieten erhielten hingegen nur das Deutsche Kreuz in Silber bei ihrer Versetzung in die Fuhrerreserve Die Spange zum Eisernen Kreuz II und I Klasse hatte er schon fruher erhalten Der gesundheitlich angeschlagene Schenckendorff war zum Jahreswechsel zum Erholungsurlaub in der Heimat Er wurde von Generalleutnant Rudolf Koch Erpach vertreten Erst Anfang Februar 1942 kehrte er zuruck Befehlshaber des Ruckwartigen Heeresgebietes der Heeresgruppe Mitte 1942 bis 1943 BearbeitenIm Fruhjahr 1942 begannen die Partisanen konzentriert die deutsche Besatzungsverwaltung zu destabilisieren und den Nachschub anzugreifen Die Partisanen toteten kollaborierende Einwohner und deren Familien da die vorhandenen einheimischen Ordnungskrafte in den Dorfern nur schwach bewaffnet waren Im Januar wurden 47 und im Februar 138 Burgermeister bzw Ordnungskrafte getotet Es kam zu Plunderungen und Zerstorungen von Betrieben An militarischen Zielen wurden Strassen Bahnstrecken und Brucken angegriffen Vor direkten Angriffen auf deutsche Soldaten schreckten die Partisanen meist noch zuruck Mit Worten setzten sich Schenckendorff und die anderen Berucks verstarkt fur die Belange der Bevolkerung ein In der Praxis anderte sich nichts am Terror Ein Grossteil der Sicherungsverbande musste nun fur die Sicherung der Bahnstrecken verwendet werden So liess die Prasenz der deutschen Truppen in der Flache nach und die Partisanen ubernahmen mehr und mehr die Kontrolle wobei diese zum Teil ebenfalls mit Terror herrschten Im Januar Februar 1942 wurde bei Toropez an der nordlichen Flanke der Heeresgruppe Mitte beim Angriff der Roten Armee eine Auffanglinie der 403 Sicherungs Division durchbrochen und dabei dessen 85 Infanterieregiment praktisch vernichtet Durchgebrochene Einheiten vereinigten sich mit Partisanen und eroberten bzw besetzten ostlich von Smolensk verschiedene Ortschaften bzw Gebiete Damit war Smolensk als einer der wichtigsten Stutzpunkte der deutschen Armee mit vielen Staben und Nachschubbasen bedroht Ab Februar 1942 kam es zu verstarkten Angriffen bei Bobruisk und Brjansk Die Partisanen im Gebiet des Beruck Mitte schlossen sich zu grosseren Verbanden zusammen die auch uber Artillerie verfugten Am 13 Marz 1942 meldete Schenckendorff dem Generalquartiermeister eine ernsthafte Gefahr fur die Sicherung der Nachschubwege Er befahl am 8 Februar die Verdoppelung der Kosakenschwadronen und der ukrainischen Hundertschaften Da Hitler dies untersagte wurde der Befehl am 12 Februar 1942 widerrufen Mit dem neu ernannten Befehlshaber der Heeresgruppe Generalfeldmarschall Gunther von Kluge besprach Max von Schenckendorff am 15 Februar 1942 die Bekampfung der feindlichen Verbande ostlich von Smolensk Kluge forderte vom OKH am 24 Februar 1942 eine massive Verstarkung der Verbande des Berucks Mitte Am 1 Marz 1942 befahl der Generalstabschef des Heeres Generaloberst Franz Halder die Vernichtung der Partisanen an den Bahnstrecken und Rollbahnen sowie im Raum Brjansk Dazu wurden Schenckendorff 18 Sicherungsbataillone und die 707 Infanteriedivision zugeteilt Am 1 Marz veroffentlichte Schenckendorff die Denkschrift Vorschlage zur Vernichtung der Partisanen im ruckw Heeresgebiet und in den ruckw Armeegebieten Er forderte eine Verstarkung der Anzahl und Qualitat der Sicherungseinheiten um wieder zu einer offensiven Bekampfung uberzugehen Der Bekampfung der Partisanen sollte die gleiche Prioritat eingeraumt werden wie der Kampf an der Front Er verlangte die Abschaffung des Begriffs ruckwartiges Heeresgebiet da dies zum Eindruck fuhrte es handele sich um Etappe Dies fuhre u a zur Qualitatsminderung der Offiziere da die Besten ein Frontkommando haben wollten Zudem sei die Halfte der Truppen an die Front abgegeben worden so dass die Partisanen die Initiative ubernommen hatten Er forderte eine Neuausrichtung der Besatzungspolitik um die Unterstutzung der Bevolkerung bei der Partisanenbekampfung zu erhalten Am 15 Marz konnte er den einzigen Lagevortrag eines Berucks bei Halder und im OKH uberhaupt halten Er fuhrte ferner Gesprache mit von Kluge dem neuen Kommandeur der Heeresgruppe Mitte und Wagner Hitler wurde uber die Lagebeurteilung Schenckendorffs informiert Am 1 April 1942 kam es zur gewunschten Namensanderung seines Kommandos in Kommandierender General der Sicherungstruppen und Befehlshaber im Heeresgebiet Mitte Nun war er nominell den Kommandanten von Armeekorps gleichgestellt Es wurden neue Grossunternehmen zur Partisanenbekampfung geplant Als erstes wurde das Unternehmen Bamberg westlich von Bobruisk als Pilotprojekt geplant Dabei sollte in Gebieten die nicht besetzt werden konnen auch die letzte Kuh und das komplette Saatgut beschlagnahmt werden Ziel war es durch Ausplunderung eines Gebietes den Partisanen ihre Ernahrungsbasis zu nehmen und zugleich die Wehrmacht zu versorgen Die Truppen der Berucks sollten sich durch Plunderungsmassnahmen selbst versorgen Neben Partisanen und deren Unterstutzern sollten auch alle Nichtortsansassigen erschossen werden Nach Ablauf des Unternehmens Bamberg Ende Marz bis Anfang April 1942 meldete die 707 Infanteriedivision unter Generalmajor Gustav von Bechtolsheim am 7 April 1942 die Erschiessung von 3423 Partisanen und deren Helfer Die eigenen Verluste betrugen sieben Tote und acht Verwundete Auch der Stab von Schenckendorff erkannte das Missverhaltnis zwischen angeblich getoteten Partisanen und den eigenen Verlusten Die Masse der Partisanen muss es verstanden haben rechtzeitig auszuweichen nachdem sie ihre Waffen vorher verborgen hat Die an sich hohe Zahl der gemeldeten Feindverluste ist irrefuhrend Unter den von der Division als Partisanenhelfer gemeldeten befinden sich anscheinend viele die zu den Partisanen nur sehr lose in Verbindung unterhalten haben Hasenclever Wehrmacht und Besatzungspolitik in der Sowjetunion Die Befehlshaber der ruckwartigen Heeresgebiete 1941 1943 S 384 Statt Partisanengruppen wie geplant zu vernichten kam es zur Plunderung und Zerstorung von Dorfern die uber Strassen gut erreichbar waren Die Partisanengruppen selbst konnten ausweichen und wurden im Schnee nicht verfolgt Schenckendorff musste schon Ende April 1942 seine anfangliche Meldung an das OKH von einer erfolgreichen Operation zurucknehmen In der Tagesmeldung vom 24 April 1942 fuhrte er den Fehlschlag auf eine zu fruhzeitige Verlegung der 707 Division zuruck Nur intern kritisierte er das Vorgehen der Einheit Wie bei allen folgenden Operationen gegen Partisanen war der Widerspruch zwischen den Erkenntnissen Schenckendorffs zur Behandlung der Bevolkerung und der Praxis eindeutig Geplante Operationen bei Brjansk wurden nicht oder wie ostlich von Smolensk nur teilweise ausgefuhrt Falls Operationen ausgefuhrt wurden wichen die Partisanen den grosseren deutschen Verbanden einfach aus wahrend die Zivilbevolkerung unter Terrormassnahmen zu leiden hatte Es zeigte sich zudem dass es ein Fehler war die einzige grossere Operation im sudlichen Heeresgebiet auszufuhren da die Partisanen hauptsachlich im mittleren und nordlichen Gebiet operierten Die Schenckendorff zugesagten Truppen wurden nur teilweise bereitgestellt bzw es wurden sogar Truppen abgezogen Schon am 16 April 1942 meldete er Wagner zusatzlichen Bedarf an Truppen und Ausrustung Es fehlte den Einheiten auch an Gewehren Wieder einmal wurde eine Anderung der brutalen Besatzungspolitik gefordert Schenckendorff erkannte klar die Lage wenn er schrieb Zwar wurde die Bevolkerung im Grunde nicht deutschfeindlich eingestellt sein dort wo die Partisanen regierten musste sie sich allerdings zwangslaufig mit ihnen gutstellen Hasenclever Wehrmacht und Besatzungspolitik in der Sowjetunion Die Befehlshaber der ruckwartigen Heeresgebiete 1941 1943 S 386 Wahrend also Schenckendorff die Lage klar erkannte und dies auch an seine Vorgesetzten meldete gab er gleichzeitig Terrorbefehle an die Truppe bzw liess den Terror zu Wahrend die Partisanen sich immer besser organisierten und zunehmend Sabotageakte verubten blieb Schenckendorff nur die defensive Sicherung von 1700 km Bahn und 1100 km Strasse Immer seltener fand eine Kontrolle der Gebiete abseits der Verkehrswege statt zu offensivem Vorgehen fehlten schlicht die Truppen Am 20 Mai 1942 begann ein zweiter Lehrgang uber die Bekampfung von Partisanen Wieder hielten Bach und Brigadefuhrer Erich Naumann neuer Kommandant der Einsatzgruppe B Vortrage uber Kommissare und die Judenfrage Ein Vertreter der Wirtschaftsinspektion Mitte hielt einen Vortrag in dem es um Erfassung von Vorraten bei Antipartisanenoperationen ging Im Mai meldete Schenckendorff dass inzwischen sein gesamtes Heeresgebiet von Partisanenangriffen betroffen sei Schenckendorff befahl die Beseitigung von Deckungsmoglichkeiten entlang von Bahnstrecken Entlang der Strecken wurden nun breite Schneisen in den Wald geschlagen und Hauser zerstort Auch Wachturme und andere Verteidigungsanlagen wurden gebaut Am 31 Mai schickte er unter Umgehung der Heeresgruppe einen Lagebericht direkt ans OKH Nun ubernahm die Fuhrungsabteilung des OKH die Partisanenbekampfung vom Generalquartiermeister Im Unternehmen Hannover wurden ab dem 4 Juni 1942 die im Raum Jelna und Dogrobush ostlich von Smolensk stehenden Partisanenverbande unter General Below vernichtet Im Juni fuhrten die SS Sondereinheit Dirlewanger und Polizeieinheiten im Raum zwischen Bobruisk und Mogilev einen Einsatz zur Partisanenbekampfung durch Dabei wurden am 15 Juni 1942 im Dorf Borki und Umgebung uber 2 000 Menschen ermordet Schenckendorff beschwerte sich uber dieses Massaker bei von dem Bach 4 Am 20 Juni 1942 stellte die Wirtschaftsinspektion die Nahrungsversorgung der Sicherungs Divisionen ein denn diese sollten sich aus den Partisanengebieten versorgen Nun machte Schenckendorff die Beschlagnahme der Nahrungsvorrate bei den Partisanenbekampfungsmassnahmen zu einer Hauptaufgabe Im Sommer 1942 kam es zu mehreren Grossunternehmen wobei eine Mischung aus Einheiten der Wehrmacht SS und Polizei eingesetzt wurde Nur in Einzelfallen wurden Partisanen getotet bzw deren Einheiten vernichtet hingegen kam es zu Plunderungen und Zerstorungen Vergeblich befahl Schenckendorff am 16 Juni und 3 August 1942 das Anzunden von Hausern und das Erschiessen von Frauen und Kindern zu unterlassen Daraufhin kam es erstmals zu einer heftigen Auseinandersetzung mit Bach der die Gultigkeit dieses Befehls fur die SS Einheiten bestritt Bach konnte seine Position mit Hilfe von Himmler durchsetzen dass die SS selbst uber die zu treffenden Massnahmen entscheide Bach verfalschte spater in seinem Tagebuch diese Tatsachen und behauptete er habe sich Schenckendorffs Meinung angeschlossen Am 14 Juli 1942 im Monatsbericht fur den Juni stellte Schenckendorff fest dass Stalins Befehl im ruckwartigen Heeresgebiet der deutschen Armee fur den Feind unertragliche Zustande zu schaffen nicht weit vor seiner Verwirklichung steht Im Korpsbefehl Nr 110 erklarte Schenckendorff einen hundert Meter breiten Streifen langs von Bahnstrecken zum Niemandsland mit Schiessbefehl Die ersten 50 m sollten abgeholzt und vermint werden Er musste diesen Befehl zurucknehmen da dies zu Opfern unter Eisenbahnern und Fernmelde Entstorungstrupps des Heeres fuhrte Auch der geforderte Ausbau von Verteidigungsanlagen blieb in Ansatzen stecken Als weitere seiner Truppen abgegeben werden mussten lehnte er deshalb am 24 Juli 1942 die weitere Verantwortung fur die Lageentwicklung gegenuber der Heeresgruppe ab und drohte mit Rucktritt Im Juli 1942 kam es zu 266 Gefechten 168 Uberfallen auf Dorfer und 85 Angriffen auf Fahrzeuge seitens der Partisanen Bei einem Besuch des Stabschefs des Berucks im OKH zeigte sich dass die Meldungen und Berichte beim Generalquartiermeister liegen geblieben waren und deshalb das OKH nicht uber die tatsachliche Lage informiert war Denn Hitler hatte im Juli entschieden dass die Partisanenbekampfung eine Polizeiaufgabe sei Heinrich Himmler wollte die Partisanenbekampfung im gesamten deutschen Besatzungsgebiet ubernehmen Mit Weisung Nr 46 vom 18 August 1942 wechselte die Zustandigkeit im Heeresgebiet endgultig zum OKH genauer zu Oberst Adolf Heusinger In dieser Weisung forderte Hitler auch die Vernichtung der Partisanen bis zum Winter Hitlers Weisung ubernahm teilweise wortlich Passagen aus Schenckendorffs Partisanenschrift wobei er erstmals einraumte dass der Bevolkerung ein Existenzminimum zu sichern sei Feldersatzeinheiten Ausbildungseinheiten von ca 50 000 Mann sollten ins Operationsgebiet ins besetzte Hinterland der Ostfront verlegt werden Im Gebiet zwischen Orscha und Witebsk kam es vom 18 bis 29 August zum Unternehmen Greif Es wurden 796 Menschen angeblich Partisanen direkt getotet und 599 Gefangene erschossen bei nur 26 Toten auf deutscher Seite Samtliche Befehle Schenckendorffs zur Schonung der Bevolkerung wurden hierbei wie bei allen spateren Partisanenbekampfungsaktionen ubergangen In der Nacht vom 26 auf 27 August 1942 wurde der Bahnhof Slawnoje angegriffen Das dortige Sicherungsbataillon konnte den Angriff abwehren aber Bahnhof und Dorf gerieten in Brand Weit schlimmer aber war dass die Hauptbahnstrecke von Minsk nach Smolensk fur 30 Stunden gesperrt war Hitler forderte am 28 August 1942 schwerste Vergeltungsmassnahmen Schenckendorff genehmigte den Vorschlag der 286 Sicherungs Division 100 Manner und Frauen offentlich zu erschiessen Nach Augenzeugenberichten waren unter den Erschossenen auch Kleinkinder Am 2 August 1942 gab Schenckendorff den Befehl keinesfalls Kinder bis zum Alter von zehn Jahren zu toten und Uberlaufer gut zu behandeln Wie alle anderen Befehle von Schenckendorff zur Schonung von Menschen blieb auch dieser Befehl folgenlos Am 4 September 1942 fuhr Schenckendorff in den Urlaub Da die Transportleistung inzwischen auf nur zwei Drittel des Solls im Raum Smolensk sogar um die Halfte abgesunken war gab Kluge am 5 September 1942 den Befehl samtliche Sicherungsbataillone im Bahnschutz einzusetzen Die Heeresgruppe gab ihr Hinterland bis auf die Bahnstrecken endgultig auf Am 22 September 1942 vermerkte das Kriegstagebuch Schenckendorffs dass im geraumten Hinterland die deutschfreundliche Bevolkerung ermordet worden sei und die Sprengungen an Bahntrassen nicht nachgelassen hatten Am 5 Oktober 1942 war Schenckendorff nach fast vier Wochen Urlaub zuruck Statt ausgebildete Kampftruppen erhielt er nur zwei Feldausbildungsdivisionen ins eigene Heeresgebiet Auch zum Bahnschutz waren nicht genugend Truppen vorhanden Es wurden kurzzeitig zwangsweise sogar Dorfbewohner darunter auch Frauen und Kinder zum Bahnschutz eingesetzt Diese erwiesen sich jedoch eher als Belastung denn als Verstarkung Bach war von Himmler nun auch zum Bevollmachtigten fur die Bandenbekampfung im Generalkommissariat Weissruthenien Weissrussland ernannt worden Dieser erweiterte mit Zustimmung von Schenckendorff seine Zustandigkeit ins Beruck Gebiet So kamen Bach bzw Himmler unter Umgehung des OKH zu einer verstarkten Einflussnahme im Operationsgebiet des Heeres bzw bei der Partisanenbekampfung Goring liess Luftwaffenausbildungseinheiten ins Heeresgebiet verlegen und gab am 16 Oktober 1942 den Befehl alle Einwohner zu erschiessen die sich ohne Auftrag naher als 1000 m Eisenbahnstrecken nahern Alle Ortschaften deren Einwohner nicht an der Partisanenbekampfung teilgenommen hatten sollten bei Sabotage in der Nahe niedergebrannt werden Dies fuhrte zu Kritik der Heeresgruppe Daraufhin erliess Goring am 26 Oktober 1942 eine Richtlinie Die Richtlinie bedeutete tote Zonen zu schaffen mit totaler Ausplunderung dieser Gebiete Arbeitsfahige sollten deportiert werden und Kinder ins Lager kommen sofern sie nicht sofort erschossen wurden Am 28 Oktober 1942 erklarte Schenckendorff Kluge dass diese Richtlinie den Zielen der Partisanen in die Hande spielen wurde Als beim Unternehmen Frida bei Borissow durch die 1 SS Brigade alle 3000 Menschen evakuiert werden sollten befahl Schenckendorff nur Manner und anhanglose Frauen abzutransportieren Am 25 November 1942 gab er die Anweisung Erfassung von Landesvorraten bei Befriedungsmassnahmen heraus in der die Plunderung von Dorfern genau geregelt war Im Korpsbefehl Nr 128 vom 14 Dezember 1942 gab Schenckendorff die Anweisung Uberlaufer der Partisanen nicht zu erschiessen wahrend sonst alle Partisanen bzw Verdachtige oder beispielsweise Verletzer der Ausgangssperre zu erschiessen seien Beim Unternehmen Waldwinter vom 23 Dezember 1942 bis Ende Januar 1943 wurden kurz darauf 1627 Personen getotet und 2041 fur die Zwangsarbeit zusammengetrieben Die Plunderung erbrachte u a 5060 Rindvieh und 894 Pferde Wegen fehlender Transportkapazitat konnte nicht alles so z B nur 50 60 der Kartoffeln abtransportiert werden Im Marz 1943 musste Schenckendorff wegen des Vormarsches der Roten Armee sein Hauptquartier von Smolensk nach Mogilev zuruckverlegen und ostliche Gebiete seines Heeresgebietes abgeben da diese zum Armeegebiet wurden Im nordlichen und sudwestlichen Heeresgebiet beherrschten die Partisanen inzwischen das Hinterland Schenckendorff hatte im Marz befohlen 300 m entlang der Rollbahnen und Schienen durch eine rucksichtslos zwangsverpflichtete Bevolkerung abzuholzen Die Landbevolkerung wurde nun als lebendes Minensuchgerat entlang von Strassen und Schienen eingesetzt Es war nicht mehr moglich die 2205 km Rollbahnen und Schienen zu schutzen Immer noch fanden Grossunternehmen zur Partisanenbekampfung statt Da diese nun haufig die Grenzen einzelner Militar und Zivilverwaltungsgrenzen uberschritten standen sie nicht mehr unter Schenckendorffs Kommando sondern haufig unter dem Befehl von verschiedenen SS Offizieren Schon ab Januar 1943 fuhrte Bach das Kommando bei den Grossunternehmen und Schenckendorff musste diesen unterstutzen Im April versuchte Schenckendorff noch einmal zumindest die Kontrolle uber die SS Verbande in seinem Heeresgebiet zu erhalten Der Versuch scheiterte am Widerstand Himmlers dem auch noch der Generalstabschef des Heeres Kurt Zeitzler beigepflichtet hatte Schenckendorff stellte fur das Unternehmen Cottbus im von Partisanen beherrschten Gebiet bei Ustaschi die 286 Sicherungs Division zur Verfugung Bei diesem Unternehmen kamen ca 20 000 Menschen um und das Gebiet wurde in eine tote Zone verwandelt Allein im Mai kam es zu 209 Sprengungen an Bahnstrecken und 204 verhinderten Sprengungen Im Heeresgebiet Mitte waren dadurch Bahnstrecken fur 3 853 Stunden auf keinem der beiden Gleise und fur 2 132 Stunden nur eingleisig befahrbar Ende Juni 1943 fuhr Schenckendorff in einen Erholungsurlaub aus dem er nicht mehr zuruckkehrte Am 1 Januar 1943 wurden an der Ostfront einige altere Offiziere vom Divisionskommandeur an aufwarts in die Fuhrerreserve versetzt darunter die zwei Befehlshaber des Ruckwartigen Heeresgebietes der Heeresgruppen Nord und Sud Karl von Roques und Franz von Roques Der zwei bzw funf Jahre altere Schenckendorff war nicht dabei vermutlich weil er sich als Experte fur die Partisanenbekampfung profiliert hatte Im Rahmen der Aktion Winterfestigkeit versetzte das Heerespersonalamt damals diejenigen Generale die den hohen Anforderungen des russischen Winters voraussichtlich nicht mehr gewachsen seien in die Fuhrerreserve Dabei war die Gesundheit von Schenckendorff durch ein Herzleiden anders als bei anderen in die Fuhrerreserve versetzte Generale bereits seit langerem angegriffen Max von Schenckendorff starb am 6 Juli 1943 bei einem Urlaub in Krummhubel im Riesengebirge an einem Herzanfall Behandlung der Juden und Russen im ruckwartigen Heeresgebiet Mitte BearbeitenBereits vor dem Angriff auf die Sowjetunion gab es am 7 Juli 1941 erste Absprachen zwischen Schenckendorff und Bach die wahrscheinlich auch die Behandlung der Juden betrafen Auch mit dem Kommandant der Einsatzgruppe B Arthur Nebe gab es eine reibungslose Zusammenarbeit Nebe vermerkte dass die Einsatzgruppe nach Weisung Schenckendorff ihre Standorte aufsuchte Am 7 Juli 1941 erliess Max von Schenckendorff die Verwaltungsanordnung Nr 1 nach der sich Juden ab dem zehnten Lebensjahr mit einem gelben Judenstern kennzeichnen mussten Ferner gab es ein Grussverbot fur Juden und das Schachten wurde verboten Am 8 Juli war Schenckendorff mit Teilen seines Stabes bei einer Kommandeursbesprechung in Bialystok die anlasslich eines Besuchs von Himmler und Kurt Daluege Chef der Ordnungspolizei abgehalten wurde Dabei beschwerte sich Himmler dass zu wenige Juden zusammengetrieben worden seien Am nachsten Tag wurden Tausende Juden ausserhalb der Stadt Bialystok erschossen Weder bei dieser Erschiessung noch bei allen anderen folgenden Massenmorden ist irgendwelcher Widerstand bzw auch nur Protest von Schenckendorff bzw anderer Militars zu vermerken Bei den von Schenckendorff angeordneten allgemeinen Sauberungsaktionen wurden immer auch die Verbande der Einsatzgruppen und Polizei eingesetzt die gleich alle Juden erschossen Vom 12 Juli 1941 bis zum Morgengrauen des nachsten Tages erschoss das Polizei Bataillon 307 bei Brest 4435 Juden Dabei leistete ein Schenckendorff unterstelltes Bataillon der 162 Infanteriedivision Transporthilfe mit ihren LKWs Schenckendorff ausserte sein Missfallen uber diese Hilfe und verlangte Aufklarung Spater meldete sein Stab dass angeblich Eisenbahner beschossen worden seien und das Massaker wurde als besondere Aktion verharmlost Mit der Verwaltungsanordnung Nr 2 vom 13 Juli 1941 folgte fur Juden das Verbot den Wohnort zu verlassen und eine Ghettoisierung Anfangs waren um die Ghettos noch keine Zaune und Mauern vorhanden Erst am 19 August 1941 erging der Befehl des OKH die Juden in Ghettos als umzaunte Judenviertel bezeichnet zusammenzutreiben In Gemeinden mit bis zu 10 000 Einwohner waren 12 Judenrate zu wahlen in grosseren 24 Die Judenrate sollten die Anordnungen der Deutschen umsetzen und hafteten dafur mit ihrem Leben Mit der Verwaltungsverordnung Nr 3 wurde eine Zwangsarbeitspflicht fur Juden eingefuhrt um Kriegsschaden zu beseitigen und die Rollbahnen in Stand zu setzen Somit befassten sich die ersten drei Verwaltungsanordnungen von Schenckendorff nicht mit der Ordnung der Zivilverwaltung sondern mit der Ausgrenzung von Juden Antisemitische Rhetorik ist in seinen bzw des Heeresgebietes Befehlen kaum zu finden Er verbot auch seinen Untergebenen jede Teilnahme an Sondermassnahmen oder Erschiessungen Das Kriegstagebuch des Heeresgebietes nennt diese Sondermassnahmen auch klar Judenerschiessungen Schenckendorff trug trotzdem dafur die Verantwortung dass die von ihm befehligte Verwaltung wesentliche Voraussetzungen fur den Judenmord in seinem Gebiet von 150 000 km mit knapp 10 Mio Einwohnern schaffte Schenckendorff und seine Verwaltung sind uber Registrierung Kennzeichnung und Ghettoisierung der Juden mit fur die Judenmorde im Heeresgebiet Mitte verantwortlich Max von Schenckendorff betrachtete weder die Juden noch die Russen als Untermenschen Es fand sich bei Schenckendorff aber wie bei vielen Deutschen damals ein Uberlegenheitsgefuhl gegenuber anderen Volkern Der Historiker Jorn Hasenclever bewertet Max von Schenckendorff als klassischen Antisemiten dessen Weltbild bereits seit Ende des Ersten Weltkrieges nicht nur antisemitisch sondern auch antibolschewistisch gepragt war 5 Als Beleg liegt folgendes Zitat aus Schenkendorffs Tagebuch vor in dem er die Versetzung eines Offiziers folgendermassen kommentiert Ich weine ihm keine Trane nach Er war mir durch sein judisch aufdringliches Wesen bei ausserst judischem Aussehen ein selten unsympathischer Mensch 6 S 216 217Auch die Ubernahme der Argumentationslinie der SS in der Partisanenbekampfung wo der Jude sich aufhielte seien auch die Partisanen und umgekehrt sowie die enge Zusammenarbeit mit SS und Polizeiverbanden bei der Erfassung von Juden im ruckwartigen Heeresgebiet 6 S 208 209 zeugt davon wie die Befehle und Handlungen Schenkendorffs auch durch antisemitische Leitbilder beeinflusst waren Wahrend die Nationalsozialisten die Sowjetunion zur deutschen Kolonie mit einer versklavten und teils vernichteten Bevolkerung machen wollten hatte Schenckendorff andere Vorstellungen Schenckendorffs politische Vorstellungen gingen hin zu halbwegs autonomen Staaten in Osteuropa unter deutscher Hegemonie Diese politischen Ideen vertrat er auch offentlich z B auf einer Sitzung des deutschen Ostministeriums am 18 Dezember 1942 Schriften BearbeitenFrontdienst Ein Handbuch fur den Offizier Erfahrungen und Ratschlage eines Regimentskommandeurs Mittler amp Sohn Berlin 1928 Literatur BearbeitenGothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser 1939 A Uradel Jg 38 Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Justus Perthes Gotha 1937 S 493 ff Ekkehard Meyer Duttingdorf General der Infanterie Max von Schenckendorff In Gerd R Ueberschar Hrsg Hitlers militarische Elite Band 1 Primus Darmstadt 1998 ISBN 3 89678 083 2 S 481 488 Bogdan Musial Sowjetische Partisanen 1941 1944 Mythos und Wirklichkeit Schoningh Paderborn 2009 ISBN 978 3 506 76687 8 Jorn Hasenclever Wehrmacht und Besatzungspolitik in der Sowjetunion Die Befehlshaber der ruckwartigen Heeresgebiete 1941 1943 Schoningh Paderborn 2010 ISBN 978 3 506 76709 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Max von Schenckendorff Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Max von Schenckendorff im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Rangliste des Deutschen Reichsheeres Hrsg Reichswehrministerium Mittler amp Sohn Berlin 1924 S 116 Ekkehard Meyer Duttingdorf General der Infanterie Max von Schenckendorff In Ueberschar Hrsg Hitlers militarische Elite S 483 Klaus D Patzwall Veit Scherzer Das Deutsche Kreuz 1941 1945 Geschichte und Inhaber Band II Verlag Klaus D Patzwall Norderstedt 2001 ISBN 3 931533 45 X S 403 Dieter Pohl Die Herrschaft der Wehrmacht Deutsche Militarbesatzung und einheimische Bevolkerung in der Sowjetunion 1941 1944 s Fischer Verlag Frankfurt a M 2011 S 287 Jorn Hasenclever Die Befehlshaber der ruckwartigen Heeresgebiete und der Mord an den sowjetischen Juden In Timm C Richter Hg Krieg und Verbrechen Situation und Intention Fallbeispiele Martin Meidenbauer Munchen 2006 ISBN 3 89975 080 2 S 207 218 hier S 216 a b Max v Schenkendorff Tagebuch 4 Marz 1915 Privatbesitz Zitiert nach Jorn Hasenclever Die Befehlshaber der ruckwartigen Heeresgebiete und der Mord an den sowjetischen Juden In Timm C Richter Hg Krieg und Verbrechen Situation und Intention Fallbeispiele Martin Meidenbauer Munchen 2006 ISBN 3 89975 080 2 Normdaten Person GND 140742565 lobid OGND AKS LCCN no2002051762 VIAF 271343628 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schenckendorff Max vonKURZBESCHREIBUNG deutscher General der Infanterie im Zweiten WeltkriegGEBURTSDATUM 24 Februar 1875GEBURTSORT PrenzlauSTERBEDATUM 6 Juli 1943STERBEORT Krummhubel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max von Schenckendorff amp oldid 238025464