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Gottlob Ferdinand Maximilian Gottfried Schenk von Schenkendorf auch Schenckendorff 11 Dezember 1783 in Tilsit in Ostpreussen 11 Dezember 1817 in Koblenz war ein deutscher Dichter Stahlstich vor 1818Tilsit Schenkendorf Standbild auf dem ehemaligen SchenkendorfplatzKoblenz Buste Max von Schenkendorfs in den Rheinanlagen 2011 Grabmal von Max von Schenkendorf auf dem Hauptfriedhof Koblenz 2008 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Werk 4 Ehrungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenMax von Schenkendorf entstammt der Niederlausitzer Adelsfamilie Schenkendorf Seine Eltern waren der Kriegs und Domanenrat sowie Erbherr auf Lenkonischken George Heinrich von Schenckendorff 1744 1813 und dessen Ehefrau Luise von Karrius 1761 1830 Sein Bruder Karl 1785 1813 fiel als Premierkapitan der preussischen Garde in der Schlacht bei Bautzen Er hatte noch eine Schwester Caroline Ludovica Euphrosyne 5 November 1789 Leben BearbeitenMax von Schenkendorf wuchs wahrend der Dienstzeit seines Vaters in Tilsit auf die Mutter war eine namhafte Schriftstellerin Nach der Pensionierung des Vaters zog die Familie auf das Landgut Lenkonischken das George von Schenkendorf im Ruhestand bewirtschaftete Max wurde bis zum 15 Lebensjahr von einem Hauslehrer unterrichtet und 1798 zum Studium der Kameral und Rechtswissenschaften an die Albertus Universitat Konigsberg geschickt 1 Da dem Vater das Studentenleben des Sohnes missfiel gab er ihn 1802 zur Ausbildung in das Haus des Pfarrers und Universitatslehrers Ernst Hennig 1771 1815 2 in Schmauch bei Preussisch Holland Im benachbarten Hermsdorf erhielt er Unterricht in Literatur und Geschichte bei Johann Christoph Wedeke der ein vaterlicher Freund fur ihn wurde 1804 kehrte er gegen den Willen des Vaters an die Konigsberger Universitat zuruck und beendete im Jahr darauf sein Studium 3 In dieser Zeit war er mit dem Medizinstudenten und Lyriker David Assing 1787 1842 befreundet In Konigsberg trat er als Erzieher in den Dienst des Landhofmeisters Hans Jakob von Auerswald und veroffentlichte bald erste Gedichte und Lieder Nach dem Bestehen seines Examens als Regierungsreferendar im November 1806 war er bei der Landesdeputation in Konigsberg tatig 1807 war er Mitherausgeber der Zeitschrift Vesta 4 die wegen ihrer antifranzosischen Tendenz nach nur einer Ausgabe von Napoleon verboten wurde Auch ein zweites Zeitschriftenprojekt scheiterte wahrend der Franzosenzeit aus politischen Grunden 5 Am 13 Januar 1809 verursachte sein Schlitten in Tragheim einen Beinahe Verkehrsunfall in dessen Folge er von dem Geschadigten Generalmajor Hans Stephan von Rouquette beleidigt und sein Kutscher verprugelt wurde Schenkendorf forderte den Offizier zum Duell bei dem Rouquette ihm die Pistole aus der Hand schoss Dabei wurde seine rechte Hand zerschmettert die er zeitlebens nicht mehr bewegen konnte Zwar wurde den Duellanten der als Bestrafung vorgesehene Festungsarrest von Konig Friedrich Wilhelm III erlassen doch musste Schenkendorf ein volles Jahr auf Schloss Schlodien gepflegt werden und mit der linken Hand fechten und schreiben lernen 5 6 1811 verursachte er einen Theaterskandal in Konigsberg als er die Studenten im Stadttheater Konigsberg lautstark zur Ruhe anhielt und damit eine tatliche Auseinandersetzung wahrend der Vorstellung provozierte Nachdem seine Behorde aufgelost worden war und er sich in Konigsberg unwohl fuhlte reiste er 1812 uber Weimar wo er mit Goethe zusammentraf 5 nach Baden zu seiner emigrierten Freundin Henriette Elisabeth Barckley 1774 1840 der neun Jahre alteren Witwe eines wohlhabenden Konigsberger Kaufmanns mit der er schon einige Jahre vor dem Tod ihres Ehemannes befreundet gewesen war Er heiratete sie am 15 Dezember 1812 in Karlsruhe 5 Beim Kuraufenthalt in Baden Baden besuchte das Paar Schloss Hohenbaden das Schenkendorf zu romantischen Dichtungen anregte 7 In Baden freundete er sich auch mit dem Arzt und Schriftsteller Johann Heinrich Jung Stilling 1740 1817 an Obwohl er wegen seiner gelahmten Hand nicht kriegstauglich war zog er 1813 als Freiwilliger in die Befreiungskriege Im Mai 1813 begab er sich ins preussische Hauptquartier nach Schweidnitz und wurde als Beobachter des Generalstabs in die Brigade Roder aufgenommen der sich viele bekannte Kulturschaffende anschlossen darunter der Schriftsteller Friedrich de la Motte Fouque Im Lager und wahrend des sich anschliessenden Feldzuges entstanden die meisten seiner Kriegslieder die handschriftlich in der Armee verbreitet und uberall gesungen wurden Auch an der Volkerschlacht bei Leipzig nahm er teil Ab 1814 war er fur das Militargouvernement in Frankfurt Koln und Aachen tatig und kurte an den Aachener Thermalquellen Ende 1815 erhielt er bereits todkrank eine Anstellung in Koblenz als Regierungsrat Er starb an seinem 34 Geburtstag auf dem Krankenbett wo ihn die zur Feier geladenen Freunde tot vorfanden 3 Seine Frau und seine Mutter uberlebten ihn viele Jahre Das Grab Schenkendorfs und seiner Frau befindet sich auf dem Hauptfriedhof Koblenz Schenkendorf war vermutlich 1812 in die Freimaurerloge Carl zur Einigkeit in Karlsruhe aufgenommen worden moglicherweise durch Johann Heinrich Jung Stilling beeinflusst 1817 wurde er Mitgrunder der aus einer Feldloge entstandenen Loge Friedrich zur Vaterlandsliebe in Koblenz Werk BearbeitenMax von Schenkendorf gilt als einer der bedeutendsten Lyriker der Befreiungskriege Er schrieb die Texte der Lieder Das Lied vom Rhein 1814 Friedrich Lange gewidmet 8 Freiheit die ich meine Melodie Karl August Groos 1789 1861 und Wenn alle untreu werden Sein Gedicht Todessehnen wurde durch die Vertonung von Johannes Brahms 1833 1897 in den Sechs Liedern fur eine tiefe Stimme op 86 besonders bekannt 1837 besorgte sein Kriegskamerad Friedrich Lange in Berlin die Sammlung Max von Schenkendorf s sammtliche Gedichte Erste vollstandige Ausgabe Gustav Eichler Berlin 1837 9 Ehrungen BearbeitenNach Schenkendorf sind Strassen und Schulen in mehreren deutschen Stadten benannt und es wurden Denkmale fur ihn errichtet In den Koblenzer Rheinanlagen steht ein 1861 aufgestelltes Denkmal mit einer Bronzebuste Schenkendorfs sowie Schwert und Lyra in einem Blumenkranz als Symbol seines Lebensinhalts Unter dieser Darstellung stehen Schenkendorf gewidmete Worte des Dichters Ernst Moritz Arndt Er hat vom Rhein Er hat vom deutschen Land machtig gesungen Dass Ehre auferstand Wo es erklungen Die Originalbuste wurde 2012 zerstort Die Nachbildung schuf 2013 Stefan Reckentaler aus Montabaur gegossen wurde sie von Kai Uwe Pelikan in Bendorf 10 Literatur BearbeitenChristof Dahm Schenkendorf Gottlob Ferdinand Maximilian Gottfried von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 680 f Digitalisat Fritz Jonas Schenkendorf Gottlob Ferdinand Maximilian Gottfried v In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 31 Duncker amp Humblot Leipzig 1890 S 74 82 L M Fouque Aus Max von Schenkendorff s Leben Erinnerungen In Preussische Provinzial Blatter Band 12 Konigsberg 1834 S 100 110 Ernst August Hagen Max von Schenkendorf s Leben Denken und Dichten Digitalisat Emil Knaake Neue Beitrage zu einer Lebensbechreibung Max von Schenkendorfs In Mitteilungen der Litauischen litterarischen Gesellschaft Band 19 Heidelberg 1894 S 1 16 online Google Buchsuche Westermann s Jahrbuch der illustrirten deutschen Monatshefte Band 8 1860 S 539ffWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Max von Schenkendorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikiquote Max von Schenkendorf Zitate nbsp Wikisource Max von Schenkendorf Quellen und Volltexte Literatur von und uber Max von Schenkendorf im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Max von Schenkendorf in der Deutschen Digitalen Bibliothek Werke von Max von Schenkendorf bei Zeno org Werke von Max von Schenkendorf im Projekt Gutenberg DE Max von Schenkendorf im Internet Archive Erich Mertens Schenkendorf jung stilling forschung de familie von schenckendorff de Die Gedichte auf zgedichte de Michael Fischer Freiheit die ich meine 2008 In Populare und traditionelle Lieder Historisch kritisches Liederlexikon Lieder von Max von Schenkendorf auf volksliederarchiv deEinzelnachweise Bearbeiten Art Schenckendorff Gottlob Ferdinand Maximilian Gottfried In Georg Hermanowski Ostpreussen Lexikon Adam Kraft Verlag Mannheim 1980 ISBN 3 8083 1162 2 S 266 Baltische Historische Kommission Hrsg Eintrag zu Abraham Ernst Hennig In BBLD Baltisches biografisches Lexikon digital a b Muttersprache Mutterlaut Vor 140 Jahren starb Max von Schenkendorf In Ostpreussen Warte Nr 12 Dezember 1957 S 7 Text der Zeitschrift Vesta von Max von Schenkendorf hier und Text der Zeitschrift Studien von Max von Schenkendorf hier a b c d Paul Fischer Max v Schenkendorf Zum 100jahrigen Todestage des ostpreussischen Sangers der Freiheitskriege In Aus dem Ostlande Illustrierte Monatsblatter fur Heimatkunde Kunst Wissenschaft und Verkehr des deutschen Ostens 12 Jg Heft 12 Dezember 1917 S 390 398 Erich Mertens Die gekrankte Ehre Ein Beitrag zum Duell des Dichters Max v Schenkendorf mit dem Generalmajor Hans Stephan v Rouquette In Peter Worster Hrsg Festschrift fur Karl Heinz Weber den ersten Vorsitzenden der J G Herder Bibliothek Siegerland e V Schriften der J G Herder Bibliothek Siegerland e V Bd 21 J G Herder Bibliothek Siegerland e V Siegen 1989 S 65 121 11 Dezember 1783 Der Dichter Max von Schenkendorf wird geboren Pressemitteilung der Staatlichen Schlosser und Garten Baden Wurttemberg 11 Dezember 2020 abgerufen am 24 Februar 2023 Horst Johannes Tummers Der Rhein Ein europaischer Fluss und seine Geschichte 2 Auflage C H Beck Munchen 1999 S 220 Vgl das Digitalisat dieser Ausgabe Grundrisz zur Geschichte der deutschen Dichtung Aus den Quellen bearb von Karl Goedeke 2 ganz neu bearb Auflage v Edmund Goetze Bd 7 2 Zeit des Weltkrieges L Ehlermann Dresden 1906 S 837 Web Ressource Reinhard Kallenbach Ein Dichter in unruhiger Zeit In Rhein Zeitung vom 24 Mai 2021 Abgerufen am 31 Mai 2021 Normdaten Person GND 118754599 lobid OGND AKS LCCN n88201226 VIAF 15565123 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schenkendorf Max vonALTERNATIVNAMEN Schenckendorff Gottlob Ferdinand Maximilian Gottfried Schenk vonKURZBESCHREIBUNG deutscher DichterGEBURTSDATUM 11 Dezember 1783GEBURTSORT TilsitSTERBEDATUM 11 Dezember 1817STERBEORT Koblenz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max von Schenkendorf amp oldid 236408469