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Beim Massaker von Kamenez Podolsk ermordeten Angehorige des deutschen Polizeibataillons 320 und Mitglieder eines Sonderaktionsstabes des Hoheren SS und Polizeifuhrers HSSPF Russland Sud SS Obergruppenfuhrer Friedrich Jeckeln Ende August 1941 in der Nahe der westukrainischen Stadt Kamenez Podolsk rund 23 600 Juden Zuvor hatte das mit dem nationalsozialistischen Deutschen Reich verbundete Ungarn einen Grossteil der Opfer in das nach dem Uberfall auf die Sowjetunion von der Wehrmacht eroberte sowjetische Staatsgebiet deportiert Das Massaker war die bis dahin grosste Mordaktion des Holocaust Es fand gut einen Monat vor den Massenerschiessungen von Babyn Jar bei Kiew statt und gilt als ein entscheidender Schritt von der selektiven Mordpolitik zur angestrebten vollstandigen Ausloschung des Judentums 1 Karte zu den Deportationen von Juden aus Ungarn nach Kamenez Podolsk Juli August 1941 Inhaltsverzeichnis 1 Kontext 1 1 Antisemitismus im expandierenden Ungarn 1 2 Deportation fremder Juden 1 3 Verabredung der Massenexekution 1 4 Anfange des Holocaust in der Ukraine 2 Konkrete Tatumstande 2 1 Tatzeit Tatort Technik 2 2 Tatnahe Tater 2 3 Opfer 2 4 Mitwisser und Zeugen 2 5 Verwischen der Spuren 3 Folgen 3 1 Zeitgenossische Reaktionen 3 2 Strafverfolgung 3 3 Gedenken 4 Forschung 4 1 Deutungen in Spezialuntersuchungen 4 2 Das Massaker in Uberblicksdarstellungen zum Holocaust 4 3 Verhaltnis von Wehrmacht SS und Polizei 5 Anhang 5 1 Literatur 5 2 Weblinks 5 3 EinzelnachweiseKontext BearbeitenAntisemitismus im expandierenden Ungarn Bearbeiten Die ungarischen Regierungen unter Bela Imredy und Pal Teleki erliessen ab 1938 eine Reihe sogenannter Judengesetze und verscharften auf diese Weise den auch in Ungarn verbreiteten Antisemitismus der Zwischenkriegszeit Diese auf rassistischen Annahmen basierenden gesetzlichen Bestimmungen schrankten die wirtschaftlichen und beruflichen Freiheiten sowie das Wahlrecht der Juden ein Zugleich stellten diese Gesetze die ungarische Staatsburgerschaft Tausender ungarischer Juden in Frage Im April 1941 verabschiedete das ungarische Parlament schliesslich ein Gesetz das Eheschliessungen und ausserehelichen Geschlechtsverkehr zwischen Nicht Juden und Juden verbot es trat im August 1941 in Kraft 2 Da es Ungarn gelang die 1920 im Vertrag von Trianon festgelegte territoriale Nachkriegsordnung zu revidieren betraf die Diskriminierung immer mehr Menschen Unterstutzt durch das Deutsche Reich und das faschistische Italien erreichte die ungarische Aussenpolitik Anfang November 1938 mit dem Ersten Wiener Schiedsspruch zunachst dass Gebiete mit ungarischer Bevolkerungsmehrheit in der Sudslowakei sowie in der westlichen Karpatenukraine Karpato Ruthenien von der Tschechoslowakei abgetrennt und Ungarn zugesprochen wurden Rund 67 000 Juden lebten in diesen Gebieten Weitere rund 78 000 Juden gerieten unter ungarische Herrschaft nachdem ungarische Truppen im Marz 1939 nach der sogenannten Zerschlagung der Rest Tschechei mit Billigung Adolf Hitlers die bis 1918 zu Osterreich Ungarn gehorenden Teile der Karpatenukraine besetzten 3 Der Zweite Wiener Schiedsspruch vom 30 August 1940 zwang schliesslich Rumanien das nordliche Siebenburgen wo etwa 164 000 Juden lebten an Ungarn abzutreten 4 Zudem flohen zwischen 1939 und 1941 10 000 bis 20 000 5 beziehungsweise 15 000 bis 35 000 6 Juden aus Deutschland Osterreich den vormaligen tschechischen Gebieten und aus Polen nach Ungarn Einige dieser Fluchtlinge hatten durch die Behorden das Aufenthaltsrecht erhalten weitere galten offiziell als Transitfluchtlinge auf dem Weg nach Palastina Etliche Fluchtlinge verbargen ihre Identitat durch falsche Papiere andere wiederum wurden in Internierungslagern der ungarischen Fremdenpolizei der Nationalen Zentralbehorde zur Uberwachung von Auslandern Kulfoldieket Ellenorzo Orszagos Kozponti Hatosag KEOKH festgehalten 7 Obgleich die Anzahl dieser judischen Fluchtlinge kaum ins Gewicht fiel verstarkte sie die antisemitischen Tendenzen innerhalb des ungarischen Verwaltungsapparates 5 1941 lebten gemass einer Volkszahlung insgesamt rund 825 000 Juden in Ungarn 8 Deportation fremder Juden Bearbeiten Am 20 November 1940 war Ungarn dem Dreimachtepakt beigetreten Bereits im April 1941 hatte es sich als Bundnispartner des Deutschen Reiches am Balkanfeldzug beteiligt im Juni 1941 nahm Ungarn schliesslich an der Seite Deutschlands am Uberfall auf die Sowjetunion teil Drei ungarische Divisionen beteiligten sich an der Eroberung von Gebieten der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik Ungarische Truppen verfugten durch diesen Vormarsch zeitweilig uber die militarische Hoheitsgewalt in einem betrachtlichen ukrainischen Gebiet nordostlich Ungarns In dieser Situation planten Odon Martinidesz und Arkad Kiss zwei antisemitische KEOKH Fuhrungskrafte unerwunschte fremde Juden in den neuen befreiten Gebieten anzusiedeln 9 Miklos Kozma ein fruherer ungarischer Innen und Verteidigungsminister und 1941 Regierungsbevollmachtigter in Karpato Ruthenien griff diesen Plan auf und erreichte dafur vom Reichsverweser Miklos Horthy dem ungarischen Staatsoberhaupt die Zustimmung 10 5 Das Kabinett unter Ministerprasident Laszlo Bardossy beschloss am 12 Juli 1941 diesen Plan umzusetzen Ausfuhrungsbestimmungen sahen vor die kurzlich eingesickerten polnischen und russischen Juden in moglichst grosser Zahl und so schnell wie moglich zu deportieren 11 Die beschonigend Repatriierung genannte Massnahme sollte sich insbesondere auf Karpato Ruthenien konzentrieren Abschiebungsziel der von der Fremdenpolizei und ortlichen Behorden erfassten Juden war Ost Galizien 12 Den Auftrag zur Durchfuhrung des Deportationsplans erhielt Miklos Kozma Er liess die Juden wie im Deportationsplan vorgesehen zunachst nach Korosmezo einem Ort an der ungarisch ukrainischen Grenze bringen Sie durften nur die notigsten Dinge Verpflegung fur drei Tage und maximal 30 Pengo mitnehmen Um ihre Sorgen zu zerstreuen wurde ihnen suggeriert sie konnten die Wohnungen jener Juden ubernehmen die nach dem Uberfall der Deutschen mit den sowjetischen Truppen ostwarts geflohen waren Die Deportationen die in Ungarn zum Teil bereits vor dem 12 Juli 1941 praktisch umgesetzt wurden betrafen neben Fluchtlingen vielfach auch Juden die schon lange in Ungarn lebten 13 nicht nur in Karpato Ruthenien 14 sondern beispielsweise auch in Siebenburgen am Balaton oder im Komitat Pest Pilis Solt Kiskun 5 Auch Roma wurden Opfer solcher Deportationen 15 Vom Sammelpunkt Korosmezo wurden die Juden taglich in Gruppen von rund 1000 Personen nach Kolomyja in Sud Galizien transportiert das sich noch unter ungarischer Militarhoheit befand Bis zum 10 August 1941 sammelten sich dort rund 14 000 Juden bis Ende August erhohte sich diese Zahl um weitere 4000 Im gleichen Zeitraum trieben ungarische Einheiten die Ankommlinge in Gruppen zu je 300 bis 400 Personen von Kolomyja aus uber den Dnister in eine von deutschem Militar verwaltete Gegend und untersagten ihnen unter Androhung von Waffengewalt die Ruckkehr nach Ungarn Ukrainische Milizen beraubten die Deportierten vielfach ihrer letzten Wertsachen 16 6 Die Vertriebenen sollten sich nach Kamenez Podolsk Butschatsch Tschortkiw oder Stanislawiw wenden Die meisten aus Ungarn vertriebenen Juden sammelten sich in Kamenez Podolsk Sud Podolien Dort hatten 1939 knapp 14 000 Juden gelebt gut 38 Prozent der Bevolkerung von denen seit 22 Juni 1941 etwa 4000 bis 5000 vor den Deutschen weiter ostwarts flohen Aus Ungarn und dem ungarisch besetzten Teil Sudgaliziens vertriebene Juden erhohten den judischen Anteil der Einwohnerzahl jedoch wieder Daher fanden die deutschen und ungarischen Truppen bei ihrer Ankunft in der Stadt am 11 Juli 1941 dort etwa 12 000 bis 14 000 Juden vor Diese Zahl verdoppelte sich durch den weiteren Zustrom bis Ende August 1941 auf rund 26 000 17 Verabredung der Massenexekution Bearbeiten nbsp Fernschreiben der Sicherungsdivision 444 Ia an den Befehlshaber des ruckwartigen Heeresgebietes Sud Karl von Roques vom 28 Juli 1941 Juden von Ungarn aus ungarischen Konzentrationslagern mit Lkws in die Gebiete Buczacz Czortkow Kamieniec Podolski abgesetzt Ukrainische Bevolkerung beunruhigt Diese Juden mussen unbedingt zuruck Div Sich Div 444 bittet Ungarn entsprechende Weisung zu erteilen Die Deutschen waren auf den Zustrom der nach Sudgalizien deportierten Juden nicht vorbereitet Die fur die Judenfrage zustandige Abteilung VII der regional verantwortlichen Wehrmachtsfeldkommandantur 183 betonte bereits am 31 Juli 18 und erneut Mitte August 1941 die Juden konnten nicht ernahrt werden und es bestehe Seuchengefahr ihre Ruckfuhrung nach Ungarn sei daher erforderlich Ernahrungsprobleme der Zivilbevolkerung hatte die Wehrmachtsfuhrung jedoch in den Kriegsplanungen einkalkuliert Hungerplan 19 Sie sorgte sich eher um die Sicherheit der ausgedehnten Nachschubwege auch fur die schon anvisierte Schlacht um Kiew Wehrmachtsoffiziere hielten die Sicherheitslage im ruckwartigen Heeresgebiet unter anderem deswegen fur prekar weil mit dem Polizeibataillon 320 in Podolien und Wolhynien fur mehrere Wochen nur eine einzige Polizeieinheit zur Verfugung stand Hinzu kam dass zum 1 September 1941 das Reichskommissariat Ukraine eingerichtet sein sollte und die Militarverwaltung das nach ihren Vorstellungen geordnete Gebiet dann an die zivilen Stellen ubergeben wollte 20 Der ranghochste Polizeifunktionar vor Ort der Hohere SS und Polizeifuhrer Russland Sud Friedrich Jeckeln formulierte angesichts dieser Lage den Gedanken man konne die Juden ermorden Er liess am 25 August 1941 auf einer Konferenz im Hauptquartier des Generalquartiermeisters im Oberkommando des Heeres Eduard Wagner ausrichten dass er handeln werde Major Wagner erlauterte Bei Kamenetz Podolsk hatten die Ungarn etwa 11 000 Juden uber die Grenze geschoben In den bisherigen Verhandlungen sei es noch nicht gelungen die Rucknahme dieser Juden zu erreichen Der Hohere SS und Polizeifuhrer SS Obergruppenfuhrer Jeckeln hoffe jedoch die Liquidation dieser Juden bis zum 1 9 1941 durchgefuhrt zu haben 21 Die Konferenz fand Klaus Michael Mallmann zufolge wahrscheinlich in Bartenstein statt nicht wie fruher angenommen in Winniza 22 Die Teilnehmer blieben trotz der deutlichen Ankundigung ungeruhrt und erorterten das Vorhaben nicht weiter 23 Laut Konferenzprotokoll 24 verabredeten folgende Personen das Massaker 25 Hans Georg Schmidt von Altenstadt als Leiter der Abteilung Kriegsverwaltung beim Generalquartiermeister Justus Danckwerts als Leiter der Abteilung V Verwaltung der Abteilung Kriegsverwaltung beim Generalquartiermeister und politischer Berater von Hans Georg Schmidt von Altenstadt Walter Labs als Vertreter des Reichsministeriums fur die besetzten Ostgebiete RMfdbO Otto Brautigam als Vertreter des RMfdbO Paul Dargel als Vertreter von Erich Koch designierter Reichskommissar im Reichskommissariat Ukraine Major Wagner 26 Ernst Anton von Krosigk als Chef des Stabes von Karl von Roques dem Befehlshaber des Ruckwartigen Heeresgebietes Sud Als weitere mogliche Teilnehmer gelten zudem Eduard Wagner Generalquartiermeister 27 Ernst von Krause als Chef des Stabes des Wehrmachtbefehlshabers Ukraine 28 Weitere namentlich nicht genannte Mitarbeiter des Generalquartiermeisters 29 Jeckeln konnte den Massenmord auch deswegen vorschlagen weil er wusste dass die fuhrenden Militars in der Heeresgruppe Sud samt und sonders bekennende Antisemiten waren Das rassistische Schlagwort vom judischen Bolschewismus war bei ihnen fest verankert Juden galten als Trager der bolschewistischen Ideologie und darum als Sicherheitsrisiko und Feinde Karl von Roques Befehlshaber des Ruckwartigen Heeresgebietes Sud dem Jeckeln zugeordnet war bildete hier keine Ausnahme 30 Zu Jeckeln hatte er offenbar ein harmonisches Verhaltnis Unstimmigkeiten oder ernsthafte Auseinandersetzungen zwischen den beiden sind nicht bekannt Berichte der Abteilung Ic Feindaufklarung und Abwehr geistige Betreuung des Befehlshabers im ruckwartigen Heeresgebiet Sud betonten ihre reibungslose Zusammenarbeit 31 Jeckeln selbst war ein radikaler Antisemit 32 Sein Wille immer grossere Gruppen von Juden unterschiedslos umzubringen mag durch einen Wettbewerb um hohe Mordquoten angestachelt worden sein Die britische Abwehr schlussfolgerte jedenfalls aus dekodierten Funkspruchen mit Angaben uber Opferzahlen Die Fuhrer der drei Gebiete die HSSPF wetteifern anscheinend um die besten Ergebnisse 33 Erich von dem Bach Zelewski der HSSPF Russland Mitte hatte aufgrund des deutlich rascheren Vormarsches der Heeresgruppe Mitte weitaus hohere Zahlen melden konnen als Jeckeln Hinzu kam dass Heinrich Himmler mit den Leistungen Jeckelns unzufrieden war Der Reichsfuhrer SS reagierte ungehalten auf den schleppenden Eingang von Jeckelns Einsatzmeldungen Himmlers Adjutant Werner Grothmann mahnte am 11 August beim HSSPF Russland Sud einen umgehenden Lagebericht sowie eine Darlegung der durchgefuhrten und der fur die nachsten Tage geplanten Massnahmen an Bereits am 12 August 1941 stellte sich Jeckeln bei Himmler ein und rapportierte 34 Himmler zeigte sich dabei sehr ungehalten uber Jeckelns Vorgehen das immer noch zu wunschen ubrig lasse 35 Anfange des Holocaust in der Ukraine Bearbeiten Wehrmacht SS und Ordnungspolizei verfugten bis Ende August 1941 bei der Ermordung von Juden in der Ukraine bereits uber einige Erfahrung Auch hier galten der Kommissarbefehl und die Vorgabe die Juden unter den sowjetischen Funktionaren zu liquidieren Bereits nach wenigen Kriegstagen erweiterten die Tater den Kreis der Mordopfer unter den sowjetischen Juden und gingen mehr und mehr dazu uber nur noch jene Juden zu schonen deren Ausbildung ihnen nutzlich schien wie Arzte Handwerker oder Facharbeiter Den Kommandofuhrern der Einsatzgruppe C wurde in den ersten Augustwochen mitgeteilt dass von jetzt an grundsatzlich auch Frauen und Kinder zu erschiessen seien In der Ukraine fanden zwischen dem 22 Juni und dem 25 August 1941 viele Massenerschiessungen von Juden statt Dreistellige teilweise auch niedrige vierstellige Opferzahlen erreichten solche Massenverbrechen unter anderem in Czernowitz Dobromyl Dubno Kowel Lemberg Ljuboml Luzk Riwne Schepetiwka Schytomyr Sokal Solotschiw und Tarnopol 36 Konkrete Tatumstande Bearbeiten nbsp Fernschreiben Jeckelns vom 29 August 1941 Tatigkeiten Stabskp HSSPF Russland Sud hat Aktion unter Leitung v SS Obergruf Jeckeln in Kamenez Podolskij abgeschlossen Erfolge Stabskp erschiesst erneut 7000 Juden somit Gesamtzahl bei der Aktion in Kamenez Podolskij liquidierten Juden rund 20 tausend Anderung zu Tatigkeitsbericht v 26 und 27 8 41 statt Pol Batl 320 setzen Stabskp i d Meldung v 27 8 statt 5 tausend 11 tausend Pol Batl 320 war nur zur Absperrung eingesetzt Tatzeit Tatort Technik Bearbeiten Die Angaben zur Tatzeit sind nicht einheitlich Die entsprechenden Meldungen uber die Zahl der Opfer sind von Jeckeln jeweils am fruhen Vormittag des 27 28 und 29 August 1941 abgesetzt worden Nach Klaus Mallmann beziehen sie sich darum hochstwahrscheinlich immer auf den Vortag 37 Einige Historiker folgen ihm hier 38 Andere notieren die Tat sei am 27 und 28 August 39 vom 27 bis zum 29 August 40 beziehungsweise vom 28 bis 31 August 1941 41 begangen worden Den Juden wurde mitgeteilt dass sie die Stadt zu raumen hatten und umgesiedelt wurden In langen Marschkolonnen wurden sie aus der Stadt hinausgefuhrt Ziel war eine von Bombentrichtern gezeichnete hugelige Flache ausserhalb der Stadt anscheinend einige Kilometer nordlich und nahe einem ehemaligen Munitionsdepot der Roten Armee gelegen 42 6 Ordnungspolizisten bildeten am Tatort ein Spalier durch das die Opfer laufen mussten Wertsachen waren abzugeben Einige Juden wurden genotigt sich zu entkleiden Anschliessend mussten sie in die Krater und vorab ausgehobenen Graben hinab um sich auf den Boden oder auf die Leichen derer zu legen die vor ihnen umgebracht worden waren Ihre Exekution erfolgte per Kopfschuss aus Maschinenpistolen Einige Opfer wurden im Stehen erschossen Viele wurden noch lebend begraben 43 Tatnahe Tater Bearbeiten Jeckeln war wahrend der Erschiessungen anwesend und beobachtete das Geschehen von einer Anhohe aus 44 Er befehligte die Schutzen 45 und soll die Erschiessung der Juden vor Ort mit einer Rede gerechtfertigt haben 46 Zu den Tatern gehorten enge Mitarbeiter Jeckelns die er in seinen Meldungen uber die Opferzahlen als Sonderaktionsstab oder Einsatzgruppe der Stabskompanie bezeichnete Dazu gehorten zum einen die Mitglieder seiner Leibgarde mit denen er grossenteils schon seit Jahren zusammenarbeitete zum anderen rund 50 bis 60 Mitglieder seines Stabes aus SS und Polizei mit verschiedenen Offiziers und Mannschaftsdienstgraden Sie bildeten damals noch keine feste Stabskompanie sondern wurden von Jeckeln fallweise fur Judenaktionen zusammengestellt 47 Moglicherweise wirkte ausserdem ein Wachzug des HSSPF an den Erschiessungen mit der aus dem zum Polizeiregiment Sud gehorenden Reserve Polizeibataillon 45 stammte und vielfach an Ermordungen von Juden teilnahm 48 Tater kamen auch aus dem Polizeibataillon 320 das im Februar 1941 in Berlin Spandau aufgestellt worden war Es umfasste drei Kompanien den Bataillonsstab sowie eine Kraftfahrstaffel Berufspolizisten besetzten die Schaltstellen des Bataillons Freiwillige zumeist im Alter von ungefahr 30 Jahren bildeten die Mannschaften Nach dem deutschen Uberfall auf die Sowjetunion war es Ende Juni 1941 zunachst ins polnische Jaslo von dort aus Mitte August uber Przemysl Lemberg und Tarnopol nach Proskurow verlegt worden Hier wurde es Jeckeln als Einheit zur besonderen Verwendung unterstellt 49 Angehorige der 1 Kompanie unter Hauptmann Alfred Weber und der 2 Kompanie unter Hauptmann Hans Wiemer fuhrten die Juden aus Kamenez Podolsk zum Erschiessungsort Dort ubernahmen sie Absperraufgaben Die 3 Kompanie unter Hauptmann Heinrich Scharwey erreichte den Tatort am 28 August 1941 auch ihre Mitglieder nahmen an Absperrungen und Erschiessungen teil Nach spateren Ermittlungsergebnissen gehorten rund 30 Manner der SS und des SD sowie 12 Angehorige des Polizeibataillons 320 aus allen drei Kompanien zu den Schutzen 50 Ein Angehoriger der 3 Kompanie des Polizeibataillons 320 berief sich auf die Haager Landkriegsordnung und liess sich von der Aktion durch Scharwey befreien 51 Einige Historiker nehmen an dass sich auch Ungarn und Ukrainer an den Erschiessungen beteiligten 52 Andere bezweifeln zumindest die Beteiligung ungarischer Soldaten Auch die Teilnahme ukrainischer Milizen an den Erschiessungen gilt als unwahrscheinlich da deutsche Tater spater keine entsprechenden Aussagen machten 53 Opfer Bearbeiten Das Massaker von Kamenez Podolsk war laut der von Jeckeln am 30 August 1941 genannten Opferzahl von 23 600 54 der bis dahin grosste nationalsozialistische Massenmord an sowjetischen Juden seit Kriegsbeginn Er betraf zudem erstmals unterschiedslos alle Juden einer Region ohne Rucksicht auf ihr Alter und Geschlecht nicht nur bestimmte politische Funktionstrager 55 Die Tater erschossen nicht nur die etwa 14 000 bis 16 000 zuvor aus Ungarn deportierten Juden sondern auch etwa 8000 bis 9000 zwei Drittel der judischen Burger von Kamenez Podolsk und einigen umliegenden Ortschaften 56 4800 bis 5000 Juden uberlebten die Tage des Massakers Sie wurden ghettoisiert Als das Ghetto zwischen August und November 1942 aufgelost wurde wurden seine Bewohner ebenfalls ermordet 57 Mitwisser und Zeugen Bearbeiten Wehrmachtsoffiziere aus dem Stab von Karl von Roques sahen auf Einladung Jeckelns beim Massaker zu 58 Ernst Anton von Krosigk informierte das Kommando der Heeresgruppe Sud am 2 September 1941 uber die Zahl der Ermordeten Debatten oder Proteste vermerkt das entsprechende Protokoll nicht 59 Der britische Geheimdienst der den deutschen Polizeifunk abhorte erfuhr dadurch offenbar ebenfalls uber dieses Massaker und seine Ausmasse 60 Mitarbeiter der Ausserordentlichen Staatlichen Kommission der Sowjetunion auch Schwernik Kommission genannt die ab Ende 1942 die Verbrechen der deutsch faschistischen Eindringlinge und ihrer Komplizen erfassten und untersuchten befragten Zeugen des Massakers und protokollierten ihre Aussagen dazu 61 Nur wenige Juden uberlebten trotz Tatortnahe das Massaker darunter Lajos Stern ein Schwager von Joel Brand Er floh zuruck nach Ungarn und wurde dort Mitglied einer Delegation des Wohlfahrtsburos der ungarischen Juden Magyar Izraelitak Partfogo Irodaja MIPI die Ferenc Keresztes Fischer den damaligen Innenminister Ungarns detailliert uber das Massaker informierte 62 Bina Tenenblat wurde als judisches Kind Augenzeuge des Massakers und berichtete Jahrzehnte spater in einem Interview davon 63 Gyula Spitz ein ungarischer Jude aus Budapest der in der ungarischen Armee als Kraftfahrer diente und zeitweise in Kamenez Podolsk stationiert war konnte das Massaker heimlich wahrend einer Fahrt durch die Stadt fotografieren Die Aufnahmen befinden sich heute im Besitz des United States Holocaust Memorial Museum 64 Ein weiterer Fahrer der ungarischen Armee judischer Herkunft Gabor Mermelstein wurde ebenfalls Augenzeuge der Erschiessungen und berichtete daruber 6 65 Verwischen der Spuren Bearbeiten Bei der von SS Standartenfuhrer Paul Blobel geleiteten Sonderaktion 1005 zur Vertuschung des Holocausts wurden seit Mitte August 1943 in der Ukraine Massengraber judischer Opfer ausgehoben Das Sonderkommando 1005 A traf im Februar 1944 in Kamenez Podolsk ein um dort die Exhumierung und Verbrennung von Leichen durchzufuhren Fur diese Arbeiten blieb wenig Zeit die Eroberung des Gebietes durch die Rote Armee am 26 Marz 1944 setzte allen Vertuschungsversuchen ein Ende 66 Folgen BearbeitenZeitgenossische Reaktionen Bearbeiten Der ungarische Innenminister Keresztes Fischer war durch Berichte uber die Massenerschiessungen in Kamenez Podolsk schockiert Seine Intervention bei der ungarischen Fremdenpolizei fuhrte zum Stopp weiterer bereits angelaufener Deportationen Ungarische Liberale unterstutzten seine ablehnende Haltung Scharfe Kritik an den Deportationen ubten vor allem Endre Bajcsy Zsilinszky 67 Margit Slachta 68 sowie der rechtsliberale Anwalt und Politiker Karoly Rassay 5 Die politisch reglementierte Presse Ungarns schwieg sich uber das Massaker aus 69 Nach kurzer Zeit versuchte die ungarische Regierung die Deportationen wieder aufzunehmen Im November 1941 musste Premier Bardossy dem ungarischen Parlament jedoch mitteilen dass das Deutsche Reich davor gewarnt habe solche Abschiebungen fortzusetzen 5 Gegen einen nochmaligen Abschiebeversuch ungarischer Stellen Ende 1942 intervenierte Himmler personlich sodass weitere Vertreibungen unterblieben 70 Die Londoner Zeitung The Jewish Chronicle berichtete am 24 Oktober 1941 auf ihrer Titelseite unter der Schlagzeile Ghastly Pogroms in Ukraine Grauenhafte Pogrome in der Ukraine uber die Massenmorde in Kamenez Podolsk Der Bericht bezog sich dazu auf Aussagen ungarischer Offiziere uber die Ermordung von 15 000 Juden die zuvor aus Ungarn nach Galizien deportiert worden seien Die Redaktion kommentierte den Bericht nicht moglicherweise weil die Meldungen unbestatigt waren 71 Am 26 Oktober 1941 berichtete die New York Times uber ein Massaker deutscher Soldaten und ukrainischer Banditen an galizischen Juden und judischen Deportierten aus Ungarn mit 8000 bis 15 000 Opfern 72 In Briefen aus Galizien an Empfanger in Ungarn sei von diesem Verbrechen berichtet worden ebenso durch ungarische Offiziere die Augenzeugen gewesen seien Der Bericht nannte die Region Kamenez Podolsk als Tatort sowie den 27 und 28 August als Tatzeit 73 Anfang Januar 1942 ging der sowjetische Aussenminister Wjatscheslaw Molotow in einer Note uber die die sowjetische Presse berichtete unter anderem auf das Massaker von Kamenez Podolsk ein Die Informationen seien zwar bruchstuckhaft dennoch handele es sich bei den Opfern dort und in weiteren ukrainischen Stadten uberwiegend um wehrlose judische Angehorige der Arbeiterklasse Hier wie haufig in der gesamten Kriegszeit vermieden es die sowjetischen Politiker und Medienberichte die Bedeutung des Vernichtungsantisemitismus zu unterstreichen dessen Opfer die europaischen Juden wurden Stattdessen propagierten sie die Leidtragenden der deutschen Vernichtungspolitik seien die slawischen Volker 74 Strafverfolgung Bearbeiten nbsp Friedrich Jeckeln in sowjetischem GewahrsamBei Kriegsende geriet Jeckeln in Gefangenschaft der Roten Armee und wurde zusammen mit anderen hochrangigen Offizieren in Riga vor ein sowjetisches Kriegsgericht gestellt Im Wesentlichen ging es in diesem Prozess um Verbrechen im Reichskommissariat Ostland einem weiteren Wirkungsfeld Jeckelns In den vorherigen Vernehmungen hatte er bereits seine Verantwortung fur die Ermordung Hunderttausender Juden in der Ukraine gestanden Am 3 Februar 1946 wurde Jeckeln zusammen mit den anderen Angeklagten zum Tode verurteilt und im Beisein von mehreren Tausend Soldaten und Zivilisten noch am selben Tag in Riga gehangt 75 Im Nachkriegsungarn fuhrten Volkstribunale Gerichtsverfahren gegen jene die in den vorangegangenen Jahren politisch motivierte Verbrechen begangen hatten 76 Der erste wichtige Prozess begann am 29 Oktober 1945 Angeklagt war Ex Premier Bardossy in dessen Amtszeit Ungarn an der Seite des Deutschen Reiches die Sowjetunion uberfallen hatte Die Anklage warf ihm auch die Verantwortung fur das Massaker von Kamenez Podolsk vor Am 3 November 1945 erging das Todesurteil Ein Revisionsverfahren und ein Gnadengesuch wurden abgelehnt Bardossy wurde am 10 Januar 1946 durch ein Erschiessungskommando hingerichtet 77 Amon Pasztoy 78 leitete bis zum 1 Juli 1941 die ungarische Fremdenpolizei Anschliessend fungierte er als Abteilungsleiter im Bereich Innere Sicherheit Sektion VII des Innenministeriums In diesen Funktionen hatte er die administrativen Vorbereitungen der Deportation fremder Juden vorangetrieben Im Sommer 1945 wurde er verhaftet und im Januar 1946 aus unbekannten Grunden entlassen 24 Monate spater wurde er erneut inhaftiert Ein Volkstribunal verurteilte ihn wegen des Massakers von Kamenez Podolsk zum Tod durch den Strang Das Urteil das von der zustandigen Revisionsinstanz zuvor bestatigt wurde wurde am 10 August 1949 vollstreckt 79 Sandor Simenfalvy ein weiterer ranghoher Funktionar der Fremdenpolizei wurde 1945 verhaftet Ein Gericht verurteilte ihn aufgrund seiner Rolle bei den Deportationen zu funf Jahren Haft 80 Mitglieder des Polizeibataillons 320 waren an der Ermordung von 66 719 Juden beteiligt leisteten Hilfsdienste bei Erschiessungen oder wirkten an der Verbringung von Juden in Vernichtungslager mit 81 Beamte der Zentralstelle im Lande Nordrhein Westfalen fur die Bearbeitung von nationalsozialistischen Massenverbrechen bei der Staatsanwaltschaft Dortmund ermittelten ab 1961 gegen sie und vernahmen etwa 131 davon vor allem wegen der Massenerschiessungen in der Ukraine von 1941 Im Mittelpunkt der staatsanwaltlichen Nachforschungen stand Hans Wiemer seinerzeit Chef der 2 Kompanie Heinrich Scharwey vormals Hauptmann der 3 Kompanie nahm sich wahrend der Ermittlungen das Leben Er hatte die Massenmorde Ende August 1941 vor seiner Kompanie in einer politischen Ansprache gerechtfertigt 82 Die Dortmunder Ermittler kamen jedoch zu dem Ergebnis dass das Bataillon bei den Erschiessungen im Wesentlichen nur Absperrdienste ubernommen habe Beamte der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklarung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg widersprachen nachdrucklich konnten sich aber nicht durchsetzen Die Dortmunder Staatsanwaltschaft stellte Anfang 1962 ihre Ermittlungen gegen 362 fruhere Angehorige des Bataillons und der mit ihm verbundenen sogenannten Ostlandkompanie ein Gegen 30 Beschuldigte setzte sie die Ermittlungen fort legte den Schwerpunkt der Ermittlungsarbeit jedoch auf die Tatigkeiten des SD Auch diese Ermittlungen wurden im Dezember 1962 mit der Begrundung eingestellt es habe Befehlsnotstand geherrscht Trotz Einwanden der Zentralstelle Ludwigsburg schloss sich die Generalstaatsanwaltschaft Hamm den Dortmunder Beschlussen an 83 Diese Entscheidung bewegte sich im Rahmen des in Westdeutschland Ublichen denn zu Gerichtsverfahren gegen Angehorige von Polizeibataillonen kam es nur in seltenen Fallen 84 Gegen Mitglieder aus Jeckelns Stab wurde ebenfalls ermittelt ohne dass es zu einer Anklage kam 85 Gedenken Bearbeiten Nach Ende des Zweiten Weltkriegs versuchten die verbliebenen Juden von Kamenez Podolsk mehrfach an die im Holocaust Ermordeten zu erinnern Eine fur den funften Jahrestag des Massakers im August 1946 geplante Gedenkveranstaltung verboten die sowjetischen Behorden Im Juli 1948 wandten sich ortliche Juden erfolglos mit einer Petition an Nikolai Schwernik und Nikita Chruschtschow damals Vorsitzender des Ministerrats der Ukrainischen Sowjetrepublik um der ermordeten Juden offentlich gedenken zu durfen Trotz dieser Ruckschlage gelang es den Juden von Kamenez Podolsk in der Stadt und am Exekutionsort Denkmale zu errichten 86 Ein Gedenkstein befindet sich uberdies im Holocaust Memorial Park 87 von Brooklyn New York City 88 Forschung BearbeitenDeutungen in Spezialuntersuchungen Bearbeiten Das Massaker von Kamenez Podolsk blieb jahrzehntelang von der Forschung unbeachtet Erst 1973 veroffentlichte der amerikanische Historiker Randolph L Braham dazu eine Abhandlung in den Yad Vashem Studies Sie ist nahezu unverandert in sein 1981 erschienenes zweibandiges Werk uber die Vernichtung der Juden Ungarns eingegangen Braham betrachtet das Geschehen als Vorspiel des Holocaust in Ungarn ab 1944 89 Sein Kollege Klaus Michael Mallmann veroffentlichte 2001 im Jahrbuch fur Antisemitismusforschung einen Aufsatz zu den Geschehnissen von Kamenez Podolsk Darin halt er das Massaker fur einen qualitativen Sprung des nationalsozialistischen Judenmords Erstmals seien in wenigen Tagen an einem Ort Juden in funfstelliger Zahl ermordet worden ohne Rucksicht auf Geschlecht Alter und politische Praferenzen 90 Mallmann arbeitet ferner heraus wer die Tater von Kamenez Podolsk waren Diese Taterschaft war zuvor vielfach falschlich anderen Einheiten zugewiesen worden beispielsweise der Einsatzgruppe C oder der Einsatzgruppe D 91 Zugleich betont er die Offenheit der Situation Die Gestaltungsmoglichkeiten der deutschen Akteure vor Ort seien ganz unterschiedlich genutzt worden Auffallig sei dass die Einsatzgruppe D vor ahnlichen Problemen stehend weil Rumanien Tausende von Juden aus der Bukowina und aus Bessarabien uber den Dnister ins deutsche Besatzungsgebiet deportiert hatte ganz anders agierte Sie trieb 27 500 dieser Juden wieder zuruck 1265 Juden wurden dabei erschossen 92 Nach Mallmann zeige das Massaker ausserdem dass der Weg zur totalen Vernichtung beschritten wurde obwohl noch kein umfassender Fuhrerbefehl zur unterschiedslosen Totung aller Juden existierte Lokale Akteure hatten die Initiative ergriffen hatten improvisiert und experimentiert um einen bis dahin beispiellosen Vorgang ins Werk zu setzen Es reiche nicht aus bei der Suche nach den Grunden fur die Vernichtungspolitik allein nach Berlin zu schauen Der Blick musse sich auch auf die Vorgange im Osten des von den Deutschen beherrschten Raums richten und damit im Ganzen ein System komplexer Interdependenz fokussieren 93 Timothy Snyder erlautert unter anderem am Beispiel des Massakers von Kamenez Podolsk die besondere Gefahrdung von Juden die vor ihrer Vernichtung nicht nur diskriminiert sondern vom NS Staat seinen Vasallenstaaten oder Bundnispartnern zu Staatenlosen erklart wurden Ferner hebt er hervor dass die hohe Opferzahl es rechtfertigte von einer industriellen Totung zu sprechen Zudem sei es Jeckeln gelungen bei den Mordtaten die gemeinsame Taterschaft von SS regularen Polizeitruppen und Wehrmacht zu etablieren ein Triumvirat das wahrend des gesamten Krieges halten sollte 94 Das Massaker in Uberblicksdarstellungen zum Holocaust Bearbeiten In Ubersichtsdarstellungen zum Holocaust wird das Massaker zwar regelmassig jedoch oft nur am Rande erwahnt so 1961 mit nur einem kurzen Satz von Raul Hilberg 95 Peter Longerich stellte 1998 fest das Massaker sei aus Mangel an Quellen bislang noch nicht angemessen dargestellt worden Er interpretiert die Massenerschiessung in Kamenez Podolsk als den Ubergang zu einer Politik flachendeckender systematischer Vernichtung der judischen Bevolkerung Die neue Erfahrung Zehntausende Opfer binnen weniger Tage beseitigen zu konnen durfte fur die weitere Planung der systematischen Endlosung in den besetzten Gebieten mitentscheidend gewesen sein 96 Saul Friedlander streift das Ereignis mit zwei langeren Satzen 97 Christopher Browning und Jurgen Matthaus erwahnen das Massaker in ihrer Studie zur Genese des Holocaust ebenfalls die Schwelle zum Genozid sei mit dieser Tat uberschritten worden 98 Wolfgang Benz geht in seiner Einfuhrung zum Holocaust nicht auf das Ereignis ein 99 genauso wenig Frank McDonough und John Cochrane 100 In der sechsbandigen Aufsatzsammlung Holocaust Critical Concepts in Historical Studies wird auf das Massaker mit einem Nebensatz hingewiesen 101 Im Aufsatzband The Routledge History of the Holocaust erstreckt sich die Darstellung des Massakers sowie der Vorgeschichte dagegen uber eine halbe Seite 102 Dieter Pohl spricht das Thema in seiner Einfuhrung zum Holocaust kurz an und nennt es das grosste Massaker dieser Zeit 103 In einer weiteren einfuhrenden Darstellung zur nationalsozialistischen Praxis der Verfolgungen und Massenmorde handelt er das Massenverbrechen von Kamenez Podolsk breiter ab Er bezeichnete es als den Wendepunkt in der Endlosung Es habe Dimensionen wie das von Babyn Jar das einen Monat spater stattfand 104 Verhaltnis von Wehrmacht SS und Polizei Bearbeiten Klaus Michael Mallmann betont die besondere Rolle die dem HSSPF Russland Sud Friedrich Jeckeln zukam In Abstimmung und mit Billigung der fuhrenden Wehrmachtsoffiziere habe er seinen gross dimensionierten Plan zur Ermordung der Juden in Kamenez Podolsk umgesetzt Die Aktion in Kamenez Podolsk sei keineswegs hinter dem Rucken der regionalen Befehlshaber der Wehrmacht sondern vor ihren Augen durchgefuhrt worden 105 Das Verhaltnis der bewaffneten Machtorgane spielt auch bei anderen Autoren eine Rolle Dieter Pohl unterstellt ahnlich wie Mallmann ein Einvernehmen von Wehrmachtsfuhrung und SS 106 Andrej Angrick betont hingegen die Initiative zu diesem Verbrechen sei von der Wehrmacht ausgegangen Jeckeln und seine Untergebenen seien Erfullungsgehilfen des Heeres gewesen 107 Ahnlich sieht es Yitzhak Arad Die deutsche Militarverwaltung entschied die aus Ungarn deportierten Juden zu liquidieren 108 In einer Analyse der neu gefassten Wehrmachtsausstellung meldet der Politikwissenschaftler und Historiker Klaus Hesse Zweifel an der These an die Sitzung vom 25 August 1941 sei eine entscheidende Besprechung im Vorwege des Massakers gewesen Entsprechende Formulierungen in der Wehrmachtsausstellung seien von einem konspirativen Duktus gepragt Es sei ferner eine Uberinterpretation des Sitzungsprotokolls wenn Ausstellungstexte die Wehrmacht als aktiv verantwortlich fur das Massaker von Kamenez Podolsk belasten wurden oder andeuteten das Militar habe das Massaker gebilligt Allein die vollige Passivitat der Wehrmachtsvertreter gegenuber dem Schicksal der judischen Opfer sei aus dem Protokoll ableitbar 109 Jorn Hasenclever nimmt eine vermittelnde Position ein Ob es Jeckeln war der v Roques den Mord vorschlug oder umgekehrt lasst sich nicht mehr nachvollziehen 110 Bert Hoppe und Hildrun Glass vertreten die Ansicht die Initiative fur das Massaker sei von der ortlichen Feldkommandantur sowie Jeckeln ausgegangen 111 Anhang BearbeitenLiteratur Bearbeiten Spezialdarstellungen Randolph L Braham The Kamenets Podolsk and Delvidek Massacres Prelude to the Holocaust in Hungary In Livia Rothkirchen Hrsg Yad Vashem Studies Nr 9 Yad Vashem Jerusalem 1973 ISSN 0084 3296 DNB 368732185 S 133 156 englisch Randolph L Braham Kamenez Podolski In Israel Gutman Eberhard Jackel Peter Longerich Hrsg Enzyklopadie des Holocaust Die Verfolgung und Ermordung der europaischen Juden Piper Munchen amp Zurich 1998 ISBN 3 492 22700 7 Band 2 S 731 732 Klaus Michael Mallmann Der qualitative Sprung im Vernichtungsprozess Das Massaker von Kamenez Podolsk Ende August 1941 In Jahrbuch fur Antisemitismusforschung Band 10 Campus Frankfurt am Main 2001 S 239 264 ISSN 0941 8563 Weiterfuhrende Literatur Andrej Angrick Zur Rolle der Militarverwaltung bei der Ermordung der sowjetischen Juden In Babette Quinkert Hrsg Wir sind die Herren dieses Landes Ursachen Verlauf und Folgen des deutschen Uberfalls auf die Sowjetunion VSA Hamburg 2002 ISBN 3 87975 876 X S 104 123 Andrej Angrick Besatzungspolitik und Massenmord Die Einsatzgruppe D in der sudlichen Sowjetunion 1941 1943 Hamburger Edition Hamburg 2003 ISBN 3 930908 91 3 Yitzhak Arad The Holocaust in the Soviet Union University of Nebraska Press Lincoln NE Yad Vashem Jerusalem 2009 ISBN 978 0 8032 2059 1 G H Bennett Exploring the World of the Second and Third Tier Men in the Holocaust The Interrogation of Friedrich Jeckeln Engineer and Executioner In Liverpool Law Review Vol 32 2011 S 1 18 Randolph L Braham The politics of genocide The Holocaust in Hungary An abbreviated version of the definitive work on the destruction of Hungarian Jewry 2 Bande Columbia University Press New York 1981 ISBN 0 231 05208 1 Wolfgang Curilla Die deutsche Ordnungspolizei und der Holocaust im Baltikum und in Weissrussland 1941 1944 Schoningh Paderborn 2006 ISBN 3 506 71787 1 Judit Fejes On the History of the Mass Deportations from Carpatho Ruthenia in 1941 In Randolph L Braham und Attila Pok Hrsg The Holocaust in Hungary Fifty Years Later Columbia University Press New York NY 1997 S 305 321 Christian Gerlach Gotz Aly Das letzte Kapitel Der Mord an den ungarischen Juden 1944 1945 Fischer Taschenbuch 15772 Frankfurt am Main 2004 ISBN 3 596 15772 2 Hamburger Institut fur Sozialforschung Hrsg Verbrechen der Wehrmacht Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941 1944 Ausstellungskatalog Hamburger Edition Hamburg 2002 ISBN 3 930908 74 3 Jorn Hasenclever Wehrmacht und Besatzungspolitik in der Sowjetunion Die Befehlshaber der ruckwartigen Heeresgebiete 1941 1943 Krieg in der Geschichte Band 48 Schoningh Paderborn u a 2010 ISBN 978 3 506 76709 7 Dissertation Universitat Munster 2007 613 Seiten unter dem Titel Gescheitertes Provisorium Johannes Hurter Hitlers Heerfuhrer Die deutschen Oberbefehlshaber im Krieg gegen die Sowjetunion 1941 42 2 Auflage Oldenbourg Munchen 2007 ISBN 978 3 486 58341 0 Habilitationsschrift Universitat Mainz 2006 719 Seiten Stefan Klemp Nicht ermittelt Polizeibataillone und die Nachkriegsjustiz Ein Handbuch Geschichtsort Villa ten Hompel Munster Schriften Band 5 Klartext Essen 2005 ISBN 3 89861 381 X Klaus Michael Mallmann Volker Riess Wolfram Pyta Hrsg Deutscher Osten 1939 1945 Der Weltanschauungskrieg in Photos und Texten Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2003 ISBN 3 534 16023 1 Dieter Pohl Schauplatz Ukraine Der Massenmord an den Juden im Militarverwaltungsgebiet und im Reichskommissariat 1941 1943 In Christian Hartmann Johannes Hurter Peter Lieb Dieter Pohl Der deutsche Krieg im Osten 1941 1944 Facetten einer Grenzuberschreitung Oldenbourg Munchen 2009 ISBN 978 3 486 59138 5 S 155 199 Erstmals in Norbert Frei Sybille Steinbacher Bernd C Wagner Hrsg Ausbeutung Vernichtung Offentlichkeit Neue Studien zur nationalsozialistischen Lagerpolitik Oldenbourg Munchen 2000 ISBN 3 598 24033 3 S 135 173 Dieter Pohl Die Herrschaft der Wehrmacht Deutsche Militarbesatzung und einheimische Bevolkerung in der Sowjetunion 1941 1944 Oldenbourg Munchen 2008 ISBN 978 3 486 58065 5 Fischer Taschenbuch 18858 Frankfurt am Main 2011 ISBN 978 3 596 18858 1 Die Verfolgung und Ermordung der europaischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 1945 Quellensammlung Band 15 Ungarn 1944 1945 bearbeitet von Regina Fritz De Gruyter Oldenbourg Munchen 2021 ISBN 978 3 11 036502 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kamianets Podilskyi massacre Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Massimo Arico Seht euch diesen Mann an Kamenec Podolski 27 29 August 1941 engl Memento vom 15 April 2013 im Webarchiv archive today Abruf 14 August 2011 Informationen uber die judische Gemeinde von Kamenez Podolsk sowie uber das Massaker von August 1941 auf der Website von Yad Vashem Abruf 10 August 2011 Fotos und Beschreibung des Massakers auf der Website von Yad Vashem Abgerufen am 13 Januar 2019 Fotos des Massakers von Gyula Spitz im Archiv des United States Holocaust Memorial Museum Abruf 22 April 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Johannes Hurter Hitlers Heerfuhrer 2007 S 573 Klaus Michael Mallmann Der qualitative Sprung 2001 S 239 G H Bennett Exploring the World 2011 S 6 Knapp hierzu Christian Gerlach Gotz Aly Das letzte Kapitel 2004 S 28 32 S 42 50 Umfassend Randolph L Braham The politics of genocide 1981 Band 1 S 118 191 sowie Rolf Fischer Entwicklungsstufen des Antisemitismus in Ungarn 1867 1939 Die Zerstorung der magyarisch judischen Symbiose Oldenbourg Munchen 1988 ISBN 3 486 54731 3 S 124 188 Randolph L Braham The politics of genocide 1981 Band 1 S 145 Angaben nach der Volkszahlung von 1941 Randolph L Braham The politics of genocide 1981 Band 1 S 167 Angabe nach der Volkszahlung von 1941 a b c d e f The First Massacre Kamenets Podolsky Memento vom 9 Marz 2007 im Internet Archive Englischsprachige Informationen zum Massaker auf einer Website der ungarischen Organisation Deportaltakat Gondozo Orszagos Bizottsag Abruf 14 August 2011 a b c d Massimo Arico Seht euch diesen Mann an Kamenec Podolski 27 29 August 1941 Memento vom 15 April 2013 im Webarchiv archive today Abruf 14 August 2011 Randolph L Braham The politics of genocide 1981 Band 1 S 200 f Saul Friedlander Die Jahre der Vernichtung Das Dritte Reich und die Juden 1939 194 2 Auflage Beck Munchen 2006 ISBN 3 406 54966 7 S 259 Az 1941 evi korosmezoi deportalasok In Betekinto Online journal of the Historical Archives of the Hungarian State Security Archiviert vom Original am 17 Mai 2014 abgerufen am 16 Mai 2014 ungarisch Randolph L Braham The politics of genocide 1981 Band 1 S 201 Zitiert nach Klaus Michael Mallmann Der qualitative Sprung S 243 Randolph L Braham The politics of genocide 1981 Band 1 S 202 Hierzu detailliert am Beispiel Karpato Rutheniens Judit Fejes On the History of the Mass Deportations from Carpatho Ruthenia in 1941 1997 u a S 310 Randolph L Braham The politics of genocide 1981 Band 1 S 202 204 Fur Roma aus der Karpatenukraine siehe Janos Barsony Agnes Daroczi Hrsg Pharrajimos The fate of the Roma during the Holocaust International Debate Education Association New York u a 2008 ISBN 978 1 932716 30 6 S 33 Randolph L Braham The politics of genocide 1981 Band 1 S 204 Klaus Michael Mallmann Der qualitative Sprung S 242 f Yitzhak Arad The Holocaust in the Soviet Union S 80 Braham The politics of genocide Band 1 S 204 spricht hingegen davon dass vor Ort nur noch wenige Juden gewesen seien vornehmlich Frauen und Kinder Dokument 47 in Die Verfolgung und Ermordung der europaischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 1945 Quellensammlung zitiert VEJ Band 7 Sowjetunion mit annektierten Gebieten I Besetzte sowjetische Gebiete unter deutscher Militarverwaltung Baltikum und Transnistrien bearb von Bert Hoppe und Hiltrud Glass Munchen 2011 ISBN 978 3 486 58911 5 S 221 Dieter Pohl Schauplatz Ukraine S 162 Dieter Pohl Die Herrschaft der Wehrmacht S 63 f Klaus Michael Mallmann Der qualitative Sprung S 244 Klaus Michael Mallmann Der qualitative Sprung 2001 S 245 Zitiert nach Hamburger Institut fur Sozialforschung Hrsg Verbrechen der Wehrmacht S 132 Klaus Mallmann Der qualitative Sprung 2001 S 239 f Klaus Michael Mallmann Der qualitative Sprung 2001 S 249 Es wurde von Walter Labs erstellt Dieser war offenbar kraft seines Amtes mit den Vertretern der Zivilbehorden vertrauter als mit denen militarischer Stellen Siehe Andrej Angrick Zur Rolle der Militarverwaltung bei der Ermordung der sowjetischen Juden S 114 Fussnote 38 Als Dokument 67 abgedruckt in VEJ Band 7 Sowjetunion mit annektierten Gebieten Munchen 2011 ISBN 978 3 486 58911 5 S 264 267 Eine englischsprachige Ubersetzung dieses Protokolls findet sich als Dokument PS 197 Concerning the conference that has taken place on the OKH concerning the transfer of a part of the Ukraine to the civil administration in Office of United States Chief of Counsel For Prosecution of Axis Criminality Hrsg Nazi Conspiracy and Aggression Volume III United States Government Publishing Office Washington 1946 S 210 213 PDF Datei Abruf 11 September 2011 Teilnehmer nach Andrej Angrick The Escalation of German Rumanian Anti Jewish Policy after the Attack on the Soviet Union June 22 1941 S 23 Fussnote 65 PDF Datei Abruf 10 August 2011 Moglicherweise handelt es sich hier um Eduard Wagner den Generalquartiermeister Siehe Andrej Angrick Zur Rolle der Militarverwaltung bei der Ermordung der sowjetischen Juden S 114 Fussnote 38 Ob Eduard Wagner tatsachlich anwesend war wird unterschiedlich beurteilt Nach Andrej Angrick The Escalation of German Rumanian Anti Jewish Policy after the Attack on the Soviet Union June 22 1941 S 23 PDF Datei Abruf 10 August 2011 hat er die Sitzung zusammen mit Hans Georg Schmidt von Altenstadt geleitet Nach Andrej Angrick Zur Rolle der Militarverwaltung bei der Ermordung der sowjetischen Juden S 114 Fussnote 38 kann daran jedoch gezweifelt werden Das Protokoll nennt den Chef des Stabes des Wehrmachtbefehlshabers Ukraine seiner Funktion nicht aber seinem Namen nach Siehe Andrej Angrick Zur Rolle der Militarverwaltung bei der Ermordung der sowjetischen Juden S 114 Fussnote 38 Andrej Angrick Zur Rolle der Militarverwaltung bei der Ermordung der sowjetischen Juden S 114 Fussnote 38 Klaus Michael Mallmann Der qualitative Sprung 2001 S 246 Klaus Michael Mallmann Der qualitative Sprung 2001 S 247 f Zum Verhaltnis von Roques Jeckeln sowie zur Haltung Karl von Roques zum Judenmord siehe Jorn Hasenclever Wehrmacht und Besatzungspolitik in der Sowjetunion 2010 S 522 542 Zur Person jetzt G H Bennett Exploring the World of the Second and Third Tier Men in the Holocaust The Interrogation of Friedrich Jeckeln Engineer and Executioner Volltext online Zitiert nach Klaus Michael Mallmann Der qualitative Sprung 2001 S 247 Klaus Michael Mallmann Der qualitative Sprung S 247 Peter Longerich Heinrich Himmler Biographie Munchen 2008 ISBN 978 3 88680 859 5 S 551 Zu den Anfangen des Judenmords in der Ukraine siehe Dieter Pohl Nationalsozialistische Judenverfolgung in Ostgalizien 1941 1944 Organisation und Durchfuhrung eines staatlichen Massenverbrechens Oldenbourg 2 Auflage Munchen 1997 ISBN 3 486 56233 9 S 54 74 Dieter Pohl Schauplatz Ukraine S 158 161 Wolfgang Curilla Die deutsche Ordnungspolizei S 791 817 Klaus Michael Mallmann Der qualitative Sprung S 242 Zum Beispiel Jorn Hasenclever Wehrmacht und Besatzungspolitik in der Sowjetunion S 532 Wolfgang Curilla Die deutsche Ordnungspolizei S 618 Randolph L Braham The politics of genocide Band 1 S 205 Christian Gerlach Gotz Aly Das letzte Kapitel S 74 Kinga Frojimovics The special Characteristics of the Holocaust in Hungary 1938 45 In Jonathan C Friedman Hrsg The Routledge History of the Holocaust Taylor amp Francis London New York 2011 ISBN 978 0 415 77956 2 S 251 So Andrej Angrick Besatzungspolitik und Massenmord S 203 Stefan Klemp Nicht ermittelt S 285 Martin Dean Collaboration in the Holocaust Crimes of the local police in Belorussia and Ukraine 1941 44 Palgrave Macmillan Basingstoke Hampshire u a 2001 ISBN 0 333 68892 9 S 42 Siehe Randolph L Braham The politics of genocide Band 1 S 205 Dieter Pohl Schauplatz Ukraine S 163 Siehe Randolph L Braham The politics of genocide Band 1 S 205 Dieter Pohl Schauplatz Ukraine S 163 Siehe ferner die Aussagen von Tatern in Klaus Michael Mallmann Volker Riess Wolfram Pyta Hrsg Deutscher Osten 1939 1945 S 86 f Dieter Pohl Schauplatz Ukraine S 163 Aussage von Hermann K damals Stabsangehoriger von Jeckeln bei einer Vernehmung am 22 September 1964 Siehe Klaus Michael Mallmann Volker Riess Wolfram Pyta Hrsg Deutscher Osten 1939 1945 S 86 Aussage von Wilhelm W damals Angehoriger des Polizeibataillons 320 bei einer Vernehmung am 4 Januar 1961 Siehe Klaus Michael Mallmann Volker Riess Wolfram Pyta Hrsg Deutscher Osten 1939 1945 S 87 Klaus Michael Mallmann Der qualitative Sprung S 252 Klaus Michael Mallmann Der qualitative Sprung 2001 S 242 und 252 Wolfgang Curilla Die deutsche Ordnungspolizei 2006 und Stefan Klemp Nicht ermittelt 2005 erwahnen den Wachzug des HSSPF allerdings nicht Stefan Klemp Nicht ermittelt S 284 Klaus Michael Mallmann Der qualitative Sprung 2001 S 251 Stefan Klemp Nicht ermittelt S 285 Wolfgang Curilla Die deutsche Ordnungspolizei 2006 S 925 Klaus Michael Mallmann Der qualitative Sprung 2001 S 253 Klaus Michael Mallmann Volker Riess Wolfram Pyta Hrsg Deutscher Osten 1939 1945 2003 S 85 f Dort die Aussage von Herbert H vom 15 Januar 1960 Siehe Stefan Klemp Nicht ermittelt 2005 S 285 Christian Gerlach Gotz Aly Das letzte Kapitel 2004 S 74 Yitzhak Arad The Holocaust in the Soviet Union 2009 S 165 f Arad gibt dort unter anderem das Gestandnis eines ukrainischen Mittaters wieder und behauptet ungarische und deutsche Soldaten hatten bei der Absperrung des Exekutionsgelandes geholfen Klaus Michael Mallmann Der qualitative Sprung S 251 bezweifelt dies Fur Randolph L Braham ist eine Tatbeteiligung ungarischer Soldaten nicht zweifelsfrei nachgewiesen Siehe Randolph L Braham The politics of genocide Band 1 S 205 Braham aussert sich nicht zu einer Tatbeteiligung ukrainischer Milizen Dokument 70 in VEJ Band 7 Sowjetunion mit annektierten Gebieten Munchen 2011 ISBN 978 3 486 58911 5 S 270 f Klaus Michael Mallmann Der qualitative Sprung 2001 S 242 Dieter Pohl Schauplatz Ukraine 2009 S 164 Klaus Michael Mallmann Der qualitative Sprung 2001 S 254 Yitzhak Arad The Holocaust in the Soviet Union 2009 S 166 und S 566 Anm 13 Dieter Pohl Schauplatz Ukraine 2009 S 164 und S 182 Yitzhak Arad The Holocaust in the Soviet Union 2009 S 270 f Klaus Michael Mallmann Der qualitative Sprung 2001 S 249 f Dieter Pohl Schauplatz Ukraine 2009 S 163 Klaus Michael Mallmann Der qualitative Sprung 2001 S 250 Dieter Pohl Schauplatz Ukraine 2009 S 164 Siehe die Ablichtungen und Kommentierungen entsprechender Dokumente auf der Website von Yad Vashem Abruf 20 August 2011 Randolph L Braham The politics of genocide 1981 Band 1 S 205 Das Video mit ihren Schilderungen auf YouTube Abruf 19 August 2015 United States Holocaust Memorial Museum digitales Archiv Abruf 18 Oktober 2011 Ebenfalls prasentiert in der Web Ausstellung Holokausztmagyarorszagon hu Der Holocaust in Ungarn Abruf 25 Juli 2015 Weitere in Tagebuchern beziehungsweise Memoiren festgehaltene Augenzeugenberichte werden angegeben bei Judit Pihurik Hungarian Soldiers and Jews on the Eastern Front 1941 1943 In Yad Vashem Studies 35 2007 H 2 S 71 102 hier S 81 84 Siehe Shmuel Spector Aktion 1005 Effacing The Murder Of Millions In Holocaust and Genocide Studies Vol 5 1990 No 2 S 157 173 hier S 164 Dieter Pohl Schauplatz Ukraine 2009 S 188 Yitzhak Arad The Holocaust in the Soviet Union 2009 S 350 siehe ferner Wolkenhohe In Der Spiegel Nr 40 1968 vom 30 September 1968 Randolph L Braham The politics of genocide Band 1 S 206 Siehe hierzu Jessica A Sheetz Margit Slachta and the early rescue of Jewish families 1939 42 Memento vom 21 Oktober 2013 im Internet Archive PDF Datei Abruf 21 August 2011 73 kB Randolph L Braham The Hungarian Press 1938 1945 In Why Didn t the Press Shout American amp International Journalism During the Holocaust A collection of papers originally presented at an international conference sponsored by the Elia and Diana Zborowski Professorial Chair in Interdisciplinary Holocaust Studies Yeshiva University October 1995 Edited by Robert Moses Shapiro Yeshiva University Press in association with KTAV Publishing House Jersey City 2003 S 371 387 hier S 380 ISBN 0 88125 775 3 Dieter Pohl Schauplatz Ukraine S 164 Hierzu David Cesarani The Jewish Chronicle and Anglo Jewry 1841 1991 Cambridge University Press Cambridge u a 1994 ISBN 0 521 43434 3 S 175 Zu dieser Notiz siehe auch Alison Smale Germany Confronts in Unique Exhibit Its Holocaust of the Bullets In The New York Times 23 Oktober 2016 New York Times 26 Oktober 1941 Slaying of Jews in Galicia depicted Thousands Living There and Others Sent From Hungary Reported Massacred Siehe die Zusammenfassung des Artikels auf der Website der Zeitung Abruf 21 August 2011 Die gesamte Meldung ist abgebildet in Frank Bajohr Dieter Pohl Der Holocaust als offenes Geheimnis Die Deutschen die NS Fuhrung und die Alliierten Beck Munchen 2006 ISBN 3 406 54978 0 S 87 Deutsche Ubersetzung als Dok 101 in VEJ Band 7 Sowjetunion mit annektierten Gebieten Munchen 2011 ISBN 978 3 486 58911 5 S 328 329 Siehe hierzu Yitshak Yitzhak Arad The Holocaust as Reflected in the Soviet Russian Language Newspapers in the Years 1941 1945 In Why Didn t the Press Shout American amp International Journalism During the Holocaust A collection of papers originally presented at an international conference sponsored by the Elia and Diana Zborowski Professorial Chair in Interdisciplinary Holocaust Studies Yeshiva University October 1995 Edited by Robert Moses Shapiro Yeshiva University Press in association with KTAV Publishing House Jersey City 2003 ISBN 0 88125 775 3 S 199 220 hier S 201 f Differenziert hierzu Karel C Berkhoff Total Annihilation of the Jewish Population The Holocaust in the Soviet Media 1941 45 In Kritika Explorations in Russian and Eurasian History Volume 10 Number 1 Winter 2009 New Series S 61 105 G H Bennett Exploring the World Zum Aufbau und zur Bedeutung dieser Tribunale siehe Randolph L Braham The politics of genocide 1981 Band 2 S 1163 1168 Randolph L Braham The politics of genocide 1981 Band 2 S 1165 Zu diesem Prozess siehe insbesondere Karl P Benziger The Trial of Laszlo Bardossy The Second World War and Factional Politics in Contemporary Hungary Memento vom 10 November 2013 im Internet Archive in Journal of Contemporary History Vol 40 No 3 July 2005 S 465 481 Abruf am 9 November 2011 Zu Pasztoy siehe den entsprechenden Eintrag auf der Website des ungarischen Holocaust Gedenkzentrums Abruf am 30 Januar 2012 Randolph L Braham The politics of genocide 1981 Band 1 S 200 und S 218 Anm 23 Randolph L Braham The politics of genocide 1981 Band 1 S 218 Anm 25 Zahl nach Wolfgang Curilla Die deutsche Ordnungspolizei S 831 Wolfgang Curilla Die deutsche Ordnungspolizei S 925 Klaus Michael Mallmann Der qualitative Sprung 2001 S 253 Klaus Michael Mallmann Volker Riess Wolfram Pyta Hrsg Deutscher Osten 1939 1945 2003 S 85 f Dort die Aussage von Herbert H Mitglied der 3 Kompanie des Polizeibataillons die er am 15 Januar 1960 machte und mit der er Scharway belastete Stefan Klemp Nicht ermittelt S 287 289 und S 376 Klaus Michael Mallmann Der qualitative Sprung 2001 S 253 Zusammenfassend hierzu Stefan Klemp Nicht ermittelt S 351 416 Klaus Michael Mallmann Der qualitative Sprung passim Klaus Michael Mallmann Volker Riess Wolfram Pyta Hrsg Deutscher Osten 1939 1945 S 86 f Aussage von Hermann K Mitglied im Stab Jeckelns vom 22 September 1964 Siehe die entsprechenden Informationen auf der Website von Yad Vashem Abruf 10 August 2011 sowie die Informationen im Gedenkstattenportal zu Orten der Erinnerung in Europa einem Projekt der Stiftung Denkmal fur die ermordeten Juden Europas Abruf 10 August 2011 Website des Holocaust Memorial Park Abruf 30 August 2011 Information auf der Website von Yad Vashem Abruf 10 August 2011 Randolph L Braham The Kamenets Podolsk and Delvidek Massacres 1973 Randolph L Braham The politics of genocide 1981 Klaus Michael Mallmann Der qualitative Sprung 2001 S 242 Klaus Michael Mallmann Der qualitative Sprung 2001 S 255 siehe ferner Klaus Michael Mallmann Volker Riess Wolfram Pyta Hrsg Deutscher Osten 1939 1945 S 182 Anm 83 Yitzhak Arad The Holocaust in the Soviet Union S 165 notiert die Erschiessungen seien durch eine 30 Mann starke Abteilung der Einsatzgruppe C erfolgt Klaus Michael Mallmann Der qualitative Sprung 2001 S 255 Details zu dieser Massnahme bei Andrej Angrick Besatzungspolitik und Massenmord 2003 S 198 203 Klaus Michael Mallmann Der qualitative Sprung 2001 S 255 Timothy Snyder Black Earth Der Holocaust und warum er sich wiederholen kann C H Beck Munchen 2015 S 192 194 ISBN 978 3 406 68414 2 Raul Hilberg Die Vernichtung der europaischen Juden Durchgesehene und erweiterte Taschenbuchausgabe in drei Banden aus dem Englischen von Christian Seeger u a S Fischer Frankfurt am Main 1990 Band 2 ISBN 3 596 24417 X S 311 Peter Longerich Politik der Vernichtung Eine Gesamtdarstellung der nationalsozialistischen Judenverfolgung Piper Verlag Munchen Zurich 1998 ISBN 3 492 03755 0 S 376 f Saul Friedlander Das Dritte Reich und die Juden Die Jahre der Verfolgung 1933 1939 Die Jahre der Vernichtung 1939 1945 Aus dem Englischen ubersetzt von Martin Pfeiffer Durchges Sonderausgabe Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 56681 3 S 614 f Christopher R Browning Die Entfesselung der Endlosung Nationalsozialistische Judenpolitik 1939 1942 Mit einem Beitrag von Jurgen Matthaus Aus dem Amerikan von Klaus Dieter Schmidt Propylaen Munchen 2003 ISBN 3 549 07187 6 S 424 Als Tater nennen die Autoren Mitglieder der Einsatzgruppe C Sie beziehen sich dabei S 720 Anm 257 auf Randolph L Braham The Kamenets Podolsk and Delvidek Massacres und Andrej Angrick The Escalation of German Rumanian Anti Jewish Policy after the Attack on the Soviet Union June 22 1941 PDF Datei In beiden Texten ist von einer solchen Taterschaft jedoch nicht die Rede Auf S 452 wird das Massaker als das bis zu diesem Zeitpunkt grosste Einzelmassaker des Krieges bezeichnet Wolfgang Benz Der Holocaust 3 Auflage Beck Munchen 1997 ISBN 3 406 39822 7 Frank McDonough with John Cochrane The Holocaust Palgrave Macmillan Basingstoke u a 2008 ISBN 978 0 230 20387 7 Thomas Sandkuhler Anti Jewish Policy and the Murder of the Jews in the District of Galicia 1941 42 In Holocaust Critical Concepts in Historical Studies Edited by David Cesarani Editorial Assistant Sarah Kavanaugh Vol III The Final Solution Routledge London New York 2004 ISBN 0 415 27512 1 S 320 341 hier S 328 Jonathan C Friedman Hrsg The Routledge History of the Holocaust Taylor amp Francis London New York 2011 ISBN 978 0 415 77956 2 S 251 Dieter Pohl Holocaust Die Ursachen das Geschehen die Folgen Herder Freiburg Basel Wien 2 Auflage 2000 ISBN 3 451 04835 3 S 94 f Dieter Pohl Verfolgung und Massenmord in der NS Zeit 1933 1945 3 bibliogr aktualisierte Auflage WBG Darmstadt 2011 ISBN 978 3 534 24026 5 S 76 Klaus Michael Mallmann Der qualitative Sprung 2001 S 250 Dieter Pohl Verfolgung und Massenmord in der NS Zeit 1933 1945 2011 S 76 Andrej Angrick Zur Rolle der Militarverwaltung bei der Ermordung der sowjetischen Juden 2002 S 113 f Yitzhak Arad The Holocaust in the Soviet Union 2009 S 165 The German military administration decided to liquidate the Jews deported from Hungary Klaus Hesse Verbrechen der Wehrmacht Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941 1944 Anmerkungen zur Neufassung der Wehrmachtsausstellung In Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 2002 H 10 S 594 611 hier S 608 610 Jorn Hasenclever Wehrmacht und Besatzungspolitik in der Sowjetunion 2010 S 531 Bert Hoppe Hildrun Glass Bearb Die Verfolgung und Ermordung der europaischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 1945 Sowjetunion mit Annektierten Gebieten I Besetzte Sowjetische Gebiete unter deutscher Militarverwaltung Baltikum und Transnistrien Herausgegeben von Bundesarchiv Institut fur Zeitgeschichte LMU Freiburg FU Berlin von S Heim U Herbert H D Kreikamp H Moller G Pickhan D Pohl H Weber 2011 S 43 Normdaten Sachbegriff GND 4665630 3 lobid OGND AKS nbsp Dieser Artikel wurde am 9 November 2011 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Massaker von Kamenez Podolsk amp oldid 234884098