www.wikidata.de-de.nina.az
Ernst Anton Fritz Konstantin von Krosigk 5 Marz 1898 in Potsdam 10 April 1945 bei Kandau Kurland war ein deutscher General der Infanterie des Heeres im Zweiten Weltkrieg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fruhe Jahre und Erster Weltkrieg 1 2 Zwischenkriegszeit 1 3 Zweiter Weltkrieg 1 4 Verwicklung in den Holocaust 2 Literatur 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenErnst Anton war der alteste Sohn des preussischen Hauptmanns Gebhard Friedrich von Krosigk 1864 1932 1 und dessen Ehefrau Helene geborene Freiin von Bodenhausen 1874 2 Fruhe Jahre und Erster Weltkrieg Bearbeiten Krosigk trat am 14 Juni 1915 als Fahnenjunker in das Garde Jager Bataillon ein Mit diesem war er im Rahmen des Ersten Weltkrieges an der Westfront eingesetzt sowie anschliessend noch bis zur Demobilisierung des Regiments am 18 Januar 1919 Wahrend dieser Zeit absolvierte Krosigk vom 15 November 1915 bis 1 Februar 1916 einen Fahnenjunker Lehrgang in Doberitz und fand im September 1916 zugleich Verwendung im Sturmbataillon der 12 Landwehr Division Im Dezember 1916 absolviert er ferner einen Morserwerferlehrgang bei der 11 Armee in Prilep vom 16 April bis 19 Mai 1917 einen MG Lehrgang sowie von Mai bis Juni 1918 einen Zug und Kompaniefuhrer Lehrgang Zuletzt agierte er in seinem Stammregiment als Leutnant und Adjutant Krosigk erhielt neben beiden Klassen des Eisernen Kreuzes das Verwundetenabzeichen in Schwarz den Eisernen Halbmond sowie den Militarorden fur Tapferkeit IV Klasse 3 Zwischenkriegszeit Bearbeiten Nach der Demobilisierung seines Regiments trat Krosigk zum Regiment Potsdam uber wo er bis zum 1 Mai 1919 verblieb An diesem Tage wurde er in den Dienst der Reichswehr ubernommen und als Adjutant dem 3 Reichswehr Jager Bataillon zugeteilt Zum 16 Mai 1920 wechselte er in gleicher Funktion zum II Bataillon des 5 Infanterie Regiments uber Dort verblieb Krosigk bis zum 1 Januar 1920 und wechselte erneut in der Stellung eines Adjutanten zum Lehrbataillon des 9 Infanterie Regiments uber Diese Funktion hielt Krosigk bis zum 1 Dezember 1921 und stieg anschliessend innerhalb seines Regiments zum Ordonnanzoffizier im Regimentsstab auf Vom 19 April 1922 bis 1 November 1927 fungierte er als Kompanieoffizier der 6 Kompanie und absolvierte diverse Waffenlehrgange darunter auch einen Nachrichtenlehrgang Zum 1 November 1928 wechselte Krosigk als Kompanieoffizier in das 8 Infanterie Regiment uber wo er im dortigen 8 Bataillon eingesetzt wurde Zum 1 Oktober 1928 verliess er das Regiment und absolvierte bis zum 1 Oktober 1930 seine Fuhrergehilfenausbildung im Reichswehrministerium in Berlin Im Anschluss hieran diente er vom 1 Oktober 1930 bis 1 Oktober 1931 bei der Stadtkommandantur Berlin Im Anschluss agierte Krosigk bis zum 1 Oktober 1934 in der Nachrichten Abteilung 6 in Hannover wo er ab 1 Oktober 1932 unter gleichzeitiger Beforderung zum Hauptmann als Chef der 2 Kompanie eingesetzt war Am 1 Oktober 1934 erfolgte seine Abkommandierung zum Reichswehrrekrutierungsamt nach Munster wo er bis zum 1 Mai 1935 verblieb Dort wurde er am 1 Mai 1935 zur Wehrersatzinspektion ebenfalls in Munster angesiedelt abkommandiert Zum 20 November 1935 erfolgte Krosigks erneute Abkommandierung zur 4 Abteilung des Generalstabes des Heeres wo er am 1 Marz 1936 seine Beforderung zum Major erhielt In diesem Rang wurde Krosigk am 6 Oktober 1936 in den Stab der 28 Infanterie Division versetzt wo er bis zum 1 August 1938 verblieb An diesem Tag wechselte Krosigk als Lehrausbilder an die Kriegsakademie Berlin uber wo er bis zum 26 August 1939 tatig war Am 1 April 1939 wurde er zum Oberstleutnant befordert Im Zuge der Mobilmachung erfolgte an diesem Tag seine Versetzung in den Generalstab des stellvertretenden Generalkommandos des VIII Armeekorps wo er bis zum 10 September 1939 eingesetzt war Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Wahrend des noch laufenden Uberfalls auf Polen diente Krosigk vom 10 September bis 3 Oktober 1939 als Erster Generalstabsoffizier Ia der Armeeabteilung A sowie anschliessend bis zum 27 November 1939 beim Grenzabschnittskommando Sud Danach wurde er in das Generalkommando des XXII Armeekorps abkommandiert von wo aus Krosigk vom 1 Dezember 1939 bis 20 September 1940 als Erster Generalstabsoffizier diente Am 20 September 1940 wurde Krosigk in die Fuhrerreserve versetzt um bis Mitte Marz 1941 an der Luftkriegsakademie in Berlin Gatow eingesetzt zu werden Am 15 Marz 1941 wurde Krosigk zum Chef des Generalstabes beim Befehlshaber des Ruckwartigen Heeresgebietes Sud an der Ostfront ernannt Hier diente er zunachst unter Karl von Roques ab dem 27 Oktober 1941 dann General der Infanterie Erich Friderici Als Chef des Generalstabes beim Befehlshaber des Ruckwartigen Heeresgebietes Sud erfolgte am 1 April 1941 seine Beforderung zum Oberst Vom 26 Dezember 1941 bis zum 20 Juni 1943 war Krosigk zum Chef des Generalstabes des I Armeekorps und erhielt am 9 August 1942 das Deutsche Kreuz in Gold Wahrend dieser Zeit fungierte er vom 14 Februar 1943 bis Ende des Monats zugleich als Kommandeur der 24 Infanterie Division Anschliessend wurde Krosigk in die Fuhrerreserve beim Oberkommando des Heeres versetzt und erst wieder zum 1 Juli 1943 mit der Fuhrung der 1 Infanterie Division betraut Am 1 September 1943 wurde er unter gleichzeitiger Beforderung zum Generalmajor deren Kommandeur Die Division kampfte anschliessend unter seinem Kommando in der Dritten Ladoga Schlacht Im Januar 1944 lag die Division im Raum Winniza und Krosigk erhielt am 12 Februar 1944 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes Im Marz 1944 wurde die Division mit Krosigk bei der Kesselschlacht von Kamenez Podolski zusammen mit der 1 Panzer Armee eingeschlossen Allerdings gelang Generaloberst Hans Valentin Hube durch seine Idee des wandernden Kessels den grossten Teil der deutschen Verbande der drohenden Vernichtung zu entziehen und die eigenen Linien zu erreichen In diesem Zusammenhang wurde Krosigk am 31 Marz 1944 im Wehrmachtbericht erwahnt Sudwestlich Proskurow sind weiterhin erbitterte Angriffs und Abwehrkampfe im Gange Dabei hat sich die ostpreussische 1 Infanteriedivision unter Fuhrung des Generalmajors v Krosigk besonders bewahrt 4 Nach der erfolgreichen Kesselwanderung wurde die 1 Infanterie Division unter Krosigk uber Brody nach Ostpreussen verlegt und stand ab August 1944 im Raum Schlossberg im Rahmen der 4 Armee erneut in Abwehrkampfen mit der Roten Armee Am 1 Oktober 1944 gab Krosigk das Kommando der Division an Generalleutnant Hans Schittnig ab und war bis Mitte Dezember 1944 erneut in die Fuhrerreserve versetzt worden Von dort wurde Krosigk am 15 Dezember 1944 zunachst mit der Fuhrung des XVI Armeekorps betraut dessen Kommandierender General er am 30 Januar 1945 nach seiner Ernennung zum General der Infanterie wurde Das Korps unterstand dabei der Heeresgruppe Nord bzw nach deren Umbenennung im Februar 1945 der eingeschlossenen Heeresgruppe Kurland ebendort Am 6 April 1945 gab Krosigk das Kommando an Generalleutnant Gottfried Weber ab und wurde am gleichen Tag mit der Fuhrung der 16 Armee beauftragt Am 10 April wurde Krosigk bei einem Angriff der sowjetischen Luftwaffe bei Kandau getotet und zwei Tage spater posthum mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet 827 Verleihung Seine Nachfolge ubernahm bis Kriegsende General der Gebirgstruppe Friedrich Jobst Volckamer von Kirchensittenbach Verwicklung in den Holocaust Bearbeiten Als Chef des Stabes von Karl von Roques war von Krosigk am Holocaust beteiligt Er nahm am 25 August 1941 an einer Sitzung im Hauptquartier des Generalquartiermeisters teil die den Vorbereitungen der fur den 1 September 1941 geplanten Etablierung des Reichskommissariats Ukraine durch zivile militarische und polizeiliche Stellen gewidmet war Auf dieser Sitzung liess der nicht anwesende Hohere SS und Polizeifuhrer Russland Sud Friedrich Jeckeln ausrichten dass er einen Massenmord an Tausenden von Juden durchfuhren werde Major Wagner erlauterte Bei Kamenetz Podolsk hatten die Ungarn etwa 11 000 Juden uber die Grenze geschoben In den bisherigen Verhandlungen sei es noch nicht gelungen die Rucknahme dieser Juden zu erreichen Der Hohere SS und Polizeifuhrer SS Obergruppenfuhrer Jeckeln hoffe jedoch die Liquidation dieser Juden bis zum 1 September 1941 durchgefuhrt zu haben 5 Die Teilnehmer der Besprechung blieben trotz der Deutlichkeit dieser Ankundigung ungeruhrt das Vorhaben wurde nicht weiter erortert 6 Der Historiker Dieter Pohl bezeichnete dies als Verabredung zum Volkermord 7 denn kurz nach der Sitzung begann das Massaker von Kamenez Podolsk mit 23 600 erschossenen Juden Literatur BearbeitenDermot Bradley Die Generale des Heeres 1921 1945 Die militarischen Werdegange der Generale sowie der Arzte Veterinare Intendanten Richter und Ministerialbeamten im Generalsrang Teil IV Band 7 Knabe Luz Biblio Verlag Bissendorf 2004 ISBN 3 7648 2902 8 Wolfgang Keilig Die Generale des Heeres 1939 1945 Podzun Pallas Verlag GmbH 1987 ISBN 978 3 7909 0202 0 Einzelnachweise Bearbeiten Gebhard Friedrich von Krosigk bei ancestry com Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Uradligen Hauser 1908 Neunter Jahrgang Justus Perthes Gotha 1907 S 441 Reichswehrministerium Hrsg Rangliste des Deutschen Reichsheeres E S Mittler amp Sohn Berlin 1924 S 188 Die Berichte des Oberkommandos der Wehrmacht Band V Koln 2004 ISBN 3 89340 063 X S 99 Zitiert nach Hamburger Institut fur Sozialforschung Hrsg Verbrechen der Wehrmacht Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941 1944 Ausstellungskatalog Hamburger Edition 1 Auflage Hamburg 2002 S 132 ISBN 3 930908 74 3 Klaus Michael Mallmann Der qualitative Sprung im Vernichtungsprozess Das Massaker von Kamenez Podolsk Ende August 1941 In Jahrbuch fur Antisemitismusforschung Bd 10 2001 S 239 264 hier S 249 Im Grunde verabredeten die Herren hier den Volkermord Dieter Pohl Die Herrschaft der Wehrmacht Deutsche Militarbesatzung und einheimische Bevolkerung in der Sowjetunion 1941 1944 Oldenbourg Munchen 2008 S 258 ISBN 3 486 58065 5 PersonendatenNAME Krosigk Ernst Anton vonALTERNATIVNAMEN Krosigk Ernst Anton Fritz Konstantin vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher General der Infanterie im Zweiten WeltkriegGEBURTSDATUM 5 Marz 1898GEBURTSORT PotsdamSTERBEDATUM 10 April 1945STERBEORT Kandau Kurland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Anton von Krosigk amp oldid 237369523