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Joel Jeno Brand 25 April 1906 in Naszod Siebenburgen 13 Juli 1964 in Bad Kissingen 1 war ein ungarisch deutsch israelischer linkssozialistischer Zionist Joel Brand 1961 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Publikationen 3 Verfilmungen und Horspiele 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJoel Brand wuchs in Erfurt auf wohin seine Eltern 1910 ubersiedelten Seine Muttersprache war Deutsch er blieb jedoch ungarischer Staatsburger Er besuchte die Volks und schliesslich die Oberrealschule Erfurt Anschliessend machte er eine kaufmannische und telefontechnische Ausbildung um dann bei Telefongesellschaften in Leipzig Breslau und Stuttgart tatig zu sein 1930 trat er in die von seinem Vater Max Brand gegrundete Thuringische Telefongesellschaft m b H ein und war zuletzt Leiter der Verkaufs und Vermietungsabteilung Brand hoffte auf eine sozialistische Revolution und auf eine Antwort auf die damalige Massenarbeitslosigkeit und war in zionistischen und linksgerichteten Organisationen aktiv Am 6 September 1932 wurde Brand in Frankfurt am Main auf richterlichen Befehl hin verhaftet Der Vorwurf lautete Verrat militarischer Geheimnisse Am 22 Februar 1933 verurteilte ihn das Oberlandesgericht Kassel zu zwei Jahren Gefangnis Am 6 September 1934 wurde Brand in Frankfurt Main entlassen Noch am Tag seiner Entlassung emigrierte Brand uber sein Geburtsland Ungarn zu seiner in Rumanien lebenden Schwester um weiterer Verfolgung zu entgehen Da er in Rumanien keine Aufenthaltsgenehmigung erhielt musste Brand nach einem halben Jahr zuruck nach Ungarn Doch in Ungarn war er ein Fremder im eigenen Land da er die Landessprache erst erlernen musste Glucklicherweise beherrschte noch ein Teil der Bevolkerung aus osterreichisch ungarischen Herrschaftszeiten die deutsche Sprache Die politische Entwicklung im Deutschen Reich und in der Sowjetunion liessen ihn zum Zionisten werden Er arbeitete in der Budapester Telefongesellschaft 1940 musste Brand fur ein halbes Jahr ins judische Arbeitslager Szekesfehervar wo er eine gelbe Judenbinde tragen und korperlich arbeiten musste Doch in seinem Innersten hatte er mit Europa abgeschlossen und wollte eigentlich nach Palastina auswandern weshalb er sich einigen jungen Zionisten mit gleichem Ziel anschloss In dieser Gruppe der Budapester Hilfsorganisation Waada Ezra we Hazalah Rat fur Hilfe und Rettung die zum linken Flugel der zionistischen Bewegung gehorte lernte er 1944 Hansi Hartmann kennen seine spatere Ehefrau Diese zionistische Gruppe betatigte sich ab 1942 als Hilfsorganisation die noch vor der deutschen Besetzung Ungarns Marz 1944 in Ungarn judischen Fluchtlingen aus Deutschland behilflich war spater auch Juden in Ungarn vor der Deportation ins KZ Auschwitz rettete Nach der deutschen Invasion in Ungarn musste Brand zwischen dem 5 April und 17 Mai 1944 einen Judenstern tragen Anschliessend wurde er im Mai 1944 von Adolf Eichmann nach Istanbul geschickt um als Makler zwischen dem Deutschen Reich und den Alliierten tatig zu werden Nach einem Vorschlag von Heinrich Himmler sollte bis zu 1 Million Juden die Ausreise gegen Lieferung von 10 000 Lastwagen und anderer dringend benotigter Waren erlaubt werden Blut gegen Ware Sobald Brand mit der Zustimmung der judischen Organisationen und der Alliierten nach Budapest zuruckkame wurden die Gaskammern in Auschwitz abgebaut und die ersten 100 000 Juden befreit werden Die Alliierten und auch die Jewish Agency vermuteten allerdings in diesem Angebot einen Trick weshalb es nicht zu dieser Aktion kam Nachdem sein Auftrag fehlgeschlagen war ging Brand in das damalige britische Mandatsgebiet Palastina und schloss sich dort der extremen rechts zionistischen Untergrundorganisation Lechi an die sich noch 1941 um eine Zusammenarbeit mit dem NS Regime gegen die britische Mandatsherrschaft bemuhten Brand nahm die israelische Staatsangehorigkeit an Im September 1956 ging Brand von Israel in die Bundesrepublik Deutschland und liess sich als Schriftsteller in Frankfurt am Main nieder Als gemeinsame Arbeit mit Alexander Weissberg Cybulski und auf Grundlage von Joel Brands Erinnerungen entstand das Buch Die Geschichte von Joel Brand das 1956 in Deutschland erschien 2 Joel Brand sagte 1961 im Rahmen des Eichmann Prozesses in Jerusalem an mehreren Verhandlungstagen als Zeuge aus und berichtete ausfuhrlich von seiner Begegnung mit Adolf Eichmann im April 1944 in Budapest uber die von diesem ubermittelte Offerte Blut gegen Ware von seiner Reise nach Istanbul und den Grunden warum es seiner Ansicht nach nicht zur besagten Tauschaktion gekommen war 3 Auch Joel Brands Ehefrau Hansi Brand wurde als Zeugin bei diesem Prozess gehort 4 Joel Brand starb am 13 Juli 1964 im Alter von 58 Jahren an einem Herzinfarkt nachdem er als Zeuge im Prozess gegen Hermann Krumey ausgesagt hatte Sein Leichnam wurde nach Israel uberfuhrt und im Nahalat Yitzhak Friedhof beigesetzt 5 6 Publikationen BearbeitenAdolf Eichmann Fakten gegen Fabeln Ner Tamid Verlag Munchen Frankfurt 1961Verfilmungen und Horspiele BearbeitenNach einer Vorlage von Heinar Kipphardt entstanden in den 1960er Jahren zwei Fernsehfilme und ein Horspiel 1964 Die Geschichte von Joel Brand Fernsehfilm Regie Franz Peter Wirth mit Herwig Walter Adolf Eichmann und Emil Stohr Joel Brand 1965 The Joel Brand Story in der Reihe BBC Play of the Month Fernsehfilm Regie Rudolph Cartier mit Anton Diffring Adolf Eichmann und Cyril Shaps Joel Brand 1968 Joel Brand Horspiel des BR Regie Walter Ohm mit Kurt Sowinetz Adolf Eichmann und Joachim Teege Joel Brand Literatur BearbeitenAlex Weissberg d i Alexander Weissberg Cybulski Die Geschichte von Joel Brand Verlag Kiepenheuer amp Witsch Koln Berlin 1956 Heinar Kipphardt Joel Brand Die Geschichte eines Geschafts Verlag Suhrkamp Frankfurt am Main 1965 Lutz Fiedler Schrei ohne Antwort Joel Brands Istanbul Mission reconsidered In Manja Herrmann Ida Richter Stefanie Schuler Springorum Charlotte Weber Hg Rettung als Konzept Interdisziplinare Lesarten 7 Jahrbuch Selma Stern Zentrum fur judische Studien Berlin Brandenburg Hentrich amp Hentrich Leipzig 2022 S 50 60 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Joel Brand im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literaturliste im Online Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin Ira Hirschmann Interview with Joel Brand In Experiencing History Holocaust Sources in Context USHMM Abgerufen am 6 Juli 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Spiegel online Gestorben Joel Brand vom 22 Juli 1964 Alex Weissberg Die Geschichte von Joel Brand Verlag Kiepenheuer amp Witsch Koln Berlin 1956 Aussage Joel Brands im Eichmann Prozess 1961 beginnend am 56 Verhandlungstag Yad Vashem Eichmann Trial Online Youtube vgl auch am 59 Verhandlungstag Online Youtube abgerufen am 16 Juli 2019 Vgl Hansi Brands Aussage am 58 Verhandlungstag Online Youtube Vgl Gestorben Joel Brand In Der Spiegel 30 1964 22 Juli 1964 abgerufen am 15 Juli 2019 Der Sarg von Joel Brand wird am Montag nach Israel ausgeflogen werden Maariv 15 Juli 1964 hebraisch Normdaten Person GND 118673106 lobid OGND AKS LCCN n80067518 VIAF 6232177 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brand JoelALTERNATIVNAMEN Brand Joel Jeno vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher ZionistGEBURTSDATUM 25 April 1906GEBURTSORT Naszod SiebenburgenSTERBEDATUM 13 Juli 1964STERBEORT Bad Kissingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joel Brand amp oldid 237217982