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Hans Dieter Dechent 13 Juni 1940 20 September 2014 in Saarbrucken war ein deutscher Unternehmer Rennstallbesitzer und Autorennfahrer Hans Dieter Dechents erster Rennwagen war ein Alfa Romeo Giulietta Sprint SpecialeGerard Larrousse im Dechent Porsche 908 02 beim 1000 km Rennen auf dem Nurburgring 1970Der Langheck Porsche 917 mit dem Gerard Larrousse und Willi Kauhsen 1970 Gesamtzweite in Le Mans wurdenMartini Racing Porsche 917K Siegerwagen von Helmut Marko und Gijs van Lennep beim 24 Stunden Rennen von Le Mans 1971 Inhaltsverzeichnis 1 Autohaus Dechent 2 Karriere als Rennfahrer 3 Martini Racing 4 Die Jahre nach Martini Racing 5 Statistik 5 1 Einzelergebnisse in der Sportwagen Weltmeisterschaft 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseAutohaus Dechent BearbeitenAls Hans Dieter Dechent 1940 mitten im Zweiten Weltkrieg geboren wurde existierte das Autohaus Dechent in Saarbrucken bereits 19 Jahre Gegrundet wurde das Unternehmen von Hans Dechent der mit einer Schwester von Fritz von Opel verheiratet war Das Unternehmen wuchs sehr schnell Mit finanzieller Unterstutzung seines Schwagers entstand 1923 in der Mainzer Strasse mit 6000 Quadratmeter Flache einer der modernsten Kfz Betriebe Suddeutschlands Zwischen 1919 und 1923 hatte das Unternehmen in vier Jahren 100 Dixi verkauft Bis 1935 expandierte Dechent auf insgesamt 4500 ausgelieferte Neuwagen der Marken Delahaye Donnet Contin und Chenard amp Walcker Durch die Generalvertretung von Opel wurden ab 1935 1000 Einheiten pro Jahr verkauft 1 Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde das Unternehmen von Saarbrucken nach St Wendel und Homburg verlegt Nach dem Ende der Kampfhandlungen kehrte man an den alten Standort zuruck Bis in die 1970er Jahre expandierte das Autohaus weiter Zu Opel kamen die Marken Renault und Alfa Romeo und die Generalvertretung von General Motors Spater kamen noch Volkswagen Audi und Hyundai hinzu Das Filialnetz wurde uber das Saarland hinaus ausgebaut Hans Dieter Dechent war in den 1960er Jahren in der Geschaftsleitung engagiert 1969 stieg er aus dem Unternehmen aus Mit dem ausbezahlten Erbanteil finanzierte er die Rennaktivitaten von Martini Racing Durch seine Karriere als Rennfahrer lernte er Mitte der 1960er Jahre Jack Brabham kennen und ubernahm dessen deutschen Rennwagenvertrieb Uber das Autohaus wurden Formel 3 und Formel 2 Rennwagen von Brabham an Privatfahrer verkauft Ein Produkt der Zusammenarbeit war der Brabham Kadett B ein Opel Kadett mit Verbesserungen an Fahrwerk Motor und Getriebe 2 Karriere als Rennfahrer BearbeitenDie Fahrerkarriere von Hans Dieter Dechent begann 1962 Bis zum Ende seiner aktiven Zeit 1970 finanzierte er alle seine Rennteilnahmen mit eigenen Finanzmitteln In den Werkstatten seines Autohauses in Saarbrucken betrieb er von Beginn an einen Rennstall in dem die Einsatzfahrzeuge vorbereitet wurden Erste Rennen fuhr er 1962 mit einem Alfa Romeo Giulietta Sprint Speciale bei GT Rennen in Westdeutschland Seinen ersten internationalen Start hatte er beim 1000 km Rennen von Paris 1962 wo er gemeinsam mit Ernst Furtmayr Funfzehnter im Gesamtklassement wurde In den folgenden Jahren meldete er Rennwagen vor allem in der Deutschen Rundstrecken Meisterschaft und bei Bergrennen Fur die Scuderia Lufthansa von Robert Huhn startete er auch in der Sportwagen Weltmeisterschaft 1964 1965 und 1966 ging er fur Huhn beim 1000 km Rennen auf dem Nurburgring an den Start 1967 stieg er als Teilhaber bei der Scuderia Lufthansa ein und unterstutzte das Team mit grosszugigen Finanzmitteln 3 In diesem Jahr entstand auch die Zusammenarbeit zwischen Dechent und der Porsche Rennabteilung Zum Fuhrpark der Scuderia Lufthansa gehorten 1967 ein Porsche 911 sowie die Sportwagenmodelle 906 und 910 Beim 1000 km Rennen auf dem Nurburgring 1967 erreichte das Duo Huhn Dechent im Porsche 906 mit zwei Runden Ruckstand auf die Sieger Udo Schutz und Joe Buzzetta die einen 910 fuhren den sechsten Rang in der Gesamtwertung Dechent blieb bis zum Ablauf der Rennsaison 1970 als Fahrer aktiv Seinen letzten Rennstart hatte er beim 100 km Rennen von Mainz Finthen 1970 wo er im Porsche 908 03 hinter Jurgen Neuhaus der einen Porsche 917 steuerte Gesamtzweiter wurde 4 Zwischen 1967 und 1970 war er regelmassig in der Sportwagen Weltmeisterschaft gemeldet Gemeinsam mit Gerhard Koch Porsche 907 wurde er Gesamtdritter beim 1000 km Rennen von Monza 1969 und im Porsche 908 02 beim 9 Stunden Rennen von Kyalami 5 Sein letztes Sportwagenrennen war das 1000 km Rennen von Spa Francorchamps 1970 wo er gemeinsam mit Helmut Marko Platz elf in der Gesamtwertung belegte Martini Racing BearbeitenHans Dieter Dechent brachte den italienischen Spirituosenhersteller Martini amp Rossi als Sponsor in den Motorsport Es gelang ihm das vor allem durch seine Wermut Getranke bekannte Unternehmen als Geldgeber fur seinen neuen Porsche Rennstall zu gewinnen Das International Martini Racing Team ging zuerst mit Porsche 908 Modellen in der Sportwagen Weltmeisterschaft an den Start Das Debut gab das Team mit einem siebten Rang von Gerhard Koch Gerard Larrousse und Richard Attwood beim 12 Stunden Rennen von Sebring 1970 Fur das 24 Stunden Rennen von Le Mans 1970 wollte Dechent bei Porsche in Zuffenhausen einen weiteren 908 erwerben Ferdinand Piech uberzeugte ihn jedoch sein Geld in einen neuen Porsche 917 Langheck zu investieren Dechent willigte ein und der Wagen wurde weiss ausgeliefert Nach einem Entwurf von Porsche Chefdesigner Anatole Lapine wurde der Wagen im spater legendaren grun blau und lila psychedelischen Farbmuster lackiert 6 Im Rennen klassierten Gerard Larrousse und Willi Kauhsen den Wagen an der zweiten Stelle der Gesamtwertung Der Dechent 908 Langheck von Rudi Lins und Helmut Marko wurde Dritter Nach dem Ende der Saison loste Louise Piech den osterreichischen Ableger des Porsche Werksteams auf und verkaufte Fahrzeuge und Material an Dechent In der Sportwagen Weltmeisterschaft 1971 war das Dechent Team mit den drei Saisonsiegen in Sebring Le Mans und auf dem Nurburgring mitverantwortlich fur den erneuten Weltmeisterschaftssieg von Porsche Der Aufwand war jedoch enorm Neben den Sponsoreinnahmen hatte Dechent 6 Millionen Deutsche Mark in den Rennstall gesteckt Nach dem 1000 km Rennen von Zeltweg 1971 war das Budget aufgebraucht und Dechent loste den Rennstall auf Hans Dieter Dechent galt als hervorragender Organisator der sich nicht in den Rennbetrieb an der Strecke einmischte In den Jahren in Le Mans verfugte er immer uber die grosste Anzahl an Freikarten Hans Dieter Dechent In Le Mans habe ich den Madels aus dem Rennburo immer zu Beginn der Rennwoche Halstucher von Hermes aus Paris mitgebracht Anschliessend hatte ich immer so viele Tickets wie ich brauchte Die Jahre nach Martini Racing BearbeitenNach dem Ende des Rennstalls hatte Dechent unterschiedliche Funktionen im Motorsport inne Fast zwei Jahrzehnte war er die rechte Hand von Reinhold Joest in dessen Rennstall Joest Racing Er koordinierte die Renneinsatze in der Sportwagen Weltmeisterschaft und bei den Sportwagenrennen in Nordamerika Daneben war er erst Prasident und spater Promoter der Interserie 1994 gehorte er zum erfolgreichen Team von Jochen Dauer in Le Mans In den letzten Jahren unterstutzte er die Rennkarriere des ebenfalls aus Saarbrucken stammenden Christian Hohenadel Hart traf Dechent 2010 der Verlust des Distanzrekordes in Le Mans 1971 waren Helmut Marko und Gijs van Lennep im Dechent 917 in 397 Runden 5335 313 km gefahren Wie viele Fachleute glaubte auch Dechent an einen Rekord fur die Ewigkeit Beim Rennen 2010 fuhren Mike Rockenfeller Timo Bernhard und Romain Dumas im Audi R15 TDI Plus ebenfalls 397 Runden Durch eine Streckenverlangerung entsprach dies aber einer Distanz von 5410 713 km Dechent der zweimal verheiratet war einmal geschieden einmal verwitwet und einen Sohn hatte starb nach langer Krankheit im Spatsommer 2014 in Saarbrucken Statistik BearbeitenEinzelergebnisse in der Sportwagen Weltmeisterschaft Bearbeiten Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 221962 Ernst Furtmayr Alfa Romeo Giulietta SZ Vereinigte Staaten nbsp DAY Vereinigte Staaten nbsp SEB Vereinigte Staaten nbsp SEB Italien nbsp MAI Italien nbsp TAR Deutschland nbsp BER Deutschland nbsp NUR Frankreich nbsp LEM Frankreich nbsp TAV Italien nbsp CCA Vereinigtes Konigreich nbsp RTT Deutschland nbsp NUR Vereinigte Staaten nbsp BRI Vereinigte Staaten nbsp BRI Frankreich nbsp PAR151963 Hans Dieter Dechent Alfa Romeo Giulietta Vereinigte Staaten nbsp DAY Vereinigte Staaten nbsp SEB Vereinigte Staaten nbsp SEB Italien nbsp TAR Belgien nbsp SPA Italien nbsp MAI Deutschland nbsp NUR Italien nbsp CON Deutschland nbsp ROS Frankreich nbsp LEM Italien nbsp MON Deutschland nbsp WIS Frankreich nbsp TAV Deutschland nbsp FRE Italien nbsp CCE Vereinigtes Konigreich nbsp RTT Schweiz nbsp OVI Deutschland nbsp NUR Italien nbsp MON Italien nbsp MON Frankreich nbsp TDF Vereinigte Staaten nbsp BRIDNF 551964 Hans Dieter DechentScuderia Lufthansa Abarth Simca 1300 Bialbero Vereinigte Staaten nbsp DAY Vereinigte Staaten nbsp SEB Italien nbsp TAR Italien nbsp MON Belgien nbsp SPA Italien nbsp CON Deutschland nbsp NUR Deutschland nbsp ROS Frankreich nbsp LEM Frankreich nbsp REI Deutschland nbsp FRE Italien nbsp CCE Vereinigtes Konigreich nbsp RTT Schweiz nbsp SIM Deutschland nbsp NUR Italien nbsp MON Frankreich nbsp TDF Vereinigte Staaten nbsp BRI Vereinigte Staaten nbsp BRI Frankreich nbsp PAR32 20 22 2 231965 Scuderia Lufthansa Abarth Simca 1300 BialberoAbarth 1300 OT Vereinigte Staaten nbsp DAY Vereinigte Staaten nbsp SEB Italien nbsp BOL Italien nbsp MON Italien nbsp MON Vereinigtes Konigreich nbsp RTT Italien nbsp TAR Belgien nbsp SPA Deutschland nbsp NUR Italien nbsp MUG Deutschland nbsp ROS Frankreich nbsp LEM Frankreich nbsp REI Italien nbsp BOZ Deutschland nbsp FRE Italien nbsp CCE Schweiz nbsp OVI Deutschland nbsp NUR Vereinigte Staaten nbsp BRI Vereinigte Staaten nbsp BRI24 DNF1966 Scuderia Lufthansa Abarth 1300 OT Vereinigte Staaten nbsp DAY Vereinigte Staaten nbsp SEB Italien nbsp MON Italien nbsp TAR Belgien nbsp SPA Deutschland nbsp NUR Frankreich nbsp LEM Italien nbsp MUG Italien nbsp CCE Deutschland nbsp HOK Schweiz nbsp SIM Deutschland nbsp NUR Osterreich nbsp ZEL16 DNF 7 121967 Scuderia Lufthansa Porsche 906 Vereinigte Staaten nbsp DAY Vereinigte Staaten nbsp SEB Italien nbsp MON Belgien nbsp SPA Italien nbsp TAR Deutschland nbsp NUR Frankreich nbsp LEM Deutschland nbsp HOK Italien nbsp MUG Vereinigtes Konigreich nbsp BRH Italien nbsp CCE Osterreich nbsp ZEL Schweiz nbsp OVI Deutschland nbsp NUR6 91968 Scuderia Lufthansa Porsche 910Porsche 906 Vereinigte Staaten nbsp DAY Vereinigte Staaten nbsp SEB Vereinigtes Konigreich nbsp BRH Italien nbsp MON Italien nbsp TAR Deutschland nbsp NUR Belgien nbsp SPA Vereinigte Staaten nbsp WAT Osterreich nbsp ZEL Frankreich nbsp LEMDNF 111969 German B G Racing Team Porsche 907Porsche 908 Vereinigte Staaten nbsp DAY Vereinigte Staaten nbsp SEB Vereinigtes Konigreich nbsp BRH Italien nbsp MON Italien nbsp TAR Belgien nbsp SPA Deutschland nbsp NUR Frankreich nbsp LEM Vereinigte Staaten nbsp WAT Osterreich nbsp ZEL10 3 6 DNF 10 DNF1970 Martini International Porsche 908 Vereinigte Staaten nbsp DAY Vereinigte Staaten nbsp SEB Vereinigtes Konigreich nbsp BRH Italien nbsp MON Italien nbsp TAR Belgien nbsp SPA Deutschland nbsp NUR Frankreich nbsp LEM Vereinigte Staaten nbsp WAT Osterreich nbsp ZELDNF 11Literatur BearbeitenChristian Moity Jean Marc Teissedre Alain Bienvenu 24 heures du Mans 1923 1992 Editions d Art Besancon 1992 ISBN 2 909 413 06 3 Michael Behrndt Jorg Thomas Fodisch Matthias Behrndt ADAC 1000 km Rennen HEEL Verlag Konigswinter 2008 ISBN 978 3 89880 903 0 Peter Higham The Guinness Guide to International Motor Racing A complete Reference from Formula 1 to Touring Car Guinness Publishing Ltd London 1995 ISBN 0 85112 642 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hans Dieter Dechent Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hans Dieter Dechent bei Speedweek Uber Hans Dieter Dechent Offizielle Website des Autohaus Dechent Hans Dieter Dechent bei Racing Sports Cars Hans Dieter Dechent www motorsportmemorial org abgerufen am 23 Juli 2019 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Die Anfangsjahre des Autohaus Dechent Uber den Brabham Kadett B Die Geschichte der Scuderia Lufthansa 100 km Rennen von Mainz Finthen 1970 9 Stunden Rennen von Kyalami 1969 Der Dechent 917 in Le MansPersonendatenNAME Dechent Hans DieterKURZBESCHREIBUNG deutscher Unternehmer Rennstallbesitzer und AutorennfahrerGEBURTSDATUM 13 Juni 1940STERBEDATUM 20 September 2014STERBEORT Saarbrucken Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Dieter Dechent amp oldid 239273602