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Das Duell Vincke Bismarck war ein mit Pistolen ausgetragenes Duell zwischen Georg von Vincke und Otto von Bismarck das am 25 Marz 1852 am Tegeler See stattfand Beide Duellanten entstammten derselben gesellschaftlichen Schicht und waren einander gut bekannt In den Jahren der Revolution und der Reaktion von 1847 bis 1851 gewannen sie jedoch gegensatzliche Standpunkte die sie verfeindeten Bismarck wurde in einer offentlichen emotionalen politischen Debatte von Vincke in die Defensive gedrangt er musste sich gegen den Vorwurf verteidigen bei delikaten diplomatischen Angelegenheiten indiskret gewesen zu sein Eine Anekdote um eine brennende Zigarre bildete den Anlass fur wechselseitig beleidigende Bemerkungen die zum Duell fuhrten bei dem jedoch beide Kontrahenten unverletzt blieben Inhaltsverzeichnis 1 Das Duell im 19 Jahrhundert 2 Vorgeschichte 3 Die zunehmenden Gegensatze von 1847 bis 1851 3 1 Vereinigter Landtag 1847 3 2 Revolution 1848 3 3 Preussischer Landtag 1849 3 4 Erfurter Unionsparlament und das Ende der Unionspolitik 1850 3 5 Im Bundestag und im Preussischen Landtag 1851 4 Der Ausloser 4 1 Wortgefechte vom 20 bis 22 Marz 1852 4 2 Der Hintergrund zur brennenden Zigarre 4 3 Mediales Echo vom 23 bis 24 Marz 1852 5 Die Herausforderung vom 23 bis 24 Marz 1852 6 Das Duell am 25 Marz 1852 6 1 Anwesende und Position 6 2 Position 6 3 Gruppe Bismarck 6 4 Gruppe Vincke 6 5 Hergang 7 Das Ergebnis 8 Quellen 9 Literatur 10 Weblinks 11 Anmerkungen 12 EinzelnachweiseDas Duell im 19 Jahrhundert BearbeitenIm 19 Jahrhundert war das Duell nicht nur ein Verhaltenskodex sondern ein fester Bestandteil machtpolitischer Auseinandersetzungen 1 Eine personliche Meinung zur allgemeinen zu machen war nicht nur eine Frage der Mehrheit und der Konsensbildung sondern man erwartete vom Meinungsfuhrer dass er diese auch unter Einsatz seines Lebens verteidigte Anders als der Gerichtskampf des Mittelalters aus dem es sich wohl entwickelt haben durfte stand nicht die Sache der Anlass konnte nichtig sein sondern die Haltung des Vertreters im Vordergrund In Preussen und auch in anderen deutschen Staaten waren die Aufforderung zum Duell sowie die Teilnahme und Mitwirkung juristisch gesehen ein Straftatbestand 2 Allerdings fuhlten sich selbst Politiker der Arbeiterschaft wie Ferdinand Lassalle diesem Ehrenkodex verpflichtet In den dreissig Jahren von 1882 bis 1912 wies die Kriminalstatistik des Deutschen Reiches noch 2111 Strafverfahren gegen Duellanten auf Die Dunkelziffer an Duellen durfte allerdings wesentlich hoher gelegen haben 3 Im Allgemeinen hing es von der gesellschaftlichen Stellung ab inwieweit fur eine Personlichkeit die Teilnahme an einem Duell als zwingend empfunden wurde Die Duellanten mussten sich vor dem Hintergrund personlicher und gesellschaftlicher Anschauungen stellen um ihre Reputation und damit verbunden ihre politische Laufbahn zu retten Fur Offiziere war der Ehrverlust katastrophal wahrend andere Stande sich weniger empfindlich zeigten Daruber hinaus blieb ein Duell aus religios moralischer Sicht auch in Hinblick auf die Zehn Gebote Du sollst nicht toten ein Dilemma Vorgeschichte Bearbeiten nbsp Georg von Vincke 1848 nbsp Otto von Bismarck um 1860Aus der Sicht Bismarcks waren Georg von Vincke und er schon lange Rivalen Er verachtete einen Mann von Geblut der seiner Ansicht nach seine Klasse betrog indem er seinen Monarchen Fesseln anlegte 4 Vincke dagegen war der scharfste parlamentarische Gegner Bismarcks in den ersten Jahren 5 Anfanglich war eine bemerkenswerte Ubereinstimmung zu verzeichnen Sie kamen aus dem gleichen Stand alten Landadelsgeschlechtern und waren beide konigstreu vaterlandsliebend bekennende Preussen Gottinger Corpsstudenten Juristen und evangelisch 6 Beide waren auch Hitzkopfe mit einem ausgepragten Ehr und Pflichtgefuhl Beide verfolgten lebenslang die Zielsetzung Erhalt des preussischen Staates und dessen Krone Trotz dieser Gemeinsamkeiten gab es auch Differenzen die auf lange Sicht eine fruchtbare Zusammenarbeit der beiden Charaktere verhinderten Der Abgeordnete des Preussischen Landtags Georg von Vincke Sohn von Ludwig von Vincke war der Spross des Adelsgeschlechts von Vincke vom Gut Ostenwalde mit einer staatstragenden und liberalen Gesinnung Ihm gelang der politische Aufstieg durch seine Redegewandtheit leichter und eleganter als Bismarck Er entsprach mehr dem Zeitgeist und seine geschliffene Rhetorik drang im Gegensatz zu Bismarcks Fistelstimme in ganz Deutschland durch Ihm ging es um die Einheit Deutschlands und nicht um Preussen Doch in seinen Reden dominierte der Konjunktiv und selbst fur Zeitgenossen war es schwer verstandlich wo Vincke uberhaupt stand und was er wollte Ihm fehlte entschieden die zielstrebige Machtorientierung und der leidenschaftliche Ehrgeiz wie Bismarck sie besass Bismarck dagegen wirkte steif und sprode und alle seine Massnahmen hatten immer etwas Brutales an sich Sein Redefluss war stockend und ging mit komplizierten Satzgefugen einher Ein Stenograf des Reichstags bemerkte spater hierzu Bismarck spreche mit einer fast frauenhaft schwachen Stimme die namentlich wenn er von seinen nervosen Affectionen heimgesucht wird in jedem Satze ein bis zweimal von einem donnernden Rauspern unterbrochen wird 7 Qualende Pausen die peinlich wirkten in denen er anscheinend nach Worten suchte wechselten mit stossartigen Satzen von hoher Geschwindigkeit die wiederum vom Rauspern unterbrochen wurden Dafur bestach seine Rede durch treffende aussagestarke Wortwahl keine asthetische Rhetorik kein Sophismus sondern eine Schlagfertigkeit die von Freund und Feind verstanden wurde Bismarcks grosste Starke war eine feste politische Heimat in dieser turbulenten Zeit des Umbruchs die lutherische Einheit von Thron und Altar aus der Friedrich Julius Stahl das Grundsatzprogramm der Konservativen Partei entwickelte Vincke dagegen liess alle Optionen offen und wollte sich nicht im Vorhinein festlegen um die Entwicklung abzuwarten Daher konnte er seine Ideen auch nicht zielgerichtet vorantreiben Er gewann aus der grossen Zahl seiner Sympathisanten keine dauerhaften Freunde konnte keine Bundnisse schmieden keinen eigentlichen Gegner ausmachen Die zunehmenden Gegensatze von 1847 bis 1851 BearbeitenVorausgeschickt werden muss dass diese sich aufbauende Gegnerschaft nicht auf einem gegen und wechselseitigen Entfremdungsprozess beruht Genau das Gegenteil ist hier der Fall Es ist ein Prozess des sich Vertrautmachens im politischen Umgang mit und gegeneinander ja geradezu der Intimitat Dies zeigt auch die tiefe Betroffenheit Bismarcks mit der er auf die private Indiskretion Vinckes reagiert Die Geschichte mit der brennenden Zigarre hatte er ihm unter vier Augen erzahlt was dem versierten Bismarck wohl kaum bei fehlendem Vertrauen unterlaufen ware 8 Je besser man sich kennen und schatzenlernt desto begreiflicher wird die antipodische Stellung zu und gegeneinander Dies macht die Zusammenarbeit endlich unmoglich weil sie einem inneren Identitats und einem ausseren Gesichtsverlust gleichkame Die einzige Basis in dieser Zeit ist die gegenseitige Achtung der Respekt Vereinigter Landtag 1847 BearbeitenDas erste gegensatzliche Zusammentreffen fand im Vereinigten Landtag der Versammlung der acht preussischen Provinziallandtage im April 1847 in Berlin statt Vincke und Bismarck zahlten zu den 231 Abgeordneten der Kurie der Ritterschaft Die Kurie der Stadte stellte 182 und die der Landgemeinden 124 Abgeordnete Vincke stellte sich auf den Rechtsboden und forderte die Periodizitat des Landtags also die konstitutionelle Monarchie In England und in den Niederlanden sah er die Vorbilder fur die weitere Entwicklung in Preussen wie auch in Deutschland nicht den revolutionaren Umbruch sondern die kontinuierliche Weiterentwicklung auf Grundlage des bestehenden Rechtssystems Der Vereinigte Landtag beschloss auf Initiative Georg von Vinckes die Vereinbarungsklausel Damit hatte eine kunftige Nationalversammlung und Verfassung durch Ubereinstimmung mit der dazu gleichberechtigten Krone zustande zu kommen 9 Seine viel beachtete Rede endete mit den Worten Recht muss doch Recht bleiben Am 17 Mai 1847 ergriff Bismarck das Wort und fuhrte aus dass man gegen Napoleon gekampft habe um sich der Fremdherrschaft zu entledigen und nicht um eine Konstitution zu erstreiten Eine Nation mache sich schliesslich unglaubwurdig wenn sie sich selbst befreie und dann Verfassungsparagraphen ihrem Souveran im Sinne einer zu zahlenden Rechnung vorlege Er verteidigte das Gottesgnadentum der preussischen Krone wodurch sich ein Vergleich zu englischen Verhaltnissen den Vincke angestrengt hatte erubrigen wurde 10 Die Rede war heftig wie er es selbst an seine Gattin schrieb 11 Sie brachte in der Versammlung derartige Tumulte hervor dass Bismarck sie unterbrechen musste und so lange auf der Tribune Zeitung las bis wieder Ruhe eingekehrt war 12 Vincke entgegnete dass er immerhin nicht glaube dass das Zustandebringen der kunftigen Verfassung Deutschlands durch Waffengewalt der passende Weg sei um die Eintracht Deutschlands zu befordern 13 Die Reden der Ostpreussen Saucken Tarputschen Alfred Auerswald die Sentimentalitat von Beckerath der rheinisch franzosische Liberalismus von Heydt und Mevissen und die polternde Heftigkeit der Vincke schen Reden waren mir widerlich und auch wenn ich die Verhandlungen heut lese so machen sie mir den Eindruck von importirter Phrasen Schablone Bismarck in Gedanken und Erinnerungen 12 Bismarck zeigt sich schon da als Machtpolitiker der auch die Rechtsbeugung billigend in Kauf nahm um die Privilegien der etablierten preussischen Monarchie zu verteidigen In der Diskussion um Rechtsstaatlichkeit und dem Ringen um Konsens sieht er gerade den entscheidenden Fehler den seine Gegner begingen und ist bereit mit Blut und Eisen das durchzusetzen was seiner Meinung nach durch Reden und Mehrheitsbeschlusse nicht gelingen konnte Entsprechend trat er als militanter Sprecher der konservativen konigstreuen Minderheit gegen Vincke und die Liberalen auf Bei seinen Freunden hiess er bald nur noch der Vinckenfanger 11 und er liess sich auch gerne einen Vincke Verhetzer nennen weil dies seine Publizitat erhohte 4 Revolution 1848 BearbeitenVincke beriet den Konig in den kritischen Marztagen 1848 Er der den unverschamten Schmahungen des jungen Bismarck in jener Sitzung des Vereinigten Landtages entgegengetreten war forderte den Konig auf die Gewalt zu beenden Man konne schliesslich nicht mit Soldaten die Ordnung wiederherstellen indem man diese vernichte 14 Doch lehnte er es ab selbst in das preussische Staatsministerium einzutreten Als Bismarck im November 1849 als Minister vorgeschlagen wurde wies ihn Konig Friedrich Wilhelm IV energisch ab In einer Randnotiz vermerkte er Rother Reactionar riecht nach Blut spater zu gebrauchen bzw Nur zu gebrauchen wenn das Bajonett schrankenlos waltet 15 Obwohl der Konig zeitweise verzweifelt einen ihm geeignet erscheinenden Regierungschef suchte bemuhte er sich nicht um Bismarck Dass der Konig dessen Interessen er so vehement vertrat ihn ablehnte musste Bismarck besonders getroffen haben Vincke dagegen hatte viermal abgelehnt der Bitte des Konigs nach einem Amt zu folgen und sich fur das Ministerium bereitzuhalten Er wollte die Interessen des Konigs nicht vertreten Laut Bismarck soll Vincke ihm gegenuber sich fur ein politisches Amt als nicht geeignet geschildert haben Georg von Vincke antwortete auf meine Sondirung er sei ein Mann der rothen Erde zu Kritik und Opposition und nicht zu einer Ministerrolle veranlagt Bismarck in Gedanken und Erinnerungen 16 Gleichwohl bildet die Gewalt auf den offentlichen Strassen und Vinckes Eintreten fur den Konig den Konsens der die beiden Gegner fur kurze Zeit zusammenkommen lasst Seiner Frau Johanna schreibt Bismarck am 2 April 1848 er sei schon viel beruhigter als er war und mit Vincke nun ein Herz und eine Seele 17 Vincke versuchte Bismarck und die Konservativen fur eine Thronentsagung des Konigs zu gewinnen Der im englischen Exil weilende Kartatschenprinz sollte zuvor dem Thron schriftlich entsagen Die Prinzessin von Preussen sollte dann die Regierung fur den Kronprinzen ubernehmen 18 Bismarck besuchte am 23 Marz 1848 Prinzessin Augusta im Potsdamer Stadtschloss Uber dieses Gesprach gibt es nur zwei vollig diametrale Versionen Bismarck behauptet Augusta hatte ihn mit der Mitteilung uberrascht Prinz Wilhelm befande sich auf der Flucht nach England und nun wolle sie Augusta ihren Sohn zum Konig von Preussen ausrufen lassen Doch dieser lehnte ihr Ansinnen als Hochverrat ab Augusta die spatere Kaiserin behauptete dagegen dass in den Marztagen von 1848 kurz nach der Abreise des Prinzen Wilhelm von Preussen nach England Bismarck bei ihr im Auftrag von Carl von Preussen erschienen ware um die Ermachtigung zu erlangen sowohl den Namen des abwesenden Thronerben als auch seines Sohnes zu einer Konterrevolution zu benutzen durch welche die bereits vollzogenen Entscheidungen Redefreiheit Pressefreiheit Verfassungsversprechen etc des Konigs hinsichtlich seiner Berechtigung und seiner Zurechnungsfahigkeit aberkannt wurden Laut dem Historiker Erich Eyck ist der Mitwisser Georg von Vincke der Einzige der uber den Wahrheitsgehalt der bismarckschen Aussage hatte urteilen konnen 19 Bismarck hat ein Vierteljahrhundert spater seine Unterredung mit Augusta als die eigentliche Ursache des Duells erklart Aber wenn nun die Unterredung so verlaufen ware wie Bismarck selbst sie darstellt so ware sie fur ihn unmoglich ein Grund gewesen Vincke deshalb zu zurnen weil er von ihr wusste Legt man hingegen Augustas Darstellung zugrunde so musste ihm die Erinnerung an seine Niederlage im Potsdamer Stadtschloss peinlich sein und es versteht sich leicht dass ihn tiefe Abneigung gegen den Mann erfullte der vielleicht ihr einziger Mitwisser war Erich Eyck im Spiegel 12 Dezember 1956Keiner der beiden war Mitglied in der Preussischen Nationalversammlung Bismarck aus politischen Vincke aus nationalen Grunden Doch dann wurde dieser Mitglied der von Bismarck verhassten Frankfurter Nationalversammlung Hier bestritt er gemass seinem Grundsatz der kontinuierlichen Rechtsentwicklung die Volkssouveranitat und damit die Souveranitat der Nationalversammlung und bekannte sich als Monarchist und als Vertreter Preussens Er forderte die Einheit Deutschlands durch ein Zustandekommen einer Landerunion Daher zahlte er zu den Wortfuhrern der konservativen Fraktion des Cafe Milani und hatte Einfluss im Parlament und im Landtag Trotzig schloss sich Bismarck dem Junkerparlament an und versuchte Einfluss auf den Konig zu gewinnen Doch dieser oktroyierte im Dezember die Preussische Verfassung mit der aus gegensatzlichen Standpunkten weder Vincke noch Bismarck zufrieden sein konnten Preussischer Landtag 1849 Bearbeiten Beide liessen sich am 5 Februar 1849 in die von der neuen Verfassung vorgesehene zweite Kammer des preussischen Abgeordnetenhauses wahlen Vincke fur Aachen und Bismarck fur das Havelland Am 2 April stimmte Bismarck in der Kammer dem Antrag Vinckes zu in welchem der Konig dringend gebeten wurde die Erwartungen des Volkes zu erfullen und die angetragene Krone anzunehmen Aber schon einen Tag spater am 3 April 1849 lehnte Friedrich Wilhelm IV die deutsche Kaiserkrone ab Als der preussische Ministerprasident Friedrich Wilhelm von Brandenburg daraufhin im Plenum gemahnt wurde doch die offentliche Meinung zu achten reagierte er mit den Worten Niemals niemals niemals Das war das Ende des Konsenses und die Kammer spaltete sich In der Debatte vom 21 April 1849 warf Vincke Bismarck wegen dessen Opposition gegen die Mehrheit der Kammer eine antediluvianische d h vorsintflutliche Haltung vor Vincke wurde weniger von der Zeitstromung ergriffen als vielmehr in der konsequenten Verfolgung seiner rechtsstaatlichen Auffassung dazu veranlasst vom politischen Lager der Konservativen das er in der Frankfurter Nationalversammlung vertrat in das linksliberale Lager des Preussischen Landtags zu wechseln wo er in Friedrich Harkort einen politischen Freund fand Dies steigerte die Spannung zwischen ihm und Bismarck zu einem unuberbruckbaren Gegensatz Vincke bemuhte sich weiterhin fur die in der Nationalversammlung beschlossene Paulskirchenverfassung Sehr zur Verargerung Bismarcks nahm die Zweite Kammer in dieser Debatte die Reichsverfassung an Nur mit Hilfe des Konigs konnte die Situation fur Bismarck gerettet werden Der Konig loste am 27 April die Kammer auf und erklarte widerrechtlich das Mandat der preussischen Abgeordneten in der Frankfurter Nationalversammlung fur beendet Dennoch traf sich Vincke mit anderen Liberalen im Gothaer Nachparlament um uber das preussische Vorhaben zu beraten eine konservativere Erfurter Union als kleindeutschen Nationalstaat zu grunden Erfurter Unionsparlament und das Ende der Unionspolitik 1850 Bearbeiten Im Marz 1850 liessen sich die beiden in das Erfurter Unionsparlament wahlen das einen letzten Versuch unter preussischer Regie unternahm um die deutsche Einheit zustande zu bringen In einer Rede vom 18 April forderte Bismarck die Errichtung von Fideicommissen die die Vorrechte des Adels verteidigten sollten Am 25 April stritt er gegen eine politische Zentralgewalt die kleinere Lander in ihrer Eigenstaatlichkeit behindere und verteidigte gleichzeitig die preussische Verfassung Die Unionsverfassung wurde auf Antrag von Vincke angenommen 18 Die Konstitutionellen und Liberalen scheitern an ihrer eigenen Uneinigkeit aber auch an den aussenpolitischen Umstanden Osterreich und Russland wollten kein durch Preussen geeintes Deutschland die Reaktionsara brach an In den Briefen an seine Gattin beklagte sich Bismarck nicht zu Wort zu kommen und kommentierte die Angriffe des Liberalen Heinrich von Gagern gegen Vincke mit unverhohlener Schadensfreude 20 Osterreich und Preussen kamen in der Herbstkrise 1850 an den Rand eines Krieges Mithilfe russischen Drucks gelang es Osterreich Preussen zur Aufgabe der Union zu zwingen Vincke bemerkte hierzu dass die Armee nie in einen Krieg gefuhrt werden konne wenn die Ehre und die Interessen des Landes nicht zur Seite stunden und diese nicht nach Hause kommandiert werden konne wenn sie in einer solchen Sache engagiert sei Bismarck der darin einen Aufruf zum Ungehorsam wahrnahm entgegnete dass das Heer stets das Heer des Konigs bleibe und nur im Gehorsam seine Ehre suchen werde 18 Am Ende verteidigte Bismarck vor der zweiten Kammer am 3 Dezember 1850 die Olmutzer Punktation die selbst fur die Konservativen eine Schmach darstellte In dieser Rede bekannte er dass die einzige gesunde Grundlage eines grossen Staates der staatliche Egoismus sei und nicht die Romantik Ein preussisches Nein zu den osterreichischen Forderungen ware zwar popular stelle aber keinen uberzeugenden Kriegsgrund dar Die preussische Ehre konne nicht durch das Zuruckweichen vor Osterreich sondern nur durch ein Zuruckweichen gegenuber der liberalen Opposition in der Kammer verletzt werden Zugleich verwahrte er sich gegen alle demokratischen Tendenzen und suchte die preussische Ehre darin dass sich Preussen von jeder schmachvollen Verbindung zur Demokratie entfernt halte 21 Im Bundestag und im Preussischen Landtag 1851 Bearbeiten Vinckes Macht im Preussischen Abgeordnetenhaus schwand In seiner oppositionellen Haltung gegen den Prasidenten des Staatsministeriums und Minister der auswartigen Angelegenheiten Otto von Manteuffel brachte er die Losung aus Weg mit diesem Ministerium Am 8 Marz 1851 stellte er den Antrag auf Ausschussbildung zur Untersuchung der Lage des Landes Es komme darauf an zu prufen ob die Regierung die Ehre des Landes gewahrt und das Recht geschirmt habe Am Ende stimmten nur 41 Abgeordnete fur die Beratung zum Antrag wahrend 228 fur Ubergang zur Tagesordnung votierten 18 Bismarck kann die Freude dass der pomphafte Antrag mit Geringschatzung ignoriert wird nicht verhehlen 22 Vier Tage spater schrieb Bismarck voller Genugtuung in der Disziplinarkommission sitzend seiner Gattin Mein Liebchen es ist ein rechter Beweis wie sehr Vincke heruntergekommen ist wie langweilig und unwichtig das gilt was er spricht dass ich Dir schon wieder unter dem Gepolter und Gemurmel seiner westfalischen Zunge schreibe statt ihm zuzuhoren und ihn zu widerlegen Bismarck am 12 Marz 1851 im Brief an die Gattin 23 Die grosse weltanschauliche Auseinandersetzung zwischen den beiden Rivalen wich kleinlichen Stilfragen Vincke verwies Bismarck des Ofteren auf die parlamentarische Sitte ihn zu zitieren ohne ihn zu nennen bzw die Abgeordneten nur nach ihrem Wahlort zu benennen Am 11 Marz 1851 rugte er bei Bismarck die Verwendung des Wortes Kriegsherr welches Bismarck daraufhin als wohlklingenden Ausdruck bezeichnete 18 Am 18 August 1851 gelang es Bismarck das Vertrauen des Konigs fur ein Amt zu erwerben der ihn unter grossem Zogern und mit dem Versprechen zuruckzutreten wenn er der Aufgabe nicht gewachsen sei nach Frankfurt in den Bundestag entsandte Die einzige Aufgabe die er ihm zutraute bestand darin die Beschlussfahigkeit dieser von Preussen ungewollten wiederbelebten Institution zu hintertreiben und ihr Ansehen offentlich zu kompromittieren Es war dem cholerischen und diplomatisch polternden Bismarck daher unmoglich politisches Porzellan zu zerschlagen Bismarck gab dem Monarchen die Zusage dass er Bismarck den Mut habe zu gehorchen wenn seine Majestat nur den Mut habe zu befehlen 24 Der Ausloser BearbeitenNun da Bismarck den Standesrivalen Vincke politisch uberrundet hatte war er nicht mehr bereit diese Ungeschliffenheiten zu ertragen und wollte ihm als Debattenredner des Preussischen Landtags ernsthaft entgegentreten 25 Aber auch bei Vincke schien sich ein Sinneswandel vollzogen zu haben Bislang hatte er in den Auseinandersetzungen mit Bismarck stets an die Vernunft appelliert auf das Recht gepocht und auf den Anachronismus Bismarcks hingewiesen Doch die Auseinandersetzung zwischen ihm und Bismarck in den letzten funf Jahren von 1847 bis 1852 schien seinem Kontrahenten Recht zu geben Er der alle Moglichkeiten der politischen Gestaltung durch Prinzipien und Rechtsfragen vertan hatte erlebte nun wie der unbeholfen wirkende und anfangs weit weniger talentiert erscheinende Bismarck seinen Weg gefunden hatte Zunachst schien dies ein Konflikt zu sein der durch gravierende Ursachen begrundet sich um einen trivialen Anlass entzundete Doch so bedeutungslos war der Anlass mitnichten Zunachst muss berucksichtigt werden dass vier Jahre nach der Revolution die politische Aufmerksamkeit in Berlin besonders hoch war Anders als bei den Debatten im Bundespalais in Frankfurt trat Bismarck in das Rampenlicht der Offentlichkeit Auch die Erwartungshaltung der politischen Freunde an die Wortfuhrer beider Seiten war hoch Dieser offentliche Druck zusammen mit dem Prestigeverlust machte es unmoglich zu entscheiden ob die Duellanten nur ihre Ehre oder ihre politische Karriere retten wollten Wortgefechte vom 20 bis 22 Marz 1852 Bearbeiten nbsp Der abgetriebene Schimmel von Bronzell zum neunzehnten Mal vorgeritten von dem Schulreiter von Vincke 26 nbsp L Enfant terrible oder instructiver Unterricht in zwolf Stunden ein kleiner Demetrius zu werden 26 Als Bismarck Mitte Marz 1852 von Frankfurt wieder nach Berlin kam weil die Erledigung von wichtigen Fragen bei der es auf jede Stimme ankam 8 ihn von seinem Gesandtschaftsposten in seine Tatigkeit als Abgeordneter zuruckrief wurde er nicht mude Freund und Feind uber seine ersten diplomatischen Gehversuche eingehend zu unterrichten Dort konnte er mit der brennenden Zigarre den ersten Punkterfolg gegenuber Osterreich vermelden Im Kampf um die Gunst des Landtags unterlag Bismarck dem wortgewaltigen Rivalen Am 20 Marz kam es in der zweiten preussischen Kammer zu einer Aussprache uber den Besoldungsetat der Truppen und deren Vermehrung Friedrich Harkort fuhrte aus dass dafur der Bevolkerung der grossen Stadte Preussens ein grosses Lob gezollt werden musse Entkleide man aber die dringende Notwendigkeit aller Scheingrunde so sei hier das Misstrauen der Regierung gegen das eigene Volk der wahre Grund Es ware besser man sohnte sich mit den gerechten Wunschen des Volkes aus das ware die beste Vermehrung der Wehrkraft und die billigste Bismarck erwiderte dass der preussische Offiziersstand und die loyalen Elemente des preussischen Volkes im Gegensatz zur Demokratie der grossen Stadte stunden Er gebe darum hier noch mal seine Meinung kund die er bereits 1848 in der Kreuzzeitung veroffentlicht habe dass das wahre preussische Volk nicht in den grossen Stadten zu finden sei Wenn der Herr Abgeordnete auch hier die Ausserung wiederholt hat dass die Regierung dem Volke misstraue so kann ich ihm sagen dass ich allerdings der Bevolkerung der grossen Stadte misstraue solange sie sich von ehrgeizigen und lugenhaften Demagogen leiten lasst dass ich aber dort das wahre preussische Volk nicht finde Letzteres wird vielmehr wenn sich die grossen Stadte einmal erheben sollten sie zum Gehorsam bringen wissen und sollte es sie vom Erdboden tilgen Bismarck am 20 Marz 1852 vor der zweiten Kammer des Landtages 27 Dieser Ausdruck sorgte fur Aufruhr in der liberalen Fraktion Die Entgegnung von Harkort dass in der Armee viel mehr Adel vertreten sei als produzierendes Gewerbe und dass einfache Burger z B nicht in das Regiment der Gardes du Corps aufgenommen werden beantwortete Bismarck damit dass das Geschaft in der Armee zwar ehrenvoll aber nicht so lukrativ sei wie Fabriken anzulegen und mit koniglicher Unterstutzung fortzufuhren und den Dank dafur durch Angriffe auf die Regierung zu zahlen Der Abgeordnete Harkort bezog diese Ausserung auf sich selbst und protestierte niemals eine Unterstutzung erhalten zu haben 28 Bismarck entgegnete er werde ihm die Andeutungen die er ihm hier gemacht habe unter vier Augen mit den gewunschten Belegen beweisen 29 Vincke entgegnete Bismarck daraufhin er solle sich neue Witze einfallen lassen statt zum funften Mal den alten Kammerwitz zu erzahlen dass man sich an der Grenze wiedersehen werde und wunschte er werde in seiner Diplomatie glucklicher sein als bei seinen Witzen 30 Ob er schon an einen diplomatischen Ruckzug denke wie bei Olmutz oder ob er die Soldaten einsetzen wolle wie bei der Schlacht von Bronnzell Bismarck erwiderte dass es ihm fernliege Witze zu machen Wer allerdings so wie Vincke wenn er richtig gezahlt habe nun zum neunzehnten Mal den mudegerittenen Trompeterschimmel von Bronnzell zur Verhohnung der Armee anfuhre habe nicht das Recht sich uber abgetragene Witze zu beklagen 31 Dagegen erwiderte Vincke wenn er die preussische Armee bei Bronnzell fur ein wurdiges Objekt des Witzes halte so beneide er ihn nicht um seinen Witz 32 Der Satz von Bismarck brachte ein unglaubliches Echo in den Medien hervor Die Spenersche Zeitung vom 21 Marz 1852 schilderte dass es nach diesem Satz zu einer langen Reihe von personlichen Bemerkungen zwischen Vincke Bismarck und Harkort gekommen sei die sich in ihrer Gereiztheit zu ubertreffen versuchten Schlussendlich sei es zu einer schwer misszuverstehenden Provokation gekommen A 1 Die Preussische Zeitung kann in der Kammer nur ein lebhaftes Bravo vernehmen A 2 In der konservativen Partei wird man sich der Wirkung der Rede bewusst In der Vossischen Zeitung vom 23 Marz erscheint ein Widerruf nach den stenographischen Bericht uber die 46 Sitzung laut dem er nicht gesagt habe ich traue dem Volke nicht wenigstens dem nicht in den grossen Stadten sondern ich hege kein Misstrauen gegen das Volk sondern nur gegen die Bevolkerung mancher grosser Stadte 33 Dies ist umso verwunderlicher da die ihm nahestehende Kreuzzeitung am gleichen Tag schreibt dass Bismarck erwidert habe Misstrauen gegen das preussische Volk hege die Regierung nicht und er auch nicht Nur den Bevolkerungen mancher grosser Stadte traue er nicht so lange sie sich von ehrgeizigen und lugenhaften Demagogen leiten lassen Sie bilden aber nicht das preussische Volk letzteres wird sie vielmehr wenn sie sich wieder auflehnen wollen zum Gehorsam zu bringen wissen und sollte es diese Stadte vom Erdboden vertilgen 34 Der Kladderadatsch vom 28 Marz 1852 widmet diesem Satz praktisch die ganze Ausgabe Mit einem ironischen Feuilleton macht es die Titelseite auf Das wahre preussische Volk wird die grossen Stadte zu bandigen wissen und sollte es diese Stadte vom Erdboden vertilgen Was hat er gesagt Vertilgen hat er gesagt Ja vertilgen hat er gesagt Wehe 35 und stellt ironisch fest da selbst Preussens Hauptstadt bald ein Trummerhaufen werden wurde brauche es in Frankfurt auch nicht mehr vertreten zu werden Den Sonntag zwischen den Kammersitzungen benutzt Bismarck um seiner mundlichen Zusage an Harkort nachzukommen Dabei wird ihm klar dass es bei der mundlich angedeuteten delikaten Information um eine Verwechselung mit seinem Bruder gehandelt hat Dennoch sieht Bismarck keinen Grund sich zu entschuldigen Berlin 21 Marz 1852 Ew Hochwohlgeboren 36 erlaube ich mir in Erfullung der von mir in der gestrigen Kammersitzung gegebenen Zusage die ergebenste Mitteilung zu machen dass mir bei der Ausserung welche ihnen zu einer personlichen Bemerkung Veranlassung gab unter den vielen an einzelnen Fabrikanten geleisteten Koniglichen Unterstutzungen vorzugsweise diejenige vorschwebte welche im Fruhjahr 1849 aus den Kgl Dispositionsfond bei der Seehandlung im Vertrage von 25000 Talern im Staatsschuldscheinen an Herrn Harkort bewilligt worden ist und uber deren Veranlassung und Modalitaten ich wenn es gewunscht wird genauere Details wurde beibringen konnen die ich wegen der moglichen Beziehung zu dem Kredit eines kaufmannischen Hauses fur die Tribune nicht geeignet hielt Wenn Ew Hochwohlgeboren mir gestern schon mitzuteilen die Gute hattet dass nicht Sie sondern Ihr Herr Bruder der Empfanger jenes Darlehns sei so finde ich diesem Umstande kein Moment welches den Sinn der von mir getanen Ausserung als unrichtig erscheinen lassen konnte Im Falle dass Ew Hochwohlgeboren es fur erforderlich halten weitere Mitteilungen uber diesen Gegenstand mir zu machen oder von mir entgegenzunehmen werde ich ihren Wunschen bereitwillig entsprechen Mit Vergnugen benutze ich diese Gelegenheit Ew Hochwohlgeboren die Versicherung der vorzuglichen Hochachtung auszudrucken mit der ich die Ehre habe zu sein Ew Hochwohlgeboren ergebener Diener v Bismarck 37 nbsp Preussisches Abgeordnetenhaus im Palais Hardenberg auf dem Donhoffplatz 38 Am 22 Marz setzte die zweite Kammer ihre Debatte uber den Militaretat fort In diesem Zusammenhang ging es uber die Bewilligung von 100 000 Reichstalern zur militarischen Wiederherstellung der Burg Hohenzollern Vincke wunschte die wie in fruheren Etats ubliche Nachweise der Einzelzuschusse Er beantragte ein Extraordinarium und die Streichung der 100 000 Taler weil er die Wichtigkeit eines Postens der nur mit 150 Mann Sollstarke ausgestattet werde nicht einsehen konne Sollte die gesamte Schlosswache nur gebildet werden damit seine Majestat der Konig die Wiege seiner Ahnen zum wurdigen Zeugnis der Grosse seines Geschlechtes darstellen konne so wurden er und seine Freunde ihr Votum dazu gerne geben Er verwies ebenfalls auf die angespannte Haushaltslage 39 und auf die notwendigen Chausseebauten und andere militarische Notstande 33 wobei wenn er sich auf den Standpunkt der Stadte Sigmaringen und Hechingen stelle es erfreulich sei da er vorgestern von einem einflussreichen Mitglied gehort habe dass die Absicht bestehe im eintretenden Falle nun ganze Stadte zu vertilgen Gelachter Von demselben namhaften Diplomaten habe er ebenfalls gehort dass der Krieg in sechs Monaten nicht unwahrscheinlich sei Wenn ein solch verehrter Mann der immer die notwendige diskrete Zuruckhaltung aufs Angstlichste wahrgenommen habe die Kriegsgefahr von der Tribune dieses Hauses offentlich ausgesprochen habe so musse die Gefahr des Krieges grosser sein als bisher angenommen 40 Dem allgemeinen Heiterkeitsausbruch setzte Bismarck entgegen dass er nicht behauptet habe es sei nicht unwahrscheinlich dass in 6 Monaten Krieg sein werde Er habe wortlich gesagt es sei moglich dass trotz der friedlichen Disposition aller europaischen Machte binnen hier und 6 Monaten der Abgeordnete von Aachen Gelegenheit habe seine kriegswissenschaftlichen Befahigungen auch auf einem anderen Felde zu beweisen Nein nein von der Linken Er glaubte dadurch dass er von der Moglichkeit eines Krieges gesprochen habe diplomatische Rucksichten durchaus nicht verletzt zu haben als wenn er jetzt seine feste Uberzeugung dahin ausspreche dass man binnen 6 Monaten Krieg oder Frieden haben werde 41 Gelachter Auch diese Passage in der Vossischen Zeitung liess man noch in der gleichen Ausgabe so darstellen Bisher sind die militarischen Talente des Herrn Antragstellers mir unbekannt geblieben Indessen ist es moglich dass diese Herrn trotz der friedlichen Disposition aller europaischen Machte binnen hier und 6 Monaten Gelegenheit habe ihre kriegswissenschaftlichen Befahigung auch auf einem andern Felde dazuthun 42 Doch Vincke stichelte weiter und stellte provozierend fest Ich kann nur annehmen dass der personlich gereizte Ton wozu der Herr Abgeordneter keine Veranlassung hatte da ich seine Leistungen dankbar anerkannt habe nur aus verletzter Bescheidenheit herruhre weil ich ihn einen namhaften Diplomaten genannt habe Ich will daher um ihn zu befriedigen diese Ausserung hiermit formlich zurucknehmen da allerdings alles was ich von seinen diplomatischen Leistungen weiss sich nur auf die bekannte brennende Zigarre beschrankt Vincke am 22 Marz 1852 vor der zweiten Kammer des Landtages 43 Laut Bismarck hatte er Vincke diese Geschichte als etwas ganz Unwichtiges auf dessen ausdruckliches Verlangen unter vier Augen als etwas Spasshaftes und unter dem Siegel der Verschwiegenheit erzahlt 8 Der Prasident rugt diesen Ton des Abgeordneten von Vincke und bittet in den Grenzen des parlamentarischen Anstands zu bleiben 44 Der tief getroffene Bismarck konterte von der Rednertribune aus 8 Ich hatte gewunscht dass der Abgeordnete von Vincke sich der unnotigen Beziehung auf meine Person enthalten hatte Da er es nicht getan hat da er meine Ausserungen in einer wie ich meine entstellten Weise vorgetragen hat so bin ich genotigt ihm darauf zu erwidern Wenn der Abgeordnete fur Aachen sagt ich hatte mit ihm in einem gereizten Ton gesprochen so muss ich dies in Abrede stellen Vielleicht finde ich Gelegenheit mit ihm in diesem Tone zu sprechen Seine letzte Ausserung uberschreitet die Grenze nicht nur der diplomatischen sondern derjenigen privaten Discretion deren Beobachtung ich von einem Manne von guter Erziehung erwarten zu durfen glaubte Bismarck am 22 Marz 1852 vor der zweiten Kammer des Landtages 43 Der Prasident Maximilian von Schwerin Putzar spricht wiederholt sein Bedauern aus dass die Debatte eine solche Wendung genommen habe und liess sie daraufhin abbrechen Vincke sagte daraufhin dass er sie nicht bedauere da sie ihm Veranlassung geben wird in einen ebensolchen Tone mit dem Abgeordneten zu reden 33 bzw Diesen gereizten Ton des Herrn von Bismarck werde ich erwarten 44 Sein Antrag wurde verworfen und die nachste Sitzung auf 10 Uhr des 23 Marz festgelegt 33 Eine Indiskretion hatte der Abgeordnete aus Aachen der Wahlkreis den Vincke vertrat wohl kaum begangen hatte Bismarck doch selbst die Anekdote hinreichend kolportiert sondern Bismarck fuhlte sich von einem Ehrenmann in seiner Ehre getroffen Dieser einer seines Standes hatte ihn vor der Offentlichkeit kompromittiert Ein Diplomat ist schliesslich jemand der seine Worte sorgfaltig wagt und wahlt Nach seinem unuberlegten Satz mit den grossen Stadten mussen die Worte Bismarck und namhafter Diplomat zueinander geklungen haben wie Bock und Gartner was zu einer enormen Erheiterung beigetragen hat Wie sehr er in Bedrangnis geraten war zeigt das Mittel zu dem er nun Zuflucht suchte Vincke die gute Erziehung abzusprechen bedeutete dass er seines Standes unwurdig sei Dies war nun ein ungeheuerlicher Vorwurf und da Bismarck ihn offentlich geaussert hatte fur Vincke nicht zu ubergehen Der Hintergrund zur brennenden Zigarre Bearbeiten nbsp BundespalaisDies ist eine alte Anekdote und Harry Graf Kessler vermutet dass sie von Bismarck selbst in Kurs gesetzt sei und uber die Zeit entweder falsch wiedergegeben oder entstellt worden ist 45 Bismarck agierte als Bundestagsgesandter gemass der koniglichen Weisung wegen des wiederaufkommenden Dualismus gegen Osterreich im Bundestag Entsprechend der Legendenbildung gibt es mehrere Versionen die immer das gleiche Motiv verfolgen Die osterreichischen Diplomaten rauchen Zigarre und Bismarck zieht nach um damit die Ebenburtigkeit Preussens zu betonen Bismarck stand in Gegnerschaft zu Friedrich von Thun und Hohenstein dem osterreichischen Gesandten der im Frankfurter Bundestag den Vorsitz fuhrte Beide lieferten sich Auseinandersetzungen um kleinliche Protokollfragen so zog Bismarck eines Tages im Sitzungssaal des Bundestages wo bisher nur der Vorsitzende geraucht hatte eine Zigarre aus der Tasche und bat Thun demonstrativ um Feuer 45 Graf Thun Hohenstein erlaubte sich als Einziger im Tagungszimmer des Militarausschusses des Frankfurter Bundestages zu rauchen Da Bismarck nicht die Absicht hatte den Osterreichern besondere Privilegien einzuraumen begann er in der nachsten Sitzung ungeniert eine Zigarre zu rauchen Das nachste Mal zog der bayerische Gesandte nach bis schliesslich sogar die Nichtraucher aus Prestigegrunden rauchten 46 Als Bismarck den osterreichischen Diplomaten Bernhard von Rechberg erstmals besuchte habe er diesen schreibend und Zigarre rauchend angetroffen Er habe darauf ohne weiteres sich ebenfalls eine Zigarre angesteckt auf dem Sofa Platz genommen und dort die Begrussung durch Rechberg abgewartet Da Rechberg zu dieser Zeit in Konstantinopel weilte konnte es sich um eine Verwechselung mit Graf Thun Hohenstein handeln Dieser Vorfall kame schon einem diplomatischen Affront nahe auf jeden Fall ware es gegen die Etikette 47 Der Kladderadatsch vom 1 Februar 1852 kolportiert die Szene im Bundestag in der Eschenheimer Gasse als einen Dialog zwischen dem Bruder Berliner im Jagdrock und dem Bruder Wiener im Hausrock unter dem Titel Alles mit Dampf eine wahrhaft historische Tragodie in einem Akt 48 Mediales Echo vom 23 bis 24 Marz 1852 Bearbeiten nbsp Der Sitzungssaal der 2 Kammer 1868 wo auch das Zollparlament tagte Die Kammerdebatte vom 22 Marz 1852 erfuhr in der Presselandschaft Berlins aber auch ganz Deutschlands grosse Aufmerksamkeit Die grossen Tageszeitungen Berlins schickten ihre Redakteure in die Sitzung die auf einer speziellen Journalistentribune sitzend am darauffolgenden Tag ihre Leser uber die Ereignisse zu informieren hatten daher hier die Darstellung des Schlusses der Kammersitzung den Ausloser des Duelles Sie sind fur den weiteren Verlauf der Ereignisse ungemein bedeutend weil sie es beiden Politikern verunmoglichen ohne offentlichen Gesichtsverlust ihre Worte zuruckzunehmen oder dahinter zuruckzugehen Die Spenersche Zeitung vom 23 Marz 1852 berichtet ausfuhrlich Auch gibt sie die Einwande von Treplin und von Prittwitz verkurzt wieder Die letzte Ausserung von Vincke klingt wie eine Forderung Er werde mit Bismarck in dem eben bezeichneten Ton sprechen A 3 Die Berliner Nationalzeitung vom 23 Marz 1852 ist ebenfalls ausfuhrlich Selbst der Einwand von Prittwitz wird ausfuhrlich behandelt Auch die Note des Prasidenten Graf von Schwerin wird erwahnt Doch hier klingt es als ob Bismarck der Fordernde ist denn Vincke ist darauf gefasst den Ton zu vernehmen A 4 Ebenfalls ausfuhrlich ist die Vossische Zeitung vom 23 Marz 1852 Treplin und Prittwitz werden nur verkurzt dargestellt Hier macht es den Anschein als stunde das Duell schon fest denn Vincke bemerkt dass die Debatte ihm nun Anlass gebe in eben dem Ton mit Bismarck zu reden A 5 Die Preussische Zeitung vom 23 Marz 1852 geht nur indirekt auf das Ereignis ein und konstatiert von beiden Seiten personliche Bemerkungen mit grosser Gereiztheit A 6 Die Constitutionelle Zeitung vom 23 Marz 1852 geht noch auf Vinckes Einlassung ein erwahnt Bismarcks Ausserung als Replik und Vinckes Entgegnung als Entsagung A 7 Am ausfuhrlichsten ist die Darstellung der Kreuzzeitung vom 24 Marz 1852 Der Einwand von Treplin wird uberhaupt nicht erwahnt dafur wird das Wortgefecht detailliert geschildert auch die Reaktionen in der Kammer werden dargestellt Auch hier macht Vincke den Eindruck eines Geforderten wenn er in seiner letzten Ausserung ausfuhrt dass er den Ton des Herrn Bismarck erwarten werde Es ist hier noch anzumerken dass die Darstellung in der Kreuzzeitung mit einer Zeitverzogerung von zwei Tagen erscheint Sie kann daher in ihrer Darstellung der Ereignisse die Berichte in den anderen Zeitungen berucksichtigen Bismarck selbst war am Abend des 23 Marz 1852 bei Ludwig Friedrich Leopold von Gerlach und traf dort auch Ernst Ludwig von Gerlach die beiden Herausgeber der Kreuzzeitung A 8 Ausgewogen prasentiert sich dagegen der offizielle stenographische Bericht der allerdings erst im April 1852 erschien Die Einwande von Treplin und von Prittwitz finden keine Erwahnung A 9 Die Herausforderung vom 23 bis 24 Marz 1852 Bearbeiten nbsp GeneralsuperintendentCarl Buchsel um 1850 Obwohl Bismarck in seinem Brief an seine Schwiegermutter daselbst schreibt dass er von Vincke am anderen Tag durch den Kartelltrager Herrn von Saucken Julienfelde gefordert wurde 49 wird es wohl eher sein dass Bismarck Vinckes letzte Ausserung als Aufforderung aufgefasst hat ihn zu fordern also seine offentliche Forderung formal zu erwidern 50 Sodass Vincke durch seine offentliche Ausserung Bismarck indirekt gefordert hatte und Bismarck sich genotigt sah formal zu fordern 51 Fraglos gibt Bismarck zu beleidigt zu haben und sieht in Vincke den zu Recht Fordernden 8 Dieses bestatigt Vincke durch seinen Sekundanten August von Saucken Julienfelde am folgenden Tag also am 23 Marz 1852 zu einem Pistolenduell auf vier Kugeln laut Bismarck 52 bzw auf zwei Kugeln auf 15 Schritte laut Bodelschwingh 53 Fur Vincke war dies nichts Besonderes er hatte schon des Ofteren parlamentarische Gegner gefordert 18 Bismarck wollte zunachst den Handel mit Vincke in einem weniger gefahrlichen Sabelduell austragen 8 Die Pistolenduelle endeten zu 29 todlich 54 Er war aufgrund seiner corpsstudentischen Erfahrung ein guter Fechter auf dem Korbschlager an Sabelpartien und Pistolenduellen hatte er zuvor jedoch nur als Sekundant und Unparteiischer mitgewirkt 55 Wahrend der drei Semester seines Aufenthaltes in Gottingen schlug Bismarck nicht weniger als 25 Mensuren und unterlag dabei nur ein einziges Mal Sein Leben lang hat er den Schmiss den er sich dabei zuzog als Folge eines nicht commentgemassen Hiebes gedeutet 56 Auch Vincke war fechterfahrener Corpsstudent 57 und 1833 bereits wegen eines Duelldelikts zu Festungshaft verurteilt worden Doch die von Bismarcks Sekundant und Schwager Oskar von Arnim Krochlendorff 58 vorgeschlagene Konzession wurde durch Saucken Julienfelde 59 abgelehnt Als unparteiischer Zeuge wurde Ludwig von Bodelschwingh ein Corpsbruder Vinckes 60 bestimmt Bismarck hatte sich zuvor mit seinen Freunden Alexander von Uhden General von Gerlach Eberhard zu Stolberg Wernigerode beraten alle meinten es musse sein 8 Vincke muss von Bismarcks Reaktion daselbst uberrascht gewesen sein denn er bat daraufhin um eine Verschiebung um 48 Stunden die Bismarck gewahrte 8 Ruckhalt suchte Bismarck nicht nur bei seinen politischen Freunden sondern auch im Glauben Doch Carl Buchsel der Generalsuperintendent lehnte das Duell entschieden ab und verweigerte das Abendmahl und den geistlichen Beistand Hans Hugo von Kleist Retzow meinte im Gesprach mit Ernst Ludwig von Gerlach dass Bismarcks Verhalten gerechtfertigt sei Vincke musse in diesem gerechten Krieg bestraft werden 53 Doch anders als sein Bruder General Gerlach der ebenfalls von Notstand und einem gerechten Krieg schrieb 61 gab Ernst Ludwig von Gerlach zu bedenken ob nicht Bismarck daran Mitschuld trage da er sich mit Harkort und Vincke bis zum Duellieren geschraubt hatte Man hatte zumindest Buchsel nicht mit einer solchen Entscheidung belasten durfen 62 In der Tat scheint der Gewissenskonflikt bei Buchsel grosser gewesen zu sein als bei Bismarck der sich in keinem Augenblick daruber in Zweifel war dass er sich zu stellen habe Einzig ob er auf Vincke schiessen sollte war ihm noch fraglich 63 Daher nahm er die Ermahnung Buchsels dem Duell aus moralisch christlichen Grunden abzustehen mit Emporung auf und forderte Beistand und keine Belehrung In der Verweigerung des Abendmahles sah Bismarck ein Unrecht und Buchsel selbst war fur ihn ein unglaubiger Priester Da aber nach der Confessio Augustana es nicht auf den Glauben des Austeilers sondern den Glauben des Empfangers ankomme gab es fur ihn keinen Grund ihm das Abendmahl vorzuenthalten 64 Unklar bleibt warum das Abendmahl fur Bismarck eine solch grosse Bedeutung hatte Dass seine Haltung mit der christlichen Moraltheologie unvereinbar war muss ihm klar gewesen sein Es scheint als wollte er die Gnade Gottes auf seine Seite zwingen Seiner Frau die in Frankfurt am Main mit dem kunftigen Sohn Wilhelm von Bismarck schwanger war verschwieg er das kommende Duell sein Brief aber deutete den Unmut uber die ganze Situation an Er habe dieses unfruchtbare Kammergezank wo man sich uber allerhand Tolpeleien argern musse herzlich satt und sehne sich grade zu nach den langweiligen aber hoflichen Debatten im Bundespalais 64 Auch Harkort fuhlte sich durch Bismarck beleidigt und wollte die Sache so nicht auf sich beruhen lassen Die fadenscheinige Erklarung Bismarcks einer Verwechselung aufgesessen zu sein genugte ihm nicht Vinckes politischer Freund schrieb seinen Antwortbrief wie eine zweite Forderung an Bismarck Berlin 23 Marz 1852 Ew Hochwohlgeboren 65 geehrte Zuschrift von gestern erledigt meiner bescheidenen Ansicht nach den Fall nicht denn nach dem Gange der Debatte wurde mir der Vorwurf der Undankbarkeit in Bezug auf empfangene Vorschusse aus der Staatskasse gemacht Daruber erwarte ich den naheren Beweis Auch ist die Voraussetzung unrichtig dass mir eine derartige Negociation bekannt sei zuerst erfuhr ich sie aus Ihrem Munde Wenn meine Verwandten Geschafte mit der Seehandlung machen so bin ich personlich nicht dafur verantwortlich ob nun Ew Hochwohlgeboren als Vertrauensmann der Budgetcommission daruber naheren Aufschluss geben oder nicht kann wohl auf meine Sache nicht von Einfluss sein Mit vorzuglicher Hochachtung Ew Hochwohlgeboren ergebener Diener Friedrich Harkort 66 Bismarck hingegen schrieb in seinem Brief am 24 Marz 1852 seiner Gattin dass er den gestrigen Abend bei Leopold Gerlach zugebracht habe Ubermorgen werde man sich wiedersehen wenn es Gottes Wille sei dass der Schnee ihn durchlasse 64 Es wird wohl eher ein christlicher Gnadenakt denn eine Einsicht gewesen sein die Buchsel letztlich umkehren liess um mit Bismarck und Eberhard zu Stolberg Wernigerode eine Betstunde abzuhalten 8 Ludwig Gerlachs notiert in sein Tagebuch Auf ein Billet von mir kam Bismark zu mir von Buchsel der sich entschlossen ihm das heilige Abendmahl zu reichen Er war sehr gedampft fast gedruckt fruher habe er oft dergleichen gehabt jetzt im Glauben und als Ehemann und Vater fuhle er doch anders seine Frau erwarte ihre Entbindung Ernst Ludwig von Gerlach Tagebuch vom 24 Marz 1852 62 Vincke rechnete mit dem Schlimmsten Am Abend des 24 Marz schrieb er seiner Frau einen bewegten Abschiedsbrief Darin gedachte er der Wirren die dem Land noch bevorstunden und des Hauses Busch wo er geboren wurde und wo er auch sein Grab wunschte Er ginge morgen einen ernsten Gang um sich mit Bismarck zu schiessen Am darauf folgenden Tag vor der gemeinsamen Abfahrt nach Tegel hatte er Bodelschwingh einen Schlussel zu seinem Schreibtisch gegeben und ihn gebeten fur den Fall seines Todes die darin befindlichen Papiere seiner Frau zuzustellen und sie schonend uber den Vorfall und seinen Ausgang zu verstandigen 67 Das Duell am 25 Marz 1852 BearbeitenAnwesende und Position Bearbeiten Bodelschwingh berichtet von den gleichen anwesenden Personen nur war Oberstleutnant Karl von Vincke Olbendorf Vinckes Sekundant und Saucken Julienfelde dessen Zeuge Sekundant Bismarcks war Graf Eberhard Stolberg und Zeuge sein Bruder 53 Nach Bismarcks Schilderung waren die Positionen wie folgt Position Bearbeiten Duellanten Otto von Bismarck Georg von VinckeSekundanten Oskar von Arnim Krochlendorff August von Saucken JulienfeldeParteiliche Zeugen Eberhard zu Stolberg Wernigerode Karl Friedrich von VinckeUnparteiliche Zeugen Bernhard von Bismarck Ludwig von BodelschwinghGruppe Bismarck Bearbeiten nbsp Bismarck 1847 als Duellant nbsp Bismarcks Sekundant und Schwager von Arnim Krochlendorff nbsp Graf Eberhard zu Stolberg Wernigerode als parteilicher Zeuge nbsp Bernhard von Bismarck unparteilicher Zeuge und Bruder von BismarckGruppe Vincke Bearbeiten nbsp Vincke 1848 als Duellant nbsp Vinckes Sekundant von Saucken Julienfelde nbsp Karl Friederich von Vincke als parteilicher Zeuge nbsp Vinckes Vetter der unparteiliche Zeuge von BodelschwinghHergang Bearbeiten Als die beiden Gruppen sich am 25 Marz 1852 um 8 Uhr fruh an einem von Bodelschwingh bestimmten Platz am Seeufer in Tegel trafen herrschte ein fruhlingshaftes Wetter bei klarem Sonnenschein obwohl in den letzten Tagen eine grosse Menge Schnee gefallen war 68 Mit Bismarck waren sein Sekundant Oskar von Arnim Krochlendorff sein Bruder Bernhard von Bismarck 69 als unbeteiligter Zuschauer 70 und Eberhard zu Stolberg Wernigerode als Zeuge erschienen Vincke begleiteten von Saucken Julienfelde als Sekundant von Bodelschwingh als Unparteilicher sowie sein Vetter Major Vincke als Zeuge Nach seinem gescheiterten Versohnungsversuch erklarte Bodelschwingh dass die Forderung ihm fur die gefallene Beleidigung zu hart erscheine so dass ein Schuss pro Seite genugen wurde 8 Dem stimmten beide Seiten zu Saucken Julienfelde liess fur Vincke anfragen dass man von der Duellforderung abrucke wenn Bismarck sein Bedauern erklare Dies lehnte Bismarck ab Hierbei muss bemerkt werden dass gerade fur Bismarck der Verzicht folgenreicher gewesen ware als fur Vincke Als Erzkonservativer vertrat er doch genau den Wertekanon der durch das Duell ausgedruckt und verteidigt wurde Ein Verzicht hatte ihn nicht nur der Unglaubwurdigkeit sondern sogar der Lacherlichkeit preisgegeben Nun wurden die prazisen Duellpistolen geladen Dabei wurde eine nach Bismarck uberladen so dass sie anfanglich nicht zur Verfugung stand Daher wich man auf unprazisere Pistolen aus die zum Sekundieren vorgesehen waren 8 Laut Bodelschwingh brach der Ladestock weil die Kugeln fur den Lauf zu dick waren daraufhin wurden kurze geschaftete Pistolen verwendet 71 Die beiden Duellanten nahmen ihre Positionen ein Auf Kommando von Bodelschwinghs schossen beide aufeinander und fehlten Das eigentliche Duell durfte um etwa 10 Uhr angefangen haben Bodelschwingh schilderte es so Ich ladete die Pistolen die Gegner wurden sich gegenuber gestellt und ich sagte denselben dass sie auf mein Kommando Eins die Pistolen zu heben auf mein Kommando Zwei zu zielen und ehe das Kommando Drei erfolge abzuschiessen hatten Ich fugte hinzu dass ich ihnen zwischen Zwei und Drei ausreichend Zeit lassen werde Wenige Sekunden nach dem Kommando Zwei fielen beide Schusse fast gleichzeitig wenigstens konnte ich nicht unterscheiden wer von beiden zuerst geschossen hatte Beide Gegner waren unverletzt Herr von Bismarck schritt rasch auf Herrn von Vincke zu und reichte ihm die Hand Es fand auf dem Kampfplatz vollstandige Aussohnung statt Bodelschwingh 47 Bismarck schilderte dagegen Gott verzeihe mir die schwere Sunde dass ich seine Gnade nicht sogleich erkannte aber ich kann es nicht leugnen als ich durch den Dampf sah und mein Gegner aufrecht stehen blieb hinderte mich eine Empfindung des Missbehagens in den allgemeinen Jubel der Bodelschwingh Tranen vergiessen liess einzustimmen die Ermassigung der Forderung war mir verdriesslich und ich hatte das Gefecht gern fortgesetzt Da ich aber nicht der Beleidigte war so konnte ich nichts sagen es war aus und alles schuttelte sich die Hande Bismarck in dem Brief an seine Schwiegermutter vom 4 April 1852 8 Das Ergebnis Bearbeiten nbsp 1861 Sie sollen mich nicht haben Der Munchner Punsch machte sich uber den offentlichkeitsscheuen Charakter Vinckes lustig Die Aussage ist eine Anspielung auf das Rheinlied von Nikolaus Becker 72 nbsp 1863 Die Aussage Recht bleibt doch Recht erinnert unter Hinblick auf die Preussische Reformen an die Worte von Vincke aus seiner Rede vor dem vereinigten Landtag im April 1847 wenngleich ihr Verfasser bereits anderer Meinung war und das Protestschreiben nicht unterstutzte 73 Die liberale Berliner Nationalzeitung vom 26 Marz 1852 vermeldete in ihrer Morgenausgabe unter der Rubrik Berliner Nachrichten lapidar und ironisch Wie erzahlt wird hatte diesen Vormittag zwischen zwei bekannten Kammermitgliedern ein Duell stattgefunden das infolge einer neulich stattgehabten parlamentarischen oder unparlamentarischen Debatte engagiert war Wie hinzugefugt wird ware der Zweikampf so abgelaufen wie manche Kammerdebatten das heisst es ware nichts dabei herausgekommen 74 Indirekt vermeldete die Bismarck nahestehende Kreuzzeitung das Ergebnis des Duells indem sie am 27 Marz 1852 verlauten liess Der diesseitige Bundestagsgesandte Geh Legationsrath v Bismarck Schonhausen wird sich heute Abend auf seinen Posten nach Frankfurt zuruckbegeben 75 Und auch der Kladderadatsch konnte sich am 28 Marz 1852 eines ironischen Seitenhiebs auf das Duell nicht versagen Einem nicht unwahrscheinlichen Gerucht zufolge soll von einer gewissen Seite der zweiten Kammer nachstens der dringliche Antrag gestellt werden die bisherige durch die Praxis als unbrauchbar erwiesene Geschaftsordnung abzuschaffen und an deren Stelle den durch Alter und Tradition bewahrten und ehrwurdigen alten hallischen Comment einzufuhren bzw als gespielte Annonce Den geehrten Mitgliedern des Herrnclubbs am Donhofsplatz empfehle ich zu den mit dem Fruhjahr beginnenden Schiessubungen mein wohl assortiertes Lager ungezogener Mensurpistolen Der Waffenschmied von Lorzing 76 Es wurde viel daruber spekuliert ob beide Duellanten absichtlich gefehlt hatten oder ob die Pistolen von Aussenstehenden manipuliert wurden 77 Auch wird in den Berichten kein Wundarzt erwahnt was so weit ausserhalb Berlins fatale Folgen hatte haben konnen Bodelschwingh hielt das fur ausgeschlossen Beide Kontrahenten hatten durch Briefe und Regelungen mit dem Leben abgeschlossen Auch soll Bismarck vor und nach dem Duell sehr erregt gewesen sein 78 Am 25 Marz teilte Vincke seiner Frau Helene Sophie Berta von der Schulenburg auf Gut Ostenwalde bei Oldendorf das Duell und den glucklichen Ausgang desselben mit Da Bismarck ihm einen Mangel an Erziehung vorgeworfen habe sei ihm naturlich nichts ubrig geblieben Er hoffe aber das Duell werde auch in der Kammer ein besseres Verhaltnis und mehr Achtung zwischen Links und Rechts hervorrufen 79 In der Kammerdebatte am 27 Marz 1852 erklarte er bezuglich der Treuepflicht der preussischen Beamten dass Mut und Treue fur ihn abstrakte Begriffe sein worunter man vieles verstehen konne 80 Bismarck vermeldete ebenfalls seiner Gattin Johanna von Puttkamer am 25 Marz dass sie dem Zeitungsklatsch dass er mit Vincke und Harkort in einer gefahrlichen Beziehung stunde keinen Glauben schenken solle das sei alles nun beseitigt darauf gebe er ihr sein Wort und wurde eher etwas verschweigen als sie belugen 49 Erstaunlicherweise bekundeten beide die Erleichterung uber den Ausgang in ihren Briefen kein Wort uber Satisfaktion oder Ehre Das politische Berlin zeigte sich unzufrieden hatten doch sowohl die Liberalen als auch die Konservativen gehofft einen wortgewaltigen Gegner zu verlieren Konig Friedrich Wilhelm IV der damals zur Feier eines Jubilaums nach Moers gefahren war liess sich unterwegs telegraphisch den Ausgang melden 78 Schon einen Monat spater am 21 April 1852 sprach er in einem Billet die Erwartung aus dass mit Bismarcks Hilfe die Umgestaltung der Ersten Kammer gelingen und die schmutzigen Intriguen des Verein s reudtiger Schafe aus der Rechten und stankriger Bocke aus der Linken uberwunden werden konnten 81 Doch Bismarck war der Kammerluft uberdrussig geworden In einem Brief an die Gattin schrieb er im Mai dass etwas Demoralisierendes darin lage Die Leute wurden bei dem Turn und Exerzierplatz von Geist und Zunge eitel werden und sich auf der Tribune wie in einem Toilettenstuck vor dem Publikum produzieren 82 Immer wenn er von Frankfurt unbefangen dort hinkomme sei es ihm als wenn ein Nuchterner unter Besoffene gerate 83 Sehr zum Verdruss des Konigs lehnte er die Wiederwahl in seinem Wahlkreis Havelland im Herbst 1852 ab Dieser berief ihn dennoch am 21 November 1854 in das Preussische Herrenhaus wo er sich nicht zu Wort meldete Zusammenfassend hat das Duell dem aufstrebenden Bismarck sehr genutzt Es hat ihm in seinen konservativen Kreisen Ruckhalt beim Konig Vertrauen beim politischen Gegner Respekt verschafft Vincke dagegen hatte sich auf ein Feld locken lassen auf dem er nur bestehen aber nichts gewinnen konnte Bismarck entsagte in den nachsten zehn Jahren der parlamentarischen Auseinandersetzung und uberliess es damit auch Vincke In Frankfurt St Petersburg und Paris entwickelte er seine diplomatische Karriere weiter In der neuen Ara also von 1858 bis 1861 war die Fraktion Vincke die grosste im Abgeordnetenhaus Bei den Wahlen von 1858 stellten die 158 Abgeordneten 58 in der Kammer also die absolute Mehrheit 84 In dieser Zeit stand Vincke als Vorsitzender der Fraktion Vincke zum letzten Mal auf dem Zenit seines politischen Einflusses Der Innenminister Maximilian von Schwerin Putzar oder der Finanzminister Robert von Patow aber auch der einflussreiche Alfred von Auerswald waren seine Fraktionskollegen Als im Februar 1861 die Abspaltung von 19 Abgeordneten die sich zur Fraktion Forckenbeck benannt nach Max von Forckenbeck ereignete war dies der Beginn eines Erosionprozesses Im Herbst 1862 als Bismarck zum preussischen Ministerprasident ernannt wurde kam er wieder zuruck ins Abgeordnetenhaus doch diesmal als Regierungschef Als am 27 Januar 1863 Bismarck zum Verfassungskonflikt in der Kammer Stellung nahm fuhrte er aus dass das konstitutionelle Leben eine Reihe von Kompromissen sei die wenn sie vereitelt wurden zu Konflikten fuhren wurden Konflikte aber seien Machtfragen die die Machtigen in ihrem Sinne umsetzen mussten Dem antwortete nicht mehr Vincke sondern sein Fraktionskollege Maximilian von Schwerin Putzar indem er ausfuhrte Macht geht vor Recht Bislang habe die Grosse Preussens und die Anerkennung des Konigshauses auf dem Grundsatz beruht Recht geht vor Macht Justitia fundamentum regnorum Das ist der Wahlspruch der preussischen Konige und er wird es fort und fort bleiben 85 Allerdings wurde diese hohe ethische Position schon von Zeitgenossen kritisch hinterfragt Ferdinand Lassalle fuhrte in seinem Brief an die Vossische Zeitung aus Was bedeutet aber der fromme Jubel mit welchem die Kammer die Erklarung des Grafen v Schwerin aufnahm dass im preussischen Staate Recht vor Macht gehe Fromme Kinderwunsche und weiter nichts Denn eine feierlichere Bedeutung wurde er nur bei Mannern haben die entschlossen waren auch die Macht hinter das Recht zu setzen 86 Als im Januar 1863 eine Protestresolution gegen den Verfassungsbruch Bismarcks in der 2 Kammer beschlossen wurde stimmte Vincke mit den Resten der Altliberalen sogar gegen die Mehrheit Vincke liess sich nicht noch mal auf einen Machtkampf mit Bismarck ein Fur ihn war das Duell der Kulminations und Endpunkt einer langen Auseinandersetzung mit einem uberkommenen politischen System das in Bismarck seine personale Reinkarnation gefunden hatte Pierre Bourdieu erklarte die Sakralitat des Ehrenschutzes als notwendige Grundbedingung des Duells Das Ehrgefuhl kann damit nur fur diejenigen Bedeutung haben fur die es um heilige Dinge ginge Menschen die so etwas nicht hatten brauchen daher kein Ehrgefuhl weil sie in diesem Sinne unverwundbar waren 87 Es ist eine Ironie der Geschichte dass der Mann der dem Machtbestreben Bismarcks im Jahr 1847 durch eine kontinuierliche Fort und Weiterentwicklung des bestehenden Rechtssystems entgegengetreten war es im Jahr 1863 noch nicht einmal vermochte sich der emporten Mehrheit der zweiten Kammer des Rechtsbruches wegen anzuschliessen Entweder hat Vincke im Jahr 1852 nur sein privates Rechts und Ehrverstandnis verteidigt oder er ist von seiner einstigen Uberzeugung abgeruckt oder er hatte resigniert Nur im spateren Kulturkampf vertrat Vincke noch eine abweichende Meinung Anders als Abraham Lincoln der am 22 September 1842 ein Duell mit James Shields auf einer Flussinsel bei Alton auszutragen hatte wurde Bismarck in der Folgezeit nicht besonnener in der Offentlichkeit und in dem Umgang mit dem politischen Gegner gemassigter 88 Denn auch hier wieder benutzte er seine Satisfaktionsfahigkeit als Edelmann um seine politischen Gegner einzuschuchtern So forderte Bismarck seinerseits am 3 Juni 1865 den Abgeordneten Rudolf Virchow zum Duell dieser lehnte jedoch mit der Begrundung ab ein Duell sei keine zeitgemasse Art der Diskussion Auch diese Duellforderung rief ein lebhaftes Medieninteresse hervor aber auch sehr viel Resonanz in der Bevolkerung 89 Nach Vincke in seinen Anfangen gab es nur noch einen Mann in Preussen den Bismarck derart ernst nahm Ludwig Windthorst 90 Das Duell als ein historisches Ereignis wird allenfalls von den Historikern des 19 Jahrhunderts noch gewurdigt Vom westdeutschen Historiker Lothar Gall und vom ostdeutschen Historiker Ernst Engelberg wird es in ihren Bismarck Biographien noch nicht einmal erwahnt Bismarck selbst bezeichnete im Nachhinein bei ruhigem Blut den Ausgang des Duells als Gnade Gottes 8 Quellen BearbeitenOtto von Bismarck Gedanken und Erinnerungen Vollstandige Ausgabe in einem Band Cotta Stuttgart 1959 Herbert von Bismarck Hrsg Furst Bismarcks Briefe an seine Braut und Gattin Band 1 Briefe 6 Auflage Cotta Stuttgart u a 1919 S 293 297 Jakob von Gerlach Hrsg Ernst Ludwig von Gerlach Aufzeichnungen aus seinem Leben und Wirken 1795 1877 2 Bande Bahn Schwerin 1903 Eduard von der Hellen Hrsg Furst Bismarcks Briefe an seine Braut und Gattin Ausgewahlt und mit einem erlauterten Anhang Cotta Stuttgart 1941 dort Anhang 80 S 303 Wilhelm Bohm Furst Bismarck als Redner Vollstandige Sammlung der parlamentarischen Reden Bismarcks seit dem Jahre 1847 Band 1 Der Abgeordnete Bismarck Schonhausen 1847 1852 Spemann Berlin 1885 google books Literatur BearbeitenGeorg Koeppen Bismarck Seine Zeit und sein Wirken Den Deutsch Amerikanern geschildert Brumder Milwaukee WI 1899 Volltext Nachdruck Salzwasser Verlag Paderborn 2012 ISBN 978 3 86382 922 3 Otto Remmert Wenn Vinckes Kugel Bismarck todlich getroffen hatte In Hagener Heimatkalender Bd 1 1960 ISSN 0440 0690 Lothar Gall Bismarck Der weisse Revolutionar Propylaen Frankfurt am Main u a 1980 ISBN 3 549 07397 6 Edward Crankshaw Bismarck Eine Biographie List Munchen 1983 ISBN 3 471 77216 2 Ernst Engelberg Bismarck Urpreusse und Reichsgrunder Siedler Berlin 1985 ISBN 3 88680 121 7 Josef Cornelissen Haus Heyde bei Unna Ein westfalischer Adelssitz in seinem wechselvollen Schicksal Analysen und Meinungen Bd 35 Stadtdirektor i Punkt Unna 1998 ISBN 3 927082 37 6 Hans Peter Goldberg Bismarck und seine Gegner Die politische Rhetorik im kaiserlichen Reichstag Beitrage zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Bd 112 Droste Dusseldorf 1998 ISBN 3 7700 5205 6 Zugleich Tubingen Universitat Dissertation 1993 Manfred Luda Zur Geburtsstunde des Parlamentarismus Abgeordnete aus der Grafschaft Mark in sturmischer Zeit 1848 1849 Monnig Iserlohn 1998 ISBN 3 933519 04 7 Hans Joachim Behr Recht muss doch Recht bleiben Das Leben des Freiherrn Georg von Vincke 1811 1875 Studien und Quellen zur Westfalischen Geschichte Bd 63 Beitrage zur Markischen Geschichte Bd 1 Bonifatius Paderborn 2009 ISBN 978 3 89710 435 8 Weblinks BearbeitenDie Rede Vinckes auf dem Vereinigten Landtag im April 1847 in der ZEIT Die Schilderung des Duells Kladderadatsch vom 28 Marz 1852 1852 Zeitung Heute In Tagesspiegel 6 Mai 2012 archive org Anmerkungen Bearbeiten Spenersche Zeitung vom Sonntag 21 Marz 1852 Herr von Bismarck Schonhausen knupfte an die Ausserung des Vorredners an welche der Verwaltung den Vorwurf macht dass sie nicht genug auf alte und erfahrene Stabsoffiziere sehe Wolle man der Regierung einen Vorwurf machen so konne es nur der entgegengesetzte sein Er erklarte sich gegen den Antrag des Herrn von Vincke welcher aller Motive entbehre und bemerkte seine Meinung der Patriotismus des Antragstellers werde ihn davon abhalten seinen Verdruss auf Kosten eines Instituts zu machen sei durch die Apologie des Kriegsministers beseitigt worden Man habe von dem Geist des preussischen Volkes geredet Die grossen Stadte seien nicht das preussische Volk wenigstens nicht so lange sie sich unter der Leitung lugenhafter Demagogen befanden Der Geist des preussischen Volkes sei ein anderer er werde sich bewahren und sollte er auch die grossen Stadte vom Erdboden vertilgen Bravo und Zischen Nach einer langen Reihe personlicher Bemerkungen zwischen Herrn von Vincke von Bismarck und Harkort welche an Gereiztheit aneinander zu ubertreffen suchten und mit einer schwer zu missverstehenden Provokation endeten wird der Vincki sche Antrag in namentlicher Abstimmung mit 168 gegen 177 Stimmen abgelehnt Wenn von einem Misstrauen gegen das eigene Volk die Rede gewesen so sei dies allerdings insofern gerechtfertigt als die grossen Stadte stets von demagogischen und lugenhaften Fuhrern heimgesucht wurden diese Stadte seien aber nicht als das preussische Volk zu betrachten Wenn diese grossen Stadte einmal wieder den Versuch machen sollten sich zu erheben so wurde das wahre preussische Volk sie zu zwingen und zu bandigen wissen lebhaftes Bravo siehe Preussische Zeitung vom 21 Marz 1852 Zum Titel XX beantragt Herr von Vinke den Antrag von 100 000 Talern zum militarischen Herstellungsbau der Burg Hohenzollern vom Etat abzusetzen Er leugnet die Zweckmassigkeit dieses Baues sowohl vom militarischen als auch vom landespolizeilichen Standpunkt Handelte es sich um den Wiederaufbau der Burg als Residenz seiner Majestat des Konigs so wurde er unter Umstanden einen solchen Antrag mit Freuden zugestimmt haben Alleine dieser Zweck sei in den Berichten gar nicht erwahnt und es ware denn auch noch zu erwagen ob die Finanzlage des Landes eine solche Ausgabe erlaube was er fur den Augenblick allerdings kaum annehmen konne Abgesehen von anderen Rucksichten leite ihn der Gedanke an die Wahrscheinlichkeit eines europaischen Krieges welche nach den Ausserungen die ein namhafter Diplomat trotz der jedenfalls von ihm immer noch beachteten diplomatischen Zuruckhaltung in der letzten Sitzung getan jedenfalls viel naher liegen musse als man bisher geglaubt Bravo Herr Treplin bittet den Antrag ohne Debatte abzulehnen schon aus Rucksicht auf den heutigen Tag Geburtstag seiner koniglichen Hoheit des Prinzen von Preussen Herr von Prittwitz gibt Herrn von Vincke einige faktische Erlauterungen und bittet ebenfalls den Antrag abzulehnen Herr von Bismarck verwahrt sich in einer personlichen Bemerkung gegen die Interpretation welche Herr von Vincke seine in der letzten Sitzung getanen Ausserung gegeben Wenn er von der Moglichkeit eines Krieges gesprochen so habe er die Diskretion eben so wenig verletzt als er es jetzt tue indem er die bestimmte Uberzeugung ausspreche dass wir in 6 Monaten entweder Krieg oder Frieden haben Heiterkeit Herr von Vincke Die Ausserungen des Herrn von Bismarck seine von alles seinen Vincken s politischen Freunden ebenso verstanden worden wie von ihm Der gereizte Ton des Herrn Vorredners sei wahrscheinlich eine Folge verletzter Bescheidenheit da er ihn einen namhaften Diplomaten genannt Er nehme jetzt den Ausdruck vollstandig zuruck da von diplomatischen Leistungen des Herrn von Bismarck ihm bisher nichts bekannt geworden als die Geschichte mit der brennenden Cigarre Herr von Bismarck Der Ton in welchen er gesprochen sei nicht ein gereizter gewesen Vielleicht habe er spater einmal Gelegenheit mit Herrn von Vincke in gereizten Ton zu sprechen Herr von Vincke Er selbst werde mit Herrn von Bismarck in dem so eben von ihm bezeichneten Tone sprechen Der Antrag des Herrn von Vincke wird abgelehnt die Position genehmigt Spenersche Zeitung vom 23 Marz 1852 nach aktueller Schreibung Von Vincke beantragt die genannten Summen vom Etat abzusetzen indem eine Besatzung von 150 Mann hoch nicht einem gegen das wurttembergische Heer standhalten wurde wofur was Gott behuten wolle in Suddeutschland ein allgemeiner Aufstand losbreche Auch ist die Befestigung des Hohenzollern eben keine erfreuliche Aussicht fur die Stadte Hechingen und Sigmaringen da noch neulich aus dem Munde eines durch eine amtliche Stellung beachtenswerten Mitgliedes gehorte Versicherung die in Vorschlag gebrachten militarischen Verstarkungen dazu dienen sollen die Stadte gelegentlich vom Erdboden zu vertilgen Ruf auf der Rechten nur die grossen Stadte Redner ist durch diesen Zuruf im Interesse von Hechingen und Sigmaringen sehr erfreut Wolle man ubrigens wie die von der Regierung uber diesen Gegenstand ausgegebene Denkschrift anzudeuten scheint in dem sie ausfuhrt dass der Ausbau der Burg Hohenzollern Seiner Majestat besonders am Herzen liege die Burg als Residenzschloss auszubauen so wurden er und seine Freunde bereitwillig diesem Wunsch entgegenkommen wenn er von irgendeiner Seite der Kammer angeregt wurde Mit Rucksicht auf die Finanzlage des Staates kann er selbst einen solchen Antrag nicht einbringen Was aber den militarischen Ausbau angehe so sei jetzt wohl Zeit fur den Kriegsminister zu sparen da ein namhafter Diplomat von der Amtsverschwiegenheit neulich so weit abgewichen ist um in der Kammer zu erklaren dass wir binnen 6 Monaten eine europaischen Krieg haben werden Treplin wunscht dass die Kammer ohne Diskussion mit Rucksicht auf den heutigen Tag Geburtstag des Prinzen von Preussen die Position genehmige von Prittwiz machte einige Bemerkungen um das Fachgemasse der militarischen Befestigung zu beweisen Die Befurchtungen von Vinckes dass auf den Hohenzollern aufgestellte Geschutz dazu dienen solle um die Stadte Hechingen und Sigmaringen zu bestreichen suchte der Abgeordnete mit grossen Ergotzen der Rechten dadurch zu widerlegen dass er angibt die erste Stadt ist dort eine Viertelmeile die zweite funf bis sechs Meilen entfernt von Vincke entgegnete dass die Kanonen auf dem Wege der 6000 Taler kosten soll sehr bequem heraus geschafft werden konnten von Bismarck Schonhausen versicherte daran gewohnt zu sein dass seine Worte dem Abgeordneten von Vincke anders klingen als er sie ausgesprochen habe Er habe neulich gesagt dass trotz der unleugbar friedfertigen Stimmung aller europaischer Mochte doch ein Krieg moglich sei und damit das Amtsgeheimnis nicht weiter verletzt als wenn er sage binnen 6 Monaten haben wir entweder Krieg oder Frieden Grosse Heiterkeit auf der Rechten von Vincke entgegnete dass er dem Vorredner zu diesem gereizten Tone keine Veranlassung gegeben habe Vielleicht fuhle sich derselbe aus gekrankter Bescheidenheit durch den Ausdruck namhafter Diplomat beunruhigt dann solle der Ausdruck zuruckgenommen werden zumal da von diplomatischen Leistungen des Mitgliedes nichts zu seiner Kunde gekommen sei als die brennende Zigarre Der Prasident wunschte im Interesse der Kammer dass diese Art von personlichen Bemerkungen vermieden werde von Bismarck Wenn er gereizt sei so spreche er in einem Tone vielleicht werde der Abgeordnete von Vincke der nicht nur von diplomatischer Diskretion sondern uberhaupt von Diskretion nicht zu wissen scheine Gelegenheit haben diesen Ton kennenzulernen von Vincke ist darauf gefasst diesen Ton zu vernehmen Der Antrag des eben genannten Abgeordneten auf Streichung der Position von 100 000 Talern wird verworfen die Debatte auf morgen 11 Uhr vertagt Schluss 3 1 2 Uhr Berliner Nationalzeitung vom 23 Marz 1852 nach aktueller Schreibung von Vincke wunschte wie in fruheren Etats Nachweisung der einzelnen Zuschusse aus den Fonds fur aussergewohnliche Bedurfnisse der Festung Sein Antrag wird verworfen Er beantragt ein Extraordinarium ferner die Streichung der 100000 Taler zum Ausbau der Burg des Hohenzollern Er bestreitet die Wichtigkeit eines Postens von nur 150 Mann Starke die wohl selber der wurttembergische Armee gegenuber nicht viel besagen werden ware es nur zu polizeilichen Zwecke so gehore die Position in das Ministerium des Inneren Auch dann sei eine Ausgabe von 160000 Talern zur Sicherung von vielleicht 20000 Gulden unverhaltnismassig Gegen eine Bewegung in Suddeutschland selbst aber wurde eine solche Besatzung nicht viel helfen denn die Stadte Sigmaringen und Hechingen konne eine solche Nachbarschaft zumal nachdem neuerdings damit gedroht werde die Stadte uberhaupt von Erdboden zu vertilgen gefahrlich werden Was ferner ein Fahrweg mit der Infantriebesatzung zu tun habe sehe er auch nicht ab Sollte es hier eine Schlosswache bilden wenn seine Majestat der Konig die Wiege seiner Ahnen zum wurdigen Zeugnis der Grosse des Geschlechtes wiederaufzubauen gedenke so werde er und seine Freunde naturlich gerne ihr Votum dazu geben wenn es die Finanzlage uberhaupt erlaube Aber er teile die sanguinische Hoffnung des Finanzministers uber Deckung der Desicits durch die Restverwaltung nicht und verweise in dieser Beziehung vor allem auf die notwendigen Chausseebauten die Notstande usw Da ferner durch einen namhaften Vertreter der Diplomatie neulich hier naturlich also gewiss mit aller dem Diplomaten zukommenden Reserve es als nicht unwahrscheinlich bezeichnet worden sei dass in nachster Zeit schon grossere militarische Machtentfaltungen notig werden konnten so bitte er die notwendigen Mittel zusammenzuhalten Treplin bittet in Rucksicht auf den heutigen Tag den Geburtstag eines Sohnes jenes ruhmwurdigen Stammes die Position ohne Debatte zu genehmigen von Prittwitz erweist die militarische Notwendigkeit der einzelnen Bauten von Bismarck stellt den Ausdruck es sein nicht unwahrscheinlich dass in 6 Monaten Krieg sein werde in Abrede Er habe wortlich gesagt es sein moglich dass trotz der friedlichen Disposition aller europaischen Machte binnen 6 Monaten der Abgeordnete von Aachen Gelegenheit habe seine kriegswissenschaftliche Befahigung auch auf einem andern Felde zu beweisen Nein Nein von der Linken Er glaube dadurch dass er von der Moglichkeit eines Krieges gesprochen habe diplomatische Rucksichten durchaus nicht verletzt zu haben sowenig als wenn er jetzt seine feste Uberzeugung dahin ausspreche dass wir binnen 6 Monaten Krieg oder Frieden haben werden Gelachter Er glaube dass die Ausserung nur in der Aufregung falsch aufgefasst worden sein in die sie den Herrn Abgeordneten fur Aachen versetzt habe Er habe diesen Effekt der den Herrn Vorredner etwa zu Trennung von seinen Fonds veranlassen konnte nicht gewunscht von Vincke Was jene Ausserung betrifft so sei sie nicht nur von ihm sondern von dieser ganzen Seite zur Linken so verstanden worden wie er sie zuerst wiedergegeben Ubrigens verstehe er den Ton personlicher Gereiztheit in der Antwort des Vorredners nicht sie stamme den etwa aus verletzter Bescheidenheit da er ihn einen namhaften Diplomaten genannt Er nehme in diesem Falle gern das Beiwort zuruck zumal von seiner diplomatischen Wirksamkeit im bis jetzt nur die brennende Zigarre bekannt geworden sein von Bismarck erwiderte dass sein Ton wenn er gereizt sei ein ganz anderer sei und der Vorredner vielleicht noch einmal Gelegenheit finden werde denselben zu horen Der Prasident spricht wiederholt sein Bedauern aus dass die Debatte solche Wendung genommen und bittet sie abzubrechen von Vincke Ich bedaure sie nicht da sie mir Veranlassung geben wird in einem eben solchen Tone mit dem Herrn Abgeordneten zu reden Der Antrag von Vinckes wird hierauf verworfen und nachdem noch der nachste Titel erledigt die Diskussion bis morgen 10 Uhr vertagt Vossische Zeitung vom 23 Marz 1852 nach aktueller Schreibung Abgeordneter von Vincke beantragt Bei Titel XX Ordinarium der Erwartung auszusprechen dass die dem vorigen Etat beigefugte Nachweise der aus dem Fonds fixierter Zuschuss fur aussergewohnliche Bedurfnisse der Festung geleisteten Zahlungen ach dem diesjahrigen nachtraglich beigefugt werde Der Angrag wird verworfen Extraordinarium 769 556 Reichstaler Abgeordneter von Vincke will hier den Betrag von 100 000 Reichstalern zum militarischen Herstellungsbau der Burg Hohenzollern vom Etat absetzen indem er nur dann aus vollen Herzen fur die Summe stimmen werde wenn er den Wieder Aufbau der Burg zur Residenz Seiner Majestat des Konigs wurdigen Zeugnis der Grosse unseres Geschlechtes wiederherzustellen er halt aber die militaristischen Zwecke nicht fur so dringend um eine solche Summe zu bewilligen Er ist der Ansicht dass es dringendere Bedurfnisse gebe als der militarische Herstellungsbau der Burg Hohenzollern und weist deshalb auf die vielen Chauseebauten auf die Notstande die in einzelnen Teilen des Landes ausgebrochen hin Bedurfnisse welche bei der gegenwartigen Finanzlage nicht haben befriedigt werden konnen Abgeordneter Treplin bittet mit Rucksicht auf den heutigen Tag ohne Debatte uber diesen Antrag abzustimmen und denselben zu genehmigen Abgeordneter von Prittwitz gibt einige faktische Erlauterungen und beweist die Notwendigkeit der Position Nach Schluss der Debatte folgen abermals personliche Bemerkungen zwischen den Abgeordneten von Bismarck Schonhausen und von Vincke hervorgerufen durch Anmerkungen des Leztern in Bezug auf die vorgestrige Rede des Abgeordneten von Bismarck Die Bemerkungen tragen den Charakter grosser Gereiztheit so dass der Prasident bittet dergleichen zu unterlassen Der Antrag des Abgeordneten von Vincke wird mit grosser Majoritat verworfen die Position dagegen genehmigt Preussische Zeitung vom 23 Marz 1852 nach aktueller Schreibung Der Titel XXI Extraodinariarium 769 556 Taler von Vincke beantragt bei Titel XX Extraodinarium den Betrag von 100 000 Talern zum militarischen Herstellungsbau der Burg Hohenzollern vom Etat abzusetzen von Vincke Auch hier ist die Kommission sehr unvollstandig Ich habe mich wenigstens weder durch ihren Bericht noch durch die Denkschrift der Regierung uberzeugen konnen dass es sich hier um einen militarischen Zweck handelt Ist dies aber nicht der Fall so weiss ich nicht wie diese Summe von 100000 Taler auf das Militarbudget kommt Uberall ist nur von polizeilichen Interesse ei der Wiederbefestigung die Rede aber 150 Mann wie der Bericht sagt werden auch die Furstentumer nicht in Ordnung halten wenn ganz Suddeutschland in Flammen steht und wir sollen 100000 Talern aufwenden um im Notfall 10 20000 Gulden zu retten Von einer militarischen Position ist gar keine Rede wie schon daraus hervorgeht dass von einer Geschutzstellung gar keine Rede ist war mir beilaufig gesagt wegen der Stadte Hechingen und Sigmaringen sehr lieb da der Bundestagsgesandte uns neulich gesagt hat dass im betreffenden Augenblicke die Stadte vernichtet werden mussten Dass aber gerade jetzt der militarische Zweck alleine Ausgaben rechtfertigen konnte das habe ich aus den neulichen Worten desselben Redners abnehmen mussen der uns trotz seiner diplomatischen Stellung versichert hat wir wurden in sechs Monaten einen europaischen Krieg haben Treplin erklart sich gegen den Antrag von Prittwiz gibt einige Aufschlusse uber den Bau in Hohenzollern von Vincke berichtigt mehrere Angaben von Bismarck beschreitet dass er neulich den Krieg als nicht unwahrscheinlich hingestellt habe er habe nur gesagt er sei nicht unmoglich Damit habe er nichts mehr gesagt als dass wir in 6 Monaten Krieg oder keinen Krieg haben wurden Der Redner aussert sich in gereiztem Ton uber sein Ungluck von dem Abgeordneten fur Aachen so haufig missverstanden zu werden von Vincke konstatiert dass der Bundestagsgesandte die Worte uber den bevorstehenden Ausbruch des Krieges so gesagt habe wie er sie angefuhrt wie er sie zitiert habe Er wundere sich dann uber den gereizten Ton den der Vorredner angeschlagen habe und glaubt dass dies in der Anerkennung seines Grund habe welche er den diplomatischen Talenten desselben neulich angedeihen lassen Er wolle den Bundestagsgesandten daruber beruhigen er wisse von seinen Erfolgen weiter Nichts als den beruhmten Besuch mit der Zigarre Nach einer Replik des Abgeordneten Bismarck und einer Entsagung des Abgeordneten von Vincke nehmen noch die Abgeordneten Wegner un der Regierungskommissar das Wort Darauf wird der Antrag von Vincke s abgelehnt und er Titel genehmigt ebenso Titel XXI Schluss der Sitzung 3 1 2 Uhr Nachste Sitzung Dienstag 11 Uhr Constitutionelle Zeitung vom 23 Marz 1852 nach aktueller Schreibung Der Abgeordnete von Vincke hat auch hierzu ein Amendment eingebracht in welchem er die Absetzung dieser 100000 Taler fordert Er verteidigt dasselbe indem er anfuhrt Es handelt sich hier um eine sehr bedeutende Summe die ich uberdies fur den Militar Etat gar nicht geeignet finde Es ist uns gesagt worden dass die Burg fur 150 Mann eingerichtet werden soll aber was konnen 150 Mann wohl ausrichten Selbst gegen die Wurttembergische Armee wurden sie nichts vermogen Man behauptet dass die Zustande in Suddeutschlands sehr erschuttert sind und ich stimme dieser Ansicht bei aber was sollen den dort 150 Mann unter solchen Umstanden fur Widerstand leisten und fur ein blosses Refugium steht den doch die verlangte Summe wahrscheinlich in keinem Einklange Nun ist uns gestern zwar von einem verehrten Mitgliede der Rechten dieses Hauses gesagt worden dass die Stadte vom Erdboden vertilgt werden sollen und so mag es die Absicht sein von der Burg Hohenzollern aus die Stadte Sigmaringen und Hechingen dem Erdboden gleich zu machen Ruf grosse Stadte ich nehme diesen Ruf dankbar im Interesse der kleinen Stadte Wenn es ein Werk ware die Ahnenburg unseres glorreichen Herrscherhauses wurdig wiederherzustellen ich frage sie wer unter uns wurde nicht die Mittel dazu freudig bewilligen wollen Wer wurde nicht zustimmen dass diese 150 Mann als eine Art Schlosswache dort eine Unterkommen finden Jetzt stimme ich aber um so weniger fur die Bewilligung dieser 100000 Taler als wir vorgestern zwar mit dem notigen diplomatischen Ruckhalt von einem namhaften Diplomaten gehort haben dass wir obschon ich gestehen muss von dieser Gefahr bisher noch keine Ahnung gehabt zu haben vielleicht binnen 6 Monaten in einem Europaischen Krieg verwickelt sein konnten Heiterkeit links Abgeordneter von Prittwitz Allerdings soll der in Frage stehende Punkt nur als ein Refugium dienen als solches war aber nur die Burg Hohenzollern als dazu am geeignetsten zu vermitteln Wenn sonst aber noch Etwas zur Beruhigung des Herrn von Vincke beitragen kann will ich ihm nur erwidern dass was das dem Erdboden Gleichmachen der Stadte Sigmaringen und Hohenzollern von der Burg aus anlangt dies nicht gut moglich sein wird da die eine Stadt fast eine und die andere 5 6 Meilen von ihr entfernt liegt Heiterkeit Abgeordneter von Bismarck Schonhausen Ich habe schon oft das Ungluck gehabt von dem Herrn Abgeordneten von Vincke missverstanden zu werden und so wundere ich mich auch nicht dass ich es auch diesmal zu beklagen habe zumal er meine Worte in einer Aufregung vernommen zu haben scheint Ich habe am Sonnabend nur erklart dass so friedfertig gesinnt auch in diesem Augenblicke die Regierungen Europa s sind vielleicht doch Umstande eintreten konnten welche uns in 6 Monaten notigen von dem militarischen Talente des Abgeordneten fur Aachen auf einem anderen Felde als dem hier Gebrauch zu machen Und damit habe ich eben so wenig mein Amtsgeheimnis verletzt als wenn ich behauptet hatte dass wir binnen 6 Monaten entweder Krieg oder Frieden hatten Allgemeine Heiterkeit Abgeordneter von Vincke Ich begreife nicht dass grade ich derjenige sein soll der den Herrn von Bismarck stets falsch versteht Alle meine Freunde in meiner Nahe haben ihn ebenso verstanden wie ich Wenn der Herr Abgeordneter ubrigens von einem gereizten Ton spricht den ich angenommen haben soll so mag er das vielleicht auf den Ausdruck namhafter Diplomat zu beziehen und ich bin gerne bereit diese Bezeichnung zuruckzunehmen Die Entwicklung seines diplomatischen Talents scheint sich uberhaupt bis jetzt nur auf die bewusste brennende Zigarre beschrankt zu haben Lachen links Larm rechts Der Prasident rugt diesen Ton des Abgeordneten von Vincke und bittet in den Grenzen des parlamentarischen Anstands zu bleiben Abgeordneter von Bismarck Wenn mein Ton in gereizter ist ist er ein anderer und es kann sich sehr leicht ereignen dass ich einmal mit dem Abgeordneten fur Aachen in demselben spreche Was aber die brennende Zigarre anlangt so halte ich dafur dass Herr von Vincke ebenso wenig von diplomatischer Diskretion weiss als von jeder anderen Bravo rechts Der Prasident wiederholt seine Bitte um Massigung Abgeordneter von Vincke Diesen gereizten Ton des Herrn von Bismarck werde ich erwarten Lebhafte Unruhe Das Amendment von Vincke wird sodann verworfen und die Position angenommen vergleichen fur Servis und Garnison Verwaltungswesen 2450008 Taler womit die Debatte vertagt wird Schluss der Sitzung 3 1 2 Uhr Nachste Sitzung Dienstag 11 Uhr Kreuzzeitung vom 24 Marz 1852 nach aktueller Schreibung Prasident Der Abgeordnete von Bismarck Schonhausen hat das Wort zu einer personlichen Bemerkung Abgeordneter von Bismarck Schonhausen vom Platz Der Abgeordneter fur Aachen hat vorher gesagt ich hatte in meiner vorgestrigen Rede geaussert es sei nicht unwahrscheinlich dass wir in sechs Monaten Krieg hatten Ich bin zwar einigermassen dran gewohnt dass meine Worte dem Abgeordneten anders ins Ohr fallen als sie meines Wissens aus meinem Munde hervorgegangen sind und ich glaube dass niemand diejenigen Versionen die der Herr Abgeordneter von meinen Ausserungen gibt als authentisch betrachten wird Da ich aber sehr beklagen wurde wenn der Herr Abgeordneter in Folge seiner Auffassung meiner Worte sich vielleicht fruhzeitig von seinem Fonds trennte so will ich seine Bemerkung dahin berichtigen dass ich nicht gesagt habe es sei nicht unwahrscheinlich dass in sechs Monaten Krieg sein werde sondern ich habe wirklich geaussert trotz der unzweifelhaft friedfertigen Disposition aller Europaischen Machte sei es nicht unmoglich dass wir in sechs Monaten von hier aus gerechnet in der Lage sein wurden die militarischen Talente des Herrn Abgeordneten fur Aachen auf einem anderen Felde als dem hiesigen erproben zu konnen Grosse Unruhe Prasident Ich bitte um Ruhe Abgeordneter von Bismarck Schonhausen Ich glaube durch diese Ausserung die Diskretion welche mein Amt mir auferlegt nicht verletzt zu haben so wenig als dadurch dass ich hinzufuge dass meiner festen Uberzeugung nach wir in sechs Monaten entweder Krieg haben oder Frieden Heiterkeit Prasident Erlauben Sie mir dass ich das Wort Der Herr Abgeordneter von Vincke hat das Wort zu einer personlichen Bemerkung Abgeordneter Freiherr von Vincke Ich bin zunachst dem verehrten Mitgliede sehr dankbar dass er mich nicht als einen authentischen Berichterstatter uber seine vielfachen Ausserungen betrachten will Ich wurde wirklich viel zu tun haben alles zu kontrollieren Nur das bemerke ich dass alle meine Freunde meinen sie haben es ebenso verstanden wie ich und dass es mir ein unerklarliches Missverstandnis erscheint dass auf dieser Seite des Hauses zur Linken allgemein so verstanden worden ist Im Ubrigen kann ich nur annehmen dass der personlich gereizte Ton wozu der Herr Abgeordnete keine Veranlassung hatte da ich seine Leistungen dankbar anerkannt habe nur aus verletzter Bescheidenheit herruhre weil ich ihn einen namhaften Diplomaten genannt habe Ich will daher um ihn zu befriedigen diese Ausserung hiermit formlich zurucknehmen da allerdings alles was ich von seinen diplomatischen Leistungen weiss sich nur auf die bekannte brennende Zigarre beschrankt Prasident Meine Herrn Ich muss dem Herrn Abgeordneten von Bismarck Schonhausen noch das Wort zu einer personlichen Bemerkung erteilen Sie mussen mir als Leiter der Versammlung aber die Bitte erlauben dass in dieser Weise die personliche Diskussion nicht weiter gefuhrt werde Abgeordneter von Bismarck Schonhausen Niemand erkennt diese Wahrheit mehr an als ich und ich hatte gewunscht dass der Herr Abgeordnete fur Aachen sich der unnotigen Beziehung auf meine Person enthalten hatte Da er es nicht getan hat da er meine Ausserung in einer wie ich meine entstellenden Weise vorgetragen hat so bin ich genotigt ihm darauf zu erwidern Wenn der Herr Abgeordnete fur Aachen sagt ich hatte mit ihm in einen gereizten Ton gesprochen so muss ich dies in Abrede stellen Vielleicht finde ich Gelegenheit mit ihm in diesem Tone zu sprechen Seine letzten Ausserungen uberschreiten die Grenze nicht nur der diplomatischen sondern derjenigen privaten Diskretion deren Beobachtung ich von einem Manne von guter Erziehung erwarten zu durfen glaubte Der Abgeordnete von Vinke wunscht das Wort zu einer personlichen Bemerkung Prasident Es muss doch ein Ende geben der personlichen Bemerkungen Abgeordneter Freiherr von Vinke vom Platz Ich bin jetzt vollstandig zu Ende und freue mich dass der Schuss der Erwiderung mir Veranlassung gibt mit dem Herrn Abgeordneten in dem Tone zu sprechen den er soeben bezeichnet hat Prasident Ich wiederhole meine Bitte die heutigen personlichen Bemerkungen grunden sich auf Erorterungen die bereits in der vorigen Sitzung stattgefunden haben Ich bitte sie aufrichtig im Interesse der Sache von einer solchen Art der Diskussion in Zukunft abzustehen Bravo Stenographische Berichte uber die Verhandlungen der durch die Allerhochste Verordnung vom 4 November 1851 einberufenen Kammern Zweite Kammer Zweiter Band Von der dreissigsten Sitzung am 27 Februar bis zur Achtundfunfzigsten Sitzung am 29 Marz 1852 Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober Hofbuchdruckerei 1852 S 910 Einzelnachweise Bearbeiten Grundlegend zum Duell im 19 Jahrhundert Ute Frevert Ehrenmanner Das Duell in der burgerlichen Gesellschaft dtv 4646 dtv Wissenschaft Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1995 ISBN 3 423 04646 5 Nach dem geltenden Preussischen Allgemeinen Landrecht Wortlaut und Kommentar 1 Ute Frevert Ehrenmanner Das Duell in der burgerlichen Gesellschaft Beck Munchen 1991 ISBN 3 406 35117 4 S 15 zugleich Bielefeld Universitat Habilitations Schrift 1989 a b Edward Crankshaw Bismarck 1983 S 55 Lothar Gall Bismarck Der weisse Revolutionar 1980 S 73 zu Vinckes Konfession Hans Peter Goldberg Bismarck und seine Gegner 2004 S 134 a b c d e f g h i j k l m Herbert von Bismarck Furst Bismarcks Briefe an seine Braut und Gattin 1919 S 296 Dazu Rudiger Hachtmann Berlin 1848 Eine Politik und Gesellschaftsgeschichte der Revolution Dietz Bonn 1997 ISBN 3 8012 4083 5 S 291 295 zugleich Berlin Technische Universitat Habilitations Schrift 1995 Ernst Engelberg Bismarck Urpreusse und Reichsgrunder 1985 S 246 a b Herbert von Bismarck Furst Bismarcks Briefe an seine Braut und Gattin 1919 S 88 a b Otto von Bismarck Gedanken und Erinnerungen 1959 S 20 Manfred Luda Zur Geburtsstunde des Parlamentarismus 1998 S 208 Edward Crankshaw Bismarck 1983 S 66 Friedrich Wilhelm IV Anmerkung zu Bismarcks Namen auf einer Liste ministrabler Personlichkeiten 1848 laut Bismarck Gedanken und Erinnerungen Zweites Kapitel Das Jahr 1848 IV S 30 books google s auch https www projekt gutenberg org bismarck erinner1 erinner1 html und http www zeno org nid 20002731541 dort in der Schreibweise Bayonett Otto von Bismarck Gedanken und Erinnerungen 1959 S 50 Herbert von Bismarck Furst Bismarcks Briefe an seine Braut und Gattin 1919 S 100 a b c d e f Hermann von Petersdorff Bernhard von Poten Vincke Georg Freiherr von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 39 Duncker amp Humblot Leipzig 1895 S 743 752 Der Spiegel vom 12 Dezember 1956 Herbert von Bismarck Furst Bismarcks Briefe an seine Braut und Gattin 1919 S 163 Bismarck Die grossen Reden Herausgegeben und eingeleitet von Lothar Gall Severin und Siedler Berlin 1981 ISBN 3 88680 007 5 S 43 ff Herbert von Bismarck Furst Bismarcks Briefe an seine Braut und Gattin 1919 S 225 Herbert von Bismarck Furst Bismarcks Briefe an seine Braut und Gattin 1919 S 226 Otto von Bismarck Gedanken und Erinnerungen 1959 S 78 Herbert von Bismarck Furst Bismarcks Briefe an seine Braut und Gattin 1919 S 295 a b Kladderadatsch vom 28 Marz 1852 Wilhelm Bohm Furst Bismarck als Redner Vollstandige Sammlung der parlamentarischen Reden Bismarcks seit dem Jahre 1847 Band 1 Der Abgeordnete Bismarck Schonhausen 1847 1852 1885 S 211 Horst Kohl Die politischen Reden des Fursten Bismarck Band 1 Die Reden des Abgeordneten von Bismarck Schonhausen im Vereinigten Landtage im Deutschen Parlament zu Erfurt und in der Zweiten Kammer des Preussischen Landtags 1847 1852 Cotta Stuttgart 1892 S 413 Wilhelm Bohm Furst Bismarck als Redner Vollstandige Sammlung der parlamentarischen Reden Bismarcks seit dem Jahre 1847 Band 1 Der Abgeordnete Bismarck Schonhausen 1847 1852 1885 S 210 212 Vossische Zeitung vom 22 Marz 1852 Georg Koeppen Bismarck Seine Zeit und sein Wirken 1899 S 121 Vossische Zeitung vom 22 Marz 1852 a b c d Vossische Zeitung vom 23 Marz 1852 Kreuzzeitung vom 23 Marz 1852 Kladderadatsch vom 28 Marz 1852 ein Titel auf den Harkort keinen Anspruch hat Bismarck Jahrbuch Bd 3 1896 ZDB ID 280308 2 S 67 Holzschnitt Das Sitzungsgebaude des Zollparlaments In Die Gartenlaube 1868 Nr 20 S 309 Preussischer Etat fur 1852 Einnahmen 97001021 Taler Ausgaben 99434735 Taler ordentliche Positionen 96151982 laufende Positionen 3282752 siehe Preussisches Wochenblatt 3 April 1852 S 224 Georg Koeppen Bismarck Seine Zeit und sein Wirken 1899 S 122 Dieser Mosch will eun Duplomat sein und weuss gar nuchts Uech sag Uehnen in sochs Monaten haben wur woder Krug noch Fruden sondern Herbst Zwickauer Siehe Kladderadatsch vom 28 Marz 1852 Vossische Zeitung vom 23 Marz 1852 a b Wilhelm Bohm Furst Bismarck als Redner Vollstandige Sammlung der parlamentarischen Reden Bismarcks seit dem Jahre 1847 Band 1 Der Abgeordnete Bismarck Schonhausen 1847 1852 1885 S 212 a b Kreuzzeitung vom 24 Marz 1852 a b Harry Graf Kessler berichtet in seinem Tagebuch von 1889 1937 S 236 vom 1 Januar 1894 von einem Zusammenkommen mit Bismarck in Oberau Rainer Brunst Drei Leuchtspuren in der Geschichte Deutschlands Rhombos Verlag Berlin 2004 ISBN 3 937231 32 3 a b Manfred Luda Zur Geburtsstunde des Parlamentarismus 1998 S 202 Kladderadatsch vom 1 Februar 1852 a b Herbert von Bismarck Furst Bismarcks Briefe an seine Braut und Gattin 1919 S 294 Bismarck sandte dem Gegner seine Erwiderung in der Form einer Herausforderung zu einem Waffengang mit Pistolen siehe Georg Koeppen Bismarck Seine Zeit und sein Wirken 1899 S 123 Die Folge der Diskussion war eine Forderung die Herr von Bismarck seinem parlamentarischen Gegner zusandte Siehe Heinrich Ritter von Poschinger Furst Bismarck und die Parlamentarier Band 2 1847 1879 Trewendt Breslau 1895 S 13 Herbert von Bismarck Furst Bismarcks Briefe an seine Braut und Gattin 1919 S 296 Anm Im Allgemeinen wurde in Pistolenduellen maximal auf drei Kugeln gefordert Siehe Ehren Comment a b c Manfred Luda Zur Geburtsstunde des Parlamentarismus 1998 S 203 Birgit Aschmann Hrsg Gefuhl und Kalkul Der Einfluss von Emotionen auf die Politik des 19 und 20 Jahrhunderts Historische Mitteilungen Beiheft 62 Steiner Stuttgart 2005 ISBN 3 515 08804 0 S 155 siehe Otto von Bismarck als Student Otto Pflanze Bismarck Band 1 Der Reichsgrunder Beck sche Reihe 1785 Beck Munchen 2008 ISBN 978 3 406 54822 2 S 56 Kosener Korps Listen 1910 ZDB ID 90022 9 69 174 185 329 v Arnim war Mitglied des Corps Saxo Borussia Heidelberg vgl Kosener Corpslisten 1960 ZDB ID 90021 7 66 156 Mitglied des Corps Littuania vgl Kosener Korps Listen 1910 139 25 Kosener Korps Listen 1910 69 138 Buchsel hatte Bismarck das heilige Abendmahl verweigert ich kann das nicht richtig finden er ist im Stande der Nothwehr und gerechten Krieges General von Gerlach Tagebuch vom 23 Marz 1852 in Jakob von Gerlach Hrsg Ernst Ludwig von Gerlach Aufzeichnungen aus seinem Leben und Wirken 1795 1877 Band 2 1903 S 746 a b Jakob von Gerlach Hrsg Ernst Ludwig von Gerlach Aufzeichnungen aus seinem Leben und Wirken 1795 1877 Band 2 1903 S 746 Herbert von Bismarck Furst Bismarcks Briefe an seine Braut und Gattin 1919 S 296 297 a b c Herbert von Bismarck Furst Bismarcks Briefe an seine Braut und Gattin 1919 S 293 Harkort ubernimmt die Titulierung die Bismarck auch ihm zuerkannt hat die korrekte Anrede fur einen Legationsrat ware Exzellenz Bismarck Jahrbuch Bd 3 1896 S 68 Hans Joachim Behr Recht muss doch Recht bleiben Das Leben des Freiherrn Georg von Vincke 1811 1875 2009 S 352 Bismarck im Brief an seine Schwiegermutter vom 4 April 1852 Herbert von Bismarck Furst Bismarcks Briefe an seine Braut und Gattin 1919 S 292 296 Mitglied des Corps Saxonia Leipzig vgl Kosener Korps Listen 1910 154 201 Herbert von Bismarck Furst Bismarcks Briefe an seine Braut und Gattin 1919 S 296 wird bei Bodelschwingh nicht erwahnt St A Osnabruck Dep 45b Vinke Ostenwalde Nr 99 Aufzeichnungen von Louis von Bodelschwingh siehe auch 2 Der Munchner Punsch macht sich uber Vincke lustig der sich nicht photographieren lassen mochte Als die Litho und Photographen auf ihn einsturmten rief er aus Nein sie sollen mich nicht haben Bei einem Photographen der ihn einmal aufgenommen liess er sogar die Glasplatte zerstoren mit der Bemerkung seit dem grossen Amendement mache man sich in Deutschland von ihm ohnehin sehr viele negative Vorstellungen Munchner Punsch vom 3 Marz 1861 Kladdaradatsch vom 8 Feb 1863 Berliner Nationalzeitung vom 26 Marz 1852 Kreuzzeitung vom 27 Marz 1852 Kladderadatsch vom 28 Marz 1852 Georg Koeppen gibt an dass der Schwiegervater von Vincke Graf Werner von der Schulenburg Wolfsburg ihm vergeblich angeraten hatte dem Duell abzustehen Bismarck habe vor dem Duell ein Gebet gesprochen welches Vincke der als Erster schoss derart beeindruckte dass er absichtlich gefehlt hatte worauf dann Bismarck als treffsicherer Schutze ebenfalls daneben schoss siehe Georg Koeppen Bismarck Seine Zeit und sein Wirken 1899 S 124 a b Manfred Luda Zur Geburtsstunde des Parlamentarismus 1998 S 205 Staatsarchiv Osnabruck Dep 45b Vinke Ostenwalde Nr 99 Aufzeichnungen von Louis von Bodelschwingh Ostpreussische Zeitung Konigsberg 1 April 1852 Otto von Bismarck Gedanken und Erinnerungen Stuttgart 1959 S 113 117 Herbert von Bismarck Furst Bismarcks Briefe an seine Braut und Gattin 1919 S 297 Herbert von Bismarck Furst Bismarcks Briefe an seine Braut und Gattin 1919 S 298 Bernhard Vogel Dieter Nohlen Rainer Olaf Schultze Wahlen in Deutschland Theorie Geschichte Dokumente 1848 1970 de Gruyter Berlin u a 1971 ISBN 3 11 001732 6 S 287 Zitiert nach Lothar Gall Bismarck Der weisse Revolutionar 1980 S 279 Ferdinand Lassalle in einem Brief an die Vossische Zeitung vgl Ferdinand Lassalle Reden und Schriften Reclams Universal Bibliothek 1192 Herausgegeben von Hans Jurgen Friederici Reclam Leipzig 1987 ISBN 3 379 00103 1 7 Februar 1863 Pierre Bourdieu Entwurf einer Theorie der Praxis auf der ethnologischen Grundlage der kabylischen Gesellschaft Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 291 Suhrkamp Frankfurt am Main 1979 ISBN 3 518 07891 7 S 35 James E Myers The Astonishing Saber Duel of Abraham Lincoln Lincoln Herndon Building Publishers Springfield IL 1968 S 37 Petra Lennig Das verweigerte Duell Bismarck gegen Virchow DHM Digitalisat PDF 15 kB Edward Crankshaw Bismarck Eine Biographie List Munchen 1983 S 113 nbsp Dieser Artikel wurde am 17 Dezember 2012 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Duell Vincke Bismarck amp oldid 238881525