www.wikidata.de-de.nina.az
Karl Friedrich Ludwig Freiherr von Vincke 17 April 1800 in Minden 18 Mai 1869 in Berlin war ein preussischer Offizier bekannt geworden durch eine Mission nach Konstantinopel Spater war er Gutsbesitzer rechtsliberaler Politiker und Vertrauter von Wilhelm I Karl Friedrich von Vincke Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Militarlaufbahn 3 Anfange des politischen Wirkens 4 Parlamentarier 5 Familie 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenSeine Eltern waren Franz Friedrich Ernst August von Vincke 17 September 1798 30 Oktober 1866 und dessen Ehefrau Bertha Ganzer 1 Militarlaufbahn BearbeitenVincke war ein Vetter des fuhrenden liberalen Politikers Georg von Vincke Er besuchte das Gymnasium in Minden und trat 1817 in die Gardeartillerie der Preussischen Armee ein Zwischen 1822 und 1824 besuchte er die Kriegsschule in Berlin Dabei wurde er mit dem Prinzen Wilhelm bekannt Nach Abschluss der Schule war er als Mitglied der trigonometrischen Abteilung der Armee mit Vermessungsarbeiten beschaftigt Im Jahr 1829 wurde er zum Generalstab versetzt Als Hauptmann diente er ab 1832 beim Generalkommando des VI Armee Korps Zusammen mit anderen Offizieren unter ihnen Helmuth von Moltke wurde Vincke 1837 zur Reorganisation der Streitkrafte des Osmanischen Reiches abkommandiert Seine Frau folgte ihm spater nach Vincke hatte als Dienstaltester die Gesamtleitung der Mission inne In dieser Zeit nahm er am Krieg in Agypten teil Im Jahr 1839 kehrte die Gruppe nach Preussen zuruck Im Jahr 1840 wurde Vincke zum Major ernannt und wurde dem Generalstab des Gardekorps zugeteilt Anfange des politischen Wirkens BearbeitenIm Jahr 1841 kaufte Vincke die Herrschaft Olbendorf im Landkreis Strehlen Um sich der Bewirtschaftung des Gutes zu widmen schied er 1843 aus dem aktiven Dienst aus In einer kleinen Denkschrift von 1844 uber die Kommunal und Polizeiverwaltung in Niederschlesien machte er seine liberale Haltung deutlich Dem Vereinigten Landtag von 1847 gehorte Vincke nicht an dennoch reiste er nach Berlin und wurde mit den fuhrenden liberalen Politikern bekannt Diesen uberreichte er eine spater gedruckte Denkschrift zur Patrimonial und Polizeigerichtsbarkeit in den ostlichen Provinzen In dieser kritisierte er zahlreiche Mangel ging aber nicht soweit die Aufhebung der gutsherrlichen Gerichtsbarkeit zu fordern Trotz seiner liberalen Ansichten blieb Vincke in engem Kontakt mit dem Prinzen Wilhelm Als dieser nach dem Beginn der Revolution von 1848 ins Exil fliehen musste hat Vincke massgeblich zur Flucht des Prinzen beigetragen Vincke wurde zwar als Ersatzabgeordneter in die Deutsche Nationalversammlung gewahlt kam aber nicht zum Einsatz Im Juni 1848 war er daran beteiligt Wilhelm die Ruckkehr zu ermoglichen In dieser Zeit kritisierte er auch die Arbeit der Abgeordneten der preussischen Nationalversammlung Von Karl August Varnhagen von Ense wurde er daraufhin als Reaktionar bezeichnet Parlamentarier BearbeitenIn den folgenden Jahren wurden seine liberalen Ansichten wieder deutlicher Im Jahr 1849 wurde Vincke Mitglied der ersten Kammer des preussischen Landtages Diesem gehorte er bis zur Bildung des preussischen Herrenhauses im Jahr 1854 an Im Jahr 1850 war er zudem Mitglied des Erfurter Unionsparlaments Seinen endgultigen Abschied vom Militar nahm er 1850 im Range eines Oberstleutnants 1852 war er am Duell Vincke Bismarck als Zeuge beteiligt Seinen Plan sich in das preussische Abgeordnetenhaus wahlen zu lassen gab Vincke zunachst auf Im engen Kontakt mit Theodor von Bernhardi war er 1857 auch finanziell an der Grundung der konstitutionell ausgerichteten preussischen Jahrbucher beteiligt Nach dem Wilhelm die Regentschaft fur Friedrich Wilhelm IV ubernommen hatte und die sogenannte Neue Ara begann wurde der Kontakt zu Vincke wieder enger Im Jahr 1858 sprach sich Vincke gegen ein Bundnis der Liberalen mit den Demokraten aus und bewarb sich erfolgreich um ein Mandat im Abgeordnetenhaus Diesem gehorte er bis zu seinem Tod an Vincke war ein Befurworter der kleindeutschen Losung und propagierte die Ideen des deutschen Nationalvereins in Schlesien Im Zusammenhang mit dem beginnenden Heereskonflikt befurwortete Vincke zunachst auch eine zweijahrige Dienstzeit Obwohl sich das Verhaltnis zu Wilhelm I abschwachte hat Vincke erheblich dazu beigetragen dass der Konig nicht zurucktrat Im Jahr 1860 schwenkte er in der Heeresfrage auf den Kurs Wilhelms ein Dem Beginn der Regierung von Otto von Bismarck jedoch sah Vincke mit Sorge Spater trat er aber auch mit einer Schrift ganz auf die Seite der Befurworter der Militarreform Im preussischen Abgeordnetenhaus schloss sich Vincke 1862 der Fraktion von Georg von Vincke an Dieser Richtung gehorte er auch im Reichstag des norddeutschen Bundes an wo er als Abgeordneter des Wahlkreises Breslau 4 von August 1867 bis zu seinem Tode 1869 der Fraktion des Altliberalen Zentrums angehorte 2 Familie BearbeitenEr heiratete am 30 Oktober 1826 Emma Rosalie von Schulze 18 Oktober 1809 22 November 1865 eine Tochter des Besitzers des Gutes Jakymisken bei Narwa Die Ehe blieb kinderlos Das Paar adoptierte am 31 Januar 1863 die Kinder seines jungeren Bruders Johann Wilhelm Philipp 25 August 1802 19 Januar 1861 und dessen Ehefrau Sophie Frederike Amalie Schurmann 27 Marz 1840 Hermine Johanna Luise 24 September 1834 1871 Gustav von Stiehle 1823 1899 General der Infanterie Franz Adalbert Maximilian 29 Dezember 1836 Emma von Scheel Plessen 8 April 1847 Tochter von Carl von Scheel PlessenLiteratur BearbeitenHerman von Petersdorff Vincke Olbendorf Karl Freiherr von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 39 Duncker amp Humblot Leipzig 1895 S 756 760 Bernhard Mann Bearb unter Mitarbeit von Martin Doerry Cornelia Rauh Thomas Kuhne Biographisches Handbuch fur das Preussische Abgeordnetenhaus 1867 1918 Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Band 3 Droste Dusseldorf 1988 ISBN 3 7700 5146 7 S 395 Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser 1879 Neun und zwanzigster Jahrgang S 901Weblinks BearbeitenKarl Friedrich von Vincke in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenEinzelnachweise Bearbeiten Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser auf das Jahr 1869 Neunzehnter Jahrgang S 950 Fritz Specht Paul Schwabe Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903 Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewahlten Abgeordneten 2 Auflage Verlag Carl Heymann Berlin 1904 S 67 Normdaten Person GND 104047496 lobid OGND AKS VIAF 20107450 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Vincke Karl Friedrich vonALTERNATIVNAMEN Vincke Karl Friedrich Ludwig Freiherr von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG preussischer Offizier und PolitikerGEBURTSDATUM 17 April 1800GEBURTSORT MindenSTERBEDATUM 18 Mai 1869STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Friedrich von Vincke amp oldid 217419135