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Armenische Kunst ist die Kunst der Armenier in dem von ihnen besiedelten Gebiet Legt man einen Kreis uber den Vansee Sewansee und Urmiasee erhalt man das Kerngebiet der Armenier Fur kurze Zeit reichte Grossarmenien vom Mittelmeer bis zum Kaspischen Meer Die raue Landschaft des Ararathochlandes steht weniger fur reiche Ernten als fur Metallgewinnung und Verarbeitung Machtige Reiche in Anatolien Mesopotamien und der Persis konkurrierten daher um dieses Gebiet Und dennoch haben es die Armenier geschafft in den kurzen Zeiten ihrer Blute dauerhafte Akzente zu setzen vor allem auf den Gebieten der Architektur und der Buchmalerei Aussenwand der Kirche zum Heiligen KreuzInhaltsverzeichnis 1 Bildende Kunst 1 1 Alter Orient 1 1 1 Historische Einordnung 1 1 2 Kunst dieser Epoche 1 1 3 Was man noch sehen kann 1 2 Antike 1 2 1 Historische Einordnung 1 2 2 Kunst dieser Epoche 1 2 3 Was man noch sehen kann 1 3 Fruhchristliche Zeit 1 3 1 Historische Einordnung 1 3 2 Kunst dieser Epoche 1 3 3 Was man noch sehen kann 1 4 Mittelalter 1 4 1 Historische Einordnung 1 4 2 Kunst dieser Epoche 1 4 2 1 Architektur 1 4 2 1 1 Klassische Periode 1 4 2 1 2 Bagratiden 885 1045 1 4 2 1 3 Konigreich Kleinarmenien 1080 bis 1375 1 4 2 2 Skulptur und Gemalde 1 4 3 Was man noch sehen kann 1 5 Neuzeit 1 5 1 Diaspora 1 6 Aktuelle Lage 1 6 1 Beruhmte Zeitgenossen 2 Literatur 3 Musik 4 Siehe auch 5 Schrifttum 6 Weblinks 6 1 Allgemein 6 2 SpeziellBildende Kunst BearbeitenAlter Orient Bearbeiten Historische Einordnung Bearbeiten nbsp UrartuUm 860 v Chr etablierten die Urartaer am Vansee ein Konigreich mit der Hauptstadt Tuschpa Ihre Sprache war urartaisch dem Hurritischen verwandt Um 640 v Chr gingen sie unter Vielleicht um diese Zeit sickerten die Armenier vom Kaukasus kommend ein Ihre Sprache ist ein Zweig des Indogermanischen Kunst dieser Epoche Bearbeiten Die Hinterlassenschaft der Urartaer besteht vor allem aus Festungsbauten in zyklopischer Bauweise deren Vorbilder vermutlich im Kaukasus zu finden sind Sie verwendeten die tragenden Saule die im Steinbau Sinn hatte In der Kleinkunst finden sich Luxusguter der Metallverarbeitung mit hohem Verbreitungsgrad Der Stil ist assyrisch gepragt nbsp Feste Erebuni nbsp Rhyton mit persisch gekleideter FigurWas man noch sehen kann Bearbeiten Bedeutende Festungsbauten und Fundstatten finden sich in Tuschpa Altintepe bei Erzincan Aramus Cavustepe Jerewan Erebuni AyanisAntike Bearbeiten nbsp Armenien in der AntikeHistorische Einordnung Bearbeiten Zum Zeitpunkt des Alexanderzuges war Armenien Satrapie der Achaimeniden und seit dieser Zeit fuhrt die Region ihren heutigen Namen Nach Abschluss der Diadochenkampfe gehorte es zum Einflussbereich der Seleukiden Deren politisches und kulturelles Zentrum lag in Syrien Armenien befand sich in einer Randlage und war ein abhangiges Konigreich Konig Artaxias I 190 159 v Chr konnte eine gewisse Konsolidierung Armeniens erreichen Artaxata wurde gegrundet und ausgebaut Die Romer setzten vom Westen aus diese Politik fort Armenien geriet aber vom Osten aus in die Zange durch die Parther Rom erlangte in den Partherkriegen nie die eindeutige Oberhand Die Parther konnten mit Trdat I die Vasallendynastie der Arsakiden etablieren und ertrotzten die Billigung Roms unter Nero 61 n Chr Unter Trajan wurde Armenia romische Provinz 114 Kunst dieser Epoche Bearbeiten Wahrend der Zeit des Hellenismus ist autochthone Kunst in Armenien kaum zu erwarten und wurde kaum gefunden Aber auch die Auswirkungen der Hellenisierung hielten sich in Grenzen Als typisch hellenistische Neugrundung 166 v Chr durch Artaxias I ist Artaxata zu erwahnen Es enthielt Theater und offentliche Bader nach hellenistischem Vorbild Aus dem ersten Jahrhundert nach Chr ist als einziger Tempel in der Garni erhalten Er ist in Ionischer Ordnung errichtet und Mithras geweiht Die im persischen Kleinasien entwickelte Pragung von Munzen gelangte im Hellenismus Blute Die grossarmenischen Artaxiden vornehmlich unter Tigranes II liessen Munzen mit griechischer Beschriftung und dem Portrat des Herrschers schlagen Danach schlief diese Tradition ein Erst in kleinarmenischer Zeit im 11 Jahr wurden wieder Munzen gepragt nunmehr mit armenischer Beschriftung und dem Avers mit christlichen Motiven nbsp Mithras Tempel in Garni nbsp Bodenmosaik im Badehaus von Garni nbsp Tigranes II Was man noch sehen kann Bearbeiten Garni Stadt Artashat Dvin HoromFruhchristliche Zeit Bearbeiten Historische Einordnung Bearbeiten Fruhchristliche Kunst entsteht in der Ubergangsphase von Spatantike zum Mittelalter Sie gebraucht antike Formensprache fur christliche Motive Eine eigenstandige christliche Kunst kann sich erst herausbilden wenn der Glaube ungefahrdet ausgeubt werden kann und die finanziellen Mittel zur Verfugung stehen insbesondere beim Sakralbau Meilensteine auf dem Weg dahin sind das Toleranzedikt von Mailand unter Konstantin I im Jahre 313 und der Regierungsantritt von Justinian I im Jahre 527 Mit Justinians Regierungszeit wird allgemein der Beginn der Byzantinischen Kunst angesetzt Die Jahreszahlen werden deshalb erwahnt weil die Armenier sich mit einem gewissen Stolz darauf berufen dass Trdat III die Armenische Apostolische Kirche bereits im Jahre 301 als Staatskirche gegrundet hat Der faule Waffenstillstand zwischen Rom und den Parthern brachte Armenien nicht lange Ruhe Die Sassaniden verdrangten die persischen Arsakiden die Fehde zwischen Rom und den Persern lebte wieder auf und endete schliesslich 387 mit der Teilung Armeniens Der grossere Teil Persarmenien mit der Hauptstadt Dvin ging an die Sassaniden Die Auseinandersetzungen gingen jedoch weiter Die allmahliche Erschopfung der Sassaniden half den Armeniern wenig offnete aber das Tor fur die Araber Kunst dieser Epoche Bearbeiten Die Fundlage fruhchristlicher Bauten ist eher bescheiden Vollstandig erhalten ist keiner Anhand der Reste lasst sich vorsichtig formulieren dass die fur Byzanz geltende Entwicklung von der Basilika uber die Vermischung mit dem Zentralbau zur Kreuzkuppelkirche ahnlich verlaufen ist Wiederum in aller Zuruckhaltung Die in Byzanz nicht vertretene Bautechnik der Verbindung zweischaliger Basaltmauern mit Steinguss ist den Armeniern schon in urartaischer Zeit bekannt gewesen Die fruhchristlichen Bauten Armeniens sind gedrungene rechteckige Gebaude mit gurtgegliedertem Tonnengewolbe Die schon in der Antike bekannte Technik der Gewolbekonstruktion wurde im Westen verlernt hat hier aber eine ungebrochene Tradition Datierbare Reste finden sich in der Klosterkirche in Howhannawank und der Kirche des Heiligen Yiztbuzit in Dvin 548 557 Das besterhaltene Gebaude dieses Typs befindet sich in Lernakert Dem einfachen Langschiff folgte die dreischiffige Basilika Die Basilika von Jereruk bei Anipemza ist hier der Schlusselbau Eine armenische Eigentumlichkeit ist die drei Tonnengewolbe mit einem Satteldach zu kronen sodass die Kirche von aussen einschiffig wirkt Eine Inschrift des Konigs Trdat engt die Datierung auf die Wende vom 4 zum 5 Jahrh ein Was man noch sehen kann Bearbeiten Ptghni Dvin Kirche des hl Yiztbuzit Howhannawank Johanneskirche LernakertMittelalter Bearbeiten Von der mittelalterlichen Kunst Armeniens gingen starke Wirkungen auf die Kunst vieler anderer Lander aus Eine wichtige Voraussetzung zur Klarung dieser vielfachen Einflusse ist die Frage nach den Wurzeln der armenischen Kunst Sie entstand in einer Zeit in der nach dem Zerfall des romischen Reiches sich in vielen Landern eine eigene Formensprache entwickelte Die kunstlerischen Beziehungen dieser Lander zueinander sind jedoch noch weitgehend ungeklart ebenso ihr Verhaltnis zu Byzanz Gemeinsam ist diesem protoromanischen provinziellen Kulturschaffen eine bewusste Reduktion der antiken Kunst ein Abbau der Form eine gewollte und bewusste Vereinfachung Gegenuber der hochzivilisierten antiken Kultur in christlicher Verkleidung die in Rom Konstantinopel und Ravenna gepflegt wurde und eine uberaus verfeinerte Endphase darstellte bedeutet diese so genannte barbarisierte Reichskunst der Randvolker einen umfassenden Neubeginn einen fruchtbaren Fortschritt und eine schopferische Stilbildung Die Bedingungen fur die Entwicklung der gesamten mittelalterlichen Kunst Armeniens werden in dieser Zeit geschaffen Eine besonders bedeutende Rolle spielen dabei die transkaukasischen Lander An der ostlichen Peripherie der fruhchristlichen Welt entwickelte sich auf der Grundlage antiker Formen unter starker Einbeziehung eigener Elemente der nationalen volkstumlichen Kunst sowie vieler Entlehnungen aus den benachbarten asiatischen und orientalischen Kulturkreisen eine selbststandige hervorragende Kunst in der heidnische christliche und orientalische Vorstellungen zu einer neuen eigenen Weltanschauung verschmelzen Die Einflusse der armenischen Kunst erstrecken sich auf alle fruhchristlichen Lander dann uberallhin unterhielten die Armenier rege Beziehungen Historische Einordnung Bearbeiten Der Arabersturm erreichte Armenien 640 mit der Eroberung und Zerstorung von Dvin Eine weitere Gelegenheit fur die Armenier zwischen Skylla und Charybdis zu wahlen Die Araber boten Glaubensfreiheit und Bewahrung der Rechte des Adels gegen Anerkennung der islamischen Oberhoheit Byzanz bot Waffenhilfe gegen Wechsel der Konfession Im Ergebnis gehorte Armenien zum Einflussgebiet der spateren Umayyaden mit kulturellem Schwerpunkt Damaskus und der sie ablosenden Abbasiden mit Zentrum in Bagdad 885 886 konnte Aschot I wieder ein armenisches Konigreich etablieren 961 wurde Ani Hauptstadt Namhaftester Vertreter der Dynastie der Bagratiden 885 1045 war Gagik I 989 1020 Wahrend dieser kurzen Blute veranderte sich die islamische Welt erheblich Die Abbasiden gerieten im Suden unter Druck durch die Fatimiden in der Persis entwickelte sich eine prachtige islamischen Kultur und die Seldschuken arm aber kriegerisch zeigten sich interessiert Am Ende ihrer Bemuhungen gewannen sie Mesopotamien und bildeten das Reich der Seldschuken deren bekanntester Herrscher Alp Arslan war Ein anderer Zweig der Familie fiel in Anatolien ein Nach der Schlacht von Mantzikert 1071 konnte Byzanz den weiteren Einmarsch und die Grundung des Sultanats Rum 1077 mit der ehrwurdigen christlichen Stadt Nikaa als Hauptstadt nicht verhindern Das Kernland der armenischen Fursten war erobert und exilierte Adlige grundeten in Kilikien das Konigreich Kleinarmenien mit der Hauptstadt Sis Durch eine perfekte Schaukelpolitik mit Byzanz Rum und spater den Kreuzfahrern konnten sie bis 1375 die Unabhangigkeit wahren Kunst dieser Epoche Bearbeiten Architektur Bearbeiten Die typische Bauweise Armeniens erlaubte es bis zur Kuppel hin Lage um Lage ohne Verwendung eines Lehrgerustes zu mauern Diese Technik fuhrt zu einem gedrungenen Erscheinungsbild das durch ein gewisses Streben nach Hohe leicht gemildert wird Die Gliederung der Fassade ist zuruckhaltend Der Grundriss besteht im griechischen Kreuz mit kurzen Schenkeln oder im Zentralbau mit vier apsiden Erweiterungen Tetrakonchos Anderswo hat sich der Trikonchos durchgesetzt Gekront wurde der Bau mit oft oktogonalem Tambour samt Kuppel Diese wurde aussen nicht gezeigt sondern mit einem oktogonalen pyramidalen Dach versehen Der Altar stand eng vor der Apsis der Ostwand der Eingang in der Westwand Chorschranke bzw Lettner der lateinischen Kirche Ikonostase des orthodoxen Kultes wurden vor der Altarwand nicht entwickelt ebenso wenig der Narthex am westlichen Ende Die Gesamtanlage der Klosterbauten ab dem 9 Jahrhundert folgt keinem festen Schema Gemeinsam sind jedoch eine Befestigungsmauer und eine frei stehende Hauptkirche mit Vorhalle Schamatun teilweise von weiteren Kapellen umgeben Die Zweckbauten sind unpratentios Klassische Periode Bearbeiten Die Entwicklung zur unverwechselbaren armenischen Architektur hatte ihren ersten Hohepunkt mit der Kathedrale von Etschmiadsin 495 496 in den alteren Teilen Grabungen deckten Spuren aus dem vierten Jahrhundert auf Unter dem Altar wurde eine Opferschale der Sassaniden aus dem funften Jahrhundert gefunden Der heutige Tetrakonchos ist auf Waham Mahikonian in der Bauphase von 495 496 zuruckzufuhren Wahrscheinlich gehorte auch eine steinerne Kuppel dazu Die heutige Kuppel stammt aus dem 16 Jahrhundert der Glockenturm wurde im 18 Jahrhundert hinzugefugt Lmbatavank kleine Kreuzkuppelkirche um 600 mit den bedeutendsten fruhchristlichen Malereiresten in Armenien St Hripsime in Etschmiadsin wurde 618 vom Katholikos Komitas uber einem alteren Bau aus dem vierten Jahrhundert errichtet Der Tetrakonchos ist voll entwickelt Eine Milderung der massigen Erscheinung der Mauern wurde mit funktionslosen Nischen versucht St Gayane in Etschmiadsin 630 Swartnoz Palastkirche 641 661 Talin Grosse Kirche Ende 7 Jahrh nbsp Kathedrale von Etschmiadsin nbsp St Hripsime in Etschmiadsin nbsp St Gayane in Etschmiadsin nbsp Kathedrale von Swartnoz nbsp Swartnoz Detail nbsp Swartnoz Rekonstruktion des GrundrissesBagratiden 885 1045 Bearbeiten Der vorlaufige Abschluss der Entwicklung eigenstandiger Baukunst fiel in die Zeit der Bagratiden mit dem Zentrum Ani Eines der Hauptwerke ausserhalb von Ani ist die Kirche zum Heiligen Kreuz in Akdamar auf einer Insel im Vansee In ihr sind alle Elemente der armenischen bildenden Kunst erhalten wenn auch in jammerlichem Zustand Der Ausbau von Ani ist wesentlich vom Hofbaumeister Trdat beeinflusst Der Palast des Katholikos und die Kathedrale von Ani wurden von ihm ausgefuhrt Internationale Beruhmtheit erlangte er mit dem Auftrag die beim Erdbeben von 989 schwer beschadigte Hagia Sophia in Byzanz zu sanieren nbsp Kathedrale von Ani nbsp St Gregor in Ani nbsp Stadtmauer von Ani nbsp Die Kirche zum Heiligen Kreuz Konigreich Kleinarmenien 1080 bis 1375 Bearbeiten Die Bauten der Hauptstadt Sis turk Kozan sind zerstort Der Kirchenschatz der Kathedrale der Heiligen Sophia wurde 1915 von den vertriebenen Monchen dieser Stadt nach Aleppo verbracht und wird heute im Cilicia Museum in Antelias Libanon ausgestellt Skulptur und Gemalde Bearbeiten Die Plastik diente der Gliederung der Fassade In erster Line sind Stifterfiguren zu nennen Eines der bedeutendsten Objekte die Darstellung von Gagik I ist an der Westfassade der Kirche zum Heiligen Kreuz in Akdamar zu finden 915 921 Die Figur uber dem Portal eingebettet in einen Fries der das gesamte Gebaude umzieht war ursprunglich bemalt und ist von reicher Ornamentik umgeben Die frontal steife Haltung mit Betonung der Gewandung erinnert ikonographisch an Byzanz die feine steinerne Ornamentik an islamische Baukunst Eine armenische Sonderform der Steinmetzkunst ist der Chatschkar Das sind Stelen die um das Hauptmotiv des Kreuzes eine reichhaltige zunehmend feinere Ornamentik entfalten Islamischer Einfluss ist deutlich erkennbar Frei stehende figurliche Plastik gab es nicht nbsp Haghartsin Kloster nbsp Makaravank Kloster nbsp ChatschkarBereits die fruhen Kirchen waren mit Fresken ausgestaltet Wegen ihres ungunstigen Maluntergrundes sind sie jedoch nur als Farbspuren erhalten Zu den fruhen Belegen die besichtigt werden konnen gehoren die Cherubim von Lmbat in der St Stepanos Kirche aus dem 7 Jahrh Reichhaltig sind auch die Fresken von Akdamar 921 denen ebenso wie denen von Lmbat syrischer Einfluss nachgesagt wird Wer Kloster hat hat auch Handschriften Eine der umfangreichsten Sammlungen der Welt befindet sich im Mashtots Matenadaran Institut in Jerewan Seit 1997 gehort es zum Weltdokumentenerbe der UNESCO Zu den bedeutendsten Objekten gehort das Etschmiadsin Evangeliar von 989 Die Handschrift auf Pergament wurde im Kloster Noravank hergestellt Beiheftungen gehen auf das 6 7 Jahrh zuruck Sie stellen die altesten uberlieferten Werke der armenischen Buchmalerei dar Die Entwicklung der armenischen Miniatur ist byzantinisch aber auch syrisch beeinflusst Generell lassen sich hofisch anspruchsvolle und naiv lebhafte Werke unterscheiden Grundsatzlich sind sie farbenfroher und bewegter als die byzantinischen Erzeugnisse Mit T oros Roslin 13 Jahrh in Kleinarmenien erreichte die Miniaturmalerei ihren Hohepunkt nbsp Kodex Etschmiadsin von 989 Matenadaran nbsp Buchmalerei nbsp Johannes Manuscript von 1053 Matenadaran Was man noch sehen kann Bearbeiten Ani Kirche zum Heiligen Kreuz 921 Arutsch Kathedrale 7 Jahrhundert Etschmiadsin Gandzasar Kloster 1216 1238 Geghard Kloster 13 Jahrh Haghpat Kloster 961 Hromkla Kleinarmenien Lmbatavank St Stepanos 7 Jahrh Kloster Noravank Saghmosavank Kloster 1215 Sanahin Kloster Talin Kathedrale 7 Jahrhundert Tekor St Sarkiss 4 7 Jahrh nbsp Geghart Kloster nbsp Haghartsin Kloster nbsp Haghbat Kloster nbsp Sanahin Bibliothek nbsp Noravank KlosterNeuzeit Bearbeiten Zu den Segnungen der Neuzeit gehort dass die Volker lernten sich nicht zu mogen Krieg endet nicht mit den Grausamkeiten der Soldateska und anschliessendem Kotau des Dynasten Vielmehr konnen innerer Widerstand als Folge Vertreibung und Volkermord dafur sorgen dass in manchen Regionen die Menschen ohne formalen Krieg dauerhaft in Unfrieden leben Fur Transkaukasien bedeutet dies zunachst dass mit dem Niedergang des Osmanischen Reiches Russland als neue Hegemonialmacht ins Spiel kommt Fur die Armenier bedeutet dies am Ende dass es nunmehr ein drittes unselbstandiges Armenien gibt Russisch Armenien Immerhin entsteht mit der Sowjetrepublik eine Struktur die es den Armeniern erlaubt sich 1991 auf einem definierten Staatsgebiet fur unabhangig zu erklaren Diaspora Bearbeiten Hauptartikel Armenier in EuropaViele Menschen kennen einen Armenier Er ist kein Problemfall aus dem Ghetto obwohl es in Istanbul ein armenisches Viertel gibt sondern er ist gebildet und gehort zur Mittelschicht abgesehen von Gulbenkian Grund hierfur ist dass die geflohenen bzw vertriebenen Armenier weltweit ein Netzwerk errichtet haben dass sie zu einem der tuchtigsten Handelsvolker macht Die Parallele zu den Juden ist unverkennbar nur dass sie wegen ihres christlichen Glaubens das eine oder andere Pogrom auslassen konnten Wenn aber im Gastland verfolgt konnte das Netzwerk die schlimmsten Folgen abmildern Kulturell eint der Glaube nach innen weil die Armenier mit der lateinischen bzw orthodoxen Kirche ihres Gastlandes nur ungern assimilieren Die Pflege des sehr alten Ritus und seiner Kunst hat aber keine Aussenwirkung Den armenischen Kunstlern eine Berufung auf alte Wurzeln nachzusagen erschiene etwas gewollt Den sic Sohn eines Kaufmanns Aiwasowski konnen wir als Romantiker einstufen Arshile Gorky gehorte zur Abstraction Creation in Paris an nbsp Armenische Kathedrale in Lemberg Ukraine nbsp Aiwasowski Die neunte Woge 1850 Sankt PetersburgAktuelle Lage Bearbeiten Beruhmte Zeitgenossen Bearbeiten Chatschatur Abowjan Schriftsteller Iwan Konstantinowitsch Aiwasowski Maler Antonia Arslan Schriftstellerin Arno Babadjanian Komponist Ara Baliozian Schriftsteller Balyan Architektendynastie Peter Balakian Schriftsteller Cathy Berberian Komponistin und Sangerin Jean Carzou Maler Aram Chatschaturjan Komponist Atom Egoyan Regisseur Calouste Gulbenkian Mazen Arshile Gorky Maler Alan Hovhaness Komponist Hakob Kojoyan Maler Martiros Sarjan Maler William Saroyan Schriftsteller Awet Terterjan Komponist Komitas Vardapet KomponistLiteratur BearbeitenHauptartikel Armenische LiteraturDie Entwicklung der armenischen Literatur begann mit dem Sammeln von Schriften in den Klostern Die Sammlung der Sammlungen befindet sich im Matenadaran in Jerewan Es begann mit der Uberarbeitung des armenischen Alphabets um 405 n Chr durch Mesrop Die Besonderheit bestand darin die zunachst in Syrien gesammelten Texte ins Armenische zu ubersetzen Zum Vergleich die Bibel in Mitteleuropa gelangte erst mit Martin Luther in die Volkssprache Eine fruhe eigenstandige Entwicklung nahmen Geschichtsschreibung und geistliche Lyrik Unter persischer Hegemonie entwickelte sich die Liebeslyrik Die in Westeuropa entstandene Troubadourdichtung wurde rezipiert und bis in die Neuzeit gepflegt Sayat Nova Als Reaktion auf den Arabersturm entwickelte sich das Nationalepos Die Teufelskerle von Sassun Sasna Dsrer auch als David von Sassun uberliefert Der Erhalt der armenischen Literatur ist ganz wesentlich den Mechitharisten zu verdanken indem sie in der Diaspora Venedig und Wien Druckereien unterhielten und in ihrer Akademie auch Schriften zur neuzeitlichen Sprache herausgaben Die Literatur blieb bis in die Gegenwart stark patriotisch gepragt nahm aber zunehmend westliche Einflusse auf und bediente alle Literaturgattungen Musik Bearbeiten nbsp DudukHauptartikel Armenische MusikWurzel nationaler Musik ist das Volkslied Dies ist fur das armenische Volk bis in die Antike zuruckzuverfolgen Als Nationalinstrument gilt das Duduk Es ist jedoch unter anderen Bezeichnungen im Nahen Osten besonders den Gebieten des Osmanischen Reiches verbreitet Seit 2005 steht das Instrument auf der Liste der Meisterwerke des mundlichen und immateriellen Erbes der Menschheit der UNESCO Beruhmte zeitgenossische Interpreten sind Dschiwan Gasparjan und Gevorg Dabaghyan Im Westen machte Peter Gabriel das Instrument im Soundtrack von Die letzte Versuchung Christi und seinem Album Us einem grosseren Publikum bekannt Zu hoherer Kunstform wird Musik mit der Notation Den notwendigen Antrieb zu deren Entwicklung liefert der Wunsch nach einer geordneten Liturgie in den christlichen Kulturen Sind Monche Kulturtrager wird auch geschrieben Eine den Neumen entsprechende Notation Khaz ist ins 9 Jahrh zuruckzuverfolgen Abgeschlossen wurde die Entwicklung in Kleinarmenien Anders als im Westen konnte das Volkslied grundsatzlich in den Kirchengesang einfliessen Notiert wurde beides Mit den Jahrhunderten wurde das System unbeherrschbar Hampartsum Limonjian 1768 1839 reformierte es zur sog Neuen Armenischen Notation es blieb aber ein bis heute geltendes Neumensystem Niedergeschrieben wird nicht nur fur die Liturgie auch Volkslieder werden so gesammelt Arno Babadschanjan und Komitas Vardapet in seiner Heimat schlicht Komitas stehen fur die Adaption der alten Musik fur die Moderne Der international beruhmtere Aram Chatschaturjan wird hierfur auch gern in Anspruch genommen 1903 von armenischen Eltern abstammend wuchs er in Tiflis Georgien auf ging 1922 nach Moskau und lebte dort bis zu seinem Tode 1978 als viel geehrter Sowjetburger Sein Grab befindet sich in Jerewan Unbestritten hat kaukasische Folklore sein Schaffen beeinflusst so sein popularstes Werk den Sabeltanz aus dem Ballett Gayaneh 1942 das in keinem Wunschkonzert fehlt Auch die Musik der in jungster Zeit ausserst erfolgreichen armenischstammigen Metal Band System of a Down gilt als in Teilen von armenischer Folklore beeinflusst Siehe auch BearbeitenGeschichte Armeniens Armenische Diaspora Armenische SSR Bergkarabach Armenische Literatur Forschungsgeschichte von Urartu Liste der Herrscher von Armenien Liste von Burgen in Kleinarmenien Liste armenischer Bildhauer Liste armenischer Maler Liste armenischer Komponisten klassischer MusikSchrifttum BearbeitenB N Arakelian G A Tiratzian G D Khachatrian et al Hrsg The Archaeological Monuments and Specimens of Armenia Jerevan Propylaen Kunstgeschichte Bd 3 Byzanz Berlin 1968 Propylaen Kunstgeschichte Erganzungsband 1 Spatantike und fruhes Christentum Berlin 1977 Bezalel Narkiss Hrsg Armenische Kunst Die faszinierende Sammlung des armenischen Patriarchats in Jerusalem Belser Stuttgart 1980 ISBN 3 3 Jean Michel Thierry Armenische Kunst Dokumentation der Kunststatten Herder Freiburg B 1988 ISBN 3 451 21141 6 Jean Michel Thierry Armenien im Mittelalter Verlag Schnell amp Steiner Regensburg 2001 ISBN 3 0 Christina Maranci The Art of Armenia Oxford University Press Oxford 2018 ISBN 9780190269005 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Armenische Kunst Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Allgemein Bearbeiten Grabungsbericht Horom Grabungsbericht Bastam Grabungsbericht Agarak Armenica org Informative Website Armeniens Armenian Studies Program Reich bebilderte Kunstgeschichte Naregatsi Art Institute Zeitgenossische Kunst Armenia Guidebook Der armenische Liturgische Gesang franz Interaktiver Katalog des Munzkabinetts der Staatlichen Museen zu BerlinSpeziell Bearbeiten Ani engl Ani Kathedrale Cilicia Museum engl Dvin St Yiztbuzit Arshile Gorky Arshile Gorky interessante Suchmaschine Kasagh Basilika Khaz engl Erlauterung Ptghni Sis Kirchenschatz Nationalepos Talin Tekor Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Armenische Kunst amp oldid 238929061