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Die Artaxiden oder auch Artashesyan armenisch Արտաշեսյան արքայատոհմ herrschten in Armenien von 189 v Chr bis zu ihrem Sturz durch die Romer im Jahr 12 n Chr Ihr Reich umfasste Grossarmenien Sophene und in Abstanden Kleinarmenien und Teile von Mesopotamien Ihre grossten Gegner waren die Seleukiden und die Parther gegen die die Armenier viele Kriege fuhrten Wahrend der Herrschaft der Dynastie gab es einen betrachtlichen hellenistischen Einfluss in der armenischen Kultur Inhaltsverzeichnis 1 Geschichtlicher Hintergrund 2 Konsolidierung Armeniens unter Artaxias 3 Hellenistische Kultur 4 Armenisches Reich 5 Zerfall 6 Artaxische Konige Armeniens 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksGeschichtlicher Hintergrund Bearbeiten nbsp Die Standarte der ArtaxidenNach dem Geografen Strabon waren Artaxias und Zariadris zwei Satrapen der Seleukiden die jeweils uber die Provinzen Grossarmenien und Sophene herrschten Nach der Niederlage der Seleukiden in der Schlacht bei Magnesia 190 v Chr revoltierten sie und erklarten sich fur unabhangig wobei Artaxias armenisch Արտաշես im Jahr 188 v Chr der erste Konig der Artaxiden in Armenien wurde Doch neuere Untersuchungen zweifeln an diesem Hergang und man glaubt nun dass Artaxias und Zariadris keine auslandischen Generale waren sondern einheimische Personen die mit den Orontiden verwandt waren Dies wird auch aus ihren armenoiranischen Namen deutlich 1 Konsolidierung Armeniens unter Artaxias BearbeitenArtaxias wird als einer der wichtigsten Konige der armenischen Geschichte angesehen Er stellte sich als rechtmassiger Nachkomme der Orontiden da obwohl unklar ist ob er tatsachlich mit dieser Dynastie verwandt war Zu Anfang seiner Herrschaft befanden sich Teile des armenischen Hochlandes unter der Kontrolle der Nachbarreiche Artaxias machte die Wiedervereinigung dieser Lander unter seiner Herrschaft zu einer Prioritat Der griechische Geograf und Historiker Strabon berichtet sowohl uber die Eroberungen Richtung Westen Osten Norden und Suden als auch daruber dass die Bevolkerung der Lander armenisch sprach Entsprechend dem Bericht wurde Armenien obgleich es fruher ein kleines Land war durch Artaxias und Zariadris vergrossert diese waren Generale des Antiochos des Grossen aber spater nach seiner Niederlage herrschten sie als Konige der erste als Konig von Sophene Acisene Odomantis und gewissen anderen Landern und der andere als Konig des Landes um Artaschat und gemeinsam vergrosserten sie ihre Konigreiche durch Abtrennen von Gebieten der umgebenden Nationen Ich meine das Abtrennen von Caspiane and Phaunitis and Basoropeda von dem Land der Meder und das Land entlang des Berges Paryadres und Chorsene und Gogarene welches bis auf die andere Seite des Flusses Kura reichte vom denen der Iberer und Carenitis und Xerxene welches an Kleinarmenien oder anderwo angrenzt sind Teile davon von denen der Chalybes und den Mossynoiker und Acilisene und das Land rund um den Antitaurus von denen der Cataoniern und Taronitis von denen der Syrer und demzufolge sprachen sie alle dieselbe Sprache Strabon Geographika Buch 11 Kapitel 14 Abschnitt 5 Gemass Strabon und Plutarch grundete Artaxias mit der Hilfe des karthagischen Generals Hannibal der Schutz vor den Romern am Konigshof fand die armenische Hauptstadt Artaschat Die Bevolkerung der ehemaligen orontidischen Hauptstadt Jerwandaschat wurde nach Artaschat gebracht Uber ein dutzend Grenzsteine mit aramaischen Inschriften aus der Zeit des Artaxias wurden im heutigen Armenien gefunden Diese wurden schon vor ihrer Entdeckung bei Moses von Choren erwahnt In diesen Inschriften beansprucht Artaxias eine Abstammung von den Orontiden Konig Artaxias Sohn des Orontiden Zariadris Hellenistische Kultur BearbeitenObgleich Grossarmenien nur oberflachlich durch die Eroberungen Alexander des Grossen beruhrt wurde begann das Land im dritten Jahrhundert v Chr unter den Orontiden von der hellenistischen Welt beeinflusst zu werden Unter den Artaxiden erreichte dieser Prozess den Hohepunkt besonders unter Tigranes II dem Grossen Zu der Zeit bezog Armenien viele griechische Elemente in seine Kultur ein Das wird an den zeitgenossischen Munzen deutlich die zum ersten Mal unter den Orontiden herausgegeben wurden Sie folgen klar griechischen Munzen und haben griechische Inschriften Einige Munzen beschreiben den armenischen Konig als Philhellenes Freund der Griechen Griechisches Wissen ist auch durch Pergamente und Felsinschriften belegt Kleopatra von Pontos die Frau des Tigranes lud Griechen wie den Rhetoriker Amphikrates und den Historiker Metrodorus aus Scepsis an den armenischen Hof ein und gemass Plutarch als der romische General Lucullus die armenische Hauptstadt Tigranocerta einnahm fand er eine Gruppe griechischer Schauspieler die in der Stadt waren um fur Tigranes zu spielen 2 Tigranes Nachfolger Artavasdes II verfasste sogar griechische Tragodien Nichtsdestoweniger enthielt die armenische Kultur ein starkes iranisches Element besonders in religiosen Themen 3 Armenisches Reich Bearbeiten nbsp Das Konigreich Armenien unter Tigranes II Unter der Herrschaft Tigranes II stand Armenien auf dem Zenit seiner Macht und war kurzzeitig das machtigste Reich ostlich des Romischen Reiches Artaxias I und seine Nachfolger hatten die Grundlage geschaffen auf der dann Tigranes sein Reich grundete Trotz dieser Tatsache wurde das gebirgige Territorium Armeniens von Nakharars verwaltet die weitgehend autonom waren Tigranes vereinigte sie und schaffte so die innere Sicherheit im Reich Die Grenzen Armeniens erstreckten sich vom Kaspischen Meer bis zum Mittelmeer Zu der Zeit wurde Armenien so expansiv dass die Romer und Parther sich vereinigten um sie zu besiegen Tigranes grundete eine neue Hauptstadt namens Tigranocerta die in einer zentraleren Lage war Grosse Gebiete wurden den Parthern genommen und sie wurden gezwungen mit Tigranes einen Freundschaftsvertrag zu unterzeichnen Iberien Albania und Atropatene verloren auch Gebiete an Armenien und ihre Reste wurden zu Vasallenstaaten Armeniens Die Seleukiden boten Tigranes im Jahr 83 v Chr ihre Krone an und so reichte das Konigreich bis nach Akkon im heutigen Israel was einen Konflikt mit den Hasmonaern verursachte Zerfall BearbeitenRoms Einmischung in Kleinasien beendete Tigranes Reich Tigranes verbundete sich mit Roms grossten Feind Mithridates VI und wahrend des dritten Mithridatischen Krieges im Jahr 69 v Chr fiel Lucullus mit einer Armee ins armenische Reich ein und vertrieb Tigranes aus Tigranocerta Im Jahr 66 v Chr zwang Lucullus Nachfolger Pompeius Tigranes schlussendlich zum aufgeben Pompeius reduzierte Armenien auf seine ehemaligen Grenzen aber er erlaubte es Tigranes als ein Verbundeter Roms auf den Thron zuruckzukehren Von da an wurde Armenien zu einem Pufferstaat zwischen den konkurrierenden Reichen der Romer und Parther Tigranes Erbe Artavasdes II hielt die Allianz mit Rom aufrecht und gab dem General Marcus Licinius Crassus hilfreiche Ratschlage auf dessen Feldzug gegen die Parther die aber unbeachtet blieben und so zu Crassus Niederlage in der Schlacht bei Carrhae fuhrten Als Marcus Antonius Verwalter des romischen ostlichen Provinzen wurde fing er an die Loyalitat Artavasdes der seine Tochter dem Erben des parthischen Thrones zu Frau gab zu hinterfragen 35 v Chr fiel er in Armenien ein und schickte Artavasdes in Gefangenschaft nach Agypten wo er spater hingerichtet wurde Antonius setzte seinen sechsjahrigen Sohn mit Kleopatra VII Alexander Helios auf den Thron Artavasdes Sohn Artaxias II erhielt Hilfe von den Parthern nahm sich den Thron zuruck und massakrierte die romische Garnison in Armenien wurde aber nach zehn Jahren Herrschaft ermordet Das Konigreich zerbrach wegen eines Burgerkrieges zwischen proromischen und proparthischen Parteien bis es schliesslich ein Protektorat unter dem Imperator Augustus wurde Die Artaxidendynastie versank im Chaos lange bevor die Arsakiden ihnen als neue Herrscher nachfolgten 4 Artaxische Konige Armeniens BearbeitenArtaxias I 188 165 Artavasdes I Tigranes I Tigranes II 95 55 Artavasdes II 55 34 Artaxias II ca 30 20 Tigranes III 20 8 6 Tigranes IV 8 5 Artavasdes III 5 2 Tigranes IV 2 Mal und Erato 2 v Chr 1 n Chr Artavasdes IV 4 6 Tigranes V and Erato c 6 14 Anmerkung Einige der Daten sind ungefahr oder zweifelhaft 5 Einzelnachweise Bearbeiten Richard Hovannisian S 47 48 Grousset S 90 91 This section Hovannisian S 50 52 This section Hovannisian S 58 62 Hovanissian S 62Literatur BearbeitenRichard G Hovannisian The Armenian People From Ancient to Modern Times Vol I The Dynastic Periods From Antiquity to the Fourteenth Century Verlag Palgrave Macmillan 2004 ISBN 1403964211 Rene Grousset Histoire de l Armenie des origines a 1071 Verlag Payot 1947 1995 neu ediert ISBN 2228889121 Weblinks BearbeitenArmenian History Armenian Highland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Artaxiden amp oldid 236404191