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Der Mord an Walter Lubcke geschah am 1 Juni 2019 in Istha Der hessische Rechtsextremist Stephan Ernst totete den Kasseler Regierungsprasidenten Walter Lubcke CDU vor dessen Wohnhaus mit einem Revolverschuss aus geringer Entfernung in den Kopf Walter Lubcke 2009 Ernst wurde am 15 Juni 2019 als dringend tatverdachtig festgenommen und durch DNA Spuren am Hemd des Opfers und an der Tatwaffe uberfuhrt Sein erstes Gestandnis widerrief er spater und stellte seinen Helfer Markus H als ausfuhrenden Tater dar In seinem Strafprozess gestand er jedoch er selbst habe geschossen H sei dabei gewesen Am 28 Januar 2021 verurteilte das Oberlandesgericht Frankfurt am Main Ernst zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe und stellte fest Aus seiner von Rassismus getragenen volkisch nationalen Grundhaltung heraus habe er seinen Auslanderhass zunehmend auf Lubcke projiziert und ihn schliesslich erschossen um ihn fur seine Haltung in der Fluchtlingspolitik zu bestrafen und andere von einer Politik der Weltoffenheit abzuhalten H erhielt wegen Verstosses gegen das Waffengesetz eine Bewahrungsstrafe von 18 Monaten Ernst und H gehorten zur Kasseler Neonazi Szene und hatten am 14 Oktober 2015 eine Burgerversammlung in Lohfelden besucht Dort hatte Lubcke die Aufnahme von Fluchtlingen mit Bezug auf Nachstenliebe und das Grundgesetz gegen Zwischenrufe verteidigt H hatte Lubckes Antwort im Internet verbreitet und so jahrelange Anfeindungen und Morddrohungen gegen ihn ausgelost Ernst und H hatten gemeinsam ein Waffenlager angelegt und Schiessen trainiert Der Mord loste eine anhaltende breite offentliche Debatte in Deutschland aus unter anderem uber die Kenntnisse der deutschen Sicherheitsbehorden vom Taterumfeld die mogliche Mitverantwortung der rechtspopulistischen Partei Alternative fur Deutschland AfD das Verhaltnis der CDU zur AfD Angriffe auf Kommunalpolitiker und mangelnde Strafverfolgung von Hasskriminalitat in sozialen Netzwerken Inhaltsverzeichnis 1 Ermittlungen 1 1 Mordfall Lubcke 1 2 Aussagen des Taters 1 3 Herkunft der Tatwaffe 1 4 Messerangriff auf Iraker 2016 1 5 Schuss auf Geschichtslehrer 2003 1 6 Feindesliste und ausgespahte Objekte 2 Tater 2 1 Herkunft 2 2 Straftaten 2 3 Bezuge zu Neonazis in Hessen 2 4 Bezuge zum NSU Umfeld 2 5 Bezuge zu AfD und Identitaren 3 Mogliche Helfer 3 1 Markus H 3 2 Elmar J 3 3 Alexander S 3 4 Arbeitskollegen 4 Kenntnisse der Sicherheitsbehorden 4 1 Aktenvermerke 4 2 V Leute im Taterumfeld 5 Reaktionen 5 1 Hasskommentare und Drohungen 5 2 Politik 5 3 Medien 5 4 Zivilgesellschaftliche Organisationen 5 5 Wissenschaft 5 6 Massnahmen der Lander 5 7 Massnahmen des Bundes 6 Strafprozess gegen Stephan Ernst und Markus H 6 1 Auftakt 6 2 Die Anwalte der Angeklagten 6 3 Beweisaufnahme zum Mord an Lubcke 6 4 Beweisaufnahme zu Markus H 6 5 Beweisaufnahme zum Angriff auf Ahmed I 6 6 Schlusspladoyers 6 7 Urteil 6 8 Revisionsverfahren 7 Strafprozess gegen Elmar J 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseErmittlungen BearbeitenMordfall Lubcke Bearbeiten Um 00 30 Uhr am 2 Juni 2019 fand Lubckes jungerer Sohn den Vater leblos auf der Veranda seines Hauses Die Kreisklinik Wolfhagen stellte um 2 35 Uhr seinen Tod fest Laut der Obduktion hatte ein aus grosser Nahe auf seinen Kopf abgefeuertes Geschoss ihn getotet Weil keine Waffe bei ihm lag nahm die Polizei ein Totungsdelikt an 1 Das Hessische Landeskriminalamt LKA und das Polizeiprasidium Nordhessen bildeten eine gemeinsame Sonderkommission die in alle Richtungen ermittelte 2 Wegen jahrelanger Morddrohungen aus rechten Kreisen gegen Lubcke wurde rasch ein rechtsextremes Tatmotiv vermutet Im Oktober 2015 hatte er eine geplante Fluchtlingsunterkunft in Lohfelden offentlich verteidigt und auf Zwischenrufer geantwortet Wer die Werte der Verfassung ablehne dem stehe es jederzeit frei Deutschland zu verlassen Besucher hatten seine Antwort als Videoausschnitt im Internet verbreitet LKA Prasidentin Sabine Thurau sah anfangs keine Hinweise auf einen Zusammenhang der Tat mit diesen Mordaufrufen und bat um Verzicht auf Spekulationen dazu Die Ermittler erklarten Lubcke sei vor dem Mord nicht gefahrdet gewesen 2 Sie wollten die Botschaften gegen Lubcke jedoch auf strafrechtlich relevante Inhalte und mogliche Zusammenhange mit der Tat hin prufen 3 Die Ermittler erhielten durch Zeugenaufrufe und eine Sendung Aktenzeichen XY ungelost bis zum 8 Juni rund 160 Hinweise 4 darunter Videos von der Kirmes die zur Tatzeit neben Lubckes Anwesen stattgefunden hatte 5 Am 8 Juni 2019 nahm die Polizei einen Sanitater fest der in der Tatnacht Erste Hilfe geleistet und Blutspuren weggewischt hatte um der Familie den Anblick zu ersparen Nach einem langen Verhor kam er wegen fehlender Anhaltspunkte fur seine Tatbeteiligung am Folgetag wieder frei Weil Angehorige und Arzte anfangs von einem Herzversagen oder Schlaganfall ausgingen hatte man Lubckes Hemd im Krankenhaus weggeworfen Es wurde spater geborgen und kriminaltechnisch untersucht Darauf fand sich eine einzelne Hautschuppe die mit der in einer DNA Analysedatei gespeicherten DNA eines vorbestraften Rechtsextremen ubereinstimmte Nur dadurch kamen die Ermittler auf die Spur des Taters 6 Am 15 Juni 2019 nahm ein Spezialeinsatzkommando Ernst in seinem Wohnhaus in Kassel fest und brachte ihn in die Justizvollzugsanstalt Kassel I Er machte zunachst keine Aussagen 7 Laut einem Zeugen hatten sich in der Tatnacht nach einem Schussgerausch ein VW Caddy und ein weiterer Pkw schnell vom Tatort entfernt Ernst fuhr einen VW Caddy der auf den Namen seiner Ehefrau zugelassen war Zudem fand man in seiner Wohnung den Schlussel fur einen weiteren Pkw den er am Mordtag verkauft haben wollte Daher wurden Mittater vermutet 8 Der zweite Pkw ein Skoda wurde Ende Juni 2019 in Forstfeld Kassel rund 1000 Meter von Ernsts Wohnung entfernt sichergestellt Er gehorte Ernsts Schwiegervater in Thuringen Ernst soll ihn kurz vor der Tatnacht ubernommen haben 9 Ernst wohnte in Kassel rund einen Kilometer von der Erstaufnahmeeinrichtung und zwei Kilometer vom Burgerhaus in Lohfelden entfernt Er hatte sich in einem Chat uber Lubckes dortigen Auftritt emport und ihn Volksverrater genannt 10 Laut seinen Handydaten hatte er unter dem Nutzernamen Game Over viele Hasskommentare gepostet und etwa gedroht Entweder diese Regierung dankt in kurze ab oder es wird Tote geben Schluss mit Reden es gibt tausend Grunde zu handeln und nur noch einen nichts zu tun Feigheit 11 Ernst war Mitglied des Schutzenclubs Sandershausen in Niestetal bei Kassel aber nach Angaben des Vorsitzenden ohne Zugang zu Schusswaffen In seiner Wohnung lagen eine Schreckschusspistole und Antrage fur eine Erlaubnis zum legalen Waffenbesitz Wegen eines moglichen rechtsterroristischen Tathintergrunds ubernahm Generalbundesanwalt Peter Frank ab 17 Juni 2019 die Ermittlungen 12 Ab 25 Juni 2019 untersuchten funf Bundesanwalte und 80 Sonderermittler gefundene Spuren Tathergang Tatausloser eine Verbindung zwischen Tater und Opfer sowie Ernsts mogliche Kontakte zu anderen Rechtsextremen vor allem zu Autonomen Nationalisten und rechtsterroristischen Gruppen in seiner Region Weil Hessens Innenministerium nach 2009 keine solchen Kontakte Ernsts registriert hatte wurde vermutet dass er dem rechtsterroristischen Konzept Fuhrerloser Widerstand folgte oder sich seit 2015 erneut radikalisiert hatte 13 Bis zur Anklage wurde als wahrscheinlicher Tatverlauf ermittelt Am 1 Juni 2019 gegen 19 30 Uhr holte Ernst seinen Revolver aus seinem hauslichen Buro fuhr mit dem Pkw seines Schwiegervaters und ohne Mobiltelefon nach Istha und wartete auf einem Parkplatz auf die Nacht Dann fuhr er in Lubckes Wohnstrasse stellte den Pkw ab hangte sich einen Rucksack mit der geladenen Tatwaffe um ging zu einer Pferdeweide am Ortsrand und beobachtete rund 20 Minuten lang Lubckes Haus Eine Zeugin sah einen Mann mit Kappe und Rucksack der kurz vor Mitternacht die Pferdeweide betreten und das Haus mit einem 15 Zentimeter langen Rohr betrachtet habe In einem schwarzen Rucksack im Kofferraum des benutzten Pkw fand sich spater ein Warmebildmonokular aus der Tatnacht mit einer Fotografie von Lubckes Terrasse Als Ernst am Haus ein Licht aufleuchten sah Lubckes iPad soll er sich endgultig zum Ausfuhren des Mordes entschlossen haben Er stieg durch den Zaun der Pferdeweide und lief mit dem gespannten Revolver in der Hand auf das Haus zu Lubcke sass eine Zigarette rauchend auf seiner Terrasse Zwischen 23 20 und 23 30 Uhr trat Ernst an ihn heran und schoss auf ihn Das Geschoss traf Lubcke oberhalb des rechten Ohres und totete ihn sofort 14 Aussagen des Taters Bearbeiten Am 25 Juni 2019 legte Ernst im Polizeiprasidium Kassel ein Gestandnis ab Er habe die Lohfeldener Burgerversammlung im Oktober 2015 besucht Lubckes Aussage dort habe ihn standig beschaftigt und sei ein wesentlicher Tatgrund gewesen Er sah darin laut Chatnotizen einen Beleg das deutsche Volk solle durch Auslander ersetzt werden Grosser Austausch Er sei mit einem VW Caddy zum Tatort gefahren habe die Tat jedoch allein verubt Generalbundesanwalt Peter Frank informierte den Innenausschuss des Bundestages uber Ernsts Aussage Frank kundigte an ihn wegen Mordes aus Heimtucke und niedrigen Beweggrunden anzuklagen weil er Lubcke zuhause sitzend uberrascht und aus rechtsextremem Hass getotet habe Ernsts erster Anwalt Dirk Waldschmidt bestatigte das Gestandnis 15 Ernst gestand auch seine Hasskommentare im Netz Als Game Over habe er sinngemass gefragt wann wir zuruckschlagen und viele Tote angekundigt Laut Ermittlern schaltete er sein Mobiltelefon vor der Tat aus und danach wieder an 16 Am Tag nach der Tat habe er die Tatwaffe in einem Seesack mit zur Arbeit genommen und auf dem Gelande seines Arbeitgebers vergraben Am Ende der Schicht habe er einen Kollegen um ein Alibi bei Polizeinachfragen gebeten 17 Dies werteten die Ermittler als Hinweise auf eine konspirativ geplante Tat Unklar blieb zunachst wann Ernst beschloss Lubcke zu toten und warum er gestand 16 Laut dem Gestandnis verubte Ernst den Mord bewusst wahrend der Kirmes um unerkannt zu bleiben und Kirmesbesucher zu verstoren Sie feierten als ob die Welt in Ordnung sei aber um uns herum sterben doch die Leute ich mochte dass der Terror zu ihnen kommt 18 Laut Medienrecherchen hatte Ernst selbst nach Lubckes Aussagen auf der Lohfeldener Burgerversammlung Ich glaub s nicht und verschwinde gerufen Im ersten Gestandnis erlauterte er ausfuhrlich das Reifen seines Totungsplans Nach 2009 habe er sich aus der rechten Szene gelost um ein normales Leben mit Familie und Beruf zu fuhren Er habe sein fruheres Weltbild als falsch erkannt 2013 oder 2014 habe er Markus H als Leiharbeiter bei der Bahntechnikfirma seines Arbeitgebers wiedergetroffen H habe ihn bei einem lokalen Schutzenverein eingefuhrt Zum Schutz fur seine Familie vor Auslanderkriminalitat habe er H 2014 erstmals gebeten ihm Feuerwaffen zu besorgen 2015 habe ihn H zu Lubckes Auftritt in Lohfelden mitgenommen Dann habe er jahrelang uberlegt Lubcke zu toten und dessen Wohnanschrift gegoogelt 2017 und 2018 sei er mit einer Pistole nach Istha gefahren aber jedes Mal froh gewesen die Tat nicht ausgefuhrt zu haben Sein Totungsplan sei durch die Kolner Silvesternacht 2015 16 den islamistischen Anschlag in Nizza 2016 Videos von weiteren islamistischen Anschlagen sowie die Ermordung zweier nordeuropaischer Frauen in Marokko gewachsen Fur all das habe er Lubcke Mitschuld gegeben aber mit niemandem daruber geredet Schliesslich habe er ihn wortlos erschossen 19 Am 2 Juli 2019 widerrief Ernst vor dem Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof BGH in Karlsruhe sein Gestandnis Sein neuer Anwalt Frank Hannig begleitete ihn Die Ermittlungen wurden unverandert fortgesetzt 20 Nachdem Details aus dem ersten Gestandnis berichtet wurden stellte Hannig am 8 Juli 2019 Strafanzeige wegen des Verdachts auf Geheimnisverrat Diese Details konnten nur aus der Ermittlungsakte stammen und seien offenbar gezielt veroffentlicht worden 21 Im November 2019 bestatigte Ernst gegenuber Journalisten seinen Besuch der Lohfeldener Burgerversammlung und seine Wut uber Lubckes Aussagen Markus H habe die Waffen ins Spiel gebracht sie standig mit politischen Themen verknupft und sein Umfeld immer aufgestachelt Sein Kontakt zu ihm sei ein entscheidendes Verhangnis gewesen Er kundigte ein neues Gestandnis an Sein Anwalt behauptete nun mit Ernst sei ein zweiter Mann bei der Tat anwesend gewesen und diese sei anders als ermittelt verlaufen 22 Am 8 Januar 2020 gab Ernst in seinem zweiten Gestandnis an in der Tatnacht sei H mit ihm zu Lubckes Haus gefahren um diesen mit der Waffe einzuschuchtern Auf der Terrasse habe es eine verbale Auseinandersetzung mit Lubcke gegeben Dann habe sich aus der Tatwaffe die H gehalten habe ein Schuss gelost Ernsts fruherer Anwalt Dirk Waldschmidt habe ihm geraten die Tat auf sich zu nehmen und ihm dafur finanzielle Vorteile und Schutz fur seine Familie versprochen Waldschmidt bestritt dies H s Anwalt Bjorn Clemens stellte Ernsts Glaubwurdigkeit wegen standig neuer Tatverlaufsversionen in Frage Spuren zu einem zweiten Tater wurden nicht gefunden 23 Beim Haftprufungstermin am 3 Marz 2020 beschloss der BGH Ernst und H weiter in Untersuchungshaft zu halten Ernst sei weiter Hauptverdachtiger Sein erstes Gestandnis passe zur Spurenlage weil an der Tatwaffe und Munition nur seine DNA gefunden wurde Auch der Verlauf des Schusskanals und die Zigarette die Lubcke laut Zeugen nach der Tat noch in der Hand hielt sprachen eher dafur dass der Schutze sich dem Opfer unbemerkt genahert habe Ernsts zweites Gestandnis sei daher wenig glaubhaft H bleibe der Mordbeihilfe dringend verdachtig weil er eng mit Ernst befreundet gewesen sei sein rechtsradikales Gedankengut geteilt Schiessubungen und politische Demonstrationen mit ihm unternommen habe Dies habe Ernst Zuspruch und Sicherheit vermittelt 24 Auf einem verschlusselten USB Stick aus der Zeit vor 2010 hatte Ernst Vorsichtsregeln eingescannt Textil und DNA Spuren am Tatort seien zu vermeiden gute Ortskenntnisse seien wichtig Ferner hatte er ausgesagt er habe fur die Autofahrt nach Istha Tarnkennzeichen uber den echten Kennzeichen befestigt und spater wieder entfernt Darum sah der BGH eine planvolle Vorgehensweise bei dem Mord und bezweifelte Ernsts spatere Angabe er und H seien Lubcke unmaskiert gegenubergetreten Damit hatten sie sich der Gefahr ausgesetzt dass Lubcke sie identifizieren konne 25 Herkunft der Tatwaffe Bearbeiten 2016 hatte Ernst eine Waffensachkundeprufung abgelegt um eine Waffenbesitzkarte zu beantragen 26 Am 27 Juni 2019 zeigte er der Polizei ein Erddepot auf dem Firmengelande seines Arbeitgebers in dem mehrere Revolver eine Pumpgun und eine Maschinenpistole vom Typ Uzi mit Munition versteckt waren Die Polizei nahm dann zwei von Ernst genannte Personen als mogliche Mordbeihelfer fest Elmar J aus dem Kreis Hoxter der Ernst 2016 die Tatwaffe verkauft haben soll und Markus H aus Kassel der diesen Kauf vermittelt haben soll Bis dahin war den Behorden nur H als Rechtsextremist bekannt 27 Elmar J hatte Ernst mehrere Waffen beschafft darunter die Maschinenpistole Ihre Herkunft und weitere Waffenkaufer wurden ermittelt 19 Laut dem Generalbundesanwalt kannten H und J Ernsts Totungsplane nicht aber seine rechtsextreme Haltung Sie hatten ein mogliches politisches Verbrechen mit den verkauften Waffen billigend in Kauf genommen Zudem verkaufte Ernst selbst Waffen an zwei Manner im Raum Kassel die jedoch nicht an seiner Tat beteiligt gewesen sein sollen 28 Nach einem ballistischen Gutachten stammte die fur Lubcke todliche Kugel aus einem kurzlaufigen Revolver der brasilianischen Marke Rossi vom Kaliber 38 Special Dieser lag in dem Erddepot zu dem Ernst die Ermittler gefuhrt hatte 29 In der Revolvertrommel steckten vier scharfe Patronen und eine leere Hulse Die Waffe war nach dem Mord gereinigt eingefettet und wie die ubrigen Waffen in blaue Mullsacke verpackt worden 18 Im Oktober 2019 pruften die Ermittler ob die Tatwaffe von der von Peter Borchert gefuhrten rechtsextremen Terrorgruppe Combat 18 Pinneberg stammte Ernst war 2003 zu deren Treffen gegen die Wehrmachtsausstellung in Neumunster gefahren Bei der Gruppe hatte die Polizei damals vier Rossi Revolver sichergestellt Ein Mitglied Bernd T lebte zuletzt in Nordhessen 30 Ermittelt wurde dann dass ein fruherer Schweizer Waffenhandler die Tatwaffe 1987 aus Brasilien importiert und einem Schweizer verkauft hatte Der Kaufer behauptete er besitze den Revolver noch Familienangehorige fanden aber nur die leere Verpackung und erklarten der Kaufer leide heute an Demenz Der weitere Weg der Waffe blieb unklar In Ernsts Wohnhaus fanden sich zudem funf Schalldampfer ein Zielfernrohr 1394 Schuss Munition und eine Dashcam Deren Videoaufnahmen vom Haus und Auto Lubckes waren um 2015 aus dem VW Caddy von Ernsts Frau heraus gefilmt worden 31 Zwei der Schalldampfer passten zu Kleinkaliberpistolen im Erddepot Ernsts Insgesamt besass er acht scharfe Waffen und erhebliche Mengen Munition dafur Zudem hatte H ihm einen Karabiner vom Typ Mauser 98K illegal uberlassen Gegenuber BGH Haftrichtern erklarten Ernst und H sie hatten aufgrund der Zuwanderung von Auslandern und einer damit zusammenhangenden zunehmenden Kriminalitat burgerkriegsahnliche Zustande befurchtet und dazu auch zielgenaue Distanzwaffen gebraucht Der BGH bestritt dies Langwaffen sprachen nicht fur Selbstverteidigung sondern dafur dass die beiden die in ihrer Vorstellungswelt stattfindende Invasion von Zuwanderern aktiv und gewaltsam bekampfen wollten Dass Ernst die Tatwaffe mitsamt der leeren Hulse nicht beseitigte sondern professionell schussbereit herrichtete und vergrub deutete darauf hin dass er oder Mitwisser sie spater wieder benutzen wollten Er hatte die Preisgabe des Depots damit begrundet er wolle die Waffen sicherstellen lassen Ein Arbeitskollege habe ihm beim Vergraben geholfen Dieser bestritt das besass aber mehrere eigene Waffen und zugehorige Munition die er von Ernst gekauft haben soll 18 Messerangriff auf Iraker 2016 Bearbeiten Am 6 Januar 2016 hatte ein Unbekannter den irakischen Asylbewerber Ahmed I in Lohfelden mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt 13 Eine Uberwachungskamera zeigte grobkornige Videoaufnahmen des Taters der auf einem Fahrrad floh 32 Die Polizei vermutete damals zunachst einen Raububerfall Drogen und Schleuserkriminalitat im Opferumfeld Spater befragte sie als Messerstecher aufgefallene Straftater der Region darunter Ernst Er gab an er kenne die Unterkunft in Lohfelden habe von dem Angriff gehort und an jenem Abend frei gehabt Alibizeugen nannte er nicht Dennoch wurde sein Haus damals nicht durchsucht 33 Er wohnte 2 5 Kilometer vom Tatort entfernt Sein Fahrrad als mogliches Fluchtfahrzeug wurde untersucht jedoch ergebnislos 34 Laut seinem ersten Gestandnis 2019 war Ernst am 6 Januar 2016 aufgebracht uber die Silvesterereignisse in Koln durch Kassel Forstfeld nahe Lohfelden gelaufen und hatte Wahlplakate von Grunen und SPD abgetreten Dabei habe er einen Auslander getroffen und ihn angebrullt man musse Leuten wie ihm den Hals abschneiden Einen gewaltsamen Angriff bestritt er 35 Am 25 Juli 2019 durchsuchte die Polizei Ernsts Haus nach Spuren zu dem Messerangriff von 2016 36 Im Keller fanden sie ein Messer mit DNA Spuren das sie fur die Tatwaffe hielten Laut der spateren Anklageschrift hatte sich Ernst am 5 Januar 2016 gegenuber seiner Mutter uber die Silvesternacht in Koln emport fuhr am Folgetag mit dem Fahrrad zur Unterkunft in Lohfelden und rammte dem Iraker das Messer von hinten in den Rucken 33 um Angst unter den in der Bundesrepublik Deutschland Schutz suchenden Menschen fremder Herkunft zu verbreiten 14 Im September 2019 ubernahm der Generalbundesanwalt auch dazu die Ermittlungen 37 Ab Marz 2020 sah er einen hinreichenden Verdacht dass Ernst jenen Messerangriff begangen habe und kundigte an ihn auch dieses Mordversuchs anzuklagen 35 Schuss auf Geschichtslehrer 2003 Bearbeiten In einem verschlusselten Laptop Ordner von 2002 hatte Ernst personliche Daten eines Kasseler Geschichtslehrers und aktiven Antifaschisten gesammelt Am 20 Februar 2003 fruhmorgens schossen Unbekannte gezielt auf den Lehrer als er in seiner Kuche stand Das Projektil durchschlug ein Fenster und einen Rollladen und verfehlte seinen Kopf nur knapp Er hatte zuvor Drohungen aus der Kasseler Neonaziszene erhalten und vermutete den oder die Tater dort 31 Weil die Jalousie des Kuchenfensters heruntergelassen gewesen war hatten die Ermittler den Anschlag 2003 nur als versuchte schwere Korperverletzung eingestuft Deshalb wurden wichtige Asservate wie das Geschoss und die staatsanwaltschaftliche Akte zu dem Vorgang nach zehn Jahren vernichtet Bei einer als Mordversuch eingestuften Tat waren sie erhalten geblieben 38 Da auch Ernst damals zur Kasseler Neonaziszene gehort hatte nahm der Generalbundesanwalt im November 2019 auch zu diesem ungeklarten Fall neue Ermittlungen auf Bis dahin fanden sich keine Spuren dass Ernst damit zu tun hatte 31 Feindesliste und ausgespahte Objekte Bearbeiten Im November 2019 fand das hessische LKA in Ernsts Datentragern eine Feindesliste mit Daten von 60 offentlich bekannten Personen Rathausern im Grossraum Kassel und weiteren Objekten Die Daten hatte er grossenteils von 2001 bis 2007 gesammelt 39 Unter den rund 60 Namen waren der im Jahr 2003 angegriffene Geschichtslehrer Journalisten die etwa uber Demonstrationen der NPD berichtet hatten 40 Lokalpolitiker von SPD Grunen und PDS sowie Mitglieder der Judischen Gemeinde in Kassel Dateiordner trugen Titel wie Juden Kassel oder Daten Synagoge Darin speicherte Ernst Namen Kfz Kennzeichen Telefonnummern Adressen und archivierte Zeitungsartikel uber jene Personen Ferner hatte er Notizen zu Synagogenbesuchern gemacht diese also ausgespaht Zudem hatte er Anleitungen zum Bau von Bomben und Texte zum Untergrundkampf nach dem Vorbild der Werwolf Einheiten gespeichert Er notierte als Terrorziele kamen Beamte Stadtratsmitglieder oder manchmal ein Burgermeister in Frage und schrieb Alles was der Vernichtung der Feinde dient ist gut Nach dem Fund informierte die hessische Polizei alle Betroffenen und erhohte die Kontrollen an der Kasseler Synagoge Deren Vorsitzende Ilana Katz und manche Gemeindemitglieder befurchteten die Daten konnten trotz des Alters noch bei anderen Rechtsextremen kursieren 17 In alteren Notizen hatte Ernst alle anti deutschen Krafte und Menschen zu seinen Feinden gezahlt die Rassenschande begehen gegen sie brauche er Waffen Spater hatte er Adressen und Autokennzeichen von Einzelpersonen gesammelt Demnach hatte er schon Jahre vor dem Mord an Lubcke Mordanschlage erwogen 18 Tater BearbeitenHerkunft Bearbeiten Stephan Ernst wurde 1973 in Wiesbaden geboren und wuchs ab 1984 in Holzhausen uber Aar auf einem Ortsteil von Hohenstein Untertaunus 41 Er ging dort zur Schule und wohnte bis 1999 im Ort Er soll keinen Kontakt zu Gleichaltrigen und Vereinen gehabt haben Bereits in den 1980er Jahren fiel er durch rassistische Angriffe auf 42 Er ist verheiratet hat zwei Kinder und lebte bis zu seiner Festnahme im Osten von Kassel 43 Straftaten Bearbeiten Ernst hatte laut dem Bundeszentralregister mehrere Vorstrafen Einige seiner Straftaten waren auslanderfeindlich und rassistisch motiviert 44 Im April 1989 als 15 Jahriger legte er ein Feuer im Wohnhaus eines turkischen Mitschulers in Michelbach Aarbergen Nach spaterer Eigenaussage interessierte er sich damals fur die Partei Die Republikaner die 1989 im Rheingau Taunus Kreis 10 5 Prozent der Wahlerstimmen errang Seine Freunde hatten immer Messer dabei gehabt Mit einem Messer erstach ein Rechtsextremer der Gruppe Taunusfront 1990 den Kurden Nihat Yusufoglu 45 Im November 1992 griff Ernst in einer offentlichen Toilette im Wiesbadener Hauptbahnhof einen turkischen Imam mit einem Messer an und verletzte ihn lebensgefahrlich 46 Der Angriff erfolgte erst von hinten und dann von vorn Vor Gericht gab Ernst an er habe sich sexuell belastigt gefuhlt und es als besonders belastend empfunden dass es sich bei dem Zeugen erkennbar um einen Auslander handelte Er wurde wegen versuchten Totschlags auf Bewahrung verurteilt 47 1993 verurteilte ihn das Amtsgericht Wiesbaden wegen Diebstahls zu einer Jugendstrafe von zehn Monaten auf Bewahrung 48 Im selben Jahr griff er eine Asylbewerberunterkunft in Steckenroth mit einer selbstgebauten Rohrbombe an die er auf den Rucksitz eines Pkw legte den er dann zwischen den Wohncontainern anzundete Die Bewohner loschten den Brand rechtzeitig bevor die Bombe detonierte In der Untersuchungshaft schlug Ernst mit einem Stuhlbein auf einen auslandischen Mitgefangenen ein 47 Das Landgericht Wiesbaden wertete die Ausgangstat als das versuchte Herbeifuhren einer Sprengstoffexplosion 48 1995 verurteilte es Ernst dafur sowie wegen des Angriffs von 1992 und der Verletzung des Mithaftlings 1994 zu insgesamt sechs Jahren Jugendstrafe 44 2003 beging Ernst laut Ermittlungsakte einen gemeinschaftlichen Totschlag in Kassel und mehrere Verstosse gegen das Waffen und Versammlungsgesetz 49 2003 und 2005 wurde er fur zwei Korperverletzungen 2004 fur eine Beleidigung 2006 fur den Besitz eines verbotenen Gegenstands zu Geldstrafen verurteilt Am 1 Mai 2009 griff er mit rund 400 Neonazis die Erster Mai Demonstration des DGB in Dortmund mit Steinen Holzstangen und Fausten an Dafur erhielt er eine siebenmonatige Haftstrafe auf Bewahrung Weitere Strafverfahren wegen Brandstiftung Totschlag gefahrlicher Korperverletzung und Raub wurden mangels Indizien eingestellt das letzte 2004 48 Bezuge zu Neonazis in Hessen Bearbeiten Bis zu seiner Festnahme im Dezember 1993 hatte Ernst seine auslanderfeindlichen Straftaten allein verubt Ab 1995 in seiner ersten Haft las er die rechtsextreme Zeitschrift Nation und Europa 47 und schrieb deren Redaktion einmal einen Leserbrief Damals arbeitete Tino Brandt V Mann und Leiter des Thuringer Heimatschutzes THS im Verlag der Zeitschrift die als wichtigstes rechtsextremes Theorieorgan galt 45 Ende 1999 nach seiner Haftentlassung fand Ernst sofort Anschluss an die rechtsextreme Szene im Raum Kassel wohl mit Hilfe seines Schwiegervaters Dessen Pkw wurde von 2000 bis 2004 ofter bei rechtsextremen Veranstaltungen registriert darunter Treffen der Hilfsorganisation fur nationale politische Gefangene und deren Angehorige HNG 50 Von 2000 bis 2004 war Ernst Mitglied im NPD Kreisverband Kassel Nach dessen Angaben von 2019 soll er diesem nur fur wenige Monate angehort haben 51 Im Februar 2002 trat der bisherige Vorsitzende der NPD Kassel zuruck Ernst der intern den Spitznamen NPD Stephan trug war als Nachfolger vorgesehen ubernahm das Amt aber nach einem Gesprach mit dem bisherigen Chef nicht 52 2004 wurde er wegen nicht gezahlter Mitgliedsbeitrage aus der NPD Kartei geloscht Weitere Kontakte mit ihm bestritt die NPD 51 Laut EXIF Recherche amp Analyse hatte Ernst 2002 in Kassel Kontakt mit Stanley Roske der heute fuhrendes Mitglied der deutschen Sektion von Combat 18 ist Fur einen Szeneaussteiger war Ernst damals ein sehr gefahrlicher Typ 53 Er hatte laut Exif damals auch mit Michel Friedrich von der Oidoxie Streetfighting Crew Kontakt die sich als deutscher Arm von Combat 18 zu etablieren versuchte 54 Friedrich gehorte zur Hardcore Crew Kassel und raumte im NSU Prozess 2013 2018 einen Kontakt zum NSU Terroristen Uwe Bohnhardt ein 2019 behauptete er jedoch er sei aus der Szene ausgestiegen und habe Ernst seit 2010 nicht mehr gesehen 55 Im August 2002 nahm Ernst mit Mike Sawallich dem damaligen Chef der hessischen Jungen Nationalisten JN an politischen Aktionen teil aber ohne Fuhrungsrolle 56 2004 demonstrierte er mit dem neonazistischen Volkstreuen Komitee fur gute Ratschlage in Gladenbach 47 Dabei wurde er zusammen mit mehreren Anhangern der gewaltbereiten Neonazigruppe Blood and Honour polizeilich uberpruft 13 Am 6 Februar 2007 demonstrierte Ernst mit Mike Sawallich und anderen Neonazis in Kassel gegen eine DGB Veranstaltung zum Thema Alte und neue Strategien der extremen Rechten Ernst trug dabei ein Schild mit der Aufschrift Schluss mit der Verteufelung deutscher Patrioten provozierte Muslime unter den Gegendemonstranten und loste so die folgende Schlagerei mit aus 57 Mike Sawallich postete am 21 Juni 2019 auf Facebook ein Jugendfoto das ihn Arm in Arm mit Ernst zeigte und nannte ihn der beste Kamerad Darum hielten Ermittler aktuelle Kontakte Ernsts zu hessischen Neonazis fur moglich 56 Ab 2010 baute sich Ernst eine burgerliche Existenz mit Familie Eigenheim und Schichtarbeit in einer Fabrik auf ohne seine fortbestehende rechtsextreme Einstellung nach aussen zu zeigen 13 Er arbeitete zuletzt bei einem Kasseler Bahntechnikhersteller und war Bogenschutze im Schutzenverein Zugleich verfasste er unter dem Alias Game Over im Internet Hasskommentare 58 Vermutet wurde dass Ernst sich ab 2010 an die strategischen Leitlinien von Blood and Honour hielt Nach deren Field Manual sollten besonders deutsche Kader und Einzelne den fuhrerlosen Widerstand durch voneinander unabhangige direkte Aktionen von Gewalt und oder Sabotage ausuben dabei jeden Kontakt mit dem legalen Teil des politischen Kampfes zur eigenen Sicherheit vermeiden und sich mit einer burgerlichen Fassade tarnen Combat 18 verlangte zeitweise Mitgliedsbeitrage streng geregelte Bruderpflichten und absolute Verschwiegenheit gegenuber Aussenstehenden Dass sich die deutsche Sektion laut BMI auf interne Treffen und den Besuch von Musikveranstaltungen beschrankte hielten Experten fur naiv Aber auch eine erneute Radikalisierung Ernsts seit der sogenannten Fluchtlingskrise 2015 wurde vermutet 26 Laut dem NDR Magazin Panorama gehorte Ernst bis mindestens 2011 zur Neonazigruppe Freier Widerstand Kassel 59 Eventuell hatte er auch Kontakte zu fuhrenden Mitgliedern der rechtsterroristischen Oldschool Society 60 und zum gewalttatigen Sturm 18 Cassel bei dem Ermittler 2015 mehrere Waffen sichergestellt hatten 61 Ob Ernst im Marz 2019 an einem Neonazitreffen mit Mitgliedern von Combat 18 in Mucka teilnahm und auf einer Fotografie davon zu sehen ist ist ungewiss Ein forensischer Gutachter fur das Fernsehmagazin Monitor sah die Identitat als erwiesen an ein weiterer Gutachter bestritt dies 62 Ernst war ein enger Weggefahrte des nordhessischen Neonazis Christian Wenzel Dieser war bis 2000 Mitglied von Blood and Honour und hatte Kontakte zum NSU Umfeld Im Januar 2021 war Wenzel Kandidat der AfD Kassel fur die Kommunalwahlen in Hessen Nachdem seine Kontakte zu Ernst und anderen Neonazis bekannt geworden waren wollte die AfD ihn ausschliessen 63 Die Kandidatur liess sich jedoch terminlich nicht mehr zuruckziehen so dass Wenzel auf dem Wahlzettel der AfD blieb 64 Bezuge zum NSU Umfeld Bearbeiten Die Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund NSU entstand 1998 aus dem THS der auch in Ohrdruf aktiv war Dort hatte Lubcke bis 1999 die Jugendbildungsstatte Haus Muhlberg geleitet und sich gegen rechtsextreme Gewalt in der Region eingesetzt 65 Damals legte das zum THS gehorige Nationale und soziale Aktionsbundnis Westthuringen NSAW Feindeslisten an bedrohte politische Gegner und griff ofter zwei Jugendclubs an Daher schutzte Sicherheitspersonal die Veranstaltungen der Jugendbildungsstatte Um 2001 wurde Ernst Mitglied der rechtsextremen Artgemeinschaft Germanische Glaubens Gemeinschaft wesensgemasser Lebensgestaltung und las deren Nordische Zeitung An deren Veranstaltungen nahmen auch Neonazis aus dem NSU Umfeld teil 2002 besuchte Ernst im bayrischen Wunsiedel einen Gedenkmarsch fur den Hitler Stellvertreter Rudolf Hess Der NSAW Leiter Patrick W organisierte solche Marsche 2004 und 2005 in Gotha zu denen auch der NSU Unterstutzer Ralf Wohlleben kam 45 2011 schloss die Artgemeinschaft Ernst wegen nicht gezahlter Mitgliedsbeitrage aus 66 Laut Akteneintragen die das Landesamt fur Verfassungsschutz Hessen LfV im Oktober 2020 freigab hatte Ernst ofter Kontakt zum fuhrenden Thuringer NPD Funktionar Thorsten Heise Im Juni 2001 nahmen Ernst H s Kamerad Mike S und Patrick W an der NPD Demonstration Freiheit fur Thorsten Heise in Gottingen teil Im November 2001 kurz nach Heises Haftentlassung traf Ernst ihn bei einem NPD Stammtisch in Kassel Heise hatte damals Briefkontakt mit dem NSU Unterstutzer Holger Gerlach und sprach mit diesem uber die Flucht des NSU Trios 45 Am 1 Mai 2003 fuhr Ernst mit einem von Heise organisierten Bus zu einer NPD Demonstration nach Berlin und besuchte weitere Kundgebungen mit ihm 67 2004 war Ernst zu einer Wintersonnenwendfeier mit Heise und anderen fuhrenden Neonazis eingeladen 2011 war Ernst auf einer von Heise organisierten Feier zur Sommersonnenwende in Thuringen Heise erinnerte sich 2020 zwar an Ernst bestritt aber personliche Gesprache mit ihm Wie stark er Ernst beeinflusste ist unbekannt 52 Ernst raumte vor Gericht ein dass er am 18 Juni 2011 an Heises Hausverteidigung gegen angekundigte politische Gegner teilgenommen hatte 68 Am 6 April 2006 ermordete der NSU in Kassel den 21 jahrigen Deutschturken Halit Yozgat in dessen Internetcafe in Kassel Obwohl der NSU fur die Auswahl des Opfers und Tatorts Helfer in Kassel gehabt haben muss wurden einige Spuren nicht verfolgt Dies fand die Recherchegruppe Exif nach dem Mord an Lubcke heraus So kannte Ernst den Kasseler Neonazi M K der in der Hollandischen Str 86 fast neben dem Internetcafe von Yozgat Nr 82 wohnte Ernst M K und Stanley Roske waren am 25 August 2002 mit dem Pkw von Ernsts Schwiegervater nach Dransfeld gefahren um Antifaschisten anzugreifen Bei einer Fahrzeugkontrolle notierte die Polizei M K s Adresse Sein Name stand in einer Liste von Kontaktpersonen die der V Mann Benjamin Gartner 2006 fur den damaligen Verfassungsschutzer Andreas Temme erstellt hatte Temme sass beim Mord an Yozgat in dessen Internetcafe wo er andere V Leute traf und telefonierte an jenem Tag mehrmals mit Gartner M K s Mobiltelefon wurde in den Tagen des Mordes an Yozgat nahe beim Tatort benutzt Bei der Uberprufung der Anrufer und polizeibekannten Neonazis im Tatortumfeld notierte die Polizei weder M K s Adresse noch Grunde warum er nichts mit dem Mord zu tun habe M K wurde weder in Ermittlungsakten noch in einem der NSU Untersuchungsausschusse noch im NSU Prozess erwahnt Er selbst erklarte im Januar 2020 gegenuber Exif er sei kein V Mann gewesen habe Yozgat nicht gekannt und sei nicht am Tatort gewesen Er habe Ernst nur fluchtig gekannt dieser habe ihn bzw uns ab und an mal besucht Auch die Neonazistin Corryna Gortz wurde nicht uberpruft Sie kannte das NSU Trio und hatte Yozgats Internetcafe einige Monate vor dessen Ermordung mehrmals besucht 2017 sagte sie dem NSU Untersuchungsausschuss Hessen sie sei am Mordtag nicht dort gewesen und kenne Andreas Temme nicht Sie hatte jedoch Briefkontakt zum hessischen Verfassungsschutz und zu Ernsts Freund Mike Sawallich 69 Nach dem Mord an Yozgat begann der NSU eine Feindesliste mit zuletzt rund 10 000 Namen zu erstellen Lubcke stand unter den letzten 2000 Namen darauf Dies wurde erst nach seinem Tod bekannt 70 Auf der NSU Feindesliste standen auch die Adressen der Kasseler Judischen Gemeinde und des Geschichtslehrers auf den 2003 gezielt geschossen worden war Zur gleichen Zeit fuhrte auch Ernst den Lehrer und die Gemeinde als mogliche Anschlagsziele auf seiner Feindesliste und beobachtete sie 45 Am 2 Juni 2019 um 0 56 Uhr also Stunden bevor Lubckes Tod bekannt wurde hatten Unbekannte im Internet verdachtige Suchanfragen gestellt etwa nach dem Begriffspaar Lubcke und Kopfschuss Darum nahmen die Ermittler Mitwisser des Mordes an Sie vermuteten dass Ernst und H zu einer bisher unentdeckten NSU Zelle in der Kasseler Neonaziszene gehort hatten die am Mord an Yozgat mitgewirkt haben konnte Dies vermutet auch die stellvertretende Bundesvorsitzende der Linkspartei Martina Renner 71 Zum Abschluss der Ermittlungen zahlte der hessische Verfassungsschutz mehr als 60 Rechtsradikale zu Ernsts und H s Umfeld sah jedoch keine NSU Bezuge der Angeklagten Eine intensive Recherche des Vereins Correctiv ergab dagegen dass Ernst mit mindestens sechs Personen aus dem NSU Umfeld Kontakt hatte Thorsten Heise Andre Kapke Ralf Wohlleben dem V Mann Benjamin Gartner und zwei Kasseler Neonazis die Uwe Mundlos und Uwe Bohnhardt bei einem Rechtsrock Konzert 2006 in Kassel oder Thuringen gesehen zu haben glaubten 45 Bezuge zu AfD und Identitaren Bearbeiten Im Dezember 2016 uberwies Ernst 150 Euro mit dem Verwendungszweck Wahlkampfspende 2016 Gott segne euch an die AfD Die Bundespartei verbuchte den Betrag mit Name und Anschrift des Spenders gab aber keine Auskunft dazu Die AfD Thuringen fur die der Betrag bestimmt gewesen sein soll bestritt den Erhalt 47 72 Ernst und H nahmen am 1 September 2018 in Chemnitz am Trauermarsch der rechtsextremen Gruppe Pro Chemnitz teil Aus diesem Aufmarsch heraus wurden Fluchtlinge Journalisten und Polizisten angegriffen bis die Polizei die Versammlung aufloste 73 Viele Teilnehmer schlossen sich dann dem von der AfD organisierten Trauermarsch an Ernst und H sind auf Fotografien davon erkennbar 74 Vor der Landtagswahl in Hessen 2018 unterstutzte Ernst die AfD Kassel hangte Wahlplakate fur deren damaligen Kandidaten auf besuchte ihre Stammtische und Veranstaltungen Die AfD Hessen bestatigte seine Besuche bestritt aber fruhere Kontakte zu Ernst 75 Er uberwies dreimal 100 Euro an die Identitare Bewegung 17 Auf Uberweisungstragern an die Gebuhreneinzugszentrale zeigte er offen seine rechtsextreme Haltung indem er als Empfanger BRD Hurensohne oder Volkverrater Behorde als Verwendungszweck BRD Zwangsabgabe oder An die Wand mit Euch eintrug 6 Mogliche Helfer BearbeitenMarkus H Bearbeiten Der Waffenbeschaffer Markus H stammt aus derselben Thuringer Gegend wie der NSU und war ebenfalls seit 1990 aktiver Rechtsextremist 76 unter anderem bei der Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei FAP 1995 verboten und der HNG 2011 verboten 77 Auch H fiel schon als Jugendlicher mit rechtsextremen Gewalttaten auf 46 1994 betrieb H mit den FAP Mitgliedern Mario S und Tobias N Anti Antifa Arbeit Mario S administrierte damals die Mailbox Steiner BBS im rechtsextremen Thule Netz zum Sammeln von Adressen politischer Gegner In H s Haus in Fuldatal stellte die Polizei nach einer Ruhestorung 16 Schallplatten mit rechtsextremer Musik sicher 45 Das LfV traf sich 1997 und im Marz 1998 mit H um ihn als V Mann anzuwerben Beim zweiten dreistundigen Treffen lehnte H die Zusammenarbeit mit dem LfV offenbar ab Dies zeigen LfV Dokumente die der NDR einsah 78 Nach dem FAP Verbot wurde H Mitglied der Kameradschaft Gau Kurhessen Diese hatte der ehemalige stellvertretende hessische FAP Vorsitzende Dirk W 1995 in Kassel gegrundet 1999 meldeten zwei V Leute dem LfV Hessen ein nationaler Untergrund mit Dirk W und anderen ehemaligen FAP Mitgliedern versuche in Kassel eine Untergrundorganisation aufzubauen Diese sei zuvor in Nordhessen ansassig gewesen und werde nun aus dem Osten gelenkt Dirk W s Lebensgefahrtin Corryna Gortz stammte aus Thuringen und war Mitglied im THS Sie nahm am 12 Juni 1999 mit prominenten Neonazis aus dem ganzen Bundesgebiet darunter Tino Brandt und einem weiteren V Mann der fruheren FAP an der Hochzeitsfeier von Thorsten Heise teil H s Freund Tobias N spielte dort als Bassist der Band Hauptkampflinie Er und andere Mitglieder von Blood and Honour bildeten das Unterstutzernetzwerk des NSU Kerntrios 45 Seit 2004 verkaufte H auf dem Internetmarktplatz eGun Waffen und Zubehor und gab dazu seinen Klarnamen seine Adresse und Telefonnummer an Er tatigte dort 480 Geschafte zuletzt im Mai 2019 Zeitweise meldete er diesen Handel als Gewerbe an 2005 versuchte er unter seinem Pseudonym Stadtreiniger sich Langwaffen Sprengstoff und Munition zu beschaffen Gleichgesinnten schrieb er er befasse sich seit Jahren mit Kampfsport Militar Waffen und den besten Anleitungen fur den bewaffneten Kampf Nach dem NSU Mord an Halit Yozgat besuchte H oft eine Internetseite auf der das Bundeskriminalamt BKA um Hinweise zur damals noch ungeklarten NSU Mordserie bat Deshalb befragte die Polizei H am 12 Juni 2006 als Zeugen Dabei erklarte er er habe Yozgat personlich gekannt und sich deshalb fur die Aufklarung des Mordes interessiert 79 Fur den Tatzeitpunkt nannte er ein Alibi Daraufhin vermerkten die Ermittler die Spur als erledigt ohne auf H s rechtsextreme Haltung hinzuweisen 80 Am 14 Februar 2009 nahm H mit Ernsts engem Freund Mike Sawallich in Dresden an einem Trauermarsch von rund 6 000 Neonazis zum Jahrestag der Luftangriffe auf Dresden teil 77 Am 1 Mai 2009 beteiligte er sich am Angriff auf eine DGB Kundgebung und wurde deshalb mit Ernst festgenommen aber nicht verurteilt 27 2009 verbreitete H unter dem Pseudonym Stadtreiniger Hasskommentare auf den Internetseiten einer Lokalzeitung 81 2011 stellte die Stadt Kassel H eine Unbedenklichkeitsbescheinigung nach dem Sprengstoffgesetz aus mit der H den Umgang mit explosionsgefahrlichen Stoffen in Lehrgangen erlernen durfte Er liess sich in Kasseler Schutzenvereinen zum Sportschutzen ausbilden und legte 2012 eine Sachkundeprufung ab Laut einer Zeugenaussage ubte er in verschiedenen Schutzenvereinen das Schiessen mit eigenen scharfen Waffen und lieh diese auch Ernst zum Uben Dieser sei ein guter Schutze gewesen 82 Nach jahrelangem Rechtsstreit genehmigte das Verwaltungsgericht Kassel H im Marz 2015 eine Waffenbesitzkarte mit Munitionsberechtigung 2007 hatte Kassels Stadtverwaltung ihm die Karte verweigert weil das Amtsgericht Kassel ihn 2006 wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen zu einer Geldstrafe verurteilt hatte 2012 hatte die Stadtverwaltung H s erneuten Antrag auf eine Waffenbesitzkarte abgelehnt weil er 2008 an einer NPD Demonstration teilgenommen hatte 2009 wegen gefahrlicher Korperverletzung und Landfriedensbruch festgenommen worden war und sich unter dem Pseudonym Stadtreiniger in rechtsextremen Foren geaussert hatte Das LfV lieferte der Stadtverwaltung jedoch keine Informationen uber H s rechtsextreme Aktivitaten seit 2009 etwa uber seine aktive Mitgliedschaft in der Neonazigruppe Freier Widerstand Kassel Weil die vom LfV vorgelegten Informationen alter als funf Jahre waren begrundeten sie nach dem Waffengesetz kein Waffenverbot mehr Darum hatte H s Klage gegen die Stadtverwaltung Erfolg Seitdem besass er legal drei Kurzwaffen und zwei Langwaffen 83 Das LfV Hessen meldete dem Gericht neuere Eintrage uber rechtsextreme Aktivitaten von H nicht weiter So hatte ein V Mann 2010 erwahnt dass H an einem Neonazi Aufmarsch teilnehmen wollte 2011 hatte das LfV notiert dass H in einem rechtsextremen YouTube Kanal antisemitische Videos verbreitete Im Juni 2020 erklarte der Prasident des LfV Hessen Robert Schafer das LfV habe den Eintrag von 2010 nicht als offene und gerichtsverwertbare Information eingestuft und darum nicht weitergegeben Warum der Eintrag von 2011 nicht weitergegeben wurde konnte er nicht erklaren Er raumte ein dass diese Weitergabe H s Waffenkaufe eventuell verhindert hatte 84 Im Oktober 2015 besuchte H mit Ernst Lubckes Auftritt in Lohfelden filmte diesen mit seinem Handy und verbreitete jenen aus dem Zusammenhang gerissenen Satz auf YouTube der Lubcke zum Feindbild im rechten Milieu machte 14 Das LfV fuhrte H und Ernst damals als gewaltbereite Rechtsextreme H war zudem als Anhanger der rechtsextremen Gruppe Freier Widerstand Kassel eingetragen 85 H gehorte wie Ernst zum Schutzenclub Sandershausen und trainierte dort nach Aussage des Vereinsvorsitzenden ebenfalls Bogenschiessen aber auch mit Feuerwaffen 86 Wegen seiner Vorgeschichte und weil er Ernst ab 2014 beim Anlegen eines Waffenlagers half vermutete der Landtagsabgeordnete Hermann Schaus im Juni 2019 dass beide zu einer Unterstutzerzelle des NSU in Kassel gehort hatten die im NSU Prozess nicht aufgedeckt worden war 76 Vom Herbst 2016 bis 23 Oktober 2018 trainierte Ernst bei der Schutzengesellschaft zu Grebenstein mindestens funfmal das Schiessen mit H s scharfen Waffen H schoss dort mehr als 30 Mal Die behordlich nicht registrierte Reservistenkameradschaft SSG Germania Cassel der H angehorte hatte den Schiessstand einmal im Monat gemietet So konnte Ernst trotz der ihm fehlenden Waffenbesitzkarte legal den Umgang mit schweren Schusswaffen uben Im selben Zeitraum radikalisierte er sich laut den Ermittlungen erneut politisch nach rechts 87 In H s Wohnung fanden die Ermittler ein Buch des rechtsextremen Autors Akif Pirincci der Lubcke als Redner bei Pegida verleumdet hatte H hatte Lubckes Namen in dem Buch mit einem Textmarker gelb markiert 73 Laut dem Bundesinnenministerium BMI stellte die Polizei bis 19 Juli 2019 bei 21 Durchsuchungen der Raume der drei Tatverdachtigen 46 Schusswaffen sicher 88 Nach Recherchen des Spiegel gehorten mehr als 37 der gefundenen Waffen H die ubrigen Ernst Elmar J besass keine davon 89 Am 22 August 2019 lehnte der BGH H s Haftbeschwerde ab weil er Ernst bestarkt habe ein Attentat tatsachlich auszufuhren Beide hatten sich stark uber Lubckes Aussage in Lohfelden 2015 erregt und gemeinsame Schiessubungen vollzogen Auch H selbst habe nach Aussage seiner fruheren Lebensgefahrtin ein Selbstmordattentat gegen Auslander erwogen 37 Obwohl Ernst seine Mordabsicht gegenuber H nie erwahnt habe habe H psychische Beihilfe zur Tat geleistet mit ihm an rechten Demonstrationen teilgenommen und Fremdenfeindlichkeit ausgetauscht Der BGH verwehrte H s Anwalten Akteneinsicht zur Aussage der Belastungszeugin Dagegen erwog sein Anwalt eine Verfassungsbeschwerde 90 H s fruhere Lebensgefahrtin hatte in einem Sorgerechtsstreit schon Ende 2018 ein Familiengericht vor ihm gewarnt Er besitze illegale Waffen Chemikalien eine Drehbank und stelle in seiner Wohnung damit Munition her Er sei rechtsextrem und stehe den Reichsburgern nahe Das Familiengericht leitete diese Vorwurfe offenbar nicht an die Polizei weiter da die Staatsanwaltschaft Kassel weder 2018 noch 2019 wegen Waffen oder Sprengstoffdelikten gegen H ermittelte Nach H s Festnahme sagte seine fruhere Lebensgefahrtin aus er sei ein gefahrlicher Rechtsextremist habe Ernsts Radikalisierung vorangetrieben und ihn zum Schiesstraining ermuntert Beide hatten gemeinsam AfD Veranstaltungen besucht 91 H habe ihr gegenuber einmal gesagt falls er unheilbar erkranke werde er ein Selbstmordattentat begehen und dabei moglichst viele Kanaken mit in den Tod nehmen 18 Die Anklage gegen H auf Beihilfe zum Mord stutzt sich auch auf ihre Aussage Zudem sollen Ermittler im September 2019 einen Briefumschlag in H s Zelle beschlagnahmt haben auf dem er sich Termine von fruheren AfD Veranstaltungen und mehrfach den Namen Bjorn Hocke notiert haben soll Vermutet wurde dass er mit Ernst Veranstaltungen Hockes besuchte In H s Garage fanden die Ermittler zahlreiche NS Devotionalien darunter eine Buste mit dem Konterfei Adolf Hitlers eine Plastik von Hermann Gorings Kopf und ein handtellergrosses metallisches Hakenkreuz Auf seinem Mobiltelefon fand sich die Fotografie eines als Verschlusssache nur fur den Dienstgebrauch eingestuften Dokuments der Hessischen Hochschule fur Polizei und Verwaltung Darin ging es um Fahndungen in Fallen terroristischer Gewaltkriminalitat von bundesweiter Bedeutung Wie H an dieses Dokument gelangt war ist unklar Ferner besass er einen Szeneleitfaden mit Tipps wie Rechtsextreme einer Uberwachung durch die Sicherheitsbehorden entgehen konnten Etwa 250 Chatnachrichten die Ernst von April bis Juni 2019 uber einen verschlusselten Messenger mit H ausgetauscht hatte waren auf ihren Mobiltelefonen geloscht worden und liessen sich kriminaltechnisch nicht wiederherstellen Die Bundesanwaltschaft nahm an dass es tatbezogene Kommunikation war 92 Laut Bundesanwaltschaft hat H fur Ernst ein Gewehr auf seine Waffenbesitzkarte eingetragen ihn an Waffen ausgebildet mit ihm das Schiessen trainiert und so den Mord an Lubcke ermoglicht 84 Elmar J Bearbeiten Der Trodelhandler Elmar J war den Behorden bis Juni 2019 unbekannt Er soll auf seiner Facebookseite Sympathie fur die NPD bekundet haben 93 Die Ermittler fanden Hinweise auf seine rechte Gesinnung nicht aber politisch motivierte Straftaten Auch dem Verfassungsschutz war Elmar J wohl nicht bekannt 94 Elmar J bestritt dass er Ernst dessen Tatwaffe verkauft habe Die Generalstaatsanwaltschaft NRW stufte ihn jedoch als rechtsextremen Gefahrder ein und setzte eine Ermittlungskommission Telum zu ihm ein Diese suchte in seinem Umfeld nach moglichen Waffenlagern und Handelswegen illegaler Schusswaffen und befragte insgesamt 150 Personen So hatte J regelmassig mit dem 66 jahrigen Waffensammler Dieter R aus Steinhagen Westfalen telefoniert und ihn auf Flohmarkten getroffen 2005 war in R s Haus ein grosses Waffenlager mit gefahrlichen Sprengstoffen und 17 Schiesskugelschreibern entdeckt worden Dafur hatte er eine Bewahrungsstrafe von 18 Monaten Haft erhalten 2017 soll R uber den Internethandel von Markus H ein Werkzeug und einen Kugelschreiber mit einem besonderen Mechanismus gekauft haben Die Ermittler zum Fall Lubcke vermuteten dass diese Stifte zu einer Waffe oder einem verbotenen Gegenstand umgebaut werden sollten Markus H hatte einen anderen seiner Kunden darauf verwiesen dass ein solcher Umbau illegal ware Laut LKA hatte R moglicherweise gegen das Waffengesetz verstossen nicht aber die Tatwaffe an Elmar J verkauft und keinen erkennbaren Bezug zum Rechtsextremismus Ende 2019 fand die lokale Polizei jedoch in R s Wohnhaus erneut ein grosses Waffen und Sprengstofflager Wenige Stunden spater fanden sie R tot in seiner Wohnung er hatte offenbar Suizid begangen Daraufhin stellte die zustandige Staatsanwaltschaft Bielefeld die Ermittlungen gegen R ein 95 Am 15 Januar 2020 hob der 3 Strafsenat des Bundesgerichtshofs den Haftbefehl gegen Elmar J auf weil die bis dahin vorliegenden Ermittlungsergebnisse keinen dringenden Tatverdacht einer Beihilfe zum Mord an Lubcke belegten 96 Ernst habe von J zwischen 2014 und 2018 mehrere Waffen gekauft und zum Teil mit Gewinn weiterverkauft Er habe sich aber nie gezielt nach einer fur ein Verbrechen geeigneten Waffe erkundigt Der BGH verwies das Verfahren zuruck an das Landgericht Paderborn 97 Gegen J wurde weiter ermittelt Ende 2020 bestatigte er dem NDR dass er Dieter R seit rund 20 Jahren gekannt sich regelmassig auf Flohmarkten mit ihm getroffen und ihn einige Male zuhause besucht habe Er gab an nichts zur Herkunft von R s vielen Waffen zu wissen 95 Alexander S Bearbeiten Die Ermittler fanden in den verschlusselten Chats von Ernst und H uber den Messengerdienst Threema den vorbestraften Neonazi Alexander S aus Alsfeld als dritten Chatpartner Er gehorte um 2010 zu den fuhrenden Aktivisten der Kameradschaft Freie Krafte Schwalm Eder FKSE die bis dahin rund 60 zum Teil schwere rechtsextreme Straftaten verubt haben soll Nach Abbussen seiner Strafe blieb Alexander S in der NPD Hessen aktiv und wandte sich spater der AfD zu Ernst erklarte in seinen Verhoren er habe 2017 mit Markus H und Alexander S mindestens einmal gemeinsam eine AfD Demonstration besucht S sei ein Kumpel von H gewesen beide seien auch einmal zusammen in den Urlaub gefahren Er selbst habe sich ofter mit S geschrieben Inhalte des Briefwechsels gab er nicht an meinte aber S musse den Hass seiner Kumpel auf Lubcke in ihren Gesprachen mitbekommen haben Am Nachmittag des 1 Juni 2019 nur Stunden vor Lubckes Ermordung telefonierten H und Alexander S viereinhalb Minuten lang miteinander S wird deshalb in Medienberichten zum aktiven rechtsextremen Umfeld des oder der Tater gezahlt Jedoch stuft der Generalbundesanwalt ihn nicht als moglichen Mitwisser oder Beteiligten des Mordes ein 98 Nach Recherchen des Hessischen Rundfunks trafen sich S und H Mitte November 2015 im Schutzenclub Sandershausen und ubten dort gemeinsam Schiessen mit scharfen Waffen Am Nachmittag des 1 Juni 2019 waren sie zusammen in der Innenstadt von Kassel unterwegs Gegenuber Ermittlern sagte S er sei abends wieder nach Alsfeld gefahren H soll Ernst geraten haben eine verschlusselte Threema App fur die Kommunikation mit S zu installieren Weil Ernst und H kurz nach dem Mord an Lubcke ihre Chatverlaufe aus der App loschten sind deren Inhalte nicht mehr ersichtlich Im Strafprozess erklarte Ernst spater er habe mit S gechattet wisse aber nicht mehr woruber 99 Ernsts erster Strafverteidiger Dirk Waldschmidt hatte neben NPD Funktionaren auch den Neonazi Kevin S von den Freien Kraften Schwalm Eder juristisch verteidigt 100 Arbeitskollegen Bearbeiten Der 47 jahrige Timo A ein Arbeitskollege von Ernst hatte laut Ermittlern 2016 einen schwarzen Revolver Smith amp Wesson und dazugehorige Munition illegal von Ernst gekauft Dafur erhielt er einen Strafbefehl uber 3000 Euro Ernst hatte ihn in seinem ersten Gestandnis als Waffenkaufer mit ahnlichen politischen Ansichten genannt Der Kollege habe sich verachtlich uber Lubcke geaussert und ihn Ernst in seiner Ablehnung Lubckes bestarkt A s Anwalt wies dies als uble Diffamierung zuruck Im Juni 2019 fanden die Ermittler in der Wohnung von Ernsts Arbeitskollegen Jens L acht Lang und Kurzwaffen sowie Devotionalien aus der NS Zeit Im Februar 2020 sagte Ernst aus L habe ihm mehrere Waffen verkauft und nach dem Mord an Lubcke beim Vergraben der Tatwaffe auf dem Firmengelande Schmiere gestanden Ersteres bestritt L die Ermittler hielten seine Aussage fur glaubhaft Die Staatsanwaltschaft Frankfurt fand keine Hinweise dass L mit seinen Waffen Anschlage geplant haben konnte 101 Im spateren Strafprozess gegen Ernst sagten die beiden Waffenkaufer und zwei weitere Arbeitskollegen als Zeugen aus Beide hatten Ernst zu einer Kundgebung der Kagida begleitet Einer teilte Ernsts Ansicht man durfe nicht zu viele Fluchtlinge aufnehmen Der andere war AfD Anhanger und legte im Pausenraum rechtsextreme Medien aus Ihm zufolge ausserte Ernst bei der Arbeit unwidersprochen Volksverrater solle man an die Wand stellen Migranten in ein Flugzeug setzen und uber dem Mittelmeer hinauswerfen Ernsts Arbeitsstelle erschien somit als unerkanntes Umfeld fur rechtsextreme Hetze 102 Kenntnisse der Sicherheitsbehorden BearbeitenAktenvermerke Bearbeiten Seit Dezember 1999 war Stephan Ernst dem Bundesamt fur Verfassungsschutz BfV als Rechtsextremist bekannt der bei der NPD Mitglied werden wollte Das LfV Hessen erfuhr durch V Leute dass Ernst Stammtische der Kasseler NPD besuchte Im Marz 2000 gab das LfV seinem Mitarbeiter Andreas Temme einen Ermittlungsauftrag zu Ernst Temme notierte Ernsts Meldeadresse ein Foto von 1994 seine Vorstrafen und gespeicherten Polizeieintrage Ernst sei als gewalttatig und als fremdenfeindlich registriert Im Mai 2000 wies das LfV Hessen Temme an Ernsts Aktivitaten in der Kasseler NPD sorgfaltig zu beobachten und durch Quellenbefragung herauszufinden ob er NPD Mitglied werden wolle Demnach hatte das BfV Ernsts Interesse an der NPD dem LfV nicht ubermittelt Nach seinem Parteieintritt am 5 Oktober 2000 erhielt das LfV Ernsts Mitgliedsstammblatt mit Eintrittsdatum und Mitgliedsnummer Von da an fuhrte es eine Personenakte zu ihm Diese enthielt bis 2005 Spitzelberichte zu den NPD Stammtischen in Kassel und zu rund zwolf Besuchen Ernsts bei rechtsextremen Aufmarschen und Szenetreffen unter anderen in Neumunster Leipzig Berlin und Passau beim zweiten Tag des nationalen Widerstands Bei den Stammtischen wurden anstehende Aufmarsche Kranzniederlegungen zum Heldengedenken Konflikte in der NPD und eine Tarn Burgerinitiative gegen den geplanten Bau einer Moschee diskutiert Laut einem Bericht glorifizierte der alkoholisierte Ernst im April 2000 mit einem Kameraden Adolf Hitler und sang Wehrmachtslieder Als neues NPD Mitglied habe er mit dem Kreisvorsitzenden Flugblatter in der Innenstadt verteilt Bei einem NPD Stammtisch 2001 habe ein langjahriger Aktivist Poster angeboten die Osama bin Laden und die Terroranschlage am 11 September 2001 glorifizierten Auch das Angebot von 2002 an Ernst den NPD Kreisvorsitz zu ubernehmen wurde notiert Seine Bewahrungshelfer erfuhren laut ihren Notizen nichts von Ernsts politischen Aktivitaten 2001 notierte eine Helferin er wirke zufrieden und ausgeglichen Weil sein Leben in klaren Bahnen verlaufe habe sie die Kontaktfrequenz auf ca 10 Wochen heraufgesetzt 2002 erliess man ihm die Bewahrungsauflagen endgultig 103 Bis 2009 hatte das LfV Hessen Ernst in einem internen Vermerk als gefahrlich eingestuft Er stand damals auch in der Rechtsextremismusdatei des BKA auf die Polizei und Nachrichtendienste gemeinsam Zugriff haben 13 Laut Innenminister Peter Beuth hatte Ernst bis 2009 insgesamt 37 Eintrage im polizeilichen Informationssystem POLAS 104 Nach 2009 soll Ernst keine weiteren Straftaten mehr begangen haben wurde nicht mehr als rechtsextremer Gefahrder eingestuft und laut Angaben aus Sicherheitsbehorden weder durch Polizei noch Verfassungsschutz beobachtet 10 Das BfV fuhrte laut seinem Chef Thomas Haldenwang keine Personalakte mehr uber ihn 58 Jedoch vermerkte das BfV Ernsts Ausschluss aus der Artgemeinschaft in einem Eintrag 50 Nach dem Angriff von Neonazis auf eine DGB Kundgebung am 1 Mai 2009 berichtete die Dortmunder Polizei dem LKA Nordrhein Westfalen fur jeden der 400 Festgenommenen ob und wieweit sie polizeibekannt waren Trotz mehrerer Vorstrafen von Markus H und Ernst behauptete der Bericht fur sie seien keine politisch motivierten Straftaten bekannt Weder die Polizei in Dortmund noch in Kassel noch das LfV Hessen erklarten auf Mediennachfragen diese Falschangabe 79 Ernsts Akte im Nachrichtendienstlichen Informationssystem NADIS wurde aus rechtlichen Grunden Loschmoratorium fur Ermittlungsbehorden gesperrt aber nicht geloscht 105 Nach Kritik wurde die 120 Jahre Sperrfrist fur die Akte uber NSU Kontakte von hessischen Rechtsextremisten auf 30 Jahre verkurzt 79 Bei den Ermittlungen zum Fall Lubcke befragten die Verfassungsschutzamter bundesweit eine dreistellige Zahl von aktiven V Leuten im Bereich Rechtsextremismus zu Ernsts Aktivitaten seit 2009 Auch ehemalige V Leute sollten eventuell nochmals dazu befragt werden 70 Thomas Haldenwang betonte Obwohl Ernst von 2009 an den Behorden nicht mehr aufgefallen sei sei der Mord an Lubcke nicht uberraschend weil jeder zweite Rechtsextremist als gewaltorientiert eingestuft werde Ernst sei kein V Mann gewesen V Leute in seinem Umfeld wurden weiter befragt 106 Die Linke in Hessen befragte Beuth im Innenausschuss am 22 August 2019 zu den Kenntnissen der Sicherheitsbehorden warum das LfV Hessen Ernst seit 2009 nicht mehr als gewaltbereiten Neonazi und Gefahrder eingestuft hatte obwohl er bis mindestens 2011 im Freien Widerstand Kassel aktiv war und danach im Neonazimilieu mit Waffen gehandelt hatte ob das LfV Markus H als gewaltbereiten Neonazi eingestuft und eine Akte uber ihn gefuhrt habe ob die Polizei ihn nach dem NSU Mord an Halit Yozgat 2006 als moglichen Tatbeteiligten verhort habe ob er dabei eine Bekanntschaft mit dem Opfer andeutete ob eine rechtsradikale Gesinnung oder politische Straftaten des Waffenhandlers Elmar J bekannt seien 107 Die Experten Malte Lantzsch vom Mobilen Beratungsteam gegen Rechtsextremismus und Rassismus in Kassel und Adrian Gabriel Die Linke Hessen sahen schwere Versaumnisse der hessischen Polizei Schon beim NSU Mord an Halit Yozgat habe sie viele ihr bekannte Hinweise auf Waffen Sprengstoff und rechtsterroristische Strukturen nicht weiterverfolgt Das habe der hessische NSU Untersuchungsausschuss festgestellt Aktive Neonazis aus dem Umfeld der fruheren FAP von Blood and Honour Combat 18 Freier Widerstand Kassel Kameradschaft Kassel und Sturm 18 hatten ihre Kontakte gehalten und seien im derzeitigen Gesellschaftsklima wieder zu Gewalt motiviert Diese Szene habe den Mord an Lubcke unterstutzt Im Raum Kassel aktive Combat 18 Mitglieder wie Stanley Roske seien extrem gefahrlich weil sie fuhrerlosen Widerstand propagierten Thorsten Heise der sich vom Mord an Lubcke distanziert hatte kenne die aktiven Kasseler Neonazis und habe Kontakt zur Kasseler Hooligan Szene 108 Nach Eigenangaben vom August 2019 besass das LfV Hessen auch nach 2009 Kenntnisse uber Markus H die jedoch nicht gerichtsverwertbar gewesen seien und nicht als Beweismittel offengelegt werden konnten Unklar ist ob das LfV damit seine Quellen schutzen wollte oder Markus H nach 2009 nicht mehr beobachtete Ein ubliches Behordenzeugnis ohne Quellenangaben stellte das LfV bei Markus H auf Nachfragen der stadtischen Waffenbehorde und des Verwaltungsgerichts Kassel nicht aus 109 Nachdem das Verwaltungsgericht Wiesbaden einer Klage der Zeitung Die Welt Recht gab gab das LfV Hessen im September 2019 bekannt dass Ernst in einem Geheimbericht zum NSU Umfeld elfmal vorkam im Bericht von 2014 keinmal 110 Kassels Neonaziszene stand im Zentrum des Berichts Dies widersprach Thomas Haldenwangs Angabe der Verfassungsschutz habe Ernst ab 2009 nicht mehr beobachtet Unklar blieb ob der Bericht nur langer zuruckliegende Straftaten Ernsts oder auch neuere Vorgange erwahnte etwa seinen erneuten engen Kontakt zu Markus H seine Radikalisierung und Versuche sich mit Hilfe von Kasseler Neonazis illegale Waffen fur rassistische Anschlage zu besorgen 32 Wegen der aufgedeckten gemeinsamen Aktivitaten von Ernst und Markus H nach 2009 widersprach die Rechercheplattform Exif der Einstufung von Ernst als Schlafer durch Bundesinnenminister Horst Seehofer und Verfassungsschutzchef Thomas Haldenwang Ernst war kein Schlafer sondern ein durch und durch gewalttatiger Neonazi der jederzeit fur die Behorden greifbar war Nun muss geklart werden ob der Verfassungsschutz die Offentlichkeit und Politik erneut bewusst desinformiert haben oder wie es sein kann dass sie bei dem immensen Personal und Geldaufkommen die Aktivitaten von Ernst und Hartmann nicht beobachteten 73 Im Oktober 2019 gab das LfV Hessen das Protokoll einer Befragung im hessischen NSU Untersuchungsausschuss frei Dieser hatte die LfV Mitarbeiterin Karin Emich am 21 Dezember 2015 zu ihrem 15 seitigen Bericht uber Neonazis in Nordhessen von 2009 befragt Nach ihren Angaben diente der Bericht als Uberblick fur die weitere Beobachtung der Neonazis zu denen Ernst und Markus H gehorten Alexander Eisvogel der damalige Leiter des LfV hatte Ernst in dem Bericht handschriftlich in roter Farbe als brandgefahrlich markiert nachdem er die LfV Mitarbeiter zu ihm befragt hatte Emich sagte dazu Ernst sei 2009 nicht als Rechtsterrorist aber als gewaltbereit und daher besonders zu beachten eingestuft worden Welche Folgen das hatte blieb unklar weil Emich Ernsts Akte 2015 nicht mehr einsehen konnte Diese hatte das LfV 2014 gesperrt weil es nach Eigenangaben keine neuen Erkenntnisse uber Ernst hatte Die Akte blieb nur erhalten weil zur Aufarbeitung des NSU Komplexes ab 2012 ein bundesweites Loschmoratorium galt 111 Am 10 Juli 2019 ubergab das LfV Hessen dem Generalbundesanwalt Ernsts Personenakte Am 2 Oktober 2019 ubersandte der Verfassungsschutz dem Generalbundesanwalt die Geheimberichte von 2013 und 2014 zur Aufklarung der NSU Morde Peter Beuth behauptete dazu die Personenakte habe schon alle Informationen uber Ernst enthalten und bestritt dass Markus H in den Geheimberichten vorkomme Dem widersprach der Generalbundesanwalt im Januar 2020 Die Berichte hatten ihm vorher nicht bekannte Erkenntnisse zu Ernst und zu Markus H enthalten Nach seinen Angaben waren die Geheimberichte zum Teil geschwarzt soweit ersichtlich bei Angaben uber Quellen Mitarbeiter und die Arbeitsweise der Nachrichtendienste Der Verfassungsschutz habe die gelieferten Dokumente als nicht gerichtsverwertbar eingestuft ihm aber zugesagt weitere gerichtsverwertbare Dokumente vor Anklageerhebung zu liefern Der Vorgang bestarkte die Kritik am LfV Hessen Es habe den Ermittlern zum Mordfall Lubcke monatelang relevante Informationen vorenthalten und setze dies fort Wahrend eine Grunenabgeordnete dem Generalbundesanwalt vorwarf er habe die hessischen Geheimberichte zu spat angefordert kritisierte die Abgeordnete der Linken Martina Renner dem LfV Hessen sei der Schutz seiner V Leute wieder einmal wichtiger als die Aufklarung eines Mordes 112 Auf Presseanfragen behauptete das LfV Hessen bis Dezember 2019 tatsachenwidrig der Name Markus H komme in den beiden Geheimberichten von 2013 und 2014 nicht vor Nachdem der Generalbundesanwalt dies entkraftete erklarte das LfV eine vollstandige Erfassung aller Neonazis Hessens habe man damals nicht beabsichtigt sondern nur jener mit direkten oder indirekten Bezugen zum NSU und seinem Umfeld und Waffenbesitz Die Frankfurter Rundschau kritisierte das LfV habe die Gefahrlichkeit von Markus H wie die von Ernst fahrlassig unterschatzt Die angegebene Begrundung treffe bei H nicht zu da er in jenen Jahren Waffen besessen an andere militante Neonazis verkauft sich auffallig fur den NSU Mord an Halit Yozgat interessiert hatte und deswegen verhort worden war Dass Ernst im NSU Bericht von 2013 elfmal 2014 keinmal genannt wurde Andreas Temme hingegen 2013 zweimal 2014 sechsmal sein Mitarbeiter Benjamin Gartner erst 19 mal dann sechsmal musse erklart werden Die Geheimhaltung der NSU Berichte fur weitere 30 Jahre sei daher nicht zu rechtfertigen 79 Wegen all dieser Unklarheiten beschlossen die Oppositionsparteien im Landtag Hessen Ende Oktober 2019 einen Untersuchungsausschuss zum Behordenwissen uber Ernst sein Umfeld und moglichen Bezugen zum NSU einzusetzen Der Ausschuss sollte einen moglichst umfassenden Auftrag erhalten um neue Erkenntnisse einzubeziehen Dass Hessen kein Untersuchungsausschussgesetz hat verzogerte die Einsetzung 113 Die nach Ernst Festnahme eingesetzte Sondereinheit Biarex Bearbeitung integrierter bzw abgekuhlter Rechtsextremisten fand bis Ende Marz 2020 heraus dass das LfV Hessen mindestens 20 aktive hessische Rechtsextreme darunter Ernst 2015 und Markus H 2016 jahrelang falsch als abgekuhlt eingestuft darum nicht mehr beobachtet und ihre Akten aus den Polizeidatensystemen ausgesondert hatte Begrundet wurde dies jeweils mit ihrer angeblich seit funf Jahren unauffalligen Vita 150 weitere abgekuhlte Personenfalle uberprufte die Sondereinheit noch 200 rechtsextreme Sachverhalte empfahl sie bis Marz 2020 zur erneuten fachlichen Befassung 678 Akten von hessischen Rechtsextremen blieben nur wegen des Loschmoratoriums von 2012 erhalten und wurden gesperrt Die Akten zu falsch eingestuften Fallen wurden wieder entsperrt Dies erklarte Innenminister Beuth als Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Linkspartei Der angestrebte Untersuchungsausschuss sollte die Akten vollstandig prufen und erwarteten weiteren Fehleinschatzungen des LfV nachgehen 114 Nach Recherchen von NDR und Zeit Online unterzogen das BfV und Hessens Polizei Markus H 2019 einer Sicherheitsuberprufung weil er fur einen Hersteller von Rustungsgutern arbeitete Nach Aussage eines Firmensprechers arbeitete er in der Produktion von Fahrzeugen und hatte keinen Zugang zu sensiblen Dokumenten oder Waffen Von seiner rechtsextremen Haltung habe die Firma nichts gewusst Am 7 Juni 2019 funf Tage nach Lubckes Ermordung teilte das Polizeiprasidium Nordhessen in Kassel dem Verfassungsschutz mit zu Markus H gebe es keine aktuellen staatsschutzpolizeilichen Erkenntnisse Damals waren weder Ernst noch seine mutmasslichen Helfer als Tatverdachtige bekannt Bei H s Festnahme am 15 Juni war seine Sicherheitsprufung noch nicht abgeschlossen H selbst hatte den Haftrichter laut den Recherchen auf die Sicherheitsuberprufungen seines Arbeitgebers hingewiesen und argumentiert wenn er in so einer Firma arbeiten durfe konne er wohl kaum so gefahrlich sein Das BfV das LKA Hessen und H s Anwalt lehnten es ab sich zu dem Vorgang zu aussern 91 Im Mai 2020 betonte das LfV Hessen weder H noch Ernst seien jemals als V Personen fur das Amt tatig gewesen Nach Akten aus dem Jahr 2010 hatte das LfV damals keine ausreichenden Einblicke in die rechtsextreme Szene der Region Kassel und besass nur Randerkenntnisse zu einzelnen Personen aber kaum Meldungen zu Gruppen wie dem Freien Widerstand Kassel Dort waren H und Ernst damals aktiv Die Verfassungsschutzer vermerkten ihren Wunsch fur eine bessere Zugangslage zur Neonaziszene um H wollten dazu einen V Mann an sie heranfuhren und weitere V Personen im Umfeld von H anwerben 78 Der hessische Untersuchungsausschuss begann seine Arbeit im Juni 2020 und wollte auch uberprufen warum der hessische Verfassungsschutz seine Erkenntnisse uber H s andauernde neonazistische Aktivitaten nicht an die Waffenbehorde weitergab so dass H legal Waffen besitzen und an Ernst weitergeben konnte Laut Ausschussmitgliedern gebe dieser schwere Fehler Anlass Ablaufe und Strukturen beim Verfassungsschutz und den Ermittlungsbehorden zu uberprufen 115 Das LfV Hessen besass eine Fotografie der Teilnehmer an der von Heise organisierten Sonnenwendfeier vom Juni 2011 hatte diese aber nicht Ernst zugeordnet und ihn auch darum 2015 als abgekuhlt eingestuft Erst nach dem Mord an Lubcke entdeckte das LfV dass Ernst auf dem Foto abgebildet war 45 Im Oktober 2020 gab es den Fund der Fotografie bekannt und bestatigte Ernsts Kontakte zu Thorsten Heise Man habe den Fund im Juli 2019 der Bundesanwaltschaft im November 2019 auch dem Innenausschuss des hessischen Landtags mitgeteilt Gleichwohl blieb das LfV dabei dass Ernst nach 2009 nicht mehr als Neonazi aufgefallen sei Der Lubcke Untersuchungsausschuss kritisierte die spate Bekanntgabe des Fotos das Ernsts Abkuhlung nach 2009 widerlege Er forderte ihm entsprechende Geheimdienstunterlagen unverzuglich vorzulegen Das Oberlandesgericht Frankfurt verweigerte dem Ausschuss wegen des noch laufenden Verfahrens bis dahin Einblick in Prozessakten 116 Dagegen wollte der Ausschuss klagen da Ernsts Neonazi Umfeld im laufenden Strafprozess bis dahin kaum behandelt worden war 52 V Leute im Taterumfeld Bearbeiten Im Jahr 2006 beobachtete der V Mann Benjamin Gartner die nordhessische Neonaziszene und hatte auch mit Ernst Kontakt Beide telefonierten ofter miteinander dabei nannte Gartner trotz seiner Verschwiegenheitspflicht Ernst einmal auch den Namen seines Vorgesetzten Andreas Temme Dieser hatte jedoch nach spateren Angaben von Ernsts Anwalt Frank Hannig keinen direkten Kontakt zu Ernst 117 Temme war am 6 April 2006 beim Mord an Halit Yozgat in Kassel am Tatort gewesen hatte sich als einziger Anwesender nicht als Zeuge gemeldet und dann falsche Angaben gemacht Daher stand er zeitweise selbst unter Mordverdacht Am Tag des Mordes hatte er mehrmals mit seinem V Mann Gartner telefoniert einmal mehr als elf Minuten lang 45 Die Ermittler fanden damals in seiner Wohnung Kleidung mit Emblemen der Hells Angels Drogen illegale Munition und grosse Mengen rechtsextremen Propagandamaterials 118 darunter eine Ausgabe von Adolf Hitlers Mein Kampf und seitenlange handschriftliche Abschriften daraus Nach seiner Aussage im NSU Ausschuss stammten die Abschriften noch aus seiner Jugendzeit als er in seinem Heimatdorf den Spitznamen Klein Adolf trug 117 Im Februar 2016 befragte der NSU Untersuchungsausschuss Hessen den V Mann Benjamin Gartner auch zu Ernst und dessen Kontakten zu anderen Rechtsextremen Gartner gab an er kenne Ernst nur unter dem Spitznamen NPD Stephan und machte keine naheren Angaben zu ihm Darum wurde Ernst nicht zum Umfeld des NSU gezahlt Der hessische Verfassungsschutz gab das Protokoll der V Mann Befragung von 2016 und seine Kenntnisse von moglichen Kontakten Ernsts bisher nicht frei 119 Die Bundesanwaltschaft fuhrte Gartner Tarnname Gemuse ab 2011 auf einer Liste von 35 Kontaktpersonen des NSU denen sie eine besondere Bedeutung beimass auf Platz 11 Nach dem Lubcke Mord wurde vermutet dass Gartner Informationen des hessischen Verfassungsschutzes an Rechtsextreme weitergab und mehr uber Ernst wusste als er dem NSU Ausschuss gesagt hatte 117 Nach Angaben Peter Beuths vom Oktober 2019 war Temme als Beobachter der rechtsradikalen Szene in Nordhessen mit Ernst dienstlich befasst und hatte moglicherweise auch zu Markus H Kontakt Ernst selbst habe nicht mit dem LfV Hessen zusammengearbeitet 120 Temme hatte im Jahr 2000 mindestens zwei Verfassungsschutzberichte uber Ernst unterzeichnet Beuth betonte das sei nicht verwunderlich da Temme Informationen uber die Neonaziszene in Hessen sammeln sollte zu der Ernst gehorte 117 Reaktionen BearbeitenHasskommentare und Drohungen Bearbeiten In sozialen Medien ausserten Rechtsextreme und Rechtspopulisten vielfach offen Freude uber Lubckes Erschiessung beleidigten und verhohnten den Getoteten und kundigten weitere Morde an Das Video mit Lubckes Zitat von 2015 wurde erneut verbreitet und kommentiert 121 Ein Post lautete Der Volksschadling wurde jetzt hingerichtet Journalisten dokumentierten nun auch fruhere derartige Kommentare 122 Bis zum 24 Juni 2019 loschte Facebook laut Nick Clegg jede Verherrlichung des Mordes an Lubcke von seinen Seiten 123 Die Internetplattform YouTube hatte bis August 2019 noch nicht alle Hasskommentare unter dem Lohfelden Video geloscht einige Beschwerden dazu abgelehnt andere nicht fristgerecht beantwortet und neue Hasskommentare zugelassen 124 Max Otte Mitglied der CDU und der CDU nahen Werteunion schrieb im Juni 2019 auf Twitter der Mainstream habe endlich eine neue NSU Affare um gegen die rechte Szene was immer das ist zu hetzen Nach heftigen Protesten loschte er seinen Tweet und distanzierte sich davon 125 Spater sprach er der Familie sein Beileid aus Wegen des Tweets bat die Werteunion die CDU Fuhrung Ottes Parteiausschluss zu prufen 126 Der AfD Kreisvorsitzende im Kreis Dithmarschen Mario Reschke bezweifelte einen Mord an Lubcke verglich dessen Tod zuerst mit dem mutmasslichen Suizid des FDP Politikers Jurgen Mollemann 2003 und sprach dann von gezieltem Rufmord nach dem der Betreffende einfach mal tot aufwache Aufrufe den Kommentar zu loschen und sein Mandat niederzulegen wies er zuruck 127 Am 26 Juni blieb Ralph Muller AfD beim Gedenken fur Lubcke im Bayerischen Landtag sitzen Am 27 Juni nannte Wolfgang Gedeon AfD den rechtsextremen Terror einen Vogelschiss im Vergleich zu islamistischem und linksextremem Terror in Deutschland Andere AfD Vertreter verteidigten die Vorfalle 128 Teilnehmer einer Pegida Kundgebung in Dresden ausserten sich gegenuber Journalisten des ARD Magazins Kontraste gleichgultig bis zustimmend zum Mord an Lubcke Einzelkommentare waren Im Vergleich zur linksextremen Gefahr sei ein Mord alle zwei drei Jahre aus irgendwelchen Hass Grunden relativ normal Das ist ja bald eine menschliche Reaktion Ja wie es in den Wald hinein gerufen wird so schallt s wieder raus Da mussen Sie sich bei Frau Merkel bedanken wegen Lubcke hier 129 Am 5 Juni 2019 als der Hauptverdachtige noch unbekannt war erhielt die Rechtsanwaltin Seda Basay Yildiz einen Drohbrief per Fax mit der sinngemassen Aussage Wir haben Walter Lubcke getotet Bald bist Du dran Der Brief war wie funf fruhere derartige Drohungen unter anderem mit NSU 2 0 unterzeichnet 130 Am 18 Juni 2019 erhielten die Kommunalpolitiker Henriette Reker und Andreas Hollstein die rechtsextreme Attentate auf sich uberlebt hatten gleichlautende E Mails eines anonymen Erpressers Er forderte 100 Millionen Euro in Bitcoins und drohte andernfalls werde man sie und weitere Politiker hinrichten lassen Mit Lubcke sei eine Phase bevorstehender Sauberungen eingeleitet worden Er schloss mit dem Hitlergruss 131 Am 28 Juni 2019 schrieben Unbekannte in Berlin Mitte den Hetzspruch Lubcke hat bezahlt Merkel noch nicht auf eine Baustellenplane Der Staatsschutz ermittelt dazu 128 Am 29 Juni sandten Unbekannte dem SPD Politiker Martin Dulig den tauschend echten Nachbau eines Sturmgewehrs per Post Dies wurde weithin als symbolische Morddrohung verstanden weil Duligs Engagement fur Fluchtlinge bekannt ist Zudem griffen Neonazis Duligs Sohn an Die rechtsextreme Gruppe Nordkreuz aus Mecklenburg Vorpommern wollte Leichensacke und Atzkalk fur Angriffe auf politische Gegner bestellen Auf einer Internetseite wurden prominente Fluchtlingshelfer angeprangert und bedroht bis das Landeskriminalamt Berlin die Seite sperrte 132 Am 28 Juni 2019 erschien im Internet ein als echt eingestuftes Video von Combat 18 Darin bestreitet eine mit Sturmhaube Handschuhen und dunkler Kleidung verhullte Person Kontakte von Ernst zur Gruppe Medienberichte dazu seien falsch 128 Die Rechercheplattform Exif identifizierte den vermummten Sprecher als Dortmunder Rechtsextremen der 2007 wegen eines Raububerfalls auf einen Tunesier verurteilt worden und Brieffreund der NSU Terroristin Beate Zschape war Ab Juli 2019 erhielten mehrere Journalisten die zum Mord an Lubcke und zur rechtsextremen Szene recherchierten anonyme Drohbriefe mit weissem Backpulver Vermutet wurde dass Combat 18 diese Briefe versandte 133 Siemens Chef Joe Kaeser hatte sich offentlich fur die Seenotrettung Gefluchteter 134 und gegen rassistische Ausserungen der AfD Politikerin Alice Weidel positioniert Im Juli 2019 erhielt er eine Morddrohung per E Mail Er werde der nachste Lubcke werden Die Absenderadresse adolf hitler nsdap de war den Behorden schon aus einem anderen Fall bekannt 135 Am 22 Juli 2019 dem achten Jahrestag der rechtsextremen Anschlage in Norwegen 2011 verletzte Roland K in Wachtersbach mit gezielten Schussen einen dunkelhautigen Gefluchteten aus Eritrea schwer Hasskommentare verknupften diese Tat mit dem Mord an Lubcke und drohten weitere solche Taten an etwa Posts wie nach all den Ubergriffen durch Migranten greifen die Menschen zur Selbstjustiz Darum warnten Experten der Sicherheitsbehorden Rechte griffen in der wahnhaften Annahme Deutschland erleide einen Volkstod durch Migranten immer ofter zu morderischer Gewalt Jede derartige Tat ermutige Nachahmer ebenso zu handeln 136 Absender die sich Staatsstreichorchester nannten verschickten bundesweit Drohmails die sich ofter auf den Mord an Lubcke bezogen An die damals in der Seenotrettung aktive Kapitanin Carola Rackete schrieben sie Sie stehe jetzt auf der Todesliste solange sie nicht endlich die Gefluchteten im Meer ersaufen lasse Hessens Ministerprasident Volker Bouffier drohten sie auch er stehe auf der Abschussliste Walter Lubcke war nicht der letzte Politiker sondern der erste 137 Im September 2019 erhielt Mike Mohring der Fraktions und Parteichef der CDU Thuringen und Spitzenkandidat fur die bevorstehende Landtagswahl eine Postkarte mit der Morddrohung Er sei nach Lubcke Nummer zwei die demnachst einen Kopfschuss erhalte Der anonyme Absender beschimpfte ihn zudem wegen seiner christlichen Haltung und bezeichnete die Bundesrepublik als Unrechtsstaat Daher vermutete das ermittelnde Landeskriminalamt Thuringen einen Reichsburger als Autor Mohring erhielt verstarkten Polizeischutz CDU Vertreter verwiesen im Landtag auf eine Hotline fur bedrohte Kommunalpolitiker Thuringens Innenminister Georg Maier SPD forderte erneut ein erhohtes Strafmass bei ubler Nachrede gegen Kommunalpolitiker Der Politikwissenschaftler Hans Gerd Jaschke hielt es fur praktisch unmoglich allen von rechts bedrohten Kommunalpolitikern Personenschutz zu gewahren 138 Am 16 November 2019 erhielt Oldenburgs Polizeiprasident Johann Kuhme eine Mail mit der Drohung man werde ihn erschiessen Nicht heute nicht morgen denk einfach an Lubcke Kuhme hatte zuvor AfD Bundestagsabgeordnete kritisiert die muslimische Mitburgerinnen und Mitburger als Kopftuchmadchen und Messermanner bezeichnen oder die Nazi Graueltaten als Vogelschiss in der deutschen Geschichte verharmlosen Die AfD hatte Kuhme vorgeworfen seine Kritik verletze seine Neutralitatspflicht als Beamter Staatsschutzer erstellten eine Gefahrdungsanalyse und verscharften ihren Schutz fur Kuhme Dieser bekraftigte die Morddrohung werde ihn nicht abhalten die Entgleisungen auch von einzelnen AfD Politikern anzuprangern 139 Seit dem Mord an Lubcke wurde bekannt dass viele Lokalpolitiker in Deutschland seit 2015 ebenso von Rechtsextremen bedroht werden Laut einer Umfrage des Magazins Kommunal unter rund 1000 deutschen Burgermeistern hatten rund 40 der Kommunalverwaltungen bereits mit Stalking Beschimpfungen und Drohungen zu tun davon rund 20 durch Hassmails 7 8 der Befragten 2017 6 gaben an sie selbst oder andere Gemeinderatsmitglieder seien korperlich angegriffen worden 140 Zwei der 1055 Befragten waren selbst korperlich angegriffen worden 20 hatten Hassmails oder andere Einschuchterungsversuche erhalten gut 25 wurden direkt 50 uber soziale Netzwerke beschimpft bedroht oder beleidigt in 41 aller Falle wegen der Fluchtlingspolitik 2017 waren 650 2019 bereits 900 Kommunen von solchen Drohungen betroffen 2018 registrierte das BKA 1 256 Straftaten gegen Amts und Mandatstrager davon 43 Gewalttaten 2016 41 2017 65 Auch Bundespolitiker wie Claudia Roth und Cem Ozdemir erhielten 2019 Morddrohungen 95 aller angezeigten Falle von Hasskriminalitat beruhten nach einer reprasentativen Opferbefragung in Schleswig Holstein und Niedersachsen auf Fremdenfeindlichkeit bzw Rassismus 141 40 der Gemeinderate und 20 der Burgermeister zeigten 2018 Beleidigungen Drohungen und Gewalt an mehr als 1200 Straftaten gegen Amtstrager wurden aktenkundig Bei einem Empfang im Juli 2019 berichteten 13 Burgermeister dem Bundesprasidenten von solchen Erfahrungen Leipzigs Burgermeister Burkhard Jung betonte die erstarkende Rechte verbreite planvoll Angst und plane strategisch den Umbau des Staats Diese Gefahr werde immer noch zu wenig beachtet 142 Die Heinrich Boll Stiftung veroffentlichte am 28 Januar 2021 eine Studie zu Gewalterfahrungen von 50 interviewten Kommunalpolitikern Ein Drittel davon berichteten von tatlichen Ubergriffen die Halfte von Bedrohungen fast alle von Beleidigungen wegen ihres politischen Engagements 143 Im Sommer 2020 wurde eine Schule in Wolfhagen zum Gedenken an Lubckes Engagement fur Demokratie und Gefluchtete nach ihm benannt Am 29 Januar 2021 einen Tag nach dem Gerichtsurteil gegen Lubckes Morder erhielt die Walter Lubcke Schule eine Bombendrohung Der Absender bezog sich auf die Drohserie NSU 2 0 und hatte Datum und Adressaten seiner Drohmail offenbar wegen des Urteils am Vortag gewahlt 144 Politik Bearbeiten Nach dem Mord an Lubcke verurteilten viele hochrangige Politiker die Hasskommentare gegen ihn Bundesprasident Frank Walter Steinmeier nannte sie am 5 Juni zynisch geschmacklos abscheulich in jeder Hinsicht widerwartig 145 Nach Ernsts Festnahme erganzte er Wo die Sprache verroht ist die Straftat nicht weit 146 Bundesjustizministerin Katarina Barley begrusste dass der Generalbundesanwalt die Ermittlungen ubernommen hatte Als Lehre aus der Mordserie des NSU wurden heute auch rechtsextreme Motive von Straftaten viel fruher und intensiver gepruft Der Staat musse zivilgesellschaftlich engagierte Personen starker gegen Einschuchterungen und Bedrohungen schutzen 147 Horst Seehofer wertete den Mord als Alarmsignal Der Rechtsextremismus ist eine erhebliche und ernstzunehmende Gefahr fur unsere freie Gesellschaft 148 Der fruhere CDU Generalsekretar Peter Tauber meinte die AfD habe mit der Entgrenzung der Sprache den Weg bereitet fur die Entgrenzung der Gewalt Er nannte namentlich Erika Steinbach einst eine Dame mit Bildung und Stil demonstriert diese Selbstradikalisierung jeden Tag auf Twitter Sie ist ebenso wie die Hockes Ottes und Weidels durch eine Sprache die enthemmt und zur Gewalt fuhrt mitschuldig am Tod Walter Lubckes 149 Im Februar 2019 hatte die aus der CDU ausgetretene AfD nahe Erika Steinbach Lubckes Aussagen von 2015 in sozialen Medien erneut skandalisiert aber Todesdrohungen darunter bis nach dem Mord stehen lassen 150 Wegen der rechtsextremen Mordanschlage auf Staatsvertreter forderte Tauber die Grundrechtsverwirkung nach Artikel 18 GG erstmals anzuwenden und verfassungsfeindliche Beamte zu entlassen um den Staat und seine Organe im Sinne der wehrhaften Demokratie zu schutzen Die CDU musse gegen Befurworter einer CDU AfD Koalition eine klare Grenze nach rechts ziehen Er zitierte den Weimarer Reichskanzler Joseph Wirth der 1922 nach der Ermordung von Walther Rathenau im Reichstag an die Adresse der Mordhetzer gesagt hatte Da steht der Feind der sein Gift in die Wunden eines Volkes traufelt Da steht der Feind und daruber ist kein Zweifel Dieser Feind steht rechts 151 Auch die CDU Vorsitzende Annegret Kramp Karrenbauer machte die AfD fur das geistige Klima mitverantwortlich in dem Lubcke ermordet wurde Sie schloss eine Zusammenarbeit mit der AfD auch gegen AfD nahe CDU Mitglieder dauerhaft aus Wer sich das Mordopfer vorstelle werde nie mehr auf die Idee kommen dass man mit einer Partei wie der AfD als Christdemokrat zusammenarbeiten kann 152 Mit Hinweis auf 226 rechtsextreme Morde in der Bundesrepublik seit 1970 forderte Ex CDU Generalsekretar Ruprecht Polenz seine Partei auf sich wie Lubcke klar fur Humanitat einzusetzen und ihren Konservatismus gegen volkischen Nationalismus abzugrenzen etwa mit der Parole Freiheit statt Faschismus 153 Michael Brand Sprecher der CDU CSU Bundestagsfraktion fur Menschenrechte und ein Freund Lubckes mahnte die Unionsparteien mit wehrhafter Haltung und kampferischem Einsatz gegen die AfD und das Sympathisantenumfeld rechtsextremen Terrors fur die Stabilitat der Demokratie einzutreten Das Abdriften von Teilen der gesellschaftlichen Mitte an die Rander lasse sich nicht dadurch stoppen dass wir den Parolen der Rander folgen Damit verstarken wir sie nur Die Demokraten hatten sich zu wenig gegen das immer aggressivere Hetzen gegen die offene Gesellschaft und den demokratischen Rechtsstaat gewehrt Das Aufrutteln der bislang schweigenden Mehrheit sei zwingend geboten Die Zeiten fur nicht mehr erkennbare Haltung sind zumal nach diesem Mord endgultig vorbei 154 Bundestagsprasident Wolfgang Schauble sagte im Bundestag dass Lubcke offentlich fur das eintrat worauf unsere offene Gesellschaft aufbaut fur Anstand Toleranz und Menschlichkeit Er kritisierte die Abgrunde an Hame und Hass inmitten unserer Gesellschaft gegenuber denen die in unserem Land Verantwortung ubernehmen und bezeichnete die Hetze als Nahrboden fur die Gewalt Wer diesen Nahrboden dungt macht sich mitschuldig Das sollte jetzt auch der letzte verstanden haben Er erhielt anhaltenden Applaus aus allen Fraktionen ausser der der AfD 155 Am 27 Juni warf Martin Hess AfD im Bundestag den ubrigen Parteien vor das Gedenken an Lubcke zum Hetzen gegen die AfD zu missbrauchen Er rief zu verbaler Abrustung auf und sprach von einem Vernichtungsfeldzug gegen die AfD 156 Medien Bearbeiten Nach Ernsts Festnahme verglichen Journalisten den Mord an Lubcke mit der Mordserie des NSU 2000 2007 dem Attentat auf Henriette Reker 2015 und dem Anschlag auf Andreas Hollstein 2017 Annette Ramelsberger SZ sprach von einer braunen RAF die nicht straff organisiert sei aber zuschlage wo immer moglich Eine laute menschenverachtende Sympathisantenszene unterstutze solche Taten Ihr Hass sickere vom Rand in die Mitte der Gesellschaft auch in die Polizei Wegen ihrer langen Duldung der Ausschreitungen in Chemnitz 2018 und der mit NSU 2 0 unterzeichneten Drohbriefe von Polizisten sahen rechtsextreme Gewalttater sie kaum als Gegner sondern als mogliche Verbundete gegen Linke 157 Toralf Staud Deutschlandfunk forderte ein genaueres Bild des Rechtsterrorismus von den Sicherheitsbehorden Ein oder zwei Tater hatten Lubcke wohl nach dem Konzept fuhrerloser Widerstand ermordet wie beim NSU ohne Bekennerschreiben um politische Gegner zu verunsichern 158 Heike Kleffner kritisierte Die deutschen Sicherheitsbehorden wurden wider besseres Wissen die Kontinuitaten des neonazistischen Terrorismus schlichtweg verleugnen Seehofer habe erst nach dem Fund der DNA von Stephan Ernst am Tatort eingeraumt dass der Rechtsextremismus zu einer echten Gefahr geworden sei Kleffner verwies auf rund 24 Todesopfer von rassistischen und rechtsextremen Gewalttaten seit der Selbstenttarnung des NSU im November 2011 auf die Urteile gegen die Gruppe Freital die Brandanschlagsserie in Neukolln und hunderte von mit Internetkampagnen mit Mord bedrohten Kommunalpolitikern etwa Erich Pipa SPD im Main Kinzig Kreis Henriette Reker und Andreas Hollstein Doch Forderungen die Sicherheitsbehorden mussten dringend die fatale Wechselwirkung von rechtsextremen Onlinekampagnen und organisierten rechten Netzwerken in den Blick nehmen verhallten nahezu ungehort Die Angreifer erhielten stets das Label des radikalisierten Einzeltaters Statt Warnungen des BKA im Februar 2018 vor entschlossenen irrational handelnden oder fanatisierten Einzeltatern gegen Gefluchtete und Politiker habe Seehofer eher dem langjahrigen BfV Prasidenten Hans Georg Maassen vertraut Dieser habe die rassistischen Gewalttaten und Hetzjagden vom August 2018 in Chemnitz schlichtweg geleugnet und Videobeweise diskreditiert Unter ihm habe das BfV die Bekampfung des Rechtsextremismus allenfalls als lastige Nebensache behandelt unbeirrt am V Leute System und dem Prinzip Quellenschutz vor Strafverfolgung festgehalten und damit alle Aufklarungsbemuhungen systematisch blockiert Dies war politisch gewollt 159 Nils Markwardt Republik ch widersprach Seehofer Lubckes hinrichtungsartige offenbar geplante Ermordung bedeute keine neue Qualitat im bundesdeutschen Rechtsextremismus Dessen blutige Spur laut Daniel Kohler 229 Morde 12 Entfuhrungen 174 bewaffnete Uberfalle 123 Sprengstoffanschlage sowie 2173 Brandanschlage seit 1971 werde nur allzu oft verdrangt Ob und wie genau Lubckes Morder dem von Rechtsextremen kultivierten fuhrerlosen Widerstand folgte sei noch zu ermitteln In jedem Fall diene seine Tat der schleichenden Chaotisierung der Verhaltnisse mit dem Ziel eines Burger Krieges Dieser sei der Kern neonazistischer Ideologie die fast nur uber die standige Produktion von Feindbildern funktioniere und den Mangel an Theorie mit dem Zwang zur paramilitarischen Dauermobilisierung ausgleiche Schon Theodor W Adorno habe 1967 einen Drang zum Weltuntergang in der rechtsextremen Ideologie festgestellt die den Burgerkrieg als Mittel zum Herbeifuhren eines apokalyptischen Rassenkrieges ersehne Diese Wahnidee habe die AfD mit Codewortern an ihr Publikum wie Umvolkung und Widerstand langst in den Gesellschaftsdiskurs eingeschleust Darum habe der Tatverdachtige nicht zufallig mit dem Gruss Gott segne euch an sie gespendet Adorno habe auch erkannt dass rechte Propaganda mit relativ wenigen intellektuell armen aber standig wiederholten Tricks arbeite Die hetzerischen Tricks der Social Media Dauerbeschallung der AfD seien selektives ressentimentgeladenes Aufgreifen von Nachrichten zur Stigmatisierung von Muslimen und Fluchtlingen kalkulierte rhetorische Tabubruche das Gleichsetzen aller Altparteien die Rede vom Merkel System die Verrohung der Sprache und das permanente Beklagen der vermeintlichen Opferrolle 160 Christian Bangel Die Zeit befurchtete der Mord werde Engagierte einschuchtern Vorboten seien eine weit verbreitete verbale Ehrabschneidung und ein geschlossenes Hass System bei Facebook sowie der Traum vom Tag der Abrechnung mit Demokraten Statt weiter Rassismus zu verniedlichen und angebliche linke diskursive Vormacht zu betonen musse ein Gefuhl der Dringlichkeit im Kampf gegen die Rechtsextremen und ihrem rechtspopulistischen Vorfeld eintreten das nicht wieder beim nachsten Skandal um Gefluchtete enden durfe 161 Sascha Lobo Spiegel sah den Mord als Werk brauner Schlafer Langst gewaltbereite Rechtsextreme erhielten einen Handlungsimpuls aus der rechten Gegenoffentlichkeit im Internet Oft kundigten sie die Tat dort wie Ernst einige Monate vorher an Erika Steinbachs Tweet mit dem undatierten Lubckevideo konne als Markierung des Opfers gewirkt haben Bjorn Hockes Aussagen von 2018 die Zeit des Redens sei vorbei notig sei nun Kampfesmut gegen die Vaterlandsverrater konne den AfD Spender Ernst zum Mord ermutigt haben Das Schweigen von Politik Behorden und Zivilgesellschaft deuteten solche Tater als Zustimmung dazu den wahren Willen des Volkes umzusetzen Daran trugen verharmlosende Ignoranz burgerlicher Politiker und verbale Gewalttatigkeit gesellschaftlicher Debatten eine Mitschuld etwa Horst Seehofers Aussage von 2011 Wir werden uns gegen Zuwanderung in deutsche Sozialsysteme wehren bis zur letzten Patrone Eine dieser Patronen konne Lubcke getroffen haben 162 Ahnlich nannte auch Benjamin Konietzny n tv die AfD Strategie die Grenzen des Sagbaren immer weiter auszudehnen und Feindbilder wie Lubcke zu pflegen als Mitursache des Mordes Die AfD habe ein Gewaltproblem das sich immer wieder in der Sprache ihrer Vertreter und Anhanger zeige AfD Politiker rechtfertigten diese entweder mit der Wut des Volkes oder stellten sie als Ausnahmen dar Beides sei angesichts des Mordes an Lubcke unwahr Weil die AfD Fuhrung sich dem Problem nicht stelle treffe sie der Vorwurf der Heuchelei 163 Am 25 Juni sagte Martin Hohmann AfD im Bundestag ohne den von der Bundeskanzlerin Angela Merkel zu verantwortenden Massenzustrom an Migranten wurde Walter Lubcke noch leben Christian Stocker Spiegel kommentierte nach dieser verqueren Logik waren nicht Morder und ihre Unterstutzer sondern entfernte politische Entscheider fur solche Morde verantwortlich so etwa Konrad Adenauer als Anwerber turkischer Gastarbeiter fur die des NSU Damit mache sich die AfD standig genau der verbalen und nonverbalen Aggression und Hetze schuldig mit der Leute wie der gestandige Morder Walter Lubckes voll und ganz einverstanden sind 164 Martin Krauss Judische Allgemeine fragte zur Forderung von Altbundesprasident Joachim Gauck nach einer erweiterten Toleranz nach rechts 15 Juni 2019 Ist nicht die fehlende Strafverfolgung derer die einen Mord bejubeln bereits Toleranz nach rechts 165 Fur Birgit Baumann Der Standard ist der Mord ein Angriff auf die Demokratie daher musse der Staat Harte zeigen Die Hetze der AfD habe eine Scharfe in die Debatte gebracht die diesen Hass gedeihen lasst und im Internet werde vollig enthemmt Schranke um Schranke niedergerissen auch die niedertrachtigsten Gedanken haben freien Lauf 166 Bettina Gaus taz kritisierte die Reaktionen der Regierung den Mord als unvorhersehbares Ereignis zu behandeln und mehr Geld fur Polizei und Verfassungsschutz zu fordern Schon fruh seien rechtsextreme Tater wahrscheinlich gewesen Belastbare Informationen zu deren Umfeld hatten aber vor allem NGOs wie die Amadeu Antonio Stiftung gesammelt die viel weniger Mittel dazu hatten als Staatsbehorden 167 Andrea Ropke befurchtete in der ARD der Mord konne ein Dammbruch fur die Szene sein Wir haben wirklich 50 Straftaten von rechts statistisch gesehen am Tag in Deutschland und so wenig Auseinandersetzungen damit so wenig Aufklarung so wenig Sensibilitat gegenuber diesem Thema 168 Georg Mascolo SZ verlangte Antworten der Ermittler auf Fragen zum Taterumfeld wieso ihn niemand stoppte warum niemandem auffiel dass ein vielfach vorbestrafter Rechtsextremist mit ausgepragter Neigung zur Gewalt im Internet drohen und bedrohen konnte ohne dass jemand einschritt Er verwies auf die sogar nach dem Mord fortgesetzten Hasskommentare unter dem Lohfelden Video Die Justiz habe solche Straftaten im Netz nie mit Haft bestraft so dass virtuelle Hetzer auf Davonkommen setzen konnten Zudem hatten die Internetkonzerne viel zu lange keine Verantwortung fur die Inhalte ihrer Plattformen ubernommen Auch Gegner rechter Parolen hatten das Netzwerkdurchsetzungsgesetz als Zensurgesetz abgelehnt Die deutsche Justiz sehe nicht einmal in gezeigten Galgen und direkten Mordaufrufen eine konkrete Bedrohung von Politikern solange Angaben zu Tatort und Tatzeitpunkt fehlten Das Gefahrenpotential von Hassposts musse neu eingestuft werden da sie raumlich und zeitlich weit entfernte Folgen haben konnten Dagegen seien die bestehenden Gesetze ab sofort konsequent und rasch anzuwenden 169 Claudius Seidl FAZ erinnerte daran dass politische Morde oder Mordversuche erst im historischen Ruckblick als Heldentat oder Terrorakt beurteilt werden Im Moment der Tat konne der Tater sich nur auf eine hohere Moral und paranoide Vernunft berufen und diese uber geltende Gesetze stellen Im Fall Lubckes habe der Burgerlichkeitsdarsteller Alexander Gauland AfD diese paranoide Tatlegitimation geliefert Er habe Angela Merkel als Kanzler Diktatorin bezeichnet und ihre Politik als Versuch das deutsche Volk allmahlich zu ersetzen durch Migranten aus aller Welt Das habe der Tater nur als Aufforderung zum Widerstand verstehen konnen 170 Margarete Stokowski Spiegel kritisiert die Sprache von Politikern und Medien zum Mord Die Aussage Lubcke habe wegen seines Einsatzes fur die Rechte von Gefluchteten sterben mussen zeige ein typisches falsches Denkmuster Denn Lubcke sei nicht an seinen politischen Ansichten sondern durch die Waffe eines Rechtsextremen gestorben Diese Formulierungen stunden in einer deutschen Tradition Hass auszublenden und Trauer uber die vielen Opfer rechtsextremer Gewalt in Deutschland nicht zuzulassen So luden Fernsehsender lieber AfD Politiker in Talkrunden ein statt die wertvolle Sendezeit jenen zu geben die hierzulande taglich unter Rassismus und Rechtsextremismus litten Die Medien sollten mehr daruber berichten wie die Betroffenen die NSU 2 0 Drohbriefe von Polizisten an eine turkischstammige Anwaltin die Nichtfreigabe der NSU Akten die Bestellung von Leichensacken durch Nordkreuz Mitglieder und Aussagen von Hans Georg Maassen erleben und wie sie angesichts dieser Falle den Sicherheitsbehorden vertrauen konnten Menschenfeindliche Ausserungen von Rechtspopulisten und Rechtsextremen in Deutschland seien schon lange sagbar aber nicht beachtet worden Den Betroffenen zuzuhoren konne das sichtbar machen 171 Zivilgesellschaftliche Organisationen Bearbeiten Das Demokratiezentrum der Philipps Universitat Marburg verwies auf die Zunahme der Gewaltandrohungen seit der Fluchtlingskrise ab 2015 etwa gegen Burgermeister und gegen die NSU Opferanwaltin Seda Basay Yildiz Darin liege genug Gewaltpotenzial fur einen politischen Mord Bei Lubcke habe moglicherweise jemand solche Drohungen leider wahrgemacht 148 Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland Josef Schuster meinte dieser Mordfall musse alle Demokraten alarmieren und zeige in erschreckender Weise dass die Gefahren durch rechte Netzwerke Rechtspopulismus bis hin zum rechten Terror nicht unterschatzt werden durfen 172 Das Internationale Auschwitz Komitee forderte nach dem Mord von allen deutschen staatlichen Institutionen konsequent gegen die rechte Szene durchzugreifen und Erkenntnisse uber rechtsextreme Gruppen und Personen offentlich zu machen Holocaustuberlebende fragten ob das massiv gewachsene rechte Hass und Gewaltpotenzial in Deutschland nicht viel zu lange verharmlost und unterschatzt worden sei Die demokratischen Krafte durften die AfD nicht aus ihrer Verantwortung fur den Aggressionsprozess entlassen Man erwarte von allen Deutschen den von Bundesinnenminister Seehofer angekundigten Biss der Demokratie 173 Nachdem die Neonazipartei Die Rechte eine Versammlung am Regierungsprasidium in Kassel zum 20 Juli 2019 Jahrestag des Attentats von 1944 ankundigte meldeten zahlreiche Kasseler Initiativen Gegendemonstrationen am selben Ort an Die Stadtverwaltung erwog ein Verbot der Neonazikundgebung 174 Der Szenekenner Olaf Sundermeyer stellte die Kontakte dieser Pseudopartei zu Ernst und C18 heraus Grosstmogliche Provokation fur mediale Aufmerksamkeit sei das Erfolgsrezept der Partei 175 Am 20 Juli 2019 demonstrierten in Kassel mehr als 10 000 Menschen gegen 120 Anhanger der Partei Die Rechte Deren Aufzug war nach Auflagen des Kasseler Ordnungsamts aus der Innenstadt verlegt worden 176 Wissenschaft Bearbeiten Der Politikwissenschaftler Gideon Botsch sieht ein enorm hohes Potenzial fur rechten Terror in Deutschland begunstigt durch das Abflauen der Aufmerksamkeit fur rechte Strassenproteste Die Feindbilder seien auch durch AfD und Pegida markiert worden 177 Der Rechtsextremismusforscher Matthias Quent sieht die erste rechtsextrem motivierte Ermordung eines amtierenden Politikers seit 1945 als Zasur Die Grenzen zwischen Rechtspopulisten und gewaltbereiten Gruppen verwischten immer mehr Auch durch die AfD Erfolge fuhlten sich Tater zu Gewalt legitimiert da sie aus ihrer Sicht nur die Stimmung in der Bevolkerung umsetzten Die eher milden Urteile im NSU Prozess hatten nicht abschreckend gewirkt sondern der Szene Aufwind verschafft 178 Fur den Politikwissenschaftler Hajo Funke tragen Teile der AfD wie Bjorn Hocke oder Andreas Kalbitz fur den Mord eine klare Mitverantwortung durch die Hetze Diese durfe nicht langer verharmlost und geleugnet werden Wegen der Gefahr weiterer rechtsterroristischer Anschlage herrsche jetzt Alarmstufe Rot 179 Der hessische Staat habe leider klaglich versagt weil ihm seit 2016 Hinweise auf Ernst als Gefahrder vorlagen Erika Steinbach sei mitverantwortlich dafur dass Lubcke Opfer einer Hetzkampagne geworden sei weil ihre Postings vom Februar 2019 ihn zur Zielscheibe rechten Terrors gemacht hatten und sie Mordaufrufe nicht von ihrer Facebookseite geloscht habe Dagegen fand Steinbach ihre Posts in keiner Hinsicht problematisch 180 Der Politikwissenschaftler Armin Pfahl Traughber verwies darauf dass Terroristen ihre Opfer sonst eher aus grosserer Entfernung erschiessen Der Schuss aus kurzer Distanz zeige ein hohes Mass an Gewaltorientierung und Kaltblutigkeit des Morders verwandt etwa mit der NSU Mordserie und Uwe Behrendts Ermordung des Rabbiners Shlomo Lewin und dessen Freundin Frida Poeschke 1980 181 Der Politikwissenschaftler Reiner Becker Leiter des Marburger Demokratiezentrums widersprach der Annahme die Behorden hatten die hessische Neonaziszene unterschatzt Kameradschaften wie Sturm 18 oder Freier Widerstand seien in Nordhessen nicht mehr einflussreich Dort gebe es ausser mancherorts der Identitaren Bewegung und der NPD kaum noch sichtbar auftretende lokalisierbare rechtsextreme Gruppen Neonazis brauchten heute keine hierarchischen Organisationen mehr weil sie sich in unubersichtlichen Mischszenen und losen Netzwerken wie den Preppern Reichsburgern und Gelbwesten verbergen konnten Soziale Medien rechtsextreme Konzerte und Kampfsport erlaubten ihnen den Austausch mit Gleichgesinnten auch ohne Kameradschaft Daraus erklarten sich die erhebliche Zunahme von Drohungen gegen Lokalpolitiker die Falle Franco A NSU 2 0 und die Probleme der Behorden die Tater zu erfassen Ursache sei die inzwischen masslose von der AfD geforderte Enthemmung des offentlichen Diskurses seit 2015 die gewaltbereite Tater an Hame und Hetze gewohnt habe und glauben lasse fur eine Mehrheit zu handeln Diese Lage habe auch fruher straffallige spater unauffallige Tater zu erneuter Gewalt ermutigt Sie handelten weder vollig isoliert noch strategisch sondern nach Gelegenheit und Gewohnung an die immer starkere Verrohung Sie seien nur schwer rechtzeitig zu finden etwa durch sogenannte Netzwerkanalysen 182 Massnahmen der Lander Bearbeiten Im Juni 2019 forderte der Deutsche Stadte und Gemeindebund DStGB zentrale Meldestellen fur von meist rechtsmotivierten Angriffen und Drohungen betroffene Kommunalpolitiker und eine zentralisierte Strafverfolgung solcher Hasskriminalitat 183 Das LKA Hessen richtete eine eigene Arbeitsgruppe fur Ermittlungen zur Hasskriminalitat ein die auf Lubckes Mord gefolgt war Deren Ausmass war grosser als zunachst angenommen sodass die Ermittler mit tausenden Strafverfahren rechneten Bis dahin war Hasskriminalitat im Netz sehr selten verfolgt worden 184 Im Juli 2019 leitete die Staatsanwaltschaft Dresden Verfahren wegen Billigung von Straftaten eventuell auch Volksverhetzung gegen unbekannte Pegida Demonstranten ein die Lubckes Ermordung gegenuber Reportern des ARD Magazins Kontraste relativierten rechtfertigten und ihn als Volksverrater diffamierten 185 Bernhard Witthaut Leiter des Verfassungsschutzes Niedersachsen kundigte zielgerichtete Personalverstarkungen fur die Recherchen seiner Behorde gegen Hass im Internet an 186 Das LKA Hessen richtete im Juli 2019 eine Besondere Aufbauorganisation BAO mit 140 Ermittlern gegen rechtsextreme Strukturen im Bundesland ein In den Folgemonaten nahm die BAO bei mehr als 700 Kontrollen rund 30 rechtsextreme Straftater fest Bei einer langer geplanten Razzia im Dezember 2019 in zwolf Wohnungen von Rechtsextremisten an sieben Orten Hessens fand die Polizei Waffen Schiesspulver Schwefelsaure Pyrotechnik Drogen und rechtsextreme Devotionalien Sie nahm einen Mann fest Die Razzia war explizit als direkte Reaktion auf den Mord an Lubcke gedacht und sollte den Verfolgungsdruck auf die rechtsextreme Szene in Hessen aufrechterhalten 187 Bis 12 August 2019 leitete das hessische LKA mehr als 100 Verfahren zu Hasskommentaren im Internet ein die im direkten oder indirekten Zusammenhang mit dem Mordfall Lubcke standen 188 Im September 2019 richtete die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt eine Zentralstelle zur Bekampfung der Internetkriminalitat ZIT ein Diese sicherte Hasskommentare uber Lubcke prufte deren mogliche Strafbarkeit und ermittelte die Urheber Bis Juni 2020 ermittelten die ZIT und LKA Experten 64 Personen davon neun aus Hessen die Internethetze zu Lubcke verbreitet haben sollen Am 4 Juni 2020 fuhrten Staatsanwaltschaften in zwolf Bundeslandern bei 39 dieser Verdachtigen Razzien und Vernehmungen durchgefuhrt Sie stehen im Verdacht der offentlichen Aufforderung zu bzw Belohnung und Billigung von Straftaten der Volksverhetzung und der Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener 189 Der hessische Landtag setzte mit den Stimmen aller Fraktionen am 25 Juni 2020 einen Untersuchungsausschuss ein der mogliche Fehler der Sicherheitsbehorden vor dem Mord an Lubcke aufklaren soll 190 Der Ausschuss will auch klaren welche Mitwisser des Mordes an Lubcke es gab Im August 2020 stellte die Linke dazu Beweisantrage zu Alexander S und 24 weiteren Rechtsextremen aus der Region 99 Bis Ende Juni 2020 identifizierte die Zentralstelle zur Bekampfung der Internetkriminalitat in Frankfurt am Main 60 Verfasser von hunderten strafbaren Ausserungen zum Lubckemord Die Weigerung von Plattformbetreibern wie Twitter und Facebook Nutzerdaten herauszugeben erschwerte die Auffindung der Verfasser Ab Juni begannen Strafprozesse gegen einige davon Der 71 jahrige Rentner Hermann R hatte in einer Facebookgruppe geschrieben Hoffentlich ist er Lubcke langsam gestorben Fur Volkermorder ist nichts anderes vorgesehen Mehr als 15 000 Gruppenmitglieder konnten den Hasspost lesen R sah diesen vor Gericht als seine legitime freie Meinung und bedrohte einen Reporter Er hatte lokale AfD und NPD Gruppen auf Facebook abonniert und das Handyvideo von Lubckes Auftritt in Lohfelden gesehen Er bekraftigte seine Meinung zu Lubcke sei normal Der kann nicht sagen dass wir ausreisen sollen wenn es uns nicht passen tut Statt gegen ihn solle die Justiz gegen Politiker wie Lubcke vorgehen die illegale Einwanderer hier reinlassen und uns als Nazis beschimpfen Er wurde zu 300 Euro Geldbusse verurteilt und musste seinen Computer abgeben Der 71 jahrige Rentner Peter D hatte in der AfD nahen Facebook Gruppe Mut zu Deutschland geschrieben Den Fettsack musste man mit Knuppeln aus dem Land jagen Lubcke gehore auf der Stelle abgeknallt Dies wurde als Aufruf zu einer Straftat angeklagt Zu den Angeklagten gehorten laut Oberstaatsanwalt Benjamin Krause alle Alters und Berufsgruppen auch einige Frauen Sie alle fuhlten sich demnach in der vermeintlichen Anonymitat des Internets sicher Den meisten war nicht klar dass sie Straftaten begingen die reale Gewalt befeuern konnen Hauptziel der Anklage war die Urheber aus der Anonymitat zu holen und ihnen die Folgen ihrer Hasskommentare klarzumachen 191 Nach dem Ende des Strafprozesses zum Mordfall Lubcke ermittelte das hessische LKA noch in zehn Fallen wegen Hasspostings 244 Verfahren wurden an die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main ubergeben Die Polizei in Kassel ermittelte zu einer rechtsextrem motivierten Bombendrohung gegen die Walter Lubcke Schule in Wolfhagen die dort am 29 Januar 2021 nach dem Urteil gegen Stephan Ernst eingegangen war und deren Absender sich auf NSU 2 0 bezogen hatten 192 Massnahmen des Bundes Bearbeiten Infolge des Mordes wollte Bundesinnenminister Seehofer den Verfassungsschutz mit mehr Personal besserer Technik und neuen Uberwachungsbefugnissen ausstatten etwa zum Einschleusen von Spionagesoftware in Server Computer und Smartphones verdachtigter Zielpersonen Einen Gesetzentwurf des Innenministeriums dazu wies das SPD gefuhrte Justizministerium jedoch zuruck weil darin die im Koalitionsvertrag festgelegte starkere parlamentarische Kontrolle des Verfassungsschutzes fehlte 193 Der CDU Bundestagsabgeordnete Michael Brand forderte im August 2019 Internetkonzerne wie Google und YouTube scharfer zu kontrollieren und ihre Zerschlagung zu diskutieren Auch der Grunen Bundestagsabgeordnete Konstantin von Notz forderte ein Vorgehen der Bundesregierung gegen Hasskommentare bei YouTube 124 Wegen der Waffenerlaubnis fur Markus H forderte Bundesjustizministerin Christine Lambrecht SPD Ende August 2019 das Waffenrecht zu verscharfen Die Mitgliedschaft in einer extremen Gruppe oder Partei solle automatisch ausreichen um eine Waffenerlaubnis zu verweigern Sie folgte damit einem Vorschlag von Hessens Innenminister von 2018 der im Bundesrat keine ausreichende Zustimmung gefunden hatte 109 Wie vielfach gefordert und vom Bundesinnenminister Ende Juni 2019 angekundigt 194 wurde die rechtsextreme Organisation Combat 18 einschliesslich ihrer deutschen Teilgruppe am 23 Januar 2020 verboten Gleichzeitige Razzien in mehreren Bundeslandern sollten Beweismaterial bei ihren Mitgliedern sicherstellen Die Ankundigung und lange Frist bis zum Verbot wurden kritisiert weil sie den Neonazis das Beseitigen von Beweismitteln und Reorganisieren erlaubte Ausschlaggebend fur das Verbot war Material zur Organisationsstruktur und aktiv kampferischen Verfassungsfeindlichkeit der Gruppe das Verfassungsschutzer und antifaschistische Rechercheure wie Exif schon im Sommer 2018 bereitgestellt hatten 195 Strafprozess gegen Stephan Ernst und Markus H BearbeitenAuftakt Bearbeiten Am 29 April 2020 erhob der Generalbundesanwalt Anklage gegen Ernst wegen Mordes an Walter Lubcke sowie versuchten Mordes und Korperverletzung an dem Iraker Ahmad E im Januar 2016 196 Der Prozessbeginn am 16 Juni 2020 stiess auf enormes offentliches Interesse Die nordhessische Initiative Offen fur Vielfalt und die Interventionistische Linke Frankfurt wollten fur demokratische Werte und eine umfangreiche Aufklarung uber rechte Netzwerke Verbindungen zum Verfassungsschutz und NSU demonstrieren 197 weitere Veranstalter gegen Rassismus und zum Gedenken an Lubcke Mehr als 200 Journalisten hatten sich akkreditiert 198 Im Gerichtssaal waren jedoch nur 19 in einem Saal mit Audioubertragung nur 41 Journalisten zugelassen Keiner durfte Notebooks und Smartphones mitnehmen Die Deutsche Journalisten Union DJU kritisierte dies forderte eine Videoubertragung und entsprechende Gesetzesreform 199 Lubckes Angehorige nahmen trotz schwerer emotionaler Belastung als Nebenklager am Prozess teil um zur Aufklarung und Verurteilung des Verbrechens beizutragen fur Lubckes lebenslange Uberzeugungen und fur die Verteidigung der Demokratie gegen Hass und Gewalt einzustehen Die Familie will zeigen dass man nicht verstummen darf Dass man seine Stimme erheben muss 200 Ernst wollte im Prozess zunachst schweigen 201 Die bundesweite Aufklarungsinitiative NSU Watch wollte den Prozess dokumentieren Die Sprecherin Sonja Brasch verlangte zu klaren warum die Polizei Ernsts Alibi nach dem Angriff auf Ahmed E 2016 nicht genauer untersucht und die Hinweise des Opfers auf ein rassistisches Tatmotiv nicht ernstgenommen hatte Das Gericht werde die Angeklagten wie im NSU Prozess als isolierte Einzeltater behandeln und das mogliche Netzwerk in ihrem Umfeld ausblenden Die Kasseler Naziszene sei eng vernetzt und habe bei Lubcke wie bei Halit Yozgat rechtsterroristische Gewalt ermoglicht Der hessische Untersuchungsausschuss musse auch ihre Verstrickung mit Geheimdiensten die Herkunft und Mitwisser der Schusswaffen in Ernsts Erddepot und seine Listen und Dossiers mit Daten uber mogliche weitere Anschlagsziele aufklaren Man musse den Betroffenen zuhoren ihnen Solidaritat zeigen und das rassistische Tatmotiv angemessen beachten 202 Die Anwalte der Angeklagten Bearbeiten Ernsts erster Pflichtverteidiger Dirk Waldschmidt war seit 2006 stellvertretender Landesvorsitzender der hessischen NPD und Zeugenbegleiter im NSU Prozess gewesen Er vertrat viele Rechtsextreme vor Gericht darunter Bernd T den Anfuhrer des Kasseler Sturm 18 Ernsts zweiter Anwalt Frank Hannig war fruher inoffizieller Mitarbeiter beim DDR Ministerium fur Staatssicherheit gewesen und wurde 2015 als Pegida Anwalt bekannt Er erreichte im April 2017 die Einstellung des Arnsdorf Prozesses gegen vier Manner die einen psychisch kranken Fluchtling mit Kabelbindern an einen Baum vor einem Supermarkt festgebunden hatten Hannig nannte den Prozess bei einem Pegida Auftritt eine Hexenjagd und die Medien neue Henker Er war nicht auf rechtsextreme Mandanten spezialisiert vertrat aber unter anderen den Dresdner Justizbeamten der den Haftbefehl zur todlichen Messerattacke im Netz veroffentlicht haben soll die die Ausschreitungen in Chemnitz 2018 ausloste 203 Ernsts Hauptverteidiger war Mustafa Kaplan aus Koln der fruher den turkischen Prasidenten Recep Tayyip Erdogan gegen den Satiriker Jan Bohmermann oder Opferangehorige im NSU Prozess vertreten hatte Er wurde damals von Rechtsextremen bedroht 198 Markus H s Verteidigerin Nicole Schneiders hatte im NSU Prozess Ralf Wohlleben vertreten den sie aus Jena kannte Dort war sie stellvertretende NPD Vorsitzende als Wohlleben NPD Kreisvorsitzender war Wie H bei Lubcke hatte Wohlleben beim NSU mit der Beschaffung der Tatwaffe zu tun H s zweiter Verteidiger Bjorn Clemens hatte 2018 im NSU Prozess zeitweise Andre E verteidigt Ernsts erster Anwalt Dirk Waldschmidt hatte im NSU Prozess Andre Kapke verteidigt Dieser hatte dem NSU Trio im Untergrund geholfen Wohlleben bezeugte im Prozess gegen Ernst dieser habe sich vor Waldschmidt mit ihm verglichen 45 Bjorn Clemens berichtete zum Prozessauftakt von einem Farbanschlag auf seine Anwaltskanzlei und versuchte erfolglos eine Aussetzung der Verhandlung zu erreichen 204 Beweisaufnahme zum Mord an Lubcke Bearbeiten Die Hauptverhandlung begann am 16 Juni 2020 am Frankfurter Oberlandesgericht unter hohen Sicherheitsvorkehrungen 205 Oberstaatsanwalt Dieter Killmer verlas die Anklageschrift Ernst und H seien schon 2015 bei der Burgerversammlung in Lohfelden einig in ihrer Angst vor Uberfremdung gewesen und hatten ihre Wut auf Lubcke offen gezeigt 206 Seitdem habe Ernst seinen Fremdenhass auf Lubcke projiziert 2016 habe er beschlossen Lubcke fur seine Haltung in der Fluchtlingspolitik zu bestrafen und begonnen dessen Lebensumstande auszuspahen Schon 2017 und 2018 sei er mit der Tatwaffe zu Lubckes Wohnhaus gefahren Mit dem Mord habe er ein offentlich beachtetes Fanal gegen die von ihm abgelehnte staatliche Ordnung setzen wollen 207 Ernsts Tatmotiv sei eine von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit getragene volkisch nationalistische Grundhaltung gewesen Er habe letztlich die Ausrottung der Deutschen befurchtet Er habe Lubcke am 1 Juni 2019 spatestens um 23 30 Uhr aus kurzer Distanz erschossen 206 Am 17 Juni 2020 liess der Vorsitzende Richter Thomas Sagebiel Ernsts erstes Gestandnis auf Video vorfuhren Er hatte damals ausdrucklich auf einen Anwalt verzichtet der Aufzeichnung nach einem informellen Gesprach mit den Ermittlern zugestimmt und dann etwa vier Stunden lang eine Art Lebensbeichte abgelegt Er habe nach seiner Haftstrafe von 2009 aus der rechtsextremen Szene aussteigen wollen um ein normales Leben zu fuhren und fur seine Kinder da zu sein Das Thema Uberfremdung und Auslanderkriminalitat sei ihm standig prasent gewesen besonders seit H sein enger Freund und Schiesstrainer geworden sei Seit Lubckes Aussage in Lohfelden habe er diesen gehasst zu ihm recherchiert und einen Totungsplan entwickelt Er habe gedacht als Waffenbesitzer konne er etwas tun Anders als bei seinen fruheren Besuchen in Istha sei er in der Tatnacht zum Mord entschlossen gewesen Er habe auf den Kopf gehalten und einmal abgedruckt ohne Lubcke anzufassen Er habe niemand davon erzahlt und seiner Frau nur gesagt Ich war weg 208 Am 3 Juli 2020 bekraftigte Ernst er habe sich 2010 von der Kasseler Neonaziszene losgesagt weil ihm der Rassismus seiner Kameraden einfach zu extrem geworden sei gleichwohl sei er patriotisch eingestellt gewesen Er habe viele Kader der nordhessischen Naziszene gekannt und einmal an den Rechtsterroristen Karl Heinz Hoffmann geschrieben Damals habe die rechtsextreme Szene auch er selbst Markus H als V Mann des Verfassungsschutzes oder sonstiger Staatsschutzer verdachtigt da H die Szene oft aufgestachelt habe Oberstaatsanwalt Dieter Killmer konfrontierte Ernst mit dem Ermittlungsergebnis Danach hatte er schon als aktiver Neonazi politische Gegner ausgespaht sich vor der Tat konspirativ verhalten und war am Tag vor dem Mord mit einer Warmebildkamera allein vor Lubckes Haus Daher wirke der Mord wie all das was Sie sich Jahre zuvor als Blaupause uberlegt haben Eine blosse Abreibung an Lubcke sei nach diesem Aufwand unglaubhaft ebenso Ernsts Aussage vom Februar 2020 dass H der eigentliche Antreiber gewesen sei sie Lubcke nur hatten schlagen wollen und H den todlichen Schuss nur versehentlich abgegeben habe Vielmehr habe Ernst ein politisches Attentat allein und als das nahezu perfekte Verbrechen verubt Ernst antwortete er habe erstmals in Jugendhaft Daten uber seine Gegner gesammelt und dort negative Erfahrungen mit Auslandern gesammelt Um sich rachen zu konnen und das Erlebte zu verarbeiten habe er Notizen angelegt und spater mit anderen Neonazis wie H Informationen uber Menschen gesammelt die sie zur Antifa gezahlt hatten Fantasien uber den Umgang mit diesen Daten hatten sie letztlich nie umgesetzt Vielleicht sei er bei Lubcke in gewisse Gewohnheiten aus jener Anti Antifa Zeit zuruckgefallen Doch ein perfektes Verbrechen habe er nie geplant Lubckes Tod habe er nicht angestrebt 209 Am 27 Juli 2020 beantragte Frank Hannig die Ermittler mussten einem Einbruch ins Regierungsprasidium Kassel vom 20 Juli 2020 nachgehen Dort seien eventuell Akten zu den Windkraftfirmen der Sohne Lubckes gestohlen worden Diese hatten so unterstellte Hannig ohne jedes Indiz etwas zu verbergen und Lubcke konne aus ganz anderen Motiven ermordet worden sein Richter Sagebiel wies Hannigs Antrage als gequirlten Unsinn ohne Bezug zum Fall zuruck Er befurchte dass Hannig Ernst nicht mehr ordnungsgemass verteidige Mustafa Kaplan distanzierte sich von Hannigs Versuch krumme Geschafte nahezulegen Mein Mandant hat kein Interesse dass Herr Lubcke und seine Sohne mit Dreck beworfen werden Hannig raumte ein er habe die Antrage nicht mit Ernst abgesprochen und nahm sie zuruck Ernst erklarte sein Vertrauen zu Hannig sei dauerhaft zerstort und forderte ihn zu entpflichten 210 Am 28 Juli 2020 wurde Hannig als Verteidiger Ernsts entlassen Jan Hendrik Lubcke schilderte dass er seinen Vater sitzend mit dem Kopf angelehnt und offenem Mund auf der Hausterrasse gefunden hatte Stunden spater habe die Polizei ihm vom Fund des Projektils berichtet Die Familie werde mit der Tat nie fertig werden Gleichwohl wohnten sie weiter im Haus in Istha um zu zeigen dass wir weiter hinter unserem Vater stehen privat und beruflich Der Rechtsmediziner Reinhard Dettmeyer erklarte bei der Obduktion habe man keine Verletzungen an Lubckes Leiche gefunden die auf einen Kampf hindeuteten Der todliche Schuss sei in Kopfhohe aus 30 bis maximal 200 Zentimetern Entfernung abgegeben worden H s Verteidiger betonte beide Aussagen sprachen gegen einen Streit und versehentlichen Schuss wie ihn Ernst in seiner zweiten Gestandnisversion behauptet hatte Dazu sei der Schuss zu prazise und nach einem Streit ware Lubcke in anderer Position gefunden worden 211 Am 5 August 2020 verlas Mustafa Kaplan eine Erklarung von Ernst Angst vor dem alkoholsuchtigen gewalttatigen Vater habe seine Kindheit gepragt Dessen Hass auf Auslander habe er ubernommen und seit der Einschulung uber Auslander zu hetzen angefangen um dem Vater zu gefallen In der Haft habe er sich politisch radikalisiert und dann in der Kasseler Neonaziszene eine Heimat gefunden Seine Themen seien Uberfremdung das Aussterben der Deutschen und Auslandergewalt an Deutschen gewesen aber die Rassenpolitik des Nationalsozialismus habe er nie geteilt Wegen Anfeindungen gegen seine russischstammige Frau habe er sich zuruckgezogen 2014 sei er erneut mit H in Kontakt gekommen habe mit ihm Wanderungen Schiessubungen Ausfluge nach Tschechien und Frankreich unternommen und Demonstrationen in Chemnitz Erfurt und Kassel besucht H sei sein Mentor geworden habe illegal Waffen und Munition hergestellt und ihm eingescharft die Deutschen mussten sich bewaffnen weil die politische Lage auf Burgerkrieg zulaufe Er sei emotional von H abhangig gewesen Heute wisse er dass H ihn manipuliert radikalisiert und aufgehetzt habe So habe H eine Zielscheibe mit Angela Merkels Konterfei zu Schiessubungen mitgebracht und eine Zielscheibe mit Lubckes Profil angekundigt H habe auch vorgeschlagen Lubcke mal einen Besuch abzustatten Mitte Mai 2019 hatten sie diesen Plan fur das Kirmes Wochenende am 1 Juni verabredet In der Tatnacht hatten sie sich beide Lubcke genahert Er Ernst habe den gespannten Revolver auf ihn gerichtet Dann habe H gerufen Lubcke Zeit zum Auswandern Lubcke sich aufgerichtet in dem Moment habe er abgedruckt Danach habe er H sofort zur Flucht aufgefordert Auf Nachfrage des Richters betonte er Sie hatten Lubcke einschuchtern und einen Warnschuss abgeben wollen um Medienberichte daruber zu provozieren Er selbst habe sich zum Schuss auf Lubcke entschieden Zuvor wandte sich Ernst direkt an Lubckes anwesende Familie Die gemeinsame Tat sei unentschuldbar falsch feige und grausam gewesen sie tue ihm leid Niemand solle sterben weil er eine andere Meinung Religion oder Herkunft habe Er ubernehme die Verantwortung fur Lubckes Tod und wolle alle Fragen der Familie beantworten Seine erste Gestandnisversion habe ihm Dirk Waldschmidt geraten seine zweite Frank Hannig um H zu einer Aussage zu bewegen Mit dem Messerangriff auf Ahmad E habe er nichts zu tun Er bat den Richter an einem Aussteigerprogramm fur Rechtsextreme teilnehmen zu durfen Die Trennung von seiner Frau und seinen Kindern belaste ihn stark seine Tochter wolle keinen Kontakt mehr zu ihm 212 Auf Nachfragen ruckte Ernst von seiner Aussage ab er und H hatten nur einen Warnschuss abgeben wollen und raumte eine Verabredung zu einem gezielten Schuss ein H habe sinngemass zu ihm gesagt Wenn er dir blod kommt dann schiesst du Lubckes Angehorige erklarten dazu Es sei fur sie unertraglich dass Ernst sein Gestandnis mit ausufernden Erklarungen zu einer schweren Kindheit und zur Radikalisierung durch H verbinde als ob es normal sei dass diese Umstande in eine so schreckliche Tat munden Nicht Ernst sei das Opfer sondern Lubcke und dessen Familie Ernsts Gestandnis zeige eine langjahrige Planung der Tat Sie wollten weiterhin den genauen Verlauf erfahren was in der Nacht vom 1 auf 2 Juni 2019 geschehen ist und wie es dazu kommen konnte 213 Am 10 August 2020 beschrieb Ernst H s politische Einstellung als die eines Reichsburgers und uberzeugten Nationalsozialisten H halte die Bundesrepublik nicht fur einen souveranen Staat und die Bundesregierung fur illegal In H s Bucherregal hatten Figuren mit dem Hitlergruss auf seinem Tisch eine Originaldose des Vernichtungsgases Zyklon B als Stiftehalter gestanden H s Wohnung sei mit Dekowaffen Munition Patronen und Panzergranatenhulsen militarischer Kleidung und Buchern uber den Zweiten Weltkrieg gefullt gewesen Er habe Berichte uber den Holocaust als ubertrieben und unwahr bezeichnet Sie hatten gemeinsam ofter Stammtische und Kundgebungen der AfD besucht er selbst habe 2017 AfD Wahlplakate aufgehangt H habe das Video der Lohfeldener Burgerversammlung angefertigt auf dem auch Ernsts Rufe Ich glaub s nicht Verschwinde zu horen waren 214 Am 27 August 2020 erlauterte der Leiter der Sonderkommission Lienicke Daniel Muth Die Ermittler hatten Ernst nur mit der Hautschuppe auf Lubckes Hemd durch Ernsts Aussagen dann H als Helfer oder Mittater gefunden Auf dem von Ernst angegebenen Laufweg zu Lubckes Haus habe man keine Fussspuren H s gefunden Dieser hatte dort mehrere Hindernisse uberwinden und in den vollen Lichtschein eines Baustellenstrahlers treten Lubcke hatte H dann kommen sehen mussen Daher bezweifelte Muth H s Tatbeteiligung 6 Weil Hannig Ernst angestiftet haben sollte H als den Todesschutzen zu benennen lud das Gericht Hannig als Zeugen vor Am 22 September 2020 verweigerte er dazu weitgehend die Aussage Die Staatsanwaltschaft Kassel prufte daher ein Ermittlungsverfahren gegen ihn wegen Anstiftung zur falschen Verdachtigung 215 Am 22 Oktober 2020 behauptete Alexander S er habe 2014 mit seiner Neonazivergangenheit gebrochen raumte dann aber ein er habe auch danach mit H und dem FKSE Kader Jonas S politische Veranstaltungen besucht Bei den AfD Demonstrationen in Erfurt und Chemnitz im Herbst 2018 sei er auch mit Ernst in Kontakt gekommen Bei ihren Threema Chats am Mordtag habe er Ernst aber nur gebeten ein Bauteil fur ein Studienprojekt fur ihn zu drechseln Nach der Nachricht vom Mordverdacht gegen Ernst habe er den Chat wegen der emotionalen Belastung geloscht Mit H habe er auch uber politische und gesellschaftliche Themen gechattet an konkrete Inhalte und H s Einstellung erinnere er sich nicht Bei seinem Telefonat mit H nur Stunden vor Lubckes Ermordung hatten sie sich nur zu einem gemeinsamen Flohmarktbesuch am nachsten Tag verabredet S traf sich mit H auch nach dem Mord Den Nationalsozialismus nannte er diese fruhere Zeit den Antisemitismus grosse Ablehnung und die von ihm besuchten rechtsextremen Aufmarsche rechts Seine Aussage wirkte auf Beobachter als gezieltes Verschleiern seiner fortgesetzten rechtsextremen Haltung Eine Zeugin sagte aus sie habe am 31 Mai 2019 gegen 23 00 Uhr einen nahe Lubckes Haus geparkten Kleintransporter gesehen Ein Mann mit Baseballmutze und Rucksack sei ausgestiegen Ein Gutachter des LKA Hessen bezeugte eine auf Ernsts Warmebildkamera gefundene Aufnahme von Lubckes Wohnhaus sei am 1 Juni um 1 02 Uhr entstanden Somit hatte Ernst Lubckes Haus schon in der Nacht vor der Tat vor Ort ausgespaht 216 Am 5 November 2020 beschrieb Ernst seine Schulzeit Schon als Grundschuler habe ihm sein alkoholkranker Vater einen unbandigen Hass auf Auslander eingeblaut und ihm verboten mit Kanaken zu spielen Nach dem Umzug nach Taunusstein und dem Bau eines Eigenheims dort habe er sich zuruckversetzt und allein gefuhlt In der neuen Schule hatten ihn Schuler mit Migrationshintergrund drangsaliert Es sei zu Schlagereien gekommen 68 Auf Fragen zu den Motiven seines Rohrbombenanschlags auf eine Fluchtlingsunterkunft erklarte er nach langem Uberlegen er sei uberzeugt gewesen Alle Auslander sind schlecht und die mussen halt weg Er vermied das Wort Rassismus und berief sich auf negative Jugenderfahrungen Sein alkoholkranker Vater sei gegen Auslander gewesen Wegen Prugeleien mit turkischstammigen Jugendlichen habe er von Migranten keine gute Meinung gehabt Als Lehrling sei er uber Auslander sehr negativ eingestellt gewesen Von dem Opfer seines Messerangriffs im Wiesbadener Hauptbahnhof habe er sich sexuell bedrangt gefuhlt Beim Rohrbombenanschlag in Hohenstein sei er wegen der Sache in Wiesbaden und der Ankunft vieler Fluchtlinge in Deutschland aufgebracht gewesen Eine Freundschaft zu einem turkischstammigen Mann sei zerbrochen weil dieser ihn bei der Polizei verpfiffen habe 217 In der Haft habe er sich von Mitgefangenen mit Migrationshintergrund bedroht gefuhlt Sein Zellennachbar habe ihn nur gegen sexuelle Gefalligkeiten und Geld in Ruhe lassen wollen Als einzigen Ausweg habe er gesehen sich freizuschlagen Mit einem Bein eines Metallstuhls aus seiner Zelle habe er den Zellennachbarn attackiert und schwer verletzt In der Haft hab er sich radikalisiert und sich danach der Kasseler Neonaziszene angeschlossen 68 Dort habe er sich auch mit Gewalt fur mein Land einsetzen wollen Auf Nachfragen zu seiner Familie Tochter und Freunden wurde er emotional Seine politische Einstellung habe dem immer widersprochen was ihm im Leben wirklich wichtig gewesen sei Er wisse nicht wie ich das wiedergutmachen kann was ich Herrn Lubcke angetan habe was ich der Familie angetan habe und empfinde jedes Wort das ich dazu sage als heuchlerisch 217 Am 16 November 2020 berichtete Lubckes Witwe Irmgard Braun Lubcke Am Mordtag seien sie und ihr Mann voll Freude gewesen dass ihr Enkelkind erstmals bei ihnen ubernachten sollte Ihr Mann habe sich bei bestem Wetter mit einem Freund vor dem Haus spater auf der Terrasse aufgehalten Gegen 22 30 Uhr habe sie sich verabschiedet und zu dem Enkelkind begeben Ihr Mann sei zu dem Gartenstuhl neben dem Tisch auf der Terrasse gegangen Danach habe sie geschlafen und nichts gehort bis ihr Sohn sie weckte der den Vater leblos im Stuhl sitzend gefunden hatte Sie habe an einen Herzinfarkt gedacht und erst im Krankenhaus vom Projektil im Kopf ihres Mannes erfahren Sie beschrieb ihn als lebensfrohen Menschen der immer gern gearbeitet sich aber auch auf seine bevorstehende Rente gefreut habe Er habe endlich mehr Zeit mit seiner Familie verbringen wollen Wenige Wochen spater ware ihr 40 Hochzeitstag gewesen Der fiese perfide Mord habe ihm sein Grossvaterdasein genommen und auch das Leben der Angehorigen zerstort Sie wisse nicht wie sie je wieder zuruck ins Leben finden solle Fur ihren Mann mit seiner christlichen Grundeinstellung sei Hilfe fur Gefluchtete selbstverstandlich gewesen Es habe ihn getroffen dass von seinem Appell an menschliche Solidaritat in Lohfelden nur ein kontextloser Satz verbreitet wurde um ihn zum Feindbild zu machen Bedroht habe er sich nicht gefuhlt und nie Angst gehabt nur Sorge um Angriffe auf seine Familie Weil aus Worten Taten wurden sei H fur sie mitschuldig an dem Mord Sein Verhalten den Prozess schweigend teils amusiert teils hamisch grinsend zu verfolgen sei sehr verletzend fur alle Opferangehorigen Dann nannte sie ihre Fragen zum Tatverlauf Hat mein Mann dem Angeklagten Markus H ins Gesicht gesehen Hat er Stephan Ernst gesehen Was ist wirklich gesprochen worden Gab es noch ein Gesprach Konnte er noch weggehen Warum konnte er sich nicht wehren Wie war die Konfrontation Wie wann hat man ihn beruhrt Ich will diese volle Wahrheit es wurde uns helfen das alles zu verarbeiten Ernsts verschiedene Gestandnisse hatten all das verunklart Sein Verteidiger betonte daraufhin dass Ernsts Zusage noch gelte die Fragen zu beantworten Darauf wandte sie sich direkt an ihn Sagen Sie uns die Wahrheit Nur das kann uns noch helfen Mein Mann der Papa der Opa kommt nicht mehr zuruck Wenn Sie die Situation selbst erlebt hatten ich weiss nicht was Sie alles wissen wollten 218 Der forensische Psychiater Norbert Leygraf hatte Ernst im Januar 2020 insgesamt neun Stunden lang befragt und ein 129 Seiten langes Gutachten zu seinem Zustand vorgelegt Ernst hatte die Untersuchung zunachst abgelehnt und wollte sich dann nur in Gegenwart seines damaligen Anwalts Frank Hannig befragen lassen dies hatte Leygraf abgelehnt Am 19 November 2020 trug der Gutachter sein Ergebnis vor Ernst habe ihm gegenuber ebenso wie vor Gericht ein offenes Gesprach vermieden und versucht mit moglichst vielen Worten moglichst wenig preiszugeben Zwar habe er sich seine rechtsradikale Auslanderfeindlichkeit moglicherweise als Jugendlicher angeeignet um vom eigenen Versagen abzulenken doch sei diese Haltung inzwischen tief eingeschliffen Schon fruhere Gutachter und Richter hatten deutliche dissoziale Verhaltensweisen bei ihm bemerkt Dass er bei seinem Rohrbombenanschlag an einer Borderlinestorung gelitten haben soll sei nicht nachvollziehbar Es gebe keine Hinweise auf eine psychische Erkrankung allenfalls auf nicht pathologische schizoide Personlichkeitszuge Ernst zeige sich ausserlich kuhl sei innerlich aber empfindsam gegenuber personlichen Krankungen und tatsachlichem oder vermeintlichem Unrecht Dazu fantasiere er lange uber Gegenaktionen Sein Leben sei auf zwei Spuren verlaufen eines integrierten burgerlichen Daseins mit Haus Familie und Vollzeitjob und eines Mitglieds der gewaltbereiten Neonaziszene in Kassel das weitere Straftaten beging Ernsts behauptete Abkehr vom rechtsradikalen Gedankengut zwischen 2009 und 2014 sei nicht glaubhaft und allenfalls kurzfristig gewesen Leygraf belegte mit fruheren Therapieunterlagen dass Ernst H schon 2011 wiedergetroffen hatte Seitdem habe er sich zwar eher bei der AfD wohlgefuhlt als in seiner Nazikameradschaft sich aber dennoch umfangreich illegal fur einen vermeintlich drohenden Burgerkrieg bewaffnet In Bezug auf die beiden ihm vorgeworfenen Taten sei er voll schuldfahig In seinen Gestandnisversionen gebe es keine Hinweise dass Lubckes Ermordung durch psychosoziale Aussenfaktoren oder begunstigende Konflikte erfolgt sei Die Tat sei Ausdruck von Ernsts Personlichkeit und Uberzeugungen Ein grundlegender und stabiler Wandel sei dabei nicht zu erkennen Ernsts Reuebekundung im ersten Gestandnis wirke wenig authentisch und fast auswendig gelernt Seine geringe affektive Bewegtheit widerspreche der Dramatik seiner Worte Eine grundlegende Kehrtwendung sei bei so stark verankerten Uberzeugungen psychiatrisch kaum zu erklaren Ernsts Kontakt zu einem Aussteigerprogramm andere dies nicht Vor Gericht habe er vor allem dann Emotion gezeigt als er Taten von Islamisten als Schlusselerlebnisse seiner Radikalisierung beschrieb Bei seinem Bericht zum Tatverlauf dagegen habe er gefasst gewirkt und Gefuhle eher vorgefuhrt um die lange geplante Tat mit einer affektiven Note zu versehen Leygraf sah einen bleibenden Hang zur Begehung schwerer Straftaten bei Ernst und ermoglichte damit dessen Sicherungsverwahrung nach einer moglichen Haftstrafe 219 Am 3 Dezember 2020 wiederholte Ernst zuerst sein Mord an Lubcke sei eine furchtbare nicht wieder gut zu machende Tat gewesen Er wolle die rechtsextreme Ideologie mit Hilfe eines staatlichen Aussteigerprogramms ablegen und dem entgegentreten was diese Tat ganz sicher in rechtsextremen Kreisen ausgelost hat Dann verlas er vorbereitete Antworten auf die Fragen die Irmgard Braun Lubcke ihm gestellt hatte Lubcke habe Markus H dreimal ins Gesicht gesehen als dieser auf die Terrasse getreten sei ihn angesprochen habe und er geantwortet habe sie sollten verschwinden Lubcke habe auch Ernst angeblickt als dieser auf die Terrasse kam und die Waffe auf ihn richtete Es habe einen Wortwechsel gegeben H habe Zeit zum Auswandern gerufen Lubcke habe gerufen Verschwinden Sie und er Ernst habe gerufen Fur so einen wie dich gehe ich jeden Tag arbeiten Lubcke habe aufgeschrien und sich aufsetzen wollen habe aber keine Chance mehr gehabt wegzugehen oder sich zu wehren Er Ernst habe Lubcke in den Gartenstuhl gedruckt und dabei seinen Satz gesagt 220 Sie hatten sich der Terrasse aus unterschiedlichen Richtungen genahert H von vorn Ernst von der Seite und die Tat wie verabredet rasch ausgefuhrt H habe zuletzt gerufen Los abhauen 221 Irmgard Braun Lubcke forderte Ernst nochmals auf auf weitere Fragen prazise und eindeutig zu antworten Wir wollen die volle Wahrheit wie es wirklich war 222 Ernst beantwortete dann 24 Fragen des Opferanwalts Holger Matt zur Planung der Tat wann wie oft und mit wem er am Tatort gewesen war wie oft er Lubcke auf der Terrasse sitzen sah was er mit H besprochen und welchem seiner Verteidiger er welche Tatversion erzahlt hatte Danach fragte Irmgard Braun Lubcke nochmals ob ihr Mann zuletzt wirklich H ins Gesicht blickte Ernst bejahte 220 Ernst hatte auf Fragen wie oft er sich am Grundstuck der Lubckes aufhielt allein oder begleitet bewaffnet oder unbewaffnet immer wieder verschiedene Angaben gemacht Diesmal erganzte er 2018 seien er und H zusammen in Istha auf eine Anhohe gestiegen und hatten Lubcke im Gesprach mit einer anderen Person gesehen Er habe damals hingehen wollen H habe ihn zuruckgehalten Der Opferanwalt vermutete die zweite Person sei Lubckes altester Sohn Christoph gewesen der mit seiner Frau neben dem Elternhaus wohnte und einmal zwei Fremde in dessen Nahe gesehen hatte Ernst konnte sich nicht an dessen Gesicht erinnern aber daran dass beide Personen nahe einem rotlichen Neubau gestanden hatten Christoph Lubcke bestatigte dass sein Haus so aussah und damals gerade fertig geworden war Demnach hatten Ernst und H Lubckes Grundstuck gemeinsam ausgekundschaftet Dies galt als starkes Indiz fur ihre Fixierung auf Lubcke und den Tatort 223 Laut Prozessbeobachtern war Ernst seit August 2020 zwar bereit alle Fragen zu beantworten nutzte dies aber vor allem zum Bekraftigen seiner dritten Gestandnisversion und wiederholte Bekanntes dazu Bei prazisen Nachfragen produzierte er neue Widerspruche in einigen Details etwa dass er eine auf H registrierte Waffe durchgangig oder nur zeitweise besessen Bier an einer Tankstelle mit der EC Karte oder bar bezahlt habe vielleicht habe er eine andere Tankstelle gemeint Das Bier war fur das Treffen mit H im April 2019 bestimmt bei dem sie beschlossen hatten Lubcke zu toten Richter Sagebiel kommentierte Ernst biete immer wieder situativ angepasste neue Erinnerungsfetzen an Das Gericht werde Widerspruche und Unklarheiten in Ernsts Aussagen zu klaren versuchen Darum werde der Prozess wohl bis Januar 2021 dauern 221 Beweisaufnahme zu Markus H Bearbeiten Markus H wurde wegen Beihilfe zum Mord an Lubcke und Verstossen gegen das Waffenrecht angeklagt 196 Laut Anklageschrift forderte er Ernsts Mordanschlag durch gemeinsame Schiessubungen in Waldern und Schutzenvereinen Durch das Waffentraining und ihre gemeinsamen Besuche rechtsextremer Veranstaltungen habe er Ernsts Entschluss bestarkt Lubcke umzubringen ihm Zuspruch und Sicherheit fur die Tat vermittelt Spatestens ab Juli 2016 habe er fur moglich gehalten dass Ernst einen Politiker aus rechtsextremen Motiven ermorden konnte und dies billigend in Kauf genommen Doch sei er nicht in die konkreten Anschlagsplane gegen Lubcke eingeweiht und in der Tatnacht auf Lubckes Terrasse nicht dabei gewesen 207 Durch Ernsts wechselnde Gestandnisversionen wurde der Vorwurf der Mordbeihilfe gegen H unglaubwurdig Am 1 Oktober 2020 entliess das Gericht H aus der Untersuchungshaft weil ihm die Indizien fur einen dringenden Tatverdacht auf Mordbeihilfe nicht ausreichten Zwar seien H und Ernst befreundet gewesen hatten dieselbe rechtsextreme Gesinnung geteilt und gemeinsame Schiessubungen absolviert Doch weder sei erwiesen dass H Lubckes Ermordung fur moglich hielt noch dass er Beihilfe dazu in Kauf genommen habe 224 Das Verfahren gegen H wegen moglicher Beihilfe zum Mord wurde fortgesetzt Die Bundesanwaltschaft wollte gegen seine Haftentlassung Beschwerde einlegen Das BKA ermittelt weiter gegen H wegen des Verdachts der Terrorismusfinanzierung und pruft seine mutmasslichen Waffen und Munitionsgeschafte Die Ermittler gaben ihren Anfangsverdacht auf H habe eine Patrone mit geringer Durchschlagskraft angefertigt um eine sichtbare Austrittswunde zu verhindern und Lubckes Todesursache langer zu tarnen Die Polizei Hessen stuft ihn weiter als Gefahrder ein der nach der BKA Definition jederzeit politisch motivierte Straftaten von erheblicher Bedeutung begehen konne 225 Weil Frank Hannig die Aufhebung des Haftbefehls von H in einer Mail an die Opferfamilie als Fehlentscheidung des Oberlandesgerichts bezeichnet hatte beantragte der Opferanwalt Holger Matt am 16 November 2020 Hannigs Handakte zu beschlagnahmen Er vermutete darin Belege fur H s Mittaterschaft am Mord Dem schloss sich Ernsts Verteidiger an und beantragte zudem zum Sichern solcher Belege auch Hannigs Mobiltelefon und Tablet zu beschlagnahmen 218 Ende November 2020 lehnte das Gericht die Beschlagnahme der Handakte Hannigs zunachst ab weil es keine Anhaltspunkte gebe dass sie fur die Urteilsfindung bedeutsame Ausserungen von Ernst enthalte Lubckes Angehorige zeigten sich entsetzt und werteten die Ablehnung als Weigerung H s mogliche Tatbeteiligung aufzuklaren Sie vermuteten das Gericht wolle die Haftentlassung H s damit decken es verhalte sich seit Monaten auffallig freundlich gegenuber H und seinen Verteidigern 226 Daraufhin liess das Gericht am 1 Dezember 2020 Hannigs Handakte zu Ernst sicherstellen um zu klaren wie Ernsts verschiedene Gestandnisse zustande kamen welche Gestandnisversion zutraf wie der Mord tatsachlich ablief und welche Rolle H dabei spielte Nach Durchsicht der Akten wollte das Gericht entscheiden welche Teile beschlagnahmt werden konnen 227 Am 3 Dezember 2020 sagte BGH Haftrichter Marc Wenske aus H habe seinen Haftbefehl am 27 Juni 2019 mit ungewohnlicher Kalte und Abgeklartheit entgegengenommen und juristisch versiert gefragt warum er nur wegen Beihilfe zum Mord nicht aber wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung beschuldigt werde Er musse gewusst haben dass dazu mindestens drei Personen notig gewesen waren Daraus schlossen Anklage und Nebenklager H sei seine Mittaterschaft bewusst und er kenne mogliche weitere Mitwisser Laut H s Verteidiger war H s Frage nicht abwegig weil er von den Ermittlungen gegen den Waffenhandler Elmar J gewusst habe Dann wurden Teile von Hannigs sichergestellter Handakte vorgelegt Darin fanden sich augenscheinlich altere Notizen wonach Ernst allein handelte und jungere in denen er H als Mittater benannte Nur einige Notizen waren datiert Bei einer Notiz dass Ernst den todlichen Schuss H anlastete hatte Hannig angemerkt Der verarscht uns Demnach erfand Ernst selbst nicht Hannig die Version dass H Lubcke versehentlich erschossen habe Richter Sagebiel betonte man konne eine Handakte frisieren zumal auch gegen Hannig ermittelt werde Daher habe die Akte nur einen sehr geringen Beweiswert 221 Daraufhin fragte Irmgard Braun Lubcke Ernst ob neben ihm und H weitere Personen an der Planung des Mordes beteiligt waren Dies verneinte er 220 In der Hauptverhandlung ausserte sich H nicht fiel aber immer wieder durch sein Grinsen bei bestimmten Aussagen auf Seine Mimik wurde als hinterhaltig anmassend selbstherrlich und verhohnend wahrgenommen Oberstaatsanwalt Dieter Killmer forderte ihn einmal auf diesen offenkundigen Spott zu unterlassen 228 Beweisaufnahme zum Angriff auf Ahmed I Bearbeiten Ab Oktober 2020 erfolgte die Beweisaufnahme zum Angriff auf den Iraker Ahmed I am 6 Januar 2016 Ein Fahrradfahrer hatte ihm von hinten eine lebensgefahrliche Stichwunde am Rucken zugefugt die bleibende Folgeschaden hinterliess Ein Experte fur DNA Analysen hatte an dem bei Ernst gefundenen Messer unvollstandige DNA Proben gesichert von denen er 16 Merkmale dem Opfer zuordnen konnte Ein spezielles Merkmal komme im Irak oft in Deutschland dagegen sehr selten vor Am 20 Oktober sagte ein Rechtsmediziner aus der Ahmed I 2016 nach dessen Operation untersucht hatte Der Stich sei mit erheblicher Kraft und wegen des Stichkanals hochstwahrscheinlich mit einem Messer ausgefuhrt worden Das bei Ernst gefundene neun Zentimeter lange Messer passe zu der Wunde lasse sich aber nicht eindeutig als Tatwaffe identifizieren Ein LKA Beamter der drei Fahrrader von Ernst mit den unscharfen Taterfotografien einer Uberwachungskamera verglichen hatte sagte aus Eins der Rader konnte darauf zu sehen sein Nicht auszuschliessen sei aber dass es nur ein ahnliches Fahrrad war 229 Am 27 Oktober 2020 berichtete der Iraker Ahmed I als Nebenklager einigen Medien seine Geschichte Er wollte Musiker werden musste vor der Terrororganisation Islamischer Staat aus seiner Heimatstadt Mossul fliehen fand im Oktober 2015 in Deutschland Asyl und wurde mit 800 Gefluchteten in Lohfelden untergebracht Am Abend des 6 Januar 2016 wurde er beim Zigarettenholen von hinten uberfallen und niedergestochen Die Stichwunde verletzte einen Brustwirbel die Ruckenmarkshaut das Ruckenmark durchtrennte zwei Nervenstrange und verfehlte nur knapp eine wichtige Arterie Der Angriff habe sein Leben zerstort Er habe dauernd Schmerzen musse taglich Tabletten nehmen spure seine Beine kaum noch schlafe schlecht und sei seither arbeitsunfahig Er sei erstmals im Krankenhaus vernommen worden und habe einen Nazi als Tater vermutet da er sonst keine Deutschen kannte Jedoch hatten Polizei und Amter ihn nicht ernst genommen und unterstutzt sondern ihm eher Angst gemacht Er habe nie mehr von den Ermittlern gehort und sich nach Ernsts Festnahme von sich aus bei den Behorden gemeldet Seither seien bei seiner Wohnung Hakenkreuzgraffiti aufgetaucht Zwar wolle er sich nicht von Nazis einschuchtern lassen rechne aber mit weiteren hinterhaltigen Angriffen Ob er in Deutschland bleiben werde wolle er erst nach dem Prozess entscheiden Er hoffe dass dieser alle Hintergrunde der Tat aufdecken werde 33 Nach Ernsts Festnahme hatte sich Ahmed I selbst an die Ermittler gewandt so dass sein Fall nochmals untersucht wurde Obwohl er Nazitater vermutete und Nazis damals stark gegen Migranten mobilisierten suchten die Ermittler den Angreifer zuerst unter seinen Mitbewohnern und inhaftierten einen davon Sein Anwalt Alexander Hoffmann der schon im NSU Prozess Nebenklager vertreten hatte kritisierte dies und verwies darauf dass die Ermittler das Messer mit eindeutigeren DNA Merkmalen damals bei Ernst hatten finden und so den Mord an Lubcke verhindern konnen 230 Hoffmann betonte dass Ahmed I korperlich und seelisch noch immer unter den Verletzungsfolgen leide und von Ernsts Taterschaft uberzeugt sei Eine Verurteilung sei fur ihn enorm wichtig um mit dem Angriff abschliessen zu konnen Er sei jahrelang nicht als ein Opfer rassistischer Gewalt gesehen worden Dass die Polizei seine Hinweise auf Nazitater nicht ernst genommen habe sei ein Beispiel fur institutionellen Rassismus Er halte alle Aussagen Ernsts zu dessen Reue und Abkehr von seiner rassistischen nationalsozialistischen Einstellung fur rein funktional und frech gelogen Jedoch signalisierte das Gericht dass es Ernst wegen mangelnder Beweise vom Messerangriff auf Ahmed I freisprechen werde 231 Schlusspladoyers Bearbeiten Am 12 Januar 2021 pladierte Nebenklageanwalt Holger Matt vier Stunden lang Entgegen der Anklage glaube die Familie Lubcke bezuglich des Tatverlaufs Ernsts dritter Gestandnisversion Die DNA Partikel auf Lubckes Hemd bewiesen eine Beruhrung zwischen Tater und Opfer Diese sei nur plausibel wenn sie vor nicht nach dem todlichen Schuss erfolgt sei Ernst habe Lubcke auf den Stuhl zuruckgedruckt als dieser aufstehen wollte Lubcke habe dabei nach vorn zu H geblickt der direkt vor ihm gestanden habe Dann habe Ernst ihn gemass dem Obduktionsbefund von der Seite erschossen Demnach habe er nicht vor oder hinter sondern neben dem Opfer gestanden Die Beruhrung sei also nur erklarbar wenn man annehme dass Ernst bei der Tat nicht allein war Bei einem Schuss aus dem Hinterhalt hatte er keinen Grund gehabt Lubcke noch zu beruhren statt sofort zu fliehen Hatte Lubcke nur ihn allein bemerkt dann hatte er sich zu ihm gedreht Ernst habe diesen Verlauf auf eindringliche Fragen von Irmgard Braun Lubcke bestatigt Ohne H s Beteiligung hatte es den Mord an Lubcke nicht gegeben Daher musse H als Mittater verurteilt werden mindestens gemass der Anklage des Generalsbundesanwalts zu neun Jahren und acht Monaten Haft Matt erinnerte an die Entscheidung der Familie Lubcke trotz Traumatisierung am schmerzhaften Strafprozess teilzunehmen um wie das Mordopfer die wehrhafte Zivilgesellschaft zu vertreten Der Prozess habe eine um sich greifende Hasspolitik und Manipulation der offentlichen Meinung offenbart wie mit dem von H verkurzten Video von Lubckes Aussagen bei einer Burgerversammlung ferner ein Komplettversagen des Verfassungsschutzes der den Angeklagten trotz Vorstrafen und langjahriger Beobachtung den Waffenbesitz ermoglicht habe Daher durfe der Staat nie wieder auf dem rechten Auge blind sein oder naiv agieren 232 Am 21 Januar 2021 hielten Ernsts Verteidiger ihre Pladoyers Jorg Hardies wies die Anklage des Mordversuchs an Ahmed I als vollig unbegrundet zuruck Diesen Vorwurf habe die Bundesanwaltschaft konstruiert um eine Sicherungsverwahrung gegen Ernst zu begrunden Mustafa Kaplan bestritt dass Ernst Lubcke aus Heimtucke und niedrigen Beweggrunden erschossen habe Lubcke sei im Gartenstuhl sitzend zwar wehrlos aber durch die Bedrohung mit einer Waffe nicht arglos gewesen Ernst habe die Tat nicht zum eigenen Vorteil begangen sondern irrtumlich geglaubt im Allgemeininteresse zu handeln Seine Kindheit sei eine Holle aus Gewalt Angst und Einsamkeit gewesen Vom Vater habe er den Hass auf Auslander ubernommen und behalten um so vaterliche Anerkennung zu erlangen Dies entschuldige nichts erklare aber Ernsts Defizite und Bruche und die Gewalt die von ihm ausgeht Er habe in einer rechtspopulistischen Blase gelebt nur von Gleichgesinnten umgeben Lubcke sei fur Ernst kein namenloser Reprasentant des Staates sondern konkret Verantwortlicher fur eine aus seiner Sicht verfehlte Fluchtlingspolitik gewesen Er habe die Tat gemeinsam mit Markus H geplant und ausgefuhrt aber dann anders als H umfassende Aufklarungsarbeit zu den Tathintergrunden geleistet Der eine redet beantwortet Fragen und zeigt Reue Der andere schweigt grinst und provoziert Ernst habe ein von Reue getragenes volles Gestandnis abgelegt alle Fragen der Anklage und der Familie Lubcke beantwortet und dazu auch vier Verteidiger teilweise oder ganz von ihrer Schweigepflicht entbunden Mehr geht nicht Ernsts Versprechen alle Fragen der Opferangehorigen zu beantworten gelte lebenslang Kaplan forderte fur Ernst eine verhaltnismassige Haftstrafe wegen Totschlags nicht Mordes Ernst habe mit dem Messerangriff auf Ahmed I nichts zu tun und sei vom Vorwurf des versuchten Mordes freizusprechen Der Anwalt von Ahmed I nannte Kaplans Forderung eine Frechheit weil Ernst die Beantwortung jeglicher Nachfragen der Nebenklageanwalte und des Gerichts zu jener Tat verweigert hatte 233 Am 26 Januar 2021 hielten H s Anwalte Bjorn Clemens und Nicole Schneiders insgesamt funfstundige Pladoyers Beide sind aktive Rechtsradikale und lehnten die Anklage auf Mordbeihilfe gegen H von Beginn an als politischen Prozess gegen einen vorverurteilten Mandanten ab Sie betonten Ernsts verschiedene Aussagen zum Tatverlauf seien unglaubwurdig er habe sich mehrmals selbst der Luge uberfuhrt und versuche die Schuld an seinem Fehlverhalten auf andere abzuwalzen Seine rechtsextreme Weltsicht sei so eingeschliffen dass H ihn gar nicht hatte radikalisieren konnen H habe nichts von Ernsts konkreter Tatplanung gewusst und diese daher weder mittragen noch unterstutzen konnen Er habe auch nicht gewusst dass ein von ihm gekauftes Deko Maschinengewehr nicht ordnungsgemass unbrauchbar gemacht worden sei 234 H werde anders als Ernst keine Reue bekunden weil er nichts zu bereuen habe Er sei kein Brandstifter oder Agitator Scharfmacher und Demagoge der Ernst radikalisiert und aufgehetzt habe Er sei daher von allen Anklagepunkten freizusprechen Zudem solle er fur die erlittene Untersuchungshaft entschadigt werden 228 Die Anwalte verknupften ihre juristischen Argumente mit einer langen Polemik Der deutsche Staat verfolge Patrioten und lasse Linksextreme gewahren H habe seit 2009 das Musterbeispiel eines legalen Lebens gefuhrt als Teilnehmer an rechten Kundgebungen nur sein Grundrecht und mit seiner Veroffentlichung des Videos von Lubckes Lohfeldener Auftritt nur legitime Kontrolle von Mandatstragern ausgeubt Ein Burger der gegen den drohenden Volkstod politischen Widerstand leiste und die Identitatswahrung vom Staat einfordert durfe nicht kriminalisiert werden Dabei berief sich Schneiders auf einen Satz aus dem Teso Urteil des Bundesverfassungsgerichts BVerfG von 1987 liess aber ausser acht dass jenes Urteil eine rein ethnische Definition des deutschen Staatsvolks gerade ausschloss und das BVerfG dies 2017 im Urteil zum zweiten NPD Verbotsverfahren bekraftigt hatte Ernst erklarte in seinem Schlusswort eben von jenen politischen Aussagen in den Pladoyers von H s Anwalten wolle er sich abwenden H sagte nur nicht alle Aussagen im Prozess hatten zur Aufklarung beigetragen 234 Urteil Bearbeiten Am 28 Januar 2021 verurteilte das Gericht Ernst fur den Mord an Walter Lubcke zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe und stellte die besondere Schwere der Schuld fest 235 Zur Begrundung fuhrten die Richter Thomas Sagebiel und Christoph Koller aus Ernst habe die Tat allein geplant und ausgefuhrt Der angeblich gemeinsame Plan mit H sei unglaubwurdig Zuerst habe Ernst nur eine Absprache zur Einschuchterung dann zur Totung Lubckes behauptet und letztere ins Fruhjahr 2019 datiert Er habe den eigenen Freund belastet um den Vorwurf der Heimtucke auszuraumen Seit der Burgerversammlung in Lohfelden 2015 habe er seinen Fremdenhass zunehmend auf Lubcke projiziert und die allmahliche Entstehung des Mordentschlusses in seinem ersten Gestandnis stimmig dargestellt Sein uberlagerndes Motiv sei eine seit fruhester Jugend verfestigte volkisch nationalistische rechtsradikale und rassistische Gesinnung gewesen Diese habe seine Handlungen bestimmt und ihn schon fruher zu Gewalttaten getrieben Mit diesem niedrigen Beweggrund liege eine besonders schwere Schuld vor Der Messerangriff auf Ahmed I sei Ernst nicht nachzuweisen Er sei infolge eines Hangs zu erheblichen Straftaten eine Gefahr fur die Allgemeinheit Darum sprach das Gericht aus dass die Anordnung einer Sicherungsverwahrung nach mindestens 15 Jahren Haft vorbehalten bleibt 66a StGB ordnete sie selbst aber wegen des fehlenden Beweises fur die zweite Tat nicht direkt an Man habe Markus H weder nachweisen konnen dass er am Mord beteiligt war noch dass er Ernst in seinem Tatentschluss bestarkt habe H wurde daher vom Vorwurf der Mordbeihilfe freigesprochen Weil H eine Deko Waffe unrechtmassig und ohne sich um Legalitat zu kummern erworben hatte wurde er zu einer Freiheitsstrafe von 18 Monaten verurteilt die zur Bewahrung ausgesetzt wurde Vorab hatte Sagebiel betont die Freispruche beruhten nicht auf der Uberzeugung von der Unschuld sondern auf Zweifeln an der Schuld der Angeklagten 234 Lubckes Angehorige waren vom Urteil enttauscht besonders vom Freispruch fur H von der Mordbeihilfe und davon dass die letzten Augenblicke vor dem todlichen Schuss ungeklart geblieben waren Martina Renner Die Linke stimmte dem zu Politiker anderer Parteien begrussten das Urteil dagegen als angemessen betonten aber es sei ein Signal verstarkt gegen Hass und Hetze Rassismus und Rechtsextremismus einzutreten H durfe nun nicht aus dem Blickfeld der Polizei und des Verfassungsschutzes geraten Der Untersuchungsausschuss im hessischen Landtag werde Versaumnisse bei den Sicherheitsbehorden hoffentlich weiter aufklaren Der Opferbeauftragte der Bundesregierung Edgar Franke und die Kolner Oberburgermeisterin Henriette Reker die einen rechtsextremen Mordanschlag knapp uberlebt hatte mahnten die politische Aufarbeitung fortzusetzen Spatestens seit den NSU Morden hatten wir nicht die Augen verschliessen durfen vor politischen Morden aus der rechten Ecke 236 Franke verwies auf die alltagliche Gefahrdung der Demokratie durch Rechtsextremismus Drohungen sind fur viele die sich politisch engagieren beinahe Alltag geworden Gerade kommunalpolitisch Engagierte ob haupt oder ehrenamtlich mussten viel besser geschutzt werden als bisher 143 Hanning Voigts FR kommentierte Weil die Justiz den rechten Terror nicht allein aufarbeiten und abschaffen konne mussten dazu jetzt andere aktiv werden ein Sicherheitsapparat der die rechte Gefahr auch in den eigenen Reihen ernst nimmt ein hessischer Lubcke Untersuchungsausschuss der mogliches Behordenversagen aufarbeitet eine Gesellschaft die dem Rassismus den Kampf ansagt und sich schutzend vor alle stellt die von Rechtsextremen zum Abschuss freigegeben werden Nur solidarisch werden die wohlmeinenden Menschen den nachsten rechten Anschlag verhindern konnen 237 Bis zum 4 Februar 2021 legten alle am Prozess Beteiligten aus verschiedenen Grunden Revision gegen das Urteil ein 238 Am 2 Juni 2021 mahnte Lubckes enger Freund Michael Brand Im Prozess seien nicht alle Beweismoglichkeiten zu Tathergang und Tatortanalyse ausgeschopft worden Ernst habe vor dem Mord Kontakte zu zwei weiteren Personen gehabt sei in regionale und uberregionale Netzwerke eingebunden und mit der Hetzkampagne gegen Lubcke verbunden gewesen Auch das sind moralische Mittater die ihre Finger sozusagen mit am Abzug hatten Jeder Einzelne musse dem Verbreiten von Hass und Hetze in seinem Umfeld widersprechen Das hatte sich Lubcke auch gegen die Storer bei der Burgerversammlung 2015 gewunscht schon etwas offentlicher Widerspruch hatte andere Folgen bewirken konnen Die Parteien der konservativen und liberalen Mitte mussten entschieden Gegner unserer Demokratie stellen die mittlerweile innerhalb der Institutionen diese Demokratie bekampfen Es gibt eine direkte Linie von der Hetze von Hocke Weidel Gauland und Co zu Taten bis zum Mord an Walter Lubcke und auch anderen Wir haben uns zu lange an zu viel gewohnt Das darf nicht sein Wir alle mussen uns allen Extremisten aufrecht und klar in den Weg stellen 239 Revisionsverfahren Bearbeiten Im April 2022 entschied der Bundesgerichtshof BGH alle Revisionsantrage gegen das OLG Urteil zuzulassen und in einer gemeinsamen Hauptverhandlung am 28 Juli 2022 zu verhandeln Erwartet wurde vor allem die Prufung des Freispruchs fur Markus H vom Vorwurf der Mittaterschaft 240 Am 25 August 2022 bestatigte der BGH das OLG Urteil und verwarf alle Revisionsantrage weil das OLG keine durchgreifenden Rechtsfehler bei der Beweiswurdigung gemacht habe Damit blieb der Freispruch fur Markus H vom Vorwurf der Mordbeihilfe bestehen der genaue Verlauf des Mordes blieb ungeklart Stephan Ernst blieb als Alleintater verurteilt und vom versuchten Mord an Ahmed I freigesprochen 241 Strafprozess gegen Elmar J BearbeitenIm Mai 2021 klagte die Generalstaatsanwaltschaft Dusseldorf Elmar J wegen fahrlassiger Totung durch vorsatzliches und illegales Handeln sowie wegen Verstossen gegen das Waffengesetz an Er habe ab 2016 an Stephan Ernst illegal Waffen verkauft darunter die spatere Mordwaffe Rossi Kaliber 38 Spezial 242 samt Munition 97 Dabei habe er Ernsts volkisch nationalistische und rassistische Grundhaltung gekannt und gewusst dass Ernst sich die Waffen nicht zur Selbstverteidigung zulegte Der Vorwurf beruhte auf Ernsts Aussage er habe 2016 das Haus der Familie Lubcke ausgekundschaftet und 2017 den Rossi Revolver von Elmar J gekauft Am 5 Januar 2022 begann der Strafprozess gegen J am Landgericht Paderborn Sein Verteidiger Ashraf Abouzeid raumte den Verstoss gegen das Waffengesetz ein bestritt aber dass er Ernst auch die Mordwaffe verkauft seinen Mordplan gekannt und ihm zugetraut habe einen Menschen zu uberfallen und zu toten Oberstaatsanwalt Dieter Killmer raumte ein dass Ernst durch seine verschiedenen Versionen zum Tatverlauf die Aufklarung des Verbrechens erheblich erschwert habe J s Nachbar sagte aus J habe ihm nach Ernsts Festnahme mitgeteilt dass er 2016 eine 4 mm Waffe an Ernst verkauft habe und befurchtet damit sei Lubcke getotet worden von einem Rossi Revolver habe er nie gesprochen Polizeibeamte fanden in J s Haus uberall unversteckt Patronen sowie leere Waffenkoffer und eine Reichskriegsflagge Auf der Theke von J s Gaststatte fanden sie eine Holzfigur mit Oberlippenbart und zum Hitlergruss hochgerecktem rechten Arm sowie Bilder von der Wehrmacht J s Anwalt raumte J s Affinitat zum Dritten Reich ein sein Vater sei Wehrmachtssoldat gewesen und verwundet aus dem Krieg zuruckgekehrt Bei seiner Festnahme so ein Kriminalbeamter habe J pausenlos uber seine Waffenverkaufe geredet und bezeugt dass Ernst ihm gesagt habe Wenn im Raum Kassel mal was passiere sei er aufm Schirm der ganzen Polizei Ernst selbst wollte im Prozess gegen J nicht aussagen Lubckes Angehorige erwarteten keinen Beitrag J s zur weiteren Aufklarung des Mordes an Lubcke Da Verkaufer und Kaufer ihre Gesinnung eint habe J bestimmt gewusst dass Ernst die Waffen nicht zur Selbstverteidigung kaufte 243 Literatur BearbeitenMartin Steinhagen Rechter Terror Der Mord an Walter Lubcke und die Strategie der Gewalt Rowohlt Hamburg 2021 ISBN 3 499 00599 9 Jean Philipp Baeck Andreas Speit Rechte Egoshooter Von der virtuellen Hetze zum Livestream Attentat Christoph Links Berlin 2020 ISBN 3 86284 471 4 S 117f und S 142ff Florian Hartleb Lone Wolves The New Terrorism of Right Wing Single Actors Springer VS Wiesbaden 2020 ISBN 978 3 030 36153 2 S 39 45 Patrick Stegemann Soren Musyal Die rechte Mobilmachung Wie radikale Netzaktivisten die Demokratie angreifen Ullstein Berlin 2020 ISBN 3 8437 2264 1 S 63ff Weblinks BearbeitenUlrike Bremer Adrian Oeser Martin Steinhagen Todlicher Hass Der Mordfall Walter Lubcke HR ARD 24 Juni 2021 Die Zeit Walter Lubcke Der Mord am Kasseler Regierungsprasidenten Dossier Hessenschau de Dossier Mordfall Lubcke Nino Seidel Julian Feldmann Nazi Terrorist im Verhor Die Vernehmungen des Stephan Ernst STRG F 28 Juli 2020 Einzelnachweise Bearbeiten Ulrike Pfluger Scherb Angehoriger fand Politiker um 0 30 Uhr auf Terrasse Regierungsprasident Walter Lubcke starb durch Kopfschuss aus nachster Nahe HNA 3 Juni 2019 a b Kasseler Regierungsprasident Walter Lubcke wurde erschossen Frankfurter Rundschau FR 3 Juni 2019 Hasskommentare gegen Lubcke im Visier der Staatsanwaltschaft Osthessen News 5 Juni 2019 Fall Lubcke Polizei nimmt Person in Gewahrsam Tagesschau de 8 Juni 2019 CDU Politiker erschossen Fall Lubcke Ermittler haben Videos aus der Tatnacht t online de 7 Juni 2019 a b c Lubcke Prozess Um eine Hautschuppe davongekommen Hessenschau 27 August 2020 Festnahme eines dringend Tatverdachtigen im Fall Lubcke Hessenschau 16 Juni 2019 Fall Lubcke Ermittler prufen Hinweise auf Mittater Tagesschau de 18 Juni 2019 Fall Lubcke Ratsel um gefundenen Skoda im Kasseler Stadtteil Forstfeld HNA 9 Juli 2019 a b Fall Lubcke Mordverdachtiger nannte Regierungsprasidenten Volksverrater Spiegel Online 21 Juni 2019 Sondersitzung im Landtag Stephan Ernst hatte langes Vorstrafenregister Memento vom 30 Juni 2019 im Internet Archive Hessenschau 26 Juni 2019 Getoteter Regierungsprasident Was wir im Fall Lubcke wissen und was nicht SZ 18 Juni 2019 a b c d e Kai Biermann Christian Fuchs Astrid Geisler Anton Maegerle Daniel Muller Yassin Musharbash Karsten Polke Majewski Martin Steinhagen Fritz Zimmermann Fall Walter Lubcke Ein Gestandnis viele offene Fragen Zeit online 26 Juni 2019 a b c Martin Steinhagen Walter Lubckes letzte Nacht Zeit 27 Mai 2020 Frank Jansen Rechtsextremist gesteht Mord Stephan E erschoss Lubcke aus Hass auf dessen Fluchtlingspolitik Tagesspiegel 26 Juni 2019 a b Rechtsextremist Tatverdachtiger bat Arbeitskollegen um Alibi Spiegel Online 26 Juni 2019 a b c Matthias Bartsch Sven Robel Fidelius Schmid Wolf Wiedmann Schmidt Steffen Winter Rekonstruktion des Lubcke Mords Die Todeslisten des Stephan Ernst Spiegel 17 April 2020 a b c d e Kai Biermann Martin Steinhagen Mordfall Lubcke Die Waffen des Stephan E Zeit Online 4 Mai 2020 a b Georg Mascolo Katja Riedel Ronen Steinke Walter Lubcke Ein Mord und seine Vorgeschichte SZ 7 Juli 2019 Florian Flade Georg Mascolo Katja Riedel Mordfall Lubcke Gestandnis Widerruf und viele Fragen Mordfall Lubcke Stephan Ernst zieht Gestandnis zuruck Memento vom 2 Juli 2019 im Internet Archive Hessenschau 2 Juli 2019 Steffen Winter Mordfall Walter Lubcke Anwalt des Tatverdachtigen stellt Strafanzeige wegen Geheimnisverrats Spiegel 8 Juli 2019 Robert Bongen Julian Feldmann Nino Seidel Verdachtiger im Fall Lubcke Stephan E kundigt neues Gestandnis an NDR Panorama 28 November 2019 Julian Feldmann Nino Seidel Lubcke Mord Tatverdachtiger spricht von zweitem Tater Tagesschau de 8 Januar 2020 Mordfall Lubcke Ermittler halten Stephan E weiterhin fur Todesschutzen Zeit online 9 Marz 2020 Sven Roebel Steffen Winter Mordfall Lubcke USB Stick belastet Stephan Ernst Spiegel online 20 Marz 2020 Bundesgerichtshof Beschluss AK 63 19 vom 3 Marz 2020 a b Kai Biermann et al Walter Lubcke Drehbuch fur ein Attentat Zeit 26 Juni 2019 a b Ralph Orlowski Zwei weitere Festnahmen im Mordfall Lubcke Ermittler entdecken Waffenversteck Spiegel Online 27 Juni 2019 Mordfall Lubcke Tater soll auch Waffen verkauft haben Spiegel Online 27 Juni 2019 Mordfall Walter Lubcke Mutmassliche Komplizen von Stephan Ernst in Untersuchungshaft Welt online 27 Juni 2019 Mitteilung zum Stand der Ermittlungen im Ermittlungsverfahren wegen des Mordes zum Nachteil des Kasseler Regierungsprasidenten Dr Walter Lubcke Generalbundesanwalt de 27 Juni 2019 Fidelius Schmid Wolf Wiedmann Schmidt Steffen Winter Ballistische Expertise Schussgutachter belasten mutmasslichen Lubcke Morder schwer Spiegel Online 16 Juli 2019 Jorg Kopke Mordfall Lubcke Neue Spur fuhrt nach Schleswig Holstein Elbe Jeetzel Zeitung 15 Oktober 2019 a b c Nino Seidel Julian Feldmann Mutmasslicher Lubcke Morder Ermittlungen wegen weiteren Mordversuchs Tagesschau de 28 Februar 2020 a b Ronen Steinke Fall Lubcke Elf Ratsel und ein Mord SZ 22 September 2019 a b c Martin Steinhagen Mordfall Walter Lubcke Aus dem Tritt Zeit 27 Oktober 2020 Sven Robel Steffen Winter Messerangriff auf Fluchtling Mutmasslicher Lubcke Morder wurde noch 2016 von der Polizei uberpruft Spiegel online 23 August 2019 a b Julian Feldmann Astrid Geisler Nino Seidel Martin Steinhagen Mordfall Walter Lubcke Stephan E soll wegen weiterer Gewalttat angeklagt werden Zeit 24 Marz 2020 Sven Robel Steffen Winter Messerangriff auf Fluchtling Neue Ermittlungen gegen mutmasslichen Lubcke Morder Spiegel Online 25 Juli 2019 a b Frank Jansen Verdachtiger im Mordfall Lubcke Bundesanwaltschaft ermittelt jetzt auch wegen Messerangriff auf Iraker Tagesspiegel 19 September 2019 Uwe Muller Christian Schweppe Vernichtete Asservate und Akten bremsen Bundesanwaltschaft aus Welt Online 5 April 2020 Mordfall Walter Lubcke Ermittler finden Personenliste Stephan Ernst kundigt neues Gestandnis an Welt online 28 November 2019 Mutmasslicher Lubcke Morder Judische Gemeinde Kassel stand auf Liste von Stephan Ernst Memento vom 9 Dezember 2019 im Internet Archive Hessenschau 29 November 2019 Christina Brause et al Mordfall Lubcke Kindheit in Springerstiefeln Die Welt 24 Juni 2019 kostenpflichtig Andrea Bonhagen Mordverdachtiger Stephan E Spurensuche in Hohenstein Hessenschau 19 Juni 2019 Mordfall Walter Lubcke Was wir uber den Tatverdachtigen wissen Spiegel Online 26 Juni 2019 a b Mord an Regierungsprasident Was im Fall Lubcke bislang bekannt ist Tagesschau de 27 Juni 2019 a b c d e f g h i j k Nathan Niedermeier Lubcke Mord Kontakte zu NSU Umfeld weitreichender als bisher angenommen Correctiv org 14 Januar 2021 a b Sonja Suss Zwei hessische Neonazi Karrieren Voller Hass und brandgefahrlich die Angeklagten im Fall Lubcke Hessenschau 16 Juni 2020 a b c d e Martin Klingst et al Verdachtiger im Fall Lubcke hat Asylbewerberheim angegriffen Zeit Online 17 Juni 2019 a b c Mordfall Walter Lubcke Das Strafregister des Stephan E Tagesspiegel 18 Juni 2019 Mordfall Lubcke Die burgerliche Fassade des Stephan E HAZ 18 Juni 2019 a b Uwe Muller Manuel Bewarder Mordfall Walter Lubcke Stephan Ernst war offenbar Mitglied in volkischer Artgemeinschaft Welt Online 28 Juni 2019 a b Fall Walter Lubcke Anwalt des Mordverdachtigen bestatigt Tatgestandnis Spiegel Online 26 Juni 2019 a b c Matthias Lohr Mordfall Lubcke Stephan Ernst hatte enge Kontakte zu NPD Funktionar HNA 27 Oktober 2020 Wolfgang Hauskrecht Lubcke Mord Die rechtsextreme Welt des Verdachtigen Stephan E Merkur 18 Juni 2019 Kira Ayyadi Der Morder Stephan Ernst war kein einsamer Wolf er war Parteisoldat Belltower News 26 Juni 2019 Ulf Ludeke Nach Gestandnis und neuen Verhaftungen Ermittler leuchten Nazi Netzwerk von Stephan Ernst aus Experte warnt vor Irrtum Focus 29 Juni 2019 a b Uwe Muller Andrej Hock Top Neonazi solidarisiert sich mit inhaftiertem Stephan E Welt Online 21 Juni 2019 Robert Bongen Martin Schneider Exklusiv Video zeigt mutmasslichen Lubcke Morder Stephan E NDR Panorama 18 Juni 2019 a b Konrad Litschko Christoph Schmidt Lunau Mordfall Walter Lubcke Ein Gestandnis und eine Zasur taz 26 Juni 2019 Robert Bongen Julian Feldmann Anne Ruprecht Nino Seidel Mutmasslicher Lubcke Morder Wer ist Stephan E NDR 25 Juni 2019 Umfeld von mutmasslichem Morder Mordfall Lubcke Verbindungen zu rechtsterroristischer Vereinigung MDR 19 Juni 2019 Frank Jansen Von wem kam die Waffe fur das Attentat auf Walter Lubcke TS 19 Juni 2019 MONITOR korrigiert Darstellung bzgl nachweislicher Anwesenheit von Stephan E auf einem Treffen von Rechtsextremisten im Marz 2019 WDR 26 Juni 2019 Kreis Kassel AfD wirft Neonazi aus Partei der auf ihrer Wahlliste kandidiert Hessenschau 25 Januar 2021 Hanning Voigts Kommunalwahl in Kassel Langjahriger Neonazi bleibt auf dem AfD Wahlzettel FR 4 Februar 2021 Andreas Forster Rechtsextremismus Walter Lubcke stand schon fruher auf einer Todesliste Berliner Zeitung 31 Mai 2020 Konrad Litschko Mordfall Walter Lubcke Einer der besten Kameraden taz 30 Juni 2019 Per Hinrichs Uwe Muller Christian Schweppe Der Neonazi Pate zu dem es Lubckes Todesschutzen zog Welt Online 26 Oktober 2020 a b c Mutmasslicher Lubcke Morder Stephan Ernst Ein Leben voller Gewalt Spiegel Online 5 November 2020 Nicht verfolgte Spuren im Mordfall Halit Yozgat Verbindungen zwischen dem NSU Mord amp dem Mord an Walter Lubcke Exif 1 Marz 2020 a b Frank Jansen Erschossener Kasseler Regierungsprasident Walter Lubcke war auch im Visier des NSU Tagesspiegel 21 Juni 2019 Ludger Fittkau Ein Jahr Mord an Walter Lubcke Welche Rolle spielte der NSU in Hessen Deutschlandfunk 29 Mai 2020 Andreas Speit Eine Spende mit Problempotenzial taz 18 Juni 2019 a b c Lubcke Mord Stephan Ernst und Markus Hartmann auf AfD Demo 2018 in Chemnitz Exif 26 September 2019 Julia Regis Patrick Gensing Mutmasslicher Lubcke Morder War Stephan E bei rechter Demo in Chemnitz Tagesschau 26 September 2019 Hauptverdachtiger im Mordfall Lubcke Stephan E war offenbar im AfD Wahlkampf aktiv Tagesspiegel 21 Januar 2020 a b Nach dem Lubcke Mord Das rechte Terrornetzwerk wachst Hannoversche Allgemeine HAZ 28 Juni 2019 a b Robert Bongen Otto Carsten Julian Feldmann Nino Seidel Mordfall Lubcke Mutmasslicher Helfer Markus H 2009 bei Neonazi Demo dabei NDR Panorama 28 Juni 2019 a b Julian Feldmann Nino Seidel Mordfall Lubcke Anwerbeversuch vom Verfassungsschutz Tagesschau de 8 Mai 2020 a b c d Joachim F Tornau Fall Lubcke Neonazis in Hessen Militant rechtsextrem und weitgehend ignoriert FR 16 Dezember 2019 Sven Robel Roman Lehberger Mutmasslicher Waffenvermittler im Fall Lubcke Polizei befragte Markus H schon 2006 zu NSU Mord Spiegel Online 27 Juni 2019 Daniel Muller Christian Fuchs Henrik Merker Martin Steinhagen Mordfall Lubcke Der mutmassliche Helfer von Stephan E Zeit Online 27 Juni 2019 Mordfall Lubcke Mutmasslicher Komplize durfte legal Waffen besitzen SZ 21 August 2019 Julian Feldmann Sebastian Pittelkow Nino Seidel Katja Riedel Lubcke Mord Mutmasslicher Komplize hatte legal Waffen Tagesschau de 21 August 2019 a b Julian Feldmann Nino Seidel Robert Bongen Mordfall Lubcke Panne beim Verfassungsschutz Tagesschau de 11 Juni 2020 Helene Bubrowski Julian Staib Mord an Walter Lubcke Versteckt im braunen Sumpf FAZ 28 Juni 2019 Mordfall Walter Lubcke Ermittler finden gesuchtes Auto Spiegel Online 9 Juli 2019 Kai Biermann Christian Fuchs Astrid Geisler und Martin Steinhagen Mutmasslicher Morder ubte bei Reservisten das Schiessen Zeit 12 Dezember 2019 Thomas Thiele Matthias Lohr Kathrin Meyer Neonazis ubten mit Bundeswehr Reservisten Mutmasslicher Lubcke Morder Stephan Ernst schoss in weiterem Verein HNA 10 Dezember 2019 Durchsuchungen Polizei stellte 46 Waffen bei Beschuldigten im Mordfall Lubcke sicher Spiegel Online 20 August 2019 Mordfall Lubcke Kasseler Neonazi hortete Schusswaffen Spiegel Online 30 August 2019 Fall Lubcke Anwalt von Markus H verlangt Akteneinsicht und pruft Verfassungsbeschwerde HNA 20 September 2019 a b Julian Feldmann Nino Seidel Mord an Walter Lubcke Polizei uberprufte mutmasslichen Helfer Tagesschau de 31 Marz 2020 Matthias Bartsch Sven Robel Fidelius Schmid Wolf Wiedmann Schmidt Steffen Winter Wie kam der zweite Mann an interne Polizeiunterlagen Spiegel Online 29 Mai 2020 Elmar J aus Borgentreich soll mutmasslichem Lubcke Morder die Tatwaffe verkauft haben Eine Szene wie aus einem Krimi Westfalenblatt 28 Juni 2019 Mordfall Walter Lubcke Hinweise auf rechte Gesinnung bei Waffenverkaufer Spiegel 25 September 2019 a b Julian Feldmann Nino Seidel Mordfall Lubcke Verdachtiger hatte Kontakt zu Waffensammler Tagesschau de 18 Dezember 2020 Beschluss des Bundesgerichtshofs AK 64 19 vom 15 Januar 2020 a b Mordfall Walter Lubcke Anklage gegen mutmasslichen Waffenverkaufer erhoben Spiegel Online 4 Mai 2021 Joachim F Tornau Hintergrund Weiterer Neonazi involviert FR 23 Juli 2020 a b Schiesstraining mit Markus H Welche Rolle spielt Neonazi Alexander S im Fall Lubcke Hessenschau 6 August 2020 Ralf Euler Stephan E s Verteidiger Der Anwalt aus der rechtsextremen Szene FAZ 28 Juni 2019 Julian Feldmann Nino Seidel Lubcke Mord Geldstrafe fur Waffenkaufer von Stephan E Tagesschau de 30 April 2020 Hanning Voigts Mord an Walter Lubcke Urteil gegen Stephan Ernst bekommt Applaus aus dem Umfeld FR 29 Januar 2021 Martin Steinhagen Mordfall Lubcke Was der Verfassungsschutz schon fruh uber Stephan Ernst wusste FR 20 April 2021 Sondersitzung im Landtag Stephan Ernst hatte langes Vorstrafenregister Memento vom 30 Juni 2019 im Internet Archive Hessenschau 26 Juni 2019 Verfassungsschutz Akte noch da aber gesperrt Memento vom 19 Juni 2019 im Internet Archive Hessenschau 19 Juni 2019 Stephan E legt Gestandnis im Mordfall Lubcke ab Welt Online 26 Juni 2019 Pitt von Bebenburg Hessen Fragen nach Lubcke Mord FR 12 Juli 2019 Luger Fittkau Rechtes Terrornetzwerk Verbindungen zwischen NSU und Lubcke Mord DLF 12 Juli 2019 a b Lena Kampf Ronen Steinke Waffenrecht Der Waffennarr im Mordfall Lubcke SZ 30 August 2019 Hanning Voigts Lubcke Mord in Hessen Stephan E stand in NSU Bericht FR 22 September 2019 Martin Steinhagen Mordfall Walter Lubcke Verfassungsschutz hielt Stephan E noch 2009 fur brandgefahrlich Zeit online 26 Oktober 2019 Pitt von Bebenburg Mordfall Lubcke Hessens Verfassungsschutz liefert spat brisante Informationen FR 29 Januar 2020 Pitt von Bebenburg Wie klart Hessen im Mordfall Walter Lubcke auf FR 30 Oktober 2019 Pitt von Bebenburg Rechtsextremismus Kuhl verkalkuliert FR 25 Marz 2020 Mogliches Versagen der Sicherheitsbehorden U Ausschuss zum Mordfall Lubcke startet noch im Juni Hessenschau 16 Juni 2020 Hanning Voigts Mordfall Lubcke Kontakt zu prominentem Neonazi FR 26 Oktober 2020 a b c d Matthias Lohr Temme hatte mit mutmasslichem Lubcke Morder Stephan Ernst zu tun Untersuchungsausschuss zu Andreas Temme gefordert HNA 20 Oktober 2019 Lubcke Mord und NSU Ein Name taucht immer wieder auf BR 12 Januar 2020 Pitt von Bebenburg Hanning Voigts Mordfall Lubcke Wie Hessens Abgeordnete auf NPD Stephan stiessen FR 19 Juni 2019 Pitt von Bebenburg Mordfall Lubcke Verfassungsschutzer Temme war mit Stephan E befasst FR 18 Oktober 2019 Patrick Gensing Rechtsextreme verhohnen Getoteten Tagesschau de 4 Juni 2019 Matern Boeselager So hasserfullt war die rechtsextreme Kampagne gegen den erschossenen CDU Politiker Vice News 4 Juni 2019 Florian Neuhann Dominik Rzepka Mordfall Lubcke Facebook Haben rechte Hass Posts geloscht ZDF 24 Juni 2019 a b Tobias Lubben Lea Koppen Auf Youtube tobt noch immer der Hass gegen Walter Lubcke Memento vom 22 September 2019 im Internet Archive Hessenschau 16 August 2019 CDU Politiker emport mit Lubcke Tweet NTV 18 Juni 2019 Florian Gathmann WerteUnion will Ausschluss von umstrittenem Parteimitglied Otte Spiegel Online 18 Juni 2019 Katja Thorwarth Tod von Lubcke verhohnt AfD Landesverband distanziert sich von eigenem Kreisverband Frankfurter Rundschau FR 5 Juni 2019 a b c Nach Mord an Walter Lubcke Verdachtiger soll Tat als Fehler bezeichnet haben FAZ 28 Juni 2019 Entsetzen uber Aussagen von Pegida Demonstranten zu Lubcke Tagesspiegel 5 Juli 2019 Karolin Schwarz Hasskrieger Der neue globale Rechtsextremismus Herder Freiburg 2020 S 185 Nach Lubcke Mord Weitere Drohschreiben an Frankfurter Anwaltin aufgetaucht Memento vom 10 Juli 2020 im Internet Archive Hessenschau 16 September 2019 Tim Stinauer Phase bevorstehender Sauberungen Morddrohung gegen Kolns OB Henriette Reker Kolner Stadtanzeiger 19 Juni 2019 Sturmgewehr Nachbau zugeschickt Morddrohung gegen Sachsens SPD Chef Dulig DLF 29 Juni 2019 Frank Jansen Neonazis bedrohen Journalisten Ein Verbot der rechtsextremen Gruppe Combat 18 ruckt offenbar naher Debatte im Netz Darf der Siemens Chef Carola Rackete unterstutzen Standard Online 3 Juli 2019 Morddrohung gegen Siemens Chef Kaeser BR 11 Juli 2019 Frank Jansen Mord an Lubcke und Anschlag in Wachtersbach Sicherheitsbehorden sehen erhohte Nachahmungsgefahr Tagesspiegel 24 Juli 2019 Konrad Litschko Drohbriefe gegen Politiker Hasspost mit tausend Absendern taz 21 Oktober 2019 Polizeischutz verstarkt Mike Mohring erhalt Morddrohung Anspielung auf erschossenen Lubcke MDR 26 September 2019 Verweis auf Lubcke Kopfschuss Oldenburger Polizeichef erhalt nach AfD Kritik Morddrohung dpa Zeit Online 10 Januar 2020 Christian Erhardt Hasswelle Exklusive Umfrage Aus Hetze werden Taten Kommunal de 25 Juni 2019 Eva Pasch Hass auf Politiker Falsche Rede gehalten erschossen Katapultmagazin 13 Januar 2020 Andrea Dernbach Kommunalpolitiker zeigen dass Lubcke kein Einzelfall war Tagesspiegel 10 Juli 2019 a b Hanning Voigts Lubcke Prozess Recht und rechter Terror FR 28 Januar 2021 Joachim F Tornau NSU 2 0 Bombendrohung gegen Walter Lubcke Schule Hessenschau 1 Februar 2021 Widerwartig Steinmeier rugt Hasskommentare nach Tod von Lubcke Welt Online 5 Juni 2019 Nico Fried Susanne Holl Ronen Steinke Bundesprasident zu Fall Lubcke Steinmeier Wo die Sprache verroht ist die Straftat nicht weit SZ 17 Juni 2019 Ronen Steinke Barley Dieser Hass zielt auf die Mitte der Gesellschaft SZ 17 Juni 2019 a b Ulrich Weih Melanie Bader Mordfall Lubcke Seehofer beklagt Verrohung Details zum mutmasslichen Tater FR 18 Juni 2019 Peter Tauber sieht Mitschuld bei AfD und CDU Politikern Spiegel Online 29 Juni 2019 Erika Steinbach heizte Hass auf Walter Lubcke neu an T online de 6 Juni 2019 Peter Tauber Dieser Feind steht rechts Welt Online 18 Juni 2019 Sven Felix Kellerhoff Kein Zweifel Dieser Feind steht rechts Welt Online 19 Juni 2019 CDU Chefin schliesst Zusammenarbeit mit AfD aus Tagesspiegel 24 Juni 2019 Ruprecht Polenz Rechter Terror Freiheit statt Faschismus Spiegel Online 19 Juni 2019 Georg Ismar Nicht langer feige abtauchen Umgang mit Rechtsterror CDU Politiker will Union wachrutteln Tagesspiegel 25 Juni 2019 Johannes Giewald Nach Lubcke Mord AfD Politiker reagieren respektlos auf deutliche Schauble Rede Eklat im bayrischen Landtag Der Westen 26 Juni 2019 Neuer Vogelschiss Skandal AfD Politiker Gedeon relativiert rechtsextremistischen Terror Tagesspiegel 27 Juni 2019 Annette Ramelsberger Deutschland hat es mit einer braunen RAF zu tun SZ 18 Juni 2019 Mordfall Lubcke Rechtsterroristen wollen Angst verbreiten DLF 18 Juni 2019 Heike Kleffner Der Mord an Lubcke und die Generation Terror WOZ 27 Juni 2019 Nils Markwardt Krieg im Kopf Republik ch 6 Juli 2019 Christian Bangel Alle sollen Angst haben Zeit Online 18 Juni 2019 Mordfall Walter Lubcke Die braunen Schlafer erwachen Spiegel Online 19 Juni 2019 Benjamin Konietzny Was Worte anrichten Die AfD hat ein Gewaltproblem n tv 19 Juni 2019 Christian Stocker Mordfall Lubcke und die AfD Wer ist schuld am NSU Konrad Adenauer Spiegel Online 30 Juni 2019 Martin Krauss Muss erst noch mehr passieren Judische Allgemeine 20 Juni 2019 Birgit Baumann Lubcke Mord Ein deutscher Albtraum www derstandard at 26 Juni 2019 Bettina Gaus Reaktion auf Lubcke Mord Man muss nur wollen taz 28 Juni 2019 Claudia Kuhland Mordfall Walter Lubcke Rechter Terror brauner Sumpf und die langen Schatten des NSU Memento vom 31 Oktober 2019 im Internet Archive ARD 30 Juni 2019 Georg Mascolo Hass auf Walter Lubcke Viele wunschten ihm den Tod einer druckte schliesslich ab SZ 30 Juni 2019 Claudius Seidl Der Mord an Walter Lubcke Wessen Moral FAZ 30 Juni 2019 Margarete Stokowski Fall Lubcke Hass ausblenden eine deutsche Tradition Spiegel Online 2 Juli 2019 Zentralratsprasident Schuster Mordfall Lubcke muss alle Demokraten alarmieren Zeit 18 Juni 2019 Nach Mord an Walter Lubcke Auschwitz Komitee fordert konsequentes Durchgreifen Judische Allgemeine 22 Juni 2019 Geplante Versammlung am 20 Juli Stadt Kassel will rechte Demo verbieten Partei Die Rechte kritisiert Vorgehen HNA 12 Juli 2019 Die Rechte plant Demo in Kassel Gibt es Verbindungen zu Stephan Ernst HNA 10 Juli 2019 Breites Bundnis 10 000 gegen 120 grosser Protest gegen Rechts in Kassel Memento vom 20 Juli 2019 im Internet Archive Fall Lubcke Warnung vor Hass der Rechten Tagesschau de 18 Juni 2019 Quent Mordfall Lubcke neue Dimension von Rechtsterrorismus Welt Online 18 Juni 2019 Mordfall Lubcke Extremismusforscher warnt vor rechtsradikalen Netzwerken Spiegel Online 19 Juni 2019 Extremismus Forscher Der Hessische Staat hat im Fall Lubcke klaglich versagt HNA 19 Juni 2019 Armin Pfahl Traughber Rechtsterroristischer Mord an einem demokratischen Politiker Blick nach Rechts 26 Juni 2019 Peter Maxwill Die rechte Szene und der Fall Lubcke Wir haben es mit einer ganz neuen Dimension der Enthemmung zu tun Spiegel Online 19 Juni 2019 Wie gefahrdet sind Lokalpolitiker in Deutschland Deutsche Welle 21 Juni 2019 Heike Borufka Tobias Lubben LKA ermittelt nach tausenden Hass Kommentaren zu Lubcke Memento vom 7 Juli 2019 im Internet Archive Hessenschau 4 Juli 2019 Hassrede LKA erwartet Tausende Verfahren wegen Hasskommentaren im Fall Lubcke Zeit Online 4 Juli 2019 Mord alle zwei drei Jahre relativ normal Entsetzen uber Aussagen von Pegida Demonstranten zu Lubcke Tagesspiegel 5 Juli 2019 Frank Jansen Pegida Ausserungen zum Lubcke Mord Staatsanwaltschaft leitet Verfahren wegen Billigung von Straftaten ein Tagesspiegel 5 Juli 2019 Verfassungsschutz Augen nach rechts im Netz NDR 15 Juli 2019 Rechte Szene Razzia bei rechter Szene in Hessen Polizei findet Waffen Drogen und Schwefelsaure FR 18 Dezember 2019 Hasskommentare nach Lubcke Mord Mehr als 100 Verfahren in Hessen HNA 12 August 2019 Hanning Voigts Mordfall Walter Lubcke Razzien wegen Hasskommentaren FR 4 Juni 2020 Rechtsextremismus 64 Internethetzer im Mordfall Lubcke identifiziert Zeit online 13 Juli 2020 Untersuchungsausschuss zum Lubcke Mord eingesetzt Hessenschau 25 Juni 2020 Julia Juttner Wegen Hetze vor Gericht Wer sind die Menschen die den Lubcke Mord auf Facebook feiern Spiegel Online 26 Juni 2020 Internetkriminalitat LKA Hessen ermittelt weiter wegen Hasspostings im Mordfall Lubcke Zeit Online 2 Februar 2021 Als Reaktion auf Lubcke Mord Seehofer wirbt fur mehr Verfassungsschutz Spiegel 2 Juni 2019 Frank Jansen Vereine und Kampfgruppen im Visier Bundesinnenministerium holt zum Schlag gegen Rechtsextreme aus Tagesspiegel 1 Juli 2019 Michael Gotschenberg Holger Schmidt Rechtsextreme Vereinigung Combat 18 ist verboten Tagesschau de 23 Januar 2020 a b Mutmasslicher Morder des Kasseler Regierungsprasidenten angeklagt Zeit Online 29 April 2020 Frankfurt Main Lubcke Prozess hat begonnen Judische Allgemeine 16 Juni 2020 a b Die Fakten zum Prozess im Mordfall Walter Lubcke Spiegel Online 16 Juni 2020 Keine Videoubertragung keine Laptops Journalisten Union kritisiert Einschrankungen beim Lubcke Prozess Hessenschau 5 Juni 2020 Anna Sophia Lang Prozessauftakt in Frankfurt Ein klares Signal der Familie von Walter Lubcke FAZ 16 Juni 2020 Ansgar Siemens Mordfall Walter Lubcke Hauptangeklagter will im Prozess nichts sagen Spiegel Online 12 Juni 2020 Sebastian Bahr Nicht uberraschend Nazis lugen vor Gericht ND 16 Juni 2020 Julia Rathcke Jan Sternberg Aaron Worz Neuer Anwalt von Stefan E kommt aus dem Pegida Umfeld RND Kieler Nachrichten 2 Juli 2019 Die Verteidiger im Mordprozess Lubcke WDR 5 16 Juni 2020 Audio Lubcke Prozess Nachtlicher Farbanschlag auf Kanzlei von Verteidiger von Markus H RND 16 Juni 2020 Getoteter Kasseler Regierungsprasident Prozess im Mordfall Walter Lubcke hat begonnen Spiegel Online 16 Juni 2020 a b Marius Buhl Der Lubcke Prozess erster Tag erste Erkenntnisse Tagesspiegel 16 Juni 2020 a b Frank Brautigam Auftakt in Frankfurt am Main Worum es im Lubcke Prozess geht Tagesschau 16 Juni 2020 Julia Juttner Prozess um Lubcke Mord Das widerrufene Gestandnis des Stephan Ernst Spiegel Online 18 Juni 2020 Hanning Voigts Mordfall Lubcke Gericht befasst sich mit Ernsts Jahren in der Kasseler Neonaziszene FR 3 Juli 2020 Annette Ramelsberger Eklat im Prozess um Mord an Walter Lubcke SZ 27 Juli 2020 Sohn von Walter Lubcke Die Tat hat die Familie innerlich zerrissen Welt Online 28 Juli 2020 Julia Juttner Prozess nach Lubcke Mord Das neue Gestandnis des Stephan Ernst Spiegel Online 5 August 2020 Pitt von Bebenburg Lubcke Prozess Nach Gestandnis von Stephan Ernst Angehorige des Opfers aussern sich FR 6 August 2020 Lubcke Prozess Ernst schildert Mitangeklagten als Nazi Freund RND 10 August 2020 Als Zeuge im Fall Lubcke Ex Verteidiger von Stephan Ernst verweigert die Aussage Spiegel Online 22 September 2020 Danijel Majic Lubcke Prozess Im Jargon der Verschleierung Hessenschau 22 Oktober 2020 a b Hanning Voigts Mordfall Lubcke Angeklagter bricht zusammen FR 5 November 2020 a b Julia Juttner Prozess im Mordfall Lubcke Sagen Sie uns die Wahrheit nur das kann uns noch helfen Spiegel Online 16 November 2020 Martin Steinhagen Prozess im Mordfall Lubcke Ohne Reue Zeit Online 19 November 2020 a b c Julia Juttner Prozess im Mordfall Walter Lubcke Neue Antworten neue Widerspruche Spiegel Online 3 Dezember 2020 a b c Danijel Majic Lubcke Prozess Fragen Antworten noch mehr Fragen Hessenschau 3 Dezember 2020 Martin Steinhagen Lubcke Prozess Wir wollen die volle Wahrheit Zeit Online 3 Dezember 2020 Marlene Grunert Lubcke Prozess Was geschah in den letzten Sekunden seines Lebens FAZ 3 Dezember 2020 Marlene Grunert Markus H wird aus Untersuchungshaft entlassen FAZ 1 Oktober 2020 Julian Feldmann Nino Seidel Mordfall Lubcke Entlassener Rechtsextremist ist Gefahrder NDR Tagesschau de 5 Oktober 2020 Julia Juttner Mord an Kasseler Regierungsprasident Der Kampf der Familie Lubcke Spiegel Online 28 November 2020 Mordfall Lubcke Akten von Rechtsanwalt sichergestellt NDR 2 Dezember 2020 a b Julia Juttner Pladoyers im Mordfall Walter Lubcke Er hat nichts zu bereuen Spiegel Online 26 Januar 2021 Hanning Voigts Lubcke Prozess Stephan Ernst konnte hinter Messerangriff stecken FR 21 Oktober 2020 Julia Juttner Nebenklager im Mordfall Walter Lubcke Es war ein Nazi kein Deutscher Spiegel Online 29 Oktober 2020 Julia Juttner Anwalt Alexander Hoffmann Ich dachte dass Politiker den Angriff auf Walter Lubcke als Angriff auf sich selbst betrachten wurden Spiegel Online 21 Januar 2021 Martin Steinhagen Gegen die Alleintater These Zeit 12 Januar 2021 Julia Juttner Pladoyers im Mordfall Walter Lubcke Er hat alles was er tun kann getan Spiegel Online 21 Januar 2021 a b c Danijel Majic et al Lubcke Prozess Das Urteil und das Schweigen Hessenschau 28 Januar 2021 fruhere Abschnitte weiter unten Lebenslange Freiheitsstrafe fur Stephan E wegen Mordes am Kasseler Regierungsprasidenten Dr Lubcke Freispruch fur Markus H vom Vorwurf der Beihilfe hierzu Oberlandesgericht Frankfurt am Main 28 Januar 2021 Birte Bredow Das Verfahren gegen den Lubcke Attentater Urteil und Ungewissheit Spiegel Online dpa AFP 28 Januar 2021 Reaktionen auf Urteil im Fall Lubcke Spatestens seit den NSU Morden hatten wir nicht die Augen verschliessen durfen Spiegel Online 28 Januar 2021 Urteil und Auftrag FR 28 Januar 2021 Totung von CDU Politiker Lubckes Morder und Bundesanwaltschaft legen Revision ein Spiegel Online 2 Februar 2021 Familie von Walter Lubcke legt Revision gegen OLG Urteil ein Welt Online 3 Februar 2021 Mord am Regierungsprasidenten Auch Ahmet I legt Revision gegen Urteil im Lubcke Prozess ein Hessenschau 4 Februar 2021 Martin Steinhagen Es gibt eine direkte Linie von der Hetze bis zum Mord Zeit 2 Juni 2021 Ansgar Siemens Bundesgerichtshof verhandelt Revisionen zu Lubcke Mord im Juli dpa Spiegel 15 April 2022 Julia Juttner Hinterbliebene von Walter Lubcke Fragen die fur immer unbeantwortet bleiben Spiegel Online 25 August 2022 Rossi Kaliber 38 Spezial Die Mordwaffe im Mordfall Lubcke ist seit Jahrzehnten beliebt unter Neonazis In correctiv org 28 Juni 2021 abgerufen am 13 Februar 2023 deutsch Julia Juttner Prozess zum Mordfall Lubcke Holz Hitler auf der Theke Spiegel Online 6 Januar 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mordfall Walter Lubcke amp oldid 236743967