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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Siehe auch den Nachfolger Jagdschloss Wolkersdorf das Schloss Wolkersdorf in Niederosterreich oder das Wasserschloss Wolkersdorf in Bayern Die Burg Wolkersdorf war eine kleine Wasserburg im heutigen Bottendorf einem Ortsteil der Gemeinde Burgwald im nordhessischen Landkreis Waldeck Frankenberg Auf ihrer Grundlage errichteten die Landgrafen von Hessen ab 1480 ein befestigtes Jagdschloss das 1811 von Jerome Bonaparte dem damaligen Konig von Westphalen zum Abbruch verkauft und 1813 vollstandig abgerissen wurde Heute erinnern nur noch Mauerreste und die Wolkersdorfer Teiche an die abgegangene Burg und Schlossanlage Burg WolkersdorfStaat DeutschlandOrt Burgwald BottendorfEntstehungszeit 1250 Festes Haus 1280 Turm und Wasserburg Burgentyp NiederungsburgErhaltungszustand Burgstall uberbautStandische Stellung Niederadel zeitweise Kurmainz Landgrafen von HessenBauweise SteinGeographische Lage 51 1 N 8 48 O 51 0193 8 8065 308 Koordinaten 51 1 9 5 N 8 48 23 4 OHohenlage 308 m u NHNBurg Wolkersdorf Hessen p1 Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Abriss und Schlossneubau 4 Fussnoten 5 Weblinks 6 LiteraturGeographische Lage BearbeitenDie Burg befand sich im aussersten Suden der heutigen Ortslage von Bottendorf zwischen der Wolkershauser Strasse B 252 Frankenberg Marburg im Westen und dem Bach Nemphe im Osten unmittelbar nordlich der Wolkersdorfer Teiche Geschichte BearbeitenErbauer der Burg war Rudolf II von Helfenberg 1 Spross eines aus der Gegend von Wolfhagen mit Stammsitz auf der kleinen Burg Gasterfeld stammenden edelfreien Geschlechts das sich ab etwa 1240 nach der von ihm im ersten Viertel des 13 Jahrhunderts westlich von Wolfhagen erbauten Burg Helfenberg nannte Rudolf II zog in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts nach Frankenberg Eder das Landgraf Konrad von Thuringen 1233 34 grunden liess und wo er vermutlich ein landgrafliches Burglehen erhielt Er erwarb in der Umgebung neben anderem Besitz das kleine Dorf Wolkersdorf Dort liess er sich um 1250 ein Festes Haus bauen dessen Aussehen nicht mehr bekannt ist Um 1280 liess Johann von Helfenberg die kleine Turmburg durch Wassergraben eine Brucke und ein Torhaus verstarken 2 Im Jahre 1310 trug Eckhard V von Helfenberg um 1326 die Burg Wolkersdorf die bisher freies Eigentum der Familie gewesen war 3 dem Landgrafen Otto I von Hessen zu Lehen auf 4 Wohl unter erheblichem Druck seitens Matthias von Buchegg Erzbischof von Mainz der dem Landgrafen Otto das Erbe seines im Jahre 1311 verstorbenen Halbbruders Johann die Teil Landgrafschaft Niederhessen als heimgefallenes mainzisches Lehen streitig machte und deshalb eine lange Fehde gegen den Landgrafen fuhrte ubergab Eckhard am 4 August 1324 die Burg mit dem Graben und den Gebauden innerhalb der Graben an Heinrich von Saulheim Sawelnheim einen Vasallen des Erzbischofs und erlaubte ihm die Graben die Hauser und die Burg selbst zu erweitern und zu verbessern Dem Erzbischof verkaufte er gleichzeitig die Halfte des Dorfes Wolkersdorf die Wustung Netfe 5 und Gramishain 6 7 mitsamt all seinen anderen ausserhalb der Graben der Burg gelegenen Besitzungen Wollte der Erzbischof bauen oder eine Stadt errichten so wollte Eckhard ihm falls notig gegen Ersatz an anderer Stelle noch etwas von seiner Halfte abtreten 8 Wenig spater verkaufte Eckhard die Burg da er Geld benotigte oder dazu genotigt wurde dem Erzbischof 9 Landgraf Otto klagte gegen des Erzbischofs intrigantes Vorgehen zunachst vor einem Lehnsgericht und dann nach Anweisung eines Schiedsgerichts vor dem Gericht in Roddenau in dessen Gerichtsbezirk Wolkersdorf lag 10 11 Ob es in Roddenau zu einer von beiden Seiten anerkannten Entscheidung kam ist unklar klar ist jedoch dass Landgraf Otto letztlich die Burg wieder an sich binden konnte 9 Im Jahre 1328 verkauften Eckhards Sohne Rudolph IV und Johann VI wegen Geldmangels die Halfte der Burg und ihres Zubehors an Friedrich von Bicken 12 Propst des St Mauritz Stifts in Munster der seine Neuerwerbung umgehend dem neuen Landgrafen Heinrich II von Hessen zu Lehen auftrug 2 Landgraf Heinrich II nahm alle drei am Kaufgeschaft beteiligten Herren als hessische Burgmannen in seinen Schutz 9 Propst Friedrich von Bicken starb 1340 und wurde von seinen Brudern Eckhard und Gerlach 13 und Eckards Sohn Friedrich von Bicken beerbt letzterer wurde nach dem Tod der beiden Bruder Alleinerbe 14 15 Er verpfandete seinen Anteil an Wolkersdorf 1387 an die Bruder Siegfried und Volprecht von Biedenfeld und verkaufte ihn kuz vor seinem Tod 1389 mit der Pfandschaft an Landgraf Hermann II von Hessen 2 16 Daraufhin kam es erneut zu schwerem Streit zwischen Kurmainz und Hessen Erzbischof Adolf I weigerte sich den Verkauf an den Landgrafen anzuerkennen und eroberte die Burg noch im Jahr 1389 Verhandlungen zwischen Hessen und Kurmainz unter dem neuen Erzbischof Konrad II von Weinsberg uber eine Ruckgabe von Wolkersdorf begannen zwar bereits 1392 aber erst 1394 verglich sich der Erzbischof mit Landgraf Hermann II gab Wolkersdorf zuruck und raumte den Herren von Biedenfeld die zum Zeitpunkt der Eroberung als Lehnsinhaber auf der Burg gesessen hatten die Burg gegen einen angemessenen Schadensersatz wieder ein 17 9 Die denen von Helfenberg 1328 verbliebene Halfte kam nach dem Tod von Rudolph IV und Johann VI an die beiden Sohne des ersteren Eckhard VI und Johann IX 18 Beide starben ohne erbberechtigte Nachkommen 1388 89 und ihr Besitz fiel an ihren Verwandten der Wolfhager Linie Rudolph V von Helfenberg 2 Allerdings konnte er sich wegen der kurmainzischen Besetzung der Burg seines neuen Besitzes erst ab 1394 erfreuen Rudolph V von Helfenberg letzter seines Geschlechts einigte sich dann 1409 mit Landgraf Hermann II dahingehend dass bei seinem Ableben sein gesamter verbliebener Besitz Lehen wie Allodien an den Landgrafen fallen sollte Dieser Fall trat 1414 ein 2 und Wolkersdorf wurde damit zur Ganze landgraflich allerdings zunachst und bis 1479 an Adelshauser der Umgebung verpfandet Ein Teil kam bereits 1408 fur eine Pfandsumme von 400 Gulden an die Bruder Eckhard und Volpert von Dersch Volperts Sohn Johann nannte sich in der Folge von Wolkersdorf 19 1418 ging der andere Teil fur 400 Gulden an Johann Freseken von Neheim dieser Teil kam 1431 fur 200 Gulden an Johann Hauck und dessen Sohn 20 Im Jahre 1451 loste Johann von Ditzighausen beide Teile fur 500 Gulden und wurde somit alleiniger Besitzer der Burg Bei seinem Tod 1479 kam Wolkersdorf uber seine Tochter Anna an seinen Schwiegersohn Johann von Rosdorf von dem es der in Marburg regierende Landgraf Heinrich III genannt der Reiche von Hessen Marburg noch im gleichen Jahr einloste Abriss und Schlossneubau Bearbeiten nbsp Ansicht von vor 1625 Schloss Wolckersdorff in HessenHeinrich II liess die Burg zu grossen Teilen abreissen und ab 1480 durch den fast vollstandigen Neubau eines befestigten Wasser und Jagdschlosses ersetzen nur der Turm blieb erhalten und wurde zum Treppenturm umgebaut 21 Architekt des Neubaus war der landgrafliche Hofbaumeister Hans Jakob von Ettlingen 22 Das Jagdschloss Wolkersdorf sollte hauptsachlich zur Ausubung der landesherrlichen Vorrechtes der Hohen Jagd im Burgwald dienen Es entstand ein befestigtes Schloss nach dem Grundschema der Burg Hessenstein eine Kernburg mit zwei parallel angeordneten einen ummauerten Hof flankierenden viergeschossigen Wohngebauden Der Treppenturm verband die beiden Wohnbauten an deren Sudende Diese zentrale Anlage wurde von einer Mauer mit runden Turmen an drei der vier Ecken dem durch einen Doppelturm an der Zugbrucke gesicherten Tor an der vierten nordwestlichen Ecke und einem vor der Mauer verlaufenden breiten Wassergraben umgeben 23 Fussnoten Bearbeiten Auch als Roolf und Rode erwahnt a b c d e Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Ehemalige Domane Wolkersdorf In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen Georg Landau Die hessischen Ritterburgen und ihre Besitzer 3 Band Bohne Kassel 1836 S 15 Johann Just Winkelmann Grundliche und Warhafte Beschreibung der Furstenthumer Hessen und Hersfeld Herman Brauer Bremen 1711 S 225 Nedeffe Landkreis Waldeck Frankenberg Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 4 November 2010 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 28 November 2017 Georg Landau Historisch topographische Beschreibung der wusten Ortschaften im Kurfurstenthum Hessen Zeitschrift des Vereins fur hessische Geschichte und Landeskunde Siebentes Supplement Kassel 1858 S 208 Gramishain Landkreis Waldeck Frankenberg Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 25 Juni 2010 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 28 November 2017 Ernst Vogt Regesten der Erzbischofe vom Mainz von 1289 1396 Regest Nr 2540 Veit amp Co Leipzig 1913 S 500 abgerufen am 27 November 2017 a b c d Mainzer Burgenlexikon Wolkersdorf Memento vom 3 November 2016 im Webarchiv archive today Erich Anhalt Der Kreis Frankenberg Geschichte seiner Gerichte Herrschaften und Amter von der Urzeit bis ins 19 Jahrhundert Elwert Marburg 1928 S 36 Ernst Vogt Regesten der Erzbischofe vom Mainz von 1289 1396 Regest Nr 2573 Veit amp Co Leipzig 1913 S 506 507 abgerufen am 27 November 2017 11 Juni 1340 studierte 1305 in Bologna war Pfarrer und Dechant in Kesterburg und von 1305 bis 1340 Propst des St Mauritz Stifts in Munster Pfarrer zu Kesterburg und von 1313 bis 1363 Domherr zu Munster Georg Landau Die hessischen Ritterburgen und ihre Besitzer 3 Band Bohne Kassel 1836 S 32 33 Propst Friedrichs Neffe der Ritter Friedrich von Bicken ist 1340 als Edelknecht und 1361 als Burgmann des Grafen Otto II von Waldeck bekundet Er war verheiratet mit Grete von Padberg 1370 1403 Mit seinem Tod 1389 erlosch die erst 1328 begrundete Wolkersdorfer Linie derer von Bicken bereits wieder Laut Rommel erfolgte Friedrich von Bickens Verkauf an Landgraf Hermann bereits 1380 dies durfte allerdings ein Druckfehler sein vergleiche bei Christoph von Rommel Geschichte von Hessen Dritten Theils zweyte Abtheilung Vierter Band Kassel 1830 S 475 Zusatze zu Band 2 Georg Landau Die hessischen Ritterburgen und ihre Besitzer Dritter Band Bohne Kassel 1836 S 34 35 1380 als Amtmann zu Frankenberg bekundet Johann Adam Kopp Kurze historische Nachricht von den Herren zu Itter Muller Marburg 1751 S 253 August Heldmann Zur Geschichte des Gerichts Viermunden und seiner Geschlechter III Das Geschlecht von Dersch In Zeitschrift des Vereins fur hessische Geschichte und Landeskunde Neue Folge Vierundzwanzigster Band Der ganzen Folge XXXIV Band Kassel 1901 S 159 360 hier 229 Georg Landau Die hessischen Ritterburgen und ihre Besitzer 3 Band Bohne Kassel 1836 S 35 Georg Landau Die hessischen Ritterburgen und ihre Besitzer 3 Band Bohne Kassel 1836 S 36 Reinhard Gutbier Der landgrafliche Hofbaumeister Hans Jakob von Ettlingen Eine Studie zum herrschaftlichen Wehr und Wohnbau des ausgehenden 15 Jahrhunderts 2 Bande Darmstadt und Marburg 1973 hier Bd 1 S 99 105 Wolfgang Braun Rekonstruktionszeichnungen deutscher Burgen Schloss Wolkersdorf bei Frankenberg Hess Rekonstruktionszeichnung der spateren Schlossanlage abgerufen am 27 November 2017Weblinks BearbeitenSchloss Wolkersdorf Gemeinde Burgwald Burgen Schlosser Herrenhauser In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Ehemalige Domane Wolkersdorf In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen mit zeitgenossischen Zeichnungen der Schlossanlage Bottendorf im Internetauftritt der Gemeinde Burgwald Eintrag zu Burg Wolkersdorf in der privaten Datenbank Alle Burgen Wolkersdorf auf der Burgen Webseite www burgenlexikon eu von Stefan GrathoffLiteratur BearbeitenRudolf Knappe Mittelalterliche Burgen in Hessen 800 Burgen Burgruinen und Burgstatten 3 Auflage Wartberg Gudensberg Gleichen 2000 ISBN 3 86134 228 6 S 153 Erich Anhalt Der Kreis Frankenberg Geschichte seiner Gerichte Herrschaften und Amter von der Urzeit bis ins 19 Jahrhundert Marburger Studien zur alteren deutschen Geschichte Reihe 1 Arbeiten zum geschichtlichen Atlas von Hessen und Nassau Band 4 Elwert Marburg 1928 S 35 f Georg Landau Die hessischen Ritterburgen und ihre Besitzer 3 Band Bohne Kassel 1836 S 29 37 Online 1 Online 2 Wenzel Verschwundene Burgen Schloss Wolkersdorf im Kreise Frankenberg In Hessenland Zeitschrift fur hessische Geschichte und Literatur 46 Jahrgang Marburg 1935 S 145 151Burgen und Schlosser in Hessen im Landkreis Waldeck Frankenberg Burg Adorf Residenzschloss Arolsen Neues Schloss Arolsen Aulesburg Burg am Backofen Alte Burg Battenberg Neuburg Battenberg Schloss Bergheim Burg Braunsen Burg Bring Burg Brobeck Burg Buhlen Schloss Christiansburg Burg Deisfeld Ehrenburg Burg Eifa Schloss Eilhausen Burgruine Eisenberg Wasserburg Ellershausen Burg Esbeck Burg Eschenbeck Fetzgesburg Burg Freienhagen Schloss Friedrichstein Jagdschloss Friedrichsthal Burg Freundetrost Burg Furstenberg Burg 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