www.wikidata.de-de.nina.az
Haus Sand fruher Schloss Sand ist ein neben den Resten einer Wasserburg erbautes schlossgleiches Herrenhaus und ein Gutshof in Dalwigksthal einem Ortsteil der Stadt Lichtenfels im nordhessischen Landkreis Waldeck Frankenberg Es ist neben der Burg Lichtenfels dem Haus Kampf und dem Haus Hohencampf einer der vier ehemaligen Herrensitze der Familie von Dalwigk in Dalwigksthal Das Anwesen besteht im Wesentlichen aus einer nach Westen offenen barocken Dreiflugelanlage Es ist in Privatbesitz und nicht offentlich zuganglich Reste der Wasserburg und das Herrenhaus Haus Sand im Tal der Orke mit Blick zur Burg Lichtenfels in einer Zeichnung von 1796Die ahnliche Ansicht in einer Gouache von Alfred Yark um 1830 Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage und Verkehr 2 Geschichte 3 Die Anlage 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksGeographische Lage und Verkehr BearbeitenHaus Sand befindet sich wenige hundert Meter ostlich des Dorfs am rechten sudlichen Ufer der Orke auf 312 m Hohe am westlichen Fuss des 383 m hohen von der Burg Lichtenfels gekronten Nordostauslaufers des Eisenbergs 432 4 m u NN Hof und Haus sind uber die ortliche Strasse Sandhof zu erreichen die etwa 450 m weiter westlich bei der Alten Muhle Dalwigksthal von der Landesstrasse L 3076 Orketalstrasse nach Osten abzweigt und der Orke rechtsseitig folgt Geschichte BearbeitenIm Jahre 1555 liess Franz von Dalwigk Marz 1570 Begrunder der Nebenlinie derer von Dalwigk zu Sand 1 eine Wasserburg unterhalb der Burg Lichtenfels erbauen Franz von Dalwigk ist 1547 als Rittmeister im kaiserlichen Heer Karls V bzw im Regiment des Markgrafen Albrecht II Alcibiades von Brandenburg Kulmbach im Schmalkaldischen Krieg bekundet und war spater franzosischer Offizier 2 Seine Eltern waren Bernhard von Dalwigk und dessen Frau Anna geb von Ruckershausen Franz heiratete Agnes Spiegel zum Desenberg Seine Grabplatte befindet sich heute an der Aussenwand des Chors der Kirche in Munden 3 Ursprunglich und noch 1574 wurde die Burg Neu Lichtenfels Newen Lichtenfelss genannt spater dann Haus Sand oder Hof Sand Die grossen in rechtem Winkel zueinander angeordneten Wirtschaftsgebaude Scheunen und Stalle wurden um 1720 ostlich der Burganlage errichtet Am 1 Januar 1744 wurde die Burg durch einen Grossbrand weitgehend zerstort Nur ein niedriger runder Torturm und Teile des Mauerwerks des an diesen angebauten Torwachterhauses blieben bis heute erhalten und erhebliche Reste der ursprunglichen Ummauerung an der Nordseite standen noch bis weit ins 19 Jahrhundert Nach dem Brand beauftragte die Familie von Dalwigk zu Sand den Architekten und waldeckschen Hofbaumeister Julius Ludwig Rothweil mit dem Neubau eines Herrenhauses auf dem Areal des benachbarten Gutshofs Er schuf 1744 45 das heutige Herrenhaus im 18 Jahrhundert Schloss Sand genannt 4 Der von Franz von Dalwigk begrundete Zweig derer von Dalwigk zu Sand erlosch im Mannesstamm 1776 und das Haus Sand fiel an die Lichtenfelser Hauptlinie des Geschlechts die es bis 1935 in Besitz hatte dann an einen ortlichen Landwirt verkaufte Die Anlage BearbeitenRothweil entwarf ein zweigeschossiges Herrenhaus im Stil des Barock mit Mansardwalmdach Es wurde als Pavillon an die westliche Schmalseite des Sudflugels des bestehenden Wirtschaftstrakts angebaut Es ist ein unverputzter aus Bruchstein gemauerter Massivbau aus Sandstein Die reprasentative Langsseite nach Westen ist siebenachsig die beiden Schmalseiten im Norden und Suden sind vierachsig Die Westfassade ist durch einen nur leicht hervortretenden Mittelrisaliten gegliedert der das schlichte Rechteckportal mit Schlussstein und daruber ein hochliegendes Stichbogenfenster mit Schlussstein enthalt Die ubrigen Fenster sind rechteckige Kreuzstockfenster Das Mansardwalmdach ist verschiefert mit im Norden und Suden jeweils vier im Westen sieben Dachgauben im Dachgeschoss daruber auf der Westseite zwei weitere Gauben im obersten Dachgeschoss Wirtschaftsgebaude bilden die Sud Ost und in geringem Ausmass Nordseite der Hofanlage Es sind zweigeschossige unverputzte Sandsteinbauten aus Bruchstein Der an das Wohnhaus anschliessende Sudflugel mit den Stallen hat schlichte Fenster und ein flachbogiges Portal in rechteckiger Werksteinumrahmung mit Schlussstein Der rechtwinklig daran anschliessende Ostflugel enthalt zwei Scheunen mit jeweils zwei ebensolchen Portalen an der Hofseite sowie mittig zwischen den beiden Scheunen eine Durchfahrt in einem gegiebelten und durch Quaderkanten gefassten Risaliten und mit einem Portal wie die beiden Scheunen Fenster und Torgewande in beiden Flugeln sind schlicht und aus Werkstein Im Sturz eines Rechteckfensters uber dem nach Osten weisenden Aussenportal des Ostflugels findet sich die Inschrift AO 1720 An der nordlichen Giebelwand des langgestreckten nach Norden verlaufenden Ostflugels ist ein machtiger Strebepfeiler erhalten Mauerrest der alten Wasserburg In ihrer Gesamtheit entsprechen die Gebaude der Hofanlage in ihrem ausseren Erscheinungsbild weitgehend dem in der Mitte des 18 Jahrhunderts Der zweigeschossige Rundturm aus Bruchsandstein an der Nordwestecke des Gelandes ist ein Uberbleibsel der Wasserburg von 1555 ebenso wie Teile des Mauerwerks im Untergeschoss des dem Turm angebauten einstigen Torhauses Turm und Torhaus sind heute ein modernisiertes Wohnhaus wobei dem Torhaus auf das Sandsteinuntergeschoss ein Fachwerkobergeschoss und ein Walmdach aufgesetzt wurden In der Ostwand des Untergeschosses fuhrt eine Tur mit Rundbogengewande in den tonnenuberwolbten Innenraum und an der Nordwand befinden sich drei tiefliegende und radial ausgerichtete Schiessscharten An der Westseite fuhrt eine Tur zum Treppenaufgang in das Wohnobergeschoss Der Turm hat ein flaches geziegeltes Kegeldach eine nach Nordwesten ausgerichtete Schiessscharte und ein bei der Umgestaltung zum Wohnhaus in die Sudwestwand gebrochenes Rechteckfenster beide im Obergeschoss Einzelnachweise Bearbeiten HStAM Bestand Urk 112 von Dalwigk Lichtenfels Sand In Archivinformationssystem Hessen Arcinsys Hessen Rainer Decker Westfalische Adlige als kaiserliche Offiziere im Schmalkaldischen Krieg S 210 Franz von Dalwigk 1570 Munden Grabdenkmaler in Hessen bis 1650 Stand 5 September 2007 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 18 Juni 2021 Siehe z B Stukkatur eines Saales im Schloss Sand In Archivinformationssystem Hessen Arcinsys Hessen Literatur BearbeitenGottfried Ganssauge Walter Kramm Wolfgang Medding Die Bau und Kunstdenkmaler im Regierungsbezirk Kassel Neue Folge Band 3 Kreis des Eisenberges Barenreiter Verlag Kassel 1939 S 41 43 Jurgen Romer Bearb Dalwigksthal Dorf und Burg Hrsg Magistrat der Stadt Lichtenfels Lichtenfels Hessen 2001 S 25 f Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Hessen 1 Regierungsbezirke Giessen und Kassel Deutscher Kunstverlag Berlin und Munchen 2008 ISBN 978 3 422 03092 3 S 157 Rudolf Knappe Mittelalterliche Burgen in Hessen 800 Burgen Burgruinen und Burgstatten 3 Auflage Wartberg Gudensberg Gleichen 2000 ISBN 3 86134 228 6 S 124 132 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Haus Sand Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Haus Sand Gemeinde Lichtenfels Burgen Schlosser Herrenhauser Stand 1 Oktober 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 18 Juni 2021 Eintrag zu Neu Lichtenfels Haus Sand in der privaten Datenbank Alle Burgen mit Fotostrecke Burgen und Schlosser in Hessen im Landkreis Waldeck Frankenberg Burg Adorf Residenzschloss Arolsen Neues Schloss Arolsen Aulesburg Burg am Backofen Alte Burg Battenberg Neuburg Battenberg Schloss Bergheim Burg Braunsen Burg Bring Burg Brobeck Burg Buhlen Schloss Christiansburg Burg Deisfeld Ehrenburg Burg Eifa Schloss Eilhausen Burgruine Eisenberg Wasserburg Ellershausen Burg Esbeck Burg Eschenbeck Fetzgesburg Burg Freienhagen Schloss Friedrichstein Jagdschloss Friedrichsthal Burg Freundetrost Burg Furstenberg Burg Furstenstein Burg Gemunden Wohra Burggut Gemunden Wohra Junkernhof Gemunden Wohra Burg Geppenhagen Wasserschloss Gershausen Burg Goddelsheim Burgring Goddelsheim Grosses Haus Thalitter Burg Grimmenstein Burg Hartenstein Burg Hatzfeld Burg Helmighausen Burg Hessenstein Hockelsburg Haus Hohencampf Schloss Hohnscheid Wasserburg Horinghausen Ringwall Hunenkeller Hunselburg Wasserburg Huxhohl Itterburg Jagersburg Haus Kampf Kellerburg Keseburg Kleudelburg Burg Korbach Kugelsburg Schloss Landau Hof Lauterbach Wasserburg Lengefeld Burg Lichtenfels Burgstall Linne Schloss Louisenthal Rittergut Malberg Burgstall Mederike Burg Meineringhausen Burg Mengeringhausen Muckenburg Neu Jagersdorf Burg Nieder Waroldern Burg Nordenbeck Burg Nuhn Obere Burg Burg Ober Ense Burgstall Panzenberg Schloss Reckenberg Burg Reckeringhausen Altere Burg Rhena Wasserburg Rhena Lusthaus Rhoden Schloss Rhoden Burg Rosenthal Haus Sand Burgruine Schiffelbach Schwalenburg Burg Sehlen Donisse Wasserburg Selbach Steffenburg Steuerburg Burg Twiste Schloss Vohl Schloss Waldeck Wetterburg Burg Wolkersdorf Jagdschloss Wolkersdorf Mit markierte Objekte haben keinen eigenen Artikel 51 1497 8 7978 Koordinaten 51 8 58 9 N 8 47 52 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haus Sand amp oldid 226181365