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Hof Lauterbach ist ein Gutshof und Weiler im Gebiet der Gemeinde Vohl im nordhessischen Landkreis Waldeck Frankenberg Der kleine Ort liegt in der Gemarkung des Ortsteils Obernburg im nordlichen Teil des Naturparks Kellerwald Edersee Hof LauterbachGemeinde VohlKoordinaten 51 14 N 8 56 O 51 231 8 9295 361 Koordinaten 51 13 52 N 8 55 46 OHohe 361 m u NNFlache 4 21 km Einwohner 30 16 Feb 2009 Bevolkerungsdichte 7 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1972Postleitzahl 34516Vorwahl 05635Einfahrt zum Gut Hof Lauterbach 2010 Einfahrt zum Gut Hof Lauterbach 2010 Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Heute 4 Personlichkeiten 5 Literatur 6 Anmerkungen und Einzelnachweise 7 WeblinksGeographische Lage BearbeitenHof Lauterbach liegt etwa 1 5 km ostlich von Obernburg und ca 6 km sudostlich von Korbach auf einer weitreichenden Ebene am Rande des Bucholzes auf 361 m u NN Der Hauptort der Gemeinde Vohl befindet sich etwa 4 km weiter sudlich Geschichte Bearbeiten1126 wird Lutterbach oder Liuterbec im Ittergau erstmals urkundlich erwahnt der Abt Erkenbert des Klosters Corvey bestatigte fur seine Abtei von den adligen Damen Riclinde und Frederun von Itter deren ererbten Allodialbesitz an der Burg Itter mit Markt und Zoll sowie den zugehorigen Allodien und Gefallen in den Dorfern Itter Dorfitter Thalitter Ense Nieder Ense und Ober Ense Liuterbec und Dalewig erhalten zu haben 1 2 1381 wurde Thile I Wolff von Gudenberg durch Verpfandung Besitzer zunachst der waldeckschen dann 1383 auch der landgraflich hessischen Halfte der Herrschaft Itter Lauterbach war zu dieser Zeit eine Wustung Da aber die Itterburg fur die stetig wachsende Familie Wolff von Gudenberg zu eng wurde baute sich Thile II oder Thile III Wolff von Gudenberg einen befestigten Hof in Lauterbach 3 Die Wolff von Gudenberg hatten die Herrschaft Itter 180 Jahre inne bis sie 1562 durch die Landgrafen zur Einlosung des Pfandes gezwungen wurden und sich nach Horinghausen zuruckziehen mussten Hof Lauterbach gehorte nunmehr mit der gesamten einstigen Herrschaft Itter zur Landgrafschaft Hessen Zustandig war das Gericht Itter 1 Die Herrschaft Itter kam dann bei der Erbteilung der Landgrafschaft Hessen an die Darmstadter Linie Damit wurden die Lauterbeck wie auch die landgraflichen Guter in Vohl und Itter eine darmstadtischen Meierei Von 1661 bis 1676 war Lauterbach eine der beiden Residenzen des Landgrafenbruders Georgs III der die Herrschaft Itter als Paragium von seinem Bruder Ludwig VI von Hessen Darmstadt erhalten hatte Nach 1661 liess er hier ein von einem Wassergraben umgebenes Schloss errichten das er im Wechsel mit dem von ihm renovierten alten Schloss der Wolff von Gudenberg in Vohl bewohnte Georg starb in seinem Schloss Lauerbach am 16 Juli 1676 ohne mannliche Nachkommen er wurde in Vohl beigesetzt Mit seinem Tod fielen seine Besitzungen an die Hauptlinie Hessen Darmstadt zuruck 1718 wurde die Meierei Lauterbach in ein Erbleihgut umgewandelt Der erste Pachter war der Kammerjunker und Oberberghauptmann Freiherr Philipp Franz Forstmeister von Gelnhausen Erb Gerichts und Miteigentumsherr zu Aufenau 4 Seine Witwe Charlotte liess nach seinem Tod am 13 Juli 1738 das Gut von vier Konduktoren bewirtschaften Durch Streitigkeiten zwischen Pachtern und Gutsherrschaft kam das Gut nach und nach in eine kritische Verfassung Am 10 Juli 1760 im Siebenjahrigen Krieg wurde das von den Franzosen besetzte Gut nach einem schweren Gefecht im Gebiet zwischen Korbach und Lauterbach durch Herzog Ferdinand von Braunschweig Wolfenbuttel und dessen Verbundete vollstandig zerstort Nur von dem ehemaligen Wassergraben sind auch noch heute Teile vorhanden Im Jahre 1768 kaufte Johann Anton Eigenbrodt der eine Tochter aus der Familie Forstmeister von Gelnhausen geheiratet hatte die Erbpacht an dem Gut mit Hilfe seines Vaters dem Landkommissarius Reinhard Daniel Eigenbrodt fur 5 000 Gulden und baute es wieder auf 1786 wurde eine Kornbrennerei eingerichtet die auch heute noch betrieben wird Bereits ein Jahr spater verkaufte er die Erbpacht an seinen Bruder Wilhelm Ernst da seine eigene Ehe kinderlos blieb Wilhelm Ernst stand in hollandischem Militardienst und verbrachte viel Zeit in den Niederlanden wo er betrachtliche Einkunfte hatte Er legte den Familienfriedhof westlich des Hofs an und starb am 10 Februar 1806 In der Erbleihe folgte ihm sein funfter Sohn Wilhelm Alexander der das alte Schlossgebaude im Jahre 1817 zu einem Herrenhaus vollstandig umbauen liess sodass es wieder zum Prachtstuck des Hofes wurde 5 Beim Tod von Wilhelm Alexander Eigenbrodt im Jahre 1824 waren seine vier Kinder noch unmundig und da die Baukosten fur das Herrenhaus nicht zu bezahlen waren wollte seine Witwe den Hof schon an die Furstliche Hofkammer zuruckgeben bis sie dann doch noch einen geeigneten Verwalter fand der den Hof bis 1843 bewirtschaftete Dann ubernahm ihr zweiter Sohn Alexander Georg Eigenbrodt 23 Dezember 1813 30 Juli 1864 das Gut in eigene Hand Er heiratete Henriette Staudinger vom Gutshof Thalitter und hatte mit ihr 12 Kinder 1864 ging er als Landtagsabgeordneter nach Darmstadt erkrankte dort an Typhus und starb bereits am 30 Juli 1864 Zunachst verwaltete seine Witwe das Gut bis ihr zweiter Sohn Karl Christian Eigenbrodt ihr 1871 zur Seite trat der das Gut 1891 nach Abfinden seiner Geschwister selbstandig ubernahm Das Gut blieb bis zum Tod von Karl Christian Eigenbrodt am 29 Oktober 1934 in der Familie Dann entstand eine ungeteilte Erbengemeinschaft die bisher nicht endgultig aufgelost werden konnte Kurt Wittmer Eigenbrodt 1889 1975 der spatere Prasident des Hessischen Bauernverbandes und 1957 1965 Abgeordneter des Deutschen Bundestages der Karl Eigenbrodts jungste Tochter Hildegard 1891 1984 geheiratet und seinen Namen entsprechend geandert hatte ubernahm die Bewirtschaftung des Erbengemeinschaftlichen Guts Hof Lauterbach durch Pacht Sein jungster Sohn Klaus Wittmer Eigenbrodt ubernahm 1967 die Pachtung aus der Erbengemeinschaft 1994 dessen Sohn Karl Wittmer Eigenbrodt Heute BearbeitenDas Gut wird weiterhin landwirtschaftlich genutzt es ist heute auf die Produktion von Saatgut spezialisiert Auf Hof Lauterbach befindet sich ausserdem eine 1786 gegrundete und damit eine der altesten Kornbrennereien Hessens die nach einer Pause in den 1980er Jahren seit Mitte der 1990er wieder in Betrieb ist 6 Personlichkeiten BearbeitenKarl Christian Eigenbrodt 1769 1839 Jurist und Politiker im Grossherzogtum Hessen Kurt Wittmer Eigenbrodt 1889 1975 Jurist Landwirt und PolitikerLiteratur BearbeitenJohann Adam Kopp Kurze historische Nachricht von den Herren zu Itter einem uralten Adeligen Hause in Hessen Hrsg Carl Philipp von Kopp Muller Marburg 1751 Google Books Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten a b Hof Lauterbach Landkreis Waldeck Frankenberg Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 26 November 2012 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Auch das im 17 Jahrhundert wust gefallene Dorf Reckeringhausen gehorte zu dieser Schenkung Kopp S 15 Dorner Patricia Helene Schuppan geb Wirth als Nachfahrin des Philipp Franz Forstmeister v Gelnhausen Wilhelm Alexanders alterer Bruder der Jurist Karl Christian Eigenbrodt 1769 1839 wurde Geheimer Staatsrat und Finanzminister im Grossherzogtum Hessen Kornbrennerei Hof LauterbachWeblinks BearbeitenHof Lauterbach Landkreis Waldeck Frankenberg Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Internetauftritt Hof Lauterbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hof Lauterbach amp oldid 199569737