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Die Kellerburg ist die Ruine einer Hohenburg auf dem 464 m hohen Burgberg Kellerberg im nordlichen Stadtgebiet von Battenberg im Landkreis Waldeck Frankenberg in Hessen KellerburgBattenberg Bildmitte und die Kellerburg links rechts innerhalb der Stadtmauer die Alte Burg Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthaus Merian 1655Battenberg Bildmitte und die Kellerburg links rechts innerhalb der Stadtmauer die Alte Burg Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthaus Merian 1655Staat DeutschlandOrt BattenbergEntstehungszeit um 1227Burgentyp HohenburgErhaltungszustand Bergfried Mauerreste WallgrabenStandische Stellung GrafGeographische Lage 51 1 N 8 38 O 51 015916 8 638265 464 Koordinaten 51 0 57 3 N 8 38 17 8 OHohenlage 464 m u NHNKellerburg Hessen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Heutiger Zustand 3 Besucherbergwerk 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenGeschichte BearbeitenDie Burg wurde in den Anfangsjahren des 13 Jahrhunderts von den Grafen von Battenberg erbaut wohl wahrend der Herrschaft des Grafen Werner I von Battenberg und Wittgenstein oder seines Sohnes Widekind I Widukind der bis 1238 regierte Nach ihrer Fertigstellung zog Widukind aus der alten Grafenburg am hohen Talrand von Battenberg im heutigen Pfarrhof in die Kellerburg um 1 Ersterwahnung der Burg war im Jahre 1227 als die Battenberger die Kellerburg dem Ludowinger Landgrafen Heinrich Raspe IV zu Lehen auftrugen 2 Auf Grund der Lage ihrer vergleichsweise kleinen Grafschaft im Grenzbereich zwischen miteinander konkurrierenden machtigeren Herrschaften dem Erzstift Mainz und der thuringisch hessischen Landgrafschaft der Ludowinger sahen sich die Battenberger Grafen gezwungen vorsichtig und opportunistisch zwischen beiden zu taktieren und sich je nach Sachlage mehr an die eine oder andere Seite anzulehnen um ihr eigenes Uberleben zu sichern So trugen Widekind I und Hermann von Battenberg die zuvor in Abhangigkeit von Mainz gestanden hatten schon 1227 oder 1228 die Burg oder zumindest eine Halfte derselben unter Druck dem Landgrafen Heinrich Raspe zu Lehen auf und erhielten sie von ihm als Lehen zuruck gleichzeitig wurden sie landgrafliche Burgmannen in Marburg Schon um die gleiche Zeit 1228 fanden aber auch wiederum erste Verhandlungen mit Erzbischof Siegfried II von Mainz statt bezuglich eines moglichen Verkaufs der Burg bzw ihrer anderen Halfte an das Erzstift 1234 kam es zu erneuten Verhandlungen in dieser Sache Ein entsprechender Vertrag vom 9 April 1234 gemass dem Widekind I sich verpflichtete die Halfte der Burgen Battenberg und Kellerburg und der dazugehorigen Stadt Battenberg und Grafschaft Stiffe Stift fur 600 Mark an Mainz zu verkaufen trat offensichtlich nicht in Kraft und war wohl lediglich das Ergebnis von Vorverhandlungen Widekind betonte dabei zwar das Einverstandnis seines Bruders Hermann und dessen Sohns und versprach nach Hermanns Tod auch die Zustimmung von dessen Frau und Tochtern einzuholen aber die Lage war nicht so einfach nicht nur weil die Kellerburg Lehen des Landgrafen war sondern auch weil die Erbfolge in Battenberg an die Bedingung geknupft war dass auch Siegfried I von Wittgenstein mainzischer Lehnsmann wurde nbsp Bergfried der ehemaligen BurganlageErst im Juli 1238 nachdem die Grafschaft zwischen Widukinds Sohnen in die Grafschaften Wittgenstein und Battenberg geteilt worden war wurde dieser Verkauf mit Erzbischof Siegfried III durch die Bruder Widekind II und Werner III von Battenberg und deren Bruder Siegfried I von Wittgenstein vollzogen wobei die Battenberger und der Wittgensteiner jeweils ihre Halfte an den Erzbischof verkauften Der Verkauf hatte sich verzogert weil eine Halfte der Burg Siegfried von Wittgenstein gehorte und weil auch die Herren von Merenberg erbrechtliche Anspruche auf die Burg anmelden konnten Ausserdem war eine Halfte der Burg seit 1227 28 Lehen des Landgrafen und die Battenberger verstiessen mit dem geplanten Verkauf zumindest teilweise gegen ihre 1228 mit dem Landgrafen getroffenen Abmachungen Dieser hatte erhebliche Druckmittel in der Hand nicht zuletzt da Konrad von Thuringen der Bruder Heinrich Raspes und Ludowinger Regent in deren hessischen Landesteilen 1233 34 auf dem Frankenberg inmitten des Gebiets der Grafschaft Battenberg auf der Grenze zwischen den Gerichtsbezirken Roddenau und Geismar eine Burg und eine Stadt hatte bauen lassen um dem Mainzer Streben nach weiterem Territorialgewinn in diesem Raum einen Riegel vorzuschieben 1291 sah sich Graf Hermann II 1314 von Battenberg aus Geldnot gezwungen Teile seiner Grafschaft an das Erzstift Mainz zu verkaufen Burg und Stadt Battenberg und die Gerichte Laisa Battenfeld und Munchhausen gingen in Mainzer Besitz uber Im Gegenzug gab ihm Mainz seine Halfte der Kellerburg zuruck behielt sich aber das Vorkaufsrecht vor 1296 wurde die letzte Rate aus dem Kaufvertrag von 1291 gezahlt Da sich der kinderlose Hermann weiterhin in Finanznoten befand und das Aussterben seines Hauses abzusehen war verkaufte er 1297 mit Zustimmung seines Schwagers Heinrich von Waldeck und dessen Ehefrau Ida seinen verbliebenen Anteil an der Kellerburg und der Herrschaft Battenberg mit allem Zubehor fur 2000 Mark an Erzbischof Gerhard II von Mainz Nach Hermanns Tod im Jahre 1314 zog Mainz die kleine Grafschaft ein und liess sie als Amt Battenberg verwalten 3 Mainz benotigte Geld um seine Auseinandersetzungen mit den Landgrafen von Hessen zu finanzieren und schon im Jahr 1303 verpfandete Erzbischof Gerhard II daher die Kellerburg und Burg und Stadt Battenberg an seinen Amtmann in Hessen und dem Eichsfeld den Grafen Otto I von Waldeck und dessen Sohn Heinrich Nach einem Streit zwischen Waldeck und Mainz der mit der Gefangennahme Heinrichs IV von Waldeck durch Erzbischof Peter von Aspelt gipfelte gab Heinrich IV im Jahre 1308 die Kellerburg und Burg und Stadt Battenberg sowie die Burg Gieselwerder gegen eine entsprechende Geldzahlung wieder zuruck 1353 verpfandete der Mainzer Dompropst und Stiftsverweser Kuno II von Falkenstein die Kellerburg und die Burg und Stadt Battenberg an die Edelknechte und Bruder Konrad und Werner Milchling die ihn und Erzbischof Heinrich III von Virneburg tatkraftig gegen den Landgrafen Heinrich II von Hessen unterstutzt hatten Bereits drei Jahre spater 1356 verpfandete Erzbischof Gerlach von Nassau die Kellerburg und Burg und Stadt Battenberg an seinen Bruder den Grafen Johann I von Nassau Weilburg Dieser verkaufte das Pfand im Jahre 1364 weiter an seinen Neffen Otto II von Waldeck nbsp Aussicht vom Bergfried auf AllendorfOb und wann das Pfand von Mainz eingelost wurde ist nicht bekannt aber es scheint nicht der Fall gewesen zu sein 1463 wurde die Burg als Wohnanlage aufgegeben und nur noch als Materiallager genutzt 1464 trat Erzbischof Adolf II von Mainz das Amt Battenberg d h Kellerberg Battenberg Rosenthal Melnau und die Halfte von Wetter nebst Zubehor und mit ihm die Kellerburg pfandweise an den Landgrafen Heinrich III von Oberhessen fur 30 000 Gulden ab um Gelder zur Bezahlung fur die wahrend der Mainzer Stiftsfehde von 1461 62 angefallenen Kosten zu erlosen Heinrich musste allerdings die bereits anderweitig wohl noch immer an die Grafen von Waldeck verpfandeten Burgen Battenberg und Kellerburg erst noch fur 22 000 Gulden einlosen 4 5 Zwar wurde die etwa 40 25 m grosse Burganlage im Salbuch des Oberfurstentums Marburg im Jahre 1577 noch als unversehrt bezeichnet aber sie hatte keine eigentliche Funktion mehr und verfiel bzw wurde als Steinbruch genutzt Die letzten Gebaudereste ausgenommen der Bergfried wurden gegen Ende des 19 Jahrhunderts abgetragen Die Steine dienten zum Bau von Hausern Mauern und Strassen in Battenberg Heutiger Zustand BearbeitenHeute sind auf dem Burgberg nur noch der als Aussichtsturm restaurierte 17 Meter hohe Bergfried Reste der Umfassungsmauer und der Wallgraben zu sehen Der Turm ist von April bis September von morgens bis zur Abenddammerung fur Besucher geoffnet Der Aufstieg erfolgt auf einer Innentreppe mit 88 Stufen Von der Aussichtsplattform hat man eine gute Rundsicht und bei guten Sichtverhaltnissen eine Fernsicht bis zu den Marburger Lahnbergen dem Kahlen Asten im Rothaargebirge und dem Hohen Lohr im Kellerwald nbsp BurgbergstollenBesucherbergwerk BearbeitenSeit dem Jahre 2000 ist ein ehemaliges Bergwerk im Burgberg als Besucherbergwerk zuganglich Es ist von Mai bis September am jeweils ersten Sonntag des Monats von nachmittags 14 00 bis 17 00 Uhr nach vorheriger Anmeldung geoffnet Literatur BearbeitenDie Burgen Battenberg und Kellerberg In Hessisches Staatsarchiv in Darmstadt Historischer Verein fur Hessen Hrsg Archiv fur hessische Geschichte und Altertumskunde Band 7 Heft 3 Historischer Verein fur Hessen 1853 S 559 566 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Rolf Muller Hrsg Schlosser Burgen alte Mauern Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei Wiesbaden 1990 ISBN 3 89214 017 0 S 41 ff Stefan Grathoff Mainzer Erzbischofsburgen Erwerb und Funktion von Burgherrschaft am Beispiel der Mainzer Erzbischofe im Hoch und Spatmittelalter In Geschichtliche Landeskunde Band 58 Steiner 2005 ISBN 3 515 08240 9 ISSN 0072 4203 S 87 88 590 S eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Jens Friedhoff Burgen Schlosser und Adelssitze im Hessischen Hinterland Herausgeben vom Hinterlander Geschichtsverein 2018 S 168 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kellerburg Sammlung von Bildern Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Burgruine Kellerburg In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen Burg Kellerberg Landkreis Waldeck Frankenberg Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Die Kellerburg auf der Homepage der Stadt Battenberg Burg Kellerburg bei burgen und schloesser net Grafen Wittgenstein und Battenberg Burgenlexikon KellerburgAnmerkungen Bearbeiten Der Ort Battenberg selbst wurde erstmals im Jahr 1232 urkundlich erwahnt aber schon 1234 als Stadt Foto der Informationstafel am Turm auf commons wikimedia org Die Wittgensteiner Verwandten verzichteten 1322 auf ihre Erbanspruche Johann Ernst Christian Schmidt Geschichte des Grossherzogthums Hessen Erster Band Heyer Giessen 1818 S 252 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche 1583 ging die gesamte Battenberger Pfandschaft mit dem Merlauer Vertrag endgultig in den Besitz der Landgrafen uber Burgen und Schlosser in Hessen im Landkreis Waldeck Frankenberg Burg Adorf Residenzschloss Arolsen Neues Schloss Arolsen Aulesburg Burg am Backofen Alte Burg Battenberg Neuburg Battenberg Schloss Bergheim Burg Braunsen Burg Bring Burg Brobeck Burg Buhlen Schloss Christiansburg Burg Deisfeld Ehrenburg Burg Eifa Schloss Eilhausen Burgruine Eisenberg Wasserburg Ellershausen Burg Esbeck Burg Eschenbeck Fetzgesburg Burg Freienhagen Schloss Friedrichstein Jagdschloss Friedrichsthal Burg Freundetrost Burg Furstenberg Burg Furstenstein Burg Gemunden Wohra Burggut Gemunden Wohra Junkernhof Gemunden Wohra Burg Geppenhagen Wasserschloss Gershausen Burg Goddelsheim 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eigenen Artikel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kellerburg amp oldid 216557152