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Widekind I von Battenberg und Wittgenstein auch Widukind um 1201 um 1237 war der zweite von vier Sohnen des Grafen Werner I von Battenberg und Wittgenstein um 1150 1215 und dessen Frau einer namentlich unbekannten Tochter des Grafen Volkwin II von Schwalenberg und dessen zweiter Frau Lutrud Inhaltsverzeichnis 1 Herrschaftsantritt 2 Taktieren zwischen Mainz und Hessen 3 Tod und Folgen 4 Ehe und Nachkommen 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksHerrschaftsantritt BearbeitenNach dem Tod des Vaters dem Begrunder des Geschlechts der Grafen von Battenberg und Wittgenstein im Jahre 1215 ubernahm zunachst der alteste der drei uberlebenden Bruder 1 Werner II 1272 die Regierungsgeschafte trat dann aber 1228 oder spatestens 1230 31 in den Johanniterorden ein Die Grafschaft Battenberg Wittgenstein fiel damit an Widekind I der seinen jungeren Bruder Hermann I vor 1234 an der Regierung beteiligte Taktieren zwischen Mainz und Hessen BearbeitenDie kleine Grafschaft lag im Spannungsgebiet zwischen zwei weitaus machtigeren und miteinander rivalisierenden Territorialmachten der thuringisch hessischen Landgrafschaft der Ludowinger und dem Erzstift Mainz und die Grafen suchten mit wechselndem Erfolg durch Taktieren ihre Unabhangigkeit zu bewahren Werner I war schon im Jahre 1190 vom Mainzer Erzbischof Konrad I zu einem Vertrag genotigt worden demgemass er dem Erzstift gegen eine Geldzahlung die Burg Wittgenstein aufzutragen versprach und sie von Mainz als Lehen zuruckerhalten sollte Da der Erzbischof jedoch bei seinem Tod im Jahre 1200 noch immer einen Teil der vereinbarten Summe schuldig geblieben war trat der Vertrag nicht in Kraft und Werner konnte sich noch einmal aus der damit verbundenen Abhangigkeit befreien In einem am 2 September 1223 geschlossenen Vertrag mit Werner II Widekind I und Hermann I gelang es dem neuen Mainzer Erzbischof Siegfried II dann doch die Auftragung der Burg Wittgenstein an das Erzstift zu erreichen und sie ihnen zu Lehen zu geben 2 Spatestens hiermit war ein starkes Lehnsverhaltnis der Battenberger zum Erzstift Mainz hergestellt Widekind der bereits im ersten Viertel des 13 Jahrhunderts aus der alten Burg Battenberg am hohen Talrand von Battenberg im heutigen Pfarrhof in die neu erbaute Kellerburg westlich oberhalb der Stadt umgezogen war versuchte schon bald darauf sich durch Anlehnen an die Landgrafen etwas aus der Mainzer Abhangigkeit zu befreien Dies geschah allerdings auch unter erheblichem Druck seitens der Ludowinger So trugen er und sein Bruder Hermann I 1228 die Kellerburg oder zumindest eine Halfte derselben dem Landgrafen Heinrich Raspe zu Lehen auf und erhielten sie von ihm als Lehen zuruck gleichzeitig wurden sie gegen entsprechende Bezahlung landgrafliche Burgmannen in Marburg konnten ihren dortigen Anwesenheitsverpflichtungen allerdings durch Stellvertreter nachkommen Schon um die gleiche Zeit 1228 fanden aber auch bereits erste allerdings noch ergebnislose Verhandlungen mit Erzbischof Siegfried II statt bezuglich eines Verkaufs der Kellerburg bzw ihrer anderen Halfte an das Erzstift Nachdem Siegfried II 1230 gestorben war wurden diese Verhandlungen 1234 durch seinen Neffen und Nachfolger Siegfried III wieder aufgenommen aber ein entsprechender Vertragsentwurf vom 9 April 1234 in dem Widekind sich verpflichtete die Halfte der Burgen Battenberg und Kellerburg und der dazugehorigen Stadt Battenberg und Grafschaft Stiffe oder Stift der Gerichtsbarkeit uber das Gebiet der ehemaligen Grafschaft Wetter der Gisonen fur 600 Mark an Mainz zu verkaufen war wohl lediglich das Ergebnis von Vorverhandlungen Die Verhandlungen waren unter anderem dadurch kompliziert dass Widekind nicht nur das Einverstandnis seines Bruders Hermann benotigte sondern nach Hermanns Tod auch die Zustimmung von dessen Frau und Tochtern dass die Kellerburg zur Halfte landgrafliches Lehen war und dass die Erbfolge in Battenberg an die Bedingung geknupft war dass die Sohne Widekinds mainzische Lehnsmannen wurden Tod und Folgen BearbeitenWidekind starb 1238 ohne dass es zu einem Vertragsabschluss gekommen war Erst im Juli 1238 nachdem seine Sohne Siegfried I und Widekind II das vaterliche Erbe in die beiden Grafschaften Wittgenstein und Battenberg geteilt hatten wurde dieser Verkauf an das Erzstift vollzogen wobei beide jeweils ihren Teil an den Erzbischof verkauften Der Verkauf hatte sich auch deshalb verzogert weil auch die Herren von Merenberg erbrechtliche Anspruche geltend machten Ausserdem war eine Halfte der Kellerburg seit 1228 Lehen des Landgrafen und die Battenberger verstiessen mit dem geplanten Verkauf zumindest teilweise gegen ihre 1228 mit dem Landgrafen getroffenen Vereinbarungen Dieser hatte erhebliche Druckmittel in der Hand nicht zuletzt da Konrad von Thuringen der Bruder Heinrich Raspes und Ludowinger Regent in deren hessischen Landesteilen 1233 34 auf dem bereits seit 1122 in Ludowinger Besitz befindlichen Frankenberg inmitten der Grafschaft Battenberg eine Burg und eine Stadt hatte bauen lassen um dem Mainzer Streben nach weiterem Territorialgewinn in diesem Raum einen Riegel vorzuschieben Ehe und Nachkommen BearbeitenWidekind war verheiratet mit Ida von Runkel Tochter des Siegfried III Herr von Runkel und Westerburg Haus Runkel Das Paar hatte drei Sohne Werner III von Battenberg 1277 Siegfried I von Wittgenstein vor 1287 Widekind II von Battenberg nach 1291 Werner III wurde 1252 Ritter des Deutschen Ordens und war 1266 Deutschmeister 3 Die beiden anderen teilten das vaterliche Erbe Siegfried erhielt Wittgenstein und Widekind bekam Battenberg Die Sohne Widekinds II nannten sich bis auf wenige bekannte Ausnahmen stets Grafen von Battenberg wahrend Siegfrieds Nachkommen sich von Wittgenstein nannten Einzelnachweise Bearbeiten Der vierte Heinrich war offensichtlich bereits verstorben Vgl August Heldmann Zur Geschichte des Gerichts Viermunden und seiner Geschlechter I Die Vogte von Keseberg Mit einer Stamm und Siegeltafel In Zeitschrift des Vereins fur hessische Geschichte und Landeskunde Neue Folge Funfzehnter Band Kassel 1890 S 15 Vgl Grafen von Wittgenstein Grafen von Battenberg bei Foundation for Medieval Genealogy fmg ac Literatur BearbeitenFriedrich Wilhelm Winckel Aus dem Leben Casimirs weiland regierenden Grafen zu Sayn Wittgenstein Berleburg Bronner Frankfurt Main 1842 S 1 30 hier online Helfrich Bernhard Wenck Hessische Landesgeschichte Dritter Band Varrentrapp und Wenner Frankfurt und Leipzig 1803 S 91 ff hier online Weblinks BearbeitenGrafen Wittgenstein und Battenberg bei resikom adw goettingen gwdg de Kellerberg bei burgenlexikon eu Matthias Seim Die Grafen von Battenberg Dynastie Territorium und Herrschaft im 13 JahrhundertPersonendatenNAME Widekind I ALTERNATIVNAMEN Widukind I KURZBESCHREIBUNG Graf von Battenberg und WittgensteinGEBURTSDATUM um 1201STERBEDATUM um 1237 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Widekind I Battenberg und Wittgenstein amp oldid 216996074