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Die Burg Rosenthal ist eine abgegangene im Jahre 1343 erstmals urkundlich erwahnte und um die Wende zum 19 Jahrhundert abgebrochene Stadtburg in der Kernstadt von Rosenthal im nordhessischen Landkreis Waldeck Frankenberg Nur noch geringe Reste sind erhalten geblieben Burg RosenthalAlternativname n Schloss Rosent h al Schloss Rosentail Schloss RosintailStaat DeutschlandOrt Rosenthal Hessen Entstehungszeit 14 JahrhundertBurgentyp Niederungsburg in OrtslageErhaltungszustand Burgstall minimale ResteStandische Stellung MinisterialeBauweise SteinGeographische Lage 50 58 N 8 52 O 50 97465 8 866 282 Koordinaten 50 58 28 7 N 8 51 57 6 OHohenlage 282 m u NHNBurg Rosenthal Hessen p1 Zum Aussehen der ehemaligen Burg ist nur wenig bekannt Abbildungen sind bisher nicht uberliefert Eine Amtsrechnung von 1695 nennt das Gebaude eine furstlich steinerne Burg daran ein hoher Turm mit einer umgehenden Ringmauer umfangen 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Fussnoten 4 Literatur 5 WeblinksGeographische Lage BearbeitenDie wohl eher kleine Stadtburg befand sich im aussersten Nordwesten der um 1327 gegrundeten Stadt Rosenthal innerhalb der die Stadt damals umgebenden Wall und Graben Befestigung Heute befindet sich an der Stelle der einstigen Burg am westlichen Ende der Zehntstrasse die 1831 erbaute sogenannte Alte Schule Schulstrasse 7 Teil des Hotel und Ferienwohnungkomplexes Hofraithe Park Am ostlich gelegenen Vorfeld bzw der heutigen Zufahrt steht an der Nordseite das um 1699 errichtete ehemalige Amtshaus der Landgrafen von Hessen Kassel Zehntstrasse 12 und an der Sudseite das Mitte des 19 Jahrhunderts gebaute alte Forsthaus Zehntstrasse 7 beide ebenfalls Teil des Hofraithe Park Von der ehemaligen Burg sind heute nur noch Mauerreste und ein Gewolbekeller an der Alten Schule erhalten geblieben Geschichte Bearbeiten nbsp Das Amtshaus 1699 erbaut in Rosenthal steht am nordlichen Rand der abgegangenen Burg die Grund und Umfassungsmauern werden als Steinreste der Burg gedeutet Die Traufseite ist der ehemaligen Einfahrt der Burg zugewandt nbsp Auch die Alte Schule wurde auf dem Standort der Burg 1831 errichtet Um 1327 grundete der Mainzer Erzbischof Matthias von Buchegg in der mainzischen Zent Bentreff den Ort Rosenthal bereits um 1340 45 mit Stadtrecht ausgestattet zur Sicherung des kurmainzer Besitzes in der Umgebung gegen die Landgrafen von Hessen und die Grafen von Ziegenhain Vermutlich wurde die dortige Burg Sitz des mainzischen Amtmanns gleichzeitig errichtet 2 Erstmals urkundlich genannt wurde die Burg im Jahre 1343 Im gleichen Jahr wurde Rosenthal erstmals als Stadt Oppidum bezeichnet Die Burg hatte nur geringe militarische Bedeutung und war wohl auch nur mit Graben und Wall befestigt Bereits 1346 verpfandete Erzbischof Heinrich III Burg und Stadt Rosenthal das gesamte Gericht Bulenstrut und weitere Dorfer an die Bruder Konrad und Werner Milchling 3 Mainzer Ministeriale wahrscheinlich um sich deren Hilfe im Mainzer Kirchenstreit mit Gerlach von Nassau zu sichern 4 In der Folge war die Burg meist gemeinsam mit der Stadt selbst und mit dem Gericht Bulenstrut nahezu ununterbrochen an Mainzer Gefolgsmannen verpfandet 1355 verpfandete Erzbischof Gerlach Rosenthal und das Gericht Geismar nebst Zubehor an Hermann von Schweinsberg und den Amtmann zu Rosenthal Hermann von Falkenberg der 1359 und 1362 den Schweinsberger Anteil fur sich einloste 5 1385 loste Erzbischof Adolf I von Hans Johann VII von Falkenberg dem Sohn Hermanns die Burg und die Stadt Rosenthal das halbe Gericht Geismar und die Bulenstrut ein 6 und ubertrug diese Pfandschaft an Ludwig und Dietrich von Linsingen 7 1391 erhielt Friedrich von Erfurtshausen als Lehen von Erzbischof Konrad II das Gericht zu den Eichen 8 ein Burglehen zu Rosenthal und ein Burglehen zu Mellnau 9 Im Januar 1401 verpfandete Erzbischof Johann II die Burgen Rosenthal und Mellnau den Brudern Wigand und Kraft von Hatzfeld und ernannte die beiden zu dortigen Amtsleuten 10 1404 loste Erzbischof Johann II das Pfand auf die Burgen und Amter Rosenthal und Mellnau wieder ein 11 hinsichtlich Rosenthal geschah dies mit finanzieller Hilfe der Ritter Gerlach und Johann von Breidenbach 12 Bereits 1405 verschrieb er Burg Stadt und Amt Rosenthal den Brudern Eckart und Volprecht von Therse 13 1408 und 1409 verpfandete er sie an Heidenreich Schenk zu Schweinsberg und dessen Ehefrau Nese 14 Spater waren Burg Stadt und Amt Rosenthal wie zwei nahezu gleichzeitig am 19 und 21 September 1443 ausgestellte Mainzer Urkunden nahelegen anscheinend zu gleichen Teilen an Hermann Gaugrebe einerseits und Reinhard von Dalwigk und Bernhard von Herzenrode andererseits verpfandet und gingen im September 1443 nach Pfandauslosung uber an Guntram Schenk von Schweinsberg und dessen Ehefrau Else 15 16 Im April 1462 erlaubte der in der Mainzer Stiftsfehde gegen Adolf II kampfende Erzbischof Diether dem in Marburg residierenden Landgrafen Heinrich III der Teil Landgrafschaft Oberhessen das von Guntram Schenk von Schweinsberg gehaltene Pfand an Burg Stadt und Amt Rosenthal auszulosen 17 Erzbischof Adolf II bestatigte im Mai 1464 diese sowie eine Anzahl weiterer von Diether veranlassten Verpfandungen an Landgraf Heinrich III 18 und dieses Pfand gelangte im Jahre 1500 mit dem Tod von Heinrichs Sohn Wilhelm III an die landgrafliche Hauptlinie in Kassel 19 Mit dem Merlauer Vertrag von 1583 wurde Rosenthal dann vollstandig an Landgraf Ludwig IV von Hessen Marburg abgetreten und mit dem Erloschen dieser kurzlebigen hessischen Nebenlinie gelangten Burg Stadt und Amt Rosenthal 1604 an die Landgrafschaft Hessen Kassel 20 Nach der Besitzergreifung durch die Landgrafen verlor die Burg ihre Bedeutung Sie erlitt beim grossen Stadtbrand am 16 Marz 1595 zwar nur geringen Schaden verfiel jedoch in der Folgezeit da ungenutzt mehr und mehr Im Dreissigjahrigen Krieg erlitten die Stadt und die Burg schwere Zerstorungen und 1647 berichtete der landgrafliche Schultheiss zu Rosenthal dass die Burg eingesturzt sei 21 Ab 1690 wurde auf dem Areal vor der verfallenen Burg ein Amtshaus errichtet das noch um 1800 als die sogenannte alte Burg bezeichnet wurde 22 23 Die Reste der Burgruine selbst wurden Anfang des 19 Jahrhunderts dann nahezu ganz abgetragen Dort wurde 1831 die sogenannte Alte Schule errichtet Fussnoten Bearbeiten Fritz Himmelmann Heimatbuch der Stadt Rosenthal Marburg 1939 S 8 Die in der Gerstenberger Stadtchronik zu findende Behauptung die Burgen Battenberg und Rosenthal hatten bereits 1315 1317 Erzbischof Peter von Aspelt in dessen Fehde mit Landgraf Otto I von Hessen zur Verfugung gestanden ist unrichtig siehe Ernst Vogt Hrsg Regesten der Erzbischofe von Mainz von 1289 1396 Abt 1 Bd 1 1289 1328 Darmstadt 1913 Nr 2192 Die Milchling zu Schonstadt sind eine mit Konrad Milchling und seinen Nachkommen in der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts sich abspaltende Linie von den Schutzbar genannt Milchling Ihr Stammsitz war die Burg Schonstadt Konrad Conrad ist 1347 als Amtmann zu Amoneburg bekundet Otto RggEbMz Nr 5618 in Die Regesten der Mainzer Erzbischofe und er und sein Bruder Werner sind 1354 als Amtleute auf der Battenburg beurkundet Vigener RggEbMz Nr 0151 Vigener Regesten 1354 1374 Vigener RggEbMz Nr 0416 und StA Wu MIB 10 fol 313 StA Wurzburg MIB 10 f 313 StA Wurzburg MIB 10 f 318v Eichhof sudostlich von Rosenthal Wilhelm A Eckhardt Die Familie von Erfurtshausen in Zeitschrift des Vereins fur Hessische Geschichte und Landeskunde Band 116 2011 S 21 42 hier 30 StA Wu MIB 13 fol 217v 01 die beiden blieben bis 1404 Amtleute in Rosenthal Wigand von Hatzfeld bei Regesten der Mainzer Erzbischofe StA Wu MIB 13 fol 001 01 StA Wu MIB 14 fol 086v 02 StA Wu MIB 14 fol 110v 01 StA Wu MIB 14 fol 215v 02 und StA Wu MIB 14 fol 236v 03 StA Wu MIB 25 fol 053 01 StA Wu MIB 25 fol 061v 02 HStAM Fonds Urk 1 No 1281 Landgrafen Regesten online Nr 6215 Am 30 April 1490 erhielt Johann Schenk zu Schweinsberg ein Mann und Burglehn in Rosenthal von Landgraf Wilhelm III Siehe Johann Schenk zu Schweinsberg erhalt ein Lehen in Rosenthal auf lagis hessen de Franz Gundlach Hessen und die Mainzer Stiftsfehde 1461 1463 Dissertation Marburg 1898 S 58 59 Bericht des Schultheissen zu Rosenthal uber den Einsturz der Burg 1647 HStAM Bestand 22 a 9 Nr 202 Anweisung an den Bauverwalter zu Marburg zur Besichtigung der Bauten an der Burg zu Rosenthal 1690 HStAM Bestand 40 a Rubr 10 Nr 94 Reparaturen am Amtshaus zu Rosenthal der s g alten Burg 1794 1805 HStAM Bestand 53 f Nr 1452Literatur BearbeitenRudolf Knappe Mittelalterliche Burgen in Hessen 800 Burgen Burgruinen und Burgstatten 3 Auflage Wartberg Verlag Gudensberg Gleichen 2000 ISBN 3 86134 228 6 S 150 151 Fritz Himmelmann Heimatbuch der Stadt Rosenthal Marburg 1939 S 5 12 Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Landkreis Waldeck Frankenberg II Altkreis Frankenberg Deutschland Kulturdenkmaler in Hessen Band 56 wbg Theiss Darmstadt 2016 ISBN 3 80623 054 4 S 645 Georg Wilhelm Sante Hrsg Handbuch der Historischen Statten Deutschlands Band IV Hessen Kroner Stuttgart 1960 ISBN 3 52027 403 5 S 387 Friedrich Bleibaum Ernst Sobotha Hrsg Handbuch des Heimatbundes fur Kurhessen und Waldeck Band 1 Kreis Frankenberg Heimatbund fur Kurhessen und Waldeck Verlag Bernecker Melsungen 1961 S 93Weblinks BearbeitenBurg Rosenthal Gemeinde Rosenthal Burgen Schlosser Herrenhauser Stand 9 September 2019 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Mauerrest der Burg bei der Alten Schule Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Historischer Stadtkern von Rosenthal In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen Eintrag zu Burg Rosenthal in Rosenthal in der privaten Datenbank Alle Burgen Abgerufen am 13 Marz 2021 Rosenthal im Burgenlexikon www burgenlexikon eu von Stefan GrathoffBurgen und Schlosser in Hessen im Landkreis Waldeck Frankenberg Burg Adorf Residenzschloss Arolsen Neues Schloss Arolsen Aulesburg Burg am Backofen Alte Burg Battenberg Neuburg Battenberg Schloss Bergheim Burg Braunsen Burg Bring Burg Brobeck Burg Buhlen Schloss Christiansburg Burg Deisfeld Ehrenburg Burg Eifa Schloss Eilhausen Burgruine Eisenberg Wasserburg Ellershausen Burg Esbeck Burg Eschenbeck Fetzgesburg Burg Freienhagen Schloss Friedrichstein Jagdschloss Friedrichsthal Burg Freundetrost Burg Furstenberg Burg Furstenstein Burg Gemunden Wohra Burggut Gemunden Wohra Junkernhof Gemunden Wohra Burg Geppenhagen Wasserschloss Gershausen Burg Goddelsheim Burgring Goddelsheim Grosses Haus Thalitter Burg Grimmenstein Burg Hartenstein Burg Hatzfeld Burg Helmighausen Burg Hessenstein Hockelsburg Haus Hohencampf Schloss Hohnscheid Wasserburg Horinghausen Ringwall Hunenkeller Hunselburg Wasserburg Huxhohl Itterburg Jagersburg Haus Kampf Kellerburg Keseburg Kleudelburg Burg Korbach Kugelsburg Schloss Landau Hof Lauterbach Wasserburg Lengefeld Burg Lichtenfels Burgstall Linne Schloss Louisenthal Rittergut Malberg Burgstall Mederike Burg Meineringhausen Burg Mengeringhausen Muckenburg Neu Jagersdorf Burg Nieder Waroldern 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