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Schloss Rhoden ist ein fruhbarockes Schloss mit ehemaligem Lustgarten im Diemelstadter Stadtteil Rhoden im nordhessischen Landkreis Waldeck Frankenberg Schloss Rhoden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Burg 1 2 Schloss 1 3 Erbbegrabnis 2 Nutzung als Altenheim 3 Weitere Nutzung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBurg Bearbeiten Am Anfang des 13 Jahrhunderts konnten die Grafen von Schwalenberg ihren Einfluss bis an die Diemel ausdehnen Rhoden kam vermutlich als Paderborner Lehen in ihren Besitz Zum Schutz des Ortes wurde 1228 bis 1230 auf dem Hagenberg eine Burg errichtet Urkundlich erwahnt wird diese erstmals 1237 durch Graf Adolf I von Waldeck und Schwalenberg als Rothem in Castro 1 Rhoden wurde zum Mittelpunkt des nordlichen Gebietes der Grafschaft Waldeck Graf Otto I von Waldeck liess Rhoden weiter befestigen Ob er auch eine neue Burg baute oder die bereits bestehende befestigte ist nicht bekannt Die Burg war mit Burgmannen unter anderem mit einer Familie von Rhoden besetzt 1294 erhoben die Bistumer Koln und Paderborn erfolglos Einspruch gegen die Befestigung Graf Heinrich IV von Waldeck verpfandete 1377 Stadt und Burg Rhoden an den Ritter Johann Raven In der Folgezeit blieb Rhoden verpfandet Weitere bekundete Pfandinhaber waren Kurt Spiegel zum Desenberg 1390 Landgraf Hermann II von Hessen 1398 und das Erzbistum Mainz 1426 das eigene Amtmanner einsetzte Erst Graf Wolrad I von Waldeck gelang es 1452 Rhoden und die Burg wieder in den uneingeschrankten Besitz der Grafschaft Waldeck zu bringen 1495 nach dem Tod von Graf Otto IV von Waldeck zu Landau kam es zu Erbstreitigkeiten und 1508 zur Teilung der Grafschaft das Amt Rhoden die Stadt und die Burg gingen je zur Halfte an die Eisenberger und Wildunger Linien der Waldecker Grafen Schloss Bearbeiten Der Graf und spatere Furst Georg Friedrich fasste kurz vor dem Ende des Dreissigjahrigen Krieges 1645 den Entschluss zur Erneuerung und Erweiterung der Burg Der hollandische Baumeister Peter Jeanson erhielt den Auftrag nach den Planen des franzosischen Architekten Belle Roche auf den Grundmauern der ehemaligen Burg das heutige Schloss zu errichten Die Arbeiten dauerten von 1647 bis 1654 Noch wahrend der Bauzeit entstanden 1650 ein Tiergarten fur die Jagd eine Allee in Richtung Stucks Forst eine Wasserkunst und ein Jagdschloss das sogenannte Lusthaus Im Jahr 1651 wurde ein 160 Ellen ca 98 Meter tiefer Schlossbrunnen von etwa drei Meter Durchmesser gegraben 1655 wurde ein Gefangnis im Gewolbe unter der Burg angelegt Graf Georg Friedrich nutzte das Schloss nach seiner Fertigstellung als Residenz 1664 verlegte er diese nach dem Tod seines Neffen Heinrich Wolrad nach Arolsen Im Jahre 1786 trat Friedrich Karl August zu Waldeck Pyrmont das Schloss an seinen Bruder Georg I zu Waldeck Pyrmont und dessen Familie ab In den Jahren 1787 bis 1795 wurden wiederum grossere Umbaumassnahmen nach Planen von C Escher und Baudirektor Major Johann Matthias Kitz fur Prinz Georg vorgenommen Bis zu ihrer Ubersiedlung im Jahre 1806 nach Pyrmont lebte die Familie im Schloss Rhoden Danach wurde das Schloss nur noch gelegentlich zu Wohnzwecken der furstlichen Familien genutzt Um 1800 wurden die Innenraume des Schlosses unter der Leitung von Baudirektor Kitz abermals erneuert Von 1817 bis 1818 wurden die Raumlichkeiten des Schlosses zu Beamtenwohnungen umgebaut Der Dachboden wurde als Fruchtkammer fur Steuerabgaben genutzt Im Jahre 1900 wurde das Gebaude vom Krankenverein Hannover Linden zu einem Lehrerinnenerholungsheim mit 30 Gastezimmern umgebaut Von 1933 bis 1936 wurde das Schloss als Sitz des Reichsarbeitsdienstes und als Reichsarbeitslager genutzt Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs befanden sich dann einige Handwerksbetriebe und Fluchtlingswohnungen im Schloss Die bauliche Innengestaltung ist durch die vielen Nutzungsanderungen als eher durftig zu bezeichnen Deutlich erkennbar sind noch Reste der mittelalterlichen Bausubstanz Erbbegrabnis Bearbeiten 1794 liess Erbprinz Georg zu Waldeck im Schlosspark am Westhang des Schlossbergs fur seine fruh verstorbenen Kinder das Furstliche Erbbegrabnis mit Mausoleum fur die Fursten von Waldeck im klassizistischen Stil errichten Es dient noch heute den Nachkommen des ehemaligen Furstenhauses als Begrabnisstatte Vor 1794 wurden die Waldecker Grafen und Fursten in der Grabkapelle St Nikolaus in Waldeck Netze beigesetzt Nutzung als Altenheim BearbeitenAm 26 August 1920 wurde das Schloss Eigentum des Freistaats Waldeck Pyrmont Nach dem Zweiten Weltkrieg ab 1948 wurden Teile des Schlosses erstmals als Kreisaltenheim genutzt Von 1978 bis 1985 erfolgte ein Komplettumbau um eine weitergehende Nutzung als Alten und Pflegeheim zu ermoglichen Am 1 Oktober 2008 ubernahm das Waldeckische Diakonissenhaus Sophienheim Bad Arolsen die bis dahin kreiseigenen Alten und Pflegeheime in Flechtdorf siehe Landeshospital und das Altenheim und Rhoden Heute ist die Waldeckische Domanialverwaltung Eigentumerin des Gebaudes Im Jahr 2010 wurde uber eine grundlegende und umfassende Modernisierung des Schlosses diskutiert um das bestehende Altenheim rentabel betreiben zu konnen Die Kosten fur diese wurden auf ca 8 1 Millionen Euro geschatzt Ob die Sanierung durchgefuhrt werden wurde wollte der Kreistag des Landkreises Waldeck Frankenberg der Treuhander des waldeckischen Domanialvermogens ist im Dezember 2010 entscheiden Als mogliche Alternativen wurde auch uber einen Leerstand oder den Verkauf des Schlosses nachgedacht 2 3 Auf Grund anhaltender Defizite und einer sich voraussichtlich weiter verschlechternden wirtschaftlichen Situation wurde uberraschend eine Schliessung per 31 Juli 2011 angekundigt Zu diesem Zeitpunkt wurde diese vom Betreiber jedoch noch nicht endgultig kommuniziert ein erneuter Betrieb nach einem Umbau durch die Waldeckische Domanialverwaltung wurde als moglich erachtet 4 Am 30 November 2011 teilte der Betreiber mit dass das Altenheim nicht wiedereroffnet und zum Jahresende an die Domanialverwaltung als Eigentumer zuruckgegeben werde 5 Weitere Nutzung BearbeitenIm Jahr 2013 wurde eine umfassende Sanierung begonnen Sie sollte eine weitere Nutzung fur gewerbliche und offentliche Zwecke ermoglichen Hauptmieter sollte die Verbands Energie Werk Gesellschaft fur Erneuerbare Energien mbH VEW ein Schwesterunternehmen der Energie Waldeck Frankenberg GmbH EWF werden Im Rahmen der Sanierung hat die Stadt Diemelstadt auch den Schlossplatz neu gestalten 6 Das EWF wollte ursprunglich bis Ende des Jahres 2014 einziehen 7 aber erst seit November 2016 ist das Schloss Rhoden vollstandig vermietet 8 Literatur BearbeitenGeorg Dehio Hessen I In Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Dt Kunstverl Munchen Berlin 2020 ISBN 978 3 422 03092 3 S 767 f Rudolf Knappe Mittelalterliche Burgen in Hessen 800 Burgen Burgruinen und Burgstatten 3 Auflage Wartberg Verlag Gudensberg Gleichen 2000 ISBN 3 86134 228 6 S 130 131 Rolf Muller Hrsg Schlosser Burgen alte Mauern Hessendienst der Staatskanzlei Wiesbaden 1990 ISBN 3 89214 017 0 S 79 80 Die Stadt im Zeichen der Burg In Waldeckische Landeszeitung 19 November 2007 Marcus Angebauer u a Hrsg Herrenhauser Schlosser Burgen Gutshofe 2 Fotografische Spaziergange zwischen Diemel Schwalm Eder Fulda Werra und Weser M Faste Kassel 2004 ISBN 3 931691 39 X S 104 107 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Rhoden Sammlung von Bildern Waldeckische Domanialverwaltung Memento vom 3 April 2009 im Internet Archive Schloss Rhoden im Regiowiki der Hessische Niedersachsische AllgemeineEinzelnachweise Bearbeiten Burg Rhoden Landkreis Waldeck Frankenberg Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 23 Juli 2012 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Sanierung von Schloss Rhoden wurde acht Millionen Euro kosten In HNA 10 September 2010 hna de abgerufen am 4 Oktober 2015 Herkulesaufgabe auf Schloss Rhoden Nicht mehr online verfugbar In Waldeckische Landeszeitung 10 September 2010 archiviert vom Original am 12 Februar 2013 abgerufen am 4 Oktober 2015 Altenheim Schloss Rhoden schliesst Nicht mehr online verfugbar In Waldeckische Landeszeitung 1 Juni 2011 archiviert vom Original am 12 Februar 2013 abgerufen am 4 Oktober 2015 Schloss Rhoden Endgultiges Aus fur Altenheim In HNA 30 November 2011 hna de abgerufen am 4 Oktober 2015 Elmar Schulten Stadt mit Geschichte und Zukunft Nicht mehr online verfugbar In Blickpunkte Rhoden 30 Oktober 2013 S 10 archiviert vom Original am 6 November 2013 abgerufen am 1 November 2013 Beilage der Waldeckischen Landeszeitung Julia Renner EWF will noch in diesem Jahr ins Rhoder Schloss ziehen In HNA 25 Januar 2014 abgerufen am 16 Oktober 2017 Armin Hass Schloss Rhoden komplett vermietet In Waldeckische Landeszeitung 20 November 2016 wlz online de abgerufen am 16 Oktober 2017 51 47482 9 00763 Koordinaten 51 28 29 4 N 9 0 27 5 O Burgen und Schlosser in Hessen im Landkreis Waldeck Frankenberg Burg Adorf Residenzschloss Arolsen Neues Schloss Arolsen Aulesburg Burg am Backofen Alte Burg Battenberg Neuburg Battenberg Schloss Bergheim Burg Braunsen Burg Bring Burg Brobeck Burg Buhlen Schloss Christiansburg Burg Deisfeld Ehrenburg Burg Eifa Schloss Eilhausen Burgruine Eisenberg Wasserburg Ellershausen Burg Esbeck Burg Eschenbeck Fetzgesburg Burg Freienhagen Schloss Friedrichstein Jagdschloss Friedrichsthal Burg Freundetrost Burg Furstenberg Burg Furstenstein Burg Gemunden Wohra Burggut Gemunden Wohra Junkernhof Gemunden Wohra Burg Geppenhagen Wasserschloss Gershausen Burg Goddelsheim Burgring Goddelsheim Grosses Haus Thalitter Burg Grimmenstein Burg Hartenstein Burg Hatzfeld Burg Helmighausen Burg Hessenstein Hockelsburg Haus Hohencampf Schloss Hohnscheid Wasserburg Horinghausen Ringwall Hunenkeller Hunselburg Wasserburg Huxhohl Itterburg Jagersburg Haus Kampf Kellerburg Keseburg Kleudelburg Burg Korbach Kugelsburg Schloss Landau Hof Lauterbach Wasserburg Lengefeld Burg Lichtenfels Burgstall Linne Schloss Louisenthal Rittergut Malberg Burgstall Mederike Burg Meineringhausen Burg Mengeringhausen 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