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Die Waldeckische Landeszeitung WLZ ist eine im Landkreis Waldeck Frankenberg erscheinende Tageszeitung mit lokalem Schwerpunkt Die WLZ erzielt eine verkaufte Auflage von 13 884 Exemplaren ein Minus von 36 6 Prozent seit 1998 1 Waldeckische LandeszeitungBeschreibung lokale TageszeitungVerlag Wilhelm Bing Druckerei und Verlag GmbHErstausgabe 1870 FZ 1887 WLZ Erscheinungsweise Montag bis SonnabendVerkaufte Auflage 13 884 Exemplare IVW 3 2023 Mo Sa Chefredakteur Thomas Kobbe Redaktionsleitung Geschaftsfuhrer Markus PfrommWeblink www wlz online deDie seit 1974 zur WLZ gehorende Frankenberger Zeitung wurde im Herbst 2015 eingestellt Ihr Auflage lag zuletzt bei rund 4 500 Exemplaren Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 2 1 Waldeckische Landeszeitung 2 2 Frankenberger Zeitung 3 Auflage 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDie Waldeckische Landeszeitung WLZ ist eine Lokalzeitung fur das Waldecker Land Sie erscheint im Wilhelm Bing Verlag in Korbach dessen alleinige Gesellschafterin seit 2015 die Medien Beteiligungsgesellschaft MBG in Bad Hersfeld ist Das Verlagsgebaude liegt in der Lengefelder Strasse 6 in der Kreisstadt Korbach Die Redaktion produziert an den drei Standorten Korbach Bad Arolsen und Bad Wildungen der Standort Frankenberg wurde 2015 aufgegeben Gedruckt wird die Zeitung bei der Zeitungsdruck Dierichs GmbH amp Co KG in Kassel Zu den Merkmalen der Zeitung gehoren u a ein durchgangig vierfarbiges Layout taglich wechselnde Spezialseiten sowie Bilderstrecken und Videos erganzend zur Online Ausgabe E Paper Fur mobile Gerate steht eine App zur Verfugung 2 Geschichte BearbeitenWaldeckische Landeszeitung Bearbeiten Am Dienstag 10 Mai 1887 brachte der damals 28 Jahre alte Wilhelm Bing in Korbach die erste Ausgabe der Corbacher Zeitung heraus Der aus Usingen im Taunus stammende Buchdrucker Schriftsetzer Journalist und Verleger wahlte als Untertitel Allgemeiner Anzeiger fur das Furstenthum Waldeck und das Nachbargebiet Seit dem 1 Dezember 1910 tragt sie den Titel Waldeckische Landeszeitung 3 Bings zunachst am Mittwoch und Samstag erscheinendes Blatt hatte in den waldeckischen Stadten Arolsen und Bad Wildungen bereits Konkurrenz etwa durch den Waldeckschen Anzeiger die Waldecksche Rundschau oder die Wildunger Zeitung Die Corbacher Zeitung setzte sich aber auf dem Markt durch die anderen Verleger gaben auf oder verkauften ihre Titel an Bing Ab dem Dreikaiserjahr 1888 erschien seine Zeitung dreimal die Woche und seit dem 1 Oktober 1910 kommt sie als erste Zeitung in Waldeck taglich heraus Nach dem Tod Wilhelm Bings 1912 fuhrte seine damals 34 jahrige Frau Hermine den Verlag weiter 1919 ging die erste Rotationsmaschine in Betrieb 1932 ubernahmen Wilhelm Bings Sohne Ludwig und Hermann Bing die Leitung Sie setzten sich stark fur die Aufarbeitung der Landesgeschichte ein so etablierten sie in ihrer Zeitung die Beilage Mein Waldeck 1931 ubernahm der Verlag die Herausgabe des seit 1727 bestehenden Waldeckischen Landeskalenders Zahlreiche Bucher zur Orts und Landesgeschichte Waldecks erschienen im Hause Bing Der Verlag modernisierte kaufte neue Druckmaschinen und eine grossere Rotation In der Zeit der Weimarer Republik scheiterten die Versuche weitere Zeitungen in Waldeck wie das Waldecker Volksblatt oder die Korbacher Post zu etablieren 1934 gab der letzte Verleger auf Seit 1936 fuhrt die Waldeckische Landeszeitung den Untertitel Arolser Zeitung Korbacher Zeitung Wildunger Zeitung Konkurrenz erwuchs der WLZ nach 1933 durch die Blatter der Nationalsozialisten die massiv fur ihren Waldeckschen Beobachter und die Kurhessische Landeszeitung des NSDAP Gaus Kurhessen in Kassel warben Zwar behauptete sich die burgerliche WLZ doch auch sie wurde gleichgeschaltet und passte sich in Tonfall und Inhalt den Sprachregelungen aus der Berliner Reichspressekonferenz und dem Reichsministerium fur Volksaufklarung und Propaganda an Bis zum Einmarsch amerikanischer Truppen in Korbach am 29 Marz 1945 erschien die Zeitung Die amerikanische Militarregierung erliess ein Berufsverbot fur alle Altverleger Auch als Mittel der Umerziehung der Deutschen vergab sie an Unbelastete Lizenzen fur neue Zeitungen In Waldeck erschienen zunachst eine Nebenausgabe der Hessischen Nachrichten aus Kassel die als Dritte in Hessen eine Lizenz erhalten hatten Von 1948 bis 1950 gab der geburtige Nurnberger Ludwig Wilhelm Steinkohl im gepachteten Korbacher Verlagshaus der Bings mit einer US Lizenz den Waldecker Kurier heraus 4 Die Auflage verharrte bei weniger als 1 500 Exemplaren Als am 21 September 1949 in Westdeutschland eine Generallizenz erlassen wurde nutzten die Bings die Chance und Steinkohl gab auf Zum 31 Mai 1950 stellte er den Waldecker Kurier ein und ab dem 1 Juli erschien wieder die WLZ unter Bings Regie Noch im gleichen Jahr kletterte die Auflage auf 11 000 Exemplare Die WLZ wurde Marktfuhrer Sie gehorte zu den Zeitungen die in ihrem Gebiet die dichteste Verbreitung aufwiesen und fast in jedem Haushalt des Waldecker Landes wurde sie taglich gelesen Das 1959 durch den Zusammenschluss der beiden Kasseler US Lizenzblatter Hessische Nachrichten und Kasseler Zeitung entstandene Konkurrenzblatt Hessisch Niedersachsische Allgemeine HNA verharrte im Waldecker Gebiet auf niedrigem Auflagenniveau Ludwig und Hermann Bing machten sich an den Wiederaufbau des Korbacher Verlages 1953 wurde die Produktionsflache des Betriebes erweitert 1959 eine neue Rotation angeschafft 1962 wurde das neue Verlagshaus an der Lengefelder Strasse fertig Es wurde 1976 durch die Buchdruckerei erweitert die 1995 in einen Neubau umzog Als die Kreise Waldeck und Frankenberg 1974 im Zuge der hessischen Gebietsreform zusammengeschlossen wurden ubernahmen die Bings die 1870 gegrundete Frankenberger Zeitung von der Verlegerfamilie Kahm In zwei Jahrzehnten verdoppelte diese Heimatzeitung ihre Auflage Mit der Wirtschaftskrise um die Jahrtausendwende setzte ein weiterer Konzentrationsprozess auf dem deutschen Zeitungsmarkt ein der Druck auf kleine Verlage wuchs 2004 endete die Verantwortung der WLZ Grunderfamilie Wilhelm Bing gab den Verlag an die Verlagsgruppe Madsack ab 2015 erfolgte ein erneuter Wechsel zur Medien Beteiligungsgesellschaft MBG Frankenberger Zeitung Bearbeiten nbsp Das ehemalige Redaktionshaus in FrankenbergAm Mittwoch 17 August 1870 brachte der Frankenberger Verleger Franz Kahm die erste Ausgabe des Frankenberger Boten heraus aus dem 1912 die Frankenberger Zeitung hervorging Franz Kahm war am 4 September 1843 als Sohn eines Bierbrauers in Dillenburg geboren worden In der Heinzerling schen Buchdruckerei in Biedenkopf erlernte er das Handwerk des Buchdruckers Im Fruhjahr 1870 zog er mit seiner Frau Elise geborene Pitt in die Kreisstadt Frankenberg wo er am 1 Juli 1870 in der Neustadter Strasse eine eigene Druckerei eroffnete Einen Monat spater grundete er die erste Zeitung in der Geschichte der Stadt Er lud die Bewohner hiesiger Stadt und Umgebung ein den vorerst mittwochs und samstags erscheinenden Anzeiger fur Politik Unterhaltung und Annoncen zu abonnieren Franz Kahm war fur die Technik und die Redaktion der Zeitung zustandig seine Frau eroffnete ein Papier und Schreibwarengeschaft mit Buchhandlung 1877 erhob die koniglich preussische Regierung die Zeitung zum Amtlichen Kreisblatt fur den Kreis Frankenberg in dem alle Frankenberger und Vohler Behorden ihre amtlichen Bekanntmachungen abzudrucken hatten Das Blatt mit dem preussischen Adler im Titel wurde im April 1910 auf Berliner Format vergrossert Ab Januar 1912 trug es den Titel Frankenberger Zeitung Es erschien damals dreimal die Woche mittags Fur uberregionale Meldungen nahm Kahm Beziehungen zu einem Nachrichtenburo auf spater schaffte er einen Funkfernschreiber an Im Dezember 1913 ubergab Kahm das Unternehmen seinen beiden Sohnen Sein altester Otto Kahm hatte eine technische Ausbildung absolviert er ubernahm auch die Schriftleitung der Zeitung Franz junior durchlief eine Lehre als Kaufmann und Buchhandler er ubernahm das Geschaft und die Verlagsleitung Als Naturliebhaber vertrieb er zudem unter dem Titel Kahms Herbarium reichsweit Zubehor fur Pflanzenkundler sowie Spezialformulare Nach dem Ersten Weltkrieg erschien die Frankenberger Zeitung bereits morgens Ab Dezember 1932 kam sie taglich ausser sonntags heraus Nach der Machtergreifung Adolf Hitlers am 30 Januar 1933 und der Gleichschaltung der deutschen Presse verbreitete auch die Frankenberger Zeitung die Propaganda der Nationalsozialisten die im Kreis Frankenberg eine Hochburg hatten Otto Kahm starb 1935 Sein Bruder Franz nahm seinen Sohn Waldemar ins Geschaft auf Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs musste die Zeitung ihr Erscheinen 1944 wegen Papiermangels einstellen Die amerikanische Militarregierung verhangte 1945 ein Berufsverbot fur alle Altverleger Im Frankenberger Land gaben die Hessischen Nachrichten aus Kassel mit US Lizenz eine Nebenausgabe heraus Erst am 30 August 1949 kam die Frankenberger Zeitung unter der Regie der Familie Kahm wieder auf den Markt Nach bitteren Jahren des Schweigens ist es uns durch die Genehmigung des Pressegesetzes in Hessen nunmehr endlich moglich geworden mit einer selbststandigen Heimatzeitung wieder zu erscheinen schrieb die Redaktion unter der Schlagzeile Zum neuen Beginnen Freude bei jung und alt Um uberregionale Nachrichten zu erhalten bildeten die Kahms mit anderen Verlegern eine Arbeitsgemeinschaft 1958 schlossen sie sich der Redaktionsgemeinschaft deutscher Heimatzeitungen an Die Frankenberger Zeitung entging trotz der stark gewordenen Konkurrenz aus Kassel dem grossen Verlagssterben der 1950er Jahre und behauptete sich Die Familie Kahm begrundete zudem den Aulis Verlag der naturwissenschaftliche Schriften fur Schulen herausgab 1961 starb Franz Kahm Sein Sohn Waldemar Kahm nahm seinen Sohn Gert mit in die Geschaftsleitung auf der in Biberach eine Ausbildung absolviert und an der Akademie fur grafisches Gewerbe in Munchen studiert hatte 1966 bezogen die Druckerei und die Frankenberger Zeitung einen Neubau im Industriegebiet Mit dem Zusammenschluss der Kreise Waldeck und Frankenberg 1974 ubernahm die Korbacher Verlegerfamilie Bing die Frankenberger Zeitung Deren Waldeckische Landeszeitung lieferte seitdem auch den Mantelteil fur die Frankenberger Zeitung die in den folgenden zwei Jahrzehnten ihre Auflage mehr als verdoppelte Auch Umfang und Mitarbeiterzahlen nahmen zu 2004 ubernahm die Verlagsgesellschaft Madsack aus Hannover den Wilhelm Bing Verlag Ab 2009 wurde der uberregionale Teil der Waldeckische Landeszeitung und der Frankenberger Zeitung von der ebenfalls zur Verlagsgruppe Madsack gehorenden Oberhessischen Presse in Marburg produziert Im April 2015 gab der Verlag bekannt dass die Frankenberger Zeitung zum 30 September 2015 eingestellt werden wurde Vorausgegangen war eine Ubernahme des Bing Verlags durch die Medien Beteiligungsgesellschaft MBG in Bad Hersfeld Neuer Verleger ist Daniel Schonigh ein Neffe des Kasseler Verlegers Dirk Ippen dessen Hessisch Niedersachsische Allgemeine HNA im Landkreis Waldeck Frankenberg in Konkurrenz zu den Blattern des Bing Verlags erschien Bereits zum 1 April 2015 stellte Ippen die Korbacher Lokalausgabe der HNA ein Mit dem Ende der Frankenberger Zeitung bei gleichzeitiger Starkung des HNA Standorts Frankenberg ist die publizistische Gebietsbereinigung in der strukturschwachen nordhessischen Region abgeschlossen Die Abo Auflage der Frankenberger Zeitung hatte zuletzt nur noch rund 4 500 Exemplare betragen 5 Auflage BearbeitenDie Waldeckische Landeszeitung busste bis 2018 wie die meisten deutschen Tageszeitungen an Auflage ein Der Anstieg 2018 wurde durch den Verkauf elektronischer Zeitungen erzielt Die verkaufte Auflage ist in den vergangenen 10 Jahren um durchschnittlich 1 5 pro Jahr gesunken Im vergangenen Jahr hat sie um 47 8 abgenommen 6 Sie betragt gegenwartig 13 884 Exemplare 7 Der Anteil der Abonnements an der verkauften Auflage liegt bei 96 4 Prozent Entwicklung der verkauften Auflage 8 Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert Literatur BearbeitenHermann Bing 100 Jahre Waldeckische Landeszeitung 100 Jahre Druckerei und Verlag Wilhelm Bing In Waldeckische Landeszeitung Nr 112 1987 Hermann Bing Stationen eines Lebens Wilhelm Bing Verlag Korbach 1995 Helmut Nicolai Arolsen Lebensbild einer deutschen Residenzstadt C A Starke Verlag Glucksburg Ostsee 1954 Wolfgang Medding Korbach Die Geschichte einer deutschen Stadt Wilhelm Bing Verlag Korbach 1955 Joseph Wulf Presse und Funk im Dritten Reich Gutersloh 1964 Karl Schilling Die Heimatzeitung der Waldecker feiert Jubilaum 125 Jahre Waldeckische Landeszeitung im Spiegel der Pressegeschichte In Waldeckischer Landeskalender 2012 Band 285 2011 Seiten 136 bis 164 Eva Juliane Welsch Die hessischen Lizenztrager und ihre Zeitungen Diss Dortmund 2002 125 Jahre Frankenberger Zeitung Jubilaumsausgabe In Frankenberger Zeitung Nr 204 1995 Franz Kahm Fortschritt ist die Losung der Zeit In Frankenberger Zeitung Nr 151 2009 Weblinks BearbeitenWaldeckische LandeszeitungEinzelnachweise Bearbeiten laut IVW drittes Quartal 2023 Mo Sa Details und Quartalsvergleich auf ivw eu WLZ Im Herzen des Verlags bringt die Redaktion die ganze Welt in Text und Bilder Taglicher Wettlauf mit der Uhr Korbach 10 Mai 2012 Abruf 29 November 2020 Zur Verlagsgeschichte siehe 100 Jahre Waldeckische Landeszeitung Sonderausgabe In Waldeckische Landeszeitung Nummer 112 1987 Hermann Bing Stationen eines Lebens Korbach 1995 Karl Schilling Die Heimatzeitung der Waldecker feiert Jubilaum 125 Jahre Waldeckische Landeszeitung im Spiegel der Pressegeschichte In Waldeckischer Landeskalender 2012 Eva Juliane Welsch Die hessischen Lizenztrager und ihre Zeitungen Dissertation Dortmund 2002 S 338 346 http www wlz fz de Lokales Landkreis FZ soll zum Herbst eingestellt werden laut IVW online laut IVW drittes Quartal 2023 Mo Sa Details und Quartalsvergleich auf ivw eu laut IVW jeweils viertes Quartal Details auf ivw de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Waldeckische Landeszeitung amp oldid 236799711