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Der Junkernhof ist ein aus dem Beginn des 17 Jahrhunderts stammendes ehemaliges Herrenhaus in Gemunden Wohra im nordhessischen Landkreis Waldeck Frankenberg Er befindet sich auf 255 m Hohe im Zentrum des historischen Ortskerns unmittelbar nordlich der Kirche Das Gebaude ist neben der Kirche und einem Fachwerkhaus Steinweg 25 der alteste erhaltene Bau in der Stadt und ist als Kulturdenkmal ausgewiesen Junkernhof GemundenStaat DeutschlandOrt Gemunden Wohra Entstehungszeit 17 JahrhundertBurgentyp OrtslageErhaltungszustand WohnhausStandische Stellung Niederer AdelBauweise Bruchstein und FachwerkGeographische Lage 50 58 N 8 58 O 50 972111111111 8 9683611111111 255 Koordinaten 50 58 19 6 N 8 58 6 1 OHohenlage 255 m u NHNJunkernhof Gemunden Hessen p1 Inhaltsverzeichnis 1 Der Bau 2 Geschichte 3 Fussnoten 4 Literatur 5 WeblinksDer Bau BearbeitenZum mittelalterlichen Aussehen des Baus ist nichts uberliefert Das giebelseitig an der Katzbachstrasse 4 gelegene Haus hat zwei verputzte massiv gemauerte Geschosse aus dem spaten 16 Jahrhundert uber einem tonnengewolbten Keller mit Stilelementen der Renaissance an den Zwillingsfenstern mit ihren profilierten Rahmen Daruber erhebt sich ein beim Umbau etwa 1601 02 errichtetes Fachwerkgeschoss heute vollstandig verkleidet mit Satteldach Laut historischen Beschreibungen soll das Quergebalk im Fachwerk mit Zahnschnitt und Seilornamenten versehen sein Der ursprungliche hofseitige Zugang an der Westseite erfolgte durch ein rundbogiges Renaissanceportal heute zugemauert dessen ionische Pilaster den Architrav tragen Daruber befindet sich das Allianzwappen des Carl Clauer der 1628 bis 1638 einer der Obervorsteher der vier hohen Hospitaler Hessens war 1 und seiner Ehefrau Helena geb Schenk zu Schweinsberg das anlasslich ihrer Hochzeit im Jahre 1601 beim Umbau des Gebaudes angebracht wurde Geschichte Bearbeiten nbsp Der Ort vor 1655 auf einem Merian StichDer Junkernhof steht auf dem Gelande eines im Jahre 1266 erstmals urkundlich erwahnten Burgsitzes den die Herren von Linsingen von den Grafen von Ziegenhain zu Lehen besassen Ludwig von Linsingen trug am 13 November 1266 den dortigen Hof sowie alle seine Guter bei Gemunden das dortige Kirchenpatronat und die zum Hof gehorige sogenannte Mittelmuhle dem Grafen Gottfried V zu Lehen auf und dieser befreite daraufhin den Hof von allen Lasten und Abgaben 2 Im Jahr 1341 verkaufte Ludwig von Linsingen den Hof an seinen Bruder Thile der ab 1357 Pfarrer in Gemunden war 1359 verkauften der Ritter Konrad von Linsingen sein Sohn Dietrich und seine Tochter Irmtraud den Hof fur 900 Schilling Turnosen an den Grafen Gottfried VII von Ziegenhain 3 1382 verpfandete ihn Gottfried VIII von Ziegenhain mit dem gesamten Amt Gemunden fur 200 Gulden zuruck an Godebrecht von Linsingen und dessen Ehefrau Jutta 4 Die Ziegenhainer Grafen ob Gottfried VIII 1394 sein Sohn und Nachfolger Engelbert III 1401 oder erst dessen Bruder Johann II 1450 losten das Pfand offenbar wieder ein denn 1446 wurde Johann Clauer 1494 von Graf Johann II u a mit dem Burgsitz in Gemunden belehnt den auch seine verstorbenen Eltern schon innegehabt hatten In der Tat ist ein Ditmar Klaur Clure bereits im Jahre 1365 als einer der Burgmannen zu Gemunden beurkundet 5 und am 27 Oktober 1362 wurde der Wappner Ludwig Klauer Kluoere von Graf Gottfried VII mit einem Gut in Gemunden belehnt Auch nachdem die Grafschaft Ziegenhain mit dem Tod des Grafen Johann II im Jahre 1450 an die Landgrafschaft Hessen gefallen war blieb der Junkernhof im Besitz der Familie Clauer 1490 erhielt Johann Clauer der Altere das Lehen von dem in Marburg residierenden Landgrafen Wilhelm III 1500 von Oberhessen erneuert 6 obwohl auch die Familie von Linsingen noch Besitzanspruche geltend machte Dieses Mann und Burglehen das neben dem Burgsitz in Gemunden auch einen auf der Burg Schonstein sowie die Mittelmuhle bei Gemunden und vier Hufen Land in Schonau umfasste wurde 1501 von Landgraf Wilhelm II der Ober und Niederhessen wieder in einer Hand vereinigt hatte ebenfalls erneuert 7 Der Hof zu dem mehrere Wirtschaftsgebaude gehorten blieb danach nahezu weitere 150 Jahre im Besitz der Clauer zu Wohra Im spaten 16 Jahrhundert wurde die beiden noch heute erhaltenen steinernen Untergeschosse erbaut wahrscheinlich durch Johann den Jungeren Dessen Enkel Carl liess das Haus 1601 02 umbauen und dabei das Fachwerkobergeschoss aufsetzen Spatestens 1649 erscheint dann Jakob von Hoff 1598 1670 landgraflich Hessen Kasseler Hofmeister Prinzenerzieher 8 als Besitzer des Hofes Er hatte 1643 Guda Magdalena eine Tochter von Carl und Helena Clauer geheiratet und wurde von der Kasseler Regentin Amalia Elisabeth mit dem Burgsitz belehnt Allerdings kam es dabei noch zu erheblichen Auseinandersetzungen mit mehreren Glaubigern Carl Clauers erst im Februar 1654 nachdem Carls Sohn Johann Bernhard ihnen die vaterlichen Erbguter in Gemunden ubereignet und Jakob von Hoff ihnen die Schulden Carl Clauers beglichen hatte traten die Glaubiger diese Guter an Jakob von Hoff ab 9 Jakobs Sohn Wilhelm 1644 1689 beerbte ihn 10 Dessen 1671 geschlossener Ehe mit Johanna Dorothea von Schwertzell zu Willingshausen 1696 entstammte u a die Tochter Katherina Wilhelmina die wohl im Jahre 1708 Carl von Hattenbach 1739 heiratete Als Heiratsgut kam der Junkernhof dadurch in den Besitz Carls von Hattenbach der zum Generalleutnant und Gouverneur von Kassel und zuletzt von Ziegenhain aufstieg 11 Carls jungste Tochter Wilhelmina Dorothea 1719 1779 heiratete Georg von Schwertzell zu Willingshausen 1697 1758 Hofgerichtsrat zu Marburg 12 und damit erfolgte ein erneuter Besitzerwechsel Im Jahre 1877 verkauften die Schwertzell den Junkernhof und auch die dazugehorigen 60 Hektar Land an Gemundener Burger Hermann Matthai 13 und seine Frau erwarben den Junkernhof und richteten darin die Gastwirtschaft Zum Junkernhof mit Brauerei ein Dazu wurde am sudlichen Ende ein nach Westen ausgerichter Fachwerktrakt angebaut der im Erdgeschoss eine Scheune und im Obergeschoss einen Festsaal enthielt Die Gaststatte bestand noch bis 2012 Seitdem dient das Gebaude als Wohnhaus Fussnoten Bearbeiten Bereits sein Vater Johann III Clauer zu Wohra 1606 war landgraflich Hessischer Obervorsteher der vier hohen Hospitaler gewesen Ziegenhainer Regesten online Nr 1494 Regesten der Grafen von Ziegenhain Stand 15 Marz 2023 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 15 Marz 2023 Ziegenhainer Regesten online Nr 685 Regesten der Grafen von Ziegenhain Stand 15 Marz 2023 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 15 Marz 2023 Ziegenhainer Regesten online Nr 1171 Regesten der Grafen von Ziegenhain Stand 15 Marz 2023 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 15 Marz 2023 HStAM Bestand Urk 87 Nr 506 In Archivinformationssystem Hessen Arcinsys Hessen Landgrafen Regesten online Nr 7815 Regesten der Landgrafen von Hessen Stand 15 Marz 2023 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 15 Marz 2023 HStAM Fonds Urk 49 No 3903 In Archivinformationssystem Hessen Arcinsys Hessen Jakob von Hoff wurde in der Folge Geheimer Rat Hofmarschall Kommandant der Festung Ziegenhain und Oberamtmann der ehemaligen Grafschaft Ziegenhain HStAM Fonds Urk 49 No 3973 In Archivinformationssystem Hessen Arcinsys Hessen Er stieg zum hessen kasselschen Oberhofmarschall Hofmeister Geheimen Rat und Hofrichter auf C P E von Hanstein Hrsg Urkundliche Geschichte des Geschlechts der von Hanstein in dem Eichsfeld Zweiter Theil Bohne Kassel 1857 S 639 Carl Knetsch Wilde Triebe am Stammbaume der hessischen Landgrafen I Die neuere Familie von Hattenbach Schluss In Hessenland Zeitschrift fur hessische Geschichte und Literatur 25 Jahrgang Nr 20 Zweites Oktober Heft Kassel 1911 S 295 Sein Vater der Backersohn Hermann Matthai aus Niederweimar hatte 1816 in die Metzgerei Balz in Gemunden eingeheiratet und wurde Stammvater der dortigen Metzger und Gastwirtssippe Siehe 850 Jahre Niederweimar 1138 1988 in Heimatwelt Gemeinde Niederweimar 1988 Heft Nr 23 S 20 Literatur BearbeitenGeorg Dehio Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Hessen I Die Regierungsbezirke Giessen und Kassel Bearb Folkhard Cremer und Tobias M Wolf Deutscher Kunstverlag Munchen 2008 ISBN 978 3 422 03092 3 S 308 Roland Pieper Antje Press Reinhold Schneider Bearb Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmaler in Hessen Landkreis Waldeck Frankenberg II Hrsg Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Theiss Verlag Darmstadt 2015 ISBN 978 3 8062 3054 3 S 477 f Else Wissenbach Vom Dorf zur Stadt hessisches Leben der Vergangenheit im Spiegel einer Stadtgeschichte von Gemunden an der Wohra Barenreiter Kassel 1953Weblinks BearbeitenJunkernhof Gemunden Wohra Gemeinde Gemunden Wohra Burgen Schlosser Herrenhauser Stand 2 Oktober 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 15 Marz 2023 Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Junkernhof Landkreis Waldeck Frankenberg Gemunden Katzbachstrasse 4 In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen Keine Spur vom Geheimgang In Hessische Niedersachsische Allgemeine vom 27 August 2015 Junkernhof Fotos auf www bildindex deBurgen und Schlosser in Hessen im Landkreis Waldeck Frankenberg Burg Adorf Residenzschloss Arolsen Neues Schloss Arolsen Aulesburg Burg am Backofen Alte Burg Battenberg Neuburg Battenberg Schloss Bergheim Burg Braunsen Burg Bring Burg Brobeck Burg Buhlen Schloss Christiansburg Burg Deisfeld Ehrenburg Burg Eifa Schloss Eilhausen Burgruine Eisenberg Wasserburg Ellershausen Burg Esbeck Burg Eschenbeck Fetzgesburg Burg Freienhagen Schloss Friedrichstein Jagdschloss Friedrichsthal Burg Freundetrost Burg Furstenberg Burg Furstenstein Burg Gemunden Wohra Burggut Gemunden Wohra Junkernhof Gemunden Wohra Burg Geppenhagen Wasserschloss Gershausen Burg Goddelsheim Burgring Goddelsheim Grosses Haus Thalitter Burg Grimmenstein Burg Hartenstein Burg Hatzfeld Burg Helmighausen Burg Hessenstein Hockelsburg Haus Hohencampf Schloss Hohnscheid Wasserburg Horinghausen Ringwall Hunenkeller Hunselburg Wasserburg Huxhohl Itterburg Jagersburg Haus Kampf Kellerburg Keseburg Kleudelburg Burg Korbach Kugelsburg Schloss Landau Hof Lauterbach Wasserburg Lengefeld Burg Lichtenfels Burgstall Linne Schloss Louisenthal Rittergut Malberg Burgstall Mederike Burg Meineringhausen Burg Mengeringhausen Muckenburg Neu Jagersdorf Burg Nieder Waroldern Burg Nordenbeck Burg Nuhn Obere Burg Burg Ober Ense Burgstall Panzenberg Schloss Reckenberg Burg Reckeringhausen Altere Burg Rhena Wasserburg Rhena Lusthaus Rhoden Schloss Rhoden Burg Rosenthal Haus Sand Burgruine Schiffelbach Schwalenburg Burg Sehlen Donisse Wasserburg Selbach Steffenburg Steuerburg Burg Twiste Schloss Vohl Schloss Waldeck Wetterburg 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