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Das Schloss Reckenberg ist ein schlossartiges Herrenhaus erbaut auf den Resten einer fruheren Wasserburg im windungs und felsenreichen Durchbruchstal Orksche Schweiz des Eder Zuflusses Orke in der heutigen Gemeinde Lichtenfels Landkreis Waldeck Frankenberg Nordhessen Deutschland Ansicht Schloss ReckenbergDas Schloss ist mitsamt den dazugehorigen Wirtschaftsgebauden Teil eines in Privateigentum befindlichen Gutsbetriebs und fur Besucher nicht zuganglich Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Anlage 4 Sonstiges 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDas Schloss Reckenberg liegt am Kellerwaldsteig rund 1 5 km Luftlinie sudlich des Lichtenfelser Gemeindeteils Furstenberg im wald und windungsreichen Tal des westlichen Eder Zuflusses Orke unterhalb des Gemeindeteils Dalwigksthal Es befindet sich rund 300 m westlich der auf 275 m u NN gelegenen Einmundung des von Norden kommenden Heimbachs in die Orke und wurde am Zugang der damals wichtigen Edertalstrasse ins obere Orketal errichtet Geschichte BearbeitenSeit dem fruhen Mittelalter stand das Gebiet der spateren Grafschaft Waldeck unter dem Einfluss der Reichsabtei Corvey die durch Schenkungen und Erwerbungen zu umfangreichem Grundbesitz in der Gegend kam Diesen Besitz suchte sie durch Burgenbau Lichtenfels Reckenberg Grundung von Orten z B Furstenberg Sachsenberg und Klosterstiftung Schaaken zu sichern und auszubauen insbesondere gegenuber den Grafen von Waldeck Letztendlich unterlag sie jedoch in der Auseinandersetzung mit den Waldeckern und von ihrem ehemals betrachtlichen Lehensbesitz blieb schliesslich zu Beginn des 19 Jahrhunderts nur noch Reckenberg ubrig Die erste urkundliche Erwahnung der von der Abtei Corvey erbauten Wasserburg Reckenberg erfolgte 1350 und 1369 wurde sie Dietrich von Eppe zu Lehen gegeben dessen Familie seit 1214 in Eppe an der Strasse Korbach Medebach bekundet ist Er und seine Nachkommen die Reckenberg bis zum Aussterben der Familie im Jahre 1785 als Lehen hielten bauten die Anlage mehrfach aus 1671 liess Generalmajor Philipp Elmerhaus von Eppe die alte Wasserburg bis auf die beiden Rundturme abreissen und unter Verwendung der Kellergewolbe und der beiden Turme das heutige Schloss und die Meiereigebaude bauen Der letzte mannliche Spross des Hauses Florenz Anthon von Eppe starb 1785 ohne Erben und Reckenberg wurde als Lehen an Franz Dietrich von Ditfurth vergeben Die Turbulenzen der folgenden Jahrzehnte hatten erhebliche Auswirkungen auf Corvey und damit auch auf Reckenberg Zunachst wurde Corvey das 1779 exemte Territorialabtei geworden war im Jahre 1792 in ein Furstbistum umgewandelt Bereits elf Jahre spater 1803 wurde dieses im Zuge der Sakularisation aufgehoben Das geistliche Bistum Corvey blieb bis 1825 bestehen aber der Corveyer Territorialbesitz fiel an die Grafen von Nassau Dietz 1807 an das napoleonische Konigreich Westphalen und 1815 an Preussen Fur Reckenberg bedeutete das Ende des Furstbistums Corvey dass das Lehen im Jahre 1811 in Allodbesitz also frei verfugbares und vererbbares Eigentum des bisherigen Lehenshalters Franz Dietrich von Ditfurth umgewandelt wurde Sein Neffe der das Gut 1813 erbte verkaufte es 1815 an seinen Gutsverwalter Johann Georg Wagener Spater erbte es dessen Sohn Georg Wagener Danach wechselte der Besitzer wiederholt durch Verkauf 1861 kaufte Freiherr Ludwig von Elverfeld zu Canstein Schloss und Gut Reckenberg um es dann 1873 an Friedrich von Forcade de Biaix zu veraussern Das Gut hatte nach 1920 einen Umfang von 145 ha Nach dem Tode des letzten Forcade 1935 1 dem Sohn Major Fritz Quirin von Forcade de Biaix kaufte es der Essener Bergassessor Kratz 1953 wurde es von Josef und Elvire Karlheim aus Duisburg erworben von denen es 2003 durch Erbschaft an ihren Neffen Christian Heesen kam der das Gut als Biobetrieb mit der Haltung schottischer Hochlandrinder betrieb 2 3 Im Jahr 2016 erwarb der Unternehmer Dirk Meier Westhoff aus Rheda Wiedenbruck das Gut Reckenberg samt allen dazugehorigen land und forstwirtschaftlichen Flachen Anlage BearbeitenDie heutige Anlage besteht aus dem Herrenhaus mit zwei runden Eckturmen an der westlichen Fassade die beide Teil der ehemaligen Wasserburg waren sowie den dahinter liegenden Wirtschaftsgebauden einschliesslich Scheune und Verwalterhaus Das Herrenhaus ist ein langgestreckter Bruchsteinbau aus Grauwacken mit Zwerchgiebeln an der Westfassade und zweiarmiger Freitreppe Der linke nordliche Eckturm reicht bis zur Dachtraufe und hat daruber ein hohes pfannengedecktes achteckiges Spitzdach In seinem Erdgeschoss war einst die Burgkapelle Der andere Turm ist schlanker und ein Geschoss hoher und tragt einen Zinnenkranz Beide Turme haben schmale nachtraglich eingebrochene Fenster in den Turmwanden Der langgestreckte rechtwinklig zum Herrenhaus angelegte und auch aus Grauwacke erbaute Wirtschaftsbau ist an der Nordseite ebenfalls von runden dreigeschossigen Eckturmen flankiert die wohl aus dem 17 Jahrhundert stammen Der dritte Turm zeigt noch den Ansatz einer Wendeltreppe Das Haus des Verwalters ist aus Fachwerk und lehnt sich an die Umfassungsmauer an Ausserdem sind ein gemauerter Brunnen mit holzernem Satteldach und im Park vor dem Herrenhaus ein runder Brunnenturm aus Bruchstein erhalten Sonstiges BearbeitenDas Gut liegt am Rande der zweiten Etappe Oberorke Herzhausen des Kellerwaldsteiges 4 Literatur BearbeitenRudolf Knappe Mittelalterliche Burgen in Hessen 800 Burgen Burgruinen und Burgstatten 2 Auflage Wartberg Verlag Gudensberg Gleichen 1995 ISBN 3 86134 228 6 Rolf Muller Hrsg Schlosser Burgen alte Mauern Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei Wiesbaden 1990 ISBN 3 89214 017 0 S 236 Weblinks BearbeitenBurg Reckenberg Landkreis Waldeck Frankenberg Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 30 Juni 2014 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 26 Januar 2016 Erbbegrabnis der Familie von Forcade de BiaixEinzelnachweise Bearbeiten Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser 1940 B Briefadel Jg 32 Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Justus Perthes Gotha 1939 Weideprojekt Gut Reckenberg abgerufen am 29 November 2016 Schottische Hochlandrinder im idyllischen Orketal bei Gut Reckenberg abgerufen am 29 November 2016 Kellerwaldsteig Etappe 2 Oberorke Herzhausen abgerufen am 29 November 2016Burgen und Schlosser in Hessen im Landkreis Waldeck Frankenberg Burg Adorf Residenzschloss Arolsen Neues Schloss Arolsen Aulesburg Burg am Backofen Alte Burg Battenberg Neuburg Battenberg Schloss Bergheim Burg Braunsen Burg Bring Burg Brobeck Burg Buhlen Schloss Christiansburg Burg Deisfeld Ehrenburg Burg Eifa Schloss Eilhausen Burgruine Eisenberg Wasserburg Ellershausen Burg Esbeck Burg Eschenbeck Fetzgesburg Burg Freienhagen Schloss Friedrichstein Jagdschloss Friedrichsthal Burg Freundetrost Burg Furstenberg Burg Furstenstein Burg Gemunden Wohra Burggut Gemunden Wohra Junkernhof Gemunden Wohra Burg Geppenhagen Wasserschloss Gershausen Burg Goddelsheim Burgring Goddelsheim Grosses Haus Thalitter Burg Grimmenstein Burg Hartenstein Burg Hatzfeld Burg Helmighausen Burg Hessenstein Hockelsburg Haus Hohencampf Schloss Hohnscheid Wasserburg Horinghausen Ringwall Hunenkeller Hunselburg Wasserburg Huxhohl Itterburg Jagersburg Haus Kampf Kellerburg Keseburg Kleudelburg Burg Korbach Kugelsburg Schloss Landau Hof Lauterbach Wasserburg Lengefeld Burg Lichtenfels Burgstall Linne Schloss Louisenthal Rittergut Malberg Burgstall Mederike Burg Meineringhausen Burg Mengeringhausen Muckenburg Neu Jagersdorf Burg Nieder Waroldern Burg Nordenbeck Burg Nuhn Obere Burg Burg Ober Ense Burgstall Panzenberg Schloss Reckenberg Burg Reckeringhausen Altere Burg Rhena Wasserburg Rhena Lusthaus Rhoden Schloss Rhoden Burg Rosenthal Haus Sand Burgruine Schiffelbach Schwalenburg Burg Sehlen Donisse Wasserburg Selbach Steffenburg Steuerburg Burg Twiste Schloss Vohl Schloss Waldeck Wetterburg Burg Wolkersdorf Jagdschloss Wolkersdorf Mit markierte Objekte haben keinen eigenen Artikel 51 1554 8 8317055555556 Koordinaten 51 9 19 4 N 8 49 54 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Reckenberg amp oldid 238583011