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Das Berg und Lusthaus Hoflossnitz in Radebeul Oberlossnitz ist das Hauptgebaude des ehemals kurfurstlich beziehungsweise koniglich sachsischen heute stadtischen Weinguts Hoflossnitz Das Weingut befindet sich auf dem ehemaligen Landsitz der Wettiner in der Landschaft Lossnitz und war fast 500 Jahre das Zentrum des hofischen sachsischen Weinbergsbesitzes Das seit dem Historismus auch romantisierend Schloss Hoflossnitz genannte Weinbergsschlosschen war das Herrenhaus des sachsischen Herrschers wenn er auf dem hofischen Weingut Hoflossnitz weilte errichtet 1648 bis 1650 als erstes bedeutendes Bauschaffen gleich nach dem Dreissigjahrigen Krieg Kurfurst Johann Georg I liess es aussen schlicht halten wahrend sich drinnen ganz andere Pracht versteckt Tropische Pfauen schreiend rote Kakadus brasilianische Papageien schmucken den Festsaal an der Decke achtzig Tafelbilder sind es insgesamt farbenfroh und naturgetreu bis hin zur letzten Schwanzspitze 1 Das Berg und Lusthaus mit der Grauen Presse davorDas Berg und Lusthaus ist heute das Hauptgebaude des Sachsischen Weinbaumuseums Hoflossnitz Im Erdgeschoss wird die Geschichte des sachsischen Weinbaus prasentiert wahrend das Obergeschoss mit dem Festsaal und den beiden Wohn und Schlafzimmern des Kurfursten und der Kurfurstin als eines der bemerkenswertesten Beispiele der Dekorationsweise des 17 Jahrhunderts 2 gilt Die Hoflossnitz Gesamtanlage vom Bismarckturm aus Das Berg und Lusthaus liegt links auf halber Bildhohe Die Hoflossnitz mit Berg und Lusthaus Presshaus Kavalierhaus und Weinpresse steht als denkmalpflegerische Sachgesamtheit Ensembleschutz unter Denkmalschutz 3 Die gesamte Frei und Grunflache einschliesslich der umgebenden Weinbergslandschaft mit dem Weinberg Goldener Wagen gilt als Werk der Landschafts und Gartengestaltung innerhalb des Denkmalschutzgebiets Historische Weinberglandschaft Radebeul 4 Zur Hoflossnitz gehoren auch das unterhalb und rechts des Aufgangs beziehungsweise der Toranlage gelegene Winzerhaus mit angebautem Backhaus sowie der ehemalige Holzhof links zum Grund hin ebenfalls mit einem Winzerhaus Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Aussenstilisierung als Weinbergshaus 1 2 Innenausgestaltung im reprasentativen Manierismus beziehungsweise Fruhbarock 1 2 1 Erdgeschoss 1 2 1 1 Aufteilung und Raumfunktionen 1 2 1 2 Restaurierungsfortschritt 1 2 2 Obergeschoss 1 2 2 1 Anordnung und Ausgestaltung 1 2 2 2 Festsaal 1 2 2 2 1 Tugenden 1 2 2 2 2 Verlorene Herrscherportrats 1 2 2 2 3 Embleme 1 2 2 2 4 Vogelbilder 1 2 2 3 Wohnraum des Kurfursten 1 2 2 3 1 Jagdgottin mit Nymphen und Leibhunden 1 2 2 3 2 Kurfurstliche Wildstrecke 1 2 2 4 Schlafraum des Kurfursten 1 2 2 4 1 Najaden und Putti 1 2 2 4 2 Fische 1 2 2 5 Wohnraum der Kurfurstin 1 2 2 5 1 Freie Kunste 1 2 2 5 2 Sibyllen 1 2 2 5 3 Putten mit Blumen und Wolken 1 2 2 6 Schlafraum der Kurfurstin 1 2 2 6 1 Amazonen 1 2 2 6 2 Putten mit Blumen und Wolken 2 Denkmaleigenschaft 3 Sachsisches Weinbaumuseum 4 Geschichte des Berg und Lusthauses 4 1 Entstehung als Lustschlosschen des Kurfursten 4 2 Verkauf an Privat historistischer Umbau 4 3 Sicherung der Substanz und Ruckbau Bilder Instandsetzung Lokales Denkmalschutzgesetz 4 4 Heimatmuseum 4 5 Herauslosung aus dem Weingut Verbleib als stadtisches Museum 4 6 Wiedervereinigung mit dem wieder stadtischen Weingut Sachsisches Weinbaumuseum 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Lageplan der Hoflossnitz Gebaude aus Gurlitt 1904 mit sudlichem Zugang auf dem Gutshof re unten das Berg und Lusthaus Hauptartikel Kulturdenkmal im Artikel Hoflossnitz Die Weingutanlage Hoflossnitz wird in der Radebeuler Denkmalliste unter der Adresse Knohllweg 37 als Hoflossnitz Stiftung Weingutmuseum Hoflossnitz Berg und Lusthaus mit Kavaliershaus ehemaligem Presshaus Wirtschaftsgebauden Weinpresse Toranlagen Treppen unter anderem Spitzhaustreppe mit Muschelpavillon Reiterstein und angrenzenden Weinbergen aufgefuhrt 3 In der Radebeuler Denkmaltopografie 4 wird auf der zugehorigen Denkmalkartierung von Radebeul im Massstab 1 5 000 das Kulturdenkmal Hoflossnitz als Sachgesamtheit dargestellt die komplett auch ein Werk der Landschafts und Gartengestaltung ist Die denkmalgeschutzte Weinbergslandschaft liegt innerhalb des Denkmalschutzgebiets Historische Weinberglandschaft Radebeul Das eigentliche Gutshofensemble steht als etwa querrechteckige Gebaudegruppe auf der oberen Heidesandterrasse unterhalb des Steilanstiegs des Elbhangs eines Teils der Lausitzer Verwerfung der zur Hochflache der Lausitzer Platte fuhrt Westlich liegt der Auslaufer des Lossnitzgrunds und weiter im Osten geht die Terrasse in die Junge Heide uber Aus sudlicher Richtung fuhrt etwa mittig der Treppenaufgang zum Gutshof Rechts im sudostlichen Eck steht das Berg und Lusthaus westlich liegt die Kastanienterrasse mit grossen Rosskastanienbaumen an die sich das Sudwesteck bildend die Winzerstube und uber Eck das Wohnhaus anschliesst Auf der Nordseite steht links das Presshaus zwischen ihm und dem Wohnhaus geht es auf der nordwestlichen Ecke auf einem Fussweg zur Hoflossnitzstrasse Rechts steht das Kavalierhaus rechts daneben geht es zum unteren Teil der Spitzhaustreppe die nach Norden hin aus dem Gutshof herausfuhrt Die Ostseite des Hofs bildet ein machtiges Eingangstor auf das der Knohllweg zwischen Weingarten fuhrt Der Innenhof ist vor den Gebauden auf mehreren Laufwegen ebenso wie die Kastanienterrasse mit einer wassergebundenen Decke befestigt Dazwischen befinden sich grossere Rasenflachen die etwas erhoht eingefasst sind Vor der linken Seite des Berg und Lusthauses steht eine Zwei Spindel Weinpresse unter einer Einhausung von 1952 Es handelt sich um die Graue Presse aus dem Weingut im nordlich benachbarten Wahnsdorf Das Berg und Lusthaus ist wie die anderen Gutsgebaude als Teil des Ensembles und auch als Einzeldenkmal ausgewiesen 3 Aussenstilisierung als Weinbergshaus Bearbeiten nbsp Berg und Lusthaus mit dem charakteristischen Wendelstein dort der Eingang ins InnereDas Berg und Lusthaus oft auch romantisierend Schloss Hoflossnitz genannt ist das Hauptgebaude der kurfurstlich beziehungsweise koniglich sachsischen Weingutsanlage Hoflossnitz Als nicht hauptsachlich zu staatstragenden Reprasentationszwecken geschaffenes sondern als Sommersitz des Weinbergsbesitzers dienendes herrschaftliches Lustschlosschen auf einem Landgut entspricht es eher dem Typus des Herrenhauses Solche wurden zu jener Zeit viele in der Region von herrschaftlichen meist Dresdner Weingutsbesitzern gebaut angefangen bei dem wohl altesten dem Bennoschlosschen im Stil der Renaissance uber eher schlichte wie das Kynast bis hin zu ausserlich reprasentativen wie das Haus Sorgenfrei im Dresdner Zopfstil Das zweigeschossige Haupthaus des Hofweinguts entspricht in seiner ausseren Stilisierung mit einem unten verputzten massiven Erdgeschoss einem Obergeschoss in Fachwerk und dem hohen Walmdach der in der Lossnitz ublichen Bauweise vieler der dortigen Weinbergs oder Winzerhauser Im Gegensatz zu den meisten von ihnen steht es jedoch nicht auf dem tonnengewolbten Weinkeller sondern auf ebener Erde Der Bau ist 20 8 Meter breit und 10 5 Meter tief Das Fachwerk besteht aus Fuss und Kopfstreben Die Hauptansichten haben je vier symmetrische Fensterachsen die Nebenansichten jeweils zwei Die Fenster bis auf jene neben dem Treppenturm sind als Zwillingsfenster ausgefuhrt Die Erdgeschossfenster sind von profilierten Sandsteingewanden eingefasst Im ziegelgedeckten Dach befinden sich auf beiden Langseiten je eine untere Reihe von vier Walmgauben und eine obere Reihe von zwei Fledermausgauben Kurz vor den Firstenden ragen zwei Schornsteine aus der Dachhaut Im Gegensatz zu den sonstigen Lossnitz Herrenhausern kennzeichnet der auf der Bergseite vor den Baukorper vorgesetzte achteckige Treppenturm das Berg und Lusthaus Dieser Wendelstein ist verputzt er wird auf der Nord und auf der Ostseite durch im Winkel der Treppensteigung verzerrte Fenster belichtet Auf der Westseite befindet sich die Eingangstur uber dieser das teilweise vergoldete kursachsische Wappen uber der Datierung 1650 Der Turmschaft reicht bis zur halben Hohe des Walmdachs dann folgt eine kupferbelegte geschweifte Haube Darauf sitzt eine vergoldete Kugel und daruber eine vergoldete Wetterfahne mit dem sachsischen Kurwappen und der Datierung 1677 Weinbergs und Herrenhauser der Lossnitz zum Vergleich nbsp Haus Breitig nbsp Haus Lorenz nbsp Haus Schmieder nbsp Herrenhaus Kynast nbsp LindenhofInnenausgestaltung im reprasentativen Manierismus beziehungsweise Fruhbarock Bearbeiten Erdgeschoss Bearbeiten nbsp Tafelstube 1987 Aufteilung und Raumfunktionen Bearbeiten Das Erdgeschoss mit der Dokumentation des Weinbaus wird vom Treppenturm aus betreten Der dem Festsaal im Obergeschoss entsprechende Raum wird durch eine Querwand vor der Gebaudemitte geteilt so dass sich ein schmaler querliegender Flur ergibt der rechts in die Marschallstube und links in das Tafelzimmer fuhrt An der dem Eingang gegenuberliegenden Querwand ist in einem Schaukasten eine kolorierte Ausgabe von Moritz Retzschs Winzerzug von 1840 ausgestellt Das Tafelzimmer oder auch die Tafelstube auf der Ostseite links von Eingang erstreckt sich uber die gesamte Tiefe des Gebaudes und wird von zwei Kreuzgraten uberspannt Eine hinter der Gebaudemitte liegende Querwand teilt das Pendant zur Tafelstube auf der Westseite des Gebaudes sodass sich ein etwas grosserer die Marschallstube und ein etwas kleinerer Raum ergeben Der Platz auf der Sudseite hinter der Querwand des Flurs ist ebenfalls durch eine Wand zweigeteilt Auf der ostlichen Seite liegt der Zehrgarten im Anschluss an die Tafelstube westlich daneben die Kuche Diese wird ausserhalb der Mitte durch eine Saule gestutzt Alle Raume sind mit Turen verbunden sodass der Besucher im Kreis durch das Erdgeschoss gehen kann Die Kuche mit den beiden angrenzenden Raumen wurden im ersten Inventar von 1659 als Kuchengewolbe bezeichnet 5 Auch die Decken der anderen Raume weisen Kreuzgratgewolbe auf Die Boden sind mit Sandsteinplatten belegt Alle Erdgeschossraume mit Ausnahme der Kuche waren mit Rebenmotiven bemalt Im Tafelzimmer wurde der hofischen Tafelgesellschaft aufgetragen Das hofische Tafelgeschirr wurde ebenfalls im Erdgeschoss des Berg und Lusthauses verwahrt Den Marschallen des Hofes war es vorbehalten in einem separaten Raum zu speisen Restaurierungsfortschritt Bearbeiten Im Dezember 2013 wurden die beiden frisch restaurierten Reprasentationsraume des Erdgeschosses die grossere Tafelstube im Osten links vom Eingang und die Marschallstube auf der Westseite der Offentlichkeit prasentiert Nach der Auswertung der Berichte uber die Restaurierungen in den 1980er Jahren und minimal invasiven Untersuchungen der Wandflachen wurden diese mit historischen Quellen verglichen und die Ergebnisse einem Kolloquium deutscher Denkmalpfleger und Restauratoren vorgelegt Dieses erarbeitete die Empfehlungen zur jungsten Fassung der Wandflachen Turen und Fenster 6 Obergeschoss Bearbeiten nbsp Grundriss des Obergeschosses bei Gurlitt 1904 Norden ist unten Es fehlen im Bild die Turen vom Festsaal zu den Schlafraumen Im Obergeschoss befinden sich die kurfurstlichen Wohn und Reprasentationsraume Die Gemacher gelten als eines der wenigen Beispiele unversehrt erhaltener Innenarchitektur des 17 Jahrhunderts in Sachsen an der stilistischen Grenze zwischen spatem Manierismus und fruhem Barock Sie stammen einschliesslich der Kamine und der Kachelofen aus der Zeit Johann Georgs II Wahrend die bemalte Tafelung Boiserie nahezu vollstandig erhalten ist wurde das Mobiliar Ende des 19 Jahrhunderts versteigert Im Jahr 2013 wurden die Fussbodendielen der vier Furstengemacher hinter dem Festsaal restauriert das Dachtragwerk mit der Dachdeckung und die Fenster aufgearbeitet 7 Anordnung und Ausgestaltung Bearbeiten nbsp Saal und Nebengelasse 1910 nbsp nbsp Blick zum nordlichen Treppenhauseingang links Nordwest Ecke rechts Nordost Ecke Jeweils am Kamin links Tur zum Schlafraum des Kurfursten und rechts zu dem der Kurfurstin nbsp nbsp Blick zum sudlichen Prunkplatz links Sudost Ecke rechts Sudwest Ecke Jeweils am Kamin links Tur zum Wohnraum der Kurfurstin und rechts zu dem des Kurfursten Vom Treppenhaus aus betritt der Besucher den mittig gelegenen gut acht mal acht Meter grossen Festsaal Er wird auf der Sudseite von zwei Doppelfenstern belichtet auf der Nordseite befindet sich auf jeder Seite des Treppenturms ein Einzelfenster in der Mitte vor beiden Seitenwanden jeweils ein Kamin Auf beiden Seiten der Kamine fuhrt eine in der Bemalung verborgene Tur in die dahinterliegenden Raume Auf der Westseite liegen das Wohn und das Schlafzimmer des Kurfursten Gemach und Schlafkammer auf der linken Seite vom Treppenturm aus also im Osten spiegelbildlich der von je zwei Doppelfenstern belichtete Wohn und der Schlafraum der Kurfurstin Beide Zimmerfluchten haben an den Schornstein angeschlossene Kachelofen hinter den Kaminen und eine Abseite Der Boden des Festsaals ist mit Sandsteinplatten belegt die vier seitlichen Raume weisen Holzdielen auf Die bemalten holzernen Rahmen und Fullungen der Wand und Deckenverkleidungen sind noch erhalten Die Wandverkleidungen sind bis auf etwa zwei Drittel der Wandhohe durch Pilaster und Saulen auf Postamenten gegliedert Uber einem Gesims folgen bis zur Decke Fullungen Die Paneele aus Nadelholz wurden vor Ort bemalt Die verwendeten Farben sind Kalkkaseinbindungen in Tempera mit Olansatzen Die Raume haben Decken mit sichtbaren kunstlerisch verzierten Balken dazwischen sind vertieft Einschubbretter mit auf Leinwand gemalten und auf Rahmen aufgezogenen Bildern angebracht Die bildliche Ausgestaltung stammt uberwiegend von den beiden Hofmalern Christian Schiebling 1603 1663 und Centurio Wiebel 1616 1684 die wohl bei den Emblemen durch Gesellen oder Schuler unterstutzt wurden 5 Die 1912 13 teilweise ubermalten Wandpaneele wurden seit 1978 durch Entfernung der Ubermalung und des vergilbten Firnis erneut restauriert 5 Festsaal Bearbeiten nbsp Eingangsportal im Festsaal mit dem Allianzwappen dahinter der WendelsteinDie Pilaster des Festsaals sind nach Vitruvs Saulenordnung als Dorische Ordnung ausgefuhrt um im Zusammenhang mit den nachstehend beschriebenen Bildnissen die von Architekturtheoretikern der Renaissance z B Sebastiano Serlio betonten Prinzipien von Starke und Heldenhaftigkeit zum Ausdruck zu bringen 5 Die gleichartig gestalteten Saulen am Eingangsportal werden bei Dehio 1996 jedoch als Toskanische Ordnung bezeichnet da sie eine Basis haben 8 was auch auf die Pilaster zutrifft Beide Saulen und Pilaster sind jedoch auch kanneliert was eigentlich der Toskanischen Ordnung widerspricht Das von den genannten Saulen flankierte Eingangsportal ist mit einem Gesprenge gekront darin befindet sich das kurfurstlich sachsische Allianzwappen Tugenden Bearbeiten Die Wandvertafelungen zeigen sechzehn fast lebensgrosse junge barock bewegte Frauenfigur en als Allegorien der Tugenden zumeist gekleidet in antikisierende Gewander Jedes Paneel sitzt zwischen den Pilastern der unteren Wand jeweils vier je Wand In einer gemalten Rundbogennische liegt unten eine raumlich nach hinten verzerrte Sockelplatte auf der die Figur steht Auf dem Scheitel des Rundbogens steht jeweils in Grossbuchstaben der lateinische Name in Klammern die deutsche Ubersetzung 5 Jeweils von links nach rechts zeigt die Nordwand mit dem Eingang Benevolentia Wohlwollen Vigilantia Wachsamkeit Fortitudo Starke Tapferkeit und Mansuetudo Wohlwollen die rechts davon gelegene Ostwand enthalt Heroitas Heldenmut Temperantia Massigkeit Pietas Frommigkeit und Magnanimitas Hochherzigkeit auf der Sudwand sind Iustitia Gerechtigkeit Sapientia Weisheit Dignitas Wurde und Intellectus Verstand zu sehen und auf der Westwand Animositas Tapferkeit Constantia Bestandigkeit Gelassenheit Artium Cognitio Kenntnis der Kunste und Prudentia Klugheit nbsp Die Sudwand des Festsaals Mitte rechts die Dignitas links daneben Sapientia Die vier Embleme uber den Fenstern von links Der Hochste Vogel in der Luft Der groste Fisch in Meer Der behertzte Vogel in Fewer Der Meister aller Thiere Sie konnen als die vier Elemente interpretiert werden Neben den vier Kardinaltugenden sind weitere Tugenden vorhanden die als Herrschertugenden interpretiert werden die drei Christlichen Tugenden dagegen fehlen Dignitas und Heroitas tragen sogar Herrscherornate Die Dignitas befindet sich genau gegenuber der Eingangstur neben der Sapientia In der rechten Hand halt sie ein Szepter in der Linken eine goldene edelsteingeschmuckte Mitrakrone als Symbol des Kaisers 5 Sie tragt ein goldenes Obergewand einen Umhang mit rotem Futter und auf dem Kopf eine Laubkrone Die Heroitas ist in einem Herrscherornat mit orientalischer Kopfbedeckung dargestellt Die Fortitudo mit Lorbeerkranz und imperatorischem Feldherrnpanzer und die Constantia die sich auf eine antike Feldherrnbuste stutzt vervollstandigen die Bezuge auf Herrscher Personifikationen von denen sich die sachsischen Furstentugenden ableiten sollen Verlorene Herrscherportrats Bearbeiten Vor einer Reihe von weiss gestrichenen Paneelen mit einer angedeuteten Umrahmung hingen uber den Tugenddarstellungen funfzehn Portrats von Herrschern In der Mitte der Sudwand dem Eingangsportal gegenuber von Kaiser Ferdinand III und seiner Gemahlin Eleonora vor der Westwand zu den Kurfurstenraumen hin von Kaiser Leopold I Kaiser Ferdinand II und den sachsischen Kurfursten Johann Georg I und Johann Georg II des brandenburgischen Kurfursten Friedrich Wilhelm und des Kurfursten Carl Ludwig zu Pfalz Heidelberg Gegenuber an der Ostwand befanden sich auf der linken Seite Portrats der drei geistlichen Kurfursten Johann Philipp von Schonborn Erzbischof von Mainz Maximilian Heinrich von Bayern Erzbischof von Koln und Karl Kaspar von der Leyen Erzbischof von Trier Uber dem Eck vor der Nordwand hing das Bild von Kurfurst Ferdinand Maria von Bayern und auf der rechten Seite der Ostwand waren die drei Bruder von Johann Georg II die Herzoge Moritz von Sachsen Zeitz Christian von Sachsen Merseburg und August von Sachsen Weissenfels abgebildet In einer inhaltlichen Parallele zu den Neun Guten Helden fuhrten die gezeigten Tugenden zum Bild des guten Fursten Diese Form des Reichs und Tugendspiegels war ein typisches Ausstattungsmerkmal der Herrschersale des 16 und 17 Jahrhunderts sie fuhrten die Idee des schriftgebundenen Furstenspiegels weiter Die Furstengemalde wurden zusammen mit einigen wenigen Ausstattungsmobiliaren vor der Versteigerung 1889 dem Finanzministerium ubergeben Ihr Verbleib ist nicht bekannt 5 Embleme Bearbeiten nbsp Deckendetail Bemalte und verzierte Balkendecke mit den Vogel BildernAuf den bisher noch nicht beschriebenen Wandfeldern befinden sich 32 emblematische Darstellungen Sinnbilder Diese humanistische Kunstform ursprunglich aus der Renaissance setzt sich aus jeweils drei Teilen zusammen der Uberschrift Motto Lemma dem Bild Pictura Icon und dem Erklarungstext Subscriptio Epigramm In der Bildenden Kunst verkurzt sich die Darstellung auf das Bild dem ein kurzes Motto beigegeben wird Die Bedeutung des Emblems wird in der Regel jedoch nur durch das Epigramm deutlich Teilweise wurden Embleme aus Vorlagenbuchern entnommen die den Kunstlern jener Zeit bekannt waren beispielsweise aus Schoonhovens Emblemata Partim Moralia partim etiam Civilia 9 Die Sinnbilder in der Hoflossnitz bestehen aus einem Bild und einem erlauternden Kurztext in Frakturschrift im unteren Bildbereich oder auf dem Rahmen bis auf zwei Ausnahmen in Deutsch Sieben der 32 Embleme der Hoflossnitz stammen unmittelbar von Schoonhoven fur die anderen konnte bisher keine Vorlage ermittelt werden 5 Es gibt allerdings emblematische Darstellungen mit ahnlichem Inhalt wie der wachsame nicht schlafende Lowe der brennende Altar der Adler als Herrschaftssymbol oder der Phonix als Auferstehungssymbolik Dem Wein beziehungsweise dem Weinbau sind nur zwei Embleme gewidmet Moralisierende Inhalte insbesondere bezogen auf gute Regentschaft oder auf Gottesfurcht bilden eine grosse Gruppe daneben gibt es zahlreiche Sinnbilder mit dem Thema des Heiligen Romischen Reiches und mit Bezug auf die sachsische Regentschaft Die jeweils zwei Embleme auf den Turen zu den Gemachern des Kurfursten und der Kurfurstin beziehen sich speziell auf die Herrscher vor den jeweiligen Wohnzimmern sind es wohl sogar personliche Impresen des Herrscherpaars 5 Vogelbilder Bearbeiten Hauptartikel Liste der Vogelgemalde von Albert Eckhout in der Hoflossnitz Die Decke des Festsaals ist mit 80 Bildern exotischer meist brasilianischer Vogel des niederlandischen Malers Albert Eckhout ca 1607 in Groningen 1665 oder 1666 ebenda geschmuckt Eckhout hatte die Skizzen zu den Bildern von der Brasilienexpedition 1637 bis 1644 unter Johann Moritz von Nassau Siegen mitgebracht Die Vogeldarstellungen sind von besonderem naturhistorischen Belang 4 Wohnraum des Kurfursten Bearbeiten nbsp Blick ins KurfurstenzimmerIm Wohnraum steht in der Ecke hinter der sich im angrenzenden Festsaal der Kamin befindet ein mit Reliefs verzierter und reich gegliederter Kachelofen Die Pilaster zwischen den Wandpaneelen sind in den beiden Raumen des Kurfursten und der Kurfurstin nicht von dorischer Ordnung sondern es wurde die Gestalt der zu jener Zeit modernen Terme mit sich nach unten verjungendem Schaft gewahlt Verziert sind die Paneelteilungen mit sparsamer Juwelenornamentik Jagdgottin mit Nymphen und Leibhunden Bearbeiten Die Wand des kurfurstlichen Wohnraums ist mit mythologischen weiblichen Gestalten in Rundbogennischen verziert die bis auf zwei im Bildvordergrund Jagdhunde mit sich fuhren Namentlich genannt ist die Jagdgottin Diana auf einem kleinen Namensschild Ihre Nymphen sind ohne Namen Die Hunde die sehr sorgfaltig ausgearbeitet und individuell dargestellt sind tragen unterschiedliche Halsbander zum Teil mit den Initialen I G H Z S die auf Johann Georg I hinweisen Johann Georg Herzog Zu Sachsen Herz vermutet dass es sich um die moglichst genaue Darstellung kurfurstlicher Leibhunde handelt 5 Kurfurstliche Wildstrecke Bearbeiten An der Decke befinden sich 24 Wildmotive von Tieren die den Inschriften nach der Kurfurst selbst erlegt hat oder die in seiner Regierungszeit erlegt wurden Es handelt sich um Darstellungen von Baren Dachsen Eichhornchen Fuchsen Hasen Hirschen Luchsen und Wildschweinen Einige der Inschriften geben Grosse und Gewicht der Tiere an sowie den Ort und das Datum der Jagd Schlafraum des Kurfursten Bearbeiten Najaden und Putti Bearbeiten Die Wande des Schlafgemachs sind mit Najaden geschmuckt die teilweise von Algen umkranzt sind An der Decke befinden sich Putti die oft im Zusammenhang mit Wasser von Schilf begleitet sind Beide Figurentypen spielen oder ringen mit Krebsen Fischen und anderen Tieren Fische Bearbeiten Die im Schlafraum des Kurfursten meist im Zusammenhang mit Najaden oder Putten dargestellten Fische wurden wohl von einem zoologischen Laien gemalt Nicht nur gewisse kunstlerische Freiheiten sondern auch ungenaue Vorstellungen uber das naturliche Leben der jeweiligen Fischarten fallen auf Wahrend manche der Details sehr genau dargestellt sind fallt dem Kenner auf dass insbesondere typische Farbmerkmale der lebenden Fische fehlen und die Farbgestaltung eher der eines bereits langere Zeit verwahrten Exemplars entspricht 5 Bei den abgebildeten Fischen handelt es sich um Zander Flunder Meerneunauge Lachs Aal Wels Bach oder Meerforelle Hecht Plotze Brachse und Karpfen Wohnraum der Kurfurstin Bearbeiten nbsp Kachelofen im Gemach der Kurfurstin nbsp Europaische Sibylle im Raum der KurfurstinIm Wohnraum steht in der Ecke hinter der sich der Kamin im Festsaal befindet ein mit Reliefs verzierter und reich gegliederter Kachelofen Die Pilaster zwischen den Wandpaneelen sind sowohl in den beiden Raumen des Kurfursten wie auch denen der Kurfurstin nicht von Dorischer Ordnung sondern es wurde die Gestalt der zu jener Zeit modernen Terme mit sich nach unten verjungendem Schaft gewahlt Verziert sind diese Paneelteilungen durch sparsame Juwelenornamentik Freie Kunste Bearbeiten Im Wohnraum der Kurfurstin sind in den Rundbogennischen auf den illusionistisch dreidimensional gemalten Sockelplatten die Sieben Freien Kunste als Putten dargestellt die am Scheitelbogen der Nische bezeichnet sind Trivium und Quadrivium sind gemischt uber die Wande verteilt An der Ostwand beiderseits der Fenster Aritmethica mit Zahlentafel und Geometria mit Zirkel und Papier Sudwand beiderseits der Fenster Astronomia mit Messfernrohr und Armillarsphare und Rhetorica mit erhobenen Handen an der Westwand Dialectica mit Buch und Musica mit Posaune an der Nordwand Gramatica mit einem Schriftstreifen und lateinischem Alphabet in den Handen durch eine achte Kunst aus den Artes mechanicae erganzt die Pictura mit Palette und Pinsel 5 Auf der Nordwand befindet sich neben dem Ofen ein neunter unbenannter Putto mit nicht identifizierbaren Merkmalen der in seiner kunstlerischen Gestaltung stark gegen die anderen abfallt Moglicherweise handelt es sich dabei um eine nachtragliche Wandfullung nach der Ofenumsetzung nach 1660 durch einen der Nebenkunstler Sibyllen Bearbeiten Im oberen Bereich der Wand uber dem Gebalk befinden sich die zwolf Sibyllen also Varros zehn sowie die im Mittelalter geschaffenen weiteren zwei die Agrippinische Sibylle und die Europaische Sibylle Die Sibyllen sind als Busten in Grisaillemalerei dargestellt sie sitzen auf braunlichen Sockeln die sich auf einer zweidimensionalen Plinthe abstutzen Diese ubernimmt die Funktion eines Namensschildes fur die auf Franzosisch bezeichneten Sibyllen was einen Hinweis auf die Herkunft der verwendeten Vorlage geben konnte Die Haare der als junge Frauen dargestellten Weissagerinnen sind von weissen Tuchern bedeckt die sehr unterschiedlich drapiert sind Lediglich die Persische Sibylle in der rechten Ecke der Nordwand wird traditionsgemass als alte Frau dargestellt Sie ist uber der achten Kunst Pictura platziert die nicht zu den Freien Kunsten gehort In der gleichen Reihenfolge wie die Freien Kunste verteilen sich die Sibyllen wie folgt an der Ostwand Sibyl Cimaine Sibyl Samienne Sibyl Helespontiqve und Sibyl Tiburtine an der Westwand Sibyl Cymeriene Sibyl Delphiqve Sibyl Agrippine und Sibyl Lubiqve an der Nordwand Sibyl Eristree Sibyl Europeane Sibyl Phrigiene und Sibyl Persiqve Die Sibyllen sind wohl auch als Anspielung auf die Vornamen der Herrscherinnen anzusehen da die zweite Gemahlin die Tochter von Johann Georg I und auch die Gemahlin von Johann Georg II den Namen Sibylle trugen 5 Putten mit Blumen und Wolken Bearbeiten An der Kassettendecke von Wohn und Schlafraum befinden sich 24 beziehungsweise 16 Kassetten mit Putten zwischen Wolken und mit Blumen bei denen es sich um die Modeblumen jener Zeit vorwiegend Tulpen aber auch Lilien Rosen Nelken Narzissen sowie um eine Kaiserkrone handelt so wie sie in vielen zeitgenossischen Florilegien als Vorlage dargestellt wurden Eine der Putten umarmt einen Pfau statt eine Blume zu halten Im Wohnraum der Kurfurstin enthalten achtzehn der Kassetten Bilder der prestigetrachtigsten Blume jener Zeit der Tulpe Daneben sind viermal Rosen zweimal Lilien zweimal Nelken dazu Ackergauchheil Tazetten Goldstern Milchstern Scilla Glockenblume Winde Milchstern oder Narzisse und die Kaiserkrone dargestellt 5 Schlafraum der Kurfurstin Bearbeiten Amazonen Bearbeiten Elf Busten mit Grisaillemalerei auf braunlichen Sockeln an der Wand des Schlafraums der Kurfurstin stellen einer Inschrift nach Amazonen dar Die Kopfe der wie die Sibyllen als junge Frauen dargestellten Kriegerinnen tragen meist Helme Die Amazonen wurden zu jener Zeit wie die Sibyllen zu den Heroinen gezahlt den so genannten Femmes fortes Diese waren in der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts Standardmotive in Literatur und Kunst In zahlreichen Buchern war das starke weibliche Geschlecht zum Lobe einer herausragenden Barockfurstin beschrieben und dargestellt Das Thema des Furstinnenlobes bildet damit eine Analogie zur Ikonografie des Festsaals dem Bild des guten Fursten Putten mit Blumen und Wolken Bearbeiten An der Kassettendecke von Wohn und Schlafraum befinden sich 24 beziehungsweise 16 Kassetten mit Putten zwischen Wolken und mit Blumen bei denen es sich um die Modeblumen jener Zeit vorwiegend Tulpen aber auch Lilien Rosen Nelken Narzissen sowie um eine Kaiserkrone handelt so wie sie in vielen zeitgenossischen Florilegien als Vorlage dargestellt wurden Eine der Putten umarmt einen Pfau statt eine Blume zu halten Im Schlafraum der Kurfurstin enthalten sechs der Kassetten Bilder der prestigetrachtigsten Blume jener Zeit der Tulpe Daneben sind dreimal Rosen zweimal Sonnenblumen dazu Physalis Maiglockchen Narzisse Winde ein Kirschzweig und eine nicht bestimmbare Blume dargestellt 5 Denkmaleigenschaft BearbeitenBereits in der sachsischen Grossinventarisation des Kunsthistorikers Cornelius Gurlitt von 1904 Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen wird die Hoflossnitz aufgelistet Als eines von 32 Kunst und Baudenkmalen in funf Lossnitzorten werden die Lage sowie das Berg und Lusthaus die Wirtschaftsgebaude die Spitzhaustreppe und am oberen Ende der muschelartige Bau auf drei Buchseiten beschrieben Zusatzlich wird das Berg und Lusthaus detailliert auf weiteren zehn Seiten vorgestellt insbesondere der Festsaal mit seinen Nebenraumen den Gurlitt zusammenfassend wie folgt beschreibt eines der bemerkenswertesten Beispiele der Dekorationsweise des 17 Jahrhunderts Hinzu kommen Bilder und Zeichnungen 10 Das Spitzhaus bekam ein eigenes Kapitel mit eineinhalb Seiten und funf Zeichnungen Auch im Kurzinventar von Georg Dehio aus dem Folgejahr 1905 Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler werden das Haupthaus der Hoflossnitz und das Spitzhaus als zwei von neun Kunstdenkmalern aufgelistet Zur Hoflossnitz befindet sich im ersten Dehio Handbuch wie auch in den folgenden Ausgaben bis 1943 die folgende Beschreibung Wohnhaus um 1653 Das in seiner alten Einrichtung erhaltene Obergeschoss bmkw bemerkenswert Beispiel der Dekorationsweise des 17 Jh 11 Im darauffolgenden Dehio von 1965 wurde die Hoflossnitz bereits mit zwolf Zeilen dargestellt im Gegensatz zu den zwei Zeilen im Jahr 1905 Insbesondere auf die Innenausstattung wurde wesentlich detaillierter eingegangen Im Dehio von 1996 sind zwei Seiten samt einem Lageplan der Anlage gewidmet Allein fur das Berg und Lusthaus mit seiner Innenausstattung steht eine dreiviertel Seite zur Verfugung Der Abschnitt zur Hoflossnitz ist mit einem Sternchen als eines der Kunstdenkmaler von besonderem Rang oder exemplarischer Bedeutung ausgezeichnet was innerhalb Radebeuls nur noch fur Wackerbarths Ruhe vergeben wurde 12 Ebenso wie Dehio beschrieb auch der Historiker Hans Beschorner das in der Offentlichkeit wenig bekannte Gebaude Nach einem Aufsatz in den Dresdner Geschichtsblattern im Vorjahr schrieb er 1905 in der wissenschaftlichen Beilage der Leipziger Zeitung Schon lange steht nun das Hoflossnitzer Herrenhaus leer Was wird sein kunftiges Schicksal sein Wird es vom Erdboden verschwinden Oder wird es einen kunstsinnigen Eigentumer finden der liebevoll seine Hand uber all die Herrlichkeiten aus langst vergangenen Tagen breitet 13 Im Jahr 1912 ubernahm der Hoflossnitz Verein den Kern der Hoflossnitz den er in den folgenden drei Jahren sicherte und das laut Satzung kunstgeschichtlich uberaus wertvolle namentlich in seiner Ausschmuckung einzigartige Objekt in denkmalpflegerischer Hinsicht durch den Architekten Emil Hogg auf das historische Original zuruckfuhren liess sowie ein Zukunftskonzept fur das Denkmal und Museum erarbeitete Nach dem Konkurs des Vereins der das teure Vorhaben nicht ausfuhren konnte ubernahm die anliegende Kommune 1915 das Objekt und stellte es noch im selben Jahr mit einem Ortsgesetz auf der Basis des sachsischen Verunstaltungsgesetzes von 1909 unter amtlichen Denkmalschutz Zu DDR Zeiten war das Denkmalensemble Hoflossnitz als Denkmal der Kulturgeschichte in der Kreisdenkmalliste enthalten und ihm die hochste Wertgruppe I zuerkannt Dieser Schutzstatus wurde auch nach der Wende ubernommen die Hoflossnitz ist nach dem neuen sachsischen Denkmalschutzgesetz weiterhin als Kulturdenkmal eingestuft Sachsisches Weinbaumuseum Bearbeiten nbsp Die Graue Presse eine Zweispindel Weinpresse im Aussenbereich des MuseumsDas Heimatmuseum in der Hoflossnitz spezialisierte sich Mitte der 1980er Jahre auf den heimatlichen Weinbau Ende der 1990er Jahre entstand daraus das Weingutmuseum Hoflossnitz Anlasslich der sachsenweiten Veranstaltung 850 Jahre Weinbau in Sachsen wurde 2011 das Museum als Sachsisches Weinbaumuseum Hoflossnitz aufgewertet das einzige Weinbaumuseum in Sachsen Im Jahr 2012 hatte das Museum etwa 24 000 Besucher 14 Das Museum prasentiert im Erdgeschoss die Geschichte des Weinbaus im Elbtal Es zeigt die Arbeit der Winzer in den vergangenen Jahrhunderten sowie Geratschaften Urkunden Karten Kunstgegenstande und Modelle Die Entwicklung des ehemaligen kurfurstlichen beziehungsweise koniglichen Weinguts wird gezeigt und wichtige mit dem Weinbau verbundene Personlichkeiten werden vorgestellt Am 25 Oktober 1840 fand ein grosses burgerliches Winzerfest mit dem Winzerumzug der Weinbau Gesellschaft statt der von der Hoflossnitz zum Gasthof Goldene Weintraube fuhrte Neben einem Festmahl und Tanz wurde ein bengalisches Feuer auf den Berghohen der Hoflossnitz und bei Cossebaude auf der anderen Elbseite geboten Dieser Winzerumzug ist der wohl bekannteste in Sachsen da er von dem in der Oberlossnitz auf seinem Weingut Retzschgut ansassigen Maler Moritz Retzsch in einer Bilderreihe publiziert wurde Die Bildvorlage von Retzsch beeinflusste alle folgenden Umzuge Eine kolorierte Version der Retzsch schen Bilderfolge ist im Flur beim Eingang des Weinbaumuseums ausgestellt Im Obergeschoss befindet sich der kunstgeschichtliche Hohepunkt des Museums der barocke Festsaal mit seiner zeitgenossischen Ausmalung und Bebilderung darunter die 80 Vogelbilder von Eckhout Beiderseits des Festsaals liegen die Wohn und Schlafraume des Kurfursten und der Kurfurstin Die unteren Raume des Kavalierhauses wurden 1995 restauriert Sie dienen seitdem fur Veranstaltungen oder Weinverkostungen rechts des Eingangs befindet sich die Museumskasse mit dem Weinverkauf in einem Museumsraum links wurde 2010 die Ausstellung Erinnerung Verantwortung Sachsischer Weinbau im Nationalsozialismus eroffnet die an die Zwangsarbeiter im sachsischen Weinbau zur Zeit des Nationalsozialismus erinnerte 15 16 Auf dem Dachboden des Berg und Lusthauses wurden 2014 unerwartet die von dem Maler Julius Otto Fritzsche gefertigten grossen Dioramen mit zahlreichen Figuren wiedergefunden die die Winzerumzuge von August dem Starken zeigen und die seit dem Luftangriffen auf Dresden 1945 als vermisst galten 17 Geschichte des Berg und Lusthauses BearbeitenIn Erweiterung von Hauptartikel Geschichte des Weinguts im Artikel Hoflossnitzgeht der folgende Abschnitt speziell auf das Weinbergschlosschen ein insbesondere auch auf die spezifischen Restaurierungen des Bauwerks und seiner kunstlerischen Ausstattung Entstehung als Lustschlosschen des Kurfursten Bearbeiten Hauptartikel Grundungsdatum im Artikel Hoflossnitz Nach dem Erwerb von Besitz in der Lossnitz am 8 Mai 1401 durch Markgraf Wilhelm den Einaugigen wahrend der Dohnaischen Fehde von der Adelsfamilie der Kuch en meister die die Landschaft um Kotzschenbroda vermutlich seit dem 13 Jahrhundert besessen hatten brachten die Wettiner den verstreuten Weinbergsbesitz der Umgebung fur fast funf Jahrhunderte bis 1889 unter ihre Kontrolle Sie konzentrierten dabei den hofischen Weinbau auf das Gut Hoflossnitz Den Kern der Anlage bildete lange Zeit das 1563 beschriebene Presshaus das mit einer grossen Baumpresse ausgestattet war und bis 1688 den einzigen Weinkeller hatte 18 Der heutige Name Hoflossnitz wurde urkundlich zum ersten Mal am 14 Januar 1622 erwahnt 19 Im 17 Jahrhundert kam ein Wohnungsanbau an das bestehende Presshaus fur den Bergverwalter hinzu Um 1650 entstand ostlich des Presshauses das Kuchen und Stallgebaude das heute beidseitig aus dem spater daraus erweiterten Kavalierhaus herausschaut Beide Gebaude bilden die Nordseite des Gutshofs nbsp Ansicht Weinberge in der Lossnitz mit Weingut Johann Paul Knohll Klein Vinicultur Buchlein Frontispiz 1667 Der Wendelstein noch in Fachwerk In den Jahren 1648 bis 1650 gleich nach dem Dreissigjahrigen Krieg baute Kurfurst Johann Georg I mit Hilfe seines Landbaumeisters Ezechiel Eckhardt ein Lustschlosschen sudlich des Kuchengebaudes als Sudostecke des Gutshofs Mit seiner Lage am Hang gewahrt es einen freien Blick in das Elbtal Eckhardt erhielt den Auftrag da sich der bisherige Oberlandbaumeister Wilhelm Dilich aufgrund seines fortgeschrittenen Alters aus dem Dienst zuruckzog und sein offizieller Nachfolger Wolf Caspar von Klengel erst 1656 ernannt wurde Das Lusthaus ist stilistisch dem Manierismus als Ubergang von der Spatrenaissance zum Fruhbarock zuzuordnen Von den Lossnitz Weinbergshausern unterschied es sich ausserlich durch den Turm mit der Wendeltreppe sowie die vergoldete Wetterfahne mit dem sachsischen Wappen 20 Der Sohn des Kurfursten Johann Georg II der nach des Vaters Tod 1656 die Ausmalung der Hoflossnitz fertigstellen liess beschaftigte den schon von seinem Vater geholten Niederlander Albert Eckhout als Hofmaler Insbesondere auch durch die Hofmaler Wiebel und Schiebling entstand die prachtige Ausstattung des Festsaals mit den beiden seitlich gelegenen Wohn und Schlafzimmern des Kurfursten und der Kurfurstin Der Innenausbau wurde wohl grossteils vor 1661 abgeschlossen da das Provinzwappen der per kaiserlicher Order von 1661 in den sachsischen Schild aufgenommenen Grafschaft Barby in der Hoflossnitz noch fehlt Nach 1667 wurde der ursprunglich bis oben aus Holzfachwerk bestehende Treppenturm zu einem massiven Wendelstein umgebaut Nach dem Lossnitzer Manual wurde das Lustschlosschen 1668 dem kaiserlichen Residenten Heinrich Julius von Blume und dem Pfalzgrafen und kaiserlichen Generalfeldmarschall Philipp von Sultzbach vorgefuhrt 1670 durfte sich auch der franzosische Resident dort umsehen 5 Die westlich des Lusthauses gelegenen Bauten mit Weinkeller Kellerstube Winzerwohnung und Stall entstanden 1688 wodurch der Gutshof seine etwa rechteckige Form erhielt August der Starke lud seine Jagdgesellschaften nach Hoflossnitz ein und veranstaltete Tanzfeste des Hofes mit Weinausschank Das erste solche Fest fand zur Weinlese 1715 statt dem weitere in den Jahren 1719 und 1727 folgten Landbaumeister Carl Mildreich Barth schuf 1843 die Plane fur den spatklassizistischen Bau des Bergverwalterhauses das Teile des Kuchen und des Stallgebaudes einschloss Die Ausfuhrung lag bei Karl Moritz Haenel Fur dieses Gebaude burgerte sich am Beginn des 20 Jahrhunderts die ahistorische jedoch bis heute verwendete Bezeichnung Kavalierhaus ein Verkauf an Privat historistischer Umbau Bearbeiten nbsp Schloss Hoflossnitz um 1910In den 1880er Jahren richtete die Reblauskatastrophe in der Lossnitz schwere Schaden in den Weinbergen an Im Sommer 1887 wurde amtlicherseits die Durchseuchung der Boden festgestellt Die sachsische Regierung beschloss die Aufgabe des Weinbaus in der Hoflossnitz Im Jahr 1889 wurde das Weingut parzelliert und versteigert ebenso wie viele Teile des beweglichen Inventars Die Gutsanlage selbst kam nach zwei Besitzerwechseln 1899 in die Hande des russischen Generals und Gesandten am sachsischen Hof Graf Boris Sukanov Podkolzin auch Suckanoff Podkolzine Dieser liess auf das Berg und Lusthaus nach Suden zum Tal hin einen sehr gross dimensionierten verblechten Neorokoko Turmaufbau aufsetzen Vor das Haupthaus zum Tal hin wurde eine Balustrade mit einer Freitreppe vorgebaut Zusatzlich erhielt das Hoftor ein neobarockes Gitter Bereits im Jahr 1900 verstarb der General und neue Besitzerin wurde seine Erbin die in St Petersburg lebende Grafin Anna von Zolotoff Da ihr das im fernen Sachsen liegende Schlosschen wenig bedeutete und sie den Verkauf des nur fur gelegentliche Sommeraufenthalte genutzten Anwesens erwog bestand erneut die Gefahr der weiteren Parzellierung auch noch der Restflachen des ehemals weitlaufigen Weinguts Der Oberlossnitzer Bebauungsplan sah rundherum die Bebauung mit Villen vor von denen 1905 die Villa Franziska nahebei in der Hoflossnitzstrasse 58 entstand Was mit dem restlichen Areal hatte geschehen konnen hatte die Entwicklung der Villenkolonie Altfriedstein gezeigt einschliesslich des Eingriffs in die jahrhundertealte Bausubstanz eines herrschaftlichen Gebaudes Turmaufbauten in der Lossnitz zum Vergleich nbsp Turm um 1745 Altfriedstein nbsp Turm um 1785 Haus Sorgenfrei nbsp Turm um 1800 Kynast TurmhausSicherung der Substanz und Ruckbau Bilder Instandsetzung Lokales Denkmalschutzgesetz Bearbeiten nbsp Lust und Berghaus heute nach der RuckstilisierungIm Jahr 1912 stand der Kern der Hoflossnitz ein 2 8 Hektar grosses Anwesen mit der Weingutsanlage ein weiteres Mal zum Verkauf Um der weiteren Zerschlagung der Restflachen mit der Folge weiterer Zersiedlung wie auch der Zerstreuung noch vorhandener Kunstwerke entgegenwirken zu konnen grundeten interessierte Burger den Hoflossnitz Verein Am 20 Marz 1912 nahm der in der Grundschanke gegrundete Verein unter der Leitung des aus Oberlossnitz stammenden Geheimen Finanzrats Georg Friedrich Haase seinen Sitz in der Oberlossnitz Lippert wurde stellvertretender Vorsitzender und Beschorner Schriftfuhrer mit dabei war auch der Oberlossnitzer Gemeindevorstand Bruno Horning als Schatzmeister Der Vereinszweck bestand laut Satzung darin das kunstgeschichtlich uberaus wertvolle namentlich in seiner Ausschmuckung einzigartige ehemals kurfurstliche Weinbergsschlosschen Hoflossnitz mit dem es umgebenden Gelande aufzukaufen instandzusetzen und zu erhalten sowie ein im Erdgeschoss unterzubringendes Museum der Geschichte der Lossnitzorte und des sachsischen Weinbaues ins Leben zu rufen 21 Dem durch die Unterstutzung des Historikers Woldemar Lippert Vorstandsmitglied im Koniglich Sachsischen Altertumsverein bald auf 120 Mitglieder angewachsenen Verein gelang es innerhalb kurzer Zeit einen Grossteil der fur den Erwerb und die Sanierung notwendigen Mittel in Hohe von 350 000 Mark insbesondere durch Spenden aus den Reihen der Industrie einzuwerben Nach dem Erwerb der Anlage sowie der ostlich gelegenen Flachen insbesondere des Schlossbergs im Juli 1912 wurde die Leitung zur Sicherung der teilweise jahrhundertealten historischen Substanz des notwendigen Ruckbaus auf die historische Stilisierung sowie der nach damaligen Vorstellungen denkmalgerechten Sanierung dem Architekten und Vorstandsmitglied Emil Hogg ubertragen der sich im selben Jahr im benachbarten Radebeul niederliess Die bautechnischen Untersuchungen hatten ergeben dass das Weinbergsschlosschen in hohem Grade baufallig war 22 schlimmer als vorher befurchtet Durch die unsachgemasse Aufsetzung des uberdimensionierten Dachreiters auf der Sudseite war die Dachkonstruktion so stark verformt dass eingedrungenes Regenwasser die Deckengemalde des Festsaals beschadigt hatte Dazu kam dass das wohl im 18 Jahrhundert verputzte Fachwerk im Obergeschoss stark geschadigt war Hoggs Massnahmen wie der Abbau des Dachturms die Freistellung des Fachwerks und der Austausch von Balken retteten das Bauwerk und versetzten es zugleich im Ausseren in eine der Erbauungszeit von 1650 gemasse Form Zusatzlich wurde auch die Balustrade wieder abgebrochen Alle diese Bauausfuhrungen lagen in den Handen der Bauunternehmung Hornig amp Barth Die historisch angemessene Restaurierung Hoggs erfolgte in einer auch heute noch musterhaften Weise 23 war jedoch so aufwendig dass sie das Vereinsvermogen aufzehrte Zudem rief das aussere Aussehen Proteste in der Bevolkerung hervor die sich ein Schlosschen eben nicht wie ein schlichtes Winzerhaus vorstellte Insbesondere der Abbau des Dachturmchens das bereits zum Wahrzeichen der Lossnitz 23 erklart worden war erregte grossen Anstoss Die notwendige Restaurierung der schadhaften Wand und Deckengemalde nahm der Dresdner Kunstmaler Gustav Lohr vor Seine Restaurierung wurde bereits 1913 durch den Landesverein Sachsischer Heimatschutz kritisch gesehen 24 hatte doch Lohr weitgehende Ubermalungen vorgenommen Lohrs Zeitgenosse der Architekt Carl Zetzsche fasste dies 1914 kritisch kommentierend folgendermassen zusammen die schwer beschadigte Deckenbemalung ist von Kunstmaler Lohr mit sachkundiger Hand einigermassen wieder instand gesetzt worden 25 Die Spendenquellen versiegten in kurzer Zeit Dadurch kam es nur noch zu geringen Umbauten am Kavalierhaus und am Pressgebaude Kostspielige Fehlentscheidungen von Haase kosteten ihn seinen Platz er wurde zum Rucktritt gezwungen Eine Steuernachforderung 1914 fuhrte die faktische Insolvenz herbei Die Schuldenlast hatte drei Jahre nach der Grundung ein geordnetes Konkursverfahren des Vereins zur Folge 21 Um das Erreichte zu sichern wurde der Vereinsbesitz also insbesondere das Hoflossnitz Anwesen bei dem Konkursverfahren fur wenig Geld an die Gemeinde Oberlossnitz als Hauptglaubiger verkauft Die Gemeinde erhielt die staatliche Auflage das Anwesen denkmalgemass zu pflegen und kunftige Bodenspekulationen mit dem Hoflossnitzanwesen zu unterbinden Oberlossnitz erliess somit noch im selben Jahr 1915 ein Ortsgesetz gegen die Verschandelung der Hoflossnitz nebst Anlagen und Umgebung 21 um die weitere Aufteilung der Kernflachen des ehemals koniglichen Weinguts Hoflossnitz gegen Zersiedlung zu schutzen Grundlage war das sachsische Gesetz gegen Verunstaltung von Stadt und Land von 1909 Heimatmuseum Bearbeiten nbsp Malenswert Landschaft von Georg Richter Lossnitz ohne DatumBereits zu Zeiten des Hoflossnitz Vereins war der Niederlossnitzer Schuldirektor Emanuel Erler mit dem Aufbau eines Heimatmuseums beauftragt worden Dieser leitete die Ortsgruppe des Vereins fur sachsische Volkskunde mit der er auf der Kotzschenbrodaer Gewerbeausstellung von 1909 bereits eine Schau der ortlichen Weinbaugeschichte gezeigt hatte Insbesondere auch wegen der Ermunterung durch Konig Friedrich August III wollte Erler diese Ausstellung zu einer Dauerprasentation werden lassen Die Gemeinde Oberlossnitz richtete 1924 20 das Museum im Schlosschen ein Heimathaus Hoflossnitz unterstutzt wurde sie dabei durch den ersten sachsischen Landeskonservator Walter Bachmann der 1919 in die Lossnitz gezogen war Zusatzlich eroffnete zu Pfingsten 1924 die Jugendherberge Oberlossnitz im Dachgeschoss des Schlosschens ein Bettendomizil mit 40 Schlafplatzen Die Jugendherberge durfte das Dachgeschoss bis 1935 nutzen als das Stadtweingut geschaffen wurde Nach der Eingemeindung von Wahnsdorf und Oberlossnitz war die Stadt Radebeul Eigentumer von Lossnitz Weinbergen Der damalige Oberburgermeister Heinrich Severit schuf 1935 das Stadtweingut Radebeul dessen Sitz im traditionsreichen ehemals koniglichen Weingutsanwesen Hoflossnitz eingerichtet wurde Zwischenzeitlich diente die Hoflossnitz im Zweiten Weltkrieg als Kriegsgefangenenlager fur Soldaten der Roten Armee Nach dem Krieg den die Hoflossnitz unversehrt uberstanden hatte wurde sie zum Sitz der sowjetischen Besatzungsmacht 26 Herauslosung aus dem Weingut Verbleib als stadtisches Museum Bearbeiten Am 1 Oktober 1949 verblieb das Heimathaus Hoflossnitz mit seinem Museumsgebaude dem Berg und Lusthaus in der Rechtstragerschaft der Stadt Radebeul Der sonstige Betrieb des Stadtweinguts wurde abgelost 27 Dieser ging ebenso wie das Staatsweingut des Landes Sachsen am 1 Oktober 1949 in die Rechtstragerschaft der Zentralen Vereinigung Volkseigener Guter ZVVG Sudost uber die dem Ministerium fur Land und Forstwirtschaft des Landes Sachsen unterstand Aus der Vereinigung beider Weinguter entstand das Volkseigene Gut Weinbau Lossnitz 28 als dessen Sitz das Weingut Paulsberg im Stadtteil Zitzschewig bestimmt wurde Spater wurde der Sitz des Volksweinguts Lossnitz nach Wackerbarths Ruhe verlegt wo eine neue Sektkellerei aufgebaut wurde Das Heimatmuseum spezialisierte sich ab Mitte der 1980er Jahre auf den heimatlichen Weinbau Wiedervereinigung mit dem wieder stadtischen Weingut Sachsisches Weinbaumuseum Bearbeiten nbsp Lust und Berghaus mit den Steillagen im Hintergrund Weinberg Goldener Wagen davor der gutseigene SchlossbergIm Juli 1990 wurde das Volkseigene Gut zur Weinbau Radebeul Schloss Wackerbarth GmbH umgewandelt Schloss Wackerbarth ubernahm das Land Sachsen im April 1992 wahrend das in das Volksweingut eingebrachte Stadtweingut Radebeul als stadtisches Weingut Hoflossnitz wieder abgetrennt und in stadtisches Eigentum ubertragen wurde Weinbergsschlosschen und Weingut kamen wieder unter einen Eigentumer Die Stadt brachte das Anwesen 1998 in eine Stiftung mit der Bezeichnung Stiftung Weingutmuseum Hoflossnitz ein Gleichzeitig lagerte sie das Weingut in eine GmbH aus Mit der Umwandlung des Stadtischen Museums Hoflossnitz in das Weingutmuseum Hoflossnitz wurde der Kunstbestand aufgeteilt Der weinspezifische Teil verblieb bei der Hoflossnitz fur deren Museum die sonstigen Kunstwerke gingen in den Bestand der Stadtischen Kunstsammlung uber die der Stadtgalerie Radebeul am Anger von Altkotzschenbroda angegliedert ist Im Jahr 2001 erschien mit der von dem Kunsthistoriker und ehemaligen sachsischen Landeskonservator Heinrich Magirius herausgegebenen Publikation 600 Jahre Hoflossnitz Historische Weingutanlage das wohl umfangreichste Standardwerk zur Hoflossnitz Anlasslich der sachsenweiten Veranstaltung 850 Jahre Weinbau in Sachsen wurde 2011 das Weingutmuseum Hoflossnitz zum Sachsischen Weinbaumuseum Hoflossnitz aufgewertet Das Museum ist Mitglied bei ICOM Deutschland Ebenfalls im Jahr 2011 rief die Stiftung Weingutmuseum Hoflossnitz den historischen Winzerzug von Moritz Retzsch aus dem Jahr 1840 nach historischer Vorlage wieder ins Leben lediglich die Richtung des Zuges wurde umgedreht um in der Hoflossnitz enden zu konnen Der Winzerzug wurde seitdem jahrlich wiederholt Literatur BearbeitenFrank Andert Die Hoflossnitz 100 Jahre offentliches Denkmal In Vorschau amp Ruckblick Monatsheft fur Radebeul und Umgebung Radebeuler Monatshefte e V Juli 2012 abgerufen am 22 Juli 2012 Hans Beschorner Die Hoflossnitz bei Dresden Reihe Geschichtliche Wanderfahrten Band 10 Dresden 1931 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bd 1 Mitteldeutschland Wasmuth Berlin 1905 S 236 Oberlossnitz Hoflossnitz Barbara Bechter Wiebke Fastenrath u a Bearb Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen I Regierungsbezirk Dresden Deutscher Kunstverlag Munchen 1996 ISBN 3 422 03043 3 S 733 735 Matthias Donath Jorg Blobelt Fotos Sachsisches Weinland Historische Weinguter und Weinberghauser im Elbtal Hrsg edition Sachsische Zeitung 1 Auflage Redaktions und Verlagsgesellschaft Elbland Dresden 2010 ISBN 978 3 941595 09 5 Cornelius Gurlitt Oberlossnitz Hoflossnitz In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 26 Heft Die Kunstdenkmaler von Dresdens Umgebung Theil 2 Amtshauptmannschaft Dresden Neustadt C C Meinhold Dresden 1904 S 136 149 Volker Helas Bearb Stadt Radebeul Hrsg Landesamt fur Denkmalpflege Sachsen Grosse Kreisstadt Radebeul Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Denkmale in Sachsen Sax Verlag Beucha 2007 ISBN 978 3 86729 004 3 Heinrich Magirius Volkmar Billeb Die Hoflossnitz Grosse Baudenkmaler Heft 506 1 Aufl Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1996 Heinrich Magirius Hrsg 600 Jahre Hoflossnitz Historische Weingutanlage Sandstein Verlag Dresden 2001 ISBN 3 930382 60 1 Liselotte Schliesser Erarb Radebeul Stadtfuhrer durch Vergangenheit und Gegenwart 1 erganzte Auflage Edition Reintzsch Radebeul 2008 ISBN 978 3 930846 05 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hoflossnitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hoflossnitz im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen offizielle Webprasenz der Hoflossnitz Weinbaumuseum mit einem interaktiven Video vom historischen Festsaal Bilder und Scans zur Hoflossnitz bei der Deutschen Fotothek Fotogalerien im Historischen Farbdiaarchiv zur Wand und Deckenmalerei des Zentralinstituts fur Kunstgeschichte in Munchen entstanden 1943 1945 im Rahmen des Fuhrerauftrags Farbphotographie 29 Schon Inge Ehemaliges Kurfurstliches Weingut Hoflossnitz Weingut Radebeul Oberlossnitz 2 Fotos Eckhout Albert Deckenbilder Vogel Brasiliens Deckendekoration Folge Radebeul Oberlossnitz Berg und Lusthaus 78 Fotos Wiebel Centurio und Schiebling Christian Tugenden Wanddekoration Folge Radebeul Oberlossnitz Berg und Lusthaus 42 Fotos Wiebel Centurio und Schiebling Christian Innenausmalung Putten mit Blumen Busten von Amazonen Wanddekoration Folge Radebeul Oberlossnitz Berg und Lusthaus 8 Fotos Wiebel Centurio und Schiebling Christian Innenausmalung Wanddekoration Folge Radebeul Oberlossnitz Berg und Lusthaus 30 Fotos Wiebel Centurio und Schiebling Christian Innendekoration Najaden mit Fischen Wanddekoration Folge Radebeul Oberlossnitz Berg und Lusthaus 7 Fotos Wiebel Centurio und Schiebling Christian Innendekoration Diana und ihre Jagdgefahrtinnen Wanddekoration Folge Radebeul Oberlossnitz Berg und Lusthaus 18 Fotos Einzelnachweise Bearbeiten Sibylle Zehle Keine Reben wo Ruben wachsen In zeit de vom 31 Oktober 1980 abgerufen am 16 Oktober 2016 Cornelius Gurlitt Oberlossnitz Hoflossnitz In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 26 Heft Die Kunstdenkmaler von Dresdens Umgebung Theil 2 Amtshauptmannschaft Dresden Neustadt C C Meinhold Dresden 1904 S 136 149 a b c Eintrag in der Denkmaldatenbank des Landes Sachsen zur Denkmal ID 08950283 mit weiteren Informationen PDF inklusive Kartenausschnitt Hoflossnitz Sachgesamtheit Schloss Hoflossnitz Stiftung Weingutmuseum Hoflossnitz Abgerufen am 18 April 2021 a b c Volker Helas Bearb Stadt Radebeul Hrsg Landesamt fur Denkmalpflege Sachsen Grosse Kreisstadt Radebeul Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Denkmale in Sachsen Sax Verlag Beucha 2007 ISBN 978 3 86729 004 3 S 173 176 nebst beiliegender Karte a b c d e f g h i j k l m n o p Silke Herz Zur Lust gantz Furstlich ausgezieret Die Innenraume des Berg und Lusthauses Nutzung Ausstattung und ikonographisches Programm In Heinrich Magirius Hrsg 600 Jahre Hoflossnitz Historische Weingutanlage Sandstein Verlag Dresden 2001 ISBN 3 930382 60 1 S 47 73 Radebeuler Amtsblatt 01 2014 S 8 Radebeuler Amtsblatt 05 2014 S 4 Barbara Bechter Wiebke Fastenrath u a Bearb Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen I Regierungsbezirk Dresden Deutscher Kunstverlag Munchen 1996 ISBN 3 422 03043 3 S 735 Florentius Schoonhovius Emblemata Partim Moralia partim etiam Civilia Gouda 1618 Cornelius Gurlitt Oberlossnitz In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 26 Heft Die Kunstdenkmaler von Dresdens Umgebung Theil 2 Amtshauptmannschaft Dresden Neustadt C C Meinhold Dresden 1904 S 135 157 abgerufen am 30 Dezember 2012 Oberlossnitz In Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Band 1 Mitteldeutschland 1 Aufl Wasmuth Berlin 1905 S 236 Barbara Bechter Wiebke Fastenrath u a Bearb Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen I Regierungsbezirk Dresden Deutscher Kunstverlag Munchen 1996 ISBN 3 422 03043 3 S 733 735 Zitiert nach Frank Andert Die Hoflossnitz 100 Jahre offentliches Denkmal In Vorschau amp Ruckblick Monatsheft fur Radebeul und Umgebung Radebeuler Monatshefte e V Juli 2012 abgerufen am 22 Juli 2012 Ausstellung Hoflossnitz will Emil Hogg gedenken Architekt hatte das Schloss des Guts vor hundert Jahren saniert Memento vom 12 August 2014 im Internet Archive In Online Angebot der Dresdner Neueste Nachrichten vom 15 Februar 2013 abgerufen am 16 Februar 2013 Dietrich Lohse Frank Andert Kein helles Schlaglicht Zur neuen Sonderausstellung der Hoflossnitz Nicht mehr online verfugbar In Vorschau amp Ruckblick Monatsheft fur Radebeul und Umgebung Radebeuler Monatshefte e V September 2010 archiviert vom Original am 21 Januar 2016 abgerufen am 23 Dezember 2012 Gefangen im Weinberg Ausstellung uber Zwangsarbeiter in sachsischen Winzereien In Judische Allgemeine vom 12 August 2010 abgerufen am 30 Dezember 2012 BILD Zeitung Historischer Schatz auf Hoflossnitz entdeckt Ingrid Zeidler Die Entwicklung des Weinbaus im Gebiet der heutigen Stadt Radebeul im 19 Jahrhundert Polydruck Radebeul 1985 S 44 Heinrich Magirius Hrsg 600 Jahre Hoflossnitz Historische Weingutanlage Sandstein Verlag Dresden 2001 ISBN 3 930382 60 1 S 17 f a b Historische Weingutanlage Hoflossnitz In Liselotte Schliesser Erarb Radebeul Stadtfuhrer durch Vergangenheit und Gegenwart 1 erganzte Auflage Edition Reintzsch Radebeul 2008 ISBN 978 3 930846 05 4 S 53 58 a b c Hoflossnitz Verein In Frank Andert Red Stadtlexikon Radebeul Historisches Handbuch fur die Lossnitz Hrsg Stadtarchiv Radebeul 2 leicht geanderte Auflage Stadtarchiv Radebeul 2006 ISBN 3 938460 05 9 S 86 f Woldemar Lippert Lossnitz Heimat Heft 7 Beilage zum Radebeuler Tageblatt 2 Jahrgang 1926 a b Volker Helas Der Hoflossnitzverein Emil Hogg und seine Wiederherstellung des Hoflossnitzweingutes und weitere Umbauten bis 1945 In Heinrich Magirius Hrsg 600 Jahre Hoflossnitz Historische Weingutanlage Sandstein Verlag Dresden 2001 ISBN 3 930382 60 1 S 168 173 Der Umbau des Hoflossnitz Schlosschens In Mitteilungen des Landesvereins Sachsischer Heimatschutz Nr 3 1913 S 64 66 Zitiert nach Volker Helas Der Hoflossnitzverein Emil Hogg und seine Wiederherstellung des Hoflossnitzweingutes und weitere Umbauten bis 1945 In Heinrich Magirius Hrsg 600 Jahre Hoflossnitz Historische Weingutanlage Sandstein Verlag Dresden 2001 ISBN 3 930382 60 1 S 168 173 Anm 9 S 207 Carl Zetzsche Die Wiederherstellung des Weinbergschlosschen Hof Lossnitz In Die Denkmalpflege Nr 16 1914 S 52 54 Zitiert nach Volker Helas Der Hoflossnitzverein Emil Hogg und seine Wiederherstellung des Hoflossnitzweingutes und weitere Umbauten bis 1945 In Heinrich Magirius Hrsg 600 Jahre Hoflossnitz Historische Weingutanlage Sandstein Verlag Dresden 2001 ISBN 3 930382 60 1 S 168 173 Anm 8 S 207 Vom markgraflichen weyngarten zum Bio Weinproduzenten Memento vom 31 August 2012 im Internet Archive abgerufen am 30 Dezember 2012 Heinrich Magirius Hrsg 600 Jahre Hoflossnitz Historische Weingutanlage Sandstein Verlag Dresden 2001 ISBN 3 930382 60 1 S 174 Volksweingut In Frank Andert Red Stadtlexikon Radebeul Historisches Handbuch fur die Lossnitz Hrsg Stadtarchiv Radebeul 2 leicht geanderte Auflage Stadtarchiv Radebeul 2006 ISBN 3 938460 05 9 S 205 Geschichtlicher Hintergrund Das Historische Farbdiaarchiv zur Wand und Deckenmalerei 1943 1945 Memento vom 22 Februar 2014 im Internet Archive Abgerufen am 30 Dezember 2012 51 111527777778 13 662152777778 Koordinaten 51 6 41 5 N 13 39 43 8 O Normdaten Geografikum GND 4560939 1 lobid OGND AKS nbsp Dieser Artikel wurde am 14 August 2014 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel 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