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Wahnsdorf bis 1934 eine selbststandige Landgemeinde ist heute ein Stadtteil sowie eine Gemarkung von Radebeul im Landkreis Meissen in Sachsen Das Strassendorf befindet sich uber dem Elbtal auf der Hochflache der Lossnitz Es liegt zwischen dem Moritzburger Ortsteil Boxdorf im Norden und dem Radebeuler Stadtteil Oberlossnitz im Suden nach Westen wird es durch den Lossnitzgrund begrenzt und im Osten durch den Dresdner Stadtteil Trachau Die Gemarkung hatte im Jahr 1900 eine Grosse von 238 Hektar 1 WahnsdorfGrosse Kreisstadt RadebeulKoordinaten 51 7 N 13 40 O 51 119444444444 13 6675 240 Koordinaten 51 7 10 N 13 40 3 OHohe 240 m u NNFlache 2 38 km Eingemeindung 1 April 1934Eingemeindet nach RadebeulPostleitzahl 01445Vorwahl 0351Karte Lage des Stadtteils innerhalb RadebeulsDas Wesen von Wahnsdorf ist bis heute das eines Dorfes mit Ein und Zweifamilienhausern aller Art wahrend die im Elbtal gelegenen Stadtteile Radebeuls eine historische und zunehmend exklusive Villenvorstadt von Dresden bilden Wahnsdorf hat wegen der abgelegenen Lage als einziger Stadtteil von Radebeul einen eigenen Ortschaftsrat Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kulturdenkmale 3 Verkehr 4 Personlichkeiten 4 1 Gemeindevorstande 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Wahnsdorf aus der Vogelperspektive nbsp Klimadiagramm der Wetterwarte Wahnsdorf auf der Wahnsdorfer Kuppe1350 wurde der Ort als Wahendorf erstmals urkundlich erwahnt 1378 als Waginsdorf und 1539 als Banssdorff 1 1570 wurde die heutige Grundmuhle als Muhle im Grund unter Wahnsdorf erwahnt Im 14 Jahrhundert gehorte Wahnsdorf den Burggrafen von Dohna Im 17 Jahrhundert ging Wahnsdorf an die Rittergutsbesitzer von Hermsdorf die bis zur Ablosung der Feudallasten 1856 die Grundherrschaft bildeten Unter diesen war die Familie Carlowitz die Mitte des 15 Jahrhunderts Hermsdorf erwarb und 125 Jahre lang den Grundherrn stellte 1574 erwarb der Kammerherr des sachsischen Kurfursten August Hans Harrer das Rittergut Hermsdorf starb jedoch bereits 1580 durch Freitod 1603 erwarb Kurfurst Christian II die Grundherrschaft 1657 kam Wahnsdorf durch Ubertragung der Grundherrschaft von dessen Neffen Kurfurst Johann Georg II an den Kurfurstlichen Hofmarschall Johann Georg von Rechenberg 1699 kam die Grundherrschaft an die Familie Flemming Die Wahl des ersten Gemeinderats fand aufgrund der Anderungen der Sachsischen Landgemeindeordnung von 1838 im Jahr 1839 statt 1870 wurde das Zillersche Wasserwerk im Lossnitzgrund errichtet Die Wetterwarte Wahnsdorf wurde 1916 auf der 246 m hohen Wahnsdorfer Kuppe vom Leiter der Koniglich Sachsischen Landeswetterwarte dem Meteorologen und Erfinder Paul Schreiber gebaut Am 1 April 1934 wurde Wahnsdorf zusammen mit Oberlossnitz nach Radebeul eingemeindet Klimatisch abgegrenzt von der Lage im Elbtal ist das Stadtgebiet auf der Hochebene Das Klimadiagramm der Wetterwarte Wahnsdorf zeigt die dort herrschenden Durchschnittstemperaturen und Niederschlage der Periode 1961 1990 Einwohnerentwicklung 2 1 Jahr 1550 2 1552 1 1750 2 1764 1 1849 1871 1880 1890 1900 1910 1925 1934Einwohner 151 23 besessene Mann 2 Hausler 26 Inwohner 1 219 23 besessene Mann 18 Hausler 1 329 383 463 477 718 793 923 983Kulturdenkmale Bearbeiten nbsp Panoramablick vom Pfeiffer aus auf Radebeul nbsp Dorfgrund zwischen Altwahnsdorf und dem Lossnitzgrund rechts einer der ehemaligen Steinbruche nbsp Eingangssituation Graue Presse Graue Presse Weg 16Am sudlichen Rand liegt ein Streifen des Landschaftsschutzgebiets das mit seinen trockengesetzten Weinbergsmauern 1999 insgesamt als Historische Weinberglandschaft Radebeul 3 auch unter Gebietsdenkmalschutz gestellt wurde auch auf Wahnsdorfer Flur Dieses Gebiet zieht sich von Oberlossnitz und Wahnsdorf im Osten uber Niederlossnitz und Naundorf bis hin nach Zitzschewig Die denkmalpflegerische Sachgesamtheit des Bilz Sanatoriums an der Eduard Bilz Strasse 53 erstreckt sich nach Osten beim Mauseturm bis auf Wahnsdorfer Flur Vor allem im Norden liegen grossere Flachen des ehemaligen Erholungsparks von Bilz auf Wahnsdorfer Gebiet Das Anwesen des Jagerbergs das als Werk der Landschafts und Gartengestaltung gilt erstreckt sich ebenfalls im Norden bis auf Wahnsdorfer Flur so liegt die auf der Hangkante gelegene Blechburg in diesem Stadtteil Das Anwesen der Villa Tautzschgenhof die selbst ein Baudenkmal darstellt weist zusatzlich denkmalpflegerische Nebenanlagen auf Am Anger Altwahnsdorf befinden sich das Kriegerdenkmal sowie der Albertstein ein stelenartiges Steindenkmal mit einer Bronzeplakette fur den sachsischen Konig Albert errichtet im Jahr 1903 Bei der Wetterwarte Wahnsdorf steht ein Triangulationspfeiler aus Granit der einen Triangulationspunkt der sachsischen Landvermessung im 19 Jahrhundert definiert Die Inschrift lautet Station WAHNSDORF der Kon Sachs Triangulirung 1865 An den Enden des Angers stehen zwei Kleindenkmale die nicht in die Denkmalliste aufgenommen sind Es handelt sich um historische Wegweiser aus Sandstein Ostlich vom Anger am Abzweig der Reichenberger Strasse erfolgt die Wegweisung nach Reichenberg und Eisenberg sowie die nach Boxdorf und Wilschdorf Westlich des Angers am Abzweig des Dorfgrunds vom Langenwiesenweg erfolgt die Wegweisung nach Niederlossnitz und Lindenau sowie die nach Buchholz und Dippelsdorf Einige wenige weitere Baudenkmaler liegen auf Wahnsdorfer Gebiet so beispielsweise das ehemalige Elektrizitatswerk im Lossnitzgrund mit seinem inzwischen abgebrochenen Anschluss an die Lossnitzgrundbahn Oberhalb des Lossnitzgrunds liegt das Berggasthaus Zum Pfeiffer und nicht weit davon entfernt der Todhubel ein Bodendenkmal Von Wahnsdorfs ehemals grosstem Weingut Graue Presse sind am Graue Presse Weg 16 nur noch die heute denkmalgeschutzten Umfriedungsmauern mit dem trompetenformig einwarts gezogenen Tor zu finden Die ehemals auf den Torpfeilern stehenden Figuren sind verschwunden die ehemals in dem Weingut stehende holzerne Weinspindelpresse gleichen Namens steht heute in der Hoflossnitz In Gurlitts 1904 erschienenen Kunstdenkmalern von Dresdens Umgebung sind neben dem Berggasthaus Zum Pfeiffer noch die Guter Nr 1 und Nr 9 aufgefuhrt von denen die sich auf den Torpfeilern befindlichen Figuren beschrieben werden Bei Nr 1 zwei etwa 110 cm hohe weibliche Figuren aus Sandstein vielleicht Sommer und Winter und bei Nr 9 Graue Presse zwei 63 cm hohe Figuren aus Sandstein Bacchus sowie ein alter sinnender Mann 4 Die Figuren sind im Laufe der Zeit von ihren Podesten verschwunden nbsp Albertstein nbsp Triangulationspfeiler nbsp Wegweiser an der Reichenberger Strasse nbsp Wegweiser am DorfgrundVerkehr BearbeitenMit dem OPNV ist Radebeul Wahnsdorf vom Stadtzentrum sowie von Dresden aus mit der VGM Linie 475 zu erreichen mit langerem Fussweg auch per Stadt Bus von Dresden bis Haltestelle Boxdorf Am Grunde Linie 80 uber Dresden Wilder Mann Strassenbahn Linie 3 oder mit der Strassenbahn Linie 4 vom unteren Radebeul aus Mit dem PKW ist das Dresdner Stadtzentrum dagegen tagsuber binnen 20 Minuten erreicht Personlichkeiten BearbeitenDer Dresdner Maler Zeichner Kupferstecher und Lithograph Christian Friedrich Gille 1805 1899 verbrachte seit etwa 1880 einen Teil des Jahres in Wahnsdorf wo er 1899 zuletzt geistig umnachtet verstarb Der Diplomat Joachim Naumann 1929 2019 wurde in Wahnsdorf geboren Gemeindevorstande Bearbeiten Quelle 5 1839 1862 Johann Traugott Jacob 1863 1880 Johann Gotthelf Jentzsch 1881 1883 Traugott Mehlig 1884 1895 Karl Jacob Radisch 1895 1919 August Lehmann 1920 1933 Rudolf Busig 1933 1934 Ernst Emil JacobSiehe auch BearbeitenListe der Strassen und Platze in Radebeul Wahnsdorf Liste der Kulturdenkmale in Radebeul WahnsdorfLiteratur BearbeitenFrank Andert Red Stadtlexikon Radebeul Historisches Handbuch fur die Lossnitz Hrsg Stadtarchiv Radebeul 2 leicht geanderte Auflage Stadtarchiv Radebeul 2006 ISBN 3 938460 05 9 Dr Braun amp Barth Freie Architekten Dresden Gestaltungsempfehlungen Radebeul Wahnsdorf Hrsg Grosse Kreisstadt Radebeul Geschaftsbereich Stadtentwicklung Radebeul 2007 ISBN 978 3 938460 08 5 Cornelius Gurlitt Wahnsdorf In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 26 Heft Die Kunstdenkmaler von Dresdens Umgebung Theil 2 Amtshauptmannschaft Dresden Neustadt C C Meinhold Dresden 1904 S 278 Volker Helas Bearb Stadt Radebeul Hrsg Landesamt fur Denkmalpflege Sachsen Grosse Kreisstadt Radebeul Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Denkmale in Sachsen Sax Verlag Beucha 2007 ISBN 978 3 86729 004 3 Wahnisdorf Wainsdorf oder Wahnsdorf In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 12 Band Schumann Zwickau 1825 S 344 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wahnsdorf Sammlung von Bildern Wahnsdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Manfred Richter Gemeinde Wahnsdorf In Niederlossnitz von anno dazumal Abgerufen am 30 Oktober 2010 Lage des Stadtteils bei OpenStreetMap Geschichtlicher UberblickEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Wahnsdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen a b c Frank Andert Red Stadtlexikon Radebeul Historisches Handbuch fur die Lossnitz Hrsg Stadtarchiv Radebeul 2 leicht geanderte Auflage Stadtarchiv Radebeul 2006 ISBN 3 938460 05 9 S 262 Begrundung gemass 21 Abs 3 Sachsisches Denkmalschutzgesetz zur Satzung fur das Denkmalschutzgebiet Historische Weinberglandschaft Radebeul Cornelius Gurlitt Wahnsdorf In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 26 Heft Die Kunstdenkmaler von Dresdens Umgebung Theil 2 Amtshauptmannschaft Dresden Neustadt C C Meinhold Dresden 1904 S 278 Frank Andert Red Stadtlexikon Radebeul Historisches Handbuch fur die Lossnitz Hrsg Stadtarchiv Radebeul 2 leicht geanderte Auflage Stadtarchiv Radebeul 2006 ISBN 3 938460 05 9 S 264 Normdaten Geografikum GND 5127106 0 lobid OGND AKS Stadtteile von Radebeul Alt Radebeul Furstenhain Kotzschenbroda Kotzschenbroda Oberort Lindenau Naundorf Niederlossnitz Oberlossnitz Serkowitz Wahnsdorf Zitzschewig ehemals Hoflossnitz kurfurstlich koniglicher Amtsort bis 1875 Am Fahrhaus linkselbisch bis 1954 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wahnsdorf amp oldid 233683117