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Furstenhain ist eine der Ursprungsgemeinden von Radebeul im Landkreis Meissen in Sachsen Sie liegt ostlich vom Anger von Altkotzschenbroda an der alten Verbindungsstrasse nach Serkowitz Die nach 1839 nur teilselbststandige Gemeinde gehorte zu Kotzschenbroda mit Furstenhain Der Radebeuler Stadtteil ist heute Teil der Gemarkung Kotzschenbroda FurstenhainGrosse Kreisstadt RadebeulKoordinaten 51 6 N 13 38 O 51 103611111111 13 636666666667 108 Koordinaten 51 6 13 N 13 38 12 OHohe 108 m u NNEingemeindung 1876Eingemeindet nach KotzschenbrodaPostleitzahl 01445Vorwahl 0351Karte Lage des Stadtteils innerhalb RadebeulsStadtteilschildStadtteilschildDorflage von Furstenhain rechts unten Anger von Kotzschenbroda mi Bahnhof von Kotzschenbroda ob Kartenausschnitt aus sachsischer Aquidistantenkarte von 1894 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Furstenhainer Strasse 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNach Josef Hebeda 1 nannten zum Christentum bekehrte Slawen ihren fruheren Gotterhain in Furstenhain um 2 Hier lag auch der Gerichtsplatz der Region genannt der Galgenberg im Winkel der heutigen Kotzschenbrodaer Strasse und Am Gottesacker 3 4 Im Visitationsprotokoll der Kirche zu Kotzschenbroda aus dem Jahr 1555 werden neben den anderen zum Kirchspiel gehorenden Dorfern Kotzschenbroda Naundorf Zitzschewig und Lindenau auch Furstenhain ein neu Dorff sowie ein neu Forwerg die ursprunglichen 8 Bauernstellen der heutigen Vorwerkstrasse erstmals urkundlich erwahnt wahrend das entsprechende Protokoll aus dem Jahr 1539 das erste nach Einfuhrung der Reformation Furstenhain nicht erwahnt Im Jahr 1401 hatte der Markgraf Wilhelm I von der ortsansassigen Adelsfamilie Kuchmeister das Dorf Kotzschenbroda nebst dem alten Vorwerk erworben Im 16 Jahrhundert wurde das Kotzschenbrodaer Vorwerk aufgelost 5 vermutlich durch Kurfurst August 1553 1554 als er in den ersten Jahren seiner Regentschaft 52 bestehende Vorwerke aufloste um auf deren Gebiet Platz fur die Ansiedlung von Bauernexistenzen und anderen Arbeitskraften zu schaffen So entstand ausserhalb von Kotzschenbroda das Furstenhain genannte 150 Meter lange Gassendorf auf 4 der 8 Hufen des ehemaligen Vorwerks die heutige Furstenhainer Strasse Da die Grundflachen des aufgelosten Vorwerks nicht fur Bauernwirtschaften ausreichten siedelten sich auf den 23 Baustatten entlang der Strasse Hausler Lohnwinzer Handler oder Handwerker mit ihren Gewerben an Furstenhainer Strasse sowie Kotzschenbrodaer Strasse 189 191 193 195 Das Dorf hatte im Jahr 1555 23 Hausler und 10 Inwohner und war nach Kotzschenbroda gepfarrt 6 Im Jahr 1648 beantragte ein Schneider den Hausbau in Kotzschenbroda der ihm nicht genehmigt wurde Jedoch erhielt er vom zustandigen Rat der Stadt Dresden die Erlaubnis im von der Vorbesitzerin Lotterin gekauften Weinberg das 24 Haus Furstenhains zu errichten heute Auenweg 2 Dieses kam spater wieder zu Kotzschenbroda 1748 hatte Furstenhain weiterhin 23 Hausler 1816 waren es 114 Einwohner 1834 192 Einwohner davon ein Katholik 6 und am 2 Februar 1876 zum Zeitpunkt der Eingemeindung nach Kotzschenbroda 285 Einwohner Aufgrund der Anderungen der Landgemeindeordnung von 1838 konnte Furstenhain keinen eigenen Gemeinderat bilden da dafur mindestens 25 selbststandige Hausbesitzer notwendig waren Daher schloss Furstenhain im November 1839 einen Vertrag mit Kotzschenbroda uber die gemeinsame Durchfuhrung wichtiger kommunaler Angelegenheiten sowie den Erhalt eines Sitzes im Kotzschenbrodaer Gemeinderat und verband sich so 1839 mit der grosseren Nachbargemeinde es entstand der Gemeindeverband Kotzschenbroda mit Furstenhain 1871 grundete der vormalige Stadtmusikus von Frauenstein Friedrich Gottfried Seyfried in Furstenhain mit der Lossnitz Kapelle die erste professionelle Musikkapelle der Lossnitzortschaften 1876 wurde Furstenhain nach Kotzschenbroda eingemeindet Furstenhain wurde 1935 zusammen mit Kotzschenbroda nach Radebeul eingemeindet Einwohnerentwicklung 6 Jahr 1555 1748 1834 1875Einwohner 23 Hausler 10 Inwohner 23 Hausler 192 285Furstenhainer Strasse Bearbeiten nbsp Furstenhainer Strasse von Norden nbsp Furstenhainer Strasse von SudenFurstenhain besteht lediglich aus der etwa 160 Meter langen Furstenhainer Strasse mit ihren ehemals 19 Hauslerstellen sowie vier weiteren Grundstucken an der Kotzschenbrodaer Strasse Die Strasse zweigt an der Kotzschenbrodaer Strasse ab und verlauft etwa 150 Meter nach Suden wo sie auf den Auenweg trifft dahinter liegen dann die Elbwiesen Nach Norden wird die Furstenhainer Strasse durch die Hainstrasse weitergefuhrt deren Name ebenfalls an den furstlichen Hain erinnert Die amtliche Widmung des heutigen Namens erfolgte im Jahr 1905 Die Hausnummern beginnen an der Kotzschenbrodaer Strasse mit der Nr 1 auf der Westseite also rechts und laufen durchgehend bis zur Nr 10 am Auenweg Von der Nr 11 am Auenweg verlaufen dann die Hausnummern auf der Ostseite bis zur Nr 19 an der Kotzschenbrodaer Strasse Zwei Bauernhauser von Dreiseithofen stehen in der Furstenhainer Strasse Stand Jahr 2012 unter Denkmalschutz Hausnummern 4 9 Ein weiteres Nr 8 wurde zwischen 2008 und 2012 aus der Denkmalliste gestrichen Siehe auch BearbeitenListe der Strassen und Platze in Radebeul Furstenhain Liste der Kulturdenkmale in Radebeul FurstenhainLiteratur BearbeitenFrank Andert Red Stadtlexikon Radebeul Historisches Handbuch fur die Lossnitz Hrsg Stadtarchiv Radebeul 2 leicht geanderte Auflage Stadtarchiv Radebeul 2006 ISBN 3 938460 05 9 Volker Helas Bearb Stadt Radebeul Hrsg Landesamt fur Denkmalpflege Sachsen Grosse Kreisstadt Radebeul Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Denkmale in Sachsen Sax Verlag Beucha 2007 ISBN 978 3 86729 004 3 Curt Reuter Manfred Richter Bearb Chronik Furstenhain Radebeul heimatgeschichte radebeul lima city de Memento vom 8 Dezember 2015 im Internet Archive PDF 619 kB 1931 1986 2010 Liselotte Schliesser Aus der Geschichte Furstenhains Was Archivakten berichten In Vorschau und Ruckblick Radebeul November 2002 Liselotte Schliesser Wie Furstenhain zu Kotzschenbroda kam Was Archivakten berichten In Vorschau und Ruckblick Radebeul August 2003 Adolf Schruth Furstenhain In Heimatkundliche Blatter der Stadt Radebeul Nr 1 Gottfried Thiele Radebeul In Die Reihe Archivbilder Sutton Verlag Erfurt 1997 ISBN 3 89702 006 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Ehemalige Siegelmarke der Gemeinde Kotzschenbroda mit Furstenhain nbsp Commons Furstenhain Sammlung von Bildern Furstenhain im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Furstenhain In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 3 Band Schumann Zwickau 1816 S 22 Manfred Richter Dorf Furstenhain In Niederlossnitz von anno dazumal Abgerufen am 30 Oktober 2010 Historische Postkarten zu Furstenhain Memento vom 3 Dezember 2013 im Internet Archive In Manfred Richter Radebeul auf historischen Postkarten von anno dazumal Samtliche Fotos und Scans zu Furstenhain bei der Deutschen FotothekEinzelnachweise Bearbeiten Heimatforscher und langjahriger Museumsleiter des Weinbergmuseums Radebeul Josef Hebeda Von Altkotzschenbroda zum Hohenhaus Hellerau Verlag Dresden 2004 ISBN 3 910184 94 4 S 6 Die Walder in denen die Slawen ihre Gotter verehrten wurden Hagen oder Hahne auch Hahn genannt Der hochste aller sorbischen Gotter war Radegast der von den Sorben der Meissner Gegend vorzugsweise angebetet wurde Dass dies auch in dem Wald Haine bei Kotzschenbroda geschehen ist kann als historisch gesichert angenommen werden Ebenso sicher scheint dass die zum Christentum bekehrten Slawen die nachste Umgebung ihres fruheren Gotterhains mit dem Namen Furstenhain belegt haben Josef Hebeda Von Altkotzschenbroda zum Hohenhaus Hellerau Verlag Dresden 2004 ISBN 3 910184 94 4 S 8 Matthias Oeder Die erste Landesvermessung des Kurstaates Sachsen auf Befehl des Kurfursten Christian I ausgefuhrt von Matthias Oeder 1586 1607 Zum 800jahrigen Regierungs Jubilaum des Hauses Wettin Stengel amp Markert Dresden 1889 Volker Helas Bearb Stadt Radebeul Hrsg Landesamt fur Denkmalpflege Sachsen Grosse Kreisstadt Radebeul Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Denkmale in Sachsen Sax Verlag Beucha 2007 ISBN 978 3 86729 004 3 a b c Furstenhain im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenStadtteile von Radebeul Alt Radebeul Furstenhain Kotzschenbroda Kotzschenbroda Oberort Lindenau Naundorf Niederlossnitz Oberlossnitz Serkowitz Wahnsdorf Zitzschewig ehemals Hoflossnitz kurfurstlich koniglicher Amtsort bis 1875 Am Fahrhaus linkselbisch bis 1954 Normdaten Geografikum GND 1022008862 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Furstenhain amp oldid 229264116