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Die Lossnitz Kapelle auch Stadtkapelle beziehungsweise Stadtorchester war ein erst privat gefuhrtes dann jedoch kommunales professionelles Sinfonieorchester in der heutigen sachsischen Stadt Radebeul Geschichte BearbeitenIm Jahr 1871 grundete der vormalige Stadtmusikus von Frauenstein Friedrich Gottfried Seyfried in Furstenhain die erste professionelle Musikkapelle der Lossnitzortschaften Mit der Eingemeindung Furstenhains nach Kotzschenbroda 1876 wurde das Orchester fester Bestandteil des Kulturlebens Durch die stark wachsende Zahl an Einwohnern und der gleichzeitig wachsenden Anzahl von Gaststatten wahrend der Grunderzeit gab es reichlich Auftrittsmoglichkeiten Insbesondere der Zuzug kulturinteressierter Personen in die Pensionopolis Sachsens vom Konig auch Sachsisches Nizza tituliert sorgte fur regen Bedarf an musikalischer Unterhaltung nbsp Lossnitzer Hof Ansichtskarte vor 1910Der Wirt Karl August Rupprecht vom Lossnitzer Hof in der heutigen Meissner Strasse 202 in Niederlossnitz damals noch unter dem Namen Zur guten Hoffnung ubernahm 1887 als Musikdirigent 1 die Kapelle 1897 ubernahm sie am selben Ort der Musikdirektor Bruno Krumbholz der gleichzeitig damit eine private Musiklehranstalt grundete um nicht nur seinen eigenen Bedarf an Orchestermusikern zu sichern sondern auch fur die nahe Residenzstadt Dresden und deren Orchester und Musikkapellen Nachwuchs auszubilden Nachdem im Folgejahr seine nahegelegene Villa in der Blucherstrasse 9 heute Bernhard Voss Strasse 23 fertiggestellt war verlegte er die Musikschule dorthin die Probenraume des Orchesters blieben im Lossnitzer Hof Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde die Kapelle aufgelost Krumbholz und sein Sohn Kurt belebten 1919 die Stadtkapelle wieder Vater und Sohn Krumbholz starben 1923 Krumbholz Nachfolger wurde der Konzertmeister Wilhelm Laudel 1881 1964 der 1924 die offizielle Einsetzung als Stadtmusikdirektor erhielt wohl im Zusammenhang mit dem Erhalt der Stadtrechte nach der Vereinigung der westlichen Lossnitzortschaften zur Stadt Kotzschenbroda Sein Orchester bestand regelmassig aus etwa 25 Musikern aller Instrumentengruppen die noch durch Schuler der von ihm betriebenen Orchester und Musikerfachschule verstarkt wurden Laudel stand somit ein komplettes Sinfonieorchester zur Verfugung An Auftrittsorten wie beispielsweise der Ausflugsgaststatte Meierei im Lossnitzgrund der Goldenen Weintraube wo spater die Landesbuhnen Sachsen entstehen sollten oder dem Gasthof in Friedewald spielte das Orchester regelmassig auf das Repertoire bestand sowohl aus Klassischer Musik Marschmusik wie auch aus zu jener Zeit popularer Tanzmusik Im Jahr 1943 wurde das Orchester von der Stadt Radebeul die 1935 aus der Vereinigung Kotzschenbrodas und Radebeuls hervorgegangen war in offentliche Verwaltung ubernommen Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte Laudel das Orchester zusammen mit seiner Musikerschule zuruckerwerben In den Folgejahren trat es unter wechselnden Namen auf 1946 als Laudelorchester 1947 als Konzertorchester Radebeul und ab 1948 als Stadtorchester Radebeul Anfang 1951 wurde gegen den Protest Laudels seine Schule amtlicherseits geschlossen Laudel war da 70 Jahre alt Mitte der 1950er Jahre wurde dann das Stadtorchester aufgelost Laudel hatte es da bis zum Alter von etwa 75 Jahren geleitet Seit etwa jener Zeit bespielen die Landesbuhnen Sachsen ihr Haus in Radebeul Laudel selbst blieb bis 1964 noch ein knappes Jahrzehnt im Ruhestand Literatur BearbeitenOrchesterschule In Frank Andert Red Stadtlexikon Radebeul Historisches Handbuch fur die Lossnitz Hrsg Stadtarchiv Radebeul 2 leicht geanderte Auflage Stadtarchiv Radebeul 2006 ISBN 3 938460 05 9 S 147 Stadtorchester In Frank Andert Red Stadtlexikon Radebeul Historisches Handbuch fur die Lossnitz Hrsg Stadtarchiv Radebeul 2 leicht geanderte Auflage Stadtarchiv Radebeul 2006 ISBN 3 938460 05 9 S 190 f Einzelnachweise Bearbeiten Curt Reuter Manfred Richter Bearb Chronik Furstenhain Radebeul 1967 S 12 Online Version PDF 443 kB Bearbeitet durch Manfred Richter 2010 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lossnitz Kapelle amp oldid 215691965