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Beedenkirchen ist ein Ortsteil der Gemeinde Lautertal im sudhessischen Kreis Bergstrasse BeedenkirchenGemeinde Lautertal Odenwald Wappen von BeedenkirchenKoordinaten 49 44 N 8 42 O 49 734046 8 707156 321 Koordinaten 49 44 3 N 8 42 26 OHohe 321 m u NHNFlache 4 33 km 1 Einwohner 692 30 Jun 2013 1 Bevolkerungsdichte 160 Einwohner km Eingemeindung 31 Dezember 1971Postleitzahl 64686Vorwahl 06254 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Von den Anfangen bis zum 18 Jahrhundert 2 2 Vom 19 Jahrhundert bis heute 2 2 1 Napoleonische Zeit 2 2 2 Verwaltung und Rechtsprechung 2 2 3 Historische Beschreibungen 2 2 4 20 Jahrhundert und Gegenwart 2 3 Verwaltungsgeschichte im Uberblick 2 4 Gerichte seit 1803 3 Bevolkerung 3 1 Einwohnerstruktur 2011 3 2 Einwohnerentwicklung 3 3 Religion 4 Politik 5 Verkehr 6 Weblinks 7 Anmerkungen und EinzelnachweiseGeographie BearbeitenBeedenkirchen liegt nordlich des Hauptortes Reichenbach im Vorderen Odenwald in einer breiten Talmulde des Wurzelbachs der bei Hoxhohl in die Modau mundet Direkt sudlich der Ortslage liegt die Wasserscheide zur Lauter mit einem 330 Meter hohen Ubergang nach Reichenbach Zu Beedenkirchen gehort auch der am Nordrand der Gemarkung gelegene Weiler Wurzelbach Die hochste Erhebung ist ganz im Westen der 514 Meter hohe bewaldete Felsberg mit ehemaligem Hotel und einem afrikanischen Restaurant 2 Im aussersten Nordwesten am Staffeler Kreuz zahlt auch die Gaststatte Kuralpe zu Beedenkirchen Ein ortsbildpragendes Gebaude ist die Evangelische Kirche Beedenkirchen die zwischen 1624 und 1669 gebaut aber erst 1712 fertiggestellt wurde Sie gilt als alteste Kirche im Lautertal Die nachstgelegenen Ortschaften sind im Suden Reichenbach im Westen Balkhausen im Nordwesten Stettbach und Staffel im Norden Schmal Beerbach und Allertshofen im Osten Brandau und im Sudosten Lautern Geschichte BearbeitenVon den Anfangen bis zum 18 Jahrhundert Bearbeiten Beedenkirchen wurde 1012 im Lorscher Codex als Betenkiricha erstmals urkundlich erwahnt als Kaiser Heinrich II den Forstbann im Odenwald dem Kloster Lorsch schenkte 3 Ein weiteres Mal findet Beedenkirchen im Lorscher Codex Erwahnung als der Lorscher Abt Humbert 1037 durch seinen Nachfolger Bruning aus dem Kloster Fulda abgelost wurde Hier wird Abt Humbert als nicht rechtmassiger Abt beschreiben der dem Kloster Schaden zufugte und unter anderem Beedenkirchen als Lehen an seine Verwandtschaft vergab Beedenkirchen wurde dann von seinem Nachfolger zuruckerworben 4 Im Jahre 1071 findet sich im Lorscher Codex mit 20 1 2 sieben Huben und sieben Hofstatten eine Grossenangabe zu Beedenkirchen In dieser Urkunde erlaubte Kaiser Heinrich IV wahrend seines Aufenthaltes im Kloster Lorsch die Wiedererrichtung der Abtei Altenmunster ursprungliche Mutterkirche des Klosters Lorsch und bestatigt dessen Besitzungen 5 Der Blutezeit des Klosters Lorsch folgte im 11 und 12 Jahrhundert sein Niedergang Im spaten 12 Jahrhundert wurde mit der Aufzeichnung der alten Besitzurkunden versucht die Verwaltung des Klosters Lorsch zu reorganisieren Lorscher Codex Dennoch unterstellte 1232 Kaiser Friedrich II die Reichsabtei Lorsch dem Erzbistum Mainz und dessen Bischof Siegfried III zur Reform Die Benediktiner widersetzten sich der angeordneten Reform und mussten die Abtei verlassen Sie wurden durch Zisterzienser aus dem Kloster Eberbach und diese 1248 durch Pramonstratenser aus dem Kloster Allerheiligen ersetzt Von diesem Zeitpunkt an wurde das Kloster als Propstei weitergefuhrt Durch die Freiheiten des Reichsklosters waren die Klostervogte Verwalter und Gerichtsherren innerhalb des Klosterbesitzes Dieses Amt kam um 1165 in den Besitz der Pfalzgrafen Aus dieser Konstellation entwickelten sich schwerer Auseinandersetzungen zwischen dem Erzbistum Mainz und der Kurpfalz als Inhaber der Vogtei Diese Streitigkeiten konnten erst Anfang des 14 Jahrhunderts durch einen Vertrag beigelegt werden in dem die Besitzungen des Klosters zwischen Kurmainz und Kurpfalz aufgeteilt und die Vogteirechte der Pfalzgrafen bestatigt wurden Uber den weiteren Verlauf der Hoheitsrechte in Beedenkirchen finden sich im Hessischen Ortsnamensbuch von 1937 folgende Angaben 6 Im Jahre 1420 verkaufte Johann von Lowenstein seinen Anteil an Beedenkirchen an Pfalzgraf Ludwig und ebenso verkaufen Hadamar zu Laber und seine Ehefrau Walburgis geb Schenk zu Erbach ihre Halfte an Beedenkirchen sowie den halben Teil ihrer Gulten und Grundzinsen an den Pfalzgrafen Schenk Konrad von Erbach tritt dann aber als Kaufer ein Im Jahr 1571 stand das Dorf dem Grafen von Erbach zu Die Hohe Obrigkeit stand indessen der Landgrafschaft Hessen Darmstadt zu Ungeld Turken und Reichssteuer wurden von Hessen und Erbach gemeinsam erhoben Im Jahr 1714 erlangte Hessen Darmstadt durch den Kauf des Amtes Seeheim Tannenberg von der Grafschaft Erbach die volle Souveranitat uber Beedenkirchen Die Gerichtsbarkeit uber Beedenkirchen ubte ursprunglich die Zent Heppenheim aus Durch den Landshuter Erbfolgekrieg 1504 05 wurde aus dem hessischen Gebiet um Zwingenberg Zwingenberg Auerbach Hochstatten Beedenkirchen Schwanheim Grosshausen Langwaden und Gross Rohrheim die selbstandige Zent Zwingenberg gebildet Aus dem Jahr 1609 ist gekannt dass die Zivilgerichtsbarkeit Erbachisch die Zent Zwingenberg aber Hessisch ist 6 Im Dreissigjahrigen Krieg 1618 1648 hatte auch Beedenkirchen hohe Verluste zu beklagen Im Jahr 1621 wurden nur noch sieben Einwohner gezahlt 7 Das Gebiet zwischen Rhein und Bergstrasse blieb 10 Jahre von den Spaniern besetzt bis sich diese 1631 vor den anruckenden schwedischen Truppen zuruckzogen Der Schrecken diese Krieges war aber noch lange nicht vorbei Nach der Niederlage der Evangelischen bei Nordlingen am 6 September 1634 zogen sich die schwedischen Truppen 1635 von der Bergstrasse zuruck Letztlich veranlasste der katholische Sieg bei Nordlingen Frankreich an der Seite der nun geschwachten Schweden in den Krieg einzugreifen Mit dem sogenannten Schwedisch Franzosischen Krieg begann ab 1635 das blutigste Kapitel des Dreissigjahrigen Krieges Aus der Region berichten die Chronisten aus jener Zeit Pest und Hunger wuten im Land und dezimieren die Bevolkerung sodass die Dorfer ofters vollig leer stehen 8 Die Geldnot nach diesem Krieg veranlasste die Grafschaft Erbach das Amt Seeheim und Tannberg zu dem auch Beedenkirchen gehorte 1714 an die Landgrafschaft Hessen Darmstadt zu verkaufen 9 Vom 19 Jahrhundert bis heute Bearbeiten Napoleonische Zeit Bearbeiten Das ausgehende 18 und beginnende 19 Jahrhundert brachte Europa weitreichende Anderungen Infolge der Napoleonischen Kriege wurde das Heilige Romische Reich Deutscher Nation durch den Reichsdeputationshauptschluss der die Bestimmungen des Friedens von Luneville umsetzte von 1803 neu geordnet In der Landgrafschaft Hessen Darmstadt wurde mit Ausfuhrungsverordnung vom 9 Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert Fur das Furstentum Starkenburg wurde das Hofgericht Darmstadt als Gericht der zweiten Instanz eingerichtet Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde durch die Amter bzw Standesherren vorgenommen Damit war fur Beedenkirchen das Amt Seeheim Tannenberg zustandig Ubergeordnet war das Oberappellationsgericht Darmstadt Damit hatten die Zent Zwingenberg und das mit ihr verbundene Zentgericht endgultig seine Funktion eingebusst Die ubergeordnete Verwaltungsbehorde war der Regierungsbezirk Darmstadt der ab 1803 auch als Furstentum Starkenburg bezeichnet wurde 10 Am 14 August 1806 wurde die Landgrafschaft Hessen Darmstadt gegen Stellung hoher Militarkontingente an Frankreich und den Beitritt zum Rheinbund von Napoleon zum Grossherzogtum erhoben 1816 wurden im Grossherzogtum Provinzen gebildet und das vorher als Furstentum Starkenburg bezeichnete Gebiet das aus den sudlich des Mains gelegenen alten Hessischen und den ab 1803 hinzugekommenen rechtsrheinischen Territorien bestand in Provinz Starkenburg umbenannt Verwaltung und Rechtsprechung Bearbeiten Im Jahr 1812 wurde Beedenkirchen dem Amt Lichtenberg zugeteilt 1821 wurden im Rahmen einer umfassenden Verwaltungsreform die Amter in den Provinzen Starkenburg und Oberhessen des Grossherzogtums aufgelost deren Aufgaben in der Verwaltung Landratsbezirken ubertragen und fur die bis dahin von ihnen ubernommenen Aufgaben der Rechtsprechung Landgerichte eingerichtet Dabei kam Beedenkirchen zum Landratsbezirk Reinheim und zum Landgericht Zwingenberg Diese Reform ordnete auch die Verwaltung auf Gemeindeebene neu So war die Burgermeisterei in Beedenkirchen auch fur Wurzelbach zustandig Entsprechend der Gemeindeverordnung vom 30 Juni 1821 wurden keine staatlichen Schultheissen mehr eingesetzt sondern ein Ortsvorstand gewahlt der sich aus Burgermeister Beigeordneten und Gemeinderat zusammensetzte 11 1824 wurde Beedenkirchen dem Landratsbezirk Bensheim zugeteilt 12 1832 wurden Kreise geschaffen Nach der am 20 August 1832 bekanntgegebenen Neugliederung sollte es in Sud Starkenburg kunftig nur noch die Kreise Bensheim und Lindenfels geben der Landratsbezirk von Heppenheim sollte in den Kreis Bensheim fallen Noch vor dem Inkrafttreten der Verordnung zum 15 Oktober 1832 wurde diese aber dahingehend revidiert dass statt des Kreises Lindenfels neben dem Kreis Bensheim der Kreis Heppenheim als zweiter Kreis gebildet wurde Beedenkirchen wurde dem Kreis Bensheim zugeordnet Infolge der Marzrevolution 1848 wurden die Kreise und die Landratsbezirke des Grossherzogtums am 31 Juli 1848 abgeschafft und durch Regierungsbezirke ersetzt wobei die bisherigen Kreise Bensheim und Heppenheim zum Regierungsbezirk Heppenheim vereinigt wurden Bereits vier Jahre spater im Laufe der Reaktionsara erfolgte wieder eine Einteilung in Kreise und Beedenkirchen wurde wieder Teil des Kreises Bensheim 13 Mit der Reform von 1821 ging die erstinstanzliche Rechtsprechung in Beedenkirchen auf das neu eingerichtete Landgericht Zwingenberg uber ab 1879 war das Amtsgericht Zwingenberg zustandig das 1934 aufgelost wurde Seitdem ist das Amtsgericht Bensheim zustandig Historische Beschreibungen Bearbeiten Die Statistisch topographisch historische Beschreibung des Grossherzogthums Hessen berichtet 1829 uber Beedenkirchen Beedenkirchen L Bez Bensheim luth Pfarrdorf liegt am Fusse des Felsbergs und 2 3 4 St von Bensheim Man zahlt 33 Hauser und 251 Einw die bis auf 8 Kath alle lutherisch sind Beedenkirchen kam zu Anfang des 11ten Jahrhunderts unter dem Abt Brunning an das Kloster Lorsch Nachher wurde der Ort ein Zugehor des Schlosses Tannenberg unweit Seeheim kam mit diesem an die Grafen von Erbach und von diesen 1714 durch Kauf an Hessen Der Ort hatte eine eigene Kapelle welche wahrscheinlich ein Filal von Reichenbach war und 1624 wurde eine geraumigere Kirche erbaut 14 Im Neuestes und grundlichstes alphabetisches Lexicon der sammtlichen Ortschaften der deutschen Bundesstaaten von 1845 48 findet sich folgender Eintrag Beedenkirchen bei Reinheim Dorf mit evangelischer Pfarrkirche hinsichtlich der Katholischen zur Pfarrkirche Bensheim gehorig 33 H 251 E Grossherzogthum Hessen Provinz Starkenburg Kreis Bensheim Landgericht Zwingenberg Hofgericht Darmstadt Das Dorf Beedenkirchen liegt am Fusse des Felsberges 2 3 4 St von Bensheim und war ehemals eine Zubehorung des Schlosses Tannenberg unweit Seeheim mit welchem es an die Grafen von Erbach und von diesen durch Kauf an Hessen kam 15 Die im Dezember 1852 aufgenommenen Bevolkerungs und Katasterlisten 16 ergaben fur Beedenkirchen 17 Lutherisches Pfarrdorf mit 271 Einwohnern Die Gemarkung besteht aus 1981 Morgen davon 1108 Morgen Ackerland 331 Morgen Wiesen 6 Morgen Wiesen mit Torfbruchen 458 Morgen Wald und 26 Morgen Odungen In den Statistiken des Grossherzogtums Hessen werden bezogen auf Dezember 1867 fur das Pfarrdorf Beedenkirchen mit eigener Burgermeisterei 45 Hauser 329 Einwohnern der Kreis Bensheim das Landgericht Zwingenberg die evangelische Pfarrei Beedenfirchen mit dem Dekanat in Zwingenberg und die katholische Pfarrei Bensheim des Dekanats Bensheim angegeben Durch die Burgermeisterei wurden auch die Gemeinden Staffel 8 Hauser 54 Einw und Wurzelbach 7 Hauser 52 Einw verwaltet 18 20 Jahrhundert und Gegenwart Bearbeiten Am Ende des Ersten Weltkriegs1918 hatte Beedenkirchen 27 Gefallene und Vermisste zu beklagen 19 wahrend der Krieg insgesamt rund 17 Millionen Menschenopfer kostete Im Jahr 1927 wurde Gemarkungsgrosse fur Beedenkirchen mit Wurzelbach mit 495 3 ha angegeben 20 Wie die Einwohnerzahlen von 1939 bis 1950 zeigen nahm auch Beedenkirchen nach dem Krieg viele Fluchtlinge und Vertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten auf Im Jahr 1961 wurde die Gemarkungsgrosse mit 495 ha angegeben davon waren 105 ha Wald 7 Im Zuge der der Gebietsreform in Hessen schloss sich am 1 Januar 1970 die Nachbargemeinde Staffel an die Gemeinde Beedenkirchen an 21 22 Am 31 Dezember 1971 ging Beedenkirchen dann als eine der Grundungsgemeinden durch Zusammenschluss in der Gemeinde Lautertal auf 23 Fur Beedenkirchen wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet der zunachst Beedenkirchen Wurzelbach und Staffel umfasste seit 1 Januar 1977 auch den Weiler Schmal Beerbach der kraft Landesgesetzes aus der Gemeinde Seeheim und der Gemarkung Ober Beerbach herausgelost wurde 24 25 Verwaltungsgeschichte im Uberblick Bearbeiten Die folgende Liste zeigt die Herrschaftsgebiete und Staaten in denen Beedenkirchen lag sowie die Verwaltungseinheiten denen es unterstand 7 26 27 vor 1714 Heiliges Romisches Reich Grafschaft Erbach 1571 Amt Auerbach 1714 Amt Seeheim Tannenberg ab 1714 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Darmstadt durch Kauf Obergrafschaft Katzenelnbogen Amt Seeheim Tannenberg ab 1803 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Darmstadt Furstentum Starkenburg Amt Seeheim Tannenberg ab 1806 Grossherzogtum Hessen Furstentum Starkenburg Amt Seeheim 28 ab 1812 Grossherzogtum Hessen Furstentum Starkenburg Amt Lichtenberg ab 1815 Grossherzogtum Hessen Anm 1 Provinz Starkenburg Amt Lichtenberg ab 1821 Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Landratsbezirk Reinheim Anm 2 ab 1824 Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Landratsbezirk Bensheim ab 1832 Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Kreis Bensheim ab 1848 Grossherzogtum Hessen Regierungsbezirk Dieburg ab 1852 Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Kreis Bensheim ab 1871 Deutsches Reich Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Kreis Bensheim ab 1918 Deutsches Reich Volksstaat Hessen Provinz Starkenburg Kreis Bensheim ab 1938 Deutsches Reich Volksstaat Hessen Landkreis Bergstrasse 29 Anm 3 ab 1945 Amerikanische Besatzungszone Gross Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Bergstrasse ab 1946 Amerikanische Besatzungszone Land Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Bergstrasse ab 1949 Bundesrepublik Deutschland Land Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Bergstrasse ab 1970 Bundesrepublik Deutschland Land Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Bergstrasse Gemeinde Staffel Anm 4 ab 1971 Bundesrepublik Deutschland Land Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Bergstrasse Gemeinde Lautertal Anm 5 Gerichte seit 1803 Bearbeiten In der Landgrafschaft Hessen Darmstadt wurde mit Ausfuhrungsverordnung vom 9 Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert Fur das Furstentum Oberhessen ab 1815 Provinz Oberhessen wurde das Hofgericht Giessen eingerichtet Es war fur normale burgerliche Streitsachen Gericht der zweiten Instanz fur standesherrliche Familienrechtssachen und Kriminalfalle die erste Instanz Ubergeordnet war das Oberappellationsgericht Darmstadt Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde durch die Amter bzw Standesherren vorgenommen Damit war fur Beedenkirchen das Amt Seeheim Tannenberg zustandig Im Rahmen der Reform von 1821 wurden Landgerichte im nunmehrigen Grossherzogtum Hessen geschaffen die unabhangig von der Verwaltung waren Fur den Landratsbezirk Reinheim war das Landgericht Lichtenberg als Gericht erster Instanz zustandig 12 1824 erfolgte mit dem Wechsel in den Landratsbezirk Bensheim die Zuordnung zum Landgericht Zwingenberg 12 Anlasslich der Einfuhrung des Gerichtsverfassungsgesetzes mit Wirkung vom 1 Oktober 1879 infolge derer die bisherigen grossherzoglichen Landgerichte durch Amtsgerichte an gleicher Stelle ersetzt wurden wahrend die neu geschaffenen Landgerichte nun als Obergerichte fungierten kam es zur Umbenennung in Amtsgericht Zwingenberg und Zuteilung zum Bezirk des Landgerichts Darmstadt 30 1934 wurde das Amtsgericht Zwingenberg aufgelost und die Aufgaben an das Amtsgericht Bensheim ubertragen 31 Bevolkerung BearbeitenEinwohnerstruktur 2011 Bearbeiten Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9 Mai 2011 in Beedenkirchen 615 Einwohner Darunter waren 24 3 9 Auslander Nach dem Lebensalter waren 105 Einwohner unter 18 Jahren 270 zwischen 18 und 49 132 zwischen 50 und 64 und 108 Einwohner waren alter 32 Die Einwohner lebten in 252 Haushalten Davon waren 66 Singlehaushalte 72 Paare ohne Kinder und 97 Paare mit Kindern sowie 21 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften In 42 Haushalten lebten ausschliesslich Senioren und in 168 Haushaltungen lebten keine Senioren 32 Einwohnerentwicklung Bearbeiten 1621 7 Einwohner 7 1629 30 Hausgesesse mit Wurzelbach 20 1791 162 Wurzelbach 50 Einwohner 33 1806 162 Einwohner 27 Hauser 28 1829 251 Einwohner 33 Hauser 14 1867 381 Einwohner 62 Hauser mit Wurzelbach 18 Beedenkirchen Einwohnerzahlen von 1791 bis 2011Jahr Einwohner1791 1621806 1621829 2511834 3141840 3041846 3561852 3261858 3251864 3841871 3661875 3581885 3671895 3891905 4531910 4501925 4431939 3911946 5561950 6001956 5381961 5041967 5551970 5511980 1990 2000 2011 615Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen 7 Zensus 2011 32 Religion Bearbeiten Ursprunglich gehorte Beedenkirchen in das Landkapitel Bensheim des Archidiakonata St Viktor in Mainz und war eine Filiale der Pfarrei Bensheim Im Jahr 1452 erhielt Beedenkirchen eine eigene Pfarrei Die seit dem 14 Jahrhundert bestehende Kapelle wurde in den Jahren ab 1624 durch einen Neubau ersetzt der aber bedingt durch den Dreissigjahrigen Krieg erst 1669 vollendet werden konnte 1581 wurde ein Pfarrhaus errichtet und 1787 wurde der Grundstein fur das heutige Pfarrhaus gelegt Das Kirchenpatronat hatten die Grafen von Erbach inne und mit dem Verkauf des Amtes Seeheim an Hessen wechselte es an die Landgrafen von Hessen Darmstadt Die Grafen von Erbach nahmen im 16 Jahrhundert die lutheranische Konfession an womit ihre Untertanen automatisch evangelisch wurden Der erste evangelische Pfarrer wirkte von etwa 1545 bis 1560 in Beedenkirchen 34 20 7 Historische Religionszugehorigkeit 1829 243 lutheranische 96 81 und 8 katholische 3 19 Einwohner 14 1961 436 evangelische 86 51 48 katholische 9 72 Einwohner 7 Politik BearbeitenFur Beedenkirchen mit Schmal Beerbach Staffel und Wurzelbach besteht ein Ortsbezirk Gebiete der ehemaligen Gemeinden Beedenkirchen Schmal Beerbach Staffel und Wurzelbach mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung 25 Der Ortsbeirat besteht aus Sieben Mitgliedern Seit den Kommunalwahlen 2021 gehoren ihm alle Mitglieder des Burger fur Beedenkirchen BfB an Ortsvorsteher ist Hartmut Kramer BfB 35 Verkehr BearbeitenFur den uberortlichen Verkehr ist Beedenkirchen durch die Landesstrasse L 3098 erschlossen die einerseits eine Verbindung zum Hauptort Reichenbach im Tal der Lauter schafft und dort zu der als Nibelungenstrasse bekannten Bundesstrasse 47 In der anderen Richtung fuhrt sie weiter uber Ober Beerbach nach Darmstadt In Wurzelbach kreuzt sie die Landesstrasse L 3101 die Balkhausen mit Hoxhohl verbindet Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Beedenkirchen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ortsteil Beedenkirchen In Webauftritt der Gemeinde Lautertal Beedenkirchen Landkreis Bergstrasse Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Literatur uber Beedenkirchen nach Register nach GND In Hessische Bibliographie Geschichte von Beedenkirchen des Vereinsrings zur 1000 Jahr Feier Anmerkungen und Einzelnachweise BearbeitenAnmerkungen Das Grossherzogtum Hessen war von 1815 bis 1866 Mitglied des Deutschen Bundes Ein Staatenbund ehemaliger Territorien des Heiligen Romischen Reichs Er gilt als gescheiterter Versuch einer erneuten Reichsgrundung Trennung zwischen Justiz Landgericht Lichtenberg und Verwaltung Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurde die Provinz Starkenburg aufgelost Am 1 Januar 1970 Eingliederung in die Gemeinde Staffel Am 31 Dezember 1971 als Ortsteil in die Gemeinde Staffel Einzelnachweise a b Ortsteil Beedenkirchen In Webauftritt Gemeinde Lautertal abgerufen im Februar 2020 Felsberg Landkreis Bergstrasse Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Minst Karl Josef Ubers Lorscher Codex Band 2 Urkunde 93 12 Mai 1012 Reg 3600 3601 In Heidelberger historische Bestande digital Universitatsbibliothek Heidelberg S 149 ff abgerufen im Januar 2020 Minst Karl Josef Ubers Lorscher Codex Band 2 Vermerk 120 120a In Heidelberger historische Bestande digital Universitatsbibliothek Heidelberg S 149 ff abgerufen im Januar 2020 Minst Karl Josef Ubers Lorscher Codex Band 2 Urkunde 132 1071 Reg 3620 In Heidelberger historische Bestande digital Universitatsbibliothek Heidelberg S 177 ff abgerufen im Januar 2020 a b Wilhelm Muller Hessisches Ortsnamensbuch Starkenburg Hrsg Historische Kommission fur den Volksstaat Hessen Band 1 Selbstverlag Darmstadt 1937 OCLC 614375103 S 42 a b c d e f g Beedenkirchen Landkreis Bergstrasse Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 8 Juni 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Zeittafel Bieblis Gemeinde Biblis abgerufen im Januar 2020 Zum Verkauf des Amtes Seeheim Wanderungen um Seeheim Jugenheim Nicht mehr online verfugbar Gemeinde Seeheim Jugenheim S 5 ff archiviert vom Original am 22 April 2016 abgerufen im Januar 2020 Heinrich Karl Wilhelm Berghaus Deutschland seit hundert jahren abth Deutschland vor funfzig jahren Voigt amp Gunther 1862 S 358 ff Online bei Google Books M Borchmann D Breithaupt G Kaiser Kommunalrecht in Hessen W Kohlhammer Verlag 2006 ISBN 3 555 01352 1 S 20 Teilansicht bei google books a b c Zuteilung der Gemeinden Beedenkirchen und Wuzelbach zu dem Landrathsbezirke Bensheim und dem Landgerichte Zwingenberg vom 11 Oktober 1824 In Grossherzogliches Ministerium des Inneren Hrsg Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt 1824 Nr 527 S 633 634 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 66 3 MB Verordnung die Eintheilung des Grossherzogtums in Kreise Betreffend vom 12 Mai 1852 In Grossherzoglich Hessisches Ministerium des Inneren Hrsg Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt 1852 Nr 30 S 224 229 Online bei der Bayerischen Staatsbibliothek digital PDF a b c Georg Wilhelm Justin Wagner Statistisch topographisch historische Beschreibung des Grossherzogthums Hessen Provinz Starkenburg Band 1 Carl Wilhelm Leske Darmstadt Oktober 1829 OCLC 312528080 S 11 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Johann Friedrich Kratzsch Neuestes und grundlichstes alphabetisches Lexicon der sammtlichen Ortschaften der deutschen Bundesstaaten Teil 2 Band 1 Zimmermann Naumburg 1845 OCLC 162810696 S 107 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Wolfgang Torge Geschichte der Geodasie in Deutschland Walter de Gruyter Berlin New York 2007 ISBN 978 3 11 019056 4 S 172 Teilansicht bei google books Ph A F Walther Das Grossherzogthum Hessen nach Geschichte Land Volk Staat und Oertlichkeit G Jonghaus Darmstadt 1854 OCLC 866461332 S 292F eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Ph A F Walther Alphabetisches Verzeichniss der Wohnplatze im Grossherzogtum Hessen G Jonghaus Darmstadt 1869 OCLC 162355422 S 12 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Beedenkirchen 1 Weltkrieg In Denkmalprojekt Abgerufen im Dezember 2019 a b c Wilhelm Muller Hessisches Ortsnamensbuch Starkenburg Hrsg Historische Kommission fur den Volksstaat Hessen Band 1 Selbstverlag Darmstadt 1937 OCLC 614375103 S 42 Bekanntgabe von Eingliederungen von Gemeinden durch den Hessischen Minister des Innern vom 8 Dezember 1969 StAnz S 2070 S 2 der PDF Datei 3 7 MB Karl Heinz Gerstemeier Karl Reinhard Hinkel Hessen Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform Eine Dokumentation Hrsg Hessischer Minister des Inneren Bernecker Melsungen 1977 OCLC 180532844 S 211 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 349 Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Darmstadt und Dieburg und der Stadt Darmstadt GVBl II Nr 330 334 vom 26 Juli 1974 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Hessen 1974 Nr 22 S 318 ff 17 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 1 5 MB a b Hauptsatzung PDF 22 kB 5 In Webauftritt Gemeinde Lautertal abgerufen im Januar 2020 Michael Rademacher Land Hessen Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Grossherzogliche Centralstelle fur die Landesstatistik Hrsg Beitrage zur Statistik des Grossherzogtums Hessen Band 1 Grossherzoglicher Staatsverlag Darmstadt 1862 OCLC 894925483 S 43 ff eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Verzeichnis der Amter Orte Hauser Einwohnerzahl 1806 HStAD Bestand E 8 A Nr 352 4 In Archivinformationssystem Hessen Arcinsys Hessen Stand 6 Februar 1806 Gesetz uber die Aufhebung der Provinzen Starkenburg Oberhessen und Rheinhessen vom 1 April 1937 In Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler Hrsg Hessisches Regierungsblatt 1937 Nr 8 S 121 ff Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 11 2 MB 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Jahr Feier abgerufen im Februar 2020 Ortsbeirate Lautertal In Webauftritt Gemeinde Lautertal abgerufen im Juni 2022 Ortsteile von Lautertal Odenwald Beedenkirchen Elmshausen Gadernheim Knoden mit Breitenwiesen Lautern Reichenbach Raidelbach Schannenbach Staffel Schmal Beerbach Wurzelbach Normdaten Geografikum GND 3001752 X lobid OGND AKS VIAF 125018546 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Beedenkirchen amp oldid 235443131