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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum deutschen Theologen und Politiker siehe Goswin von Orsoy Siehe auch Hohenzollern Typ Orsoy Lokomotive Orsoy ˈɔʁzaʊ von circa 1273 bis 1974 eine eigenstandige Stadt zuletzt innerhalb des Kreises Moers ist heute ein Stadtteil amtlich Wohnplatz und einer von vier Stadtbezirken der nordrhein westfalischen Stadt Rheinberg am linken Niederrhein im Kreis Wesel OrsoyStadt Rheinberg Wappen der ehemaligen Stadt Orsoy Koordinaten 51 31 N 6 41 O 51 524444444444 6 6866666666667 22 5 Koordinaten 51 31 28 N 6 41 12 O Hohe 22 5 20 25 m u NN Flache 14 75 km Einwohner 4177 9 Nov 2011 Bevolkerungsdichte 283 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1975 Postleitzahl 47495 Vorwahl 02844 Karte Lage von Orsoy in Rheinberg Ubersetzt bedeutet das Wort Orsoy gesprochen im Standarddeutschen Orsau im Niederrheinischen kurz und hart Oschau in etwa Pferdewiese Rossaue Orsoy ist wegen der Rheinpromenade seiner Festungsmauern und seiner historischen Innenstadt ein beliebter Ausflugsort von dem mit der Rheinfahre Orsoy Walsum zum rechtsrheinisch gelegenen Duisburger Stadtteil Walsum ubergesetzt werden kann Zum Stadtbezirk Orsoy gehoren der Ortsteil Orsoyerberg sowie die Weiler Driessen Plank Hasenfeld und Milchplatz 1 2 3 Die ehemalige Gemeinde Orsoy Land wurde bis 1971 durch die Stadt Orsoy in Personalunion verwaltet Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Geografische Lage 1 2 Klima 2 Festung Orsoy 3 Geschichte 3 1 Urgeschichte und fruhes Mittelalter 3 2 Hoch Spatmittelalter 1139 1579 3 3 Neuzeit etwa ab 1580 3 4 Geschichte seit 1945 3 5 Eingemeindungen 4 Politik 4 1 Wappen Siegel und Flagge Banner 4 2 Burgermeister 4 3 Stadtdirektor 4 4 Ortsvorsteher 5 Bauwerke 5 1 Zerstorte oder abgerissene Bauwerke 6 Sport 7 Kultur 8 Hochwasserschutz 9 Denkmalschutz 10 Personlichkeiten 10 1 Ehrenburger 10 2 Sohne und Tochter 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenGeografische Lage Bearbeiten Orsoy liegt linksrheinisch am Niederrhein Aufgrund starker Bergsenken liegen einige Teile des Orts unter oder knapp uber dem Wasserspiegel des Rheins Klima Bearbeiten Orsoy weist ein ganzjahrig gemassigtes Klima auf Die jahrliche Durchschnittstemperatur betragt etwa 11 C und schwankt dabei zwischen 3 C im Monat Februar sowie 20 1 C im Monat Juli Die mittlere Tiefsttemperatur liegt knapp oberhalb der Frostgrenze Frostgefahr besteht zwischen September und April Gleichzeitig liegen die monatlichen Maximal und Minimalwerte weit auseinander Neben milden Wintern mit Tageshochstwerten um 14 C treten kalte Winter mit Tiefstwerten von bis zu 17 C auf Es treten ebenso heisse trockene wie kuhle feuchte Sommer auf Die jahrliche Niederschlagssumme liegt bei etwa 640 mm Die niederschlagreichsten Monate sind Juli und August Monatlich fallt an 9 bis 14 Tagen Niederschlag Bedingt durch das insgesamt eher milde Klima ist Schneefall eher selten Orsoy Klimadiagramm JFMAMJJASOND 48 6 1 56 7 1 46 11 2 33 18 7 64 21 10 53 24 13 72 27 16 81 25 15 36 21 12 48 16 8 55 10 5 50 6 2 Temperatur C Niederschlag mm Quelle hinrichsen spdns de Private Wetterstation Orsoyerberg Wetterdaten ab 2005 Monatliche Durchschnittstemperaturen und niederschlage fur Orsoy Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Mittl Temperatur C 3 6 3 0 7 3 11 3 15 5 17 8 20 1 19 9 15 7 11 4 7 4 4 1 11 5 Mittl Tagesmax C 5 8 6 9 11 2 17 8 21 4 24 3 26 8 24 9 20 9 15 5 10 4 6 4 16 1 Mittl Tagesmin C 0 7 0 8 2 4 6 5 10 2 12 9 15 6 14 5 11 6 8 4 5 3 1 9 7 6 Niederschlag mm 48 1 56 2 45 6 32 5 63 5 52 5 71 5 81 3 36 1 47 8 54 6 49 5 S 639 2 Regentage d 14 13 11 9 12 10 13 13 9 11 12 14 S 141 Temperatur 5 8 0 7 6 9 0 8 11 2 2 4 17 8 6 5 21 4 10 2 24 3 12 9 26 8 15 6 24 9 14 5 20 9 11 6 15 5 8 4 10 4 5 3 6 4 1 9 Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Niederschlag 48 1 56 2 45 6 32 5 63 5 52 5 71 5 81 3 36 1 47 8 54 6 49 5 Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezQuelle hinrichsen spdns de Private Wetterstation Orsoyerberg Wetterdaten ab 2005 Festung Orsoy Bearbeiten nbsp Das als Schutz vor Hochwasser 1937 vom Architekten Helmut Hentrich entworfene Rheintor nbsp Blick auf Graben mit Glacis vor Bastion Befestigungszeiten Zeitraum Beschreibung 1139 1273 Befestigte Stadt Ort mit bauerlichen Anwesen 1273 1438 Feste Stadt Eine Stadt wird nach der Errichtung der Mauer und der Stadttore so genannt 1565 1581 Festung neuitalienisch 1632 1640 Festung altniederlandisch Der Ort wird in grossen Teilbereichen von einer mittelalterlichen Stadtmauer mit 4 Stadttoren umgeben 1 Befestigungsring Das letzte der noch vorhandenen historischen Stadttore das Kuhtor wurde im Rahmen der Kriegshandlungen 1945 zerstort Die Tore selbst waren Doppeltoranlagen mit Vortor Zwinger und dem Haupttor Am Kuhtor wurde schon fruh eine vorgelagerte Barbakane vgl Abbildung Festung Orsoy um 1650 errichtet Das heute noch genutzte Hochwasserschutztor Wassertor oder Rheintor wurde erst 1937 errichtet Ausserdem gab es diverse Mauerturme sowie vier Eckturme Der heute noch vorhandene 18 Meter hohe Pulverturm ehem Muhlenturm urspr der Einzige in die Mauer integrierte Eckturm der Stadtmauer veranschaulicht die Ausmasse der Stadtbefestigung Vom blauen Turm sind nur noch das Fundament und Reste der Grundmauern erhalten geblieben Der 2 Befestigungsring 5 Bollwerke Bastionen Hauptwall Hauptgraben ist komplett erhalten Die funf Bollwerke bestehen aus Erde mit einem gemauerten Fundament auf Grabenhohe Dieser gemauerte Sockel der Bollwerke ist von Erde und Bewuchs bedeckt an zwei Stellen in Orsoy ist dieser Sockel jedoch freigelegt Die funf Bastionen und die begehbaren Kurtinen zwischen ihnen sind im Rahmen des Wallpromenadenrings durch Wege erschlossen Sie heben sich immer noch deutlich von der Landschaft ab und stehen unter Denkmalschutz Die Festung Orsoy ist nach zwei unterschiedlichen Festungsbaumanieren errichtet worden neuitalienisch 2 Ring und altniederlandisch 3 Ring Der neuitalienische Teil geht auf Johann d A Pasqualini Sohn von Alessandro Pasqualini zuruck Zu diesem Teil gehoren auch die funf Bollwerke Die Verbindungen der einzelnen Bollwerke Bastionen untereinander nennt man Kurtine oder deutsch den Hauptwall z B Sudwall Davor liegt die Wasserflache des ehem Hauptgrabens Der Hauptgraben ist heute bis auf den Bereich vor der Bastion Kuhpforte Kuhteich vgl Abbildung Historische Festungsanlagen Befestigungsring 1 2 komplett trocken Der altniederlandische Teil stellt den 3 Befestigungsring dar Zu diesem altniederlandischen Teil gehoren die vier Ravelins zwischen den Bollwerken Zur Errichtung der Ravelins wurde der Hauptgraben ausgebaut und verbreitert Auch die Zollinsel im Rhein vor dem Rheintor war Ravelin ahnlich ausgebaut gilt aber nicht als 5 Ravelin Das 1 Ravelin zwischen Kastells und Henkesbollwerk ist kaum noch im Gelande erkennbar Das 2 Ravelin befindet sich auf der Flache des Krankenhauses das 3 im Nahbereich des Kuhteiches Das 4 Ravelin Sud Ravelin vor dem ehemaligen Binsheimer Tor ist genau nach Suden ausgerichtet und lasst sich im offenen Gelande noch sehr gut erkennen Letztes Verteidigungselement des 3 Ringes war der Niederwall vor dem Hauptgraben mit dem gedeckten Weg und dem davor liegenden Glacis Die Festung Orsoy selbst wird gemass der gultigen Festungsterminologie als Irregulare Pentagonale Bastionarsfestung bezeichnet Der Begriff irregular bezieht sich auf die Anpassung der Festung an die ortliche Topographie insbesondere an den Rhein als irregularen Teil der Festungsanlage statt des regularen kunstlichen Festungsgrabens nbsp Entwicklungsstufen der Festung Orsoy nbsp Festung Orsoy um 1650 grosste Ausbaustufe mit Befestigungsringen 1 3 nbsp Schwarzplan der Festung um 1819 nach Aufgabe der militarischen Nutzung nbsp Historische Festungsanlagen Befestigungsring 1 und 2 aktuelle Situation Geschichte BearbeitenUrgeschichte und fruhes Mittelalter Bearbeiten Erste Siedlungsspuren weisen wie fur den gesamten Niederrhein auf ab 750 v Chr vordringende Germanen hin die zunehmend die ansassigen Kelten verdrangt oder assimiliert haben durften Zur Zeit der caesarischen Gallieneroberung durften Menapier in der Gegend des heutigen Orsoy gesiedelt haben Spater wurden dann von Tiberius Cugerner die zuvor als Sugambrer gegenuber Koln zu finden waren zwischen Krefeld und Kleve zwangsangesiedelt Mit dem 4 Jahrhundert durfte sich an der Stelle des spateren Orsoy dann neben der vorbeifuhrenden Romerstrasse noch zumindest eine Fahrstelle und wahrscheinlich eine villa rustica gefunden haben Dieses Gehoft konnte auch die Keimzelle einer dann schon begonnenen Besiedelung gewesen sein Mit den 401 402 abruckenden Romern die nun Italien gegen die Westgoten verteidigten gelangten zunehmend die salischen Franken zu Macht Koln wurde 454 erobert Zu den Cugernern die nun zu den Franken zahlten kamen die aus dem Ruhr Lippe Gebiet rheinabwarts ziehenden Hattuarier die sich zunehmend mit jenen vermischt haben durften Etwas ausserhalb von Orsoy beim Orsoyer Weiler Hasenfeld wurden 1938 nahe am Rhein neun Graber aus dem fruhen Mittelalter ergraben ca 500 630 n Chr Darunter einige ausserordentlich reiche Bestattungen Furstengraber aus der zweiten Halfte des 6 Jahrhunderts mit Beziehungen nach Skandinavien im Fundgut 4 Der Hof Ruberg auf den der Ruberger Weg bis heute hinweist ist als erste mogliche frankische Siedlung jedoch weiterhin streitig 5 Um 700 durfte der Niederrhein dann christianisiert worden sein Hoch Spatmittelalter 1139 1579 Bearbeiten nbsp Stadtansicht Orsoys Kupferstich von Le Clerc uber die Einnahme Orsoys durch den franzosischen Konig Ludwig XIV am 3 Juni 1672 Erst ab dem 12 Jahrhundert lasst sich Orsoy dann als Gemeinde oder Stadt ausmachen und belegen Die fruheste Erwahnung findet sich in einer Urkunde der Abtei Hamborn die 1139 ihren Besitz in Hersougen benannte 6 Schon hier scheint jedoch von einer entwickelten Gemeinde ausgegangen zu werden 1225 beurkundete auch das 1123 gegrundete Kloster Kamp seine Besitztumer in Orsoie Daneben hielten im Laufe der Zeit auch das Kloster Werden und das Kloster Siegburg Benediktiner dann das Kloster Bedburg bei Kleve und das Kloster Furstenberg bei Xanten Nonnen sowie die Damenstifte Sankt Maria im Kapitol bei Koln und Gerresheim bei Dusseldorf und das Ordenshaus der Johanniter in Duisburg und deren Kommende in Walsum Besitztumer in und um Orsoy 1233 erwahnte dann eine Urkunde des Grafen Dietrich IV von Kleve vom 19 Mai Orsoy als graflichen Fronhof curtis Orsoie dessen Einkunfte dieser seiner Schwiegertochter Elisabeth der Tochter des Herzogs von Brabant in der fur diese Zeit ublichen Weise zur freien Verwendung uberschrieb Von 1238 bis 1240 ist Orsoy dann als Rhein Zoll Station fur Kleve belegt Uber den Beginn dieser Privilegierung fehlt jedoch jede Nachricht Von Dietrich V von Kleve der 1260 bis 1275 herrschte durfte Orsoy dann zur Stadt erhoben worden sein vgl Kastner 42 der 1263 fur moglich aber fruhesten 1270 fur wahrscheinlich halt um eine sudliche Befestigung gegen den Kolner Erzbischof der in Rheinberg prasent war aufzubauen Dietrich VII begrundete auch die Stadte Dinslaken Buderich und Huissen bei Arnheim Die Stadt Orsoy durfte jedoch im 14 Jahrhundert kaum hinreichend von den Zollrechten sofern es sie noch innehatte profitiert haben da sich die Stadt in zunehmender von einem Brand 1347 und oder 1351 beschleunigter Verarmung befand Dennoch bestatigte am 1 September 1347 Kaiser Ludwig IV genannt der Bayer noch einmal die Stadternennung mit den zugehorenden Freiheiten und die Zollstatte fur den Rheinzoll 7 Dass diese zweite Stadtwerdung notig war mag die rechtliche Unsicherheit erklaren in der die durchaus nicht zur Blute gereifte Stadt sich fand Auch nach dem Brand 1351 privilegierte Graf Johann von Kleve die Stadt erneut Dass Orsoy jedoch nie das Marktprivileg verliehen worden zu sein scheint mag diese zuruckhaltende Entwicklung der Stadt erklaren wenngleich dieser Mangel unter der ansonsten reichlichen Privilegierung ein Kuriosum bleibt fur das eine schlussige Erklarung bis heute fehlt Die Verwaltung der Gemeinde universitas erfolgte anfanglich noch durch sieben Schoffen scepen scabini die aus den Vornehmen heraus sich selbst kooptativ erganzten und einem Richter judex den der Klever Graf ernannte Der Ubergang zur Ratsverwaltung durfte Ende des 13 Jahrhunderts vollzogen worden sein Wesel 1271 Duisburg 1274 ist aber erst fur 1351 bezeugt Fur 1364 findet sich dann erstmals ein Amtmann belegt Nachdem der judex zunehmend auf die Rechtsprechung beschrankt worden war trat dann Ende des 14 Jahrhunderts ein Burgermeister an die Spitze der Stadt Ende des 15 Jahrhunderts ist dann der Ubergang von der Oligarchie zu einer Honoratioren Demokratie vollzogen Zu den sieben Schoffen und dem Burgermeister traten die Geschworenen Gemeinleute Ratsfreunde die aus vier Vierteln in die die Stadt hierzu unterteilt worden war gewahlt wurden Im Gegensatz zu dem ublichen Verfahren in grosseren Stadten das auf ein Viertel drei oder vier Geschworene kommen liess und zu deren Wahl wiederum zehn Wahlmanner pro Viertel aus dem Volk wahlen liess sind fur Orsoy jedoch nur vier Ratsfreunde gewahlt worden Ab 1419 lag der klevische Rheinzoll wieder in Orsoy Bis 1438 hatte Herzog Adolf von Kleve eine zweite Burg das so genannte grosse Schloss in Orsoy errichtet Fur 1452 findet erstmals ein Lehrer Schulmeister in der Stadt Erwahnung 1461 war der grosse Rheindeich Egerdeich fertig gestellt Neuzeit etwa ab 1580 Bearbeiten Die neuzeitliche Festung Orsoy entstand in den Jahren 1565 1581 Festungsbaumeister war der Italiener Johann Pasqualini der Altere verantwortlich fur den Bau des 2 Befestigungsrings Die Befestigung entstand im Rahmen eines ehrgeizigen Bauprogramms des Landesherren Herzog Wilhelms des Reichen als Hauptwaffenplatz im Herzogtum Kleve wahrend Dusseldorf und Julich als Hauptwaffenplatze fur die Herzogtumer Julich und Berg ahnlich verstarkt wurden 1586 eroberten spanische Truppen Orsoy und zerstorten die Stadt bis auf die Grundfesten Ab 1609 brandenburgische Verwaltung 1632 1640 wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs Niederlandische Besatzung Die Festung wurde im altniederlandischen Stil ausgebaut und um den 3 Befestigungsring erweitert 1666 kam Orsoy erneut unter Verwaltung von Brandenburg Preussen Ab 1672 stand Orsoy fur einige Jahre unter franzosischer Herrschaft Nachdem Truppen Ludwigs XIV Orsoy erobert hatten zerstorten sie grosse Teile der Festungsanlagen Sie sprengten die vom Herzog von Kleve am Nordwall errichtete grosse Burg mit drei Turmen Grundflache 100 m 70 m erhalten blieben nur Teile der ausseren Umfassungsmauern 1685 wurde der erste Rheinhafen in Orsoy angelegt Um 1750 endete die militarische Nutzung der noch erhaltenen Festungsteile vgl Kloffler 2005 Festungs Inventar Im 18 Jahrhundert gab es in Orsoy eine bedeutende Tuchindustrie Um 1700 wurde am Ort die erste Tuchmanufaktur gegrundet der weitere folgten Ab etwa 1750 hatte Orsoy eine fuhrende Stellung im klevischen Tuchgewerbe bis ein Grossfeuer 1818 fast die gesamte ortliche Tuchindustrie vernichtete was grosse wirtschaftliche Not verursachte Wirtschaftliche Ruckschlage erfuhr Orsoy ausserdem infolge des Siebenjahrigen Krieges 1756 1763 Wahrend der Franzosenzeit 1794 bis 1814 war das linke Rheinufer von franzosischen Truppen besetzt und zeitweise von Frankreich annektiert Wahrend dieser Zeit bildete Orsoy eine Mairie nach franzosischem Vorbild und gehorte zum Kanton Rheinberg im Arrondissement Krefeld des Rur Departements 8 1805 wurde der Rheinzoll nach Homberg verlegt Beim Wiener Kongress 1815 kam die Region zu Preussen und aus der Mairie Orsoy der Franzosenzeit wurde die preussische Burgermeisterei Orsoy 9 1816 bis 1823 gehorte Orsoy zum Kreis Rheinberg 1823 bis 1856 zum Kreis Geldern und 1856 bis 1974 zum Kreis Moers Die Stadt Orsoy erhielt 1859 die Rheinische Stadteordnung 10 Seitdem wurde zwischen der Stadtburgermeisterei Orsoy und der Burgermeisterei Orsoy Land unterschieden die die Gemeinde Orsoy Land umfasste und weiterhin von Orsoy aus verwaltet wurde 11 12 Aus Havanna Java oder Sumatra kam Tabak per Schiff nach Holland und von dort uber den Rhein nach Orsoy 1851 begann mit der Zigarrenproduktion eine Zeit wirtschaftlichen Aufschwungs Bis zum Zweiten Weltkrieg lebte davon ein Grossteil der Orsoyer Burger Zahlreiche Burgerhauser erinnern heute noch an die Blutezeit der Stadt Nach dem Zweiten Weltkrieg kam das Aus fur die Orsoyer Tabakindustrie Ursachen waren fehlende Vorrate im Krieg zerstorte Produktionsstatten und Lagerraume sowie zunehmender Konkurrenzdruck aus anderen Regionen 1935 36 wurde das Hafenbecken neben der heutigen Grundschule im Zuge der Erhohung des Rheindeiches zugeschuttet 700 Meter flussabwarts wurde ein neuer Hafen als Stromhafen gebaut Ab 1938 wurden Orsoyer Juden aus ihrer Heimatstadt vertrieben und spater deportiert Die bis zur Machtubernahme des NS Regimes sehr respektierte Familie Friedemann sie war fur ihr grosses soziales Engagement bekannt wurde von ihren Mitburgern gemieden und denunziert Orsoyer Sozialdemokraten und Kommunisten wurden im SA Heim in der Rheinstrasse verprugelt Simon und Emma Friedemann sowie zwei ihrer Kinder wurden im KZ Auschwitz ermordet ihre drei ubrigen Kinder in Lodz 13 nbsp Rheinbefliegung Orsoy mit Hafen 1953 Am 5 Marz 1945 besetzten Truppen der US Army Orsoy 14 Die deutsche Wehrmacht beschoss wahrend ihrer Kampfe mit den US Truppen den Kirchturm der katholischen Kirche vom rechten Rheinufer aus durch seine Zerstorung sollte eine Nutzung als Beobachtungsturm verhindert werden Da die Panzer der US Army nicht in der Lage waren das schmale Kuhtor zu passieren zerstorten sie dieses am 14 Marz 1945 Damit verlor die Stadt Orsoy ihr letztes Stadttor 15 Geschichte seit 1945 Bearbeiten Ab 1956 lebte in Orsoy der Raketenkonstrukteur Berthold Seliger Er besass in Orsoy eine Mopedwerkstatt und baute hier auch die Raketen die er von 1962 bis 1964 im Wattengebiet von Cuxhaven startete Von 1961 bis 1972 hatte der General a D und ehemalige wehrpolitische Berater der FDP Gerhard Graf von Schwerin in Orsoy am Rheindamm einen Zweitwohnsitz Die einstmals florierende Tabakverarbeitung ist nicht mehr existent Eine grosse ehemalige Tabakfabrik am Sudwall wurde in den 1990ern zu Wohnraum umgebaut Die wichtigsten Nahversorgungseinrichtungen sind uber die Jahre in Orsoy erhalten geblieben Es gibt eine Grundschule zwei Kindergarten mehrere Arzte eine Backerei eine Sparkasse sowie diverse kleinere Laden Das Gastronomieangebot profitiert von den Wochenendgasten Ein ehemaliges Krankenhaus Marienhospital mit geriatrischem Schwerpunkt wurde geschlossen Es diente bis September 2015 als geriatrische Rehabilitationseinrichtung und wurde anschliessend als zentrale Unterbringungseinrichtung zur Bewaltigung der Fluchtlingskrise in Deutschland 2015 2016 genutzt 16 Im Marz 2024 gab die Bezirksregierung Dusseldorf bekannt dass entgegen der vorherigen Plane die ZUE 2025 zu schliessen und das Gelande anders zu verwenden die Einrichtung bis 2033 erhalten bleiben wird Auf die Ankundung dieser Entscheidung bei einer Burgerstunde reagierten die anwesenden Orsoyer mit scharfer Kritik Die Bevolkerung beklagte sich uber eine allgemeines Gefuhl der Unsicherheit im Stadtbezirk und kritisierte verschiedene Straftaten die mit Einwohnern der ZUE in Verbindung gebracht wurden Auch eine Chaos Fahrt bei der ein Fahrzeug in Moers gestohlen worden ist und auf dem Weg uber Baerl nach Orsoy mehrere Fahrzeuge sowie Verkehrsschilder und Baume in einem mittleren funfstelligen Bereich beschadigte wurde aufgrund von Hinweise mit zwei Einwohnern der Einrichtung in Verbindung gebracht 17 18 19 Am 28 Juli 2007 geriet eine 21 jahrige Frau bei einer Autofahrt in einen Streit mit ihren mitfahrenden Expartner Hierbei verlor sie die Kontrolle uber das Fahrzeug raste in den Fahrmannbrunnen auf dem Marktplatz von Orsoy und beschadigte diesen schwer Dies war der zweite Unfall am Brunnen nachdem zuvor bereits ein Kran diesen bei Sanierungsarbeiten an der evangelischen Kirche beschadigt hatte Der Brunnen wurde von seinem ursprunglichen Kunstler Nikolaus Knupfer restauriert und steht bis heute an seinem ursprunglichen Ort 20 21 Eingemeindungen Bearbeiten nbsp Lage der Gemarkung Orsoy Stadt in Rheinberg Nachdem die Landesregierung das Landesplanungsgesetz verabschiedet hatte wurde am 16 Februar 1967 den Stadten Orsoy und Rheinberg sowie den Gemeinden Borth Budberg und Orsoy Land durch den Oberkreisdirektor Hubner der Vorschlag gemacht das Amt Rheinberg zu grunden Dieses sollte den Amtern Alpen Veen und Sonsbeck ahneln Dieser Vorschlag wurde von allen beteiligten Kommunen abgelehnt sogar von Rheinberg selbst welches sich lediglich fur einen Anschluss von Ossenberg und Orsoy Land interessierte Die Stadt Orsoy stellte im Jahr 1967 ihren Plan fur die kommunale Neugliederung vor Dieser Plan sah vor Orsoy als Stadt zu erhalten und Budberg Orsoy Land und die Rheinkamper Gemeindeteile Binsheim und Lohheide nach Orsoy einzugemeinden Dieser Plan wurde von allen anderen Beteiligten abgelehnt In Budberg bevorzugten der Rat und der Burgermeister eine Eingliederung nach Orsoy oder den Erhalt der Eigenstandigkeit Die Bevolkerung bevorzugte wiederum eine Eingemeindung nach Rheinberg 1968 fragte der Rheinberger Stadtdirektor die Orsoyer Budberger Borther an um uber einen Zusammenschluss mit Rheinberg zu verhandeln 1969 gaben die Stadt Orsoy und die Gemeinde Budberg den Eingemeindungsplanen zu Rheinberg nach nachdem das Landesinnenministerium mit Sondierungsgesprachen auf diese Druck ausubte 1 Am 1 Januar 1972 wurde die damals kleinste Gemeinde Nordrhein Westfalens Orsoy Land in die Stadt Rheinberg eingegliedert 1 Die Stadt Orsoy kam am 1 Januar 1975 hinzu 22 Gleichzeitig wurde die Stadt Rheinberg in den neu zugeschnittenen Kreis Wesel eingegliedert Bis heute besteht zwischen Orsoy und Rheinberg eine beidseitige Rivalitat und eine anhaltende Unzufriedenheit in der Orsoyer Bevolkerung mit der Zwangseingemeindung Orsoys nach Rheinberg 23 24 Politik BearbeitenWappen Siegel und Flagge Banner Bearbeiten Die Stadt Orsoy fuhrte bis zu ihrer Eingemeindung ein Wappen ein Siegel sowie eine Flagge Banner 25 Das Stadtwappen wurde amtlich im Jahr 1958 bestatigt 26 Zur selben Zeit durften auch die anderen Hoheitszeichen genehmigt worden sein Der Urheber der modernen Hoheitszeichen ist nicht bekannt Das erste Stadtsiegel von Orsoy aus dem 13 Jahrhundert wurde jedoch vermutlich von demselben Siegelschneider entworfen welcher auch fur das Stadtsiegel Buderichs und Dinslakens verantwortlich war 15 nbsp Wappen nbsp Siegel nbsp Banner nbsp Flagge WappenBlasonierung Das Wappen zeigt in einem grunen Feld uber einer silbernen Zinnenmauer mit Torturm und geschlossenem roten Tor drei schwebende 2 1 gestellte silberne Pferdekopfe Bedeutung Es handelt sich hier um ein sogenanntes redendes Wappen die Pferde in der Aue Orsoy Die Stadtmauer steht fur die Stadt Orsoy die die Stadtrechte bereits im 13 Jahrhundert erhielt Das Wappen findet seine Grundlage im altesten bekannten Stadtsiegel aus dem Jahre 1285 15 25 SiegelDas zuletzt verwendete Siegel der Stadt Orsoy grundiert auf dem altesten bekanntem grossem Stadtsiegel Orsoys Dieses hangt an der altesten bekannten Urkunde vom 27 Februar 1285 welche Orsoy zum ersten Mal als Stadt bezeichnet Jenes Siegel zeigte bereits die Stadtmauer mit Tor und Pferdekopfen Zusatzlich hierzu war das damalige Siegel noch mit dem lateinischen Schriftzug SIGILL um BURGENSIUM OPIDI IN URSSOGE umrundet was ubersetzt bedeutet Siegel der Burger der Stadt in Orsoy Ab dem 14 Jahrhundert verwendete man dann vor allem ein kleines Siegel welches lediglich die drei Pferdekopfe zeigte und in den meisten Fallen einen umrundenden Schriftzug hatte Das grosse Stadtsiegel mit Mauer und Tor wurde nur selten und spater zunachst gar nicht mehr verwendet Erst seit Beginn des 20 Jhr wurde das grosse Stadtsiegel erneut genutzt bspw auf Notgeldscheinen diesmal mit dem lateinischen Schriftzug SIGILLUM OPPIDI ORSOYENSIS was wiederum ubersetzt bedeutet Siegel der Stadt Orsoy Seit der erneuten Bestatigung im Jahr 1958 trug das Siegel den Schriftzug Stadt Orsoy Neben dem regularen Siegel fuhrte die Stadt des Weiteren ein sogenanntes Gegensiegel eine Raritat welche zumeist lediglich von Grossstadten verwendet worden ist Das Gegensiegel zeigte einen nach vorne gerichteten einzelnen Pferdekopf und war umrundet mit dem Schriftzug Gegensiegel der Stadt Orsoy 15 25 Flagge BannerDie Flagge der Stadt Orsoy ist in grun weissen Tuchbahnen gestreift Als Banner etwas oberhalb der Mitte mit dem Wappen versehen 25 als Flagge mittig mit dem Wappen versehen Heute wird die Flagge manchmal zu Wahlen oder Feiertagen vor dem alten Rathaus in Orsoy gehisst Abgesehen hiervon wird sie vor allem alle zwei Jahre beim Schutzenfest verwendet 27 Burgermeister Bearbeiten Seit dem 15 Jahrhundert sind die Namen von einigen Orsoyer Burgermeistern bekannt 15 28 1430 Herman Boterman 1552 Johann Schurmann 1596 1597 1600 Hubert Valck 1609 Hermann Jeger 1610 1611 und ofter Johann Erkenswick 1611 Hermann Huessen 1616 Derick von Hausen 1618 Heinrich van Hoen 1619 1625 1633 Dietrich Moll Derk Mollen 1625 Arnold von Vierbaum Arnt van Vierbom 1633 und ofter Dietrich von Hausen 1638 Wessel von Lohn um 1650 Tilman Bodtbander Bobender 1652 1653 1656 1661 1665 1666 1685 Peter Erckenswick 1658 1659 Peter Vorstman 1661 Anthon von Bedbur van Bebber vor 1675 Anthonius Struck 1674 um 1680 81 1689 Thomas ter Stegen zwischen 1680 90 Breymann um 1688 91 Hermann Hasselt 1688 1698 1703 1710 1716 wohl bis 1721 Sebastian Erckenswyck Sebastian Erkenswick 29 1709 1715 Hermann Dietrich Olimart abgesetzt 1724 1729 1730 1732 wohl 1721 1731 Peter Erckenswyck Peter Erkenswick 29 1739 1740 1749 1750 wohl 1730 1751 Gerhard Plonis 1744 Johann Wilhelm Noot 1770 2 Burgermeister 1751 1764 oder 1753 1766 Gisbert Janssen 1764 1779 Johann Friedrich Haentje n s 1764 1777 Jakob Beyer 2 Burgermeister 1780 1785 1794 C Haentje n s 1780 1785 1794 J H Keller 2 Burgermeister 1797 1822 Peter Huissen Hussen 1822 1851 Friedrich Wilhelm Daubenspeck In Personalunion mit der Stadt Homberg zeitweise ab 1826 Peter Hussen jun unter Daubenspreck 1851 1855 von Renesse am 1 April 1855 abgesetzt 1855 1860 von Uttenhoven 1860 1882 Ernst Varenkamp 1883 1896 Ernst Pothoff 1897 1901 Emil Vogel 1901 1913 Hermann Gruneberg 1913 1918 August Hobusch nbsp Mittig sitzend Burgermeister Heinz Stienen1919 1931 Dr Munter Z 1931 1933 Friedrich Sonnen 1933 1945 Heinz Stienen NSDAP 1945 Wilhelm Kleine Wilhelm Trompetter 1946 1947 Heinrich Surkamp CDU 1949 1956 Hubert Scholten CDU 1956 1969 Max Schafer SPD 1969 1974 Alexander F Overlack CDU Stadtdirektor Bearbeiten Von 1947 bis 1974 wurde die Stadt von einem Stadtdirektor verwaltet Der Burgermeister hatte in jener Zeit vor allem reprasentative Aufgaben Durch die in Personalunion gefuhrte Verwaltung von Orsoy Land und Orsoy war der Orsoyer Stadtdirektor parallel auch der Gemeindedirektor von Orsoy Land 1947 1974 Walter Knappmann 15 1974 Wilhelm Bauhaus kommissarisch 15 Ortsvorsteher Bearbeiten Seit der Eingemeindung der Stadt Orsoy wird der Stadtbezirk durch Ortsvorsteher reprasentiert 1984 1999 Marga Schafer 30 2014 Karin Simon 31 2014 2020 Heide Mischke 32 seit 2020 Karin Karl 33 Bauwerke Bearbeiten nbsp Eingangsportal evangelische Kirche nbsp ehemalige katholische Kirche nbsp ehemalige Synagoge nbsp Pulverturm Ostansicht nbsp Stadtmauer nbsp Orsoyer Rathaus nbsp Rheinhafen Orsoy nbsp Historischer Hafen Orsoy bis 1936 Pulverturm Muhlenturm der im Volksmund Pulverturm genannte 18 Meter hohe Eckturm der alten Stadtmauer ist um 1550 erbaut worden Wandstarke bis zu 2 Meter Seit dem 17 Jahrhundert diente er bis 1865 als Muhlenturm fur eine Windmuhle Teile der restaurierten Stadtmauer grenzen direkt an den Turm d h der Pulverturm war der einzige der vier Eckturme der direkt in die Stadtmauer integriert war Stadtmauer erste Ringmauer um 1438 entstanden Hohe bis zu 8 Meter Starke 1 25 Meter in der maximalen Ausbaustufe waren bis zu elf Turme sowie vier Stadttore an der Mauer vorhanden Die Stadtmauer ist etwa zur Halfte erhalten und wurde 1974 1976 restauriert Ehemalige Katholische St Nikolaus Kirche dreischiffige neugotische Hallenkirche 1843 bis 1847 erbaut schwer beschadigt im Marz 1945 und ohne Turmhelm wieder aufgebaut im Jahre 1951 Endgultige Restaurierung erfolgte von 1971 bis 1974 Zum Ende des Zweiten Weltkrieges im Marz 1945 wurde der Turm der Kirche durch Beschuss von der anderen Rheinseite zerstort Die deutschen Einheiten der Wehrmacht vermuteten eine Nutzung des Turmes durch vorruckende Artilleriebeobachter und Funker der US Army Am 14 Oktober 2023 wurde die ehemalige Kirche durch den Weihbischof Rolf Lohmann entweiht und soll zukunftlich als Wohngebaude genutzt werden 34 Evangelische Kirche Orsoy um 1450 als Um und Erweiterungsbau einer alteren Anlage entstanden Stufenhallenkirche als Backsteinbau im spatgotischen Stil Ursprunglich dem St Nikolaus geweiht wird die Kirche unter niederlandischer Besetzung 1632 den Reformierten zugewiesen und ist seitdem protestantisches Gotteshaus Sehenswert alteste evangelische Kanzel am Niederrhein 1551 Ausserdem bedeutsam ist der altniederlandische Hochaltar von Colijn de Coter der der romisch katholischen Kirchengemeinden gehort und sich seit der okumenischen Verwendung des Gebaudes dauerhaft in der evangelischen Kirche befindet Umfangreiche Sanierungsmassnahmen zwischen Fruhjahr 2010 und Herbst 2012 Wiedereroffnung am 16 Dezember 2012 Seit der Entweihung des katholischen Kirchengebaudes 2023 wird das Gebaude okumenisch sowohl durch die evangelische als auch die katholische Kirchengemeinde Orsoys verwendet 34 Ehemalige Synagoge die Jahrzehnte uberdauert hat auch die ehemalige Synagoge auf der Seilerbahn Im Jahre 1866 erbaute die Orsoyer judische Gemeinde diese Synagoge mit Schulhaus Sie hat das Dritte Reich und damit die Novemberpogrome wahrscheinlich nur deshalb uberstanden weil sie bereits 1938 als Wohnhaus diente Die Wohnnutzung besteht bis heute Ehemalige Akzise Wegezollstelle der Stadt Orsoy am Hafendamm Nahe Egertor Erbaut Anfang des 18 Jahrhunderts um 1710 Das Gebaude wurde 1980 durch private Spendengelder von Grund auf vorbildlich restauriert Rathaus nach der vollstandigen Zerstorung Orsoys durch die Spanier 1586 wird auch das Orsoyer Rathaus um 1600 neu aufgebaut Im Gebaude befindet sich noch eine begehbare alte Gefangniszelle Ehemalige Tabakfabrik am Sudwall nach Kriegsende jahrzehntelang Ruine und inoffizieller Abenteuerspielplatz Wurde in den 1990ern aufwandig saniert und zu Wohnraum umgebaut An der Rheinpromenade verfugt Orsoy uber einen eigenen Schiffsanleger Wahrend der Sommermonate halten hier regelmassig Passagierschiffe z B Riverlady Rheinkonigin auf dem Weg nach Duisburg oder in Richtung Holland Hochwasserschutztor erbaut im Jahre 1937 im Rahmen der damals durchgefuhrten massiven Erhohung und Verstarkung der Rheindeiche am Niederrhein Das Tor ist in Anlehnung an die historischen Festungstore der Stadt Orsoy gestaltet worden und vermittelt so auch einen Eindruck uber die Dimension einer historischen Toranlage Die Anlage wurde Ende der 1990er Jahre komplett saniert auf der Rheinseite befinden sich diverse Hochwasserstandsmarken Der Burgerschutzenverein Orsoy ubernimmt seit Jahren die ehrenamtliche Pflege dieses charakteristischen Gebaudes bei Hochwasser wird das Tor durch die Freiwillige Feuerwehr Orsoy verschlossen In der Nacht vom 9 zum 10 Marz 2024 wurde das aus Kupfer gefertigte Stadtsiegel vom Holzgerust entfernt und gestohlen 35 In der Nacht vom 12 zum 13 April wurden mehrere Tragebalken abgerissen oder beschadigt 36 In der Nahe von Orsoy uberquert eine zweikreisige 380 kV Leitung den Rhein an zwei je 105 Meter hohen Freileitungsmasten die Spannweite zwischen den beiden Masten betragt 545 Meter Der historische Hafen Orsoy am Nordwall war bis 1936 ein Teil des Stadtgrabens am Kastells Bollwerk auf dem Gelande des heutigen Spielplatzes der Grundschule Das Hafenbecken wurde wahrend der Deicherhohung verfullt Nordlich des Ortes liegt der Rheinhafen Orsoy der NIAG nbsp Ehemalige Tabakfabrik nbsp Ehemalige kath Volksschule nbsp Neues Kuhtor mit Wappen nbsp Zollstelle am Hafendamm Zerstorte oder abgerissene Bauwerke Bearbeiten Kuhtor das letzte von vier Stadttoren Orsoys Erbaut im 14 Jahrhundert zerstort am 14 Marz 1945 Rheintor das vorletzte von vier Stadttoren Orsoys Erbaut im 14 Jahrhundert schwer beschadigt und abgerissen im Jahr 1880 Blauer Turm einer der vier Eckturme der Stadtbefestigung Orsoys Errichtet spatestens 1550 zerstort fruhstens im Jahr 1672 oder spater Rheinturm einer der vier Eckturme der Stadtbefestigung Orsoys Errichtet spatestens 1550 zerstort im Jahr 1672 Sport BearbeitenBereits am 1 April 1919 wurde der Orsoyer Sportverein SV Orsoy gegrundet und ins Vereinsregister aufgenommen Der Verein entstand aus verschiedenen versprengten Gruppen die seit ca 1910 aktiv Fussball spielten Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Verein 1946 wiederbelebt und spater um weitere Sportarten erweitert 37 Kultur BearbeitenDer Haupttrager des lokalen Brauchtums ist der Burgerschutzenverein Orsoy von 1551 e V Der Verein mit circa 550 Mitgliedern ist in vier Kompanien aufgeteilt drei Herrenkompanien und eine Frauenkompanie Seit 2022 durfen zum ersten Mal in der fast 500 jahrigen Vereinsgeschichte Frauen am Konigsschiessen teilnehmen 38 Der Verein veranstaltet alle zwei Jahre ein viertagiges Schutzenfest In Zusammenarbeit mit anderen lokalen Vereinen engagiert sich der Schutzenverein auch anderweitig So wurden in der Vergangenheit ein Weihnachtsmarkt ein Oktoberfest sowie ein Osterfeuer mit Ostereiersuche durch den Verein organisiert 2020 erregte der Verein uberregionale Aufmerksamkeit als er gemeinsam mit anderen Vereinen ein Perspektivpapier Orsoy 2040 veroffentlichte Dieses prangerte an dass sich die Rheinberger Politik vor allem auf den Stadtbezirk Rheinberg fokussiert wahrend die anderen Stadtbezirke Orsoy Budberg sowie Borth und deren Ortsteile ignoriert werden Das Papier stellte klare Vorschlage zur Verbesserung der Situation in ganz Rheinberg vor passend zu der damals bevorstehenden Kommunalwahl 39 40 41 Hochwasserschutz BearbeitenDer Raum Orsoy ist durch die hochsten Flussdeiche Europas gegen Rheinhochwasser geschutzt Die Verantwortung tragt der Deichverband Orsoy Leiter des Deichverbandes ist der Deichgraf Die Bedeutung des Orsoyer Rheinbogens fur die Tier und Pflanzenwelt kommt durch die fast vollige Unterschutzstellung als Landschaftsschutzgebiet bzw insbesondere des Rheinvorlandes als Naturschutzgebiet zum Ausdruck In den ausgekiesten Gebieten des Rheinvorlands wurden Gewasser in Form alter Rheinarme angelegt Denkmalschutz BearbeitenDer gesamte Stadtkern von Orsoy und die dazugehorige Festungsanlage wurde am 23 Juni 1983 unter der Nummer 1 in die Liste der Baudenkmaler in Rheinberg eingetragen Des Weiteren sind eine Vielzahl von Gebauden und Wohnhausern gesondert denkmalgeschutzt Personlichkeiten BearbeitenEhrenburger Bearbeiten Dietrich Horn 1838 1906 Padagoge und Rektor der Evangelischen Praparandenanstalt Ehrenburger am 1 Oktober 1905 42 Gerhard Bierhaus 1865 1934 Tabakfabrikant Ehrenburger am 5 Mai 1925 42 Johann Landwehr 1870 1947 Kommunalpolitiker und Beigeordneter Ehrenburger am 19 Dezember 1930 42 28 Sohne und Tochter Bearbeiten Aletta Haniel 1742 1815 deutsche Unternehmerin und Mutter von Franz Haniel Johann Peter Brinckmann 1746 1785 deutscher Mediziner Johann Karl Gerhard Keller 1798 1873 evangelischer Pfarrer und preussischer Abgeordneter Friedrich Horn genannt Fritz Horn 1875 1957 evangelischer Theologe Prases der Rheinischen Provinzialsynode Johannes Theodor Horn 1882 1967 reformierter Theologe Kirchenprasident der Provinz Hannover Friedel Hoefer 1883 1960 Portrat und Landschaftsmalerin Max Friedemann genannt Macki 1905 1986 deutsch judischer kommunistischer Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus Interbrigadist Kampfer in der Resistance Mitglied der Deutschen Wirtschaftskommission DWK Betriebsleiter des VEB Stahl und Walzwerke Riesa und Handelsrat in Peking Heinrich Meyers 1938 2000 Lehrer Politiker CDU und Abgeordneter zum Landtag Nordrhein Westfalens Berthold Seliger 1960 Konzertveranstalter Autor und Publizist Heinrich Tiefenbach 1944 2021 Mediavist Linguist Namensforscher und Professor fur Philologie am Institut fur Germanistik der Universitat Regensburg Claus Lufen 1966 Fernsehmoderator und SportreporterLiteratur BearbeitenMartin Zeiller Orsoy In Matthaus Merian Hrsg Topographia Westphaliae Topographia Germaniae Band 8 1 Auflage Matthaeus Merian Frankfurt am Main 1647 S 89 Volltext Wikisource Heinz van de Linde Die unendlich lange Egerstrasse Erinnerungen an die kleine Stadt Orsoy Books on Demand 2005 ISBN 3 8334 3838 X Dieter Kastner Rheinischer Stadteatlas Lfg IX Nr 51 Orsoy Habelt R 1989 ISBN 3 7927 1048 X Heinz Janssen Orsoy in alten Ansichten Verlag Europaische Bibliothek Zaltbommel Niederlande 1985 ISBN 90 288 3128 2 CIP Dieter Kastner Gerhard Kohnen Orsoy Geschichte einer kleinen Stadt Braun Duisburg 1981 ISBN 3 87096 160 0 Otto Ottsen Alt Orsoy Beitrage zur Geschichte der Stadt und des Amtes der Drostei Orsoy Steiger Moers 1980 ISBN 3 921564 16 6 Repr d Aus Orsoy 1934 Gerhard Kohnen Chronik der Gemeinde Budberg Kreis Moers Gemeindeverwaltung Budberg 1971 Karl Heck Geschichte der Stadt und Festung Orsoy am Niederrhein Typoskript Stadtarchiv Rheinberg Essen 1944 Gottfried B Mertens Geschichte der Stadt Orsoy und ihrer Umgebung nebst geschichtlichen Urkunden Wallmann Leipzig 1921 Emil Stein Geschichtliches uber die evangelisch reformierte Gemeinde Orsoy Spaarmann Moers 1893 Johann H Schurmann Altes und Neues aus Orsoy Selbstverlag Orsoy 1849 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Orsoy Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Initiative zur Erhaltung historischer Gebaude in Orsoy Informationen uber die Menschen die Geschichte Vereine Handwerk usw des niederrheinischen Ortchens Orsoy Einzelnachweise Bearbeiten a b c 25 Jahre Kommunale Neugliederung in Rheinberg PDF In rheinberg de Abgerufen am 18 August 2022 Hauptsatzung der Stadt Rheinberg PDF In rheinberg de Stadt Rheinberg 29 Juni 2017 abgerufen am 14 Mai 2023 Karl Heinz Hohmann Stadt Orsoy Landkreis Moers In Rheinischer Verein fur Denkmalpflege und Heimatschutz Hrsg Rheinische Kunststatten Heft 6 1969 Stadt Orsoy Gesellschaft fur Buchdruckerei AG Neuss Niederstrasse 46 September 1969 Kurt Bohner Die frankischen Graber von Orsoy Kreis Mors Bonner Jahrbucher 149 1949 S 146 196 Jochen Giesler Fruhmittelalterliche Funde aus Niederkassel Rhein Sieg Kreis Bonner Jahrbucher 183 1983 S 475 590 hier S 513 ff mit Abb 20 Frank Siegmund Merowingerzeit am Niederrhein Rheinische Ausgrabungen 34 Rheinland Verlag 34 Koln 1998 ISBN 3 7927 1247 4 S 85 und 348 355 Taf 128 137 Vgl Kastner 28f Theodor Joseph Lacomblet Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheins 1 Band Schonian sche Buchhandlung Dusseldorf 1840 Urkunde 333 S 238 222ff Digitalisat Universitats und Landesbibliothek Bonn Theodor Joseph Lacomblet Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheins 3 Band Schaub sche Buchhandlung Dusseldorf 1853 Urkunde 447 S 380 360 Digitalisat Universitats und Landesbibliothek Bonn GenWiki Kanton Rheinberg Johann Georg von Viebahn Statistik und Topographie des Regierungs Bezirks Dusseldorf Burgermeisterei Orsoy 1836 S 104 abgerufen am 11 November 2022 Digitalisat Amtsblatt der Regierung Dusseldorf 1859 S 337 Otto v Mulmann Statistik des Regierungsbezirks Dusseldorf 1867 S 1004 Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz 1874 siehe Foto auf orsoy net Acht Stolpersteine fur Orsoy Charles B MacDonald U S Army in World War II The Last Offensive S 178 online a b c d e f g Dieter Kastner Orsoy Geschichte e kleinen Stadt Duisburg 1981 ISBN 3 87096 160 0 siehe auch Uwe Plien 1 Dorf 4000 Einwohner 500 Fluchtlinge RP Online 14 November 2015 abgerufen am 1 November 2021 Uwe Plien Von Moers uber Baerl nach Rheinberg Unfallserie auf Chaos Fahrt in gestohlenem VW Crafter 5 Marz 2024 abgerufen am 27 Marz 2024 Uwe Plien Burgersprechstunde in der Orsoyer Kirche Fluchtlinge bleiben bis 2033 in Orsoy 15 Marz 2024 abgerufen am 27 Marz 2024 Uwe Plien Fluchtlingsunterkunft in Rheinberg So geht es mit der ZUE in Orsoy weiter 18 Marz 2024 abgerufen am 27 Marz 2024 RP ONLINE Xanten Fahrmannbrunnen Kunstler Knupfer kommt 8 August 2007 abgerufen am 29 Februar 2024 RP ONLINE Rheinberg Damit es kein Flickwerk wird 13 August 2007 abgerufen am 29 Februar 2024 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 296 Uwe Plien Debatte in Rheinberg Eine Dorf Konferenz fur mehr Zusammenhalt 6 September 2019 abgerufen am 18 August 2022 Uwe Plien Sommertour des Landtagsabgeordneten Rene Schneider Auf alten Wegen in Orsoys Zukunft 10 August 2021 abgerufen am 18 August 2022 a b c d Hermann Habben Wappen Siegel und Flaggen im Kreise Moers Hrsg Verlag Sattler amp Koss Rheinberg 1962 Klemens Stadler Die Gemeindewappen des Bundeslandes Nordrhein Westfalen In Deutsche Wappen Bundesrepublik Deutschland Band 7 Angelsachsen Verlag Bremen 1972 S 77 STERNMARSCH DER 3 KOMPANIEN Abgerufen am 25 August 2022 deutsch a b Findbuch Stadt Orsoy In rheinberg de Stadtarchiv Rheinberg 28 Juni 2019 abgerufen am 6 Dezember 2023 a b Otto Ottsen Alt Orsoy Beitrage zu der Geschichte der Stadt und des Amtes der Drostei Orsoy Unveranderter Nachdruck der 1 Auflage Steiger Moers 1980 ISBN 3 921564 16 6 Erstausgabe 1934 Niederrhein Nachrichten Mitteilung Stadt Rheinberg PDF Niederrhein Nachrichten 14 April 2010 abgerufen am 21 Februar 2023 Mitteilung der Stadt Rheinberg uber den Tod und die Amtszeit der Marga Schafer auf Seite 25 Karin Simon soll bleiben Orsoy net Abgerufen am 29 Juli 2022 Uwe Plien Nachruf Orsoyer Ortsvorsteherin Heide Mischke gestorben 7 Oktober 2020 abgerufen am 29 Juli 2022 Uwe Plien Wahl im Rheinberger Rat Vier Damen fur die Ortsteile 4 November 2020 abgerufen am 29 Juli 2022 a b Kirche und Leben Munster Germany Nach Kirchen Profanierung Okumenischer Neuanfang in Rheinberg Orsoy 12 Oktober 2023 abgerufen am 14 Oktober 2023 Uwe Plien Polizei bittet Bevolkerung um Hinweise Unbekannte stehlen das Orsoyer Stadtwappen vom Rheintor 10 Marz 2024 abgerufen am 10 Marz 2024 Sabine Hannemann BSV Orsoy stellen Beschadigungen am Rheintor fest Frau Hauptmann fuhrt die Kompanie an 14 April 2024 abgerufen am 14 April 2024 S V Orsoy 100 Jahre SV Orsoy 1919 e V In SV Orsoy 15 Marz 2019 abgerufen am 8 Juli 2023 deutsch Bernfried Paus Traditionsverein in Rheinberg Schutzen in Orsoy offen fur Frauen 28 September 2022 abgerufen am 20 Februar 2024 Sassan Dastkutah Diskussion um Rheinbergs Stadtteilentwicklung Orsoyer stellen Weichen fur die Zukunft 3 September 2020 abgerufen am 20 Februar 2024 BSV Orsoy Burgerschutzenverein Orsoy von 1551 e V Abgerufen am 20 Februar 2024 deutsch Livestream von Orsoy 2040 02 09 2040 Evangelische Kirche Orsoy Abgerufen am 20 Februar 2024 deutsch a b c Orsoy in alten Ansichten Band 2 Auszug Memento des Originals vom 18 Februar 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www europese bibliotheek nl abgerufen am 17 Februar 2019 Orte im Stadtbezirk Orsoy Stadtteile Orsoy OrsoyerbergWeiler Driessen Milchplatz Plank Hasenfeld Stadtteile von Rheinberg Stadtbezirke Borth Budberg Orsoy RheinbergWohnplatze Alpsray Annaberg Xantener Strasse und Binnefeld Borth Budberg Eversael Millingen Muhlenhof Orsoy Orsoyerberg Ossenberg Innenstadt mit Lutzenhof Vierbaum Wallach Winterswick Normdaten Geografikum GND 4104630 4 lobid OGND AKS VIAF 240837020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Orsoy amp oldid 244339290 Neuzeit etwa ab 1580