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Rheinkamp ist einer der drei Stadtteile von Moers im Kreis Wesel Nordrhein Westfalen RheinkampStadt MoersWappen der ehemaligen Gemeinde RheinkampKoordinaten 51 30 N 6 37 O 51 506944444444 6 6113888888889 24 Koordinaten 51 30 25 N 6 36 41 OHohe 24 m u NNFlache 23 42 km Einwohner 36 524 31 Dez 2014 Bevolkerungsdichte 1 560 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1975Postleitzahl 47445Vorwahl 02841Rheinkamp Nordrhein Westfalen Lage von Rheinkamp in Nordrhein Westfalen Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Ortsteile 2 Geschichte 3 Graberfeld Eick 4 Mundart 5 Politik 5 1 Wappen 6 Verkehr 7 Belege 8 Anmerkungen 9 WeblinksGeographie BearbeitenLage Bearbeiten nbsp Wohnplatze von Moers Rheinkamp umfasst den rotlich violett gefarbten Bereich im oberen Drittel In der Mitte Moers unten in Blau Kapellen Rheinkamp liegt am linken Niederrhein im Westen des Ruhrgebietes Entlang des Stadtteiles verlaufen die Bundesautobahn 57 und die Bundesautobahn 42 Ortsteile Bearbeiten Ortsteile mit Einwohnerzahl 1 2 Repelen 11 020Meerbeck 9 126Eick 5 093Utfort 5 021Rheinkamp Mitte Meerfeld 5 001Genend 588Bornheim 400Kohlenhuck 215Baerler Busch 60Geschichte BearbeitenNachrichten fur das aktuelle Gebiet Rheinkamp im Mittelalter liegen fur Eick und Repelen vor Die alteste Urkunde fur Rheinkamp stammt von 1288 In dieser uberschrieb Friedrich von Moers ein Gut im Bereich von Repelen in der Urkunde wird die Lage als Rinkampe angegeben an Graf Adolf V und erhielt dieses zum Lehen 3 Weiterhin wird ein Hof in Eick 1317 als Rittersitz erwahnt erste Vertreter dieser Hofbesitzer sind seit 1226 und 1262 historisch greifbar 4 In Repelen wird zur gleichen Zeit ebenfalls ein Hof als Rittersitz erwahnt auch hier taucht die Familie im 13 Jahrhundert erstmals in den Schriftquellen auf Im Bereich Repelen hatte das Kloster Echternach urkundlich bereits 726 Pfrunden und Echternacher Besitz ist fur 855 56 belegt Anm 1 Um 1830 gehorten neben dem Dorf Repelen 8 weitere Bauerschaften und 2 Ritterguter Haus Tervoort und Strommoers mit gesamt 219 Wohnhauser und 1904 Bewohnern zur Burgermeisterei Repelen 5 Rheinkamp war und ist der Name eines alten kleinen Siedlungsbereiches der zu Repelen gehort und nordostlich vom ursprunglichen Dorfzentrum von Repelen liegt und heute zum Wohnplatz Bornheim gehort 1835 bestand der Weiler Rheincamp aus 24 Wohngebaude mit 186 Bewohnern 6 nbsp Moers Kolonie Meerbeck 2Mit dem Beginn des Kohlebergbaus im Bereich Moers Meerbeck Utfort ab 1900 kam es zu einem starken Anstieg der Bevolkerungszahl Beispielsweise anderte sich die Einwohnerzahl im Bereich der Burgermeisterei Baerl Meerbeck von 2166 im Jahr 1900 auf 8229 im Jahr 1909 Die vergleichbaren Zahlen fur den Bereich Repelen anderten sich von 2387 auf 4715 wobei durch die Lage des Bergwerkes die Steuereinnahmen komplett nach Repelen flossen Um die Auseinandersetzungen uber die notwendigen Anpassungen fur die Infrastruktur zu beenden wurde von Wilhelm II per koniglicher Order 1 ein Zusammenschluss der Burgermeistereien Baerl und Repelen vorgenommen 7 Repelen Baerl war der Name der neuen Gemeinde die 1910 bei der Zusammenlegung der Burgermeistereien entstand Das Gebiet umfasste neben den Wohngebieten des Moerser aktuellen Stadtteiles Rheinkamp auch die spater mit Baerl wieder abgetrennten Gebiete und die Bereiche Graft und Niephauserfeld 1950 wurde die Gemeinde Repelen Baerl amtlich in Rheinkamp umbenannt blieb aber weiterhin eine eigenstandige Gemeinde Bei der grosseren kommunalen Neuordnung in Nordrhein Westfalen am 1 Januar 1975 1 Ruhrgebiet Gesetz wurde die Gemeinde Rheinkamp weitgehend mit Ausnahme einiger kleiner Bereiche in zwei gleich grosse Gebiete geteilt Einer der beiden Teile wurde als ein neuer Stadtteil mit Moers vereinigt und der Grossbereich Baerl nach Duisburg abgetrennt Der bevolkerungsstarkste Teil Rheinkamps mit damals ca 37 000 Einwohnern die auf 23 42 km lebten war nun ein Stadtteil der Stadt Moers und behielt den Namen Rheinkamp Der Ortsteil Baerl mit den Gebieten Binsheim Gerdt Hochhalen und Uettelsheim wurde mit damals 4376 Einwohnern die auf 24 47 km lebten nach Duisburg umgegliedert Der Bereich Meerbeck der ursprunglich zur Burgermeisterei Baerl gehorte wurde nicht Duisburg sondern dem neuen Moerser Stadtteil Rheinkamp zugeteilt 8 Das Gebiet Niephauserfeld mit einer Flache von 5 45 km und damals 270 Einwohnern kam zu Kamp Lintfort Rheinberg erhielt den Bereich Graft mit 31 ha und 106 Einwohnern Zu Neukirchen Vluyn kam eine kleine nur 9 ha grosse unbewohnte Flache 9 Der Stadtteil hat jetzt 36 649 Einwohner 10 Graberfeld Eick BearbeitenIm Bereich zwischen Repelen Utfort und Bornheim wurde im Vorfeld eines grossen Wohnbauprojekts 1957 ein fruhmittelalterliches Graberfeld entdeckt und unter der Leitung von Hermann Hinz ergraben 11 Unter der Bezeichnung Graberfeld von Eick ging es in die wissenschaftliche Literatur ein Da die ubliche Entfernung zwischen Graberfeld und Siedlung im fruhen Mittelalter 750 m kaum uberstieg ist ein historischer Zusammenhang des Graberfeldes sowohl mit dem 2 km entfernten Hof Eick als auch mit der gut 1 2 km entfernten fruh bezeugten Siedlung Repelen unwahrscheinlich Das Graberfeld umfasst 162 Bestattungen der Zeit zwischen ca 530 und 670 n Chr 12 Es konnte nicht vollstandig ergraben werden der Ausgraber schatzt den ursprunglichen Bestand auf etwa 250 Bestattungen Unter Berucksichtigung dieser Uberlegungen kann die Zahl der gleichzeitig lebenden Bevolkerung auf etwa 70 bis 75 Menschen geschatzt werden was fur diese Zeit eine eher grosse Siedlung bedeutet Anders als die meisten rheinischen Graberfelder des fruhen Mittelalters wurden die Toten in Eick entsprechend ihrer Familienzugehorigkeit bestattet Sippenfriedhof Weiterhin ungewohnlich fur die Region ist das gehaufte Vorkommen von Baumsargen von Brandgrabern und Kreisgraben 13 Trotz der starken Plunderung der Graber zeugen Funde wie ein bronzebeschlagener Eimer ein Kastchen oder die grossen Kammergraber davon dass hier auch Mitglieder der zeitgenossischen Oberschicht bestattet wurden Mundart BearbeitenIn den Ortsteilen der ehemaligen Gemeinde Rheinkamp wurde Grafschafter Platt in jeweiliger lokaler Auspragung gesprochen Bis nach dem Zweiten Weltkrieg war Platt die Umgangssprache einer breiten Bevolkerungsschicht heute nur noch von wenigen Menschen gesprochen und verstanden 14 Rheinkamp mit den ehemaligen Ortsteilen Repelen Utfort Eick Meerbeck und Baerl liegt im Niederfrankischen Mundartraum nordlich der sogenannten Benrather Linie mit der maache maake Unterscheidung die das sudliche Mittelfrankische auch Ripuarisch genannt vom nordlichen Niederfrankischen abgrenzt Auch liegt Rheinkamp nordlich der Uerdinger Mundartlinie die sich vom Rhein kommend an Huls vorbei uber Kempen nach Venlo zieht Diese Uerdinger Linie auch ek ech Grenze genannt grenzt das Sudniederfrankische das z B in Uerdingen und Krefeld Krieewelsch gesprochen wird vom Nordniederfrankischen ab das im Krefelder Ortsteil Huls siehe Holsch Plott und Kempen sowie nordlich im Grossraum Moers in den Kreisen Kleve und Wesel sowie Duisburg und Mulheim Ruhr gesprochen wird Das Grafschafter Platt zeigte in den einzelnen zum fruheren Rheinkamp gehorenden Ortsteilen eine unterschiedliche Auspragung so dass sich zum Beispiel Repelner Baerler oder Meerbecker Plattsprecher durchaus an der Aussprache unterscheiden konnten 14 Eines der wichtigsten Merkmale des zum Nordniederfrankischen zahlenden Grafschafter Platt ist die Aussprache des Personalpronomenes ich als ek wahrend es im Suden des Niederrheines als ech gesprochen wird Auch das Wortchen auch wird unterschiedlich ausgesprochen namlich als ook im Norden und als ooch im Suden Auch das Verb haben wird unterschiedlich gesprochen auf Grafschafter Platt heisst es z B ek habb Weiter sudlich heisst es ech han Die Bergmanns Sprache hat ebenfalls ihre Spuren im ortlichen Dialekt hinterlassen Jeder kennt den Spruch vom da hasse abber Futtsack dran Der Ausdruck Futtsack zeigt an dass irgendetwas schief gelaufen ist Er kommt aus der Zeit als noch Grubenpferde unter Tage arbeiteten die bei schwierigen Verhaltnissen mit dem Futtersack ruhig gestellt wurden 15 Auch wenn die Mundart auf dem Ruckzug ist so wird Platt zu Karneval auf Mundartabenden und in Vereinen gepflegt Es gibt eine reichhaltige lokale Mundart Literatur Hervorzuheben die Bucher von Georg Kreischer u a Op Platt vertallt on opgeschrewen 2001 Gottfried Krach u a Min Modersprok Steiger Verlag 1977 Als Quelle zur Geschichte und Mundart gelten auch die Bucher 16 17 Heinz Wilhelm Rosendahl Heinz Peter Splittorf Repelen eine uralte Geschichte 2008 Ernst Kelter Chronik der Gemeinde Rheinkamp Steiger Verlag Moers 1960 Politik BearbeitenWappen Bearbeiten Blasonierung In goldenem gelbem Schild ein schwarzes rechteckiges Feld belegt mit einem durchlaufenden silbernen weissen schraglinken Wellenbalken begleitet oben von neun goldenen gelben auf die Spitze gestellten Dreiecken und unten von zehn gleichen Dreiecken Bedeutung Es handelt sich um ein redendes Wappen in dem der Wellenbalken den Rhein und das schwarze Rechteck das Feld Kamp darstellt Die Dreiecke stehen fur die 19 Ortschaften der Gemeinde Die Farben Schwarz Gold sind die Farben der Grafschaft Moers zu dem samtliche Ortschaften Rheinkamps fruher gehorten 18 Verkehr BearbeitenDen offentlichen Personennahverkehr stellt der Verkehrsverbund Rhein Ruhr sicher Der Betriebsbahnhof Rheinkamp liegt an der fruheren Bahnstrecke Rheinhausen Kleve jetzt Rheinhausen Xanten Belege Bearbeiten a b Wohnplatze in Moers Memento des Originals vom 20 Juni 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www moers de Einwohnerzahlen lt Stadt Moers fur Rheinkamp Stand 31 Dezember 2014 Christoph Jacob Kremer In Akademische Beitrage zur gulch bergischen Geschichte in der Urkunde CLXV vom 7 Lenzmonat Marz 1288 1781 S 405 186 Hermann Hinz Das frankische Graberfeld von Eick 1969 S 81 Handbuch in Die Rheinprovinz der preussischen Monarchie 1834 1 Band Sechstes Heft S 219 220 161 162 Johann Georg von Viebahn Hrsg Statistik und Topographie des Regierungs Bezirks Dusseldorf zweiter Theil Dusseldorf 1836 S 107 In Ev Kirche Moers Utfort Abschnitt Geschichte Onlinefassung Johann Georg von Viebahn Hrsg Statistik und Topographie des Regierungs Bezirks Dusseldorf Dusseldorf 1836 Teil II S 105 Martin Bunermann Heinz Kostering Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein Westfalen Deutscher Gemeindeverlag Koln 1975 ISBN 3 555 30092 X S 39 und 50 Daten und Fakten in Moers Hermann Hinz Das frankische Graberfeld von Eick Gemeinde Rheinkamp Kreis Moers Germanische Denkmaler der Volkerwanderungszeit Serie B Band 4 Gebr Mann Berlin 1969 Frank Siegmund Merowingerzeit am Niederrhein Rheinische Ausgrabungen 34 Rheinland Verlag Koln 1989 S 286 Hermann Hinz Das frankische Graberfeld von Eick 1969 S 56 63 a b Gottfried Krach Min Modersprok Steiger Verlag Moers 1977 ISBN 3 921564 05 0 S 3 ff Rheinhausener Bergbaubegriffe Archiviert vom Original am 2 Januar 2011 abgerufen am 1 Januar 2013 Rosendahl Splittorf Repelen eine uralte Geschichte printmediapart 2008 ISBN 978 3 00 024177 2 S 7 ff Ernst Kelter Chronik der Gemeinde Rheinkamp Steiger Verlag Moers 1960 ISBN 3 921564 13 1 S 5 ff Wappenbeschreibung Heraldry of the WorldAnmerkungen Bearbeiten Inzwischen werden diese Belege aber von einigen Historikern nicht Repelen in Moers sondern Reppel in Nordbrabant zugeschrieben Hierzu Grafschaft Moers unter Diskussion Weblinks BearbeitenChronik der Gemeinde Rheinkamp Bericht uber das Graberfeld mit Bildern von zwei TongefassenStadt und Ortsteile von Moers Moers Moers Mitte Asberg Hochstrass Hulsdonk Scherpenberg Schwafheim VinnKapellen Kapellen Mitte Achterathsfeld Achterathsheide Bettenkamp Holderberg VennikelRheinkamp Rheinkamp Mitte Meerfeld Baerler Busch Bornheim Eick Genend Kohlenhuck Meerbeck Repelen Utfort Normdaten Geografikum GND 16169065 8 lobid OGND AKS VIAF 173984822 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rheinkamp amp oldid 237443052