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Utfort in alten Dokumenten auch Utford oder Ootfurd ist ein Wohngebiet amtlich Wohnplatz im Stadtteil Rheinkamp von Moers im Kreis Wesel Nordrhein Westfalen Aktuell gehort der Wohnbereich Utfort zu den Gebieten in Moers in denen die Bevolkerungszahl noch ansteigt Mit der Steigerung von 4 254 Ende 2000 auf 5 071 Personen 31 Dezember 2013 1 gehort es zu den wachsenden Wohngebieten und ist eine gesuchte Wohnlage in der Stadt UtfortStadt MoersKoordinaten 51 28 N 6 38 O 51 471388888889 6 6263888888889 22 Koordinaten 51 28 17 N 6 37 35 OHohe 22 20 30 m u NNEinwohner 5103 31 Dez 2015 Eingemeindung 1 Januar 1975Postleitzahl 47445Vorwahl 02841Utfort Nordrhein Westfalen Lage von Utfort in Nordrhein Westfalen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Mittelalter bis Anfang des 19 Jahrhunderts 2 2 Neuzeit bis 1945 2 3 Ab 1945 3 Aktuelles 4 Religion 5 Sehenswurdigkeiten 6 Weblinks 7 Einzelnachweise 8 AnmerkungenLage Bearbeiten nbsp Wohnplatze von Moers Anm 1 Das Gebiet von Utfort grenzt im Suden an Moers Mitte das historische Stadtgebiet von Moers in der ehemaligen Grafschaft Moers Ansonsten ist Utfort von anderen Wohngebieten der Stadt Moers umgeben Geschichte BearbeitenMittelalter bis Anfang des 19 Jahrhunderts Bearbeiten Direkt innerhalb des Gebietes von Utfort liegen bisher keine aussagekraftigen Funde aus der Zeit vor dem Fruhmittelalter vor Dagegen wurde im nordostlichen Bereich zwischen der Rheinberger Strasse und vor dem Bahndamm zum Teil bis auf das Gebiet von Eick West ein ausgedehntes Graberfeld gefunden Dieses Graberfeld umfasst bisher neun Einzelgraber und stammt aus der fruhen bis mittleren Eisenzeit In den Grabern es handelt sich um Urnengraber wurden Brandknochen und Reste der Urnengefasse einschliesslich der zugehorigen Abdeckschalen und Scherben von Topfen und Schusseln gefunden 2 Im Mittelalter bis zum 19 Jahrhundert sind im aktuellen Gebiet von Utfort neben dem Haus Tervoort einem ehemaligen Rittergut nur vereinzelte Bauernhofe nachweisbar Trotzdem wurde es urkundlich bereits im 9 Jahrhundert als Uuodfurd erwahnt 3 Entsprechend dem Namen durfte eine Furt im damaligen wesentlich mehr wasserfuhrenden Moersbach namensgebend gewesen sein Mit Ausnahme von Haus Tervoort im aussersten Sudwesten von Utfort gelegen waren die alteren Bauernhofe uberwiegend weiter nordlich an der Grenze zum heutigen Wohnbereich von Meerfeld angeordnet das zu dieser Zeit zu Repelen gehorte Das Gebiet sudostlich von Repelen bis vor dem Ort Moers war bis zu Beginn des 19 Jahrhunderts ein Waldgebiet in dem nur kleinere Siedlungsinseln vorhanden waren 4 Noch um 1850 wurde bei der Ankundigung der offentlichen Versteigerungen von Landparzellen in Utfort haufig auf den vorhandenen nutzbaren Holzbestand hingewiesen der Bestandteil der Versteigerungssumme war 5 nbsp Karte der Grafschaft Moers von Gerhard Mercator 1591Die wenigen vorhandenen Bauernhofe zahlten den Zehnten an die Grafen von Moers und spater an deren Nachfolger 6 In der abgebildeten Karte von Gerhard Mercator fur die Grafschaft Moers ist Utfort als Ootfordt zwischen Moers und Repelen eingezeichnet Die Bauerschaft Utfort gehorte uber die Jahrhunderte zum Kirchspiel Repelen und war dem Gerichtsbezirk Moers unterstellt Ausgenommen hiervon war Haus Tervoort das bereits vor dem 18 Jahrhundert zum Kirchspiel von Moers gehorte wahrend Utfort erst bei der Bildung der Burgermeisterei Repelen nach Moers wechselte Die geringe Besiedlung Utforts zeigen die Daten fur 1625 Fur diesen Zeitpunkt sind 5 Bauernhofe in Utfort nachweisbar 7 Die Daten fur 1834 mit 80 Bewohnern in 18 Gebauden zeigen keine hohe Siedlungsdichte 8 Im Urkataster von 1835 fur die Burgermeisterei Repelen ist neben dem Siedlungsbereich des Kirchdorfs Repelen der bewohnte Bereich von Utfort nur in der Nahe des Repelner Meeres rechts vom Moersbach eingezeichnet Dies ist aber nur der nordwestlichste Bereich des heutigen Gebietes von Utfort 9 Aktuell erinnern die Strassennamen Am Voetshof Am Meetschenhof und Am Meerhof an diese bauerliche Vergangenheit Neben dem Schardey s Hof sind Voets und Meetschenhof bereits ab 1574 urkundlich nachweisbar Sudlich vom Haus Tervoort und damit an der historischen Grenze von Utfort lag der kleine Siedlungsbereich Funderich Dieser gehorte aber bereits zur Stadt Moers und war 1834 mit 9 Hausern und 58 Bewohnern fast so stark bewohnt wie das gesamte Gebiet von Utfort Aktuell erinnert die Strasse Am Funderich an diesen alteren Wohnbereich 10 Neuzeit bis 1945 Bearbeiten nbsp Rheinkamp Utfort Schacht 5 9 1959Als Repelen am Ende des 18 Jahrhunderts zu einer Zentralgemeinde wurde anderte sich an der Zugehorigkeit von Utfort und einigen weiteren Bauerschaften zur Burgermeisterei Repelen nichts Bei der Bildung der Gesamtgemeinde Repelen Baerl 1909 die 1950 den Namen Rheinkamp erhielt ergaben sich keine Veranderungen Noch heute werden die Liegenschaften fur Utfort im Grundbuch Repelen gefuhrt nbsp Utforter RathausWaren bis Ende des 19 Jahrhunderts lediglich einige Bauernhofe mit ihrer Landwirtschaft Basis des Lebensunterhalts fur die Bewohner so anderte sich dies mit dem Beginn des Kohlebergbaus Bereits 1904 war die Kohleforderung in Hochstrass das ab 1906 zu Moers gehorte durch die Zeche Rheinpreussen begonnen worden Ab 1900 wurde mit dem Bau des Schachtes V dieser Zeche in Utfort begonnen Mit der Kohleforderung ab 1905 begann das Zeitalter der Industrie auch direkt im Bereich der Burgermeisterei Repelen Folge war ein starker Anstieg der Bevolkerungszahl Lebten 1900 noch 2 387 Bewohner in der Gesamtgemeinde Repelen so stieg ihre Zahl bis 1909 auf 4 715 11 Durch Zusammenschluss der Burgermeistereien Repelen und Baerl 1910 zur Gesamtgemeinde Repelen Baerl wurde die notwendige Anpassung der Infrastruktur erleichtert Neben dem Bau von Wohnhausern und Strassen wurde von 1910 bis 1912 am Ende der Rathausallee in Utfort ein neues zentrales Rathaus fur die neue Gesamtgemeinde errichtet Dies fuhrte zu einer Aufwertung und zu einer zunehmenden Besiedlung in diesem Bereich Ab 1945 Bearbeiten Die ersten Jahrzehnte nach dem Krieg waren gekennzeichnet von einem starken Wirtschaftsaufschwung der durch die Zechen mit der Kohleforderung eine solide Wirtschaftsbasis fur den Grossraum Moers hatte Folge war ein verstarkter Wohnungsbau der aber in Utfort weniger zu grosseren Mietbausiedlungen sondern mehr zu Eigenheimen fuhrte Utfort gehorte unverandert bis 1975 zur Gemeinde Repelen Baerl die 1950 in Rheinkamp umbenannt wurde Nach der Kommunalreform von 1975 mit der Aufteilung von Rheinkamp in zwei Hauptbereiche verblieb Utfort im neuen Stadtteil Rheinkamp von Moers Dieser Stadtteil war weitgehend identisch mit der historischen Gemeinde Repelen vor 1909 Allerdings gehorten nun die Gebiete Baerler Busch und Meerbeck zusatzlich zu Rheinkamp Nach der Eingliederung in die Stadt Moers wurden die Stadtteile in sogenannten Wohnplatze aufgeteilt und neu strukturiert Als interne Grenzen zwischen den Wohnplatzen wurden Strassen Bahndamme und naturliche Barrieren wie Bachlaufe gewahlt Hierdurch ergaben sich Abweichungen von den historischen Katastern 1 Fur den Wohnplatz Utfort wurden folgende Grenzen festgelegt nur grobe Angaben im Suden Rheurdter Strasse im Osten Bahndamm Moers Rheinberg im Westen Repelener Strasse bis nordlich hinter der Kampstrasse und dann Moersbach im Norden vom Moersbach quer durch das Umspanngelande bis zur RathausalleeEntsprechend der neuen ostlichen Begrenzung gehort das Gelande im Bereich der ehemaligen Zeche Rheinpreussen 5 9 nicht mehr wie vor der Kommunalreform zu Utfort sondern zu Meerbeck Mit dem Ende des Kohlebergbaus verschlechterten sich die Grundlagen fur die Wirtschaft am Niederrhein Durch Abriss einzelner Anlageteile der Zeche wurde Gelande mit Gebauden fur die Ansiedlung von Mittelstandsfirmen frei Auf dem ehemaligen Gelande Zeche Rheinpreussen 5 9 entstand ab Ende des 20 Jahrhunderts der Eurotec Technologiepark der aber nun zu Meerbeck und nicht Utfort gehort War bis Ende des 20 Jahrhunderts das Gebiet sudlich der Kampstrasse in Utfort nur wenig besiedelt so ist dieser Bereich nun bis zur Tervoortstrasse ebenfalls weitgehend mit Eigenheimen und Eigentumswohnungen bebaut worden Von der ehemaligen landwirtschaftlichen Nutzung bestehen nur noch einige Restbereiche Diese liegen uberwiegend westlich vom Moersbach und nordlich der Rheudter Strasse Von den ursprunglichen grosseren Waldgebieten in Utfort gibt es neben diversen kleineren Restgebieten als grosseres Gebiet nur noch den sudwestlichen Bereich ab Moersbach bis zum Haus Tervoort der als ehemaliger Schlosspark von der Umwandlung in Bauland verschont geblieben ist Aktuelles BearbeitenMit der Eingliederung von Rheinkamp nach Moers wurde das Rathaus in Utfort an der Rathausallee als Verwaltungszentrum uberflussig und war noch bis zu Beginn der 2010er Jahre ein Burostandort fur verschiedene kommunale Abteilungen Ab etwa 2010 stand das unter Denkmalschutz stehende Gebaude leer Nachdem verschiedene Verwertungsplane zur Diskussion gestanden hatten wurde Ende 2015 das Gebaude mit einem sudlich davon liegenden parkahnlichen Gelande an den Projektentwickler Zumwinkel verkauft Dieser plant das Gebaude zu sanieren und insgesamt 70 Sozialwohnungen und eine Arztpraxis auf dem Gelande zu errichten Von der vorgesehenen 5000 m grossen Gesamtwohnflache werden rund ein Drittel im alten Rathaus entstehen Daneben werden auf dem sudlich gelegenen bisher unbebauten Gelande dreieinhalb geschossige Neubauten mit einem Kinderspielplatz errichtet Ein Teil der bisherigen Freiflache bleibt dabei als Park erhalten Der ursprunglich vorgesehene Fertigstellungstermin zum Zeitpunkt des Kaufes fur das Projekt war 2018 konnte aber nicht realisiert werden In einer Pressemitteilung der Stadt Moers von Anfang Mai 2017 wurde mitgeteilt dass die Bauplane zur Zeit von den zustandigen Behorden gepruft werden und mit einem Beginn der Arbeiten in absehbarer Zeit zu rechnen sei 12 13 14 Religion Bearbeiten nbsp Evangelische Kirche UtfortWie in der gesamten Grafschaft Moers war in Repelen und den zugehorigen Bauerschaften ab Mitte des 16 Jahrhunderts die Bevolkerung zum reformierten Glauben gewechselt Bis zum Beginn des Kohlebergbaus war die Dorfkirche in Repelen Zentrum der evangelischen Gemeinde Mit dem starken Anstieg der Bevolkerungszahl ab 1900 entstand der Bedarf nach einer eigenen evangelischen Kirche in Utfort Auf einem Grundstuck in der Nahe des etwas spater errichteten neue Rathauses von Repelen Baerl das vom Besitzer des Hauses Tervoort Louis Liebrecht der Gemeinde geschenkt worden war wurde eine neue Kirche gebaut und 1906 eingeweiht 1927 wurde die Evangelische Kirchengemeinde Utfort eigenstandig Sie ist heute fur Utfort Eick Ost und Bornheim zustandig 11 Die Zahl der katholischen Christen in Utfort war bis 1900 sehr gering 1834 waren von 80 Bewohnern nur 3 katholisch 8 Mit dem Beginn des Kohlebergbaus wuchs der Anteil der katholischen Bevolkerung ebenfalls Bis 1961 gehorten die Katholiken zur katholischen Gemeinde St Barbara in Meerbeck Nach der Einweihung einer neuen Kirche 1963 und mit der Einrichtung des katholischen Pfarrbezirks St Ida in Rheinkamp Eick 1964 wurde dieser fur die Katholiken in Utfort zustandig 15 Sehenswurdigkeiten BearbeitenIn der Liste der Baudenkmaler in Moers sind fur Utfort zwei Baudenkmaler aufgefuhrt die evangelische Kirche Utfort in der Friedenstrasse Baujahr 1906 das Rathaus Rheinkamp in der Rheinberger Strasse 194 erbaut in den Jahren 1910 1912Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Utfort Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Stadt Moers Stadtteile und Wohnplatze Memento vom 5 September 2014 im Internet Archive Margret Wensky Hrsg Moers Die Geschichte der Stadt von der Fruhzeit bis zur Gegenwart Band 1 Bohlau Verlag Koln 2000 ISBN 3 412 04600 0 S 413 Margret Wensky Hrsg Moers Die Geschichte der Stadt von der Fruhzeit bis zur Gegenwart Band 1 Bohlau Verlag Koln 2000 ISBN 3 412 04600 0 S 68 Margret Wensky Hrsg Moers Die Geschichte der Stadt von der Fruhzeit bis zur Gegenwart Band 1 Bohlau Verlag Koln 2000 ISBN 3 412 04600 0 S 69 Amtsblatt des Regierungsbezirkes Dusseldorf Beispiel 1854 Nr 57 S 1239 352 Carl Hirschberg Geschichte der Grafschaft Moers 1904 S 119 113 Carl Hirschberg Geschichte der Grafschaft Moers 1893 S 96 88 a b Johann Georg von Viebahn Statistik und Topographie des Regierungs Bezirks Dusseldorf Zweiter Theil Dusseldorf 1836 S 107 Digitalisat der Universitats und Stadtbibliothek Koln PDF 73 2 MB Margret Wensky Hrsg Moers Die Geschichte der Stadt von der Fruhzeit bis zur Gegenwart Band 1 Bohlau Verlag Koln 2000 ISBN 3 412 04600 0 S 70 Johann Georg von Viebahn Statistik und Topographie des Regierungs Bezirks Dusseldorf Zweiter Theil Dusseldorf 1836 S 106 Digitalisat der Universitats und Stadtbibliothek Koln PDF 73 2 MB a b Ev Kirche Moers Utfort Abschnitt Geschichte Onlinefassung Zumwinkel kauft Rathaus Utfort In RP Online 3 November 2017 Rathaus Moers Utfort Endlich geht es voran In NRZ Digital 8 April 2017 Bauprojekt in der Prufphase der Bauplane mit kleinem Park und Kinderspielplatz Pressemitteilung der Stadt Moers 3 Mai 2017 St Ida Eick St Martinus Moers Abschnitt Chronik amp Kirche Onlinefassung Anmerkungen Bearbeiten Der in der Karte mit Meerfeld angegebene Bereich ist der Wohnplatz Rheinkamp Mitte Meerfeld ist keine amtliche Bezeichnung fur einen Wohnbereich wird aber von in diesem Gebiet liegenden kommunalen Einrichtungen und Sportvereine als historische lokale Bezeichnung verwendet Stadt und Ortsteile von Moers Moers Moers Mitte Asberg Hochstrass Hulsdonk Scherpenberg Schwafheim VinnKapellen Kapellen Mitte Achterathsfeld Achterathsheide Bettenkamp Holderberg VennikelRheinkamp Rheinkamp Mitte Meerfeld Baerler Busch Bornheim Eick Genend Kohlenhuck Meerbeck Repelen Utfort Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Utfort amp oldid 238557613