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Nordniederfrankisch ist eine Dialektgruppe innerhalb des Niederfrankischen die zum kontinentalen westgermanischen Dialektkontinuum gehort Es befindet sich nordlich der Uerdinger Linie und ist innerhalb Deutschlands Belgiens und der Niederlande mit dem Sudniederfrankischen verbunden NordniederfrankischGesprochen in Niederlande DeutschlandLinguistischeKlassifikation Indogermanisch Germanisch Westgermanisch NiederfrankischNordniederfrankisch Kleverlandisch dd dd Das Nordniederfrankische blau als Kleverlandisch in Deutschland dessen Auslaufer in den Niederlanden und das ihm eng verwandte OstbergischeIn der Germanistik wird diese Dialektgruppe innerhalb Deutschlands auch als Kleverlandisch niederlandisch Kleverlands oder Klevisch 1 bezeichnet Die sudostlichen Auslaufer des Nordniederfrankischen die bereits stark sudwestfalische Bezuge aufweisen werden mit nicht zum Kleverlandischen gehorigen Varietaten unter dem Hilfsbegriff Ostbergisch summiert Inhaltsverzeichnis 1 Dachsprachen 1 1 Mittelalter 1 2 16 Jahrhundert 1 3 17 Jahrhundert 1 4 19 Jahrhundert 1 5 20 Jahrhundert 2 Begrenzung nach Isoglossen 3 Verbreitung 4 Sprachbeispiele 5 Mundart und Schriftsprache 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 Anmerkungen und EinzelnachweiseDachsprachen BearbeitenNordniederfrankisch stand infolge seiner wechselreichen Geschichte bis ins ausgehende 19 Jahrhundert unter starkem Einfluss der niederlandischen Sprache und wurde von dieser uberdacht Infolgedessen wurde der Dialekt mit niederlandischer Grammatik und Orthografie geschrieben Es wird historisch unter das Rhein Maaslandische gefasst Uber den engen Grad der Verwandtschaft zwischen dem Niederrheinischen zu dem auch das Nordniederfrankisch gehort und dem Niederlandischen schrieb der Germanist Willy Sanders Die engen Beziehungen des Niederrheinischen zum heutigen Niederlandischen haben ihren naturlichen Grund im gemeinsamen niederfrankischen Sprachcharakter Im Verein mit der fruheren Verflechtung politisch territorialer Art etwa des Herzogtums Geldern mit seinen vier Quartieren Roermond Nijmegen Arnhem Zutphen fuhrte dies dazu dass am linken Niederrhein noch bis in unser Jahrhundert ein dem Niederlandischen engverwandter Sprachtyp volkslaufig eben Niederlandisch gesprochen wurde 2 Der Germanist Theodor Frings dachte diesbezuglich sogar weiter Er forderte die generelle Eingliederung des Niederrheinischen ins Niederlandische Man sollte das Niederrheinische nordlich der Linie der Lautverschiebung also in Geldern Mors Kleve zum Niederlandischen schlagen 3 Mittelalter Bearbeiten Der Geltungsbereich des Niederlandischen einst und heuteIm Mittelalter gehorte der Niederrhein zu jenen Gebieten in denen die Mittelniederlandische Sprache verwendet wurde Im 15 Jahrhundert begann mit der Kolner Expansion der Vormarsch des Mitteldeutschen genauer des Altkolnischen und ab dem 16 Jahrhundert des Hochdeutschen in das niederfrankische Sprachgebiet 16 Jahrhundert Bearbeiten 1544 hatte Koln das Gemeine Deutsch fur seinen Herrschaftsbereich eingefuhrt Damit dehnte sich die moderne deutsche Schriftsprache auch nach Norden und Westen aus Koln dehnte seinen sprachlichen Einflussbereich bis weit in die spateren Niederlande aus So entstand im 16 Jahrhundert mit der Uerdinger Linie eine neue Ausgleichsgrenze zwischen dem Kolner Ripuarischen und den niederfrankischen Dialekten und in der Folge die heutigen sudniederfrankischen Dialekte die zwischen dem Nordnieder und Mittelfrankischen standen und reine Ubergangsdialekte darstellten Aber die Einfuhrung der deutschen Schriftsprache endete an den Grenzen der Habsburgischen Niederlande zu denen das Haus Habsburg zwischen den Jahren 1524 und 1543 auch die nordlichen Provinzen erwerben konnte In diesem burgundischen Erbe war das Franzosische die bedeutende Kultursprache In den sieben Nordprovinzen hatte allerdings eine niederfrankisch niederlandische Schriftsprache bedeutend an Einfluss gewonnen die auf den Dialekten der Provinzen Holland und Brabant fusste und die im 16 Jahrhundert weit in den Raum des Niederrheins ausstrahlte Brabanter Expansion So standen die niederrheinischen sowie teilweise auch die westfalischen Dialekte des Westmunsterlandes und daruber hinaus stark unter dem Einfluss der brabantisch hollandischen Schriftsprache 17 Jahrhundert Bearbeiten Im 17 und 18 Jahrhundert wurden die politischen Grenzen am Niederrhein neu gezogen Im Jahr 1614 konnte Kur Brandenburg seine ersten Besitzungen am Niederrhein erwerben wo es unter anderem sein Erbe im Herzogtum Kleve antrat Im Frieden von Utrecht 1713 wurde das habsburgische Oberquartier Roermond des alten Herzogtums Geldern seit 1543 bei Habsburg unter seinen Nachbarn aufgeteilt Preussen erhielt den grossten Teil des Oberquartiers Es erhielt die Amter Kessel mit den grosseren Gemeinden Kessel Venray Horst Sevenum Well Afferden und Middelaar Straelen Geldern mit den grosseren Gemeinden Geldern und Rayen Wachtendonk und Krickenbeck mit der Exklave Viersen Diese Gebiete bildeten das Preussische Oberquartier Die Niederlande erhielten den grossten Teil des Amtes Monfort mit den Exklaven Venlo Beesel und Nieuwstad Dieses Gebiet bildete das Statische Oberquartier Das Haus Habsburg konnte nur einen kleinen Teil des Amtes Monfort fur seinen Machtbereich behalten Es behielt die Gemeinden Roermond Swalmen Elmpt Niederkruchten und Wegberg Daneben wurden die Gemeinden Meijel Nederweert Weert Wessem Kessenich Obbicht Herten und Maasniel erworben Diese Gebiete bildeten das nun Osterreichische Oberquartier siehe auch Osterreichisch Geldern Das Herzogtum Julich konnte die Enklave Erkelenz erwerben und eingliedern die zuvor zum Amt Monfort gehort hatte Dieses Gebiet wurde auch als Julisches Oberquartier bezeichnet Mit der Eingliederung der niederrheinischen Gebiete in Preussen wurde dort formal auch das Deutsche als Schriftsprache eingefuhrt Aber das Deutsche konnte sich in diesen Gebieten nur unterschiedlich durchsetzen Das Niederrheingebiet sowie das zu Koln gehorende Amt Rheinberg standen damit Ende des 18 Jahrhunderts unter Konkurrenz zweier Hoch und Kultursprachen wahrend in der Grafschaft Moers einschliesslich der damals im Vergleich zu heute noch kleinen Stadte Krefeld und Duisburg nur das Deutsche galt Das rechtslippische Gebiet des ehemaligen Herzogtums Kleve war bereits zweisprachig Neben dem Deutschen wurde auch Niederlandisch benutzt nur in der damaligen Beamtenstadt Wesel und deren Umland wurde allein das Deutsche verwendet Das Klever Gebiet zwischen Lippe und Maas war ebenfalls zweisprachig wobei hier dem Niederlandischen eindeutig der Vorzug gegeben wurde Allein die Stadt Kleve und die Pfalzersiedlungen waren von der deutschen Schriftsprache dominiert Im Bereich des einstigen Herzogtums Geldern dominierte das Niederlandische gegenuber dem Deutschen Im gelderischen Oberquartier spielte die Maas bereits die Rolle einer Sprachgrenze Wahrend das Gebiet links des Flusses mit den Orten Venray und Horst fast ausschliesslich nur Niederlandisch verwendete so gebrauchte man rechts der Maas und in der Enklave Viersen bereits auch das Deutsche in begrenztem Rahmen Dieses Gebiet war demnach nur uberwiegend niederlandischsprachig Die gelderischen Niederquartiere welche heute im Wesentlichen die niederlandische Provinz Gelderland ausmachen verwendeten nur das Niederlandische Das zu Koln gehorende Amt Rheinberg war zu jener Zeit ebenfalls zweisprachig wobei aber dem Deutschen der Vorzug gegeben wurde Die ehemalige gelderische Enklave Erkelenz verwendete im Gegensatz zum ubrigen Herzogtum Julich uberwiegend Niederlandisch 19 Jahrhundert Bearbeiten Zwischen 1803 und 1810 wurde das Niederrheingebiet dem franzosischen Kaiserreich eingegliedert Das linksrheinische Gebiet wurde 1806 dem Departement Roer und das rechtsrheinische mit Ausnahme der Stadt Wesel in das Departement Lippe eingegliedert Wesel und dessen Umland wurde dem Roer Departement zugeschlagen Das rechtsrheinische Gebiet wurde in demselben Jahr an das neuernannte und vergrosserte Grossherzogtum Berg angeschlossen Doch bereits 1810 wurde dieses Gebiet jedoch vom franzosischen Kaiserreich annektiert und eingegliedert Das Deutsche wurde folgedessen auch durch das Franzosische als Amtssprache abgelost Die Niederrheiner favorisierten ihrerseits das Niederlandische das sich nun wieder als Dachsprache durchsetzen konnte Dabei wurde das Deutsche sogar aus jenen niederrheinischen Gebieten zuruckgedrangt in denen es vorher uberwiegend benutzt wurde 1815 wurden als Folge des Wiener Kongresses die Grenzen am Niederrhein und der Maas neu gezogen Das erneut an Preussen angegliederte Niederrheingebiet bildete nun die Provinz Julich Kleve Berg und dort wurde Deutsch als alleinige Hochsprache verordnet 1824 wurde diese Provinz mit der sudlich gelegenen Provinz Niederrhein zur neuen Rheinprovinz zusammengeschlossen 1827 wurde Niederlandisch als Kirchensprache auf Drangen Preussens vom Bischof von Munster verboten Ein Jahr spater durfte in den Schulen von Preussisch Obergeldern aufgrund einer Verordnung der Regierungsprasidenten nur noch auf Hochdeutsch unterrichtet werden Mit dem Versuch des preussischen Staates den Niederrhein zu Gunsten des Deutschen einsprachig zu machen und der sich bei diesem Vorhaben auf den Ruckhalt der romisch katholischen wie der evangelischen Kirche sicher sein konnte reagierte die Bevolkerung mit einem verstarkten Festhalten am Neuniederlandischen das wenig spater durch das moderne Standardniederlandische ersetzt werden sollte Katholiken und Reformierte forcierten nun den ausschliesslichen Gebrauch des Niederlandischen Wahrend die Reformierten vor der Einfuhrung des Standardniederlandischen eine hollandisch brabantische Variante forcierten verwendeten die Katholiken eine flamisch brabantische womit sie der offiziellen Sprachpolitik der romisch katholischen Kirche in Deutschland widersprachen In den Revolutionsjahren 1848 49 wurde von staatlicher Seite versucht das Niederlandische gezielt aus diesem Gebiet zuruckzudrangen Das Niederlandische war nur noch als Kultur und Kirchensprache der Reformierten zugelassen Zwischen den Jahren 1817 und 1866 wurde in Preussen eine Evangelische Landeskirche Unierte Kirche etabliert die die lutherische und die reformierte Lehre vereinigte Infolgedessen war am Niederrhein auch der reformierte Gottesdienst allein auf Deutsch abzuhalten und das Niederlandische verlor dadurch in dieser Region langsam seinen einstigen Rang Nach der deutschen Reichsgrundung 1871 war am Niederrhein bei allen Behorden und Amtern nur noch der Gebrauch des Deutschen zugelassen Zuvor wurde Niederlandisch in manchen Gemeinden noch bis Mitte des 19 Jahrhunderts als Schulsprache verwendet oder neben dem Deutschen als Zweitsprache gelehrt So war es bis etwa 1860 am Niederrhein noch moglich bei Behorden und Amtern Gesuche und ahnliches auf Niederlandisch einzureichen Um die Jahrhundertwende galt der Niederrhein als einsprachig deutsch 20 Jahrhundert Bearbeiten Um die Jahrhundertwende hatte sich das Deutsche am Niederrhein als dominante Dachsprache durchgesetzt und das Niederlandische abgelost Allein die Gruppe der Altreformierten gebrauchte noch Niederlandisch als Kirchensprache bis dieses 1936 von den Nationalsozialisten abgeschafft wurde Begrenzung nach Isoglossen BearbeitenDie Abgrenzung des Nordniederfrankischen zu anderen verwandten Idiomen ist ausserst schwierig So sind beispielsweise die sprachlichen Unterschiede zwischen dem Kleverlandischen und dem benachbarten Sudgelder i schen ndl Zuid Gelders in einem brabantisch gelderischen Ubergangsgebiet in den Niederlanden gering dass man heute beide Sprachvarianten mitunter zusammenfasst um sie von den Gelderischen Dialekten Gelders Overijssels des Gelderlandes abzugrenzen Aber auch eine Abgrenzung zum Brabantischen ist schwierig da dieses vor allem seit dem 16 Jahrhundert einen grossen Einfluss auf den Niederrhein hatte So wurden verschiedentlich das Nordniederfrankische Kleverlandisch das Sudgelderische und das Brabantische unter dem Oberbegriff Brabantisch zusammengeschlossen Heute werden zur Abgrenzung des Nordniederfrankischen von verwandten Idiomen hauptsachlich Isoglossen verwendet Die Uerdinger Linie ik ich Isoglosse sudlich von Venlo trennt das Nordniederfrankische vom Sudniederfrankischen Neuere Forschungen zeigen dass die tatsachliche Grenze zwischen beiden Dialektgruppen eigentlich hoher ist zwischen Venray und Horst 4 Manchmal wird dafur aber vor allem in den Niederlanden auch die Diest Nijmegen oder houden halten Linie nach der ou al Isoglosse genommen Diese Isoglosse trennt nach Ansicht der niederlandischen Germanisten das Nordniederfrankische vom benachbarten Brabantischen und den anderen niederlandischen Dialekten Hierfur wird bei den deutschen Germanisten mehrheitlich die ij ie Isoglosse sogenannte mijn mien Linie benutzt die auch als ijs ies Isoglosse bekannt ist Die sich nach Norden abschwachende Einheitsplurallinie sogenannte Westfalische Linie schliesslich trennt das Nordniederfrankische vom Niedersachsischen Verbreitung BearbeitenZum Nordniederfrankischen zahlen Die Mundarten des unteren Niederrheins Kreise Kleve und Wesel sowie die des westlichen niederrheinischen Teile des Ruhrgebiets Duisburg Duisburger Platt nordliche und westliche Stadtteile von Oberhausen Die Dialekte des Ostbergischen konnen rein formalistisch Uerdinger Linie als Grenzlinie im Westen einerseits und Westfalische Linie im Osten andererseits dazugezahlt werden Diese werden mittlerweile jedoch wenn auch nicht in ihrer Gesamtheit als Teil des zum Niederfrankischen gehorenden Bergischen aufgefasst da fur sie unterschiedlich starke Einflusse einerseits des Ripuarischen im Bereich um Mulheim an der Ruhr Essen Kettwig und Essen Werden andererseits des Bereichs um Velbert Langenberg bereits Westfalische Einflusse kennzeichnend sind Die unten unter Sprachbeispiele zitierten Wenkersatze sind jedenfalls nicht beispielhaft fur die ostbergische Dialektgruppe Die im nordlichsten Teil von Limburg NL gesprochene Mundarten 5 Die Mundart von Venlo NL mich Quartier im Allgemeinen nicht Die Mundart von Cuijk NL Sprachbeispiele Bearbeiten Ek heb noch efkes afgewaachd ob dat wach e min seggen wold Ich habe noch kurz abgewartet was du mir sagen wolltest Ndl Ik heb nog even afgewacht op dat wat je ge me zeggen wou En den Wenter stuwe di drooge Blaar dorr de locht erom Georg Wenker Satz 1 Im Winter fliegen die trockenen Blatter in der Luft herum Ndl In de winter waaien stuiven de droge bladeren rond in de lucht Et sall soon uttschaije te shnejje dann werd et waar wer bater Wenker Satz 2 Es hort gleich auf zu schneien dann wird das Wetter wieder besser Ndl Het zal zo ophouden uitscheiden met sneeuwen dan wordt het weer weer beter Hej es vorr vier of sass waake gestorwe Wenker Satz 5 Er ist vor vier oder sechs Wochen gestorben Ndl Hij is vier of zes weken geleden gestorven Het fuur was te hatt die kuuke sinn ja an de onderkant heel schwaort angeschrot Wenker Satz 6 Das Feuer war zu heiss die Kuchen sind ja unten ganz schwarz gebrannt Ndl Het vuur was te heet de koeken zijn aan de onderkant helemaal geheel zwart aangebrand aangeschroeid Hej dutt die eikes ommer sonder salt an paaper aate Wenker Satz 7 Er isst die Eier immer ohne Salz und Pfeffer Ndl Hij eet de eitjes altijd zonder zout en peper Der Duisburger Johanniter Johann Wassenberch fuhrte im 15 und 16 Jahrhundert regelmassig Aufzeichnungen uber lokale und weltweite Ereignisse die Aufschluss uber die damalige Sprache am Niederrhein geben s doenredachs dair nae woerden die twe gericht ende op raeder gesatt Eyn gemeyn sproeke Dair nae werck dair nae loen Die ander vyf ontleipen ende entquamen dat doch nyet goit en was oe u ai aa ae aa Am Donnerstag danach wurden die zwei gerichtet und auf Rader gesetzt Ein bekannter Spruch So wie das Werk so der Lohn Die anderen funf flohen und entkamen was nicht gut war Nld De volgende donderdag werden de twee veroordeeld en op raderen gezet Een bekend gezegde Zoals het werk zo is het loon De andere vijf ontliepen het en ontkwamen wat toch niet goed was Mundart und Schriftsprache BearbeitenIm 12 Jahrhundert kam im Rhein Maas Dreieck dem Gebiet in dem heute die nord und die sudniederfrankische Mundarten gesprochen werden die heute so genannte rheinmaaslandische Schriftsprache auf Diese wies zwar viele Elemente der regionalen Mundarten auf ist aber nicht mit diesen gleichzusetzen Das Niederrheinische Platt war die gesprochene Sprache der oft schreibunkundigen einfachen Leute die rheinmaaslandische Schriftsprache dagegen war die geschriebene Sprache der gehobenen Stande und Kanzleien Die rheinmaaslandische Schriftsprache hatte Latein als Schreibsprache weitgehend abgelost bis es ab dem 16 Jahrhundert an Bedeutung verlor einerseits zugunsten des sich uber Koln nach Norden ausbreitenden Hochdeutschen andererseits zugunsten einer in den heutigen Niederlanden entstehenden eigenen Schriftsprache Allerdings konnte sich diese Hochdeutsche Schriftsprache nicht uberall am Niederrhein gleich schnell verbreiten Uber einen langeren Zeitraum existierten in manchen Stadten u a in Geldern Kleve Wesel Krefeld Deutsch und Niederlandisch nebeneinander und Erlasse wurden in beiden Schriftsprachen herausgegeben 6 7 Ab dem 18 Jahrhundert war die sprachliche Trennung zwischen deutschem Niederrhein und niederlandischem Maasgebiet abgeschlossen Die jeweiligen Hoch und Schriftsprachen gingen getrennte Wege Nordniederfrankisch und Sudniederfrankisch als gesprochene Mundarten uberdauerten aber die neuen Grenzen und hielten sich bis in die Neuzeit 7 8 Siehe auch BearbeitenKleve Klever Platt Niederfrankisch Duisburger Platt Krieewelsch Limburgisch Molmsch Rheinberger Platt Deutsche DialekteLiteratur BearbeitenGeorg Cornelissen Peter Honnen Fritz Langensiepen Hrsg Das rheinische Platt Eine Bestandsaufnahme Handbuch der rheinischen Mundarten Teil 1 Texte Rheinland Verlag Koln 1989 ISBN 3 7927 0689 X Arnold Knufermann Grafschafter Mundartlexikon Leben und Arbeiten in der alten Grafschaft Moers Rheinland Verlag Koln 1993 ISBN 3 7927 1056 0 Weblinks BearbeitenCleefs Mundart des unteren Niederrheins Memento vom 19 Mai 2001 im Internet Archive plattsatt Mundart in Kleve und anderswo Johannes Reese Die Staaten und Territorien der Erde und ihre sprachliche Situation Nordrhein WestfalenAnmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Johannes Venema Zum Stand der zweiten Lautverschiebung im Rheinland Diatopische diachrone und diastratische Untersuchungen am Beispiel der dentalen Tenuis voralthochdeutsch t Franz Steiner Verlag Stuttgart 1997 S 12 u 14 Willy Sanders Gerts van der Schuren Teuthonista und die historische Wortgeographie In Jan Goossens Hrsg Niederdeutsche Beitrage Festschrift fur Felix Wortmann zum 70 Geburtstag Reihe Niederdeutsche Studien Band 23 1976 S 48 Theodor Frings Gotthard Lechner Niederlandisch und Niederdeutsch Berlin 1966 S 21 ff Bestaande dialectgrenzen Limburg kloppen niet In Radboud Universiteit ru nl abgerufen am 29 April 2018 Heute politisch als Noord Limburgs dem Limburgischen zugeschlagen Georg Cornelissen Kleine Niederrheinische Sprachgeschichte 1300 1900 Verlag B O S S Druck Kleve ISBN 90 807292 2 1 S 62 94 a b Irmgard Hantsche Atlas zur Geschichte des Niederrheins Schriftenreihe der Niederrhein Akademie Band 4 ISBN 3 89355 200 6 S 66 Dieter Heimbockel Sprache und Literatur am Niederrhein Schriftenreihe der Niederrhein Akademie Band 3 ISBN 3 89355 185 9 S 15 55 Normdaten Sachbegriff GND 7732135 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nordniederfrankisch amp oldid 230865053