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Die Abtei Hamborn ist ein Pramonstratenserkloster im gleichnamigen Duisburger Stadtteil Alt Hamborn Die Abtei liegt im Bereich des Bistums Essen gehort aber formal nicht zu diesem Blick in den KreuzgangBrunnen im KreuzgangAbteikirche St Johann Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gegenwart 3 Abte und Prioren 4 Orgel 5 Glocken 6 Quellen und weiterfuhrende Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksGeschichte BearbeitenDie heutige Abteikirche geht zuruck auf eine kleine Pfarrkirche die auf einem Gutshof namens Havenburn von den Herren von Hochstaden im 9 Jahrhundert errichtet wurde Im Laufe der Zeit verpachteten die Gutsherren das den Gutshof umgebende Land an Bauern die sich hier niederliessen Schon bald ging der Name des Gutshofs auf die gesamte Pfarrgemeinde uber Es entstand das Kirchspiel Hamborn das spater zu einem eigenen Gerichtsbezirk erhoben wurde 1136 verschenkte Gerhard von Hochstaden seine Hamborner Besitztumer an den Erzbischof von Koln unter der Voraussetzung dass an der Stelle der Pfarrkirche ein Kloster der Pramonstratenser errichtet werden sollte Nach dem Umbau der Pfarrkirche zur Klosterkirche und der Erbauung des Kreuzganges und des eigentlichen Klosters wurde die Klosteranlage 1170 geweiht und zur Abtei erhoben Nach der napoleonischen Besetzung des Rheinlandes durch die franzosische Armee liess die von ihm eingesetzte Regierung im Rahmen der Sakularisation auch dieses Kloster wie nahezu auch alle anderen aufheben Wahrend die Klosterguter an den Staat fielen blieb die Klosterkirche der Hamborner Bevolkerung als Pfarrkirche erhalten Im Zweiten Weltkrieg wurden Kloster und Abteikirche wie weite Teile des Ruhrgebietes durch alliierte Luftangriffe erheblich zerstort Im Rahmen der Neugrundung des Bistums Essen 1958 wurde 1959 die Abtei Hamborn wieder neu gegrundet und durch Pramonstratenser aus dem Kloster Rot an der Rot besiedelt 1994 wurde es durch den Pramonstratenserorden wieder zur Abtei erhoben Gegenwart Bearbeiten nbsp Klosterkirche Blick zum Chor nbsp Die Klosterkirche vom Friedhof aus nbsp Erweiterungsbau der AbteiAbt ist Pralat Albert Thomas Dolken O Praem der dem Kloster seit 1995 vorsteht Die 22 Chorherren Stand Dezember 2021 1 sind uberwiegend in der Pfarrseelsorge im Duisburger Raum tatig daruber hinaus sind einige der Pramonstratenser auch in der bischoflichen Verwaltung im schulischen und akademischen Bereich sowie in diversen Hilfswerken und sozialen Projekten engagiert 2 Neben dem Standort in Duisburg gehort auch die Pramonstratenser Chorherrengemeinschaft in Magdeburg mit derzeit drei Patres als abhangiges Priorat zur Abtei Hamborn 3 Weitere Einsatzgebiete sind unter anderem die Pfarrseelsorge in den ehemaligen Pramonstratenser Abteien Cappenberg im sudlichen Munsterland und Sayn bei Koblenz Durch das stetige Wachsen der Gemeinschaft wurde die Erweiterung der Klostergebaude notwendig sodass im Jahr 2011 der Neubau eingeweiht werden konnte 4 Auf dem alten Grund der Abtei Hamborn befinden sich das Abtei Gymnasium das Gemeindezentrum Abteizentrum in dem auch Tagungen und Kulturveranstaltungen stattfinden und ein Reiseburo beherbergt sowie das heute von den Helios Kliniken betriebene St Johannes Hospital Im Abteizentrum befand sich auch die Gaststatte Abteikeller im alten Pfortnerhauschen der Abtei die Gaststatte Zum Hl Geist In deren Raumen befindet sich heute ein Zentrum der Caritas Die Abtei liegt im als sozialer Brennpunkt geltenden Duisburger Norden mit seinen bekannten Stadtteilen Marxloh und Bruckhausen in einem Bereich der mehrheitlich nicht mehr christlich gepragt ist Daran orientieren sich die seelsorgerischen und sozial pastoralen Aufgabenstellungen der Abtei Neben der Abteikirche mit ihren Sehenswurdigkeiten kann auch die Schatzkammer besichtigt werden Abte und Prioren BearbeitenDas von lasst nicht immer auf eine adelige Herkunft schliessen sondern ist oft Herkunftsangabe 1958 bis heute Albert Thomas Dolken Abt seit 1995 Gottfried Reinhold Menne Pralat von 1988 bis 1995 5 Florian Joseph Proll Abt des Stiftes Schlagl Abt Administrator von 1965 bis 1988 Bernhard Mayer Pralat von 1959 bis 19651136 bis 1806 Karl Adalbert von Bayer Abt 1790 1806 Alexander von der Horst Abt 1782 1790 Ferdinand von Dunckel Abt 1757 1782 Johan Arnold von Houven Abt 1742 1757 Heinrich von Daell Abt 1726 1742 Gottfried von Bemmel Abt 1724 1726 Wilhelm Heinrich von Bentinck Abt 1705 1724 Johann von Breidenbach Abt 1694 1705 Johann von Breidenbach Abt 1677 1694 Johann Albert von Heerdt Abt 1672 1677 Wilhelm Gottfried von Hyllen Abt 1647 1672 Stephan von der Stein Abt 1619 1646 Wilhelm Ingenhoven zu Gelinde Abt 1603 1619 Christoph von Husen Abt 1553 1582 Albert Hane Abt 1544 1553 Wilhelm von Wyenhorst Abt 1517 1543 Johann Stael von Holstein Abt 1487 1517 Elbert van den Bongart Abt 1483 1487 Hermann von Hiesfeld Abt um 1487 Heinrich Rinsche Abt 1451 1476 Dietrich Estas Abt 1426 1451 Berthold von Brabeck Abt 1417 1424 Konstantin Kron Abt 1392 1414 Volkwin Abt 12 13 Jahrhundert Heinrich van den Berghe Abt 1350 1388 Hermann von Holte Abt 1231 1234 Heinrich Stecke Abt 1325 1345 Johann Abt 1321 1322 Arnold Abt 1314 1318 Gerhard Abt um 1308 Christian Abt 1306 1310 Drudo Abt um 1301 Conrad Abt 1297 1299 Gottfried Abt um 1295 Laurentius Abt 1287 1291 Johann Abt 1281 1290 Gottschalk von Befreyt Abt um 1272 Dietrich Abt um 1268 Philipp Abt um 1252 Friedrich Abt 1216 1230 Dietrich Propst um 1208 Gottfried Abt 1195 1200 Allardus Abt 12 Jahrhundert Nikolaus Propst 12 Jahrhundert Gernod Propst 1157 1166 Lambert Propst um 1147Orgel Bearbeiten nbsp OrgelprospektDie Orgel in der Abteikirche wurde 1986 von Monch Orgelbau aus Uberlingen erbaut Das Schleifladen Instrument hat 45 Register mit 3181 Pfeifen auf drei Manualen und Pedal Die Spiel und Registertrakturen sind mechanisch 6 I Positiv C g31 Holzgedackt 8 2 Principal 4 3 Rohrflote 4 4 Sesquialter II 2 2 3 5 Doublette 2 6 Larigot 1 1 3 7 Scharff IV 1 8 Cromorne 8 Tremulant II Hauptwerk C g39 Praestant 16 10 Principal 8 11 Voce Umana 8 12 Gedeckt Flote 8 13 Octave 4 14 Spitzflote 4 15 Quinte 2 2 3 16 Superoctave 2 17 Mixtur IV 1 1 3 18 Cymbel III 1 2 19 Cornet V 8 20 Trompete 8 III Schwellwerk C g321 Bourdon 16 22 Flute harmonique 8 23 Gamba 8 24 Voix celeste 8 25 Principal 4 26 Flute octaviante 4 27 Nazard 2 2 3 28 Quarte de Nazard 2 29 Tierce 1 3 5 30 Sifflet 1 31 Fourniture V 2 32 Basson 16 33 Trompette harm 8 34 Hautbois 8 35 Clairon 4 Tremulant Pedalwerk C f136 Principalbass 16 37 Subbass 16 38 Quintbass 10 2 3 39 Octavbass 8 40 Gedacktbass 8 41 Choralbass 4 42 Hintersatz IV 2 2 3 43 Bombarde 16 44 Trompete 8 45 Clarine 4 Koppeln III II I II III I III P II P I PGlocken BearbeitenDie Propsteikirche verfugt uber ein funfstimmiges Gelaut von Bronzeglocken mit der Disposition d f g a c Die Glocken haben mit den Durchmessern 1415 mm 1162 mm 1021 mm 922 mm und 775 mm die Gewichte 1737 kg 980 kg 650 kg 475 kg und 260 kg Die Glocken II bis V wurden in den Jahren 1954 und 1958 durch die Glockengiesserei Otto aus Bremen Hemelingen gegossen Glocke I wurde im Jahr 2005 durch die Glockengiesserei Bachert gegossen 7 8 Quellen und weiterfuhrende Literatur BearbeitenNorbert Backmund Geschichte des Pramonstratenserordens Grafenau 1986 Norbert Backmund Monasticon Praemonstratense 3 Bande lateinisch Straubing 1949 1956 Florian Uwe Becker Die Pramonstratenser Abtei Hamborn In Baldur Hermans Hrsg Die Sakularisation im Ruhrgebiet Ein gewalttatiges Friedensgeschaft Vorgeschichte und Folgen Edition Werry Mulheim an der Ruhr 2004 ISBN 3 88867 049 7 S 179 198 Philipp Bockelbrink Claudia Euskirchen Brigitta Kunz Investition in die Zukunft 875 Jahre Abtei Hamborn In Duisburger Denkmalthemen Nr 9 Duisburg 2011 PDF 2 34 MB Irene Crusius Helmut Flachenecker Hrsg Studien zum Pramonstratenserorden Veroffentlichungen des Max Planck Instituts fur Geschichte Bd 185 Studien zur Germania Sacra Bd 25 Gottingen 2003 Thomas Handgratinger Hrsg Gesandt wie Er Der Orden der Praemonstratenser Chorherren heute Wurzburg 1984 Ludger Horstkotter Hrsg Die Rechnungen der Armenkasse des Hamborner Kirchspiels vom Jahre 1766 bis 1807 und der zugehorige Schriftverkehr mit den staatlichen Behorden Aus Akten ds Abteiarchivs Hamborn des Hauptstaatsarchivs Dusseldorf und des Stadtarchivs Duisburg Quellen und Materialien zur Hamborner Geschichte 4 1988 Ludger Horstkotter Hrsg Einnahmen der Abtei Hamborn ca 1560 ca 1584 aus Holten Walsum Gotterswickerhamm Spellen Borth Ginderich Wesel Hunxe Dinslaken und Orsoy Eine Handschrift im Abteiarchiv Hamborn Quellen und Materialien zur Hamborner Geschichte 9 1993 Ludger Horstkotter Hrsg Einnahmeregister der Abtei Hamborn 1658 1670 Eine Handschrift im Abteiarchiv Hamborn Quellen und Materialien zur Hamborner Geschichte 11 1999 Ludger Horstkotter Hrsg Regesten zum Verpachtungsbuch der Abtei Hamborn 1617 1665 Hauptstaatsarchiv Dusseldorf Bestand Kloster Hamborn Akte 187D Als Ms hrsg und mit Anm vers von Ludger Horstkotter Duisburg Hamborn 1995 Reihe Quellen und Materialien zur Hamborner Geschichte Nr 10 Ludger Horstkotter Hrsg Die Verpachtungsbucher der Abtei Hamborn 1427 1616 Die Akten Kloster Hamborn 187A 187B und 187C im Hauptstaatsarchiv Dusseldorf meist rekonstruiert aus dem Nachlass Dr Franz Rommel mit Erganzungen aus anderen Archivbestanden Als Ms hrsg und mit Anm vers von Ludger Horstkotter Duisburg Hamborn 2000 Ludger Horstkotter Hrsg Dokumente zur wirtschaftlichen Lage der Abtei Hamborn 1658 1754 Darlegungen finanzieller Art 1658 1722 Einnahme Konten 1673 1754 und Regesten zum Verpachtungsbuch 1663 1753 Aus Akten im Hauptstaatsarchiv Dusseldorf als Ms hrsg und mit Anm vers von Ludger Horstkotter Reihe Quellen und Materialien zur Hamborner Geschichte Nr 13 Ludger Horstkotter Hrsg Dokumente zur wirtschaftlichen Lage der Abtei Hamborn ca 1750 1806 Enthalt Rauchhuhner Renteihuhner 1773 1806 Einnahmekonten der Abtei Hamborn 1755 1804 Regesten zum Verpachtungsbuch der Abtei Hamborn ca 1757 bis ca 1768 Besteuerung der Abtei Hamborn durch Preussen ca 1650 1806 Duisburg Hamborn 2005 Reihe Quellen und Materialien zur Hamborner Geschichte Nr 15 Ludger Horstkotter Pramonstratenserabtei Hamborn 2 Aufl Duisburg Hamborn 2004 Ludger Horstkotter Urkundenbuch der Abtei Hamborn mit Ubersetzung und Kommentar Band 1 1139 1467 MV Verlag Munster 2008 ISBN 978 3 86582 774 6 Ludger Horstkotter Urkundenbuch der Abtei Hamborn mit Ubersetzung und Kommentar Band 2 1469 1791 MV Verlag Munster 2008 ISBN 978 3 86582 774 6 Ludger Horstkotter Die Akten der Abtei Hamborn im Landesarchiv NRW Ausfuhrliches Repertorium und Findbuch MV Verlag Munster 2010 ISBN 978 3 86991 263 9 Teil der Kahnakten Augustinus Kurt Huber Die Pramonstratenser Schonau 1961 Einzelnachweise Bearbeiten Unser Konvent Abgerufen am 13 Dezember 2021 Unser Dienst heute Kloster Magdeburg Hell und offen fur Neuzugange PDF 54 kB Kloster Magdeburg Informationen zur Orgel Gerhard Reinhold Otto Glocken Familien und Firmengeschichte der Glockengiesserdynastie Otto Selbstverlag Essen 2019 ISBN 978 3 00 063109 2 S 588 hier insbes 111 437 552 555 563 Gerhard Reinhold Kirchenglocken christliches Weltkulturerbe dargestellt am Beispiel der Glockengiesser Otto Hemelingen Bremen Nimwegen 2019 S 556 hier insbes 127 414 415 508 510 516 urn nbn nl ui 22 2066 204770 Dissertation an der Radboud Universitat Nijmegen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Abtei Hamborn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Webprasenz der Abtei Hamborn Duisburger Denkmalthemen Nr 9 Abtei Hamborn PDF 2 3 MB 51 490138888889 6 7630555555556 Koordinaten 51 29 24 5 N 6 45 47 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abtei Hamborn amp oldid 236707524