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Der Landkreis Arnswalde bis 1939 Kreis Arnswalde bis ins 19 Jahrhundert auch Arnswalder Kreis genannt war bis 1938 ein Landkreis in der Provinz Brandenburg und danach bis 1945 in der Provinz Pommern Sein Bereich wurde nach dem Zweiten Weltkrieg unter polnische Verwaltung gestellt und stimmt weitgehend mit dem heutigen Powiat Choszczenski uberein Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Einwohnerentwicklung 3 Landrate 4 Geographie 5 Infrastruktur 6 Verkehr 7 Politik 8 Amtsbezirke 9 Stadte Landgemeinden und Gutsbezirke 9 1 Stadte 9 2 Landgemeinden 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Lage in Pommern nbsp Kreisgebiet 1905Das Gebiet des spateren Kreises Arnswalde stand seit dem 13 Jahrhundert unter brandenburgischer Herrschaft Zwischen 1401 und 1454 gehorte es dem Deutschen Orden In der nachmittelalterlichen Zeit bildete sich in der Mark Brandenburg eine Gliederung in Kreise heraus Einer dieser historischen Kreise war der Arnswalder Kreis bzw der Kreis Arnswalde der einen der vier sogenannten Hinterkreise in der Neumark bildete 1 Im Rahmen der Bildung von Provinzen und Regierungsbezirken in Preussen erfolgte 1816 im Regierungsbezirk Frankfurt eine Kreisreform durch die der Kreis wie folgt verkleinert wurde 2 Die Stadt Bernstein mitsamt ihrem Umland sowie die Orte Barfelde Krining Niepolzig Ruwen Siede und Tobelhof wurden an den Kreis Soldin abgegeben Die Exklave Furstensee wurde an den Kreis Pyritz der Provinz Pommern abgegeben Die Stadt Norenberg sowie die Orte Blockhaus Butow Flackensee Gabbert Mellen Rahnwerder Gross und Klein Rohrpfuhl Gross Silber Klein Spiegel Wedellsdorff und Zehrten wurde an den Kreis Saatzig der Provinz Pommern abgegeben Sitz des Landrats wurde zunachst Neuwedell 1908 zog die Kreisverwaltung in die Stadt Arnswalde um 1938 wurde der Kreis Arnswalde in den Regierungsbezirk Grenzmark Posen Westpreussen umgegliedert und gehorte damit zur Provinz Pommern Am 1 Januar 1939 wurde die offizielle Bezeichnung Landkreis eingefuhrt Im Fruhjahr 1945 wurde das Gebiet des Landkreises Arnswalde von der Roten Armee besetzt Nach Kriegsende wurde das Kreisgebiet im Sommer 1945 von der sowjetischen Besatzungsmacht unter polnische Verwaltung gestellt In der Folgezeit wurde die deutsche Bevolkerung aus dem Kreisgebiet vertrieben Einwohnerentwicklung BearbeitenJahr Einwohner Quelle1750 16 480 3 1796 23 415 4 1816 19 183 5 1840 33 533 6 1871 42 325 7 1885 42 336 8 1890 41 970 8 1900 42 306 8 1910 41 168 8 1925 44 618 8 1933 44 542 8 1939 44 064 8 Landrate Bearbeiten1735 1762 Caspar Martin von der Goltz 1696 1762 1762 1769 Hans Christoph Dietloff von der Goltz 1713 1769 1769 1795 Christian Ludwig von Sydow 1733 1795 1795 1809 Carl Johann Christoph von Dietherdt 1746 1809 1809 1841 Achatz von Waldow 1841 1846 Kreuzwendedich Emil Hermann von Waldow 1846 1884 Wilhelm von Meyer 1818 1892 1884 1895 Michael von Meyer 1851 1895 1895 1905 Wolf von Gersdorff 1867 1949 1905 1919 Heinrich von Meyer 1868 1940 1919 1920 Franz Erich Schuler 1920 1926 Walter Braun 1884 1933 1926 1932 Traugott Bredow 1889 1969 1932 1933 Karl Theodor Bleek 1898 1969 1933 1935 Erich Gabriel 1935 1942 Hans Ulrich von Borcke 1942 1943 Hans Koch vertretungsweise 1943 1945 Jochen Hilmar von Wuthenau 1887 1965 Geographie BearbeitenDas Kreisgebiet lag in einer kuppigen Endmorane und umfasste die Arnswalder Seenplatte Im Osten befand sich die mit Nadelwaldern bestandene Drageheide die ein Drittel des Kreises einnahm Die grossten Flusse waren die Drage und der Plotzenfliess Die Flachengrosse betrug 1 265 km Ab 1939 lag der Landkreis im zentralen Suden Pommerns seit 1945 liegt das ehemalige Kreisgebiet im Sudwesten der polnischen Woiwodschaft Westpommern Infrastruktur BearbeitenDer Landkreis umfasste seit den 1930er Jahren die Stadte Arnswalde 1939 14 000 Einw Neuwedell 2 711 und Reetz 3 646 67 Landgemeinden und einen Forst Gutsbezirk 8 Insgesamt lebten 1939 45 452 Menschen im Landkreis Sie arbeiteten uberwiegend in der Landwirtschaft die hauptsachlich Zuckerruben Kartoffeln Roggen und Weizen anbaute Auch die Industrie war stark mit der Landwirtschaft verbunden daneben bestanden Holz verarbeitende Betriebe Ziegeleien und Kalksteinwerke Die Industrie war uberwiegend in und um Arnswalde konzentriert 1939 waren fast 60 Prozent der Beschaftigten in der Land und Forstwirtschaft tatig Verkehr BearbeitenDurch den Kreis verlief seit 1847 die Strecke der Stargard Posener Eisenbahn Gesellschaft und beruhrte dabei auch die Kreisstadt gt 116 c lt Dort zweigten erst rund 50 Jahre spater Nebenbahnen ab Ab 1895 fuhrte die Staatsbahnlinie nach Kallies gt 116 b lt wo schon 1888 eine Strecke von Deutsch Krone endete die 1895 in Richtung Stargard weiterging und einige Gemeinden im Norden des Kreises erschloss gt 115 a lt 1898 eroffnete die Stargard Custriner Eisenbahn Gesellschaft ihre Linie Arnswalde Berlinchen gt 116 a lt Die Nummern in gt lt beziehen sich auf das Deutsche Kursbuch 1939 Politik BearbeitenAls einziger in den Ostgebieten des Deutschen Reiches stellte der Wahlkreis Arnswalde Friedeberg von 1903 bis 1918 mit dem Abgeordneten Wilhelm Bruhn einen Vertreter der antisemitischen Deutschen Reformpartei zum Reichstag Deutsches Kaiserreich Bei der Reichstagswahl Marz 1933 erhielten die NSDAP 63 44 die SPD 16 18 die Deutschnationalen 15 8 und die KPD 4 12 in Klammern deutschlandweit der Rest Splitterparteien Amtsbezirke Bearbeiten1932 gab es im Landkreis Arnswalde 22 Amtsbezirke nbsp Rittergut Pammin um 1860 Sammlung Alexander DunckerArnswalder Heide Berkenbrugge Bernsee Furstenau Granow Hochzeit Kurtow Marienwalde Mienken Pammin Radun Regenthin Regenthiner Forst Sammenthin Schwachenwalde Schwachenwalder Forstrevier Sellnow Silberberg Spechtsdorf Steinberg Steinbusch ZuhlsdorfStadte Landgemeinden und Gutsbezirke BearbeitenSeit den 1930er Jahren war der Kreis Arnswalde wie folgt organisiert Stadte Bearbeiten Arnswalde Neuwedell Reetz Nm Landgemeinden Bearbeiten Alt Klucken Althutte Augustwalde Berkenbrugge Bernsee Bussberg Diebelbruch Friedenau Furstenau Glambeck Granow Gohren Hagelfelde Hassendorf Heidekavel Helpe Hertelsaue Hitzdorf Hochzeit Jagersburg Kietz 1938 zu Reetz Klein Silber Klosterfelde Kranzin Kratznick Kolpin Kolzig Kurtow Langenfuhr Lenzenbruch Liebenow Lammersdorf Marienwalde Marzelle Mienken Murbenfelde Nantikow Nemischhof Neu Klucken Neu Studnitz Pammin Plagow Raakow Radun Regenthin Reierort Rietzig Rohrbeck Rostenberg Sammenthin Schlagenthin Schwachenwalde Schwerinsfeld Schonfeld Sellnow Silberberg Sophienhof Spechtsdorf Steinberg Steinbusch Stolzenfelde Syringe Wardin Wiesenwerder Zatten Zuhlsdorf ZagensdorfZum Landkreis gehorte ausserdem der gemeindefreie Gutsbezirke Forst Arnswalder Heide Literatur BearbeitenFriedrich Wilhelm August Bratring Statistisch topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg Band 3 Die Neumark Brandenburg enthaltend Berlin 1809 S 193 220 Ortsregister fur alle drei Bande S 357 390 Topographisch statistische Uebersicht des Regierungs Bezirks Frankfurt a d Oder Aus amtlichen Quellen zusammengestellt Frankfurt a d O 1844 S 3 14 Heinrich Berghaus Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder Lausitz Band 3 Adolph Muller Brandenburg 1856 S 486 520 W Riehl und J Scheu Hrsg Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafenthum Nieder Lausitz in ihrer Geschichte und in ihrem gegenwartigen Bestande Berlin 1861 S 438 451 Topographisch statistisches Handbuch des Regierungs Bezirks Frankfurt a O Verlag von Gustav Harnecker u Co Frankfurt a d Oder 1867 S 3 18 Gustav Neumann Geographie des Preussischen Staats 2 Auflage Band 2 Berlin 1874 S 91 92 Ziffer 1 Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Brandenburg und ihre Bevolkerung Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszahlung vom 1 December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Koniglichen Statistischen Bureau In Konigliches Statistisches Bureau Hrsg Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevolkerung Band II 1873 ZDB ID 1467417 8 S 132 137 Digitalisat Walter Schuhmacher Der Kreis Arnswalde und seine Besiedlung Hrsg Heimatkreiskomm Arnswalde J Sanft Wunstorf 1958 DNB Michael Rademacher Pommern Landkreis Arnswalde Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 14 Mai 2023 Deutsche Verwaltungsgeschichte 1871 1990 mit Statistik zum Landkreis Gunthard Stubs und Pommersche Forschungsgemeinschaft Der Kreis Arnswalde in der ehemaligen Provinz Pommern 2011 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Landkreis Arnswalde Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Landkreis Arnswalde Verwaltungsgeschichte und Landratsliste auf der Website territorial de Rolf Jehke Stand 19 Juli 2013 Einzelnachweise Bearbeiten Ingo Materna Wolfgang Ribbe Hrsg Brandenburgische Geschichte Akademie Verlag Berlin 1995 ISBN 3 05 002508 5 Grenzen und Verwaltungsgliederung S 32 ff Digitalisat abgerufen am 5 Mai 2016 Amtsblatt der Koniglichen Preussischen Regierung zu Frankfurt a d Oder Nr 12 1816 S 103 Digitalisat abgerufen am 5 Mai 2016 Friedrich Wilhelm August Bratring Statistisch topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg Band 3 Friedrich Maurer Berlin 1809 Kap Kreis Arnswalde S 193 ff Digitalisat Georg Hassel Statistischer Umriss der samtlichen europaischen Staaten Die statistische Ansicht und Specialstatistik von Mitteleuropa Vieweg Braunschweig 1805 S 42 Digitalisat Christian Gottfried Daniel Stein Handbuch der Geographie und Statistik des preussischen Staats Vossische Buchhandlung Berlin 1819 Der Regierungsbezirk Frankfurt S 210 Digitalisat abgerufen am 5 Mai 2016 Topographisch statistische Ubersicht des Regierungsbezirks Frankfurt a d O Gustav Harnecker Frankfurt a d Oder 1844 S 30 Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Brandenburg und ihre Bevolkerung Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszahlung vom 1 December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Koniglichen Statistischen Bureau In Konigliches Statistisches Bureau Hrsg Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevolkerung Band II 1873 ZDB ID 1467417 8 Digitalisat a b c d e f g h Michael Rademacher Pommern Landkreis Arnswalde Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 14 Mai 2023 Regierungsbezirke Stadte und Landkreise in der preussischen Provinz Pommern 1818 1945 Regierungsbezirke Koslin Stettin Stralsund Stadtkreise Greifswald Kolberg Koslin Stargard Stettin Stolp Stralsund Landkreise Anklam Belgard Butow Cammin i Pom Demmin Dramburg Franzburg Barth Greifenberg i Pom Greifenhagen Greifswald Grimmen Kolberg Korlin Koslin Lauenburg i Pom Naugard Neustettin Pyritz Randow Regenwalde Rugen Rummelsburg i Pom Saatzig Schlawe i Pom Stolp Ueckermunde Usedom Wollin Aufgelost Kreis Lauenburg Butow 1845 Kreis Furstenthum 1872 Kreis Bublitz Kreis Schivelbein 1932 Ab 1938 Grenzmark Posen Westpreussen Schneidemuhl Landkreis Arnswalde Landkreis Deutsch Krone Landkreis Flatow Landkreis Friedeberg Nm Netzekreis Landkreis Schlochau Regierungsbezirke und Kreise in der preussischen Provinz Brandenburg Regierungsbezirke Regierungsbezirk Frankfurt Regierungsbezirk Potsdam Regierungsbezirk Berlin bis 1821 Stadtkreise Berlin bis 1920 Brandenburg an der Havel ab 1881 Charlottenburg 1877 1920 Cottbus ab 1886 Deutsch Wilmersdorf 1907 1920 Eberswalde ab 1911 Forst Lausitz ab 1897 Frankfurt Oder ab 1827 Guben ab 1884 Landsberg Warthe ab 1892 Lichtenberg 1908 1920 Potsdam Rathenow ab 1925 Rixdorf 1899 1920 Schoneberg 1899 1920 Spandau 1886 1920 Wittenberge ab 1922 Landkreise Angermunde Arnswalde bis 1938 Beeskow Storkow ab 1836 Calau Cottbus Crossen Custrin bis 1836 Frankfurt bis 1826 Friedeberg Nm bis 1938 Guben Juterbog Luckenwalde Konigsberg Nm Landsberg Warthe Lebus Lubben Luckau Meseritz ab 1938 Niederbarnim Oberbarnim Osthavelland Ostprignitz Oststernberg ab 1873 Prenzlau Ruppin Schwerin Warthe ab 1938 Soldin Sorau Spremberg ab 1825 Spremberg Hoyerswerda bis 1825 Sternberg bis 1873 Teltow bis 1816 ab 1836 Teltow Storkow 1817 1835 Templin Westhavelland Westprignitz Weststernberg ab 1873 Zauch Belzig Zullichau Schwiebus Normdaten Geografikum GND 17086 0 lobid OGND AKS VIAF 126077283 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landkreis Arnswalde amp oldid 238660856