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Barlinek bar ljinɛk deutsch Berlinchen ist eine Kleinstadt im Powiat Mysliborski Soldiner Kreis der polnischen Woiwodschaft Westpommern Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt und Land Gemeinde mit 19 220 Einwohnern Stand 31 Dezember 2020 BarlinekBarlinek Polen BarlinekBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft WestpommernPowiat MysliborskiGmina BarlinekFlache 17 54 km Geographische Lage 53 0 N 15 12 O 53 15 2 Koordinaten 53 0 0 N 15 12 0 OEinwohner 13 611 31 Dezember 2020 Postleitzahl 74 320Kfz Kennzeichen ZMYWirtschaft und VerkehrStrasse DW151 Swidwin Gorzow WielkopolskiDW156 Lipiany KlesnoEisenbahn kein BahnanschlussNachster int Flughafen Poznan Lawica Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 3 1 Demographie 4 Gemeinde 5 Stadtepartnerschaften 6 Verkehr 7 Burgermeister 8 Personlichkeiten 8 1 Sohne und Tochter der Stadt 8 2 Mit der Stadt verbunden 9 Literatur 10 Weblinks 11 Genealogische Informationen 12 FussnotenGeographische Lage BearbeitenDer Ort liegt in der Neumark am Nordufer des Berlinchener Sees Nipperwitzsee 1 im Tal des Flusses Plonia Plone in einer Hugel und Seenlandschaft sudostlich der Stadt Stettin Die nachstgelegene grossere Stadt Gorzow Wielkopolski Landsberg an der Warthe befindet sich 30 Kilometer weiter sudlich Geschichte Bearbeiten nbsp Stadtpanorama am Berlinchener See nbsp Marktplatz von Berlinchen um 1900 nbsp Rathaus von Barlinek nbsp Marienkirche bis 1945 evangelisch nbsp St Bonifatius Kirche nbsp Orthodoxe Kirche nbsp Reste der mittelalterlichen Stadtmauer nbsp RegionalmuseumDas Wappen der Stadt ist der brandenburgische Rote Adler Dass Berlinchen seinen Namen Berliner Fischern verdankt die sich im 13 Jahrhundert an der Plone niederliessen und ihrer Siedlung einen Namen im Gedenken an ihre alte Heimat gaben ist wohl nur eine Legende Nachgewiesen ist dass an der engsten Stelle des Plonetals um 1270 der Muller Heinrich Toyte eine Muhle betrieb die sich im Besitz der brandenburgischen Markgrafen Otto und Albrecht befand Die Markgrafen waren bestrebt das von ihnen erst vor kurzem in Besitz genommene Gebiet die Neumark gegen die nordlichen Konkurrenten die pommerschen Herzoge zu sichern Dies geschah unter anderem durch eine konsequente Siedlungsoffensive Da die Muhle im Plonetal nahe der pommerschen Grenze lag beauftragten sie den Muller Toyte mit der Urkunde vom 25 Januar 1278 mit der Grundung der Stadt Neu Berlyn 2 und uberliessen ihm gleichzeitig ein Drittel aller Einnahmen der kunftigen Stadt Die Stadt war vor allem als Gegenpol zur nur wenige Kilometer nordlich gelegenen pommerschen Burg Bernstein ausersehen Diese Aufgabe hatte sich jedoch bald erledigt denn schon 1280 eroberten die Brandenburger Bernstein Es galt kunftig nur noch den strategisch wichtigen Ploneubergang zu sichern deshalb wurde Anfang des 14 Jahrhunderts eine steinerne Befestigungsanlage errichtet Wann die Stadt den Namen Berlinchen annahm ist nicht uberliefert Im Jahre 1348 verlieh Markgraf Ludwig den Burgern der Stadt die Holzgerechtsame in der Landsberger Heide Bis 1859 durften sie demzufolge kostenlos Bauholz beziehen Ein grosser Brand legte 1499 fast die gesamte Stadt in Asche Im Dreissigjahrigen Krieg hatte Berlinchen schwer zu leiden An einer wichtigen West Ost Verbindung gelegen war die Stadt fast standig von einer Kriegspartei besetzt denen sie Abgaben zu leisten hatte und von denen sie auch in anderer Weise geplundert wurde Hinzu kamen die Pestepidemien der Jahre 1626 und 1631 sodass am Ende des Krieges von ehemals 206 Hausern nur noch 108 bewohnt waren 1665 und 1672 brachen nochmals Brande aus die schwere Schaden anrichteten und zum Beispiel die Kirche und das Rathaus vernichteten Hatten sich die brandenburgischen Herrscher in den letzten Jahrhunderten wenig um die Weiterentwicklung der Neumark gekummert so wendete sich die Lage nach Grundung des Konigreichs Preussen 1701 zum Positiven Ein neues Siedlungsprogramm brachte auch fur Berlinchen einen Zuwachs an Einwohnern und mit der Etablierung des Tuchmacherhandwerks eine neue Lebensgrundlage 1713 wurden regelmassige Wochenmarkte eingefuhrt Schliesslich profitierte die Stadt auch von dem Trockenlegungsprogramm fur den Warthe und Netzebruch das Friedrich der Grosse 1770 veranlasste Der Fortschritt ist an den steigenden Bevolkerungszahlen abzulesen Von weniger als 1000 Einwohnern zu Beginn des Jahrhunderts wuchs die Bevolkerung bis 1790 auf 1700 Menschen Ruckschlage erlitt Berlinchen durch den Siebenjahrigen Krieg der eine langere Besetzung durch russische Truppen mit sich brachte und durch die napoleonischen Kriege Anfang des 19 Jahrhunderts als die Stadt zur Durchmarschstation der Franzosen wurde Mit der politischen Stabilisierung nach dem Wiener Kongress von 1815 konnte sich Berlinchen schnell wieder erholen und wies schon bald ein reges Handwerkstreiben aus fur das uber 200 Meister zumeist aus dem Brauerei und Tuchmachergewerbe sorgten Auch Seidenraupenzucht wurde betrieben Im Jahr 1821 gab es in der Stadt eine Tuchfabrik und eine Papiermuhle 3 Berlinchen begann zu einem beliebten Erholungsort fur burgerlicher Berliner Familien und insbesondere Oberschuler zu werden 4 Fur weiteren Fortschritt sorgten 1860 der Ausbau der Strassenverbindung nach Landsberg und 1893 die Eroffnung der Eisenbahnlinie Soldin Arnswalde Zu Beginn des 20 Jahrhunderts wurde eine offentliche Wasserleitung und Kanalisation verlegt ab 1920 sind die Einwohner mit Gas und Elektrizitat versorgt Die Stadt hatte sich inzwischen von einer unbedeutenden Ackerburgerstadt zu einem regionalen Handels und Industriezentrum entwickelt und war 1921 mit 5896 Einwohnern neben der Kreisstadt Soldin zweitgrosste Stadt im Landkreis Nachdem Berlinchen wegen seiner landschaftlich reizvollen Lage auch vom aufstrebenden Fremdenverkehr entdeckt wurde konnte es sich bald mit dem Titel Perle der Neumark schmucken Bis 1939 erhohte sich die Einwohnerzahl nochmals auf 7603 Bis 1945 gehorte Berlinchen zum Landkreis Soldin in der Provinz Brandenburg und war Sitz des Amtsgerichtes Berlinchen Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs erfolgte im Fruhjahr 1945 die Besetzung der Region durch die Rote Armee Nach Kriegsende wurde Berlinchen gemass dem Potsdamer Abkommen unter polnische Verwaltung gestellt Anschliessend wurde die Stadt in Barlinek umbenannt Unter der polnischen Administration wurde anschliessend die einheimischen Bevolkerung vertrieben und durch Polen ersetzt Sehenswurdigkeiten BearbeitenKirche des Unbefleckten Herzens der Heiligen Jungfrau Maria erbaut im 15 Jahrhundert im gotischen Stil aus dieser Zeit stammt das Hauptportal Reste eines alteren Gebaudes aus dem 13 Jahrhundert sind Granitsteine im Kirchenschiff und im unteren Teil des Turms Das Gebaude wurde mehrmals umgebaut und erhielt seine heutige Form als dreischiffige Basilika im 19 Jahrhundert Von der Reformation bis 1945 evangelisch ist die Kirche seitdem katholisch Die katholische St Bonifatius Kirche wurde 1923 von dem Architekten Wilhelm Fahlbusch teilweise aus den Opfern polnischer Landarbeiter und aus Mitteln des Bonifatiusvereins errichtet und am 19 November 1923 geweiht 1993 wurde die Kirche um einen Chor auf der Westseite erweitert Die Orthodoxe Kirche Maria Entschlafung wurde im 19 Jahrhundert im neugotischen Stil fur die katholisch apostolische Gemeinde errichtet und 1947 der orthodoxen Gemeinde ubergeben Von der im 14 und 15 Jahrhundert erbauten Stadtmauer sind Reste erhalten Das Regionalmuseum Barlinek prasentiert die Dauerausstellungen Biographie der Person des in Berlinchen geborenen Schachweltmeisters Emanuel Lasker sowie seiner Familie archaologische und ethnografischre Sammlungen sowie Stadtgeschichte Demographie Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung bis 1945 Jahr Einwohner Anmerkungen1719 142 Hauser mit Ziegeldach 54 Hauser mit Strohdach 5 und elf wuste Stellen 6 1750 1653 7 5 1800 1834 in 267 Wohnhausern 304 Militarpersonen 7 1802 1888 3 1810 1843 3 1816 2053 davon 1946 Evangelische acht Katholiken und 99 Juden vier Schullehrer und lehrerinnen 3 1821 2462 in 267 Privatwohnhausern 3 1842 3369 in 405 Hausern 5 1850 4322 in 401 Wohnhausern vier Militarpersonen 7 1855 4334 darunter 14 Katholiken und 148 Juden die eine eigene Synagoge besitzen 5 1867 4826 am 3 Dezember 8 1871 4756 am 1 Dezember davon 4495 Evangelische 118 Katholiken funf sonstige Christen und 138 Juden 8 1875 4744 9 1880 4973 9 1890 5405 davon 26 Katholiken und 99 Juden 9 1900 5735 meist Evangelische 10 1910 6194 am 1 Dezember 1 11 1933 7621 9 1939 7603 9 Bevolkerungsentwicklung seit Ende des Zweiten Weltkriegs Jahr Einwohner Anmerkungen2020 13 611 am 31 DezemberGemeinde BearbeitenZur Stadt und Land Gemeinde gmina miejsko wiejska Barlinek gehoren die Stadt selbst und 20 Dorfer mit Schulzenamtern Hauptartikel Gmina BarlinekStadtepartnerschaften BearbeitenCourrieres Frankreich Gryfino Polen Prenzlau Deutschland Brandenburg Schneverdingen Deutschland Niedersachsen 12 Verkehr BearbeitenGorzow Wielkopolski Landsberg an der Warthe die nachstgrossere Stadt befindet sich 30 Kilometer sudlich und ist uber die Woiwodschaftsstrasse DW151 droga wojewodzka 151 zu erreichen Uber die DW156 gelangt man nach Lipiany Lippehne bzw nach Strzelce Krajenskie Friedeberg Nm Seit Schliessung der Bahnstrecke von Choszczno Arnswalde nach Glazow Glasow besteht kein Bahnanschluss mehr Burgermeister Bearbeiten1828 1856 Karl Friedrich August BrosePersonlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter der Stadt Bearbeiten Johann Gottfried Hempel 1752 1817 deutscher Mediziner Pharmazeut und Fabrikant Bertold Lasker 1860 1928 deutscher Schachmeister Arzt und Schriftsteller Emanuel Lasker 1868 1941 deutscher Schachweltmeister Wilhelm Karl Robra 1876 1945 deutscher Bildhauer Otto Muller 1878 nach 1945 deutscher Jurist Senatsprasident am Reichsgericht Bruno Jablonsky 1892 1978 deutscher Luftfahrtpionier und britischer Unternehmer Paul Michligk 1899 1978 deutscher Organisations und Werbefachmann Experte fur das Betriebliche Vorschlagswesen Friedrich Otto Hermann Schulz 1890 nicht ermittelt deutscher Journalist Publizist und Schriftsteller Gerhard Isbary 1909 1968 deutscher Geograph Raum und Regionalplaner Gerd Lobin 1925 2008 deutscher Journalist und Schriftsteller Gunter Wieske 1925 2020 deutscher evangelischer Theologe und Autor Wolf Krotke 1938 2023 deutscher evangelischer Theologe Albrecht Graf Matuschka 1944 deutscher Finanzdienstleister und Unternehmer Jozef Pilarz 1956 2008 polnischer Politiker und Sejm Abgeordneter Marcin Matkowski 1981 polnischer TennisspielerMit der Stadt verbunden Bearbeiten Johann Eitel von Brandt 1695 1761 preussischer Landrat wohnte als Landrat des Kreises Soldin in BerlinchenLiteratur BearbeitenFriedrich Wilhelm August Bratring Statistisch topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg Band 3 Die Neumark Brandenburg Berlin 1809 S 134 136 Steffan Bruns Ortsfamilienbuch der Stadt Berlinchen Neumark 2 Auflage Weissenthurm Cardamina 2018 ISBN 978 3 86424 440 7 W Riehl und J Scheu Hrsg Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafenthum Nieder Lausitz in ihrer Geschichte und in ihrem gegenwartigen Bestande Berlin 1861 S 428 429 Heinrich Berghaus Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder Lausitz Band 3 Brandenburg 1856 S 427 433 Online Leopold von Zedlitz Neukirch Der Preussische Staat in allen seinen Beziehungen Eine Umfassende Darstellung seiner Geschichte und Statistik Geographie Militairstaates Topographie mit besonderer Berucksichtigung der Administration Band II Verlag August Hirschwald Berlin 1835 S 214 215 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Barlinek Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website von BarlinekGenealogische Informationen BearbeitenOrtsfamilienbuch Online OFB Stadt Berlinchen verfasst von Steffan Bruns http wiki de genealogy net BerlinchenFussnoten Bearbeiten a b Berlinchen Landkreis Soldin in Meyers Gazetteer mit Eintrag aus Meyers Orts und Verkehrslexikon Ausgabe 1912 sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Berlinchen Heinrich Gottfried Philipp Gengler Regesten und Urkunden zur Verfassungs und Rechtsgeschichte der deutschen Stadte im Mittelalter Erlangen 1863 S 196 a b c d e Alexander August Mutzell und Leopold Krug Neues topographisch statistisch geographisches Worterbuch des preussischen Staats Band 5 T Z Halle 1823 S 256 265 Ziffer 49 Johannes Schmidt Die Franzosische Domschule und das Franzosische Gymnasium zu Berlin Schulererinnerungen 1848 1861 Kovac Hamburg 2008 ISBN 978 3 8300 3478 0 a b c d W Riehl und J Scheu Hrsg Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafenthum Nieder Lausitz in ihrer Geschichte und in ihrem gegenwartigen Bestande Berlin 1861 S 428 429 Friedrich Wilhelm August Bratring Statistisch topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg Band 3 Die Neumark Brandenburg Berlin 1809 S 134 136 a b c Heinrich Berghaus Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder Lausitz Band 3 Brandenburg 1856 S 428 a b Konigliches Statistisches Bureau Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevolkerung Teil II Provinz Brandenburg Berlin 1873 S 126 127 Ziffer 1 online a b c d e Michael Rademacher Provinz Brandenburg Landkreis Soldin Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 2 Leipzig Wien 1905 S 705 Landkreis Soldin gemeindeverzeichnis de U Schubert 2021 http www barlinek plNormdaten Geografikum GND 4225270 2 lobid OGND AKS VIAF 167773911 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Barlinek amp oldid 238552303