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Wilhelm Bruhn 18 Januar 1869 in Saal Pommern 20 Oktober 1951 in Berlin war ein Politiker der DNVP und Verleger und Herausgeber der Staatsburger Zeitung Wilhelm Bruhn Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Partei 3 Abgeordneter 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksLeben und Beruf BearbeitenNach dem Schulbesuch absolvierte Bruhn der evangelischen Glaubens war von 1886 bis 1889 das Lehrerseminar in Franzburg Anschliessend arbeitete er bis 1894 als Lehrer in Moordorf und Putbus 1895 ubernahm er in Neuweissensee bei Berlin eine Druckerei und machte sich als Verleger einer neugegrundeten taglichen Lokalzeitung selbstandig 1898 beteiligte er sich am Verlag der Berliner Staatsburger Zeitung deren Leitung er als Verleger und Herausgeber ubernahm Wilhelm Bruhn baute Walter Graf Puckler 1860 1924 uber mehrere Jahre gezielt als antisemitischen Redner auf 1899 wurde er neben anderen fur den Abdruck einer Rede Pucklers wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe verurteilt Das Urteil ebnete den Weg fur eine juristische Verfolgung antisemitischer Agitation mit Hilfe des Paragraphen 130 StGB 1 Uberregional bekannt wurde er als er in seiner Zeitung den Mord an dem Gymnasiasten Ernst Winter am 11 Marz 1900 in Konitz zu einem judischen Ritualmord erklarte und den Metzger Adolph Lewy der Tat bezichtigte Die Veroffentlichungen in der Staatsburger Zeitung und anderen Blattern hatten schwere antijudische Ausschreitungen in Konitz zur Folge Bruhn und sein verantwortlicher Redakteur Paul Botticher wurden im September 1900 wegen Beleidigung angeklagt Nach einem mehr als zwei Jahre dauernden Verfahren wurden Bruhn 1902 vom Landgericht I zu sechs Monaten und Botticher zu einem Jahr Haft verurteilt Das Reichsgericht bestatigte das Urteil Das vom Justizminister Karl Schonstedt befurwortete Gnadengesuch wurde von Kaiser Wilhelm II ebenso abgelehnt wie ein spateres Gesuch auf Erlass der Reststrafe 2 Im Ersten Weltkrieg war er als Oberer Militarbeamter tatig Partei BearbeitenBruhn gehorte im Kaiserreich zunachst der antisemitischen Deutschen Reformpartei an 1918 beteiligte er sich an der Grundung der DNVP die er im Oktober 1929 verliess Abgeordneter BearbeitenVon 1903 bis 1918 war Bruhn Mitglied des Reichstages des Kaiserreichs fur den Wahlkreis Frankfurt an der Oder Arnswalde Friedeberg 3 1919 20 gehorte er der Weimarer Nationalversammlung an Anschliessend war er bis 1930 erneut Reichstagsabgeordneter Einzelnachweise Bearbeiten Christoph Jahr Antisemitismus vor Gericht Debatten uber die juristische Ahndung judenfeindlicher Agitation in Deutschland 1879 1960 Wissenschaftliche Reihe des Fritz Bauer Instituts Band 16 Campus Verlag 2011 ISBN 978 3593390581 S 188 193 Google Books Christoph Jahr Antisemitismus vor Gericht Debatten uber die juristische Ahndung judenfeindlicher Agitation in Deutschland 1879 1960 Wissenschaftliche Reihe des Fritz Bauer Instituts Band 16 Campus Verlag 2011 ISBN 978 3593390581 S 141 144 Google Books Fritz Specht Paul Schwabe Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903 Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewahlten Abgeordneten 2 Auflage Verlag Carl Heymann Berlin 1904 S 38 Kaiserliches Statistisches Amt Hrsg Die Reichstagswahlen von 1912 Heft 2 Berlin Verlag von Puttkammer amp Muhlbrecht 1913 S 85 Statistik des Deutschen Reichs Bd 250 Literatur BearbeitenZum angeblichen Ritualmord in Konitz und Bruhns Rolle dabei Christoph Nonn Eine Stadt sucht einen Morder Gerucht Gewalt und Antisemitismus im Kaiserreich Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2002 ISBN 3 5253 6267 6 Helmut Walser Smith Die Geschichte des Schlachters Mord und Antisemitismus in einer deutschen Kleinstadt Wallstein Verlag Gottingen 2002 ISBN 3 8924 4612 1 Marion Neiss Bruhn Wilhelm in Handbuch des Antisemitismus Band 2 1 2009 S 104f Weblinks BearbeitenWilhelm Bruhn in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Biografie von Wilhelm Bruhn In Heinrich Best Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867 71 bis 1918 Biorab Kaiserreich Normdaten Person GND 129850365 lobid OGND AKS VIAF 74943553 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bruhn WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker DNVP MdR und Verleger der Staatsburger ZeitungGEBURTSDATUM 18 Januar 1869GEBURTSORT Saal PommernSTERBEDATUM 20 Oktober 1951STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Bruhn Politiker amp oldid 237197317