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Der Artikel Osterreichische Militargeschichte soll einen Uberblick uber die Entwicklung und den Status der Streitkrafte der militarischen Einrichtungen und der Rustungsindustrie in den verschiedenen Epochen geben Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Osterreichische Erblande und die Kaiserliche Armee 1 2 Kaisertum Osterreich 1804 1867 1 3 Osterreich Ungarn 1867 1918 1 4 Deutsch Osterreich 1918 1919 1 5 Erste Republik und Standestaat 1919 1938 1 6 Osterreich als Teil des Deutschen Reichs 1938 1945 1 7 Zweite Republik 1955 bis heute 2 Militarwirtschaft 3 Kraftfahrwesen 3 1 Monarchie 3 2 Zwischenkriegszeit 3 3 Nachkriegszeit 4 Luftraumuberwachung 5 Militarische Einrichtungen 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksGeschichte BearbeitenOsterreichische Erblande und die Kaiserliche Armee Bearbeiten Hauptartikel Kaiserliche Armee HRR Bereits der Beginn der Habsburger Herrschaft im damaligen Herzogtum Osterreich ist mit Krieg verknupft Der Babenberger Herzog Friedrich der Streitbare war 1246 im Kampf gegen die andrangenden Ungarn gefallen ohne einen mannlichen Erben zu hinterlassen Ottokar II Premysl Konig von Bohmen hatte sich hierauf Osterreich untertan gemacht ohne die reichsrechtlichen Vorschriften zu beachten 1276 wurde er vom deutschen Konig Rudolf I von Habsburg aus Osterreich gewiesen Dieser belehnte nun seine Sohne mit dem Herzogtum 1278 wurde der widerspenstige Ottokar in der Schlacht von Durnkrut und Jedenspeigen im heutigen Niederosterreich besiegt Ottokar fiel in der Schlacht In Franz Grillparzers Drama Konig Ottokars Gluck und Ende ist diese Schlacht zweier Ritterheere beschrieben Wie alle anderen Dynastien erreichte auch das Haus Habsburg seinen Machtzuwachs im Wesentlichen durch Kriege und dynastische Heiraten Eine besondere Bedeutung erreichte das osterreichische Haus Habsburg durch die Erlangung der romischen Kaiserwurde im Heiligen Romischen Reich im Jahre 1438 Fortan waren die Geschicke der Erblande eng mit denen des Reiches verknupft Das im 15 Jahrhundert entstehende Kaiserliche Heer rekrutierte sich stets aus dem gesamten Reich aber auch aus anderen Territorien Europas Die Aufgaben waren dem kaiserlichen Anspruch gemass universal europaisch aber stets verbunden mit der Verteidigung des osterreichischen Territoriums gegenuber dem Osmanischen Reich und spater gegenuber Frankreich 1529 fand die erste Turkenbelagerung Wiens statt Im Jahr 1556 wurde mit dem Hofkriegsrat die erste selbststandige Militarverwaltungsbehorde des Kaisers in Wien gegrundet Er uberdauerte das Heilige Romische Reich und wurde im Kaisertum Osterreich 1848 in Kriegsministerium umbenannt Ein stehendes kaiserliches Heer entwickelte sich erst in der Fruhen Neuzeit Zuvor mussten Feldherren und Offiziere bestellt und Leibeigene zwangsrekrutiert beziehungsweise Soldner angeworben werden Unter diesen Vorzeichen kampften die Kaiserlichen 1618 bis 1648 im Dreissigjahrigen Krieg Ihr bekanntester Feldherr war der spater im Auftrag des Kaisers ermordete Wallenstein Nach dem Krieg entstand eine stehende Truppe die sich bis in das 19 Jahrhundert hinein nicht uberwiegend aus Osterreich sondern aus den geistlichen Furstentumern und den Reichsstadten rekrutierten Auch die Reichskreise bildeten feste Werbegebiete 1677 errichtete man das Kaiserliche Zeughaus welches dem Giessen von Kanonen diente 1683 konnte die Zweite Wiener Turkenbelagerung nur mit Hilfe aus Polen Litauen und dem Reich abgewehrt werden In der Folge reorganisierte Prinz Eugen von Savoyen das Kaiserliche Heer grundlegend und vertrieb die Turken aus Mitteleuropa Militarische Konflikte Acht Turkenkriege 1526 1792 Osterreich mit Reichstruppen gegen das Osmanische ReichErster Osterreichischer Turkenkrieg 1526 bis 1555 Zweiter Osterreichischer Turkenkrieg 1566 bis 1568 Dritter Osterreichischer Turkenkrieg 1593 bis 1606 Vierter Osterreichischer Turkenkrieg 1663 bis 1664 Funfter Osterreichischer Turkenkrieg 1683 bis 1699 Sechster Osterreichischer Turkenkrieg 1714 bis 1718 Siebenter Osterreichischer Turkenkrieg 1735 bis 1739 Achter Osterreichischer Turkenkrieg 1787 bis 1792Dreissigjahriger Krieg 1618 1648 Spanischer Erbfolgekrieg 1701 bis 1714 in einer zusammen mit England Grossbritannien gefuhrten Allianz gegen ein Bundnis mit Frankreich als Hauptmacht Osterreichischer Erbfolgekrieg 1740 bis 1748 mit Grossbritannien den Niederlanden und Sardinien gegen Preussen Frankreich Spanien Bayern und Sachsen Siebenjahriger Krieg 1756 bis 1763 mit Frankreich und Russland gegen Grossbritannien und Preussen Koalitionskriege 1792 1802 Erster Koalitionskrieg 1792 bis 1797 mit Preussen Sardinien Piemont Grossbritannien Spanien die Niederlande und Neapel gegen Frankreich Zweiter Koalitionskrieg 1798 bis 1802 mit Grossbritannien Russland dem Osmanischen Reich Portugal Neapel und dem Kirchenstaat gegen FrankreichBedeutende kaiserliche Feldherren auf die hier noch naher einzugehen sein wird waren u a Wallenstein Tilly Starhemberg Daun Laudon Erzherzog Karl Schwarzenberg und Radetzky als Admiral wurde Tegetthoff beruhmt Kaisertum Osterreich 1804 1867 Bearbeiten Militarische Konflikte Koalitionskriege 1805 1812 Dritter Koalitionskrieg 1805 zusammen mit Russland Grossbritannien und Schweden gegen Frankreich Funfter Koalitionskrieg 1809 zusammen mit Grossbritannien gegen Frankreich Russlandfeldzug 1812 Bereitstellung von Truppen fur die Grande Armee Frankreichs Sechster Koalitionskrieg Befreiungskriege 1813 bis 1814 zusammen mit Grossbritannien Preussen Russland Schweden und anderen gegen FrankreichAufstande in den Revolutionsjahren 1848 und 1849 Niederschlagung der Volksaufstandes in Bohmen und in Wien 1848 Krieg gegen Ungarn 1848 und 1849Italienische Unabhangigkeitskriege 1848 1866 Erster Italienischer Unabhangigkeitskrieg 1848 Zweiter Italienischer Unabhangigkeitskrieg 1859 gegen Frankreich und das Konigreich Sardinien Piemont Dritter Italienischer Unabhangigkeitskrieg als Teil des Deutschen Krieges 1866 gegen ItalienDeutsch Danischer Krieg 1864 mit Preussen gegen Danemark um Schleswig Holstein Deutscher Krieg 1866 gegen Preussen um die Vorherrschaft im Deutschen BundOsterreich Ungarn 1867 1918 Bearbeiten Hauptartikel Aufbau und Organisation der Osterreichisch Ungarischen LandstreitkrafteAls das Kaisertum Osterreich 1867 zur Doppelmonarchie wurde weil Ungarn als eigener Staat anerkannt werden musste blieben Armee und Kriegsmarine gemeinsame Angelegenheiten beider Reichshalften unter der Leitung des k u k Kriegsministeriums in Wien Dementsprechend wurde nun auch der Name von der Kaiserlich Koniglichen k k Armee in Kaiserliche und Konigliche Armee k u k Armee geandert Nicht zu den gemeinsamen Angelegenheiten gehorten die Wehrgesetze die festlegten wer wie lang wehrpflichtig war die osterreichische Landwehr und ihr ungarisches Pendant der Honved Diese wurden vom osterreichischen Landwehrminister und dem ungarischen Honvedminister getrennt verwaltet Das k u k Kriegsministerium war lediglich fur Verwaltungsaufgaben des Heeres und der Flotte zustandig da Kaiser Franz Joseph personlich den Oberbefehl hatte Fur die k u k Kriegsmarine bestand im Ministerium die Marinesektion Franz Joseph I reg 1848 1916 fungierte fast sein ganzes Monarchenleben lang personlich als Oberster Befehlshaber seiner bewaffneten Macht und war im Inland ausschliesslich in Uniform zu sehen Bekannte militarische Einheiten waren die Tiroler Kaiserjager die Deutschmeister Wiens Hausregiment die ungarischen Husaren und die polnischen Ulanen Bekanntester Militarmarsch wurde der von Johann Strauss 1848 komponierte Radetzkymarsch spater auch Titel eines zweimal verfilmten Romans von Joseph Roth uber eine Soldatenfamilie in den letzten Jahrzehnten des Monarchie Prominenter Militarkapellmeister war Joseph Lanner Eine bekannte Auszeichnung war der Leopoldsorden der zwischen 1808 und 1918 nur viermal verliehen wurde Von 1757 bis 1931 insgesamt 1241 mal verliehen wurde der Maria Theresia Orden fur hervorragende Dienste im Kriege Mit vielen weiteren Orden und Ehrenzeichen wurde die bekannt schlechte Besoldung der Offiziere zu kompensieren versucht Bemerkenswerte Offiziere der letzten Jahre Osterreich Ungarns Auswahl Franz Graf Conrad von Hotzendorf Chef des k u k Generalstabes 1906 1911 und 1912 1917 Anhanger des Praventivkrieges Svetozar Boroevic von Bojna Feldmarschall an der Isonzofront Theodor Korner Oberst des Generalstabes der Isonzofront 1945 1951 Burgermeister von Wien 1951 1957 BundesprasidentMilitarische Konflikte 1878 konnte Osterreich Ungarn die ihm zur Verwaltung zugesprochenen Lander Bosnien und Herzegowina nur durch militarische Besetzung befrieden Boxeraufstand 1900 Beteiligung am Zweiten Expeditionskorps nur Kriegsmarine Erster Weltkrieg 1914 1918 auf Seite der Mittelmachte mit dem Deutschen Kaiserreich dem Osmanischen Reich und Bulgarien gegen die Entente mit Frankreich Grossbritannien Russland Italien den Vereinigten Staaten von Amerika und anderen Siehe auch Liste der k u k Kampftruppen Liste der k u k Kampfunterstutzungstruppen Osterreichische Festungswerke an der Grenze zu Italien k u k Husaren k k Standschutzenkompanie StrignoErster Weltkrieg Hauptartikel Osterreich Ungarns Armee im Ersten WeltkriegZum Einsatz kamen Heer und Kriegsmarine k u k Kriegsmarine spater auch die Kampfflugzeuge der k u k Luftfahrtruppen Kurz vor Ende des Krieges beendete Ungarn am 31 Oktober 1918 die Realunion mit Osterreich und zog seine Truppen von der Isonzofront ab Damit war die k u k Armee zerbrochen Ihr Ende wurde von Franz Theodor Csokor selbst Offizier im Krieg in seinem Theaterstuck 3 November 1918 dargestellt an diesem Tag trat der Waffenstillstand mit Italien in Kraft Die Schandlichkeiten des Krieges brachte Karl Kraus im Stuck Die letzten Tage der Menschheit zur Sprache Siehe auch Liste der Fliegerasse Osterreich Ungarns im Ersten Weltkrieg Deutsch Osterreich 1918 1919 Bearbeiten Ab dem 5 November 1918 stellte die Provisorische Regierung Deutsch Osterreichs die Volkswehr auf Diese bestand aus ehemaligen Angehorigen der osterreichisch ungarischen Armee und Freiwilligen Sie wurde am 18 Marz 1920 gemass den Bestimmungen des Vertrages von St Germain aufgelost und durch das Bundesheer ersetzt Militarische Konflikte Karntner Abwehrkampf 1918 bis 1919 gegen das Konigreich JugoslawienErste Republik und Standestaat 1919 1938 Bearbeiten Hauptartikel BundesheerNach dem Ersten Weltkrieg schuf die Republik Osterreich das Bundesheer 1938 entschied Bundeskanzler Kurt Schuschnigg es nicht gegen die nationalsozialistische Machtubernahme in Osterreich einzusetzen kein deutsches Blut vergiessen obwohl sich die Militarfuhrung darauf vorbereitet hatten Widerstand zu leisten Die osterreichischen Verbande wurden sofort in die deutsche Wehrmacht eingegliedert Osterreich als Teil des Deutschen Reichs 1938 1945 Bearbeiten Hauptartikel WehrmachtEin eigenes osterreichisches Militarwesen bestand im Zweiten Weltkrieg nicht Hunderttausende Osterreicher leisteten gemass den geltenden deutschen Vorschriften in der deutschen Wehrmacht Wehrdienst Der osterreichische Bundesprasident Kurt Waldheim ausserte spater die osterreichischen Soldaten hatten nur ihre Pflicht getan Wer wie der oberosterreichische Bauernsohn Franz Jagerstatter diese Pflicht verweigerte wurde zum Tod verurteilt Einzelne deutsche Offiziere osterreichischer Herkunft wurden nach Kriegsende im Ausland als Kriegsverbrecher verurteilt Eine Reflexion der eigenen Rolle im Vernichtungskrieg der Nationalsozialisten blieb bei den meisten beteiligten Osterreichern aus Viele Gefallene wurden auf Kriegerdenkmalern verewigt und sind wie dort zu lesen fur die Heimat gestorben Nicht der Wahrheit entsprechend behauptete die Osterreichische Unabhangigkeitserklarung vom 27 April 1945 kein wahrer Osterreicher habe jemals die NS Aggression gegen fremde Volker gewollt Kameradschaftsbunde in denen der Heldentaten der Wehrmacht gedacht wird bestehen in Osterreich bis heute Zweite Republik 1955 bis heute Bearbeiten Hauptartikel BundesheerNach Abzug der alliierten Besatzungstruppen 1955 wurde das Osterreichische Bundesheer BH wieder gegrundet Ihm gehoren auch die Luftstreitkrafte an Das Bundesheer untersteht dem Bundesministerium fur Landesverteidigung BMLV Oberbefehlshaber ist der Bundesprasident Dem BMLV unterstehen auch zwei der drei osterreichischen Nachrichtendienste namlich das Abwehramt und das Heeres Nachrichtenamt Der dritte Nachrichtendienst das Bundesamt fur Verfassungsschutz und Terrorismusbekampfung untersteht dem Bundesministerium fur Inneres BMI Der erste wichtige Einsatz des jungen Bundesheeres fand im Herbst 1956 an der Ostgrenze statt als die Rote Armee den Ungarischen Volksaufstand niederwalzte Die Bundesregierung hatte einen Schiessbefehl fur den Fall erlassen dass sowjetische Soldaten osterreichisches Gebiet betreten und sich nicht entwaffnen lassen Es blieb jedoch jede Konfrontation mit der Roten Armee aus Die Grenzschutzer des Bundesheeres waren grosstenteils erst wenige Wochen zuvor eingeruckte Anfanger denen jedes Kampftraining fehlte Die psychologische Bedeutung dieses Einsatzes fur die ungarischen Fluchtlinge die osterreichisches Gebiet erreichten und fur die dort wohnenden Menschen war allerdings sehr gross Nach der Niederschlagung des Prager Fruhlings 1968 im Kalten Krieg wurde bis 1977 eine Bunkeranlage errichtet die im Ernstfall der Bundesregierung Platz bieten sollte Die Einsatzzentrale Basisraum beinhaltete auch ein Ausweichstudio fur den ORF und die Zentrale fur das in modernisierter Form noch heute verwendete Luftuberwachungssystem Goldhaube Wahrend des Kalten Krieges entwickelte Osterreich das auch international beachtete Konzept der Raumverteidigung Das Bundesheer litt fast standig unter Geldmangel und daher unzureichender Ausrustung und Bewaffnung Osterreichs Politiker hatten 1955 zwar von einer Neutralitat nach Schweizer Muster gesprochen dachten aber gar nicht daran die Verteidigungsausgaben auf die in der Schweiz ubliche Hohe zu steigern Ohne es je auszusprechen glaubten die verantwortlichen Politiker wohl in einem grosseren Konflikt wurde ihnen sowieso falls notig die NATO zu Hilfe kommen Bedeutung erlangten in den letzten Jahrzehnten die Auslandseinsatze des Bundesheeres meist auf Grund von UN Mandaten Osterreichische Soldaten waren oder sind auf Zypern in den Golanhohen zwischen Syrien und Israel in Bosnien Herzegowina im Libanon und anderen Konfliktgebieten tatig Militarwirtschaft BearbeitenSiehe auch Osterreichische RustungsherstellerMehrere Rustungsunternehmen die aufgrund des Neutralitatsstatus Osterreichs Einschrankungen unterliegen haben nach wie vor ihren Sitz oder Produktionsstatten in Osterreich nachdem der Grossteil der Rustungsindustrie entweder im Zuge des Ersten oder des Zweiten Weltkrieges von den Alliierten zerstort wurde Darunter die grosse Munitionsfabrik der k u k Monarchie Wollersdorfer Werke und die Lokomotiven und Rustungshersteller Raxwerke und Lokomotivfabrik Floridsdorf Mehrere Unternehmen die auch heute noch existieren wurden einst aus dem grossen Industriekonzern Steyr Daimler Puch ausgegliedert Dies ist der ursprunglich aus der Osterreichischen Waffenfabriksgesellschaft hervorgegangene Schusswaffenhersteller Steyr Mannlicher und der an den US amerikanischen General Dynamics Konzern verkaufte Militarfahrzeughersteller Steyr Daimler Puch Spezialfahrzeug GmbH der unter anderem den Pandur Radpanzer in Osterreich produziert Von diesem wurden 2005 bereits 260 Stuck von der portugiesischen Armee bestellt und im Februar 2006 orderte die Tschechische Republik 234 Stuck Die erlaubten Moglichkeiten zur Ein Aus oder Durchfuhr von Kriegsmaterial werden im osterreichischen Kriegsmaterialgesetz stark eingeschrankt Erlaubt sind etwa die Ausfuhr von Kriegsmaterial in Lander welche dieses Kriegsmaterial zur Umsetzung von Beschlussen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen benotigen und wenige andere Ausnahmen 1 Die Auslegung dieses und anderer Grundsatze dieses Verfassungsgesetzes erfolgt jedoch ausserst unterschiedlich So verkaufte Steyr Daimler Puch Spezialfahrzeuge im Jahr 1999 22 Jagd und Schutzenpanzer nach Botswana obwohl das Bundeskanzleramt den Verdacht ausserte dass dafur Entwicklungshilfegelder verwendet werden und 2001 wurden 66 Truppentransporter nach Simbabwe exportiert welches nur wenig spater ein Waffenembargo von der EU auferlegt bekam Dem Schusswaffenhersteller Steyr Mannlicher hingegen wurde der Export von Gewehren nach Sudamerika untersagt mit Hinweis auf dort operierende terroristische Gruppierungen Dessen Sturmgewehre STEYR AUG sind jedoch seit Jahrzehnten Exportschlager die bereits in dutzende verschiedenste Lander geliefert wurden Fur ein Waffenembargo der USA gegen Steyr Mannlicher sorgte der im Jahr 2004 genehmigte Export von 800 Scharfschutzengewehren des Typs Steyr HS 50 an den Iran der diese nach Eigenangaben fur die Bekampfung der Drogenkriminalitat benotige Diese grosskalibrige Scharfschutzengewehre konnen jedoch auch wirksam gegen leicht gepanzerte Fahrzeuge in bis zu zwei Kilometern Entfernung eingesetzt werden Siehe dazu auch Noricum SkandalEinen Ausnahmefall in der osterreichischen Rustungs und Waffenindustriegeschichte stellt der niederosterreichische Schusswaffenhersteller GLOCK dar Dieses Unternehmen wurde 1963 gegrundet und befand sich anders als samtliche anderen Rustungsunternehmen die vor 1945 gegrundet wurden nie in Staatsbesitz Ebenfalls von einer Privatperson gegrundet und privat gefuhrt wird der Wiener Minensuchgerate und Drohnenhersteller Schiebel Lange Zeit wichtigste Bezugsquelle fur Gewehre war die Gewehrfabrik am Alsergrund in Wien Kraftfahrwesen BearbeitenSiehe auch Radpanzer Osterreich Noch vor dem Ersten Weltkrieg begann in der Donaumonarchie die Einfuhrung von Kraftfahrzeugen beim Militar Monarchie Bearbeiten Dem Technischen Militarkomitee wurde 1896 von privater Seite der erste Personenkraftwagen der Firma Austro Daimler zur Erprobung zur Verfugung gestellt Die Ergebnisse der Testfahrten wurden dem Kriegsministerium zur Bewertung ubergeben Schon fruher hatte die k u k Armee fur Testzwecke ein Lokomobil erworben Man hoffte dass mit solchen Zugmaschinen schwere Massentransporte im Hinterland durchgefuhrt werden konnten Das Ergebnis scheint nicht uberzeugend gewesen zu sein denn das Technische Militarkomitee schlug den Ankauf eines zur Lastenbeforderung geeigneten Kraftwagens mit Verbrennungsmotor vor Im Marz 1898 lieferte die Firma Bierenz Fischer amp Cie den ersten Militarlastkraftwagen Osterreichs In den nachsten Jahren wurden von den verschiedenen Herstellern immer wieder Lastkraftwagen dem Heer zur Erprobung zur Verfugung gestellt Ausser den normalen Fahreigenschaften war das Heer vor allem an der Eignung als Zugfahrzeug fur die Artillerie interessiert Die Firma Austro Daimler entwickelte in dreijahriger geheim gehaltener Arbeit einen allradgetriebenen Radpanzer 1906 wurde er erstmals der Offentlichkeit vorgestellt und beim Manover 1906 konnte er seine Leistungsfahigkeit der obersten Heeresleitung demonstrieren Beim Starten des Motors fur eine Sonderprasentation auf dem Feldherrnhugel wurden die Pferde scheu In dem Tumult grantelte Kaiser Franz Joseph I uber den allgemein sehr gut bewerteten Panzerwagen Als Folge des Allerhochsten Unwillens wurde der unterschriftsreife Kaufvertrag zu den Akten gelegt 1909 wurde bei Daimler in Wiener Neustadt ein schwerer Strassen Guterlastzug in Auftrag gegeben Der Motorwagen war mit einem Benzinmotor und einem direkt gekoppelten Gleichstrom Dynamo ausgestattet Angetrieben wurden der Motorwagen und alle Anhanger durch Elektromotoren die jedes Rad einzeln antrieben Radnabenmotoren Um Kosten bei der Einfuhrung von Lastkraftwagen beim Heer zu sparen wurde der so genannte Subventionslastkraftwagen ins Leben gerufen Das Heer erteilte gewisse technische Vorgaben die die LKW zu erfullen hatten Der Ankauf solcher LKW durch Private wurde durch das Heer subventioniert Dafur musste der Besitzer das Fahrzeug funf Jahre lang in einwandfreiem Zustand erhalten keine Veranderungen durchfuhren und es im Bedarfsfall der Heeresverwaltung zur Verfugung stellen Der 1911 von Gunther Burstyn dem Kriegsministerium angebotene Entwurf eines gepanzerten Kettenfahrzeugs wurde abgelehnt Bei den von Osterreich Ungarn spater im Ersten Weltkrieg eingesetzten Panzerfahrzeugen handelte es sich um gepanzerte und mit Maschinengewehren bewaffnete Kraftwagen mit Radantrieb Die Puchwerke AG Bohmisch Mahrische Maschinenfabrik Graf amp Stift AG Austro Fiat AG Saurer Werke AG und die Osterreichische Daimler Motoren Gesellschaft waren inlandische Kraftfahrzeuglieferanten der k u k Armee Zu Kriegsbeginn war Osterreich Ungarn das Land mit der am besten motorisierten schweren Artillerie Zwischenkriegszeit Bearbeiten In der Zwischenkriegszeit setzte sich die technische Entwicklung des Kraftfahrzeugwesens naturlich fort und wirkte sich auch auf die Kraftfahrzeuge fur das Bundesheer aus Uber die Entwicklung und Produktion von Halbkettenfahrzeugen kam man kaum hinaus Lediglich ein kleines ungepanzertes Kettenfahrzeug mit einem Mann Besatzung und einem Maschinengewehr als Bewaffnung wurde gebaut Fur die schwere Artillerie wurden Schleppfahrzeuge mit Kettenantrieb angekauft Ebenso die Panzer die zumeist aus Italien kamen Entwickelt und produziert wurden gepanzerte Raderfahrzeuge Nach dem Anschluss an das Dritte Reich wurden diese Fahrzeuge vor allem im Polizeidienst eingesetzt Die Osterreichische Automobilfabriks AG Steyr Werke AG Saurer Werke AG Austro Daimler Puch Werke AG Steyr Daimler Puch AG und die Graf amp Stift AG waren einheimische Kraftfahrzeuglieferanten des Bundesheeres Nachkriegszeit Bearbeiten nbsp KurassierWahrend der Besatzungszeit musste zunachst einmal der allgemein bestehende Mangel an Kraftfahrzeugen vor allem Transportfahrzeugen gedeckt werden Den Grundstock an Heereskraftfahrzeugen bildeten die zuruckgelassenen Fahrzeuge der Alliierten nach dem Abzug aus Osterreich Aber auch Fahrzeuge aus Bestanden der Wehrmacht Opel Blitz fanden Verwendung Aus osterreichischer Nachkriegsproduktion war der Steyr 480 eines der ersten Fahrzeuge beim Osterreichischen Bundesheer International beruhmt wurden erst der Haflinger ab 1959 und spater der Pinzgauer ab 1973 beide stammen von Steyr Daimler Puch nbsp Leopard 2A4 Osterr Bundesheer Der derzeit eingesetzte Kampfpanzer Leopard 2A4 stammt aus Deutschland wahrend die leichten Panzer fast zu 100 osterreichische Erzeugnisse sind Die Schutzen und Transportpanzer wurden von der Firma Saurer entwickelt und werden von der Firma Steyr Daimler Puch Spezialfahrzeuge SSF produziert und weiterentwickelt Ebenfalls aus osterreichischer Entwicklung und Produktion stammt der Jagdpanzer Kurassier ebenfalls von SSF Parallel dazu wurde der Bergepanzer Greif konstruiert Aktuelle osterreichische Panzerfahrzeuge sind das gepanzerte Transportfahrzeug Radpanzer Pandur von dem als grosste Auftrage 260 Stuck nach Portugal und 234 Stuck nach Tschechien exportiert wurden und der Schutzenpanzer Ulan Beide Panzerfahrzeuge werden von der Firma Steyr Daimler Puch Spezialfahrzeuge SSF produziert und weiterentwickelt Luftraumuberwachung BearbeitenNach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1958 mit mobilen Radargeraten auf Saurer Lastwagen die Luftraumuberwachung aufgenommen Noch im selben Jahr wurde die erste feste Station in Betrieb genommen 1960 eine zweite Erst 1968 konnte der Vollbetrieb des Radarsystems aufgenommen werden das jedoch noch immer nicht das gesamte Land uberblicken konnte Erst ab 1973 begann man die Umsetzung eines flachendeckenden Luftuberwachungssystems welches spater Goldhaube genannt wurde In den 1980er Jahren wurden Saab 35 Draken Abfangjager zur Luftraumuberwachung beschafft Am 9 Juli 2004 wurden vier von der Schweiz geleaste F 5E Tiger II in Graz Thalerhof feierlich in Betrieb genommen Diese sollen als Ubergangslosung fur die Zeit zwischen dem Ausmustern der Draken und der Lieferung neuer Abfangjager dienen Am 1 Juli 2005 ubernahmen die F 5 Jets dann vollends die Luftraumuberwachung in Osterreich Momentan lauft die Beschaffung von 15 Eurofightern die in Zukunft den osterreichischen Luftraum sichern sollen Militarische Einrichtungen BearbeitenBereits um 1500 wurde das erste Kaiserliche Arsenal zur Herstellung von Kriegsschiffen fur die Donau gebaut 1562 wurde mit dem Burgerlichen Zeugshaus ein weiteres grosses Waffenlager in Wien errichtet Osterreich Ungarn Militarische Fuhrungskrafte wurden an der k u k Kriegsschule an der Theresianischen Militarakademie an der k k Franz Joseph Militarakademie sowie der Technischen Militarakademie ausgebildet Fur die Marineangehorigen bestand die Marineakademie Reitlehrer wurden im Militar Reitlehrer Institut ausgebildet Als vorbereitende Schule fur die Militarakademien existierten die Kadettenschulen Die grosste befand sich im heutigen Kommandogebaude Theodor Korner in Breitensee in Wien An Medikamenten und Heilmitteln fur Soldaten wurde in der Militar Medikamenten Direktion in Wien geforscht Die Verpflegung des Heeres wurde aus dem Militarverpflegungsetablissement gesteuert Weiterhin existierte das k u k Militar Fecht und Turnlehrerinstitut sowie die k u k Artillerie Schiessschule und die k u k Armeeschiessschule Siehe auch Liste der Kasernen des osterreichischen Bundesheeres Militarische Einrichtungen in WienEinzelnachweise Bearbeiten Rechtsvorschrift fur KriegsmaterialgesetzLiteratur BearbeitenPeter Fichtenbauer Christian Ortner Die Geschichte der osterreichischen Armee von Maria Theresia bis zur Gegenwart in Essays und bildlichen Darstellungen Verlag Militaria Wien 2015 ISBN 978 3 902526 71 7 Peter Pilz Die Panzermacher Die osterreichische Rustungsindustrie und ihre Exporte Verlag fur Gesellschaftskritik bv Nr 0124297 Walter J Spielberger Kraftfahrzeuge und Panzer des osterreichischen Heeres 1896 bis heute Motorbuchverlag ISBN 3 87943 455 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Military of Austria Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien bundesheer at offizielle Site des Bundesheeres Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Osterreichische Militargeschichte amp oldid 236432297