www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt den Berg im Teutoburger Wald Fur die norwegische Stadt und Kommune siehe Tonsberg zum norwegischen Passagierschiff Tonsberg I siehe Helgoland Schiff 1919 Zum Naturschutzgebiet siehe Tonsberg Naturschutzgebiet Der Tonsberg ist ein Bergrucken im Teutoburger Wald und erreicht eine Hohe von 333 4 m u NHN Er liegt teilweise auf dem Stadtgebiet von Oerlinghausen im Kreis Lippe im Nordosten von Nordrhein Westfalen Uber den Tonsberg fuhrt in etwa 3 5 km Lange der Hermannsweg ein Wanderweg zwischen Rheine und der Lippischen Velmerstot TonsbergTonsberg im WinterHohe 333 4 m u NHNLage Nordrhein Westfalen DeutschlandGebirge Teutoburger WaldKoordinaten 51 57 13 N 8 40 33 O 51 953576 8 675766 333 4 Koordinaten 51 57 13 N 8 40 33 OTonsberg Nordrhein Westfalen Gestein Osning Sandstein 3D Ansicht des digitalen Gelandemodells Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Geografie und Topografie 3 Hydrologie und Geologie 3 1 Kohlebergbau am Tonsberg und Umgebung 4 Besiedlung 4 1 Die Wallburg 4 2 Die Sachsenquelle 4 3 Die Hunenkapelle 4 4 Die Kumsttonne 5 Sehenswurdigkeiten 5 1 Lons Denkmal 5 2 Ehrenmal 6 Naherholung und Naturschutz 7 Flora und Fauna 8 Sonstiges 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseName BearbeitenDie Bezeichnung Tonsberg stammt von der ehemaligen dem heiligen Antonius gewidmeten Kapelle auf dem Bergrucken ab deren Ruine heute unter dem Namen Hunenkapelle bekannt ist Die niederdeutschen Variationen zu Antonius wie Tonnies oder Tuns lassen die Namensverwandtschaft zu Tons erkennen Der heilige Antonius 251 356 war ein Asket Monch und Schutzheiliger der Einsiedler 1 Geografie und Topografie BearbeitenDie langgestreckte Anhohe liegt im mittleren der drei parallelen Hohenzuge des Teutoburger Waldes Sie befindet sich geografisch etwa in der Mitte zwischen den Stadten Bielefeld im Nordwesten und Detmold im Sudosten Der Bergrucken erreicht an seiner hochsten Stelle 333 4 m u NHN und verlauft auf fast gleichbleibendem Niveau von Nordwest nach Sudost Sudlich liegen die 293 m hohen Barkhauser Berge an die sich die Senne anschliesst wahrend sich im Norden das Lippische Bergland erstreckt Um den Nordwesthang herum liegt die Bergstadt Oerlinghausen mit rund 17 000 Einwohnern und im Sudosten wird der Berg durch ein Tal begrenzt durch das die Wistinghauser Strasse verlauft und hier eine schmale 240 m hohe Passage durch den Teutoburger Wald bildet Der Tonsberg gehort zum Naturpark Eggegebirge und sudlicher Teutoburger Wald Ein Teil der benachbarten Senne im Suden gehort zum Kern des geplanten jedoch umstrittenen Nationalparks Senne 1 Hydrologie und Geologie Bearbeiten nbsp Der Tonsberg von Norden gesehenDie uberwiegend aus westlicher Richtung stromenden Luftmassen regnen sich an der Sudwestflanke des Berges und der vorgelagerten Ebene ab wahrend die nordostlich liegenden Gebiete geringere Regenmengen aufweisen Am Tonsberg werden jahrliche Niederschlagsmengen bis zu 1100 mm gemessen erheblich mehr als der mittlere Jahresniederschlag von 750 mm in Deutschland Trotz dieser Bedingungen befindet sich die Mehrzahl der Quellen und Fliessgewasser an der Nordseite Der an der Nordflanke entspringende Haferbach fliesst uber die Werre in die Weser Es gibt nur eine einzige nennenswerte Quelle am Sudhang namlich die Sachsenquelle Hier entspringt der Schnakenbach der jedoch nach wenigen hundert Metern Fliessstrecke im Untergrund versickert Er tritt erst drei Kilometer weiter sudlich innerhalb einer als Bokelfenn bezeichneten sumpfigen Niederung wieder zu Tage und bildet gemeinsam mit weiteren Quellen den Westerholter Bach Als Teil des Teutoburger Waldes bildet der Tonsberg die Wasserscheide zwischen der Weser und der Ems Alle Fliessgewasser sudlich und westlich munden in die Ems wahrend die Flusslaufe nordlich und ostlich schliesslich in die Weser munden 1 In der Kreidezeit vor 120 Millionen Jahren lag Norddeutschland unter einem Meer an dessen Ufern massive Sandablagerungen entstanden Diese Ablagerungen verdichteten sich zu horizontal liegendem Sandstein von rund 100 Metern Starke Am Ende der Kreidezeit vor 65 Millionen Jahren wurde der Sandstein durch tektonische Prozesse fast senkrecht aufgefaltet und im Laufe der Jahrmillionen durch Verwitterung und Erosion zur heutigen Form abgeschliffen Es entstanden drei fast parallel laufende Hohenzuge mit zwischenliegenden schmalen Talern Die Gesteine der sudlichen Erhebungen bestehen vorwiegend aus Planerkalk der Oberkreide wahrend die sich nordlichen Berge aus Oberen Muschelkalk zusammensetzen Der mittlere Hohenzug besteht dagegen uberwiegend aus Osningsandstein so auch der Tonsberg und die weiter ostlich liegenden Externsteine In der sudlich vorgelagerten Senne wurden durch das Schmelzwasser aus den Gletschern der Eiszeit grosse Sandmengen angeschwemmt Heftige Winde aus Westen und Sudwesten sorgten fur den Flugsand der sich teilweise meterhoch in den Seitentalern ablagerte In der zwischen Tonsberg und Hunneckenkammer liegenden Wistinghauser Schlucht sind noch heute Sanddunen zu erkennen 1 Kohlebergbau am Tonsberg und Umgebung Bearbeiten Bereits 1592 kam es mit Unterstutzung des lippischen Grafen Simon VI zum ersten Versuch Kohle am Tonsberg abzubauen Ein ganzes Jahr lang arbeitete Rembert Koller aus Julich zusammen mit drei Gesellen an der Kohleforderung Die Kohlen aus Oerlinghausen besassen allerdings nicht die Qualitat die man aus dem Ruhrgebiet kannte und so gab Koller schliesslich auf Graf Simon liess sich nicht entmutigen und beauftragte im Jahr 1605 Bergleute aus dem Harz einen neuen Versuch am Tonsberg zu starten Unter Bergmeister Georg Starke begannen sieben Kumpel einen Stollen in den Berg zu treiben und Schachte abzuteufen Am Eingang wurde das Namensschild Grube Simon angebracht Die Bewohner Oerlinghausens betrachteten die Aktionen am Tonsberg mit Misstrauen Die Fordermengen beliefen sich anfangs auf 30 und etwas spater auf 50 Scheffel 1 preussischer Scheffel 54 72 Liter pro Tag Trotzdem war der Ertrag im Verhaltnis zum Aufwand zu gering und Simon VI liess 1611 die Unternehmung beenden 2 Ein weiterer Versuch zur Kohleforderung erfolgte um 1765 als vier Bergleute unter der Leitung des Bergmeisters Gerhard Terheyden ans Werk gingen Bereits 1772 wurden die Arbeiten allerdings wegen Geldmangels wieder eingestellt Um 1790 stiessen mehrere Bergleute aus Minden auf ein Kohlenfloz von acht Zoll ca 21 cm und ein weiteres von 12 Zoll ca 31 cm Starke Die Bergleute trafen jedoch bald auf sehr hartes Kalkgestein und mussten aufgeben Trotzdem wurde rings um Oerlinghausen weiter nach Kohle gesucht Zum Beispiel wurden im Dorfkern oberhalb des Amtsgartens am Hang des Tonsbergs bei Bohrungen bis 40 Fuss Tiefe Kohlevorkommen entdeckt 2 Furstin Pauline zur Lippe war seit 1802 Regentin in Lippe und verfolgte mit Interesse die Aktivitaten in Oerlinghausen Sie setzte eine Pramie von 500 Reichstalern fur denjenigen aus der ein abbaufahiges Floz nachweisen konnte Unter der Leitung des Paderborner Bergfaktors von Natorp erfolgten 1814 weitere Probebohrungen und zwar am Nordhang des Tonsbergs im Dukersgrund heute Breitegrund im Dorfzentrum und an der Landesgrenze bei Grafinghagen Uberall wurde Kohle gefunden und am Nordhang wurde ein Stollen bei der Wolfskuhle in den Tonsberg getrieben der eine Lange von 85 Metern erreichte Man plante sogar einen Stollen quer durch den Tonsberg bis zur Sudseite zu graben Doch alle Versuche scheiterten schliesslich weil die gefundenen Kohlevorkommen nicht ergiebig genug waren Ubrig blieb ein 50 Meter tiefer Felsenkeller im Haus Tonsbergstrasse 3 den die Beckersche Bierbrauerei nach 1840 als Lager nutzte Im Zweiten Weltkrieg diente der Keller vielen Oerlinghausern als Luftschutzraum 2 Im November 1984 wurde an der Hermannstrasse in Oerlinghausen nach einer Wasserquelle gesucht die den Brunnen am Rathausplatz speisen sollte Dabei legten Arbeiter einen aus dem Jahr 1800 stammenden Stollen frei der 15 m tief in den Berg fuhrte etwa 1 70 m hoch und 1 10 m breit war 3 Besiedlung BearbeitenDie Wallburg Bearbeiten nbsp Rekonstruktion der eisenzeitlichen Wallburg auf dem Tonsberg im Archaologischen Freilichtmuseum Oerlinghausen am Barkhauser Berg nbsp Lageplan der Wallburg auf dem TonsbergIm ostlichen Bereich des Tonsbergs befinden sich Uberreste einer Befestigung aus germanischer Zeit Es handelt sich um eine Wallburg aus der Latenezeit die als eine der am besten erhaltenen Befestigungen in Lippe gilt Die machtige Ringwallanlage entstand im vierten Jahrhundert v Chr Die vorzeitliche Fliehburg bot den alt sachsischen Menschen aus der Umgebung auch im Fruhmittelalter Schutz und Zuflucht bei Angriffen feindlicher Horden und wird daher auch als Sachsenlager bezeichnet Die Hohe des Tonsberges gestattete einen guten Uberblick auf das umliegende Land und sicherte die Kontrolle uber die benachbarten Passe uber die Handelsstrassen nach Munster Paderborn Lemgo und Hameln fuhrten Hier ist besonders die am Sudosthang gelegene Wistinghauser Schlucht zu nennen durch die ein wichtiger Handelsweg fuhrte Die Trinkwasserversorgung wurde durch die Sachsenquelle gesichert Das Sachsenlager umfasste eine Gesamtflache von 15 Hektar wahrend die Hauptwallanlage rund 7 Hektar gross war Fur die Befestigungen wurden gewaltige Holzmengen benotigt die der benachbarte Wald lieferte Ein kompliziertes System bestehend aus Erdwallen Holzaufbauten Trockenmauern und gemortelten Mauern weist auf eine Nutzungsdauer uber einen langen Zeitraum hin in dem die Anlage mehrmals zerstort und wieder aufgebaut wurde Am Sudhang gab es mehrere Terrassierungen die aufgrund zahlreicher Funde in Form von Herdstellen und Hauserresten auf eine Besiedlung hinweisen Auf der klimatisch ungunstigen Nordseite sind keine Besiedlungsspuren festzustellen Nach der Verlegung des Handelsweges aus der Wistinghauser Schlucht in die am Nordwesthang gelegene Oerlinghauser Schlucht verlor die Wallburg zunehmend ihre Bedeutung und wurde schliesslich um 850 n Chr aufgegeben 1 Im Archaologischen Freilichtmuseum Oerlinghausen wurden Teile der Ringwalle rekonstruiert Die Sachsenquelle Bearbeiten Eine gesicherte Trinkwasserversorgung war fur die Auswahl von Siedlungsplatzen und Befestigungsanlagen von grosser Bedeutung Im Bereich des ostlichen Tonsberges erfullte die am oberen Hang liegende Sachsenquelle dieses Kriterium Untersuchungen weisen darauf hin dass der Standort der Quelle in den gesicherten Bereich der Wallanlage hangaufwarts verlegt wurde Ein gemauertes rechteckiges Auffangbecken sorgte auch in regenarmen Zeiten fur eine ausreichende Wassermenge Oerlinghauser Burger legten auf der Suche nach Wasser 1897 ein ehemaliges Quellhaus frei Die Quelle erhielt Tonrohre und diente danach zur Trinkwasserversorgung fur die umliegenden Bauernhofe Eingeschwemmter Sand und Baumwurzeln machten die Leitung wiederholt unbrauchbar deshalb wurde die Wasserversorgung uber die Sachsenquelle nach dem Zweiten Weltkrieg eingestellt Die Biologische Station Lippe erhielt 2007 den Auftrag die Sachsenquelle zu renaturieren Wahrend der archaologischen Grabungen durch Mitarbeiter des Lippischen Landesmuseums konnten ein System von Sammelleitungen Schachten und Uberlaufen freigelegt werden Im Verlauf der Renaturierung wurden die Uberreste fruherer Baumassnahmen in Handarbeit entfernt und ein naturlicher Quellaustritt wiederhergestellt Ein bestehendes Wassertretbecken am Tonsbergrundweg bleibt erhalten und wird durch eine zweite Quelle gespeist 1 Die Hunenkapelle Bearbeiten nbsp Hunenkapelle auf dem TonsbergAus dem Spatmittelalter stammt vermutlich die Hunen oder Antoniuskapelle deren nachgebaute Ruine bis heute erhalten ist Sie liegt im Kernbereich der verlassenen Festungsanlagen und war dem heiligen Antonius dem Schutzpatron der Einsiedler gewidmet Kapellen wie diese errichtete man an Orten an denen glaubige Einsiedler Visionen erlebten Die Kapelle diente noch im 16 Jahrhundert als Wallfahrtskapelle Aus den Paderborner Annalen von 1693 geht hervor dass mindestens bis zum Jahr 1548 Wallfahrten von Dortmund aus stattfanden Nach der Reformation in Lippe blieb sie zunehmend ungenutzt und verlor immer mehr an Bedeutung Bereits im 16 Jahrhundert wurde das Mauerwerk grosstenteils abgetragen und die Steine zum Ausbau eines Bauernhofes genutzt Das Originalkreuz der Kapelle lagert seit 1548 in der Krypta des Paderborner Doms Die heute existierende Kapellenruine ist ein romantischer Nachbau aus dem 19 Jahrhundert 1 Die Kumsttonne Bearbeiten nbsp Kumsttonne auf dem TonsbergDie sogenannte Kumsttonne Kumst Sauerkraut der bruchsteinerne Rundbau einer ehemaligen Windmuhle steht weit sichtbar am Nordwesthang des Tonsbergs und gilt als Wahrzeichen der Stadt Oerlinghausen Im Jahr 1753 wurde die Windmuhle auf dem damals baumfreien Tonsberg errichtet und vom ersten Pachter in Betrieb genommen In den folgenden 62 Jahren hatte die Muhle insgesamt zehn Pachter bis sie 1813 in den Besitz des Gutes Niederbarkhausen uberging Sie wurde noch weitere dreissig Jahre betrieben ehe ihr ein Sturm die Windmuhlenflugel abriss Der Besitzer von Niederbarkhausen entschied 1850 die Muhle nicht mehr instand zu setzen und den Betrieb einzustellen Begrundet wurde diese Entscheidung mit der schwierigen Auffahrt auf den Tonsberg Als Alternative liess der Gutsherr eine neue Windmuhle in der Nahe des Gutes Niederbarkhausen errichten Im Mai 1936 ubergab der damalige Gutsherr Major Lentzcke den Windmuhlenstumpf in den Besitz der Stadt Oerlinghausen Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde eine Sirene angebracht um die Bewohner Oerlinghausens vor Fliegerangriffen zu warnen Anfang April 1945 beschossen die Amerikaner mit ihren Geschutzen das Wahrzeichen ohne aber nennenswerten Schaden anzurichten 2005 wurde eine Wetterstation am Mauerwerk installiert um Daten zu Windstarke Niederschlagsmenge und Temperatur zu messen 1 Seit 2011 wird auf der Kumsttonne das Amateurfunk Relais DB0OWL betrieben Die entsprechenden Antennen sind an Auslegern am Fahnenmast montiert Sehenswurdigkeiten BearbeitenEntlang des Hermannsweges auf dem Kamm des Tonsberges befinden sich eine Reihe weiterer Sehenswurdigkeiten Lons Denkmal Bearbeiten Im Jahr 1898 wanderte der Schriftsteller Hermann Lons uber den Tonsberg seine Eindrucke flossen in Schilderung Frau Einsamkeit erschienen 1911 in dem Band Da draussen vor dem Tore Heimatliche Naturbilder ein Es heisst dort unter anderem So stieg ich bergauf an der Hunenkapelle auf dem Tonsberg voruber durch Buchenwald in dessen Schatten die Bickbeerstraucher strotzten 4 Dreissig Jahre spater wurde auf dem Tonsberg ein Denkmal aus Granitfindlingen vom lippischen Jagerverein fur ihn errichtet und am 9 September 1928 eingeweiht Ehrenmal Bearbeiten nbsp Ehrenmal 2009 Im Jahr 1930 wurde ein Ehrenmal zum Gedenken an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs eingeweiht Zur Einweihungsfeier kamen uber 5000 Menschen auf den Tonsberg Gestaltet wurde es von dem Bildhauer Berthold Muller Oerlinghausen Von Saulen eingerahmt liegt die Skulptur eines gefallenen Soldaten auf einem Kenotaph 5 Eine umlaufende Inschrift am oberen Rand des Ehrenmals lautet WANDERER HEMME DEN SCHRITT SCHIRMEND DER HEIMAT HEILIGEN BODEN STARBEN DIE TAPFEREN UNBESIEGT BEUGE DICH VOR DES OPFERS GROSSE Im Zweiten Weltkrieg kam es im Februar 1945 in unmittelbarer Nahe des Ehrenmals zum Absturz eines britischen Flugzeugs bei dem die beiden Piloten starben Das Ehrenmal wurde nur leicht beschadigt 6 Naherholung und Naturschutz BearbeitenDer Tonsberg stellt ein beliebtes Ziel fur Besucher aus nah und fern dar und ist uber mehrere Wanderwege gut erschlossen Informationen uber die Wallburg bekommt der interessierte Besucher durch illustrierte Tafeln die an markanten Punkten auf einem archaologischen Erlebnisweg angebracht wurden Der Erlebnisweg ist ein Teilstuck des Hermannswegs H der von der Stadt Rheine uber die Sparrenburg in Bielefeld vorbei am Hermannsdenkmal bis zur Lippischen Velmerstot fuhrt Er besitzt eine Gesamtlange von 55 km und wird im 3 5 km langen Abschnitt des Tonsberges als Kammweg bezeichnet Ein weiterer Wanderweg ist der rund 7 km lange Tonsberg Rundweg T der in halber Hohe um den gesamten Tonsberg fuhrt Von hier hat man spektakulare Ausblicke auf die Oerlinghauser Innenstadt das lippische Umland und die Senne Ein Teilstuck des Weges tragt den Namen Philosophenweg und gilt als einer der ersten Wanderwege die vom Verschonerungsverein vor uber hundert Jahren angelegt wurden 1 Ein Teil des Tonsbergs ist heute als Naturschutzgebiet ausgewiesen 1998 hat die NRW Stiftung im Gebiet der Wallburg rund 45 ha Land erworben und als Bodendenkmal Wallburg Tonsberg in die Denkmalliste eintragen lassen Das Naturschutzgebiet Tonsberg umfasst den ostlichen etwa 1 4 km langen Abschnitt des Bergzuges 7 Flora und Fauna Bearbeiten nbsp Kleiner FuchsIn den Zeiten der Wallburg war der Tonsberg vermutlich waldfrei Der vorhandene Baumbestand wurde fur die Befestigungsanlagen abgeholzt und storte sicherlich auch bei der Verteidigung der Anlage und der Fernsicht Ursprunglich durfte der Nord und Westhang von Buchen und Hainbuchen bedeckt gewesen sein wahrend am Sud und Osthang Buchen und Eichen zu finden waren Heute wachsen am Tonsberg an Nadelholzern in der Mehrzahl Fichten Kiefern Europaische und Japanische Larchen An Laubbaumen gibt es Rotbuchen Traubeneichen und Sandbirken In der Strauchschicht gedeihen Eberesche Faulbaum Brombeere und Stechpalme Die Krautschicht besteht hauptsachlich aus Drahtschmiele Blaubeere und Salbei Gamander Ausserdem findet man Siebenstern Harzer Labkraut Sauerklee verschiedene Farne Pfeifengras Weisse Hainsimse und Wasserdost Auf sandigen Boden gedeihen Besenheide Zwerg Filzkraut Berg Sandglockchen Fruhe Haferschmiele und Sand Segge An Vogeln sind Baumpieper Monchsgrasmucke Fitis Kuckuck Goldammer Buntspecht Schwarzspecht und Sperber regelmassig zu beobachten Der in einem nahen Kalksteinbruch nistende Uhu und die Waldohreule zahlen ebenfalls zu den Bewohnern des Tonsbergs An Insekten leben hier die Gefleckte Keulenschrecke der Braune Grashupfer und der Heidegrashupfer Seltener findet man die Gemeine Dornschrecke den Nachtigall Grashupfer den Bunten Grashupfer den Gemeinen Grashupfer und die Gemeine Strauchschrecke An Kafern sind speziell die Sandlaufkafer zu nennen darunter der Feld Sandlaufkafer und der Dunen Sandlaufkafer Mehrere Arten von Sandbienen Sandwespen und Wegwespen nutzen die sandigen Hangbereiche und Wegrander Die am haufigsten anzutreffenden Schmetterlingsarten am Tonsberg sind der Zitronenfalter der Faulbaumblauling und der Weissbindige Mohrenfalter Daneben kann man den Weissling den Kleinen Fuchs das Tagpfauenauge den Distelfalter und den Admiral beobachten 1 Sonstiges Bearbeiten nbsp Der Tonsberg auf dem Wappen der Stadt OerlinghausenWappen Der Tonsberg findet sich stilisiert im Wappen der Stadt Oerlinghausen wieder er ist der mittlere Berg des dort abgebildeten Dreiberges Notgeld Auf dem 1923 herausgegebenen Notgeld der Lippischen Landesbank sind zwei Sehenswurdigkeiten des Tonsberges dargestellt Die Hunenkapelle und die Kumsttonne Papstbesuch Laut dem Paderborner Geschichtsschreiber Nicolaus Schaten 17 Jahrhundert soll Papst Leo III etwa im Jahr 800 auf dem Tonsberg gewesen sein 8 Irminsul Etwa 1930 wurde von Hermann Diekmann vermutet dass der Tonsberg der Standort der Irminsul gewesen sei Massgeblich verbreitet wurde diese These durch Hans Reinerth Diese Theorie war jedoch auch damals eine Minderheitenmeinung und gilt heute als widerlegt Dennoch ist sie der Grund dafur dass auch heute noch manche neuheidnische Gruppierungen der Asatru den Tonsberg als eine Kultstatte sehen und es im Bereich der Kapelle immer wieder zur Zerstorung christlicher Symbole kommt 9 Hermannslauf Alljahrlich findet Ende April der Hermannslauf statt bei dem uber 7 000 Teilnehmer vom Hermannsdenkmal zur Sparrenburg in Bielefeld laufen oder wandern Die insgesamt 31 1 km lange Strecke fuhrt uber die Hohen des Teutoburger Waldes und passiert auch den Tonsberg und die Oerlinghauser Innenstadt Malerei Herbert Ebersbach 1908 1984 Maler des Expressionismus hatte ab Mitte der 1950er Jahre bis zu seinem Tod ein Atelier in der Wistinghauser Schlucht Von dort aus zog er seine Utensilien in einer Schubkarre transportierend in die Umgebung und schuf so zahlreiche sehr farbintensive Gemalde u a auch der Landschaft am Tonsberg Literatur BearbeitenAndreas Rahns Der Tonsberg bei Oerlinghausen In Lippische Kulturlandschaften Heft 7 2007 Stadt Oerlinghausen Hrsg Oerlinghausen Geschichte und Geschichten 1984 Daniel Berenger Elke Treude Die Wallburg auf dem Tonsberg bei Oerlinghausen Kreis Lippe Fruhe Burgen in Westfalen 27 Herausgegeben von der Altertumskommission fur Westfalen Munster 2007 PDF Friedrich Hohenschwert Ur und Fruhgeschichtliche Befestigungen in Lippe Herausgegeben von der Altertumskommission fur Westfalen Munster 1978 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tonsberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wanderwege um den Tonsberg Eintrag zu Bauten und Befestigungen auf dem Tonsberg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Sehenswurdigkeiten in Oerlinghausen GenWiki Abhandlung zum Ehrenmal auf dem Tonsberg in Oerlinghausen Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j Andreas Rahns Der Tonsberg bei Oerlinghausen In Lippischer Heimatbund Hrsg Lippische Kulturlandschaften Band 7 2007 ISBN 978 3 926311 49 8 a b c Dieter Burkamp Der Kohlebergbau hatte keine Zukunft In Stadt Oerlinghausen Oerlinghausen Geschichte und Geschichten Oerlinghausen 1984 Seite 128 Westfalenblatt Oerlinghauser Zeitung vom 9 November 1984 Hermann Lons Frau Einsamkeit In Da draussen vor dem Tore Heimatliche Naturbilder Warendorf 1911 Corinna Lass Der Toten erinnern Ehrenmal auf dem Tonsberg wird 75 Jahre alt In Neue Westfalische 195 Jahrgang Ausgabe vom 31 August 2005 Werner Holtke Der Tod am Tonsberg In Der Minden Ravensberger 78 Jahrgang 2006 S 51 54 Wallburg Tonsberg abgerufen am 4 Juli 2012 Hermann Diekmann Cheruskerhof mit Tonsbergburg zu Oerlinghausen Verlag Topp amp Moller 1967 S 53 Corina Lass Zeichen des Widerspruchs Warum neuheidnische Gruppen zur Hunenkapelle auf den Tonsberg pilgern in Neue Westfalische 196 Jahrgang Nr 180 2006 Wallburgen aus der Latenezeit in Westfalen Lippe Wiehengebirge und Wesergebirge Babilonie Dehmer Burg Nammer Lager WittekindsburgLipper Bergland Amelungsburg Herlingsburg Piepenkopf RodenstattTeutoburger Wald Grotenburg Hunenburg Schnippenburg Tonsberg Sachsenlager Sauerland Eresburg Hofkuhl Wilzenberg Normdaten Geografikum GND 7619432 2 lobid OGND AKS VIAF 248764730 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tonsberg amp oldid 236631815