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Das Berg Sandglockchen Jasione montana auch Berg Sandrapunzel Sandknopfchen Bergnelke oder Schaf Skabiose genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Sandrapunzeln Jasione in der Familie der Glockenblumengewachse Campanulaceae Berg SandglockchenBerg Sandglockchen Jasione montana Blutenstand mit Bluten in unterschiedlichen EntwicklungsstadienSystematikEuasteriden IIOrdnung Asternartige Asterales Familie Glockenblumengewachse Campanulaceae Unterfamilie CampanuloideaeGattung Sandrapunzeln Jasione Art Berg SandglockchenWissenschaftlicher NameJasione montanaL Um auf diese seltene Art und ihren gefahrdeten Lebensraum aufmerksam zu machen wurde das Berg Sandglockchen 1990 zur Blume des Jahres auserkoren Diese Art ist wegen starken Nahrstoffeintrags in magere Saumbiotope die selbst rucklaufig sind gefahrdet Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Systematik 5 Quellen 5 1 Einzelnachweise 6 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration aus der Flora von Deutschland Osterreich und der Schweiz von 1885 nbsp Die sitzenden Stangelblatter sind meist langlich bis linealisch und am Rand mehr oder weniger wellig kraus nbsp Blute nbsp Querschnitt durch einen Fruchtknoten rechts die Staubfaden mit verwachsenen Antheren nbsp BestaubungVegetative Merkmale Bearbeiten Das Berg Sandglockchen wachst als einjahrig uberwinternde oder zweijahrige krautige Pflanze die Wuchshohen von 20 bis 60 selten bis 80 cm erreicht Das Wurzelsystem reicht bis zu 1 Meter tief Es werden keine Auslaufer gebildet Der reichverzweigte Stangel kann niederliegend oder aufrecht sein Die sich nur im unteren Stangelteil befindenden Laubblatter sind langlich bis lanzettlich und besitzen einen wellig krausen Rand Generative Merkmale Bearbeiten Der an einem langen Blutenstandsschaft stehende korbchenformige Blutenstand erreicht einen Durchmesser von 1 5 bis 2 5 Zentimetern Die zwolf oder mehr dachziegelartig angeordneten Hullblatter sind langlich bis eiformig spitz auslaufend und meist kurzer als die Blute Die zwittrigen Bluten sind funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Die funf Kelchblatter sind kurzer als die Kronblatter und haltbar Die funf hellblauen selten weissen Kronblatter sind am Grund rohrig verwachsen mit funf linealen Kronzipfeln die vor dem Aufbluhen gerade sind Es sind funf Staubblatter mit blauen pfriemformigen Staubfaden vorhanden die die Krone nicht uberragen Der Griffel ragt aus der Krone heraus und endet in einer zweilappigen Narbe Die Blutezeit reicht von Juni bis August Es werden kleine abstehende an der Spitze mit zwei Poren aufspringende rundliche und funfkantige Kapselfruchte gebildet die krallig von den haltbaren Kelchblatter gekront sind Die fast eiformigen Samen sind klein Die Chromosomenzahl betragt 2n 12 fur die Unterart subsp montana und 2n 14 fur die Unterart subsp litoralis 1 Okologie BearbeitenDas Berg Sandglockchen ist eine bis 1 Meter tief wurzelnde Halbrosettenpflanze Sandpflanze Die Bluten sind vormannliche Korbchenblumen sehr ahnlich denen der Korbblutler Die Einzelbluten sind bis zum Grunde gespalten Sie offnen sich von unten nach oben Die Staubbeutel sind an der Basis verwachsen Sie versperren dadurch den Weg zum Nektar und dienen so als Saftdecke Der Pollen wird schon in der Blutenknospe auf die Griffelburste entleert Spater breiten sich die Staubbeutel aus der Griffel verlangert sich stark und die zweilappige Narbe entfaltet sich Bestauber sind viele Zweiflugler Bienen bis 100 Arten Falter und Kafer Selbstbestaubung kommt nicht vor Die Kleinheit der Blatter und ihre raue Behaarung sind Anpassungen an zeitweilige Trockenheit Die Samen werden durch Tiere und den Wind verstreut Heranreifende Samen sind zum Studium der Embryonalentwicklung geeignet Vorkommen BearbeitenDas Sandglockchen kommt sowohl in gebirgigen Lagen als auch in den Graudunen der Nord und Ostseekuste vor Sie wachst bevorzugt auf trockenen Sand Magerrasen oder an kalkarmen felsigen Stellen aber auch als tiefwurzelnde Pionierpflanze auf Brachflachen Man findet sie auf kargen und kalkfreien Sandboden auf Trockenrasen Dunen und Felskopfen Das Verbreitungsgebiet umfasst Europa und das nordwestliche Afrika In Osterreich ist diese Art in Wien ausgestorben sonst zerstreut bis selten in allen Bundeslandern Nach Ellenberg ist das Berg Sandglockchen eine Halblichtpflanze ein Trockniszeiger ein Saurezeiger und eine Ordnungscharakterart der Felsgrus und Felsbandgesellschaften Sedo Scleranthetalia Systematik BearbeitenJasione montana wurde 1753 durch Carl von Linne in Species Plantarum 2 erstveroffentlicht Es ist die Typusart der Gattung Jasione Jasione montana ist recht formenreich sie wird unterteilt in die folgenden Unterarten Jasione montana L subsp montana Dies ist die verbreitete Sippe mit durchschnittlich hoherem und aufsteigendem Wuchs Sie kommt in Europa und im nordwestlichen Afrika vor 3 Jasione montana subsp litoralis Fr Diese Sippe ist seltener Sie ist kleiner wachst eher niederliegend und kommt in den Graudunen der Nord und Ostseekuste vor 1 Manche Autoren halten diese fur keine eigenstandige Unterart und sehen sie als ein Synonym fur Jasione montana subsp montana an 3 Jasione montana subsp cornuta Ball Greuter amp Burdet Sie kommt in Marokko vor 3 Jasione montana subsp paivae Horjales amp Rubido Diese Unterart wurde 2011 erstbeschrieben und kommt in Spanien vor 3 Quellen BearbeitenAlbert Dietrich Friedrich Klotzsch Flora regni Borussici Flora des Konigreichs Preussen oder Abbildung und Beschreibung der in Preussen wildwachsenden Pflanzen Band 3 Verlag von Ludwig Ochmigke 1835 Nr 211 Jasione montana online verfugbar Die Berg Sandrapunzel Jasione montana an karge Boden angepasst Landesanstalt fur Umwelt Baden Wurttemberg Berg Sandglockchen FloraWeb deEinzelnachweise Bearbeiten a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 898 Carl von Linne Species Plantarum Bd 2 S 928 929 a b c d Rafael Govaerts Hrsg Jasione montana Eintrage in der World Checklist of Selected Plant Families des Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens Kew zuletzt eingesehen am 8 April 2016 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Berg Sandglockchen Jasione montana Album mit Bildern Videos und Audiodateien Jasione montana L Berg Jasione FloraWeb de Berg Sandglockchen In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Jasione montanaL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 8 April 2016 Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland Blume des Jahres in Deutschland Lungen Enzian 1980 Gelbe Narzisse 1981 Rotes Waldvoglein 1982 Wilde Tulpe 1983 Sommer 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