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Die Wittekindsburg ist eine Fliehburg im ostlichen Wiehengebirge in Nordrhein Westfalen Die lang gestreckte Hohenburg liegt im Ubergangsbereich zwischen dem Haverstadter Berg und dem Wittekindsberg in einer Hohe von etwa 225 m u NN bis 270 m u NN 1 WittekindsburgWallrest der WittekindsburgWallrest der WittekindsburgStaat DeutschlandOrt Haverstadt Minden und Barkhausen Porta Westfalica Entstehungszeit 3 1 Jahrhundert v Chr Burgentyp HohenburgErhaltungszustand Mauerreste Walle Ausbau als RestaurantStandische Stellung keine ZuordnungBauweise ErdwallGeographische Lage 52 15 N 8 53 O 52 24785 8 8838972222222 238 Koordinaten 52 14 52 3 N 8 53 2 OHohenlage 238 m u NHNWittekindsburg Nordrhein Westfalen Der Einschnitt des Haverstadter Tors in die Wallanlage mit HinweisschildDie burgahnliche und 1896 innerhalb der Wallburg errichtete Ausflugsgaststatte3D Ansicht des digitalen GelandemodellsDas rund acht Hektar 1 grosse Areal der Wittekindsburg befindet sich im ostwestfalischen Kreis Minden Lubbecke Es gehort zu den Stadtgebieten von Minden Gemarkung Haverstadt und Porta Westfalica Gemarkung Barkhausen die Gemeindegrenze verlauft entlang des Gebirgskamms ungefahr mittig durch die Anlage 1 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 2 1 Eisenzeitliche Grundung 2 2 Sachsische Nutzung 3 Naturschutz 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDie Befestigungsanlage ist etwa 660 Meter lang und rund 100 Meter breit 1 Ost und Nordwall sind zum Teil noch gut erhalten Der Nordwall liegt hinter der hier den Gebirgskamm bildenden Kalksandsteinklippe Da zum Suden hin der steile Bergabfall ausreichend Schutz bot war die Burg hier nur schwach befestigt In der Anlage befindet sich die Wittekindsquelle die 1938 versiegte da die unterirdischen wasserfuhrenden Schichten durch den Eisenerzbergbau unterbrochen wurden Ein Mundloch zeugt noch immer vom vergangenen Bergbau Die Anlage am Konigsberg in Haverstadt hatte hier ihr ostliches Ende Heute liegen in der Anlage das Cafe und Restaurant Wittekindsburg das an seinem spitzen Turm schon von weitem auch vom Tal aus zu erkennen ist die im romanischen Stil erbaute Margarethenkapelle die Kreuzkirche und versiegte Wittekindsquelle die Konigslinde ein in den 1950er Jahren gebautes Ubernachtungsgebaude Reste eines Sportplatzes sowie eine Startrampe fur Drachenflieger Die Gesamtanlage wird von dem Kammweg auf dem Wiehengebirge dem Wittekindsweg beruhrt und kann vom Kaiser Wilhelm Denkmal in einer halben Stunde erwandert werden Geschichte BearbeitenEisenzeitliche Grundung Bearbeiten Die Erbauungsphase der Wittekindsburg liegt wie die der nahegelegenen Dehmer Burg und des Nammer Lagers ebenfalls in der vorromischen Eisenzeit Das dreimal grossere und 25 Hektar umfassende Nammer Lager befindet sich im gegenuberliegenden Wesergebirge Die drei fur diese Zeit typischen Hohenbefestigungen sind nur zwei Kilometer von dem Weserdurchbruch Porta Westfalica entfernt und wurden als Fliehburgen genutzt Es wird angenommen dass sie zumindest zeitweise auch der Kontrolle eines uberregionalen Schnittpunktes der damaligen Handelswege dienten Sachsische Nutzung Bearbeiten Eine weitere Ausbau und Belegungsphase erlebte die Wallanlage in sachsisch frankischer Zeit worauf auch die oben erwahnten Lokalitaten deuten Die Benennung der Befestigungsanlage soll nach dem sachsischen Kontrahenten Karls des Grossen Wittekind erfolgt sein Eine erste Bezeichnung als Wedegenborck ist aus einer Kaiserurkunde des Jahres 993 uberliefert 2 Im Bereich der Wittekindsburg wurde im 10 Jahrhundert zunachst eine Einsiedelei gegrundet bevor dort dank der Forderung des Mindener Bischofs Milo 969 996 im Amt ein Nonnenkloster gegrundet werden konnte Diesem Zeitraum wurden auch die Fundamente der Kreuzkirche auf dem Wittekindsberg zugeordnet die 1996 mit weiteren Mauerresten entdeckt wurden Sie wurden freigelegt und durch die archaologischen Forschungen begleitet Um diese Ausgrabungen zu schutzen ist uber dem Bodendenkmal ein glaserner Schutzbau errichtet worden Die Anlage wurde 1907 zum ersten Mal von Friedrich Langewiesche erforscht In der Zeit des Nationalsozialismus fanden an der Margarethenkapelle und auf dem daneben gelegenen Sportplatz Wettkampfe statt Naturschutz BearbeitenDas Areal der Wittekindsburg steht mit Ausnahme des am ostlichen Ende gelegenen Bereichs mit Gaststatte Drachenfliegerrampe und Kreuzkapelle unter Naturschutz Es liegt im FFH Gebiet Walder bei Porta Westfalica Kennung DE 3719 301 Der sudliche zu Porta Westfalica gehorende Flachenanteil liegt ausserdem im Naturschutzgebiet Wittekindsberg 3 Literatur BearbeitenRolf Ploger Die Wittekindsburg an der Porta Westfalica Kreis Minden Lubbecke In Altertumskommission fur Westfalen Hrsg Fruhe Burgen in Westfalen 2 Auflage Landschaftsverband Westfalen Lippe Munster 2005 Heft 11 ISSN 0939 4745 Digitalisat Torsten Capelle Wallburgen in Westfalen Lippe Herausgegeben von der Altertumskommission fur Westfalen Munster 2010 ISSN 0939 4745 S 22 Nr FBW 11 Fruhe Burgen in Westfalen Sonderband 1 Digitalisat Heinrich Ruthing Der Wittekindsberg bei Minden als heilige Statte Herausgegeben vom Verlag fur Regionalgeschichte 2007 ISBN 978 3 89534 685 9 Archaologie in Ostwestfalen Band 4 Klosterkirche Burgkapelle Familiengrab Herausgegeben von der Gesellschaft zur Forderung der Archaologie in Ostwestfalen e V 1999 ISBN 3 89534 289 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wittekindsburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gesellschaft zur Forderung der Archaologie in Ostwestfalen Wittekindsburg Eintrag zu Wittekindsburg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen BurgeninstitutsEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Topographisches Informationsmanagement Bezirksregierung Koln Abteilung GEObasis NRW Hinweise MGH DO III 136 zum 15 August 993 in castello suo Wedegenborck vocato Naturschutzgebiet Wittekindsburg MI 038 im Fachinformationssystem des Landesamtes fur Natur Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein Westfalen vgl Kartenansicht Wallburgen aus der Latenezeit in Westfalen Lippe Wiehengebirge und Wesergebirge Babilonie Dehmer Burg Nammer Lager WittekindsburgLipper Bergland Amelungsburg Herlingsburg Piepenkopf RodenstattTeutoburger Wald Grotenburg Hunenburg Schnippenburg Tonsberg Sachsenlager Sauerland Eresburg Hofkuhl Wilzenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wittekindsburg Minden amp oldid 235981313