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Das Gut Barkhausen oder auch Gut Niederbarkhausen liegt im Ortsteil Asemissen der Gemeinde Leopoldshohe im Kreis Lippe in Nordrhein Westfalen Es wurde erstmals 1036 urkundlich erwahnt Hoffmann von Fallersleben und Ferdinand Freiligrath waren auf dem Gut haufiger zu Gast Gut Barkhausen Herrenhaus Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Bezeichnung 2 Geschichte 3 Gutspark 4 Gebaude 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage und Bezeichnung BearbeitenBarkhausen liegt am Nordhang des Teutoburger Waldes am Ubergang zum Ravensberger Hugelland Es liegt nahe der Grenze zu Oerlinghausen und der Oerlinghauser Innenstadt Es befindet sich an einem alten Verkehrsweg von Bielefeld uber Lemgo nach Hameln der im 19 Jahrhundert zur Chaussee ausgebaut wurde der heutigen Bundesstrasse 66 In der Nahe des Gutes kreuzt sich diese mit einem Weg der von Schotmar uber den Oerlinghauser Pass fuhrt der heutigen Landstrasse 751 1 Ab dem 17 Jahrhundert anderte sich die Bezeichnung von Barkhausen zu Niederbarkhausen Neben der Ersterwahnung als Barchusen im Jahr 1036 sind im Laufe der Jahrhunderte folgende Versionen belegt Barichusen 1210 Barchusen 1264 und 1344 Barchosen 1278 Barckhusen 1419 Barckhussen 1507 im Landschatzregister Berchusen 1525 Barckhausen 1590 im Landschatzregister Barckhausen 1616 17 in Salbuchern Barckhaussen 1618 im Landschatzregister sowie Barckhusen 1620 2 Geschichte BearbeitenDas Gut wird am 25 Mai 1036 erstmals in der Busdorf Urkunde erwahnt In dem Jahr ubergab Bischof Meinwerk von Paderborn dem Kanonikerstift Busdorf in Paderborn unter anderem die Zehntabgaben des aus dem bischoflichen Tafelgut stammenden Herrenhofs Barkhausen mit den Vorwerken Oerlinghausen Eckendorf im heutigen Leopoldshohe Menkhausen im heutigen Oerlinghausen sowie die spateren Meierhofe in Heepen und Borgsen in Brackwede Mit funf Vorwerken gehorte der Fronhof Barkhausen zu den grosseren bischoflichen Hofesverbanden 3 Die Haupthofe in Niederbarkhausen Eckendorf Heepen und das Sachsenlager auf dem Tonsberg waren der Rest und das Zentrum der Grafschaft Haholt welche im Jahr 1011 Bischof Meinwerk durch Heinrich II als Erbe bestatigt worden war 4 Der Vorwerk Oerlinghausen wurde bereits vor 1200 aufgelost an dessen Stelle wurde vermutlich die Alexanderkirche errichtet 5 1814 wurde es von Friedrich Ludwig Tenge gekauft 1822 erwarb er ausserdem das Gut Rietberg Er ist der Stammvater der westfalischen Unternehmerfamilie Tenge bzw Tenge Rietberg Die Familie errichtete unweit des Gutes Niederbarkhausen das Mausoleum Tenge bei dem die Familienmitglieder beerdigt wurden Viele Radikaldemokraten in der Zeit des Vormarz zahlten zu den Freunden und Gasten von Friedrich Ludwig Tenge unter anderem Wilhelm Weitling die Bruder Karl und Albert Grun Friedrich Engels und Hermann Puttmann Wiederholt besuchte Hoffmann von Fallersleben Niederbarkhausen der Tenge auch 1844 auf einer Italienreise begleitete Viele politisch verfolgte Schriftsteller fanden bei Tenge in Niederbarkhausen Unterschlupf so Ferdinand Freiligrath 6 7 wir schreiten nun furder kommen an der Ruine der Antonius Kapelle voruber die auf dem Tonsberge im Gebusch versteckt und umgeben mit Ueberresten alter Circumvallationen diesem langgedehnten Bergrucken seinen Namen gibt und kommen endlich in die Schlucht hinab in welche das Dorf Oerlinghausen sich hineinzieht Wenn wir nicht vorziehen in dem gastfreundlichen Gute Barkhausen einzukehren das unten im tiefen Thale zwischen seinen Gartenanlagen und unter hohen Eichenwipfeln seine lichten Mauern und den dustren feudalistischen Thurm versteckt Levin Schucking und Ferdinand Freiligrath Das malerische und romantische Westfalen Barmen und Leipzig 1841 S 68 8 Nachdem das Gut 1840 zum Rittergut ernannt worden war kam es wahrend der Revolution von 1848 49 zu einem Angriff von etwa tausend Heuerlingen und Landarbeitern die die Eigentumer verschleppten und erst nach Zugestandnissen wieder freiliessen Das Gut befindet sich im Besitz der Familie Tenge Edle von Daniels Spangenberg 9 Gutspark BearbeitenPragend fur den vor 1895 angelegten Gutspark ist ein alter Baumbestand in den Rasenflachen erganzt durch Reste von Ausstattungselementen wie ein Brunnenbecken im Zentrum Die sudlichen und ostlichen Parkteile bestehen vorwiegend aus Rasenflachen mit Baumen am Rand sowie einzelnen Blumenbeeten Uber das Gelande des Hofes fliesst der Holzkampbach der als Grutebach in Oerlinghausen entspringt Direkt an den Park schliesst sich nach Suden das gleichnamige Naturschutzgebiet Grute an Gebaude Bearbeiten nbsp Steinspeicher nbsp Zeichnung des Steinspeichers von Emil Zeiss 1875Vermutlich im Kern aus dem 13 bis 15 Jahrhundert stammt ein heute vierstockiger 14 Meter hoher Steinspeicher welcher auch als Bauernburg bezeichnet wird und anfanglich mit einer Grafte umgeben gewesen sein soll 10 11 7 Er wurde um 1870 erneuert und um ein Stockwerk erhoht Letzteres kragt auf einem neuromanischen Rundbogenfries aus Werkstein leicht vor 1960 wurde das Dachwerk mit dem Uhrturmchen vereinfachend erneuert 2011 wurde das Dach erneuert Das Herrenhaus des Gutes ist ein Putzbau mit klassizistischen Formen Es wurde nach dem Brand eines Vorgangergebaudes im Jahre 1608 vermutlich von Johan Bierbaum errichtet Durch Erweiterungen und Umbauten im 18 und 19 Jahrhundert wurde es mehrfach verandert Ein weiteres Gebaude des Gutes ist ein Fachwerkbau mit Walmdach welches als Brauhaus diente und von 1719 stammt Das zum Gut gehorende Mausoleum Tenge liegt etwa ein Kilometer sudostlich in Oerlinghausen Wellenbruch Es wurde 1863 in Form eines dorischen Tempels errichtet Anfang des 20 Jahrhunderts wurde es um eine Wandelhalle erweitert Der fruhere und inzwischen abgerissene Scherenkrug an der unweit vom Gut liegenden Kreuzung der Bundesstrasse 66 mit Landstrasse 751 gehorte seit dem fruhen 17 Jahrhundert zu Niederbarkhausen 1 Literatur BearbeitenWerner Holtke Gut Niederbarkhausen Aus der Geschichte eines Rittergutes In Lippischer Heimatbund e V und Landesverband Lippe Hrsg Heimatland Lippe Band 109 Nr 12 Dezember 2016 ISSN 0017 9787 S 316 Franz Krins Karl Theodor Ferdinand Grun in Niederbarkhausen Westfalen Hefte fur Geschichte Kunst und Volkskunde Mitteilungen des Vereins fur Geschichte und Altertumskunde Westfalens des LWL Landesmuseums fur Kunst und Kulturgeschichte des LWL Amts fur Denkmalpflege in Westfalen und des LWL Museums fur Archaologie 42 3 1964 S 311 f Roland Linde Hofe und Familien in Westfalen und Lippe Der Amtsmeierhof Asemissen und das Amt Barkhausen Eine Hof und Familiengeschichte aus dem lippisch ravensbergischen Grenzgebiet 2002 ISBN 3 8311 3666 1 Digitalisat in der Google Buchsuche Meier zu Barkhausen Die Geschichte der Hofe Niederbarkhausen und Hohenbarkhausen in Lippe 2006 ISBN 978 3 89918 014 5 Herbert Winkler Gut Niederbarkhausen Amtsmeierhof Bauernburg Rittergut In Heimatland Lippe Bd 87 1994 S 234 236Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gut Barkhausen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gut und Gutspark Niederbarkhausen bei LWL GeodatenKultur des Landschaftsverbandes Westfalen LippeEinzelnachweise Bearbeiten a b Heinrich Striewe in Der Amtsmeierhof Asemissen und das Amt Barkhausen von Roland Linde S 83 Birgit Meineke Die Ortsnamen des Kreises Lippe Westfalisches Ortsnamenbuch Band 2 Verlag fur Regionalgeschichte Bielefeld 2010 ISBN 978 3 89534 842 6 S 41 PDF Roland Linde Der Amtsmeierhof Asemissen und das Amt Barkhausen S 19 22 Friedrich Brand Landliche Siedlungen in Lippe Gefuge und Struktur Genese und Form in Stadt und Dorf im Kreis Lippe in Landesforschung Landespflege und Landesplanung Vortrage auf der Jahrestagung der Geographischen Kommission in Lemgo 1980 1981 S 44 46 Memento vom 12 November 2013 im Internet Archive PDF 1 4 MB Roland Linde Bischofliche Haupthofe und Vorwerke in Lippe in Heimatland Lippe Februar 2011 Artikel uber Leopoldshohe Barkhausen im Literaturportal Westfalen der Literaturkommission fur Westfalen des Landesschaftsverbandes Westfalen Lippe a b Zeuge vergangener Zeiten Die Bauernburg auf dem Gut Niederbarkhausen Neue Westfalische vom 31 Juli 2012 Online verfugbar im Internet Archive PDF 18 0 MB Neue Westfalische vom 19 Mai 2012 Begegnung auf Augenhohe Pfarrer werben fur das Zusammenwachsen und geben selbst das beste Beispiel abgerufen am 22 Mai 2014 Dehio Georg unter wissenschaftlicher Leitung von Ursula Quednau Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen II Westfalen Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2011 ISBN 978 3 422 03114 2 Heinrich Striewe in Der Amtsmeierhof Asemissen und das Amt Barkhausen von Roland Linde S 109Guter Ritterguter Herrenhauser Burgen und Schlosser im Kreis Lippe Augustdorf Jagdschloss LopshornBad Salzuflen Burg Gestingen abgegangen Burg Nyggenborch abgegangen Bauernburg Schwaghof Gut Steinbeck Schloss StietencronBarntrup Schloss Alverdissen Schloss Barntrup Gut MonchshofBlomberg Burg Blomberg Gut Ludershof Wasserschloss ReelkirchenDetmold Gut Braunenbruch Burgruine Falkenburg Furstliches Residenzschloss Grotenburg Gut Herberhausen Rittergut Hornoldendorf Neues Palais Gut RohrentrupDorentrup Burg Alt Sternberg Piepenkopf Schloss WendlinghausenExtertal Burg Bosingfeld abgegangen Gut Rickbruch Gut Schonhagen Burg Sternberg Uffoburg abgegangen Gut UllenhausenHorn Bad Meinberg Burg Horn Gut RothensiekKalletal Schloss Heidelbeck Gut Niederntalle Gut Rontorf Stockerscher Hof Schloss VarenholzLage Alte Burg Schloss Iggenhausen Gut Schackenburg Bauernburg Stapelage Gut StapelageLemgo Schloss BrakeLeopoldshohe Gut Niederbarkhausen Gut Eckendorf Domane Dahlhausen Gut HovedissenLugde Bomhof Herlingsburg Burg Schildberg abgegangen Oerlinghausen Gut Menkhausen SachsenlagerSchieder Schwalenberg Alt Schieder Herlingsburg Rodenstatt Schloss Schieder Burg Schwalenberg Schloss WobbelSchlangen Burgruine Kohlstadt Jagdschloss Oesterholz 51 97083 8 66744 Koordinaten 51 58 15 N 8 40 2 8 O Normdaten Korperschaft GND 7563487 9 lobid OGND AKS VIAF 246993765 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gut Barkhausen amp oldid 229335004