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Das ehemalige Rittergut Hornoldendorf liegt im Detmolder Ortsteil Hornoldendorf Das Herrenhaus von 1840 ist mit der Nummer A629 in der Denkmalliste der lippischen Stadt Detmold in Nordrhein Westfalen eingetragen Ansicht von Osten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baudenkmal Herrenhaus 3 Naturdenkmal Stieleiche 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Gut Hornoldendorf geht auf eine Domane zuruck die im Jahr 1610 von Graf Simon VI gegrundet wurde Zuvor hatte er 1600 dem verschuldeten Bauern Hermeler ein Stuck Land abgekauft und von der Witwe des verschuldeten Bauern Meier am 15 Mai 1600 den Hof eingezogen Als dritter Hof kam der des Bauern Vogel hinzu Eine inventarische Aufstellung vom 20 Januar 1610 fuhrt folgenden Besitz auf Auf Meiers Hof ein Wohnhaus oder Vorwerk ein Schafstall und ein Backhaus auf Vogels Hof ein Wohnhaus und ein Kleinhaus auf Hermelers Hof ein Wohnhaus im Besitz der Tochter ein Backhaus und Garten Dazu kamen diverse Landereien Als Verwalter wurde Hans Adam von Hammerstein eingesetzt dessen Vorfahren von der Burg Hammerstein am Rhein stammten Von Hammerstein liess die Gebaude aus eigenen Mitteln instand setzen und beglich auch ausstehende Schulden von 1000 Talern Er ubernahm schliesslich die Domane 1614 als erbliches adeliges und landtagsfahiges Gut Der Hintergrund war dass Graf Simon rund 700 000 Taler Schulden hatte und von Hammerstein ihm ein Darlehen in Hohe von 12 000 Talern gewahrt hatte das der Graf mit der Uberschreibung der Domane beglich 1617 erweiterte er sein Anwesen durch den Kauf des Schwartzeschen Gutes in Fromhausen von Graf Simon Nach seinem Tod im Februar 1653 ging das Gut als Erbe an seinen altesten Sohn dessen Name ebenfalls Hans Adam war Die Belastung der Bauern aus den umliegenden Ortschaften Hornoldendorf Heiligenkirchen Berlebeck Fromhausen und Holzhausen fuhrte mehrfach zu teilweise heftigen Auseinandersetzungen mit den Hammersteins So kam es zwischen 1644 und 1660 zum sogenannten Ziegenkrieg dessen Ursache die Schadigung der Walder durch Ziegen und Schafe des Ritterguts war Von 1682 bis 1702 gab es den Kampf um Schafhude der erst durch ein Urteil aus Detmold beigelegt werden konnte Auch der Kampf der Bauern gegen die Dienstbarkeit schwelte immer wieder auf Mitte des 18 Jahrhunderts kam es nach finanziellen Schwierigkeiten der Hammersteins zu einem Grundstuckstausch mit Bauern aus der Umgebung Das Gut blieb bis zum Jahr 1804 im Besitz der Familie Hammerstein und wechselte danach mehrfach den Eigentumer Erst erwarb es der Amtmann Brakmann aus Bisperode 1830 ging es an Clemens Albert Casar Von 1858 bis 1872 war Ernst Kaspar Max Troost aus Mulheim an der Ruhr der Besitzer der es wiederum im Oktober 1872 fur 100 000 Taler an den Rentner Ebell aus Hannover verausserte Bereits im Februar des Folgejahres erwarb der Baurat Ferdinand Wallbrecht aus Hannover das Gut fur 120 000 Taler und kaufte weitere Landereien hinzu Am 16 Februar 1939 schliesslich kaufte der Landwirt Ernst Oetker aus Pattensen das nun rund 271 Hektar grosse Gut fur 900 000 Reichsmark Es wird heute durch die Immobilienverwaltung seines Sohnes Arend Oetker verwaltet 1 Baudenkmal Herrenhaus Bearbeiten nbsp Herrenhaus GartenseiteEin Plan aus dem Jahr 1756 zeigt auf dem Gelande die von einer Grafte umgebene Wasserburg Nach dem Abriss der Burg wurde die Grafte verfullt und sudwestlich davon das heute noch bestehende Herrenhaus angelegt 2 Das spatklassizistische Gebaude wurde im Jahr 1840 unter dem Gutsbesitzer Clemens Albert Casar errichtet Uber dem hohen Kellergeschoss erhebt sich der zweigeschossige Putzbau mit Walmdach Die historischen Dachgauben sind zwischenzeitlich durch Dachfenster ersetzt nach 2007 aber wieder rekonstruiert worden Die Traufenseiten zum Garten und zum Hof werden durch jeweils sieben Fensterachsen gegliedert mittig im Dach zu beiden Seiten flache Dreiecksgiebel darin Halbkreisbogenfenster mit Sprossenwerk Ein umlaufendes Gesims trennt Erd und Obergeschoss Die zweiflugeligen Sprossenfenster mit Klappladen sind auf voller Geschosshohe im Erdgeschoss durch Rustika Quaderung im Obergeschoss durch Pilaster unterteilt Der Eingang zur Hofseite erfolgt uber eine Freitreppe mit Sandsteinstufen die Eingangstur wurde 1940 durch eine Eichentur ausgetauscht Oberhalb des Eingangsportals ist ein kleiner Balkon mit Eisenbrustung angebracht Die Freitreppe zur Gartenseite wurde durch den Bau einer holzernen Veranda verandert Veranda und der daruberliegende Balkon uber drei Fensterachsen bilden einen Wintergarten Im Inneren sind die bauzeitlichen Raumstrukturen und Turen weitgehend erhalten Bei einem Umbau 1939 ist die Innenausstattung mit Parkettboden Voutendecken Stuck und holzernen Wandbekleidungen aufgewertet worden Das Gebaude steht seit dem 9 Juli 2007 unter Denkmalschutz Naturdenkmal Stieleiche Bearbeiten nbsp 1000 jahrige EicheIn der Mauer am Sudrand des Ritterguts wachst eine Stieleiche die als tausendjahrige Eiche bezeichnet wird Das tatsachliche Alter des Baums wird auf 380 bis 500 Jahre geschatzt Im April 2008 wurde ein Stammumfang von 9 Metern gemessen Damit steht sie auf Platz 23 der Liste der dicksten Eichen in Deutschland 3 Der hohle Stamm wurde in den 1970er Jahren zugemauert nachdem Kinder dort Feuerwerkskorper haben explodieren lassen Im Oktober 2012 wurde der Baum Opfer von Brandstiftung und ist seitdem schwer geschadigt 4 Er ist mit der Nummer 5 12 1 in der Liste der Naturdenkmaler in Detmold eingetragen Der Brusthohenumfang betragt 9 85 m 2014 5 Literatur BearbeitenHermann Wendt Das ehemalige Amt Falkenberg F L Wagener Lemgo 1965 S 283 303 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gut Hornoldendorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Herrenhaus Rittergut Hornoldendorf im Denkmalkataster der Stadt DetmoldEinzelnachweise Bearbeiten Dr Arend Oetker Rittergut Hornoldendorf bei firmenwissen de Abgerufen am 1 November 2014 Gutspark Hornoldendorf bei LWL GeodatenKultur des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe Mauereiche in Hornoldendorf Abgerufen am 8 Oktober 2014 Naturparadiese und mehr Kreis Lippe in Ostwestfalen Abgerufen am 8 Oktober 2014 Eintrag im Verzeichnis Monumentaler Eichen Abgerufen am 10 Januar 2017 Guter Ritterguter Herrenhauser Burgen und Schlosser im Kreis Lippe Augustdorf Jagdschloss LopshornBad Salzuflen Burg Gestingen abgegangen Burg Nyggenborch abgegangen Bauernburg Schwaghof Gut Steinbeck Schloss StietencronBarntrup Schloss Alverdissen Schloss Barntrup Gut MonchshofBlomberg Burg Blomberg Gut Ludershof Wasserschloss ReelkirchenDetmold Gut Braunenbruch Burgruine Falkenburg Furstliches Residenzschloss Grotenburg Gut Herberhausen Rittergut Hornoldendorf Neues Palais Gut RohrentrupDorentrup Burg Alt Sternberg Piepenkopf Schloss WendlinghausenExtertal Burg Bosingfeld abgegangen Gut Rickbruch Gut Schonhagen Burg Sternberg Uffoburg abgegangen Gut UllenhausenHorn Bad Meinberg Burg Horn Gut RothensiekKalletal Schloss Heidelbeck Gut Niederntalle Gut Rontorf Stockerscher Hof Schloss VarenholzLage Alte Burg Schloss Iggenhausen Gut Schackenburg Bauernburg Stapelage Gut StapelageLemgo Schloss BrakeLeopoldshohe Gut Niederbarkhausen Gut Eckendorf Domane Dahlhausen Gut HovedissenLugde Bomhof Herlingsburg Burg Schildberg abgegangen Oerlinghausen Gut Menkhausen SachsenlagerSchieder Schwalenberg Alt Schieder Herlingsburg Rodenstatt Schloss Schieder Burg Schwalenberg Schloss WobbelSchlangen Burgruine Kohlstadt Jagdschloss Oesterholz 51 905943 8 893149 Koordinaten 51 54 21 4 N 8 53 35 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rittergut Hornoldendorf amp oldid 230954172