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Gut Herberhausen ist der Name eines ehemaligen Rittergutes im Detmolder Ortsteil Hakedahl Die Geschichte des Gutes lasst sich bis ins 15 Jahrhundert zuruckverfolgen Von dem Gebaudeensemble sind acht Objekte in der Denkmalliste der Stadt Detmold eingetragen 51 95142 8 897293 Speicher51 950832 8 898216 Torhaus51 951473 8 896649 Wohnhaus51 951989 8 89636 Gartenpavillon51 950607 8 891703 Friedhof51 950706 8 897647 Kuhstall51 952187 8 889665 Arbeiterhauser Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Einzelbeschreibung der Objekte 2 1 Speicher 2 2 Torhaus 2 3 Wohnhaus 2 4 Gartenpavillon 2 5 Friedhof 2 6 Kuhstall 2 7 Arbeiterhauser 3 Weblinks 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie erste urkundliche Erwahnung findet sich im Lehnsregister von 1411 Das Ministerialengeschlecht von dem Busche auch von dem Bussche wird als Besitzer des Niedernhof zu Herbergehusen gefuhrt Als letzter aus der Detmolder Linie vererbte Alhard von dem Busche 1512 seine Lehen an seinen Schwiegersohn Heidenreich von Exterde 1 Bis zur Mitte des 18 Jahrhunderts blieb das Gut im Familienbesitz Mittlerweile hoch verschuldet wurde es 1760 zwangsversteigert Den Zuschlag erhielt der Notar Solter der das Gut im Auftrag der Grafen zur Lippe Ludwig Henrich Adolph und Wilhelm Albrecht Ernst zu Brake erwarb Nachdem diese den Kaufpreis nicht aufbringen konnten ubernahm es 1761 die mitbietende Oberamtmannin Hornhardt zusammen mit ihrer Tochter der Amtmannin Niemeyer fur 27 050 Reichstaler Nach dem Tod der Oberamtmannin am 4 September 1776 fiel das Anwesen an ihre Tochter 1861 gelangte durch Eheschliessung zwischen Friedrich August Niemeyer 1826 und Clementine Karoline Henriette Becker das Gut Rohrentrup nordlich von Detmold ebenfalls in Familienbesitz Am 27 September 1904 vermahlte sich Heinrich Christian Eberhard Niemeyer mit Erika Gertrud Freyer und bewohnte mit ihr fortan das Gut Rohrentrup Gut Herberhausen wurde verpachtet zuerst an einen Landwirt aus Schotmar spater an die Stadt Detmold Als letzter Niemeyer starb im Januar 1926 Heinz Friedrich August Reinhard Gunther im Alter von 14 Jahren Seine verwitwete Mutter hatte zwei Jahre zuvor einen Lehrer ihres Sohnes Hermann Friedrich Middendorp geheiratet Nach dem Tod der Frau ging das Gut damit in den Besitz der Middendorps uber 2 Middendorp uberlebte seine Frau um zwei Jahre und starb 1956 Herberhausen vermachte er seinen vier Geschwistern 3 Bis in die 1980er Jahre wurde auf dem Gut Landwirtschaft betrieben Seit 1999 befindet es sich im Besitz der Stadt Detmold die sich seitdem um die Sanierung kummert 4 Im Flurbuch von Herberhausen war die Grosse des Rittergutes mit 130 ha 51 Ar und 41 m angegeben Es erstreckte sich vor allem in Nord Sud Richtung Im 20 Jahrhundert wurde das Gelande durch den Fliegerhorst und Industrie und Wohnsiedlungen im Sudwesten sowie Siedlungsbau in Richtung Hakedahl wozu insbesondere die ehemalige Nato Siedlung am Apenberge zahlt verkleinert 5 Einzelbeschreibung der Objekte BearbeitenSpeicher Bearbeiten Der Speicher ist der alteste erhaltene Teil des Rittergutes Der Kernbau im westlichen Teil des Speichers stammt aus der Zeit vor 1600 in seiner heutigen Form entstand das Gebaude 1825 27 6 Das Gebaude besteht aus einem Erdgeschoss aus Sandstein daruber befindet sich das Obergeschoss in Fachwerkbauweise Obergeschoss und Dachgeschoss dienten als Speicherboden Zu Beluftungszwecken wird das Sparrendach in zwei Reihen durch Aufschieblinge angehoben Ladeluken befinden sich an der ostlichen Giebelseite und der sudlichen Traufseite Die Fenster und Turen im Erdgeschoss sind von Werksteinquadern eingefasst daruber sind teilweise noch Entlastungsbogen aus roten Ziegeln zu erkennen Im westlichen Teil des Erdgeschosses befand sich in fruheren Zeiten ein deelenhoher Raum Unterzuge trugen die Decke in der Wand lagen sie auf Kragsteinen in der Raummitte wurden die Unterzuge von zwei gefasten Saulen gestutzt Zu einem spateren Zeitpunkt wurde der Raum durch eine preussische Kappendecke vertikal geteilt An der Westseite des Speichers ist ein Bruchsteinanbau teilweise erhalten Nach einer Bestandsaufnahme und Untersuchungen ab 2001 ist der Speicher in den Jahren 2004 bis 2009 saniert worden 6 7 Torhaus Bearbeiten Das Torhaus an der Ostseite Gutes stammt aus der Zeit um 1800 Es handelt sich hierbei um einen Fachwerkbau auf Natursteinsockel Das Sparrendach ist in Kruppelwalm Form ausgefuhrt und mit roten Pfannen eingedeckt Ursprunglich bestand es aus drei Gebinden und wurde bei einer spateren Erneuerung steiler mit nur noch zwei Gebinden gebaut Durch das Gebaude verliefen zeitweise bis zu vier Querdurchfahrten die teilweise spater entstanden sind Alle Durchfahrten waren vor der Wiederherstellung durch die Detmolder Fachschule fur Baudenkmalpflege mit Fachwerk zugesetzt Die Torstander stehen auf sich verjungenden Sandsteinpostamenten Das Gebaude bot fur die Arbeiter des Gutes Wohn und Wirtschaftsraume Im Inneren sind teilweise noch bauzeitliche Fachwerkwande und Raumstrukturen im nordlichen Gebaudeteil erhalten Ebenso erhalten sind einige alte Turen und Fenster Wohnhaus Bearbeiten Das Wohnhaus wurde 1897 unter Heinrich Christian Eberhard Niemeyer errichtet und ersetzt das nicht mehr erhaltene etwas weiter sudlich gelegene und von einem Graben umgebene Herrenhaus Das zweigeschossige Haus besteht aus rotem Backstein mit Werksteingliederung auf hohem Bruchsteinsockel Das in der Mitte abgeflachte Walmdach ist mit roten Betondachziegeln eingedeckt An der Sudostseite vorgesetzt ist ein dreigeschossiger achteckiger Turm mit schieferbedecktem Dach links daneben ein zweigeschossiger Risalit mit Zwerchdach Hier fuhrt eine doppellaufige Freitreppe zum Haupteingang mit Rundbogenarkade und linksseitiger Werksteinsaule Rechts vom Turm befindet sich ein eingeschossiger Anbau mit Kruppelwalmdach Ein dreigeschossiger Risalit mit Zwerchdach an der Nordwestseite beherbergt das Treppenhaus An der Sudwestseite des Hauses steht ein zweigeschossiger Soller im Dach des Haupthauses erhebt sich auch hier wieder ein Zwerchhaus Im Inneren des Hauses sind wesentliche Teile der reprasentativen Ausstattung erhalten darunter die Holzpodesttreppe Stuckdecken Turen und Wandtafelungen Seit 2003 wird das Gebaude gemeinsam von der lutherischen Kirchengemeinde Detmold und der reformierten Kirchengemeinde Detmold Ost als Haus der Kirche genutzt 8 9 Gartenpavillon Bearbeiten Der Gartenpavillon wurde ebenso wie das Wohnhaus von Heinrich Christian Eberhard Niemeyer vor 1916 erbaut Das funfeckige Gebaude soll das einzige massiv errichtete Gartenhaus Detmolds sein und ist daher von besonderer historischer Bedeutung Das Walmdach hat oberhalb des Eingangs eine Gaube Die Spitze ziert ein geschweifter schieferbedeckter Turm aus Holz darauf befindet sich ein Wetterhahn Uber dem Eingang findet sich die Inschrift Fur mich und meine Freunde Ein Werksteinblock im Bruchsteinsockel rechts von der Eingangstur tragt die Inschrift F A Niemeier 1809 Friedhof Bearbeiten Sudwestlich des Guts liegt in einem kleinen Waldstuck der ehemalige Gutsfriedhof Die 28 Grabsteine bestehen aus Marmor Granit Sandstein oder Kunststein und weisen unterschiedliche Formen auf Der vermutliche alteste Grabstein gedenkt Rosine Louise Niemeier geb Hornhardt 19 Februar 1731 1 Dezember 1793 Ebenfalls hier bestattet ist der am 25 Dezember 1956 verstorbene Hermann Middendorp 10 Der Friedhof wurde in den 1990er Jahren verwustet und ist mittlerweile von einem hohen Gitterzaun umgeben so dass nur noch gefuhrte Besichtigungen moglich sind Kuhstall Bearbeiten Der Kuhstall am ostlichen Gutsrand stammt aus dem Jahr 1787 Der 47 Meter lange und 11 Meter breite Fachwerkbau wurde anfangs als Schafstall genutzt und beherbergte spater bis zu 150 Rinder Er ist in Vierstander Bauweise errichtet durch eine Stutzkonstruktion ist im Inneren ein grosser Hallenraum Der Zugang erfolgt auf der Westseite Die ursprungliche Querdurchfahrt ist zu einem spateren Zeitpunkt mit Fachwerk verschlossen worden Traufenseitig zum Hof befinden sich zwei Aufzugsgauben mit weit vorgezogenem Dach Seit 2011 wird das Gebaude von der Detmolder Fachschule fur Baudenkmalpflege des Felix Fechenbach Berufskollegs saniert Dabei ist der nicht geschutzte nachtragliche sudliche Anbau mit Schleppdach entfernt worden Die Sanierungsarbeiten sollen 2014 abgeschlossen sein 4 Arbeiterhauser Bearbeiten Am westlichen Rand des Herberhauser Waldes befinden sich zwei einfache Fachwerk Arbeiterhauser die in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts erbaut wurden Wohnten die Arbeiter zuvor im Torhaus auf dem Gutsgelande machte die Ausweitung des landwirtschaftlichen Betriebs die Errichtung weiterer Unterkunfte notwendig Gemeinsam haben beide Hauser den erhohten Bruchsteinsockel und das mit roten Ziegelhohlpfannen gedeckte Satteldach Das westliche Haus Ernst Hilker Strasse 24 ist eineinhalbgeschossig Das Fachwerk geht bis weit unter die Giebelseiten nur ein kleiner Bereich in der Spitze ist verbrettert Zur Sudseite hat das Gebaude vier symmetrisch angelegte Fensterachsen in der Mitte fuhrt eine vierstufige Freitreppe zum Haupteingang Auf der Ruckseite befindet sich ein Stallanbau mit Schleppdach unterhalb des ostlichen Giebels ein Holzschuppen dieser wie das Haupthaus mit Satteldach Das Gebaude Ernst Hilker Strasse 26 weist eine Hohe von lediglich zwei Gefachen auf Das westliche Giebeldreieck ist komplett das ostliche zur Halfte mit Holz verkleidet Der Zugang erfolgt von Norden An der Westseite hat das Haus einen Stallanbau aus Ziegelsteinen mit Pultdach Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gut Herberhausen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gut Herberhausen im Denkmalkataster der Stadt Detmold Presseberichte des Felix Fechenbach Berufskollegs Mit Informationen zu den Renovierungsarbeiten Abgerufen am 20 Januar 2013 Literatur BearbeitenOtto Franzmeier Herberhausen einstiges Rittergut und lippisches Lehen Heimatland Lippe September 1972 Detmold 1972 S 189 197 Einzelnachweise Bearbeiten Erich Kittel Geschichte Detmolds bis zum Ende des 17 Jahrhunderts In Geschichte der Stadt Detmold Sonderveroffentlichungen des Naturwissenschaftlichen und Historischen Vereins fur das Land Lippe Band 10 Maximilian Verlag Detmold 1953 S 73 74 Otto Franzmeier Herberhausen einstiges Rittergut und lippisches Lehen Heimatland Lippe September 1972 Detmold 1972 S 189 192 Otto Franzmeier Herberhausen einstiges Rittergut und lippisches Lehen Heimatland Lippe September 1972 Detmold 1972 S 196 a b Fachschule bringt das letzte marode Gebaude auf Gut Herberhausen in Schuss In Lippische Landes Zeitung 6 September 2011 abgerufen am 20 Januar 2013 Otto Franzmeier Herberhausen einstiges Rittergut und lippisches Lehen Heimatland Lippe September 1972 Detmold 1972 S 194 197 a b Stadt Detmold Gut Herberhausen Speicher Memento vom 6 Marz 2016 im Internet Archive Felix Fechenbach Berufskolleg Schulprojekt Herberhausen Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 3 Marz 2013 abgerufen am 21 Januar 2013 Haus der Kirche Herberhausen Memento vom 29 Juli 2013 im Internet Archive Die Entwicklung des Haus der Kirche Herberhausen Memento vom 28 Januar 2010 im Internet Archive Otto Franzmeier Herberhausen einstiges Rittergut und lippisches Lehen Heimatland Lippe September 1972 Detmold 1972 S 194 196 Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Guter Ritterguter Herrenhauser Burgen und Schlosser im Kreis Lippe Augustdorf Jagdschloss LopshornBad Salzuflen Burg Gestingen abgegangen Burg Nyggenborch abgegangen Bauernburg Schwaghof Gut Steinbeck Schloss StietencronBarntrup Schloss Alverdissen Schloss Barntrup Gut MonchshofBlomberg Burg Blomberg Gut Ludershof Wasserschloss ReelkirchenDetmold Gut Braunenbruch Burgruine Falkenburg Furstliches Residenzschloss Grotenburg Gut Herberhausen Rittergut Hornoldendorf Neues Palais Gut RohrentrupDorentrup Burg Alt Sternberg Piepenkopf Schloss WendlinghausenExtertal Burg Bosingfeld abgegangen Gut Rickbruch Gut Schonhagen Burg Sternberg Uffoburg abgegangen Gut UllenhausenHorn Bad Meinberg Burg Horn Gut 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