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Der Flugplatz Detmold ICAO Code EDLJ ist ein Sonderlandeplatz in Ostwestfalen Lippe und wurde 1934 am nordostlichen Stadtrand als Fliegerhorst eroffnet Er wurde in erster Linie fur den Betrieb von Motorflugzeugen erbaut dient aber heute auch als Start und Landeplatz fur Segelflugzeuge Flugplatz DetmoldFliegerhorst DetmoldRAF DetmoldHobart BarracksDetmold Nordrhein Westfalen DetmoldKenndatenICAO Code EDLJFlugplatztyp SonderlandeplatzKoordinaten 51 56 28 N 8 54 15 O 51 941 8 9041666666667 190 Koordinaten 51 56 28 N 8 54 15 OHohe uber MSL 190 m 623 ft VerkehrsanbindungEntfernung vom Stadtzentrum 1 5 km nordostlich von DetmoldStrasse VolkwinstrasseBasisdatenEroffnung 1934Betreiber Luftsportverein Detmold e V Flache 109 haStart und Landebahn09 27 510 m 9 m Asphalt davon 360 m 18 m i7 i11 i13 Der Turm des Flugplatzes Detmold Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Heutige Nutzung 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAufgrund des Ersten Weltkrieges verbot der Friedensvertrag von Versailles 1919 in Deutschland den Motorflug mit der Folge dass die Entwicklung des Segelflugsports begunstigt wurde Es fanden sich auch in Detmold einige Flugbegeisterte die am 18 April 1924 den Lippischen Verein fur Flugwesen grundeten Die offentliche Forderung des Flugsports war nicht erlaubt doch kamen auf Initiative des wichtigsten Sponsors Heinrich Kuhlmuss genugend private Gelder zusammen Einige Detmolder Lehrer forderten die Begeisterung ihrer Schuler fur den Flugsport und so wurden schon bald die ersten Fluge auf dem Konigsberg gestartet Dabei handelte es sich um Gummiseilstarts bei denen eine Mannschaft von vier bis zehn Personen das Segelflugzeug hangabwarts mit einem dunnen Gummiseil startete Im Jahre 1931 fand eine Flugschau mit einer grossen Zuschauerzahl statt Allerdings gab es auch simulierte Luftkampfe und Bombenabwurfe die deutlich erkennen liessen dass es sich um eine militarische Werbeveranstaltung handelte Anfang 1934 begann im Detmolder Ortsteil Hohenloh der Bau des Fliegerhorst Detmold der noch getarnten Luftwaffe auf einem Gelande von insgesamt 109 Hektar der am 14 Oktober 1934 eingeweiht wurde Die Segelflieger durften das Flugfeld noch kurzfristig benutzen doch schon nach drei Monaten begann die Umwandlung in einen militarisch genutzten Flugplatz dem auch eine Fliegerschule angeschlossen war Man errichtete eine Anzahl von Gebauden die zur Unterbringung Schulung und Versorgung der Flieger dienten Ausserdem wurden mehrere grosse Hangars gebaut Das ganze etwa 1 5 Kilometer vom Stadtzentrum entfernte Areal erklarte man zum militarischen Sperrgebiet und es durfte von Zivilisten nicht mehr betreten werden Der Fliegerhorst diente uberwiegend der Ausbildung von angehenden Flugzeugfuhrern Unter anderen waren hier das Flieger Ausbildungs Regiment 72 die Flugzeugfuhrerschule A B 119 und die Fliegertechnische Schule 7 stationiert Von Marz bis April 1940 und von November 1940 bis Januar 1941 belegten auch aktive fliegende Einheiten der Luftwaffe den Platz so die III JG 3 III Gruppe des Jagdgeschwaders 3 und die II JG 27 1 Im Zweiten Weltkrieg wurde der Fliegerhorst nicht bombardiert wohl aber von amerikanischen und britischen Jagdflugzeugen angegriffen Ende Marz 1945 kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner wurden grosse Teile des Flugplatzes gesprengt Nach ihrer Ankunft in den ersten Apriltagen 1945 bauten die United States Army Air Forces USAAF Airfield R 14 so seine alliierte Codebezeichnung zu einer provisorischen Nachschubbasis Supply amp Evacuation Field Tactical Air Depot aus Dazu wurden die Start und Landebahnen mit Eisenplatten befestigt und verlangert Die schweren Frachtflugzeuge landeten bis in die zweite Junihalfte im Minutentakt manchmal die ganze Nacht hindurch Ein halbes Jahr nach Ankunft der Amerikaner kam die britische Royal Air Force Die Royal Air Force Station Detmold kurz RAF Detmold wurde Anfang Mai 1949 zunachst Heimat der 652 Squadron einer Air Observation Post Einheit der RAF deren Personal sich aus RAF und British Army rekrutierte Die Staffel wurde im September 1957 an das neuaufgestellte Army Air Corps transferiert und rustete spater auf Hubschrauber um Der Flugplatz wurde an die British Army ubergeben die ihn in Hobart Barracks umbenannten Im weiteren Verlauf des Kalten Krieges war die Stadt Garnison der 20 britischen Panzerbrigade Armoured Brigade der Britischen Rheinarmee und nutzte den Flugplatz auch weiterhin als Hubschrauberlandeplatz Er wurde in den 1970 1980er Jahren auch von den in RAF Gutersloh stationierten Senkrechtstartern Hawker Siddeley Harrier angeflogen Hier lag in den letzten Jahren des Kalten Krieges das heute in Wattisham liegende 4 Regiment des Army Air Corps mit den Hubschraubern Gazelle AH1 und Lynx AH7 Im Juli 1995 verliessen die Briten den Flugplatz 2 Die zivile Nutzung der ehemaligen militarischen Liegenschaft erfolgt auf der Basis eines im August 1999 unterzeichneten Vertrages zwischen der Bundesvermogensverwaltung und der Stadt Detmold Es mussten als erste Massnahme zusatzliche Strassen gebaut werden welche die Anbindung der Innenstadt von Herberhausen kommend verbesserten ohne das Gebiet umfahren zu mussen Es gab einen privaten Investor der ein Gesamtkonzept fur das komplette Gelande und alle Gebaude hatte Die Stadt Detmold konnte aber eine Burgschaft uber eine Million DM nicht bewilligen und da Teile der Liegenschaft bereits veraussert waren zog der Investor sein Angebot zuruck Heutige Nutzung BearbeitenHeute ist der Flugplatz Heimat des Luftsportvereins Detmold der sich in die drei Sparten Segelflug Motorsegelflug und Motorflug gliedert In allen drei Sparten werden Flugschuler ausgebildet Der Verein zahlt ungefahr 120 Mitglieder darunter 20 Jugendliche 3 Die alten Gebaude und Hangars werden heute teilweise gewerblich genutzt Einen Schwerpunkt der zivilen Nutzung bilden Schulen Die 13 Grundschule die Britische Grundschule die Christliche Hauptschule und die Schule fur Erziehungshilfe Neben der 13 Grundschule wurde ein Kindergarten eingerichtet Fur die psychiatrische Grundversorgung des Kreises Lippe ist das Gemeindepsychiatrische Zentrum zustandig Die denkmalgeschutzten Bauten entlang der Richthofenstrasse sind fur eine Nutzung durch Dienstleistungsbetriebe und Handel und als Wohnraum vorgesehen 4 Mit der Kulturfabrik Hangar 21 wird eines der ehemaligen denkmalgeschutzten Flughafengebaude seit 2010 5 als Veranstaltungsstatte von der Stadt Detmold betrieben 6 Siehe auch BearbeitenKonversion Stadtplanung Literatur BearbeitenChristian Kuhnke Lippe Lexikon Boken Verlag Detmold 2000 ISBN 3 935454 00 7 Stadt Detmold Hrsg Detmold in der Nachkriegszeit Dokumentation eines stadtgeschichtlichen Projekts Aisthesis Verlag Bielefeld 1994 ISBN 3 925670 94 7 Stadt Detmold Hrsg Detmold Hohenloh Denkmalgeschutzte Gebaude und Freiflachen im ehemaligen Fliegerhorst Ohne Jahrangabe nach 1999 70 Seiten Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Flugplatz Detmold Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Luftsportverein Detmold e V In Internetprasenz LSV Detmold e V Detmold abgerufen am 27 Juni 2023 Kulturfabrik Hangar 21 In Internetprasenz Detmolder Stadthallen GmbH Detmold abgerufen am 24 Februar 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Henry L deZeng IV Luftwaffe Airfields 1935 45 Germany 1937 Borders S 126 127 abgerufen am 12 September 2014 Christian Kuhnke Lippe Lexikon Boken Verlag Detmold 2000 ISBN 3 935454 00 7 Der Verein In Internetprasenz LSV Detmold e V Detmold abgerufen am 14 Februar 2022 Detmold Hohenloh In Leben in Detmold Stadt Detmold abgerufen am 24 Februar 2022 Hangar 21 Detmold In Internetprasenz Hoffjann Architekten PartGmbB Detmold abgerufen am 24 Februar 2022 Kulturfabrik Hangar 21 In Internetprasenz Detmolder Stadthallen GmbH Detmold abgerufen am 24 Februar 2022 nbsp V DVerkehrs und Sonderlandeplatze in Nordrhein Westfalen nbsp Aachen Merzbruck Altena Hegenscheid Arnsberg Menden Attendorn Finnentrop Bergneustadt Auf dem Dumpel Beelen Bielefeld Blomberg Borkhausen Bonn Hangelar Borkenberge Borken Hoxfeld Brilon Hochsauerland Dahlemer Binz Detmold Dinslaken Schwarze Heide Essen Mulheim Goch Asperden Grefrath Niershorst Hagen Hof Wahl Hamm Lippewiesen Hoxter Holzminden Hunsborn Iserlohn Summern Kamp Lintfort Krefeld Egelsberg Leverkusen Marl Loemuhle Meinerzhagen Meschede Schuren Monchengladbach Munster Telgte Oelde Bergeler Oerlinghausen Paderborn Haxterberg Plettenberg Huinghausen Porta Westfalica Rheine Eschendorf Schameder Schmallenberg Rennefeld Soest Bad Sassendorf Stadtlohn Vreden Werdohl Kuntrop Wesel Romerwardt Wipperfurth Neye Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flugplatz Detmold amp oldid 237887791