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Emil Zeiss 2 Juli 1833 in Stapelage heute ein Ortsteil von Horste einem Stadtteil von Lage 14 April 1910 in Schwalenberg war ein deutscher evangelischer Pfarrer und Maler Sein Gesamtwerk umfasst 33 Skizzenbucher und 1092 nachgewiesene Einzelarbeiten die weitgehend von seinem Sohn dem Lippischen Landesmuseum vermacht worden sind Selbstbildnis aus seiner Studienzeit Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksLeben Bearbeiten nbsp Selbstbildnis seines Zeichenlehrers Ludwig Menke 1822 1882 Emil Zeiss wurde als altestes von neun Kindern in der Pfarrersfamilie von Wilhelm Zeiss und Friederike Louise Zeiss geb Nagel geboren Schon in seiner Kindheit fuhrte er Skizzenbucher wie eines aus dem Jahr 1843 belegt Er besuchte das Gymnasium Leopoldinum in Detmold und profitierte dort von dem Zeichenunterricht bei Ludwig Menke Nach seinem Abitur im Jahr 1853 nahm er das Studium der evangelischen Theologie an der Philipps Universitat Marburg auf und folgte damit den Fussstapfen seines Grossvaters und Vaters die dort ebenfalls Theologie studiert hatten Emil Zeiss war allerdings auf ein Consistorialstipendium der lippischen Kirchenbehorde angewiesen da sein Vater wegen seiner engen finanziellen Verhaltnisse ihm nicht helfen konnte In Marburg schatzte er die Vorlesungen zur Kirchengeschichte von Ernst Henke und fand in ihm auch einen Forderer seines Interesses an der christlichen Baukunst Insbesondere beschaftigte er sich auch mit der Elisabethkirche in Marburg wovon zwei Zeichnungen erhalten sind 1855 beendete er sein Studium in Marburg verbrachte den Sommer als Hauslehrer auf Schloss Blonay um dann im Herbst sein Theologiestudium in Zurich fortzusetzen Im Jahr 1857 noch vor dem ersten theologischen Examen bewarb er sich um die Leitung der Rektorschule in Horn in der Hoffnung auf eine bezahlte Stellung in seiner lippischen Heimat Dank seiner geschickt geschriebenen Bewerbung und der Bekanntheit seiner Familie wurde er vorlaufig eingestellt musste aber das Lehrerexamen nachholen was ihm im ersten Anlauf wegen mangelnder Kenntnisse der Mathematik zunachst nicht gelang Er durfte die Stelle jedoch weiter behalten und es gelang ihm die Prufung am 28 Oktober 1857 erfolgreich abzulegen In seine Zeit in Horn fallt auch seine Eheschliessung mit der Burgerstochter Mathilde Klemme am 5 Oktober 1860 nbsp Ostansicht der Kirche in Heiligenkirchen in einer Zeichnung von 1888Am 30 November 1859 wurde er nach dem Bestehen des ersten theologischen Examens als Kandidat fur ein Predigtamt in der reformierten Landeskirche aufgenommen Drei Jahre spater am 12 November 1862 bestand er die zweite theologische Prufung Zwei Jahre spater wurde er als Pfarrer in Barntrup berufen und blieb dort fur zwei Jahrzehnte 1876 wurde Emil Zeiss zum Superintendenten der Klasse Brake der Lippischen Landeskirche ernannt 1886 wurde die Pfarrstelle in Heiligenkirchen frei bei der sich Emil Zeiss gegen vier weitere Bewerber durchsetzen konnte 1904 erlitt er einen Schlaganfall ein Jahr spater wurde er pensioniert Er verstarb 1910 in Schwalenberg wo sein Sohn Alexander Zeiss von 1885 bis 1938 eine Pfarrstelle innehatte 1 Werk BearbeitenEmil Zeiss fertigte uberwiegend Aquarelle und Bleistiftzeichnungen an es gibt aber auch einige Olgemalde Zu den thematischen Schwerpunkten gehorten insbesondere Architekturdarstellungen Ortsansichten und Landschaften Obwohl er gelegentlich Bilder an Freunde und Verwandte weiterschenkte war er zu seinen Lebzeiten nicht dazu zu bewegen an Ausstellungen teilzunehmen obwohl es dazu Aufforderungen gab Befreundet war er u a mit dem Maler Carl Gehrts 1853 1898 Bedeutend war die Zusammenarbeit mit dem Obergerichtsrat und Bibliothekar Otto Preuss der fur die furstliche offentliche Landesbibliothek zustandig war Preuss veroffentlichte 1853 eine erste Liste der Geschichts und Kunstdenkmaler im Furstentum Lippe Danach bemuhte dieser sich Zeichnungen fur die Baudenkmaler zu sammeln und fand hier Unterstutzung durch Emil Zeiss Insbesondere in den Jahren 1863 und 1864 entstanden zahlreiche Zeichnungen fur diese Sammlung Insgesamt sind 196 Arbeiten nachweisbar die der Lippischen Landesbibliothek gehoren Heute sind seine zahlreichen Stadt und Dorfansichten von Lippe wichtige Quellen der Orts und Regionalgeschichte die die Stadte und Dorfer noch vor der erst zwischen 1860 und 1880 in Lippe beginnenden Industrialisierung zeigen nbsp Hof Wendt in Heiligenkirchen in einem Aquarell aus dem Jahr 18881911 ein Jahr nach seinem Tod erfolgte in der Lippe Nummer der Zeitschrift Niedersachsen eine erste Veroffentlichung einer grosseren Anzahl seiner Bilder Weitere Publikationen folgten 1926 und 1938 durch den Landeskonservator Karl Vollpracht der damit den Verlust zahlreicher noch von Zeiss dokumentierter Kirchen und Gebaude belegte 1931 gab es eine erste Ausstellung mit Werken Zeiss in Detmold Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgten Veroffentlichungen insbesondere durch den Lippischen Heimatbund in mehreren Bildbanden in den Jahren 1958 und 1961 Im Rahmen des Projekts Westfalia Picta das sich um eine Erfassung aller historischen Ortsansichten von Westfalen vor 1900 bemuht wurde insbesondere der reichhaltige Nachlass aus Lippe gewurdigt wobei die Kunstler Ludwig Menke Emil Zeiss und Carl Dewitz namentlich erwahnt werden Vera Scheef und Heinrich Stiewe erarbeiteten ein Werkverzeichnis das 2001 veroffentlicht wurde 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b Burkhard Meier Vera Scheef und Heinrich Stiewe Emil Zeiss 1833 1910 Ein lippischer Pfarrer und Kunstler Herausgegeben vom Lippischen Heimatbund und vom Landesverband Lippe Verlag topp moller Detmold 2001 ISBN 3 9807369 0 3Literatur BearbeitenBurkhard Meier Vera Scheef und Heinrich Stiewe Emil Zeiss 1833 1910 Ein lippischer Pfarrer und Kunstler Herausgegeben vom Lippischen Heimatbund und vom Landesverband Lippe Verlag topp moller Detmold 2001 ISBN 3 9807369 0 3 Erich Wenneker Zeiss Emil In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 20 Bautz Nordhausen 2002 ISBN 3 88309 091 3 Sp 1593 1597 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Emil Zeiss im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek nbsp Commons Emil Zeiss Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Person GND 122989899 lobid OGND AKS LCCN nr2002031711 VIAF 27967264 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zeiss EmilKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer Pfarrer und MalerGEBURTSDATUM 2 Juli 1833GEBURTSORT StapelageSTERBEDATUM 14 April 1910STERBEORT Schwalenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emil Zeiss amp oldid 191539713