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Seelengrund ist ein Begriff der spatmittelalterlichen Philosophie und Spiritualitat der auch in fruhneuzeitlicher geistlicher Literatur vorkommt Der von Meister Eckhart 1327 1328 gepragte Ausdruck bezeichnet in einem ubertragenen Sinn einen Ort in der menschlichen Seele an dem nach spirituellen Lehren Gott oder die Gottheit anwesend ist und eine Vereinigung der Gottheit mit der Seele zustande kommen kann Fragment von Ausfuhrungen Meister Eckharts uber den Seelengrund Predigt 5b in einer zeitgenossischen Handschrift Gottingen Georg August Universitat Diplomatischer Apparat 10 E IX Nr 18Schon in der Antike trugen Philosophen und Theologen Thesen vor die spater zu Voraussetzungen und Bestandteilen der mittelalterlichen Lehren vom Seelengrund wurden Auch die einschlagige mittelalterliche Terminologie geht auf Begriffe dieser Denker zuruck Antike stoische und neuplatonische Philosophen waren der Uberzeugung es gebe in der menschlichen Seele eine steuernde Instanz die der gottlichen das Weltall lenkenden Macht analog oder wesensgleich sei Damit wurde die Moglichkeit einer Verbundenheit sterblicher und irrtumsanfalliger Menschen mit dem Bereich des Ewigen Gottlichen und absolut Wahren begrundet Kirchenschriftsteller griffen philosophische Konzepte vom Verhaltnis zwischen Gott und der Seele auf und formten sie in christlichem Sinne um Der Kirchenvater Augustinus nahm an es gebe in der Tiefe des menschlichen Geistes einen Bereich das abditum mentis in dem ein verborgenes apriorisches Wissen liege Im 12 Jahrhundert wurden Konzepte entwickelt nach denen im innersten Bereich der Seele eine Betrachtung Gottes moglich ist doch erst im Spatmittelalter entstand eine ausgeformte Lehre von der Einheit der Seele mit der Gottheit im Seelengrund Ihr Urheber war Meister Eckhart der sich auf Augustinus berief aber in erster Linie seine eigene unkonventionelle fur damalige Verhaltnisse anstossige Lehre vom Gottlichen in der menschlichen Seele verkundete Er behauptete es gebe in der Seele ein Innerstes von gottlicher Qualitat das er Grund nannte Der Seelengrund gehore nicht zur Schopfung sondern stehe uber allem von Gott Geschaffenen Er sei absolut einfach und frei von allen einschrankenden Bestimmungen und unterscheide sich nicht von der Gottheit dem uberpersonlichen Aspekt des Gottlichen Alles Geschaffene sei nichtig und habe keinen Zugang zu Gott im ungeschaffenen uberzeitlichen Seelengrund hingegen sei eine Gotteserfahrung moglich denn dort sei die Gottheit immer prasent Diese Erfahrung bezeichnete Eckhart als Gottesgeburt im Seelengrund Die Voraussetzung dafur sei Abgeschiedenheit Die Seele musse sich mit ausserster Konsequenz von allem losen was sie von der gottlichen Einfachheit und Undifferenziertheit in ihrem Innersten ablenke Eckharts Lehre vom Seelengrund wurde bald nach seinem Tod von der Kirche als haretisch verurteilt doch fand ihr Gehalt teilweise in abgewandelter Form bei spatmittelalterlichen Gottessuchern Zustimmung In der Moderne ist sie oft als Ausdruck eines mystischen Irrationalismus betrachtet worden Neuere Philosophiehistoriker betonen jedoch dass Eckhart keineswegs die Vernunft abwertete sondern mit einer philosophischen Argumentation uberzeugen wollte und den Seelengrund als Intellekt auffasste In der Fruhen Neuzeit lebte das Konzept des Seelengrunds oder Seelenzentrums als Statte der Gotteserfahrung in geistlicher Literatur fort Es wurde sowohl von katholischen Autoren als auch im evangelischen Pietismus aufgegriffen Eine andere Bedeutung gaben Denker der Aufklarung dem Ausdruck Grund der Seele Sie bezeichneten damit den Ort einer dunklen Erkenntnis aus der die klare hervorgehe Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 Antike 1 1 1 Fruhe Ansatze 1 1 2 Die stoische Seelenvorstellung 1 1 3 Neuplatonische Seelenkonzepte 1 1 4 Rezeption im antiken Christentum 1 2 Hochmittelalter 2 Die spatmittelalterlichen Seelengrund Konzepte 2 1 Meister Eckhart 2 1 1 Die Anknupfung an die Tradition 2 1 2 Die Unterscheidung von Gott und Gottheit 2 1 3 Die Seele und ihr Grund 2 1 4 Der Durchbruch zur Gottheit im Seelengrund 2 1 5 Der im Seelengrund verankerte Lebemeister 2 1 6 Die Verurteilung der Seelengrundlehre 2 2 Johannes Tauler 2 3 Heinrich Seuse 2 4 Nikolaus von Kues 3 Neuzeit 3 1 16 und 17 Jahrhundert 3 2 18 Jahrhundert 3 3 19 und fruhes 20 Jahrhundert 3 4 Neuere Forschung 3 4 1 Die Rolle des Intellekts 3 4 2 Die Frage der personlichen Erfahrung 3 4 3 Die Frage der Individualitat und Subjektivitat 4 Literatur 5 AnmerkungenVorgeschichte BearbeitenAntike Bearbeiten In der Antike entwickelten pagane und christliche Autoren Seelenlehren mit denen sie Elemente von Meister Eckharts Modell vorwegnahmen Dabei ging es um einen als gottlich oder gottformig betrachteten Teil der Seele oder um eine gottliche Instanz in ihr Fruhe Ansatze Bearbeiten Der Vorsokratiker Heraklit um 460 v Chr schrieb man konne die Grenzen der Seele nicht ausfindig machen auch wenn man jeden Weg beschreite so tief sei ihr Logos 1 Heraklit betrachtete die Seele als einen reprasentativen Teil des kosmischen Feuers der Macht die nach seiner Lehre alle Dinge konstituiert und von der die Prozesse im Universum abhangen Er bezeichnete die Seele auch als einen Funken von der Substanz der Sterne 2 Platon 348 347 v Chr entwarf ein Modell der Seele in dem er ihr eine dreiteilige hierarchisch geordnete Struktur zuschrieb Nach seiner Theorie wird der niedrigste der drei Seelenteile von den sinnlichen Begierden gesteuert und ist von leidenschaftlicher und unbesonnener Natur Diesem Bereich in jeder Hinsicht entgegengesetzt ist der hochste Teil die Sphare der Vernunft Der mittlere Teil das Muthafte steht zwischen der Vernunft und der Begierde ihm fallt die Aufgabe zu das von der Vernunft fur richtig Befundene in die Tat umzusetzen Da die Vernunft die Quelle der Weisheit ist kommt ihr von Natur aus der hochste Rang zu Diesem Seelenteil gebuhrt gemass der naturlichen Ordnung die Herrschaft uber die anderen Teile und den Korper denn nur die Vernunft kann beurteilen was dem Ganzen zutraglich ist und ist dank dieser Einsicht zu richtiger Lenkung befahigt Der vernunftige Seelenteil weist gottliche Eigenschaften auf Er ist dem Gottlichen Ewigen und Unveranderlichen verwandt ahnlich oder gleichartig wie dieses ist er ungeworden und unverganglich Sein Streben richtet sich auf Wissen Das Ziel sind nicht nur Erkenntnisse die mittels eines diskursiven Prozesses gewonnen werden vielmehr geht es in erster Linie um ein besonderes Erfahrungswissen hochsten Ranges das jeder nur fur sich erstreben kann Inwieweit solches Wissen tatsachlich konkret erreichbar ist lasst Platon offen Das Erfahrungswissen das er meint resultiert aus einer Art Schau die intuitiven und religiosen Charakter hat und sich auf einen transzendenten gottlichen Bereich bezieht Der Gegenstand solcher Schau ist etwas was nicht in Sprache und Begriff eingeht Es ist unsagbar arrheton da sich eine solche Erfahrung weder begrunden noch mitteilen lasst sie ist nicht objektivierbar und kann nicht richtig oder falsch sein sondern ist dem Subjekt nur entweder gegeben oder nicht 3 Die stoische Seelenvorstellung Bearbeiten Die Stoiker griffen herkommliche Vorstellungen darunter das platonische Modell auf und wandelten sie ab Sie hielten das Urfeuer fur die gottliche Kraft die aus sich das Weltall entfaltet und gestaltet habe und die es durchdringe belebe bewege und im Sein erhalte Den Menschen betrachteten sie als Mikrokosmos als kleine Welt in der sich die Ordnung des Makrokosmos widerspiegle Dabei wiesen sie der menschlichen Seele die Rolle des belebenden Feuers im Mikrokosmos zu sie sahen in ihr ein Ebenbild der Gottheit die den Kosmos lenke Daraus ergab sich die Metapher des Seelenfunkens die individuelle Seele erschien als Funke apospasma abgerissener Teil des gottlichen Urfeuers Im Mittelpunkt der Seele nahmen die Stoiker eine leitende und koordinierende Instanz an das hegemonikon das sie meist im Herzen verorteten Dieses Seelenzentrum setzt der stoischen Lehre zufolge die Teilfunktionen insbesondere das Vorstellen Denken und Wollen nach einem einheitlichen Plan in Bewegung und ordnet sie auf ein Ziel die Erhaltung des Ganzen hin Das hegemonikon im Herzen ist das Ordnungsprinzip der Logos des Menschen so wie das Urfeuer das seinen Sitz in der Sonne hat im Kosmos die Rolle des ordnenden und strukturierenden Prinzips spielt Der Logos im Menschen stimmt mit dem Weltlogos uberein die Natur des Makrokosmos und des Mikrokosmos ist ein und dieselbe 4 Die Seelenlehre der griechischen Stoiker fand Eingang in die Welt der gebildeten Romer die einschlagigen Begriffe wurden ins Lateinische ubertragen und in die Terminologie der romischen philosophischen Literatur ubernommen Spater gelangten die griechischen und lateinischen Ausdrucke in den Wortschatz der Kirchenvater Das Wort hegemonikon wurde unterschiedlich ubersetzt oder umschrieben principale cordis Hauptinstanz des Herzens bei Seneca Hieronymus Rufinus principatus leitendes Prinzip Grundkraft bei Cicero regalis pars animi der konigliche Teil des Geistes bei Apuleius 5 Der namhafte romische Stoiker Seneca 65 meinte die Seele des Weisen der sich von nichts erschuttern lasse verfuge uber eine ubermenschliche Kraft eine gottliche Macht sei in ihn herabgestiegen Der grossere Teil dieser Seele sei dort geblieben von wo der kleinere herabgestiegene Teil gekommen sei 6 Der stoischen Tradition folgend verwendete Seneca das Bild des Funkens scintilla um den gottlichen Ursprung des Geistprinzips im Menschen zu veranschaulichen Es seien gewissermassen Sternenfunken auf die Erde gefallen und an diesem himmelsfernen Ort verblieben 7 Der romische Kaiser Mark Aurel 180 der sich ebenfalls zur stoischen Lehre bekannte und griechisch schrieb behauptete das hegemonikon sei unbezwingbar wenn es in sich selbst zuruckgezogen mit sich selbst zufrieden ist denn es tue nichts was es nicht wolle Er verglich es mit einer Burg wer dort seine Zuflucht suche werde unbesiegbar 8 Neuplatonische Seelenkonzepte Bearbeiten Eine zentrale Rolle spielt das Konzept einer gottlichen Instanz in der Seele bei Plotin 270 dem Begrunder des Neuplatonismus Nach seiner Lehre entstammt die unsterbliche Seele einer immateriellen rein geistigen Welt in der sie beheimatet ist und Gluckseligkeit geniesst Sie hat aber die Moglichkeit in die Korperwelt hinabzusteigen und sich dort zeitweilig mit einem Korper zu verbinden den sie dann lenkt und als Werkzeug benutzt So kommt irdisches Leben zustande Allerdings bindet sich die Seele dabei nicht in ihrer Gesamtheit sondern nur teilweise an den Korper Etwas von ihr ihr hochster Teil verbleibt immer in der geistigen Welt Zu beachten ist dabei dass die Bezeichnung Teil hier in ubertragenem Sinn verwendet wird nicht im Sinne einer raumlichen Teilung oder einer realen Teilbarkeit die Seele bildet eine unauflosliche Einheit Der hochste Seelenteil ist von gottlicher Qualitat seine Seligkeit wird nie unterbrochen Durch ihn hat die Seele somit standig Anteil an der ganzen Fulle der geistigen Welt auch wenn ihr verkorperter Teil in Verwirrung gerat und Unheil erleidet Dem menschlichen Bewusstsein bleibt dieser Sachverhalt jedoch gewohnlich verborgen denn es wird von den Sinneseindrucken so beansprucht und uberwaltigt dass es ausserstande ist zu erfassen was der oberste Seelenteil wahrnimmt 9 Die mannigfaltigen Note und Unzulanglichkeiten des irdischen Daseins erlebt die Seele zwar mit aber die Affekte Gemutserregungen die dabei entstehen betreffen sie nur scheinbar Sie beruhen auf Illusionen denn die Seele ist eigentlich hinsichtlich ihres hochsten und weitaus wichtigsten Teils frei von Leid Dieser Teil ist permanent auf den universellen Geist Nous ausgerichtet das heisst auf dessen Inhalte die platonischen Ideen deren Betrachtung ihn entzuckt Die unteren Teile oder Schichten der Seele hingegen sind mehr oder weniger dem Bereich des Materiellen und sinnlich Wahrnehmbaren zugewandt und daher vielen Ubeln ausgesetzt Sie konnen sich aber wenn man ein philosophisches Leben fuhrt ebenfalls auf das Geistige orientieren Dann wird im Idealfall eine Ubereinstimmung der Teile erreicht deren unterschiedliche Funktionen werden harmonisiert die ganze Seele wird einheitlich ausgerichtet 10 Mit seiner Lehre von einem unangreifbaren allen irdischen Ubeln entzogenen obersten Seelenteil nahm Plotin zentrale Elemente des mittelalterlichen Seelengrund Konzepts vorweg 11 Sein Ziel war es nach den Worten seines Schulers Porphyrios das Gottliche in den einzelnen Seelen emporzuheben zum Gottlichen im All 12 Von der Wurde der Seele die er aus deren gottlichem Aspekt ableitete hatte er eine sehr hohe Auffassung Bekannt ist sein programmatischer Ausspruch er nehme nicht am Gottesdienst teil denn jene die Gotter mussen zu mir kommen nicht ich zu ihnen 13 Mit der Annahme dass in der Seele etwas Gottliches sei schuf er die theoretische Grundlage fur seine These eine Vereinigung des Individuums mit dem absolut transzendenten hochsten Prinzip dem Einen sei moglich und erstrebenswert Er behauptete sogar die Einheit mit dem Einen in dem alles Seiende seinen Ursprung habe sei schon wahrend des irdischen Lebens erfahrbar Fur ein solches Einheitserlebnis hat sich die Bezeichnung henōsis Vereinigung Einswerdung eingeburgert Nach Porphyrios Angaben hat Plotin die Henosis als wiederholten Akt fur sich selbst in Anspruch genommen Porphyrios erwahnte die Einheitserfahrung sei seinem Lehrer in den funf Jahren die sie zusammen verbrachten etwa viermal zuteilgeworden 14 Plotin betonte dass das Erlebnis plotzlich eintrete 15 Plotins Beschreibung der Henosis stimmt in wesentlichen Aspekten mit den mittelalterlichen Darstellungen der Erfahrung im Seelengrund uberein Hierzu gehort die mit der Henosis verbundene Entdifferenzierung der Ubergang in die Formlosigkeit des undifferenzierten absolut einheitlichen Einen dies entspricht Meister Eckharts Forderung weiselos zu werden so wie Gott ohne Weise bestimmungslos sei Auch das in Eckharts Lehre zentrale Konzept der Abgeschiedenheit klingt schon bei Plotin an etwa in seiner Feststellung das Leben der Gotter und gottlicher seliger Menschen sei ein Abscheiden apallagḗ von allem Irdischen von allem anderen was hier ist eine Flucht des Einen zum Einen oder Flucht des Einsamen zum Einsamen Nach Plotins Darstellung tritt man in ruhiger Gotterfulltheit in die Abgeschiedenheit ein in einen Zustand der Bewegungslosigkeit in dem nichts mehr ablenkt Er verglich dies mit dem Betreten eines Heiligtums adyton der innersten Kammer eines Tempels 16 Bei diesem Abscheiden handelt es sich um eine in hochstem Mass individuelle Selbst Identifikation mit dem Ursprung dem Einen dem nach der neuplatonischen Philosophie alles was ist seine Existenz verdankt Die Voraussetzung dafur ist bei Plotin ebenso wie in der spatmittelalterlichen Spiritualitat eine radikale Trennung des Bewusstseins von allem was nicht der Ursprung ist Die Identifikation mit der reinen nichts ausschliessenden Einheit erfordert dass man an nichts festhalt was der Welt des Besonderen der Zweiheit und Vielfalt angehort 17 Eine direkte Beeinflussung mittelalterlicher Autoren durch Plotins Schriften ist jedoch ausgeschlossen da seine Werke damals in West und Mitteleuropa unbekannt waren Die These der hochste Teil der Seele verbleibe immer in der geistigen Welt stiess bei Iamblichos um 320 325 und den ihm folgenden spatantiken Neuplatonikern auf entschiedene Ablehnung Sie meinten die Seele steige ganz hinab wenn sie sich mit einem Korper verbinde Eines der Argumente des Iamblichos war die Annahme einer standigen Gemeinschaft eines Seelenteils mit dem gottlichen Bereich sei unstimmig weil eine solche Verbundenheit der Person nicht unbewusst sein konne vielmehr mussten wenn es eine derartige Gemeinschaft gabe alle Menschen unablassig glucklich sein 18 Auch Proklos 485 einer der einflussreichsten Neuplatoniker der Spatantike griff Plotins Position an Die These etwas von unserer Seele bleibe oben hielt er fur widerspruchlich Er brachte dagegen vor dass das was nach einem solchen Modell immer oben bleibe sich niemals mit dem was hinabsinke verbinden konne denn zwischen ihnen musse eine Kluft prinzipieller Art bestehen Ausserdem durfe man nicht annehmen das Wesen der Seelen und das der geistigen Welt und der Gotter sei dasselbe Vielmehr nehme das Seelische von Natur aus eine untergeordnete Stellung in der hierarchischen Ordnung der Entitaten ein denn es sei kein Bestandteil der geistigen Welt sondern etwas von ihr Hervorgebrachtes Den spatantiken Neuplatonikern erschien Plotins optimistische Einschatzung des Verhaltnisses der inkarnierten in der Korperwelt lebenden Seele zu hoheren Ebenen als unrealistisch und anmassend 19 Sie teilten aber seine Uberzeugung dass die geistige Welt der inkarnierten Seele nicht verschlossen sei und dass es unbedingt erstrebenswert sei sich mit ihr zu verbinden Proklos hielt auch einen Aufstieg zum transzendenten Einen fur vollziehbar Nach seiner Lehre beruht die Moglichkeit der Zusammenkunft mit dem Einen darauf dass es das Eine in uns das Eine in der Seele gibt das der Demiurg der Weltschopfer dort eingepflanzt hat Dieses individuelle Eine das auch als Blute der Seele bezeichnet wird ist das Gottlichste von dem was in uns ist das Eingestaltigste und Einigste im Menschen das Prinzip das seine Einheit stiftet und die Vielfalt in ihm eint Es ist dem transzendenten Einen nicht gleich aber analog es ist dessen Bild oder Same Aufgrund dieser Ahnlichkeitsstruktur ist das transzendente Eine erkennbar und erreichbar Erforderlich ist dafur dass man sich das Eine in uns bewusst macht Proklos forderte man solle das Eine in uns erwecken und in Glut entfachen und durch es die Seele mit dem transzendenten Einen verbinden dann solle man dort gleichsam vor Anker gehen Fur diese Aufstiegsbewegung der Seele bedurfe man des vergottlichenden Schwunges 20 Rezeption im antiken Christentum Bearbeiten Der Kirchenschriftsteller Origenes ein Zeitgenosse Plotins knupfte an die Uberlegungen der paganen Philosophen zum Verhaltnis von Seele und Gottheit an Er formte herkommliches Gedankengut in christlichem Sinne um indem er den innersten Bereich des menschlichen Geistes als Ort der Gegenwart Gottes im Menschen und Begegnungspunkt des Menschlichen mit dem Gottlichen darstellte Dort komme es zu einer unmittelbaren Beruhrung mit dem Gottlichen in der Form eines Erkennens das sich von der normalen Erkenntnis der ausseren Objekte grundsatzlich unterscheide Somit fuhrte Origenes eine Unterscheidung zwischen normaler rationaler Erkenntnis mittels des Denkvermogens und Gotteserkenntnis aufgrund einer besonderen nur dafur bestimmten Fahigkeit der Seele ein Damit wich er von der platonischen Tradition ab die nicht eine naturliche Erkenntnis einer ubernaturlichen gegenuberstellte sondern alle Erkenntnisakte auf dasselbe Prinzip zuruckfuhrte das sich nur auf verschiedenen Ebenen entfalte Die Platoniker gingen von einer durch alle Formen der Erkenntnis durchgehenden Kontinuitat aus Dieser Auffassung stellte Origenes die in der Geistesgeschichte folgenreiche Trennung zwischen rationalem und irrationalem oder uberrationalem Erkennen entgegen 21 Der ausserordentlich einflussreiche Kirchenvater Augustinus 430 hielt an der platonischen Sichtweise fest die nicht zwischen prinzipiell verschiedenen Erkenntnisarten des menschlichen Geistes unterscheidet 22 In seinem Werk De trinitate pragte Augustinus den Begriff abditum mentis Versteck des Geistes oder das Verborgene des Geistes So bezeichnete er einen Bereich in der Tiefe des menschlichen Geistes dem er ein apriorisches Wissen zuschrieb das er als Grundlage des Denkens und der Erkenntnis betrachtete Nach seiner Theorie ist dieses Wissen dort stets prasent aber verborgen und somit unbewusst es kann jedoch durch das Denken ins Bewusstsein gehoben werden 23 Die verstecktere Tiefe unseres Gedachtnisses ist der Ort wo der Mensch Inhalte findet die nicht aus seinen eingespeicherten Erinnerungen stammen sondern die er zum ersten Mal denkt Dort wird das innerste Wort gezeugt das keiner Sprache angehort Im Denken erscheint eine Einsicht die von einer Einsicht stammt die schon zuvor vorhanden war aber im Versteck verborgen war 24 Die von neuplatonischem Gedankengut beeinflussten Uberlegungen des Augustinus zum abditum mentis wurden im Mittelalter aufgegriffen und fur den Diskurs vom Seelengrund verwertet Allerdings ist unklar ob Augustinus tatsachlich wie mittelalterliche Autoren meinten darunter eine bestimmte Instanz und ein leitendes Prinzip des gesamten Seelenlebens verstanden hat 25 Hochmittelalter Bearbeiten Im 12 Jahrhundert erlangte die Frage nach den Voraussetzungen und der Natur der Beziehung zwischen Gott und der Seele neue Aktualitat Die damals vorherrschenden Seelenvorstellungen waren massgeblich von der augustinischen Tradition gepragt Unter den spirituell orientierten Schriftstellern waren die Viktoriner Theologen des Kanonikerstifts Saint Victor in Paris sowie Monche des Zisterzienserordens am einflussreichsten In diesen Kreisen wurde die Moglichkeit der Gotteserkenntnis auf ein speziell diesem Zweck dienendes Vermogen der Seele potentia animae zuruckgefuhrt Damit war eine in der menschlichen Seele vorhandene besondere Kraft vis oder Fahigkeit gemeint Man bediente sich der ursprunglich von Aristoteles eingefuhrten spater ins Lateinische ubertragenen Terminologie in der die einzelnen Betatigungen der Seele wie Wahrnehmen Denken und Bewegen bestimmten Anlagen den Vermogen zugeordnet waren Diese waren nach dem Rang ihrer Objekte hierarchisch geordnet Das oberste bei der Gotteserfahrung aktivierte Seelenvermogen wurde als Intellekt intellectus bezeichnet und von der ratio dem fur das begriffliche Denken zustandigen Vermogen unterschieden Manche Autoren beschrieben es metaphorisch wie ein Organ der Seele So lehrte Hugo von St Viktor die Seele habe drei Augen Mit dem ersten dem Auge des Fleisches betrachte sie die physische Welt mit dem zweiten dem Auge der ratio sich selbst und das was in ihr sei Mit dem dritten dem Auge der Kontemplation nehme sie Gott wahr und das was in Gott sei und zwar innerhalb von sich selbst intra se denn sie trage Gott in sich Dieses Auge sei aber infolge der Erbsunde erloschen und sehe jetzt nichts mehr Daher konne der Mensch Gott nicht mehr unmittelbar wahrnehmen sondern sei auf den Glauben angewiesen Erst in der verheissenen kunftigen Seligkeit werde die Fahigkeit zu unmittelbarer Gotteswahrnehmung wiederhergestellt werden 26 Hugos Konzept der drei Seelenaugen entfaltete in der mittelalterlichen geistlichen Literatur eine betrachtliche Wirkung Daneben gab es die Vorstellung eines bestimmten Bereichs oder Orts in der Seele oder im menschlichen Geist mens wo die Gotteserkenntnis zustande komme Bei diesem Bereich dem die wichtigste Funktion vorbehalten war konnte es sich nur um den Kern der Seele ihr Innerstes und um das Hochstrangige in ihr handeln Er galt als der eigentliche Sitz der Gottesebenbildlichkeit des Menschen In diesem Sinne konstatierte Richard von St Viktor einen Gedanken des Augustinus aufgreifend im menschlichen Geist sei ohne Zweifel das Hochste zugleich das Innerste und das Innerste zugleich das Hochste Richard hielt es fur moglich zum hochsten und innersten Schoss des Geistes emporzusteigen ihn zu ergreifen und zu halten und dort das unsichtbare Gottliche zu betrachten Er wies aber darauf hin dass man diese Wahrnehmung nicht willentlich herbeifuhren konne und dass sie nur wenigen vergonnt sei Sie werde mit dem geistigen Sinn sensus intellectualis vollzogen der vom Vernunft Sinn sensus rationalis zu unterscheiden sei Mit dem Vernunft Sinn nehme der Mensch sein eigenes Unsichtbares wahr Der gottliche Bereich im menschlichen Geist sei durch einen dichten Vorhang des Vergessens abgetrennt Wer sich dorthin begebe der vergesse nicht nur alles Aussere sondern ebenso alles was in ihm selbst sei Auch bei der Ruckkehr in die vertraute Welt bewirke der Vorhang ein Vergessen aber kein vollstandiges daher konne man sich nachher an das Erlebte erinnern doch nur auf unzulangliche Weise nicht mehr in der ursprunglichen Wahrheit und Klarheit 27 In der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts beschrieb die niederlandische wahrscheinlich in der Nahe von Antwerpen lebende Begine Hadewijch das Verhaltnis der Seele zu Gott auf eine Weise die inhaltlich und terminologisch Elemente spatmittelalterlicher Seelengrundlehren vorwegnahm Bei Hadewijch kommen bereits die Begriffe Grund mittelniederlandisch gront Abgrund afgront und Bodenlosigkeit grondeloesheit vor Solche Ausdrucke dienten ihr zur Schilderung der wechselseitigen Durchdringung Gottes und der mit ihm vereinten menschlichen Seele Die Bodenlosigkeit erinnert an Meister Eckharts Bezeichnung der Gottheit als grundloser Grund doch gibt es keinen Beleg dafur dass er Schriften der Begine kannte Hadewijch erarbeitete kein theologisches oder philosophisches System sondern stutzte sich auf eigene ekstatische Erfahrungen die sie in Worte zu fassen versuchte In ihrem 18 Brief beschrieb sie die Seele als Bodenlosigkeit worin Gott sich selbst genugt Sein eigenes Selbstgenugen finde sein vollstes Geniessen in ihr und sie wiederum in ihm Gott sei ein Weg auf dem die Seele in ihre Freiheit herauskomme namlich in den Gottesgrund an den ohne die Tiefe der Seele nicht geruhrt werden konne Hadewijch stellte die Einheit enecheit Gottes mit der Seele auf eine Art dar die zeigt dass sie ein tiefes Einswerden meinte bei dem die beiden so verschmelzen dass sie zumindest auf einer Ebene wirklich ununterschieden werden 28 Die spatmittelalterlichen Seelengrund Konzepte BearbeitenDen Ausgangspunkt fur die Pragung des Begriffs Seelengrund bildete vermutlich der Sprachgebrauch der mittelhochdeutschen hofischen Dichtung Dort war vom Herzensgrund die Rede wenn es um tiefes inniges Empfinden ging Die Metapher des Grundes zur Bezeichnung von etwas Innerem und Tiefem wurde in den Bereich der geistlichen Literatur ubertragen 29 Nach der Mitte des 13 Jahrhunderts schrieb Mechthild von Magdeburg das Herz der Gottesmutter Maria habe vor allen Menschen den tiefsten Grund an gottlicher Erkenntnis gehabt 30 Ausgearbeitete theologisch philosophische Konzepte vom Seelengrund entstanden erst im Spatmittelalter Ihren Urhebern und Hauptvertretern ist gemeinsam dass sie deutsche Angehorige des Dominikanerordens Predigerordens waren und ihre Seelengrundlehren in deutscher Sprache verbreiteten In England wurde in spatmittelalterlicher geistlicher Literatur der Ausdruck Grund grounde fur die Natur oder Substanz des Menschen oder der Seele verwendet er ist besonders bei Juliana von Norwich sehr haufig Es bestehen zwar Parallelen zwischen den englischen und den deutschen Begriffsverwendungen aber Kernelemente der deutschen Lehren fehlten in England oder waren dort nur ansatzweise vorhanden 31 Meister Eckhart Bearbeiten Die Anknupfung an die Tradition Bearbeiten Der Begriff Grund der Seele wurde von Meister Eckhart 1327 1328 in den mittelalterlichen spirituellen Diskurs eingefuhrt 32 Dabei berief er sich auf die Ausfuhrungen des Augustinus uber das Verborgene des Geistes die er im Sinne seiner Seelenlehre interpretierte Die Worte in abdito mentis aus Augustinus Schrift De trinitate zitierte er haufig 33 Er ubersetzte sie mit in dem verborgensten der sele und ahnlichen Wendungen ins Mittelhochdeutsche Das in De trinitate behandelte Verborgene des Geistes setzte er mit dem gleich was er den Seelengrund nannte Dabei gab er aber dem antiken Ausdruck eine neue Bedeutung denn sein Denken ging in eine Richtung die ihn weit vom Konzept des Augustinus wegfuhrte Der antike Kirchenvater hatte mit dem Versteck den Sitz unbewusster Vorstellungen notitiae gemeint die bestimmte Inhalte des Denkens betreffen und im Denkakt in das Bewusstseinsfeld conspectus mentis hervortreten Es ging ihm also um Begriffe um ein auf einzelne Dinge bezogenes latentes Wissen das er im abditum mentis verortete Eckhart hingegen verstand unter dem Grund der Seele einen Bereich von dem alles Vorstellen und begriffliche Denken prinzipiell ausgeschlossen ist Seine Anknupfung an den Gedanken und die Formulierung des Augustinus war somit mehr ausserlich als inhaltlich 34 Die Unterscheidung von Gott und Gottheit Bearbeiten Grundlegend fur Eckharts Verstandnis des Verhaltnisses der Seele zum Gottlichen ist seine Unterscheidung zwischen Gott im engeren Sinn und Gottheit Diese beiden Ausdrucke bezeichnen in seiner Lehre zwei getrennte Ebenen der Wirklichkeit des Gottlichen oder Gottes im weiteren Sinn Gott im engeren Sinn und Gottheit sind nach seiner Darstellung so weit voneinander verschieden wie Himmel und Erde Auf der niedrigeren Ebene befindet sich Gott im engeren Sinn das heisst Gott in seiner Eigenschaft als Schopfer der als solcher seinen Geschopfen gegenubertritt Dort ist Gott der Gegenbegriff zu allem Geschaffenen Gott steht zu allem was ausser ihm existiert in einem Verhaltnis von Ursache und Wirkung Die hohere Ebene oberhalb von Gott hingegen ist die Statte des Gottlichen als Gottheit oder als einfaltiges Eins das zu nichts ausserhalb von sich selbst in einer wie auch immer gearteten Beziehung steht Eckharts Gottheit verursacht nichts sie ist keine Instanz die schafft und damit einen Gegensatz zum Geschaffenen bildet Da sie absolute Einheit ist ist sie auch nicht der im Sinne der Trinitatslehre dreifaltige Gott der in drei Personen in Erscheinung tritt und nicht der Vater der den Sohn Jesus Christus zeugt Vielmehr ist sie der uberpersonliche absolut einheitliche Aspekt der gottlichen Gesamtwirklichkeit Gott hingegen ist personlich er unterhalt zu seinen Geschopfen eine Ich Du Beziehung und entfaltet auch in sich ein innertrinitarisches Leben und Beziehungsgeschehen Die Gottheit bringt nichts hervor sie teilt sich nicht zeugend und erzeugend mit Gott wirkt die Gottheit wirkt nicht Gott und Gottheit sind unterschieden durch Wirken und Nichtwirken 35 Allerdings ist in Eckharts Sprachgebrauch die Unterscheidung zwischen Gott und Gottheit nicht durchgangig konsequent durchgefuhrt Manchmal verwendete er das Wort Gott im engeren Sinn nur zur Bezeichnung des Schopfers an anderen Stellen im weiteren Sinn mit Einbeziehung der uberpersonlichen Gottheit oder speziell auf sie Bezug nehmend Was gemeint ist ist jeweils aus dem Zusammenhang ersichtlich Die Vorstellung von zweierlei Gott des in sich differenzierten Gottes scheint auch dort prasent zu sein wo sie terminologisch keinen besonderen Ausdruck findet 36 Uber Eckharts Gottheit kann nichts Bestimmtes ausgesagt werden da sie sich jenseits jeglicher Differenzierung befindet Sie ist weiselos das heisst ohne Eigenschaften durch die sie definiert werden konnte sie ist ein grundloser Grund und eine stille Wuste eine einfaltige Stille 37 Ebenso wie das neuplatonische Eine kann sie keinerlei Merkmale aufweisen denn jedes Merkmal ware zugleich eine Begrenzung und als solche mit dem undifferenzierten Charakter der Gottheit unvereinbar 38 Daher mussen ihr alle Eigenschaften die Gott kennzeichnen wie Gute Macht oder Weisheit abgesprochen werden Nicht einmal das Sein kommt ihr zu denn auch das Sein ist eine Bestimmung und als solche vom Bestimmungslosen fernzuhalten Somit trifft die Aussage dass die Gottheit ist nicht zu vielmehr handelt es sich bei ihr um ein uberseiendes Sein und eine uberseiende Nichtheit 39 Mit der konsequenten Verwerfung aller positiven Aussagen uber die Gottheit folgte Eckhart der Tradition der negativen Theologie insbesondere der Lehre des antiken Denkers Pseudo Dionysius Areopagita 40 Die Ebene auf der Gott als Person mit personlichen Eigenschaften existiert ist von derjenigen der Gottheit abgetrennt und ihr untergeordnet Da es unmoglich ist in das Bestimmungslose eine Bestimmung hineinzutragen hat Gott ebenso wie alles andere Bestimmte keinen Zugang zum unpersonlichen Aspekt des Gottlichen es sei denn er wurde sich seiner Eigenschaften entaussern und alles beiseitelassen was seine Besonderheit ausmacht Dazu bemerkte Eckhart Dies ist leicht einzusehen denn dieses einige Eine ist ohne Weise und ohne Eigenheit Und drum Soll Gott je dort hineinschauen so muss es ihn alle seine gottlichen Namen kosten und seine personhafte Eigenheit das muss er allzumal draussen lassen soll er je dort hineinschauen 41 Die Seele und ihr Grund Bearbeiten Als Seelengrund bezeichnete Eckhart den gottlichen Kernbereich der Seele ihr verborgenes Innerstes das nach seiner Lehre zeit und raumlos ist und in dem vollige Ruhe herrscht Er verwendete dafur auch eine Reihe von weiteren Bezeichnungen Unter anderem sprach er vom Funken 42 Licht oder Burglein 43 vom Hochsten Lautersten oder Haupt der Seele Er betonte aber auch dass der Seelengrund eigentlich so wie die Gottheit namenlos sei 44 Von diesem unwandelbaren jeder Art von Veranderung entzogenen und jeder Betatigung fernen Kernbereich zu unterscheiden sind nach Eckharts Lehre die ausseren Bereiche in denen sich die Tatigkeiten der Seele abspielen Dort wirkt sie auf ihre Umgebung ein und wird ihrerseits von der Umwelt beeinflusst dort aussert sich ihr Wille und ihr Begehren in Worten und Taten wahrend sie zugleich das was sie als aussere Einwirkungen erlebt im Gedachtnis speichert Mit ihren verschiedenen Funktionen die in den einschlagigen im Spatmittelalter massgeblichen Schriften des Aristoteles beschrieben sind erfullt die Seele ihre Aufgaben Sie hat ihre Fahigkeiten anzuwenden um den Erfordernissen ihrer Verbindung mit dem Korper gerecht zu werden und fur das Uberleben des Menschen zu sorgen Dabei tritt sie mit den geschaffenen und verganglichen Dingen in Kontakt Das bedeutet unablassige Veranderung ein standiges Werden und Vergehen Von dieser Sphare ist der Seelengrund abgetrennt die mannigfaltigen Eindrucke die aus der Welt der Sinneswahrnehmung einstromen erreichen ihn nicht 45 Als uberraumliche und uberzeitliche nichts beeinflussende und von nichts beeinflussbare Gegebenheit zeigt der Seelengrund Ubereinstimmung mit Eckharts Gottheit Auch in einer weiteren Hinsicht gleicht er ihr Er ist vollig undifferenziert Im Gegensatz zu den ausseren Seelenbereichen hat er keine unterscheidbaren nebeneinander existierenden Inhalte oder Funktionen Im Seelengrund hat die Seele keinerlei Vorstellungen weder von sich selbst noch von irgendetwas Geschaffenem oder von Gott Sie hat dort weder Wirken noch Verstehen Alle Unterscheidungen sind aufgehoben 46 So wie sich die absolut undifferenzierte von allem Seienden abgeloste Gottheit von der Sphare des Seins und der Bestimmungen unterscheidet so unterscheidet sich in der Seele der undifferenzierte Grund von der Gesamtheit ihrer ubrigen Bereiche wo innerseelische Interaktionen stattfinden und Eindrucke von aussen aufgenommen werden 47 Indem Eckhart den Seelengrund als zeit raum und eigenschaftslos auffasste sprach er ihm eine gottliche Qualitat zu die den geschaffenen Dingen abgeht Daraus ergab sich eine wichtige aber fur mittelalterliche Theologen problematische Konsequenz Der Kernbereich der Seele ist nicht nur unverganglich sondern auch ungeschaffen Die Seele ist nicht nur wie im Mittelalter allgemein angenommen wurde unsterblich sondern es hat uberdies nie eine Zeit gegeben in der ihr Innerstes noch nicht existierte In einer Predigt sagte Eckhart Ich habe zuweilen von einem Lichte gesprochen das in der Seele ist das ist ungeschaffen und ungeschopflich 48 Demnach ist der Seelengrund kein Bestandteil der von Gott in der Zeit aus dem Nichts erzeugten und ihm daher untergeordneten Schopfung vielmehr ist er ewig und einheitlich wie die Gottheit selbst Eckhart sprach ausdrucklich von einem Teil der Seele dem Burglein gottgleich sei sie nur mit diesem Teil und sonst nicht Fur die Wahrheit dieser Aussage verburge er sich dafur setze er seine Seele zum Pfand 49 Nach seinem Verstandnis ist das Gottliche in der Seele von allem in ihr was geschaffen ist und ihre Interaktion mit der Aussenwelt betrifft seiner Natur nach fundamental verschieden Da der Seelengrund keine raumliche Ausdehnung hat ist offenkundig dass Ausdrucke wie Teil oder innerst nicht raumlich zu verstehen sind und die Begriffe bei der Interpretation nicht verdinglicht werden durfen Eckhart betonte der Seelengrund habe nichts gemeinsam mit irgendwelchen Dingen 50 Anders als das abditum mentis des Augustinus ist Eckharts zeit und ortloser Seelengrund kein Ding er zahlt nicht zum dinghaft Seienden lasst sich nicht in das Kategoriensystem des Aristoteles einordnen und ist daher ebenso wie die Gottheit dem diskursiven Denken entzogen 51 Eckhart distanzierte sich spater von der Vorstellung die Seele sei aus einem erschaffenen und einem unerschaffenen Teil zusammengesetzt Das sei eine falsche boswillige Interpretation seiner Lehre Er habe nicht gemeint das Unerschaffene in der Seele sei ein Teil von ihr 52 Fur Eckhart als monotheistischen mittelalterlichen Theologen konnte es nur eine einzige Gottheit geben und auch aus philosophischer Sicht war es unmoglich dem absolut transzendenten Einen etwas anderes an die Seite zu stellen Im Rahmen seines Konzepts einer streng einheitlichen Gottheit konnte der gottgleiche Seelengrund daher nicht als eigenstandiges Wesen aufgefasst werden sondern musste mit der Gottheit gleichgesetzt werden Demnach ist die Gottheit selbst unmittelbar zuinnerst in der Seele des Menschen standig anwesend und diese Anwesenheit ist gemeint wenn bei Eckhart vom Seelengrund die Rede ist Damit gewinnt die Beziehung des Menschen zum Gottlichen eine neue Grundlage und Qualitat In seiner Eigenschaft als Geschopf kann der Mensch Gott seinen Schopfer nicht erreichen Die Kluft zwischen dem ewigen Gott und dem verganglichen Geschaffenen ist nach Eckharts Uberzeugung so tief dass nichts Geschaffenes einen Zugang zu Gott finden kann Da aber in der Seele ein ungeschaffener Bereich ist der sich in nichts von der Gottheit unterscheidet gibt es dort und nur dort den Abgrund zwischen dem Schopfer und seinem Werk nicht Im Seelengrund besteht die vollkommene und unaufhebbare Einheit der Gottheit mit sich selbst Von der inneren Welt dem Innigsten des Geistes gilt Hier ist Gottes Grund mein Grund und mein Grund Gottes Grund 53 Man soll Gott nicht als ausserhalb von einem selbst erfassen und ansehen sondern als mein Eigen und als das was in einem ist 54 Gott ist im Grunde der Seele mit seiner ganzen Gottheit 55 Dem Menschen bleibt nur die Aufgabe sich diese Tatsache bewusst zu machen und daraus die Konsequenzen zu ziehen 56 Aus der Einheit des Seelengrundes mit der Gottheit leitete Eckhart weitreichende Folgerungen hinsichtlich des einzigartigen Ranges der menschlichen Seele ab Er betonte ihren hohen Adel und behauptete sie stehe uber allen Geschopfen und sogar uber den Engeln sie sei edler als der Himmel und weit uber ihn erhaben Die Geschopfe seien nur Spuren Gottes und dessen unwurdig dass er selbst in ihnen wirke der Seelengrund aber sei ihm gleich Im ersten Beruhren in dem Gott die ungeschaffene und ungeschopfliche Seele beruhrt habe und beruhre da sei sie der Beruhrung Gottes nach ebenso edel wie Gott selbst 57 Eine weitere Konsequenz der Ungeschaffenheit des Seelengrunds ist nach Eckharts Lehre die menschliche Freiheit Alles Geschaffene ist unfrei Frei ist nur der Mensch der sich am Seelengrund orientiert und dadurch von der gottlichen Gerechtigkeit ergriffen ist Ein solcher Mensch ist kein Diener mehr er dient weder Gott noch den Geschopfen denn das ware mit der Freiheit unvereinbar die er nicht hat sondern ist 58 Das hierarchische Verhaltnis das zwischen Gott und den Geschopfen besteht ist hier aufgehoben 59 Der Durchbruch zur Gottheit im Seelengrund Bearbeiten Eckhart fordert man solle nicht bei Gott stehen bleiben sondern durchbrechen zur Gottheit Das heisst man soll die Ebene des personlichen dreifaltigen Gottes uberschreiten um zur einfaltigen Gottheit vorzudringen 60 Bei diesem Durchbruch handelt es sich um einen Vorgang der nur bedingt jedenfalls nicht im ublichen Sinn als Erkenntnis bezeichnet werden kann Ein Erkenntnisobjekt kann die Gottheit nicht sein weder fur sich selbst noch fur andere denn wo ein erkennendes Subjekt von einem erkannten Objekt geschieden ist liegt keine absolute Einheit vor und daher bleibt der Bereich der Gottheit verschlossen Ausserdem kann die Seele etwas nur erkennen wenn sie ein Bild davon besitzt doch alle Bilder kommen von aussen also nicht von der Gottheit Somit kann eine Erkenntnis im normalen Sinn auf der Ebene der undifferenzierten Gottheit nicht stattfinden sie ist nur im Bereich der Bestimmungen und der Bilder moglich Als Objekt das von einem Subjekt gesucht wird ist die Gottheit prinzipiell unerreichbar wenngleich ihr Dasein als solches erkennbar ist Dazu bemerkt Eckhart Die verborgene Finsternis des unsichtbaren Lichtes der ewigen Gottheit ist unerkannt und wird auch nie erkannt werden 61 Zwar ist bei Eckhart wie im damaligen Sprachgebrauch ublich von Gotteserkenntnis die Rede doch wenn es um die Gottheit geht kann nur in einem uneigentlichen Sinn von erkennen gesprochen werden denn es gibt keinen Erkennenden der einem Erkannten betrachtend gegenubersteht 62 Dem Durchbruch weist Eckhart in seiner Lehre eine zentrale Rolle zu Er nennt ihn einen Topos der Kirchenvaterzeit aufgreifend 63 Gottesgeburt in der Seele Gemeint ist dass die Seele die Gottlichkeit ihrer eigenen Natur wahrnimmt und so in ihrem Innersten die Gottheit entdeckt Dadurch wird sie nicht etwas was sie vorher nicht war sondern sie erfasst nur das was sie zuinnerst uberzeitlich ist Die Gottesgeburt geht vom Seelengrund des einzelnen Menschen aus und ergreift die Seele in ihrer Gesamtheit Darin besteht fur Eckhart der Sinn und Zweck der Schopfung 64 Erst durch die Gottesgeburt in der Seele erhalt die Geburt Christi durch Maria fur den Menschen einen Sinn Ausserdem setzt die historische Geburt Christi die Geburt Gottes in Marias Seele voraus Bei der Gottesgeburt in der Seele handelt es sich nicht um ein punktuelles Ereignis das zum Abschluss kommt sondern um einen nie endenden Prozess dessen Zeit das gegenwartige Nun 65 ist in dem die Seele steht Die Betonung der Prozesshaftigkeit des Geschehens ist ein besonderes Merkmal von Eckharts Konzept 66 Er fasst die Gottesgeburt als Ruckkehr der Seele zur Gottheit ihrem eigenen Urgrund und Ursprung auf 67 Der Mensch der sich am allernachsten mit Gott verbinde konne durch gottliche Gnade das werden was Gott von Natur aus sei dann stehe er in der grossten Ubereinstimmung mit dem Bild das er in Gott war in dem zwischen ihm und Gott kein Unterschied war ehe Gott die Geschopfe erschuf 68 Im Ergriffenwerden der Seele die von ihrem Grund her vom gottlichen Einfluss erfasst wird zeigt sich ihre Empfanglichkeit und Passivitat sie nimmt Gott auf Daher behauptet Eckhart die menschliche Seligkeit liege nicht im Wirken sondern im Erleiden Gottes an dem daz wir got liden Er erlautert So allmachtig Gott im Wirken ist so abgrundig ist die Seele im Erleiden und darum wird sie mit Gott und in Gott uberformt 69 Die Gottesgeburt wird von Gott der in der Seele wirkt herbeigefuhrt doch die Voraussetzungen dafur hat der Mensch zu schaffen Nach Eckharts Uberzeugung ist gottliches Wirken niemals willkurlich sondern stets gesetzmassig Es ist eine notwendige Folge des Zusammenspiels von Gottes unwandelbarer Natur mit den jeweiligen Gegebenheiten Daher geschieht die Gottesgeburt in der Seele zwangslaufig wenn die Voraussetzungen dafur erfullt sind Sie ist dann eine Naturnotwendigkeit Gott der sie ermoglicht konnte gar nicht anders handeln ohne sich selbst aufzugeben Er muss es tun mag es ihm lieb oder leid sein 70 Gottes Natur sein Sein und seine Gottheit hangen daran dass er in der Seele wirken muss 71 Eckhart vergleicht Gottes Mussen um dessen Unwillkurlichkeit zu veranschaulichen mit dem spater so genannten physikalischen horror vacui dem Abscheu vor der Leere den man der Natur zuschrieb Man hielt es fur eine Eigenschaft der Natur dass sie einen leeren Raum nicht dulde sondern uberall die Entstehung eines Vakuums verhindere Analog dazu zwingt nach Eckharts Darstellung die Selbstentleerung des Menschen der die Abgeschiedenheit verwirklicht Gott dazu die abgeschiedene Seele aufzusuchen und sich selbst in sie zu ergiessen damit in ihr kein Vakuum entsteht 72 Obwohl der Durchbruch zur Gottheit alle Gegensatze und Unterschiede aufhebt und damit das diskursive Denken das mit Bestimmungen operiert ubersteigt handelt es sich aus Eckharts Sicht nicht um einen irrationalen Vorgang Die Vernunft wird dabei nicht zuruckgelassen Vielmehr begleitet sie den Menschen bestandig gemass Eckharts Forderung Und der Mensch soll zu allen seinen Werken und bei allen Dingen seine Vernunft aufmerkend gebrauchen und bei allem ein vernunftiges Bewusstsein von sich selbst und seiner Innerlichkeit haben 73 Fur die Gottesgeburt gilt Erkenntnis und Vernunft vereinigen die Seele mit Gott Vernunft dringt in das lautere Sein Erkenntnis lauft voran sie lauft vorauf und bricht durch 74 Eine zentrale Rolle beim Durchbruch und eine Wurde sondergleichen weist Eckhart der Vernunft deswegen zu weil er Gott als reinen Intellekt betrachtet Das Sein halt er fur den Vorhof Gottes die Vernunft fur seinen Tempel Nirgends wohnt Gott eigentlicher als in seinem Tempel in der Vernunft 75 Von Intellekt ist bei Eckhart auf zweifache Art die Rede An manchen Stellen geht es um Intellekt im Sinne von Verstand als eines der Vermogen der Seele das heisst um die ausserhalb des Seelengrunds bestehende Fahigkeit zu diskursiver Erkenntnis in anderem Kontext handelt es sich um den Intellekt der im Seelengrund ist und letztlich mit diesem identisch ist das ist diejenige Vernunft die dem Menschen den nichtdiskursiven unmittelbaren Zugang zum Gottlichen ermoglicht 76 Dies ist der einzige uberhaupt mogliche Zugang Die Seele hat nichts in das Gott hineinsprechen konnte ausser der Vernunftigkeit 77 Ausfuhrlich geht Eckhart auf die Voraussetzungen ein die erfullt sein mussen damit die Gottesgeburt moglich wird Da es um ein Eintreten in die Einheit geht muss alles beseitigt werden was der Einheit entgegensteht Hindernisse sind nicht nur Sunden und Laster im herkommlichen Sinn sondern schlechthin alles Ungottliche und daher Vergangliche Dazu gehoren insbesondere die Bilder der Sinnesobjekte die man aufgenommen hat denn sie binden und behindern den Menschen 78 Nachdrucklich widerspricht Eckhart dem von Aristotelikern und Thomisten erhobenen Einwand in der Seele seien von Natur aus nur Bilder und es entspreche ihrer Natur durch die Sinne und in Bildern aufzunehmen und daher sei die Entfernung aller Bilder naturwidrig Dem halt er entgegen dass der der so denke den Adel der Seele nicht erfasst habe 79 Er erklart nichts hindere die Seele so sehr an der Erkenntnis Gottes wie Zeit und Raum Zeit und Raum seien Stucke Gott aber sei Eines und konne nur oberhalb von ihnen erkannt werden Daher sei Gotteserkenntnis unmoglich solange die Seele sich der Zeit oder des Raumes bewusst sei 80 Wie diese vorbereitende Reinigung der Seele zu bewerkstelligen ist erlautert Eckhart eingehend Die Hinwendung zum Gottlichen ist mit einem auf die Welt gerichteten Wollen und Begehren unvereinbar Daher ist die erste Aufgabe sich von allen solchen Bestrebungen zu befreien sich konsequent innerlich vom Irdischen zu losen ohne dabei die Erfullung der weltlichen Aufgaben zu vernachlassigen Das Ergebnis einer solchen Abtrennung von der Welt nennt Eckhart Abgeschiedenheit Der Seelengrund ist von Natur aus immer abgeschieden Es kommt aber darauf an auch die ubrigen Seelenbereiche restlos von allen Dingen zu trennen sodass der Mensch ganzlich leer wird und Gott in diese Leere eintreten kann Dann kann Gott die gesamte Seele ausfullen Der Mensch soll Gott in allen Dingen ergreifen und soll sein Gemut daran gewohnen Gott allzeit gegenwartig zu haben 81 Eine solche Haltung fuhrt letztlich zu einer vollstandigen Vergottlichung Ganz so werde ich in ihn verwandelt dass er mich als sein Sein wirkt lt und zwar gt als eines nicht als gleiches beim lebendigen Gotte ist es wahr dass es da keinerlei Unterschied gibt 82 Dass es um nichts Geringeres als eine reale Einheit von Mensch und Gott geht versichert Eckhart auch mit den Worten Manche einfaltigen Leute wahnen sie sollten Gott so sehen als stunde er dort und sie hier Dem ist nicht so Gott und ich wir sind eins 83 Diese Einheitsforderung ist so radikal dass auch die Vorstellung Gott solle im Menschen eine Statte zum Wirken finden verworfen werden muss Hinter dem Gedanken der Wirkensstatte steckt aus Eckharts Sicht wiederum das Konzept eines bestimmten seelischen Inhalts und einer Beziehung zwischen zwei Entitaten das mit Abgeschiedenheit unvereinbar ist Erforderlich ist vielmehr dass der Mensch so ledig Gottes und aller seiner Werke steht dass Gott wenn er in der Seele wirken will dort keine Statte vorfindet sondern gar nichts dann muss er jeweils selbst die Statte sein in der er wirken will 84 Ein zentrales Element der Lehre von der Gottesgeburt im Seelengrund ist die These dass sie sich unmittelbar ohne jede Vermittlung vollzieht Das muss geschehen ohne Mittel stellt Eckhart fest Jederart Vermittlung ist Gott fremd 85 Auf gewisse Weise kann man aber nach Eckharts Verstandnis dennoch von einer Vermittlung im Seelengrund sprechen wenn man das Schweigen die Freiheit von Bildern als das Vermittelnde betrachtet das es der Seele ermoglicht in Gott Ruhe zu finden 86 Eindringlich schildert Eckhart die gefuhlsmassige Seite der Hinwendung zu Gott in der Seele Er betont die grosse Freude und unermessliche Wonne die damit verbunden sei Demjenigen dem dies zuteilwerde erscheine alles menschliche Leid als vergleichsweise belanglos Es gebe eine Kraft in der Seele in der Gott ohne Unterlass glimmend und brennend mit all seinem Reichtum mit all seiner Sussigkeit und mit all seiner Wonne sei Allerdings unterscheidet Eckhart das Erleben solcher Wonne vom Durchbruch Er meint auch diese Kraft habe wie alle Krafte keinen Zugang zur Gottheit im Seelengrund denn deren absolute Einfachheit gestatte nichts Ausserem Zutritt 87 Der im Seelengrund verankerte Lebemeister Bearbeiten Mit seinen Ausfuhrungen wollte Eckhart seinen Horern oder Lesern zunachst eine diskursiv erlangbare Einsicht in die Wahrheit seiner philosophisch theologischen Lehre vermitteln Solches Verstehen war aber fur ihn nicht das was dem Menschen zur Gottesgeburt verhilft Fur ausschlaggebend hielt er vielmehr die Lebenspraxis mit der man die Abgeschiedenheit verwirklicht Auf die Umsetzung allein komme es an Um dies zu verdeutlichen wies er mit einem Wortspiel auf den Unterschied zwischen einem Lesemeister und einem Lebemeister hin Als Lesemeister bezeichnete man im Dominikanerorden dem Eckhart angehorte einen wissenschaftlich ausgebildeten Monch der im Bildungssystem des Ordens fur die Schulung seiner Mitbruder zustandig war Der Lesemeister Lektor hielt Vorlesungen und brachte seinen Schulern herkommliches Lehrgut bei Eckhart hat diese Funktion wohl selbst in Koln ausgeubt Einer solchen bloss theoretischen Wissensvermittlung stellte er das Wirken eines Lebemeisters gegenuber der das von der Theorie Geforderte in seinem eigenen Leben umsetzt und damit als Vorbild dienen kann Ein Eckhart zugeschriebener Ausspruch lautet ein Lebemeister sei notiger als tausend Lesemeister Mit dem Wortspiel machte er auf den Unterschied zwischen dem gedanklichen Nachvollziehen und dem Verinnerlichen einer Wahrheit aufmerksam Gedachtes kann aufgegeben oder vergessen werden Verinnerlichtes bleibt In diesem Sinne mahnte er Der Mensch soll nicht einen gedachten Gott haben und sich damit zufrieden geben denn wenn der Gedanke vergeht so vergeht auch der Gott Man soll vielmehr einen wesenhaften Gott haben der weit erhaben ist uber die Gedanken des Menschen und aller Kreatur 88 Nach Eckharts Urteil wird das Leben des Menschen der sich am Seelengrund orientiert grundlegend umgeformt es erhalt dadurch einen Sinn und Wert den es sonst niemals besasse Die Gottesgeburt verleiht allen Handlungen eines solchen Menschen eine ausserordentliche Bedeutung Dank ihr werden auch seine geringsten Taten weit uber alles emporgehoben was Menschen tun die den Durchbruch zur Gottheit nicht vollzogen haben Wenn jemand der Gott ergriffen hat auf einen Stein tritt so ist dies ein gottlicheres Werk als wenn man ohne solche Gesinnung die Eucharistie empfangt 89 Wer jemals nur einen Augenblick in den Seelengrund gelugt geblickt hat dem sind tausend Mark Goldes so viel wert wie ein falscher Heller 90 Wer sich selbst oder seinem vertrauten Freund mehr Gutes gonnt als einem Menschen der jenseits des Meeres lebt und den er nie gesehen hat der hat noch nie nur einen Augenblick lang in diesen einfaltigen Grund gelugt 91 Hier stellt sich die Frage nach der Natur des Unterschieds zwischen einem guten Menschen oder Lebemeister und einem Sunder der sich nicht um Gott kummert Da die Gottesgeburt im Bestimmungslosen geschieht und die Gottheit wegen ihrer Bestimmungslosigkeit nicht einmal als gut bezeichnet werden kann ist der Seelengrund jenseits aller moralischen Wertungen Nach Eckharts Lehre unterscheidet sich der Seelengrund des guten Menschen in keiner Hinsicht von dem des Sunders Die fur Gott empfangliche Instanz in der Seele eines Menschen ist ihrer Natur nach unveranderlich und steht in keiner Beziehung zu seinen Werken Der moralische Wert der Taten des Menschen spielt fur das gottliche Wirken im Seelenwesen keine Rolle Sogar denen die in der Holle sind bleibt der Adel der Natur ewig erhalten Der Unterschied zwischen ihnen und den guten Menschen besteht ausschliesslich darin dass bei diesen das gottliche Licht vom Seelengrund in die ausseren Bereiche der Seele wo sich die Seelenvermogen betatigen ausstrahlt und bei den schlechten nicht Dem schlechten Menschen fehlt die Empfanglichkeit der Seelenvermogen fur das gottliche Licht 92 Eckhart hielt zwar an dem Grundsatz fest dass die Gottheit nichts tut also auch nicht liebt aber indem er lehrte dass die Liebe aus ihr im Sinne einer Emanation ausfliesse 93 postulierte er doch einen Bezug zwischen ihr und dem Bereich in dem es Liebe und ethische Unterscheidungen gibt Als Prediger legte Eckhart Wert darauf seinem Publikum zu vermitteln dass der Status des Gerechten oder Lebemeisters kein Privileg einer besonders qualifizierten Elite sondern fur jeden erreichbar sei Die mit volliger Abgeschiedenheit verbundene Freude sei kein fernes Ziel sondern in greifbarer Nahe Keiner der Zuhorer sei so grob oder so klein an Fassungskraft oder so weit von der Abgeschiedenheit entfernt dass er diese Freude nicht so wie sie wahrheitsgemass ist in sich finden konnte noch ehe ihr heute aus dieser Kirche kommt ja noch ehe ich heute meine Predigt beendige 94 Die Verurteilung der Seelengrundlehre Bearbeiten Gegen Ende seines Lebens wurde Eckhart wegen Haresie Irrlehre Abweichung von der Rechtglaubigkeit denunziert und angeklagt Ein in Koln gegen ihn eingeleiteter Inquisitionsprozess wurde am papstlichen Hof in Avignon neu aufgerollt und nach seinem Tod zu Ende gefuhrt Papst Johannes XXII verurteilte einige seiner Aussagen als Irrlehren und verbot die Verbreitung der sie enthaltenden Werke In der Bulle In agro dominico vom 27 Marz 1329 wurden siebzehn von Eckhart stammende oder ihm zugeschriebene Thesen als irrig oder haretisch eingestuft und elf weitere als verdachtig Bei den Angriffen auf seine Lehre spielte das Konzept des Seelengrunds mit seinen verschiedenen Aspekten und Konsequenzen eine zentrale Rolle 95 Als besonders anstossig betrachteten die Anklager und das papstliche Gericht die Aussage es gebe in der menschlichen Seele etwas Unerschaffenes Die Anklage deutete dies als Behauptung die Seele sei aus Geschaffenem und Ungeschaffenem zusammengesetzt und das Ungeschaffene Gottliche sei eine ihrer Krafte ein Seelenvermogen Bei einer solchen Interpretation erschien die Lehre von der Prasenz der Gottheit in der Seele als Herabwurdigung Gottes Dieser Punkt wurde in der papstlichen Irrtumsliste mehrfach angefuhrt Die uneingeschrankte Vergottlichung bei der seelischen Gottesgeburt wurde als blasphemisch beurteilt da sie zur Identifikation eines Menschen mit Gott zu fuhren schien Ausserdem sahen die Kritiker darin eine Gefahrdung der Sonderstellung Christi als einziger Gottmensch Der Papst verdammte die so gedeuteten Thesen des Angeklagten Eckhart der die Verurteilung nicht mehr erlebte hatte sich gegen die Angriffe zur Wehr gesetzt und seinen Gegnern Ignoranz und boswillige Fehldeutung seiner Lehre vorgeworfen 96 Der Franziskaner Wilhelm von Ockham 1347 ein entschiedener Gegner des Papstes erhob gegen Johannes XXII den Vorwurf er habe es versaumt die absurden und phantastischen Thesen Eckharts als Irrlehren zu verurteilen Offenbar wusste Ockham nichts von der Verurteilungsbulle Als abwegig betrachtete er insbesondere Annahmen die mit dem Konzept des ungeschaffenen Seelengrunds und der absoluten Undifferenziertheit der Gottheit zusammenhangen Ockham nannte die Eckhart unterstellten Behauptungen dass es im Bereich des Gottlichen in divinis keine Unterscheidung distinctio gebe und dass jeder beliebige gerechte Mensch in das gottliche Wesen essentia verwandelt werde so wie bei der Eucharistie das Brot in den Leib Christi 97 Johannes Tauler Bearbeiten Zu den namhaftesten spirituellen Lehrern des Spatmittelalters im deutschsprachigen Raum zahlte der Dominikaner Johannes Tauler 1361 Er schatzte Eckharts Lehre und verdankte ihr wesentliche Impulse Zu den Konzepten an die er anknupfte zahlte auch der Seelengrund den er wie Eckhart mit dem augustinischen Versteck des Geistes gleichsetzte Den Ausdruck abditum mentis gab er mittelhochdeutsch mit verborgen appetgrunde verborgener Abgrund wieder 98 Mit Vorliebe charakterisierte er das Innerste der Seele als Abgrund Damit nahm er auf die Bibelstelle Ps 42 8 EU Bezug wo in der Version der lateinischen Bibel der Vulgata von einem Abgrund abyssus die Rede ist der einen Abgrund ruft invocat Darunter verstand Tauler die gegenseitige Zuwendung des gottlichen Abgrunds und des Abgrunds der menschlichen Seele In seinen Predigten ging er oft auf den Seelengrund ein 99 Er nannte ihn das Lauterste Innigste und Edelste den innersten Grund wo allein Einheit ist Dort konne Gott in Wahrheit hineingehen wenn das Gemut der menschliche Geist emporgetragen werde 100 Dieser Grund habe nichts mit den irdischen Gegebenheiten zu tun er sei hoch erhaben uber den Bereich der seelischen Krafte oder Vermogen der dem Leib Leben und Bewegung gebe 101 Er sei so edel dass man ihm eigentlich ebenso wie Gott keinen Namen geben konne Bezeichnungen wie Boden seien unzulanglich 102 Dennoch verwendete Tauler verschiedene Benennungen fur den Seelengrund darunter neben dem Hauptausdruck Grund auch Funke und der oberste Mensch Nach seiner Anthropologie ist der Mensch wie aus drei Menschen gestaltet dem viehischen Menschen der nach den Sinnen lebt dem vernunftigen Menschen und dem obersten inneren Menschen der gottformig gottgebildet ist Wenn die Seele in sich selbst in ihren Grund einkehrt dann wird sie gottlich und lebt ein gottliches Leben 103 In einer Predigt verkundete Tauler im allerinnersten allerverborgensten tiefsten Grund der Seele wirke Gott von dort konne er ebenso wenig getrennt werden wie von sich selbst Der Seelengrund besitze durch Gottes Gnade alles was Gott von Natur aus besitze Tauler berief sich auf den heidnischen Meister Proklos den er ausfuhrlich zitierte Proklos habe bereits erkannt dass man niemals in den Grund gelangen konne solange man sich mit Abbildern und mit der Mannigfaltigkeit beschaftige statt die Aufmerksamkeit nur auf das Eine zu richten Es sei eine Schande dass ein Heide darauf gekommen sei und das begriffen habe wahrend wir die Christen dieser Wahrheit fern stunden Die von Proklos formulierte Wahrheit sei dieselbe die im Evangelium verkundet werde mit den Worten Das Reich Gottes ist in euch Lk 17 21 EU damit sei gemeint das Gottesreich sei nur im Inneren im Grund uber allen Wirkungen der Seelenkrafte 104 Tauler hob hervor es gebe ein ganz reines unverhulltes und zuverlassiges Erkennen und Gewahrwerden des inwendigen Grundes wo das Reich Gottes sei 105 Allerdings konne dies nicht mittels der naturlichen Vernunft vollzogen werden vielmehr sei dafur eine besondere Gnade erforderlich 106 Nach der Lehre Taulers wird die dabei benotigte Gnade dem Menschen der sich dafur hinreichend qualifiziert hat nicht durch einen willkurlichen Beschluss Gottes gewahrt sondern sie muss ihm zwangslaufig zuteilwerden sobald er alle Voraussetzungen erfullt Gott muss dann aus seiner eigenen Seinsnotwendigkeit heraus zum wirkenden Prinzip im Menschen werden Die Notwendigkeit der Selbstmitteilung ist der Natur Gottes immanent 107 Ebenso wie Eckhart lehrte Tauler dass die Vereinigung im Seelengrund eine Beseitigung aller Eigenheiten des Menschen erfordere da diese der Einheit mit Gott entgegenstunden Der Mensch musse sich erst in sich selbst zuruckziehen die Mannigfaltigkeit uberwinden und seinen Geist einfach machen durch Konzentration und Sammlung zu seelischer Einheit kommen damit die Vereinigung mit dem einfachen Gott moglich werde 108 In einer Predigt fuhrte Tauler aus der menschliche Geist versinke dann im gottlichen Abgrund und verliere sich darin sodass er von sich selbst nichts wisse er entfalle seiner eigenen Erkenntnis und Wirksamkeit Dann sei er sich selbst entsunken und habe sich in Gott verloren wie ein Tropfen Wasser im tiefen Meer 109 Wie Eckhart fasste Tauler die Einkehr in den Seelengrund als Ruckkehr auf die dem Menschen bewusst mache dass er von Ewigkeit her in Gott gewesen sei ehe er als Geschopf geschaffen worden sei Als er in ihm war da war der Mensch Gott in Gott 110 Ein fundamentaler Unterschied zu Eckharts Auffassung besteht darin dass Tauler den Seelengrund als geschaffen betrachtete Er hielt ihn zwar fur die Statte wo Gott in der Seele wirkt oder wo wie er es ausdruckte die Seele Gott hat doch ubernahm er nicht die Identifizierung des Grundes mit der Gottheit Vielmehr lehrte er dass bei der Begegnung des ungeschaffenen gottlichen Abgrunds mit dem geschaffenen menschlichen der eine Abgrund in den anderen fliesse dann versinkt das geschaffene Nichts in das ungeschaffene Nichts 111 Mit der Betonung der Kreaturlichkeit des Seelengrunds distanzierte sich Tauler sorgfaltig von moglichen Interpretationen seiner Aussagen die seine Spiritualitat in die Nahe der kirchlich als haretisch verurteilten Thesen Eckharts hatten rucken konnen Ausserdem sah er im Gegensatz zu Eckhart den Grund nicht als unkorrumpierbar an vielmehr warnte er vor schadlichen Einflussen von Geschaffenem die zu einer Verstrickung des Grundes in Ungutes fuhren konnten 112 Er forderte man solle den Seelengrund mit grossem Fleiss bearbeiten wie ein Bauer seinen Acker und das Unkraut vertilgen 113 Im Gegensatz zu Eckhart ging Tauler in einer seiner Predigten direkt auf seine personliche Erfahrung ein Er behauptete wenn der Mensch auf richtige Weise in seinen Seelengrund gekommen sei und dort verweile sei er ein Himmel Gottes da Gott in ihm wohne Solche Gottformigkeit uberfordere allerdings den menschlichen Korper der das kaum aushalten konne Er selbst sei in eigenem Erleben nicht bis dahin gelangt Zwar solle eigentlich kein Lehrer von etwas sprechen was er nicht selbst erlebt habe doch zur Not genuge es dass er es liebe und im Sinn habe und ihm kein Hindernis bereite 114 Heinrich Seuse Bearbeiten Der Dominikaner Heinrich Seuse 1366 ein Schuler Meister Eckharts ubernahm Grundzuge von dessen Seelengrund Konzept Allerdings verwendete er das Wort Grund nur selten zur Bezeichnung des Seelengrunds Haufig sprach er vom Grund des Herzens womit er aber zumindest an manchen Stellen nur emphatisch das Herz umschrieb 115 In seinem Buchlein der Wahrheit legte er dar die ganze Mannigfaltigkeit der Eigenschaften und Bezeichnungen die man Gott zulege darunter auch Dreifaltigkeit sei im Grunde und im Boden der Gottheit eine einfaltige Einheit Der Grund sei die Natur und das Wesen der Gottheit er sei eine stille einschwebende Dunkelheit Sein eigenes Werk sei das Gebaren dabei habe sich wenn man es auf die Weise der menschlichen Vernunft ausdrucken wolle Gottheit zu Gott geschwungen Auf die Frage ob das denn nicht dasselbe sei antwortete Seuse Gott und Gottheit seien zwar eins aber die Gottheit wirke und gebare nicht das tue nur Gott So habe man es sich vorzustellen da die menschliche Vernunft eine solche Andersheit erfordere um begreifen zu konnen Dabei werde man aber in der Einbildung betrogen denn man betrachte das Gottliche so wie es der Auffassungsweise eines Geschopfs entspreche und das sei der gottlichen Wahrheit nicht angemessen In Wirklichkeit handle es sich um etwas absolut Einheitliches 116 Obwohl Seuse damit auf eine Grenze des Erfassungsvermogens der Vernunft hinwies betonte er in der Tradition Eckharts den hohen Adel der Vernunftigkeit und lobte die gottformige Vernunft des Menschen Nach seiner Lehre hat der oberste uberwesenhafte Geist den Menschen dadurch geadelt dass er von seiner ewigen Gottheit in ihn hineinleuchtete und daher ist Gottes Bild in dem vernunftigen Gemut das auch ewig ist 117 Die stille Einfaltigkeit der namenlosen und weiselosen Gottheit ist eine lebendige Vernunftigkeit die sich selbst versteht 118 Den Grund beschrieb Seuse eine paradoxe Formulierung Eckharts aufgreifend als grundlos Damit meinte er eine Abgrundigkeit die keinen Boden zu haben scheint Aber auch diesbezuglich behauptete er die gottliche Wirklichkeit sei anders als die menschliche Wahrnehmung Was dem Geschopf als unergrundlich tiefer Abgrund erscheine sei sich selbst ergrundlich gruntlich 119 Das was Eckhart den Durchbruch nennt ist bei Seuse der kraftige entaussernde Einschlag in das gottliche Nichts der in dem Grund allen Unterschied ausmerzt aber nicht dem Sein nach sondern nur der menschlichen Auffassungsweise nach nach nemunge unser halb 120 Es handelt sich also nur aus der begrenzten Sicht des Menschen nur in seinem Bewusstsein um einen Akt der Vereinigung der den Unterschied zwischen Gott und Mensch aufhebt unter dem Gesichtspunkt des wirklichen Seins andert sich dabei nichts 121 Voraussetzung fur den Einschlag ist die Zahmung der Seelenkrafte als Leistung des gelassenen Menschen Nach Seuses Uberzeugung musste im Idealfall wenn diese Zahmung vollkommen gelange dem Menschen der dann in sich hineinsahe dabei das ganze All offenbar werden 122 Die Vereinigung der Seele mit der Gottheit erfordert eine besondere Gnade sie geschieht nicht von Natur aus 123 Nikolaus von Kues Bearbeiten In den 1440er Jahren wurde der alte Konflikt um Eckharts Lehre von der Ungeschaffenheit des Seelengrunds erneut ausgetragen Der Philosoph und Theologe Nikolaus von Kues Cusanus legte 1440 in seiner Schrift De docta ignorantia Uber die belehrte Unwissenheit Ansichten dar die bei dem Heidelberger Theologieprofessor Johannes Wenck auf scharfen Widerspruch stiessen Wenck veroffentlichte 1442 43 eine Kampfschrift mit dem Titel De ignota litteratura Uber die unbekannte Gelehrsamkeit in der er Nikolaus der pantheistischen Ketzerei und des Irrationalismus beschuldigte 1449 antwortete der Angegriffene mit der Gegenschrift Apologia doctae ignorantiae Verteidigung der belehrten Unwissenheit Wenck bekampfte vor allem die in De docta ignorantia vorgetragene Lehre vom Zusammenfall der Gegensatze coincidentia oppositorum in der Unendlichkeit des Einen in der einfachen Einheit Gottes Er meinte damit werde jedes wissenschaftliche Denken zerstort da die Regeln der Logik ausser Kraft gesetzt wurden Die Leitidee des Cusanus stamme von Eckhart Dabei fuhrte Wenck unter anderem die ihm nur aus einer lateinischen Ubersetzung bekannte These Eckharts an es gebe in der Seele eine gewisse Burg die auch Funklein genannt werde und so einfach sei dass selbst Gott diese Einfachheit nur dann betrachten konne wenn er sich dabei seiner Namen und Eigenschaften entledige Fur Wenck war die Lehre vom Seelengrund eine verdammenswerte Gleichsetzung des Schopfers mit dem Geschopf Cusanus verteidigte sich und auch Eckhart den er lobte und zitierte allerdings ohne die Berechtigung des papstlichen Eingreifens in Zweifel zu ziehen Er hielt Eckhart fur einen fahigen Denker der zutreffende Ansichten vertreten habe dessen anspruchsvolle Ausfuhrungen aber fur Ungebildete und fur Kleingeister wie Wenck unverstandlich seien und leicht missverstanden werden konnten Daher seien seine Werke fur die Offentlichkeit ungeeignet man solle sie unter Verschluss halten 124 Neuzeit Bearbeiten16 und 17 Jahrhundert Bearbeiten Im 16 und 17 Jahrhundert waren Ausdrucke die sich auf den Grund der Seele bezogen in geistlicher Literatur verbreitet Mitunter wurde eine solche Terminologie mit ausdrucklicher Bezugnahme auf Tauler verwendet so bei dem Benediktiner Louis de Blois 1506 1566 und dem Jesuiten Maximilian van der Sandt Sandaeus 1578 1656 125 Die Karmelitin Teresa von Avila 1515 1582 verfasste die Schrift El castillo interior Die innere Burg ein Grundlagenwerk ihrer Spiritualitat Dort beschrieb sie den Ort der Seele wo die Vereinigung mit Gott stattfinde als das Tiefinnerste den Abgrund und das Wesentliche der Seele wo die Seelenkrafte nichts zu schaffen hatten In ihrem stillen Zentrum geniesse die Seele den tiefsten Frieden wahrend sie gleichzeitig ausserhalb dieses innersten Bereichs Muhseligkeiten und Leiden empfinden konne Teresas Ausfuhrungen weisen starke Ubereinstimmungen mit denen Taulers auf 126 Johannes vom Kreuz 1591 der ebenfalls dem Karmelitenorden angehorte verwendete fur das Zentrum der Seele auch die Bezeichnung Seelengrund fondo del alma 127 In seinem Werk Llama de amor viva Lebendige Liebesflamme beschrieb er den Umgang und die Vereinigung der Seele mit Gott ihrem Brautigam Dort ist vom Erwachen Gottes in der Mitte und im Grund der Seele die Rede Der Grund der Seele sei ihr reines und innerstes Wesen la pura e intima sustancia de ella Dort wohne Gott insgeheim als ihr alleiniger Herr mit ihr eng geeint estrechamente unido und vollziehe seine susse Umarmung mit ihr wenn sie sich vom Ungottlichen freigemacht habe Er weile nicht nur bei den ihn Liebenden sondern im Grund aller Seelen wenn das nicht so ware konnten sie nicht bestehen Die Art seiner Anwesenheit sei aber sehr verschieden sie hange von der jeweiligen Gesinnung der Person ab In den Seelen in denen keine Bilder und Formen und keine Neigungen zu irgendetwas Geschaffenem seien wohne Gott wie in seinem eigenen Haus in den anderen auf Weltliches ausgerichteten halte er sich wie ein Fremder in fremdem Haus auf Seine Anwesenheit im Seelengrund sei verborgen denn dorthin konne weder der Teufel vordringen noch der menschliche Verstand der das erforschen wolle Den Menschen bei denen die Vereinigung mit Gott noch nicht stattgefunden habe sei seine Gegenwart in ihren Seelen gewohnlich nicht bewusst 128 Besonderes Gewicht legte die Nonne Marie de l Incarnation 1599 1672 auf das Erleben der Anwesenheit Gottes in der Seele Sie bezeichnete den Seelengrund u a als Sitz Gottes als obersten Teil der Seele und als das Innerste der Seele Bei der Beschreibung ihrer geistlichen Erlebnisse wahlte sie Formulierungen wie Ich wurde stark in den Grund meines Inneren gezogen oder ganz zuruckgezogen in den Grund der Seele Daneben verwendete sie auch die Bezeichnung Zentrum der Seele Das Seelenzentrum nannte sie Gottes Wohnstatte mitunter setzte sie es sogar mit dem in der Seele anwesenden Gott gleich 129 18 Jahrhundert Bearbeiten Im 18 Jahrhundert waren in pietistischen Kreisen Ausdrucke wie Seelengrund und Herzensgrund gelaufig Teils war im Sinne des mittelalterlichen Sprachgebrauchs vom Grund als Ort einer Vereinigung des Menschen mit Gott die Rede vor allem bei Gerhard Tersteegen teils erhielten die Ausdrucke eine stark abgewandelte oder sogar gegenteilige Bedeutung Man sprach nun auch von einem bosen Grund des Herzens der verdorben und gottfern sei Zunehmend wurden die Begriffe sakularisiert Diese Entwicklung bereitete sich schon in der pietistischen Literatur vor und pragte sich dann in der Stromung der Empfindsamkeit voll aus Als Grund der Seele oder des Herzens in weltlichem Sinn bezeichnete man den Sitz starker tiefer und authentischer Gefuhle etwa im Sinne von Seelenfreundschaft Teils war dabei eine religiose Konnotation in unterschiedlichem Ausmass noch vorhanden teils verblasste und verschwand der christliche Hintergrund vollig 130 Unabhangig davon kam im 18 Jahrhundert in aufklarerischen Kreisen eine vollig andersartige philosophische Begriffsverwendung auf Der Grund der Seele wurde als Ort dunkler Erkenntnis im Gegensatz zu der von Rene Descartes geforderten klaren deutlichen und daher korrekten Erkenntnis aufgefasst Als dunkel galt eine Erkenntnis die nur auf einfacher Sinneswahrnehmung basiert ohne dass das Erkenntnisobjekt als Ganzes anhand seiner charakteristischen Merkmale bestimmt worden ist 131 Der Aufklarer Alexander Gottlieb Baumgarten fuhrte 1739 den lateinischen Ausdruck fundus animae Grund der Seele zur Bezeichnung des seelischen Bereichs ein in dem dunkle Wahrnehmungen seien 132 Baumgarten schloss diesen Bereich zwar als Gegenstand asthetischer Analyse aus bewertete aber die Dunkelheit tendenziell positiv er sah im Seelengrund eine mogliche Bereicherung da darin Vollkommenheiten der sinnlichen Erkenntnis enthalten seien Nach seinem Verstandnis durchdringen und profilieren sich die dunkle und die klare Erkenntnis gegenseitig die dunkle ist an jeder menschlichen Erkenntnis nicht einfacher Dinge und Sachverhalte beteiligt Im Gegensatz zur Unwissenheit die Baumgarten rein negativ beurteilte billigte er der dunklen aus dem Seelengrund hervorgehenden Erkenntnis einen betrachtlichen Wert zu 133 Baumgartens Schuler Georg Friedrich Meier befand 1752 die dunkle Erkenntnis sei das Chaos in der Seele das von deren schopferischer Kraft bearbeitet werde und aus dem sie nach und nach alle klare Erkenntnis zusammensetze 134 Johann Georg Sulzer sah in den dunklen Vorstellungen die unbewussten Ursachen schwer erklarbarer Verhaltensweisen Er konstatierte 1758 es seien die in dem Innersten der Seele verborgenen Angelegenheiten die den Menschen veranlassten auf unpassende Weise und gegen seine eigene Absicht zu handeln und zu reden 135 Johann Gottfried Herder 1744 1803 machte den Seelengrund zum Grundstein seiner Anthropologie In seiner Auseinandersetzung mit Baumgartens Asthetik stellte er die These auf dass in dem Grunde der Seele unsere Starke als Menschen besteht 136 Herder betrachtete den dunklen Abgrund der menschlichen Seele als die Statte wo die Empfindungen des Tieres zu den Empfindungen eines Menschen werden und sich gleichsam von fern mit der Seele mischen Dort sei auch der Abgrund dunkler Gedanken aus welchem sich nachher Triebe und Affekten und Lust und Unlust heben 137 Herder stellte sich die Seele als etwas Zusammengesetztes vor in dem das Dunkle anteilmassig uberwiege Er fasste das Dunkle als Ursprung auf an den alle menschliche Entwicklung gebunden sei das menschliche Dasein sei durch die Koexistenz von Dunkel und Licht bestimmt Dazu bemerkte er Der ganze Grund unsrer Seele sind dunkle Ideen die lebhaftesten die meisten die Masse d h Masse aus der die Seele ihre feinern bereitet die starksten Triebfedern unsers Lebens der grosseste Beitrag zu unserm Gluck und Ungluck Diesen Befund bewertete Herder im Rahmen seines Konzepts der Entwicklung des Individuums durchaus positiv denn er meinte alles Klare jede menschliche Idee gehe aus dem dunklen Seelengrund hervor Er schrieb 1778 die erkennende wollende Seele sei das Bild der Gottheit sie sei bestrebt auf alles was sie umgebe dieses Bild zu pragen Sie trete in sich zuruck ruhe gleichsam auf sich selbst und konne ein Weltall drehen und uberwinden Ihre Taten vollbringe sie mit dem hohen Gefuhl Tochter Gottes zu sein Dabei blicke sie gleichsam in sich hinein und nehme in ihrem dunklen Grund die Grundlage ihrer Fahigkeiten und Leistungen wahr Jeder hohere Grad des Vermogens der Aufmerksamkeit und Losreissung der Willkur und Freiheit liege in diesem dunkeln Grunde von innigstem Reiz und Bewusstseyn ihrer selbst ihrer Kraft ihres innern Lebens 138 19 und fruhes 20 Jahrhundert Bearbeiten Um die Wende vom 18 zum 19 Jahrhundert verstarkte sich das Interesse an mittelalterlicher Spiritualitat betrachtlich zunachst bei romantisch gesinnten Laien dann auch in der Gelehrtenwelt In der Forschung des 19 Jahrhunderts war ebenso wie in der damaligen breiten Offentlichkeit die Einschatzung der spatmittelalterlichen geistlichen Literatur stark von Schlagwortern und Vorstellungen beeinflusst die in neueren Untersuchungen als problematisch und teils irrefuhrend kritisiert werden Davon war vor allem die Eckhart Rezeption betroffen Die These das Innerste der menschlichen Seele sei ungeschaffen und gottgleich und die Forderung der Vergottlichung des Menschen wurden oft als pantheistisch oder zum Pantheismus tendierend eingestuft doch regte sich dagegen auch Widerspruch Manche Stellungnahmen im Pantheismusstreit waren mit Bewertungen verbunden die von der jeweiligen eigenen weltanschaulichen Position des Urteilenden beeinflusst waren konfessionelle Perspektiven machten sich geltend Ausserdem galt die Lehre von der absoluten Undifferenziertheit der Gottheit und deren Gleichsetzung mit dem Innersten der menschlichen Seele als mystisch im Sinne eines Gegensatzes zur rationalen Denkweise und Argumentation der scholastischen Gelehrten des Spatmittelalters 139 Eine Wende leiteten die Forschungen des Dominikaners Heinrich Denifle 1844 1905 ein Denifle zeigte Eckharts Verwurzelung in der scholastischen Tradition auf Allerdings kritisierte er ihn aus thomistischer Sicht heftig als unfahigen Scholastiker der teils nur alteres Gedankengut ubernommen habe teils wirre krankhafte Ansichten vertreten habe Seine Theologie sei insoweit sie originell sei unhaltbar ihre kirchliche Verurteilung sei durchaus berechtigt gewesen Cusanus habe ihn zu Unrecht gegen Wencks Kritik verteidigt Ein echter Pantheist sei Eckhart zwar nicht gewesen doch habe er einzelne pantheistische Thesen aufgestellt Denifle polemisierte gegen die gesamte bisherige Forschung und warf evangelischen Gelehrten konfessionelle Voreingenommenheit vor Seine pointierte Stellungnahme stiess in der Fachwelt teils auf Widerspruch beeinflusste aber die Forschung stark und nachhaltig Der einflussreiche Thomist Martin Grabmann 1875 1949 ein Schuler Denifles trat fur die Interpretation seines Lehrers ein und teilte dessen Werturteil Er ruckte Eckharts Gottesauffassung in die Nahe des Averroismus der mittelalterlichen Lehre von der Einheit des Intellekts der fur die Averroisten nur ein einziger und in allen Menschen derselbe ist was eine individuelle Unsterblichkeit der Seele ausschliesst Profilierte Vertreter der Gegenmeinung waren Otto Karrer 1888 1976 und Alois Dempf 1891 1982 Sie hielten Eckharts Position einschliesslich der Seelengrundlehre fur konsistent und im Rahmen des Katholizismus vertretbar 140 In der Offentlichkeit lebte das herkommliche Bild von einer ausserrationalen Mystik Eckharts fort und verstarkte sich in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts noch Damit verband sich oft die Vorstellung sein Gottes und Seelenverstandnis sei Ausdruck einer typisch deutschen Gesinnung und weise eine antikirchliche Stossrichtung auf Zur Ausformung und Popularisierung eines antikatholischen Eckhartbilds trug massgeblich Herman Buttners Ubertragung der mittelhochdeutschen Werke in modernes Deutsch bei Sie erschien 1903 1909 im Verlag von Eugen Diederichs und erzielte eine ausserordentliche Breitenwirkung Buttner ubersetzte sehr frei und liess dabei seine eigenen Interpretationen einfliessen Sein Kerngedanke war dass der Mensch wenn er in seinen Seelengrund hinabsteige dort auch den Weltgrund den einigen ewigen Grund erfahre In der Erfahrung der Wesenseinheit mit Gott liege die Seligkeit Wer Gott in seinem Inneren erfahren habe brauche keinen ausseren Mittler und Erloser mehr die Kirche werde dann als uberflussig erkannt 141 Namhafte Intellektuelle wie Julius Hart 1859 1930 Arthur Drews 1865 1935 und Leopold Ziegler 1881 1958 schlossen sich Buttners Auffassung an oder vertraten ahnliche Ansichten 142 Begeisterte Zustimmung fand die Seelengrundlehre bei dem Neukantianer Paul Natorp 1854 1924 der darin wie viele seiner Zeitgenossen die Grundlegung einer eigentumlich deutschen Weltanschauung 143 erblickte Natorp befand Eckharts Sprache sei hier durchaus die des Entdeckers der nie Erhortes ausspreche und den kein Dogma uberhaupt kein geschriebenes oder gesprochenes Wort binde Verbindlich sei fur Eckhart nur das gewesen was er aus eignem innersten Gotterleben habe bejahen konnen Er sei von dem ausschliesslichen Gegenuber von Gott und Seele ausgegangen Das Einswerden der Seele mit Gott sei die ewige Menschwerdung Gottes und zugleich Gottwerdung des Menschen 144 Das Lassen alles Geschaffenen und sogar Gottes selbst als Voraussetzung der Gottesgeburt in der Menschenseele bedeutet nach Natorps Verstandnis nicht ein Wegwerfen sondern zunachst logisch angesehen eine radikale Abstraktion die nichts anderes beabsichtigt als auf den letzten Innenpunkt zuruckzugehen von dem aus wie alle und jede Spaltung so selbst das letzte Gegenuber von Gott und Seele sich uberhaupt erst versteht 145 Daraus ergebe sich die Befreiung vom Mittleramt der Kirche und jeglicher vermittelnden Instanz sowie auch vom Sundenbewusstsein dem argsten Seelenpeiniger des mittelalterlichen Menschen Aus der Seelengrundlehre folge eine Erhohung des Menschengeistes wie sie nie zuvor ausgesprochen ist und auch durch nichts Spateres uberboten werden konnte 146 Neuere Forschung Bearbeiten Die Rolle des Intellekts Bearbeiten Ein oft erortertes Thema von Untersuchungen und Debatten uber den Seelengrund ist die Rolle des Intellekts oder der Vernunft die in einem grossen Teil der neueren Forschungsliteratur stark gewichtet wird Kurt Flasch hebt in seiner 2010 erschienenen Eckhart Monographie hervor dass die Lehre von der Gottesgeburt die zunachst einfach und fromm klingt den Leser in philosophische Pramissen verwickelt Eckhart habe die Gottesgeburt im Grund der Seele nicht als ubernaturliches Zusatzgeschenk Gottes betrachtet sondern als einen Vollzug in der Natur der Seele Flasch macht geltend dass Eckhart die Natur der Seele mit dem Intellekt gleichgesetzt und die Frage was das Hochste in der Seele ist damit philosophisch beantwortet habe Er habe nicht den geringsten Zweifel daran gehabt dass der Intellekt den Seelengrund also sich selbst erkennen konne Dieser Ansatz sei oft missachtet worden was zu Fehldeutungen gefuhrt habe Insbesondere kritisiert Flasch die Sichtweise des namhaften Germanisten Josef Quint 1898 1976 der Eckharts Predigten kritisch herausgegeben und in modernes Deutsch ubertragen hat Quint habe bis in die 1970er Jahre das Feld durch Textausgaben und Interpretationen dominiert und dabei einer verfehlten irrationalistischen Interpretation Vorschub geleistet In Wirklichkeit habe Eckhart als Philosoph besonderes Gewicht auf seinen Anspruch gelegt dass er im Licht der naturlichen Vernunft spreche also in seiner Argumentation keine Glaubensinhalte voraussetze Auch in seinen volkssprachlichen Predigten uber die Gottesgeburt habe er mit vernunftgemassen Begrundungen nicht mit der Berufung auf die Bibel uberzeugen wollen 147 Eine vollig andere Interpretation tragt Otto Langer vor Er behauptet der Versuch die Lehre vom Seelengrund von einer Intellekttheorie her zu verstehen fuhre in die Irre Das richtige Verstandnis sei vielmehr von der ethischen Praxis her zu gewinnen Eckhart habe gelehrt die rechte Selbstliebe als Liebe zur eigenen Menschheit falle mit der rechten Nachstenliebe als Liebe zur Menschheit in anderen zusammen der Mensch der nach seiner Natur seiner Menschheit lebe sei eins mit Gott In der Nachstenliebe verwirkliche der Mensch die Moglichkeit mit Gott im Seelengrund eins zu sein 148 Die Frage der personlichen Erfahrung Bearbeiten Die Frage ob hinter Eckharts Darlegungen uber die Gottesgeburt im Seelengrund eine personliche Erfahrung steht und in welchem Sinne eine solche gegebenenfalls zu deuten ist wird unterschiedlich beantwortet Aus dem Umstand dass er sich nie dazu geaussert hat wurde in der alteren Forschung gefolgert in seinen Werken sei eine Geistmystik dargelegt die nicht auf eigener Erfahrung des Autors fusse Gegen diese Hypothese wandte sich Kurt Ruh Er kam zum Ergebnis dass sowohl das was Eckhart uber den Seelengrund predigte als auch die Art wie er sich in emphatisch charismatischer Sprechweise ausdruckte die Eigenerfahrung voraussetze Uberdies habe Eckhart ein verhulltes Bekenntnis zu solcher Erfahrung abgelegt Seine Wahrheitsbeteuerungen seien in diesem Sinne zu verstehen 149 Ahnlich ausserten sich Shizuteru Ueda 150 und Peter Reiter 151 Aus einer anderen Perspektive untersuchte Alois M Haas diese Frage Er meinte man spreche zu Unrecht von mystischer Erfahrung der Eckhart teilhaftig geworden sein soll Dabei werde ubersehen dass eine solche Ausdrucksweise Eckharts Verstandnis des Verhaltnisses von Ewigkeit und Zeit nicht gerecht werde Bei ihm sei die Kategorie des Neuen aus dem Bereich des Erlebnishaften herausgenommen Der Durchbruch werde missverstanden wenn man ihn ins Kategoriale der menschlichen Erlebenswelt ubersetze Es sei Eckhart gerade nicht um isolierte einzelne Gotteserfahrungen oder Erlebnisse der Vereinigung mit Gott gegangen Vielmehr bestehe der Durchbruch darin dass das Eins Sein des Menschen mit Gott als menschliche Grundverfasstheit offengelegt werde 152 Eckharts Vorgehen sei durch Interesselosigkeit gegenuber aller Form psychologischer Konkretisierung charakterisiert Fur ihn falle isolierte punktuelle Erfahrung als Wahrnehmung eines Objekts oder eines seelischen Ereignisses als eines gegenwartigen unter die Kategorie der Eigenschaft gehore also zu den Dingen deren Beseitigung die Voraussetzung der Gottesgeburt sei Dennoch sei es legitim den Durchbruch als Erfahrung zu bezeichnen wenn man diesen Ausdruck nicht psychologisch missverstehe 153 Ahnlich ist die Position von Erwin Waldschutz Er nahm an dass Eckhart selbst metaphorisch ausgedruckt in den Grund hineingeschaut habe was aber nicht als Gottesschau im Sinne eines esoterischen Akts zu verstehen sei sondern als Grund Erfahrung Es sei ihm nicht um Erfahrung im Sinn von Einzelerfahrungen sinnlicher oder psychischer Art gegangen sondern um Erfahrung schlechthin im Sinn der Grunderfahrung Diese sei ein vollig eigenstandiger Modus des Selbstvollzugs des Menschen der sich gegenuber dem Erkennen Wollen Fuhlen und Wahrnehmen deutlich unterscheiden lasse und die anderen Modi des Selbstvollzugs zu begrunden imstande sei Die Grundzuge der Grunderfahrung seien Betroffenheit und Inanspruchnahme unableitbare Unmittelbarkeit Weiselosigkeit Offenheit fur das Ganze und jeden Menschen Verbindlichkeit sowie Drangen auf Auslegung und Mitteilung 154 Bernard McGinn befand fur Eckhart sei das standige Einssein mit Gott keine Erfahrung in irgendeinem gewohnlichen Sinn dieses Begriffs und kein Akt des Erkennens von etwas sondern eine neue Weise des Erkennens und Handelns Es sei das was geschehe wenn jemand versuche alle seine Handlungen in Beziehung zur verschmolzenen Identitat des Grunds zu setzen 155 Die Frage der Individualitat und Subjektivitat Bearbeiten Umstritten ist in der neueren Forschung die Frage welche Rolle angesichts der absoluten Undifferenziertheit von Eckharts Gottheit und Seelengrund dem Individuum und dem Individuellen in seiner Philosophie zukommen kann Eine Richtung zu der Kurt Flasch Burkhard Mojsisch Loris Sturlese und Saskia Wendel zahlen interpretiert die Seelengrund Lehre als Ausdruck eines Subjektgedankens Bei solchen Auslegungen wird Eckhart manchmal ein Verstandnis von Subjektivitat zugeschrieben das sein Konzept als Vorlaufer neuzeitlicher Transzendentalphilosophie erscheinen lasst Andere Forscher Alois Haas Otto Langer Niklaus Largier sprechen sich dezidiert gegen die subjekttheoretische Interpretation aus und halten sie fur vollig verfehlt 156 Pointiert formuliert Burkhard Mojsisch seine subjekttheoretische Deutung Er will die herkommliche Meinung den Theoretikern des Mittelalters sei eine philosophische Theorie des Ich fremd gewesen korrigieren wobei er Eckhart zum Kronzeugen macht Dieser spreche das Ich als solches an das heisst den Menschen insofern er nichts anderes als Ich sei frei von jeder das Ich als Ich determinierenden Gemeinsamkeit mit anderem einschliesslich Gottes Der Gegenstand von Eckharts Theorie sei die Selbstentwicklung eines von jeder Voraussetzung freien transzendentalen Ich das sich selbst begrunde und durch die Freiheit seiner Selbstbestimmung konstituiert werde Das Ich das in der Konkretheit der Individualitat existiere erkenne und wolle als Ich nur sich selbst Es sei mit dem Seelengrund identisch 157 Saskia Wendel ubernimmt Mojsischs Ergebnisse weitgehend Sie meint Eckharts Forderung einer reflexiven Selbsterkenntnis als Sammlung im Inneren und Sinken in den Grund der Seele setze das voraus was die neuzeitliche Philosophie als Subjekt denke Seine Erkenntnis des Absoluten lasse sich als intellektuelle Anschauung im Sinne des idealistischen Philosophen Johann Gottlieb Fichte bezeichnen Die intellektuelle Anschauung sei fur Fichte nichts anderes als die Erkenntnis des absoluten Ich Sie sei nicht erst bei Fichte sondern schon bei Eckhart zwangslaufig mit dem Subjektgedanken verknupft Aus der Seelengrundlehre resultiere nicht die Auflosung des Individuums sondern dessen Eigenstandigkeit und Einmaligkeit Diese bleibe gewahrt weil das menschliche Ich die Moglichkeitsbedingung der Einmaligkeit und Besonderheit des Einzelnen sei Somit hange die Rettung der Individualitat von der Subjektivitat des Einzelnen ab die im ich zum Ausdruck komme 158 Auf vehemente Kritik stosst Mojsischs Interpretation bei Otto Langer und Alois Haas Langer meint es gebe bei Eckhart gar keine Ich Theorie Er gebrauche das Wort ich nicht im Sinne einer Intellekttheorie sondern ganz funktional Der Seelengrund durfe nicht als Ich gedeutet werden 159 Fur Alois Haas ist die Bestimmung des Ich als transzendentales Sein eine groteske Uberinterpretation von Eckharts Aussagen Die Individualitat sei kein Thema seines Denkens sondern als vorausgesetzte Gegebenheit ein Hindernis das er wegraumen wolle Er betreibe die Vernichtung des Ich in systematischer Weise Menschliche Autonomie sei fur ihn nur unter den Bedingungen eines Eins Seins mit Gott denkbar Es sei nicht statthaft eine solche gottliche Autonomie in eine menschliche umzudeuten wie es in der neueren Eckhartforschung oft geschehe 160 Haas halt Eckharts Auffassung des Seelengrundes oder Seelenfunkens fur eine radikale Konzeption der absoluten Gottabhangigkeit des Geschopfs welche dem Geschopf kaum mehr die Chance einer ontologischen Selbstandigkeit einraumt Gerade deswegen weil Eckhart die Idee einer letztlichen Gleichheit von Mensch und Gott durchhalte und von allen moglichen Perspektiven her anleuchte sei er eine normative Gestalt geistlichen Lebens 161 Auch Erwin Waldschutz verwirft die intellekttheoretische Deutung des Grundes Er lehnt es ab die Gottesgeburt zur Bedingung der Moglichkeit des Ich zu degradieren sie sei nicht als Konstitution eines Ich zu deuten Eckhart habe jedes noch so subtile Beharren auf einem Ich uberwinden wollen 162 Zwischen dem Grund Sein Gottes und dem des Menschen oder der Seele habe er keine seinsmassige Identitat angenommen der Grund sei nicht seinsmassig zu erfassen Vielmehr sei das Grund Sein ein Beziehung Sein und Beziehung Stiften Die Identitat erweise sich als Gleichheit der Beziehung die immer nur in einem Geschehen bestehe 163 Karl Heinz Witte befindet Eckhart habe das Individuelle nicht als etwas Zufalliges und Nichtiges betrachtet Die Gottesgeburt vollziehe sich immer in einem bestimmten Individuum Das Heil oder die Gerechtigkeit sei fur Eckhart keine objektive Tatsache sondern etwas was man sich individuell aneigne Es komme immer auf mich an Gemeint sei damit aber keine Washeit die ich habe oder pradikativ bin kein empirisches Ich mit seinen personlichen Kennzeichen und seiner Geschichte dieses zahle vielmehr fur Eckhart zum Geschaffenen und damit Nichtigen Vielmehr gehe es um ich als mein reines eigenschaftsloses ewiges Sein besser mein Ist um ein nicht ontologisch aufgefasstes ist oder ich 164 Literatur BearbeitenUbersichtsdarstellungen Peter Heidrich Seelengrund In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 9 Schwabe Basel 1995 Sp 93 94 Heribert Fischer Fernand Jette Fond de l ame In Dictionnaire de Spiritualite Band 5 Beauchesne Paris 1964 Sp 650 666Allgemeine Untersuchungen Bernard McGinn Die Mystik im Abendland Band 4 Herder Freiburg u a 2008 ISBN 978 3 451 23384 5 S 148 166 Allgemeines 208 220 265 267 290 330 Eckhart 395 407 Seuse 427 452 Tauler Peter Reiter Der Seele Grund Meister Eckhart und die Tradition der Seelenlehre Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1993 ISBN 3 88479 807 3 Saskia Wendel Affektiv und inkarniert Ansatze deutscher Mystik als subjekttheoretische Herausforderung Pustet Regensburg 2002 ISBN 3 7917 1824 X S 132 228Untersuchungen zum Seelengrund bei Meister Eckhart Bernward Dietsche Der Seelengrund nach den deutschen und lateinischen Predigten In Udo M Nix Raphael Ochslin Hrsg Meister Eckhart der Prediger Festschrift zum Eckhart Gedenkjahr Herder Freiburg 1960 S 200 258 Rodrigo Guerizoli Die Verinnerlichung des Gottlichen Eine Studie uber den Gottesgeburtszyklus und die Armutspredigt Meister Eckharts Brill Leiden Boston 2006 ISBN 978 90 04 15000 3 Shizuteru Ueda Die Gottesgeburt in der Seele und der Durchbruch zur Gottheit Gutersloher Verlagshaus Gerd Mohn Gutersloh 1965 Erwin Waldschutz Denken und Erfahren des Grundes Zur philosophischen Deutung Meister Eckharts Herder Wien u a 1989 ISBN 3 210 24927 XUntersuchungen zum Seelengrund bei anderen Autoren Markus Enders Gelassenheit und Abgeschiedenheit Studien zur Deutschen Mystik Kovac Hamburg 2008 ISBN 978 3 8300 3636 4 S 247 271 zu Seuse Gosta Wrede Unio mystica Probleme der Erfahrung bei Johannes Tauler Almqvist amp Wiksell Uppsala 1974 ISBN 91 554 0238 0 Paul Wyser Der Seelengrund in Taulers Predigten In Lebendiges Mittelalter Festgabe fur Wolfgang Stammler Universitatsverlag Freiburg Schweiz 1958 S 204 311Anmerkungen Bearbeiten Heraklit Fragment DK 22 B 45 Zur Interpretation siehe Martina Stemich Huber Heraklit Der Werdegang des Weisen Amsterdam 1996 S 107 117 Heraklit DK 22 A 15 Siehe dazu Geoffrey S Kirk u a Die vorsokratischen Philosophen Stuttgart Weimar 2001 S 218 224 Christina Schefer Platons unsagbare Erfahrung Ein anderer Zugang zu Platon Basel 2001 S 25 49 223 225 Vgl zu Platons Lehre von den Seelenteilen Michael Erler Platon Basel 2007 S 383 386 Wolfram Brinker Seele In Christian Schafer Hrsg Platon Lexikon Darmstadt 2007 S 253 258 Endre von Ivanka Der apex mentis In Werner Beierwaltes Hrsg Platonismus in der Philosophie des Mittelalters Darmstadt 1969 S 121 146 hier 123 128 Heinrich Ebeling Meister Eckharts Mystik Stuttgart 1941 S 212 218 Belege sind zusammengestellt bei Endre von Ivanka Der apex mentis In Werner Beierwaltes Hrsg Platonismus in der Philosophie des Mittelalters Darmstadt 1969 S 121 146 hier S 133 und Anm 27 Seneca Epistulae morales 41 5 Seneca De otio 5 Mark Aurel Wege zu sich selbst 8 48 Vgl zu den Ansatzen im Romischen Reich Heinrich Ebeling Meister Eckharts Mystik Stuttgart 1941 S 218 224 Plotin Enneaden III 4 3 IV 8 8 Siehe zu dieser Lehre Thomas Alexander Szlezak Platon und Aristoteles in der Nuslehre Plotins Basel 1979 S 167 205 Carlos G Steel The Changing Self Brussel 1978 S 34 38 Dietrich Roloff Plotin Die Grossschrift III 8 V 8 V 5 II 9 Berlin 1970 S 159 f Porphyrios Vita Plotini 2 Porphyrios Vita Plotini 10 Porphyrios Vita Plotini 23 Siehe dazu Werner Beierwaltes Denken des Einen Frankfurt a M 1985 S 123 147 Pieter A Meijer Plotinus on the Good or the One Enneads VI 9 Amsterdam 1992 S 304 und Anm 859 Plotin Enneaden VI 9 11 Siehe dazu und zu den Parallelen bei Eckhart Werner Beierwaltes Denken des Einen Frankfurt a M 1985 S 145 Anm 59 Peter Reiter Der Seele Grund Wurzburg 1993 S 142 153 157 f Zur Argumentation des Iamblichos siehe Carlos G Steel The Changing Self Brussel 1978 S 38 45 Werner Beierwaltes Denken des Einen Frankfurt am Main 1985 S 174 182 Carlos G Steel The Changing Self Brussel 1978 S 45 51 Siehe dazu Werner Beierwaltes Denken des Einen Frankfurt am Main 1985 S 178 180 Werner Beierwaltes Proklos 2 durchgesehene Auflage Frankfurt a M 1979 S 289 368 378 Endre von Ivanka Der apex mentis In Werner Beierwaltes Hrsg Platonismus in der Philosophie des Mittelalters Darmstadt 1969 S 121 146 hier 132 138 Endre von Ivanka Der apex mentis In Werner Beierwaltes Hrsg Platonismus in der Philosophie des Mittelalters Darmstadt 1969 S 121 146 hier 135 Augustinus De trinitate 14 7 9 Augustinus De trinitate 15 21 40 Andreas Speer Abditum mentis In Alessandra Beccarisi u a Hrsg Per perscrutationem philosophicam Hamburg 2008 S 447 474 hier 447 457 Vgl Saskia Wendel Affektiv und inkarniert Regensburg 2002 S 136 140 Rodrigo Guerizoli Die Verinnerlichung des Gottlichen Leiden 2006 S 13 f Burkhard Mojsisch Die Theorie des Intellekts bei Dietrich von Freiberg Hamburg 1977 S 42 f Alain de Libera Introduction a la mystique rhenane Paris 1984 S 44 f Hugo von St Viktor De sacramentis Christianae fidei 1 10 Richard von St Viktor Beniamin maior 4 23 Siehe dazu Marc Aeilko Aris Contemplatio Frankfurt 1996 S 120 123 Siehe dazu Bernard McGinn Die Mystik im Abendland Bd 3 Freiburg 1999 S 385 387 S 386 Text und Ubersetzung der Briefstelle und Bd 4 Freiburg 2008 S 155 f Udo Nix Der mystische Wortschatz Meister Eckharts im Lichte der energetischen Sprachbetrachtung Dusseldorf 1963 S 73 104 f Hermann Kunisch Das Wort Grund in der Sprache der deutschen Mystik des 14 und 15 Jahrhunderts Osnabruck 1929 S 3 15 Mechthild von Magdeburg Das fliessende Licht der Gottheit 5 23 Wolfgang Riehle Studien zur englischen Mystik des Mittelalters unter besonderer Berucksichtigung ihrer Metaphorik Heidelberg 1977 S 211 226 Eine Zusammenstellung von Stellen in Eckharts Werken wo er die Metapher Grund oder von diesem Wort abgeleitete Ausdrucke verwendet bietet Michael Egerding Die Metaphorik der spatmittelalterlichen Mystik Bd 2 Paderborn 1997 S 283 289 Belege bei Andreas Speer Abditum mentis In Alessandra Beccarisi u a Hrsg Per perscrutationem philosophicam Hamburg 2008 S 447 474 hier S 460 Anm 45 Saskia Wendel Affektiv und inkarniert Regensburg 2002 S 189 f Andreas Speer Abditum mentis In Alessandra Beccarisi u a Hrsg Per perscrutationem philosophicam Hamburg 2008 S 447 474 hier 453 460 474 Karl Heinz Witte Meister Eckhart Leben aus dem Grunde des Lebens Freiburg Munchen 2013 S 347 f Meister Eckhart Predigt 109 Die deutschen Werke Bd 4 2 Lieferung 1 2 hrsg von Georg Steer Stuttgart 2003 S 772 f Siehe zu diesem Konzept Mauritius Wilde Das neue Bild vom Gottesbild Freiburg Schweiz 2000 S 217 222 Michel Henry Die innere Struktur der Immanenz und das Problem ihres Verstandnisses als Offenbarung Meister Eckhart In Rolf Kuhn Sebastien Laoureux Hrsg Meister Eckhart Erkenntnis und Mystik des Lebens Freiburg 2008 S 13 33 hier 27 f Till Beckmann Studien zur Bestimmung des Lebens in Meister Eckharts deutschen Predigten Frankfurt am Main 1982 S 134 144 Shizuteru Ueda Die Gottesgeburt in der Seele und der Durchbruch zur Gottheit Gutersloh 1965 S 99 115 Siehe dazu Mauritius Wilde Das neue Bild vom Gottesbild Freiburg Schweiz 2000 S 220 222 Meister Eckhart Predigten 42 und 48 Die deutschen Werke Bd 2 hrsg von Josef Quint Stuttgart 1971 S 309 420 f Predigt 2 Die deutschen Werke Bd 1 hrsg von Josef Quint Stuttgart 1958 S 43 f Zu den Ausdrucken Wuste und Einode in diesem Zusammenhang siehe Till Beckmann Studien zur Bestimmung des Lebens in Meister Eckharts deutschen Predigten Frankfurt am Main 1982 S 122 125 Meister Eckhart Predigt 21 Die deutschen Werke Bd 1 hrsg von Josef Quint Stuttgart 1958 S 361 364 Siehe dazu Mauritius Wilde Das neue Bild vom Gottesbild Freiburg Schweiz 2000 S 224 226 Meister Eckhart Predigt 83 Die deutschen Werke Bd 3 hrsg von Josef Quint Stuttgart 1976 S 441 f Zur Gottheit als Nichts oder Nichtheit siehe Burkhard Mojsisch Meister Eckhart Hamburg 1983 S 106 f Shizuteru Ueda Die Gottesgeburt in der Seele und der Durchbruch zur Gottheit Gutersloh 1965 S 115 119 Meister Eckhart Predigt 2 Die deutschen Werke Bd 1 hrsg von Josef Quint Stuttgart 1958 S 43 Siehe zu dieser Metapher Alois M Haas Mystische Denkbilder Freiburg 2014 S 239 248 Siehe dazu Karl Heinz Witte Meister Eckhart Leben aus dem Grunde des Lebens Freiburg Munchen 2013 S 188 f Zur Begriffsbestimmung und Terminologie siehe Peter Reiter Der Seele Grund Wurzburg 1993 S 92 99 406 421 Benno Schmoldt Die deutsche Begriffssprache Meister Eckharts Heidelberg 1954 S 49 62 Susanne Kobele Bilder der unbegriffenen Wahrheit Tubingen Basel 1993 S 173 180 Bernward Dietsche Der Seelengrund nach den deutschen und lateinischen Predigten In Udo M Nix Raphael Ochslin Hrsg Meister Eckhart der Prediger Freiburg 1960 S 200 258 hier 204 207 Shizuteru Ueda Die Gottesgeburt in der Seele und der Durchbruch zur Gottheit Gutersloh 1965 S 62 66 Meister Eckhart Predigt 101 Die deutschen Werke Bd 4 1 hrsg von Georg Steer Stuttgart 2003 S 343 f Eckharts Modell der Seele ist ausfuhrlich anhand der einschlagigen Stellen beschrieben bei Peter Reiter Der Seele Grund Wurzburg 1993 S 283 405 Vgl Bernward Dietsche Der Seelengrund nach den deutschen und lateinischen Predigten In Udo M Nix Raphael Ochslin Hrsg Meister Eckhart der Prediger Freiburg 1960 S 200 258 hier 202 208 Meister Eckhart Predigt 48 Die deutschen Werke Bd 2 hrsg von Josef Quint Stuttgart 1971 S 418 Meister Eckhart Predigt 2 Die deutschen Werke Bd 1 hrsg von Josef Quint Stuttgart 1958 S 44 Z 5 f Meister Eckhart Predigt 46 Die deutschen Werke Bd 2 hrsg von Josef Quint Stuttgart 1971 S 382 Z 9 Saskia Wendel Affektiv und inkarniert Regensburg 2002 S 188 190 195 f Kurt Flasch Meister Eckhart Munchen 2010 S 303 Meister Eckhart Predigt 5b Die deutschen Werke Bd 1 hrsg von Josef Quint Stuttgart 1958 S 90 Z 8 Weitere einschlagige Stellen sind zusammengestellt bei Peter Reiter Der Seele Grund Wurzburg 1993 S 486 488 Meister Eckhart Predigt 6 Die deutschen Werke Bd 1 hrsg von Josef Quint Stuttgart 1958 S 113 Z 2 f Meister Eckhart Predigt 10 Die deutschen Werke Bd 1 hrsg von Josef Quint Stuttgart 1958 S 162 Z 5 f Siehe zur Einheit von Seelengrund und Gottesgrund Erwin Waldschutz Denken und Erfahren des Grundes Wien 1989 S 134 143 Meister Eckhart Predigt 10 Die deutschen Werke Bd 1 hrsg von Josef Quint Stuttgart 1958 S 172 Z 6 8 Einschlagige Stellen sind zusammengestellt bei Peter Reiter Der Seele Grund Wurzburg 1993 S 294 301 Meister Eckhart Predigt 28 Die deutschen Werke Bd 2 hrsg von Josef Quint Stuttgart 1971 S 62 f Siehe zu Eckharts Begriff Gerechtigkeit Kurt Flasch Meister Eckhart Munchen 2010 S 52 55 Jorg Gabriel Ruckkehr zu Gott Wurzburg 2013 S 208 f Siehe dazu Shizuteru Ueda Die Gottesgeburt in der Seele und der Durchbruch zur Gottheit Gutersloh 1965 S 125 129 Meister Eckhart Predigt 51 Die deutschen Werke Bd 2 hrsg von Josef Quint Stuttgart 1971 S 476 f Siehe zur Gotteserkenntnis Karl Albert Meister Eckhart und die Philosophie des Mittelalters Dettelbach 1999 S 341 358 Norbert Winkler Meister Eckhart zur Einfuhrung Hamburg 1997 S 97 99 111 113 Rodrigo Guerizoli Die Verinnerlichung des Gottlichen Leiden 2006 S 104 111 Saskia Wendel Affektiv und inkarniert Regensburg 2002 S 133 136 Peter Reiter Der Seele Grund Wurzburg 1993 S 202 218 Meister Eckhart Predigt 38 Die deutschen Werke Bd 2 hrsg von Josef Quint Stuttgart 1971 S 227 Z 6 S 228 Z 3 Meister Eckhart Predigt 10 Die deutschen Werke Bd 1 hrsg von Josef Quint Stuttgart 1958 S 171 Z 8 f Rodrigo Guerizoli Die Verinnerlichung des Gottlichen Leiden 2006 S 53 f Kurt Flasch Meister Eckhart Munchen 2010 S 82 f 86 Jorg Gabriel Ruckkehr zu Gott Wurzburg 2013 S 218 221 224 Hans Hof Scintilla animae Lund Bonn 1952 S 177 179 Vgl zu Eckharts Zeitverstandnis Karl Albert Meister Eckhart und die Philosophie des Mittelalters Dettelbach 1999 S 304 314 Siehe zum Ruckkehrgedanken Shizuteru Ueda Die Gottesgeburt in der Seele und der Durchbruch zur Gottheit Gutersloh 1965 S 121 125 Meister Eckhart Traktat 3 Die deutschen Werke Bd 5 hrsg von Josef Quint Stuttgart 1963 S 400 f Meister Eckhart Predigt 102 Die deutschen Werke Bd 4 1 hrsg von Georg Steer Stuttgart 2003 S 422 425 Siehe dazu Kurt Flasch Meister Eckhart Munchen 2010 S 92 94 Shizuteru Ueda Die Gottesgeburt in der Seele und der Durchbruch zur Gottheit Gutersloh 1965 S 87 f 131 Meister Eckhart Predigt 6 Die deutschen Werke Bd 1 hrsg von Josef Quint Stuttgart 1958 S 109 Z 6 f Meister Eckhart Predigt 109 Die deutschen Werke Bd 4 2 Lieferung 1 2 hrsg von Georg Steer Stuttgart 2003 S 764 f vgl Predigt 4 Die deutschen Werke Bd 1 hrsg von Josef Quint Stuttgart 1958 S 72 Z 8 11 Siehe dazu Mauritius Wilde Das neue Bild vom Gottesbild Freiburg Schweiz 2000 S 264 269 Siehe dazu Shizuteru Ueda Uber den Sprachgebrauch Meister Eckharts Gott muss In Gerhard Muller Winfried Zeller Hrsg Glaube Geist Geschichte Leiden 1967 S 266 277 hier 266 271 Rodrigo Guerizoli Die Verinnerlichung des Gottlichen Leiden 2006 S 147 149 Meister Eckhart Traktat 2 Die deutschen Werke Bd 5 hrsg von Josef Quint Stuttgart 1963 S 210 Z 1 3 Meister Eckhart Predigt 3 Die deutschen Werke Bd 1 hrsg von Josef Quint Stuttgart 1958 S 48 Z 8 S 49 Z 2 Siehe dazu Kurt Flasch Meister Eckhart Munchen 2010 S 50 f Meister Eckhart Predigt 9 Die deutschen Werke Bd 1 hrsg von Josef Quint Stuttgart 1958 S 150 Z 1 4 Siehe zu Eckharts Intellektlehre Karl Albert Meister Eckhart und die Philosophie des Mittelalters Dettelbach 1999 S 342 356 zum Gottesgrund als reinem Intellekt Peter Reiter Der Seele Grund Wurzburg 1993 S 469 484 Udo Kern Gottes Sein ist mein Leben Berlin 2003 S 29 f Saskia Wendel Affektiv und inkarniert Regensburg 2002 S 183 190 Peter Reiter Der Seele Grund Wurzburg 1993 S 426 443 Bernard McGinn Die Mystik im Abendland Bd 4 Freiburg 2008 S 265 267 Meister Eckhart Predigt 43 Die deutschen Werke Bd 2 hrsg von Josef Quint Stuttgart 1971 S 322 Z 7 S 323 Z 1 Meister Eckhart Predigt 2 Die deutschen Werke Bd 1 hrsg von Josef Quint Stuttgart 1958 S 24 26 Siehe dazu Mauritius Wilde Das neue Bild vom Gottesbild Freiburg Schweiz 2000 S 12 15 Siehe dazu Rodrigo Guerizoli Die Verinnerlichung des Gottlichen Leiden 2006 S 80 83 Peter Reiter Der Seele Grund Wurzburg 1993 S 340 Meister Eckhart Predigt 68 Die deutschen Werke Bd 3 hrsg von Josef Quint Stuttgart 1976 S 148 Meister Eckhart Traktat 2 Die deutschen Werke Bd 5 hrsg von Josef Quint Stuttgart 1963 S 203 Z 1 2 Vgl Shizuteru Ueda Die Gottesgeburt in der Seele und der Durchbruch zur Gottheit Gutersloh 1965 S 66 81 135 139 Meister Eckhart Predigt 6 Die deutschen Werke Bd 1 hrsg von Josef Quint Stuttgart 1958 S 111 Z 6 f zur Textverderbnis siehe dort Anm 1 und die Ubertragung in modernes Deutsch S 455 Meister Eckhart Predigt 6 Die deutschen Werke Bd 1 hrsg von Josef Quint Stuttgart 1958 S 113 Z 6 f Meister Eckhart Predigt 52 Die deutschen Werke Bd 2 hrsg von Josef Quint Stuttgart 1971 S 500 f Siehe dazu Burkhard Mojsisch Meister Eckhart Hamburg 1983 S 138 Rodrigo Guerizoli Die Verinnerlichung des Gottlichen Leiden 2006 S 198 204 Andreas Speer Im Verborgenen des Geistes abditum mentis bei Augustinus und Meister Eckhart In Markus Pfeifer Smail Rapic Hrsg Das Selbst und sein Anderes Freiburg Munchen 2009 S 56 80 hier 77 80 Meister Eckhart Predigt 71 Die deutschen Werke Bd 3 hrsg von Josef Quint Stuttgart 1976 S 227 Z 3 Traktat 1 Die deutschen Werke Bd 5 hrsg von Josef Quint Stuttgart 1963 S 114 Z 21 Siehe dazu Michael Egerding Got bekennen Frankfurt a M 1984 S 123 130 157 f Rodrigo Guerizoli Die Verinnerlichung des Gottlichen Leiden 2006 S 68 73 Rodrigo Guerizoli Die Verinnerlichung des Gottlichen Leiden 2006 S 88 90 Meister Eckhart Predigt 2 Die deutschen Werke Bd 1 hrsg von Josef Quint Stuttgart 1958 S 32 36 42 f Meister Eckhart Traktat 2 Die deutschen Werke Bd 5 hrsg von Josef Quint Stuttgart 1963 S 205 Z 5 9 wesenhaft fur mittelhochdeutsch gewesenden Meister Eckhart Traktat 2 Die deutschen Werke Bd 5 hrsg von Josef Quint Stuttgart 1963 S 199 f Meister Eckhart Predigt 5b Die deutschen Werke Bd 1 hrsg von Josef Quint Stuttgart 1958 S 90 Z 9 11 Weitere einschlagige Stellen nennt Shizuteru Ueda Die Gottesgeburt in der Seele und der Durchbruch zur Gottheit Gutersloh 1965 S 86 f Meister Eckhart Predigt 5b Die deutschen Werke Bd 1 hrsg von Josef Quint Stuttgart 1958 S 87 f Rodrigo Guerizoli Die Verinnerlichung des Gottlichen Leiden 2006 S 122 127 Meister Eckhart Predigt 52 Die deutschen Werke Bd 2 hrsg von Josef Quint Stuttgart 1971 S 496 Meister Eckhart Predigt 83 Die deutschen Werke Bd 3 hrsg von Josef Quint Stuttgart 1976 S 113 Siehe dazu Bernard McGinn Die Mystik im Abendland Bd 4 Freiburg 2008 S 324 f Siehe dazu Tiziana Suarez Nani Philosophie und theologiehistorische Interpretation der in der Bulle von Avignon zensurierten Satze In Heinrich Stirnimann Hrsg Eckardus Theutonicus homo doctus et sanctus Freiburg Schweiz 1992 S 31 96 hier 59 71 78 80 90 f Kurt Flasch Meister Eckhart Munchen 2010 S 283 288 291 293 303 Siehe dazu Ingeborg Degenhardt Studien zum Wandel des Eckhartbildes Leiden 1967 S 47 f Ferdinand Vetter Hrsg Die Predigten Taulers Dublin Zurich 1968 S 101 Z 30 Eine Zusammenstellung von Stellen wo Tauler die Metapher Grund oder damit zusammenhangende oder ahnliche Ausdrucke verwendet bietet Michael Egerding Die Metaphorik der spatmittelalterlichen Mystik Bd 2 Paderborn 1997 S 289 302 Ferdinand Vetter Hrsg Die Predigten Taulers Dublin Zurich 1968 S 101 Z 27 29 Louise Gnadinger Johannes Tauler Lebenswelt und mystische Lehre Munchen 1993 S 181 191 241 244 Ferdinand Vetter Hrsg Die Predigten Taulers Dublin Zurich 1968 S 262 Z 11 15 Paul Wyser Der Seelengrund in Taulers Predigten In Lebendiges Mittelalter Freiburg Schweiz 1958 S 204 311 hier 235 248 Ferdinand Vetter Hrsg Die Predigten Taulers Dublin Zurich 1968 S 300 f Vgl zur Proklos Rezeption Louise Gnadinger Johannes Tauler Lebenswelt und mystische Lehre Munchen 1993 S 390 394 Ferdinand Vetter Hrsg Die Predigten Taulers Dublin Zurich 1968 S 317 Z 12 16 Siehe dazu Saskia Wendel Affektiv und inkarniert Regensburg 2002 S 227 Markus Enders Gelassenheit und Abgeschiedenheit Studien zur Deutschen Mystik Hamburg 2008 S 287 f Gosta Wrede Unio mystica Uppsala 1974 S 84 f Ferdinand Vetter Hrsg Die Predigten Taulers Dublin Zurich 1968 S 251 Vgl Gosta Wrede Unio mystica Uppsala 1974 S 84 Ferdinand Vetter Hrsg Die Predigten Taulers Dublin Zurich 1968 S 331 Vgl Jorg Gabriel Ruckkehr zu Gott Wurzburg 2013 S 361 400 f Ferdinand Vetter Hrsg Die Predigten Taulers Dublin Zurich 1968 S 175 f vgl S 331 f Siehe dazu Markus Enders Gelassenheit und Abgeschiedenheit Studien zur Deutschen Mystik Hamburg 2008 S 289 295 Gosta Wrede Unio mystica Uppsala 1974 S 193 234 236 f Paul Wyser Der Seelengrund in Taulers Predigten In Lebendiges Mittelalter Freiburg Schweiz 1958 S 204 311 hier 267 f 277 f Ferdinand Vetter Hrsg Die Predigten Taulers Dublin Zurich 1968 S 97 Vgl Gosta Wrede Unio mystica Uppsala 1974 S 196 f Ferdinand Vetter Hrsg Die Predigten Taulers Dublin Zurich 1968 S 174 f Vgl Gosta Wrede Unio mystica Uppsala 1974 S 270 Siehe zu Seuses Terminologie Uta Joeressen Die Terminologie der Innerlichkeit in den deutschen Werken Heinrich Seuses Frankfurt am Main 1983 S 15 20 Markus Enders Gelassenheit und Abgeschiedenheit Studien zur Deutschen Mystik Hamburg 2008 S 247 249 Michael Egerding Die Metaphorik der spatmittelalterlichen Mystik Bd 2 Paderborn 1997 S 302 308 Heinrich Seuse Buchlein der Wahrheit 2 Vgl Bernard McGinn Die Mystik im Abendland Bd 4 Freiburg 2008 S 396 Heinrich Seuse Seuses Leben 53 Zur Deutung von ewig in diesem Kontext siehe Markus Enders Gelassenheit und Abgeschiedenheit Studien zur Deutschen Mystik Hamburg 2008 S 268 271 Heinrich Seuse Buchlein der Wahrheit 1 Siehe dazu Markus Enders Gelassenheit und Abgeschiedenheit Studien zur Deutschen Mystik Hamburg 2008 S 250 253 Heinrich Seuse Seuses Leben 52 Vgl Uta Joeressen Die Terminologie der Innerlichkeit in den deutschen Werken Heinrich Seuses Frankfurt am Main 1983 S 19 Heinrich Seuse Buchlein der Wahrheit 5 Siehe dazu Markus Enders Gelassenheit und Abgeschiedenheit Studien zur Deutschen Mystik Hamburg 2008 S 261 Bernard McGinn Die Mystik im Abendland Bd 4 Freiburg 2008 S 396 398 Heinrich Seuse Seuses Leben 49 Bernard McGinn Die Mystik im Abendland Bd 4 Freiburg 2008 S 398 f 406 Siehe dazu Ingeborg Degenhardt Studien zum Wandel des Eckhartbildes Leiden 1967 S 50 63 Walter Andreas Euler Schlaglichter auf die Einstellung des Nikolaus von Kues zu Meister Eckhart In Harald Schwaetzer Georg Steer Hrsg Meister Eckhart und Nikolaus von Kues Stuttgart 2011 S 19 34 hier 26 34 Heribert Fischer Fond de l ame I Chez Eckhart In Dictionnaire de Spiritualite Bd 5 Paris 1964 Sp 650 661 hier 660 f Paul Wyser Der Seelengrund in Taulers Predigten In Lebendiges Mittelalter Freiburg Schweiz 1958 S 204 311 hier 306 f Belege bei Juan Luis Astigarraga u a Hrsg Concordancias de los escritos de san Juan de la Cruz Rom 1990 S 854 Johannes vom Kreuz Llama de amor viva Zweite Fassung cancion 4 3 16 Ausgabe Jose Vicente Rodriguez Federico Ruiz Salvador Hrsg San Juan de la Cruz Obras completas 5 Auflage Madrid 1993 S 863 869 Fernand Jette Fond de l ame II Marie de l Incarnation In Dictionnaire de Spiritualite Bd 5 Paris 1964 Sp 661 666 August Langen Der Wortschatz des deutschen Pietismus 2 erganzte Auflage Tubingen 1968 S 162 169 Siehe zur aufklarerischen Begriffsverwendung Hans Adler Fundus Animae der Grund der Seele Zur Gnoseologie des Dunklen in der Aufklarung In Deutsche Vierteljahrsschrift fur Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte 62 1988 S 197 220 hier 204 213 218 Alexander Gottlieb Baumgarten Metaphysica Halle 1739 511 Hans Adler Die Pragnanz des Dunklen Hamburg 1990 S 39 42 Georg Friedrich Meier Vernunftlehre Halle 1752 S 195 Johann Georg Sulzer Zergliederung des Begriffs der Vernunft In Sulzer Vermischte philosophische Schriften Teil 1 Leipzig 1773 S 244 281 hier 261 Johann Gottfried Herder Plan zu einer Asthetik In Herder Werke in zehn Banden Bd 1 Fruhe Schriften 1764 1772 hrsg von Ulrich Gaier Frankfurt 1985 S 659 676 hier 665 Johann Gottfried Herder Baumgartens Denkmal In Herder Werke in zehn Banden Bd 1 Fruhe Schriften 1764 1772 hrsg von Ulrich Gaier Frankfurt 1985 S 681 694 hier 685 Johann Gottfried Herder Vom Erkennen und Empfinden der menschlichen Seele In Herder Samtliche Werke hrsg von Bernhard Suphan Bd 8 Berlin 1892 S 165 333 hier 194 f Siehe zu Herders Konzept Hans Adler Die Pragnanz des Dunklen Hamburg 1990 S 64 67 Eine Ubersichtsdarstellung bietet Ingeborg Degenhardt Studien zum Wandel des Eckhartbildes Leiden 1967 S 105 155 Vgl Peter Reiter Der Seele Grund Wurzburg 1993 S 63 78 Siehe zu diesen Kontroversen Ingeborg Degenhardt Studien zum Wandel des Eckhartbildes Leiden 1967 S 166 191 281 287 Vgl Peter Reiter Der Seele Grund Wurzburg 1993 S 99 104 Herman Buttner Meister Eckeharts Schriften und Predigten Bd 1 Jena 1903 S XIV XIX XLII XLIV Ingeborg Degenhardt Studien zum Wandel des Eckhartbildes Leiden 1967 S 226 238 250 261 Paul Natorp Deutscher Weltberuf Bd 2 Die Seele des Deutschen Jena 1918 S 70 Paul Natorp Deutscher Weltberuf Bd 2 Die Seele des Deutschen Jena 1918 S 71 f Paul Natorp Deutscher Weltberuf Bd 2 Die Seele des Deutschen Jena 1918 S 73 Paul Natorp Deutscher Weltberuf Bd 2 Die Seele des Deutschen Jena 1918 S 74 82 Kurt Flasch Meister Eckhart Munchen 2010 S 83 86 f 195 198 322 f Vgl Rodrigo Guerizoli Die Verinnerlichung des Gottlichen Leiden 2006 S 56 59 Otto Langer Meister Eckharts Lehre vom Seelengrund In Margot Schmidt Hrsg Grundfragen christlicher Mystik Stuttgart Bad Cannstatt 1987 S 173 191 hier 187 f 190 f Kurt Ruh Meister Eckhart Munchen 1985 S 188 190 Shizuteru Ueda Die Gottesgeburt in der Seele und der Durchbruch zur Gottheit Gutersloh 1965 S 23 25 Peter Reiter Der Seele Grund Wurzburg 1993 S 63 Alois M Haas Mystik als Aussage Frankfurt am Main 1996 S 343 345 Alois M Haas Sermo mysticus Freiburg Schweiz 1979 S 152 163 Erwin Waldschutz Denken und Erfahren des Grundes Wien 1989 S 140 f 299 302 324 326 Bernard McGinn Die Mystik im Abendland Bd 4 Freiburg 2008 S 324 Siehe dazu die Ubersicht bei Saskia Wendel Affektiv und inkarniert Regensburg 2002 S 174 Anm 485 S 209 f Anm 702 Burkhard Mojsisch Die Theorie des Ich in seiner Selbst und Weltbegrundung bei Meister Eckhart In Christian Wenin Hrsg L homme et son univers au moyen age Philosophes medievaux 26 Bd 1 Louvain la Neuve 1986 S 267 272 Burkhard Mojsisch Dieses Ich Meister Eckharts Ich Konzeption In Kurt Flasch Udo Reinhold Jeck Hrsg Das Licht der Vernunft Munchen 1997 S 100 109 Saskia Wendel Affektiv und inkarniert Regensburg 2002 S 177 180 209 216 Otto Langer Meister Eckharts Lehre vom Seelengrund In Margot Schmidt Hrsg Grundfragen christlicher Mystik Stuttgart Bad Cannstatt 1987 S 173 191 hier 187 f Alois M Haas Mystik als Aussage Frankfurt am Main 1996 S 334 346 Alois M Haas Meister Eckhart als normative Gestalt geistlichen Lebens Einsiedeln 1979 S 52 97 f Erwin Waldschutz Denken und Erfahren des Grundes Wien 1989 S 307 312 Erwin Waldschutz Denken und Erfahren des Grundes Wien 1989 S 201 Karl Heinz Witte Meister Eckhart Leben aus dem Grunde des Lebens Freiburg Munchen 2013 S 223 f 230 235 f nbsp Dieser Artikel wurde am 23 Juli 2015 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Seelengrund amp oldid 224306329