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Wolfgang Riehle 24 November 1937 in Stuttgart 31 Juli 2015 in Graz 1 war ein deutsch osterreichischer Literaturwissenschaftler und Shakespeare Experte Bis zu seiner Emeritierung lehrte er an der Karl Franzens Universitat Graz 2 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Schriften 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWolfgang Riehle wurde am 24 November 1937 in Stuttgart geboren 3 Er besuchte zunachst das humanistische Gymnasium in Ulm Eine fruhe Pragung erfuhr er durch die traditionsreichen ev theol Seminare Maulbronn und Blaubeuren 1953 57 Sein Studium der Anglistik Germanistik und Latinistik absolvierte er in Tubingen Durham UK und Munchen Er promovierte 1964 mit einer Dissertation uber Das Beiseitesprechen bei Shakespeare am Englischen Seminar der Universitat Munchen bei Wolfgang Clemen 1972 habilitierte er sich mit einer Arbeit uber die Metaphorik in der englischen Mystik des Mittelalters Als Privatdozent ubernahm er 1972 eine Lehrstuhlvertretung am Anglistischen Seminar der Universitat Heidelberg Ab 1973 hatte er das Ordinariat Anglistik III Englische Literatur mit besonderer Berucksichtigung des Dramas und der Mediaevistik an der Karl Franzens Universitat Graz inne Seit den fruhen 80er Jahren leitete er auch eine studentische Theatergruppe des Instituts fur Anglistik und begann mit praktischer Inszenierungsarbeit Aus Anlass der 400 Jahr Feier der Universitat Graz inszenierte Riehle Plautus Menaechmi und Shakespeares The Comedy of Errors in einer beide Stucke eng verflechtenden Doppelauffuhrung 4 Diesem Projekt lag die seinerzeit noch wenig fur ihren wissenschaftlichen Erkenntniswert genutzte Uberzeugung zugrunde dass die auffuhrungspraktische Beschaftigung mit Dramentexten sehr gewinnbringend fur ihre literaturtheoretische Analyse und Interpretation sein kann Aus diesem methodischen Ansatz gelang Riehle in seiner umfassenden Monographie Shakespeare Plautus and the Humanist Tradition 5 der Nachweis dass Shakespeares Dramen nicht nur aus der heimischen Volksschauspieltradition sondern auch aus der aktiven Rezeption der klassisch antiken Komodientradition vor allem des hochst vitalen Titus Maccius Plautus zu verstehen sind Riehle wandte seine textbezogene Interpretationsmethode nochmals an in seiner Monographie uber die erste Tetralogie von Shakespeares History Plays Eine erneute Hinwendung zur englischen Mystik des Mittelalters ergab sich fur ihn durch seinen Entschluss einen der englischen Mystik gewidmeten Erganzungsband zu Kurt Ruhs Geschichte der abendlandischen Mystik zu verfassen 6 Am 31 Juli 2015 starb Riehle 77 jahrig in Graz 7 Eine seiner letzten Arbeiten eine Monographie zur Mystik bei Johann Sebastian Bach blieb unvollendet 7 Leistungen BearbeitenRiehle war Grundungsmitglied des Mediavistenverbandes 8 und war ab 1985 Vorstandsmitglied der Deutschen Shakespeare Gesellschaft West 9 bis zu deren Ende 1992 als sich im darauffolgenden Jahr die Deutsche Shakespeare Gesellschaft wiedervereinigte 1994 organisierte er den Deutschen Anglistentag in Graz und trug dazu eine eigene Theaterinszenierung von George Bernard Shaws The Dark Lady of the Sonnets bei Im Jahre 2006 erfolgte seine Emeritierung Riehle war korrespondierendes Mitglied der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften 10 Seine Forschungsschwerpunkte waren Englisches Mittelalter insbesondere Englische Mystik des Mittelalters und Geoffrey Chaucer Shakespeare und seine Zeit Geschichte des englischen Dramas mit besonderer Berucksichtigung theaterpraktischer Aspekte Librettoforschung Interdisziplinaritat und Komparatistik 11 Schriften BearbeitenMonographien Studien zur englischen Mystik des Mittelalters unter besonderer Berucksichtigung ihrer Metaphorik Anglistische Forschungen 120 Universitatsverlag C Winter Heidelberg 1977 ISBN 3 533 02555 1 Zugleich Munchen Universitat Habilitations Schrift 1977 englisch The Middle English Mystics Translated by Bernard Standring Routledge amp Kegan Paul London u a 1981 ISBN 0 7100 0612 8 T S Eliot Ertrage der Forschung 106 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1979 ISBN 3 534 07371 1 Shakespeare Plautus and the Humanist Tradition Brewer Cambridge 1990 ISBN 0 85991 305 8 Geoffrey Chaucer Rowohlts Monographien 422 Rowohlt Taschenbuch Verlag Reinbek bei Hamburg 1994 ISBN 3 499 50422 7 Shakespeares Trilogie King Henry VI und die Anfange seiner dramatischen Kunst Anglistische Forschungen 245 Universitatsverlag C Winter Heidelberg 1997 ISBN 3 8253 0458 2 Daniel Defoe Rowohlts Monographien 50596 Rowohlt Taschenbuch Verlag Reinbek bei Hamburg 2002 ISBN 3 499 50596 7 Englische Mystik des Mittelalters C H Beck Munchen 2011 ISBN 978 3 406 60652 6 The Secret Within Hermits Recluses and Spiritual Outsiders in Medieval England Translated by Charity Scott Stokes Cornell University Press Ithaca NY u a 2014 ISBN 978 0 8014 5109 6 Literatur BearbeitenHugo Keiper Maria Loschnigg Doris Mader Hrsg Metamorphosen Englische Literatur und die Tradition Festschrift fur Wolfgang Riehle Anglistische Forschungen 355 Universitatsverlag C Winter Heidelberg 2006 ISBN 3 8253 5095 9 Einzelnachweise Bearbeiten http www pax requiem at web decedent 5647 www anglistik uni graz at Memento vom 15 August 2014 im Internet Archive Vgl hier und im Folgenden www w riehle com Memento vom 29 Dezember 2014 im Internet Archive Vgl http austria forum org ebook wbin ambrosius html book PAUG Band 27 100 Jahre Anglistik amp pagenum 25 amp layer default1 amp pageid 000024 amp thumbview 2p siehe Shakespeare Plautus and the Humanist Tradition 1990 Studien zur englischen Mystik des Mittelalters unter besonderer Berucksichtigung ihrer Metaphorik 1977 a b Wolfgang Riehle verstorben abgerufen am 26 Marz 2018 Vgl http www mediaevistenverband de mediavistik professuren anglistik Vgl http shakespeare gesellschaft de Vgl Dr phil o Prof Wolfgang Riehle Memento vom 14 Juli 2014 im Internet Archive Vgl ProfessorInnen und DozentInnen Memento vom 11 Juli 2014 im Webarchiv archive today Inhaber der Lehrstuhle fur Anglistik an der Universitat Graz 1 Lehrstuhl fur Literaturwissenschaft Karl Luick 1898 1908 Alois Pogatscher 1908 1911 Albert Eichler 1911 1944 Herbert Koziol 1944 1961 Franz Karl Stanzel 1962 1993 Werner Wolf seit 1994 2 Lehrstuhl fur Sprachwissenschaft I Hans Ernst Pinsker 1967 1970 Wolfgang Viereck 1973 1978 Alwin Fill 1980 2008 Andreas Mahler 2008 2011 Catharina Henrica Elisabeth Mennen seit 2015 3 Lehrstuhl fur Sprachwissenschaft II Wolfgang Riehle 1973 2006 Daniela Wawra 2009 2010 Remus Gergel 2012 2016 Gunther Kaltenbock seit 2019 4 Lehrstuhl fur Fachdidaktik I Sarah Jane Mercer seit 2015 Vertragsprofessuren Elizabeth Erling 2017 2020 Julia Hoydis 2020 2021 Christine Schwanecke seit 2021 Normdaten Person GND 1017551227 lobid OGND AKS LCCN n81112549 VIAF 111647364 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Riehle WolfgangKURZBESCHREIBUNG deutscher LiteraturwissenschafterGEBURTSDATUM 24 November 1937GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 31 Juli 2015STERBEORT Graz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolfgang Riehle amp oldid 224888329