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Die Familie Kleingedank zahlte zu den bedeutendsten Dynastien des mittelalterlichen Koln und gehorte dem Kolner Patriziat an Sie hatte die wichtigsten Positionen im Schoffenkollegium in der Richerzeche und auch fur lange Zeit im Rat inne 1 Kleingedankstrasse an der Kirche St Paul KolnInhaltsverzeichnis 1 Der Name Kleingedank 2 Geschichte 2 1 Macht Niederlagen und familiarer Einfluss 2 1 1 Machterhalt durch Verschwagerungen 2 1 2 Machtverlust Achtung und erneuter Aufstieg 2 1 3 Zusammenhalt und Streit der Geschlechter 2 2 Kirchliches Engagement 2 2 1 Beginen und Nonnen 2 2 2 Geistliche Herren 2 3 Grundbesitz der Kleingedank 2 3 1 Erhalt des Familienbesitzes durch Vererbung 2 3 2 Grossere Anwesen 2 3 3 Kleinere Besitzungen 2 4 Kleingedank Pavone Mommersloch 2 4 1 Wappen 2 4 2 Hof Mommersloch 2 5 Stammsitz und Umfeld 2 5 1 Kleingedankhof Schaafenstrasse 3 Gedenken in der Stadt Koln 4 Literatur 4 1 EinzelnachweiseDer Name Kleingedank BearbeitenAdam Wrede versuchte die Etymologie des Familiennamens durch eine Wortteilung des ursprunglichen Namens Cleynengedanc zu erklaren Er bezog die niederhochdeutschen Begriffe klein e und gedanc auf einen uberaus genau denkenden und hinsehenden scharfsinnigen Menschen Nach Wrede nannte sich das Geschlecht zwischen 1135 und 1180 cleinegedanc aus dem ab 1160 bis 1172 auch cleinegedang wurde Wrede stellte bei seinen genealogischen Nachforschungen fest dass bis zum Ende des 15 Jahrhunderts verschiedene nur kleinere Abweichungen dieser Urform des Familiennamens erfolgten Den Namenstragern waren anfanglich germanische und spater christliche Vornamen gegeben worden die sich in den einzelnen Generationen haufig wiederholten Hermann Keussen Wrede und andere Historiker stutzten sich dabei auf die Auswertung der um 1130 aufkommenden Schreinsurkunden der Kolner Pfarrbezirke und auf die Aufzeichnungen des im 13 Jahrhundert lebenden Stadtschreibers Gottfried Hagen Nach Wrede fand sich der Name Kleingedank fur 1211 auch in Strassburg Siegburg und Mainz und wurde noch fur die Zeit um 1500 in Arnsberg belegt 2 Geschichte BearbeitenDas Patriziergeschlecht der Kleingedank lasst sich in den Quellen der Stadt Koln ab der Mitte des 12 Jahrhunderts nachweisen Es verzweigte sich im Laufe der Zeit jedoch sind nur zwei Linien der Kleingedank durch ihre in Urkunden festgehaltenen Aktivitaten belegt Diese Familien unterschieden sich durch einen Namenszusatz der wahrscheinlich Bezug auf den jeweiligen Erben eines Stammsitzes nahm Es war der Haupthof der Kleingedank in der westlichen Schaafenstrasse weiterer Besitz wurde spater veraussert und der Hof Mommersloch an der Severinstrasse im Suden der Stadt Der Hofbesitzer im Bezirk Severin wurde in den Quellen vereinzelt auch mit dem Zusatz Kleingedank genannt Mommersloch oder auch nur Mummersloch bezeichnet 3 Der Historiker Paul Clemen konnte den in den Schreinsakten erwahnten Zweig Mommersloch mit dem Geschlecht Hardef v ust verschwagert bei seinen Recherchen zusatzlich belegen Er beschrieb einen auf dem Elendskirchhof von St Gregorius stehenden Grabstein eines Kleingedank dessen Inschrift neben dem Todesjahr 1590 den Namen Kaspar von Kleingedank genannt Mommersloch trug 4 Macht Niederlagen und familiarer Einfluss Bearbeiten Machterhalt durch Verschwagerungen Bearbeiten Bereits zum Ende des 12 Jahrhunderts waren die Kleingedank politisch aktiv So war ein Heinrich Kleingedank im Jahr 1182 als Amtmann unter dem Stadtherrn Erzbischof Philipp I von Heinsberg in der Richerzeche Kolns vertreten und sein Nachfahre ein spaterer Heinrich Kleingedank der mit Gertrudis Overstolz verheiratet war bekleidete 1263 ein Schoffenamt Ida Kleingedank heiratete 1255 Henricus Gryn und Gertrud Kleingedank 1265 Ludwig den Sohn Dietrichs des Weisen von der Muhlengasse Wie diese drei Beispiele aufzeigen waren Heiraten Mittel zum Zweck Sie mehrten das Vermogen steigerten das Ansehen und die politischen Einflussmoglichkeiten Durch die entstandenen Verschwagerungen innerhalb der fuhrenden Burgermeisterfamilien blieb die Macht an der Spitze der Kolner Gesellschaft den Patriziern auch im Generationenwechsel erhalten 5 Machtverlust Achtung und erneuter Aufstieg Bearbeiten nbsp Siegelumschrift S MELCHIOR MOMM ERLOCH SCHEFFE Die spater abgeloste Richerzeche war eine weltliche Bruderschaft und stellte einen Verband der Wohlhabenden eine aus wenigen Familien bestehende Vereinigung dar und regierte durch selbsternannte Vertreter aus den eigenen Reihen die Stadt Obwohl sich auch diese Oberschicht der Stadt der Kirche tief verbunden fuhlte widersetzen sich auch die zu den etwa zehn fuhrenden Geschlechtern gehorenden Kleingedank dem absoluten Machtanspruch des Kolner Erzbischofs der zugleich ihr Landes und Stadtherr war An diesen Auseinandersetzungen mit dem Erzbischof die seit den Emanzipationsbestrebungen der Burgerschaft auftraten waren Angehorige der Kleingedank in hohem Masse beteiligt Ein Versuch der machtigen Geschlechter ihre nach dem Grossen Schied des Albertus Magnus von 1258 verlorene Macht zuruckzuerhalten endete mit Hinrichtungen Inhaftierungen oder Achtung der Anfuhrer die auf Geheiss von Konrad von Hochstaden durchgefuhrt wurden Unter den von diesen Strafen betroffenen etwa 25 Familien waren allein funf Mitglieder der Familien Kleingedank 1 Zu den Geachtetem gehorten Henricus der im Jahr 1274 sowie Godefriedus der im Jahr 1279 verstarb 5 Erst nach der erzbischoflichen Niederlage in der Schlacht von Worringen an der auch Patrizier wie Gerhard Overstolz teilnahmen wurden auch die Kleingedank wieder politisch aktiv Zusammen mit dem Schoffen Dietrich vom Hirtze amtierte Tilmann Kleingedank im Jahr 1317 18 erstmals als Burgermeister der Stadt 6 1334 war Hilger Kleingedank als Angehoriger des engeren Rates der Stadt Koln an einen Vertrag der Stadt mit Erzbischof Walram von Julich beteiligt 7 Gumpert Kleingedank genannt Mommersloch wurde Schoffe des Hohen Weltlichen Gerichtes zu Koln Er war verheiratet mit Richmud Steck von Beeck Noch im Jahr 1534 wurde er in Prozessakten als Schoffe bezeichnet 8 Auch sein Sohn Melchior der Christina von Rottkirchen geheiratet hatte wurde Schoffe des Hohen Weltlichen Gerichtes in Koln Melchiors uberliefertes Siegel wies das Jahr 1547 aus Die beiden Eheleute starben vor 1584 9 Zusammenhalt und Streit der Geschlechter Bearbeiten Der Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstutzung die sich die verschwagerten Familien gewahrten liess die Familien machtig und einflussreich werden Diese gegenseitige Hilfe auch in finanziellen Belangen verdeutlichte ein Beleg des Jahres 1327 In diesem Jahr verburgten sich Johann Overstolz und Eberhard Kleingedank gegenuber Johann von Lyskirchen fur Bela Kleingedank bei der Ubertragung zweier Zinslasten von den Hofen Butze und Weidenbach 10 An den spater ausbrechenden Konflikten innerhalb der Geschlechter waren die Kleingedank nicht beteiligt Mit dem zu dieser Zeit als Ratsherr amtierenden Ingebrand Kleingedank 1 nahm die Familie gegenuber den sich im Jahr 1396 gebildeten verfeindeten Parteien der Greifen mit ihrem Fuhrer Hilger Quattermart und der Partei der Freunde die durch Konstantin von Lyskirchen angefuhrt wurde eine neutrale Haltung ein Kirchliches Engagement Bearbeiten In den oft kinderreichen Familien ubernahm auch bei den Kleingedank im Erbfall in der Regel der alteste Sohn den Stammsitz Geschwister gingen zumeist adaquate Ehen ein die es ihnen im Einzelfall sogar erlaubten auf das Erbteil oder eine Rente zu verzichten So verzichteten 1290 Rigwin genannt Kleingedank Clenegedanc seine Ehefrau und ihre Kinder auf ihre Anspruche in Hohe von 50 Mark colnisch die ihnen das Kapitel von St Mariengraden aus einer Rente von 50 Maltern Hafer zu Flamersheim schuldete 11 Einige strebten mit entsprechender Ausbildung ein Studium an und andere unter ihnen die finanziell durch Erbteil oder Mitgift gut ausgestattet waren wurden Beginen und Begarden 12 oder wandten sich einem geistlichen Leben zu indem sie Nonnen Monche oder Priester aber auch Stiftsdamen und herren wurden Auffallend viele der Frauen der Familie Kleingedank wahlten fur ihr kunftiges Leben den Eintritt in die Gemeinschaft der Zisterzienserinnen Beginen und Nonnen Bearbeiten Etwa von 1275 bis 1303 traten aus der Familie Kleingedank neun der weiblichen Nachkommen in eine Gemeinschaft von Beginen ein Weitere 15 schlossen sich einer klosterlichen Gemeinschaft an davon zwolf den Zisterzienserinnen Vier verliessen die Stadt und wahlten um 1275 den Eintritt in das Kloster Benden in Heide eine in das Kloster Burbach Funf der Frauen traten zwischen 1260 und 1300 dem Ordenshaus Mariengarten bei Je eine wahlte sich das Kloster Seyn und Gertrud Kleingedank das Kloster zu Mechtern Konvent zu den Martyrern in dem sie um 1336 von ihrer Gemeinschaft zur Abtissin gewahlt wurde 13 Zwei entschieden sich fur den Eintritt in das Pramonstratenserkloster Dunnwald und eine Alstradis Kleingedank fur das Dominikanerinnenkloster St Gertrud am Neumarkt in dem sie von 1320 bis 1322 als Priorin wirkte 14 1321 stiftete Bela Sybille von Mommersloch in der Stolkgasse des Niederich den Konvent Zum Mommersloch der 1476 zum Kloster Apollonia der Augustinerinnen wurde 15 nbsp St Aposteln im Vordergrund die nach 1200 errichteten Stiftsgebaude Justus Finkenbaum um 1665 Geistliche Herren Bearbeiten Tilmann Kleingedank war 1278 Benediktinermonch zu Gross St Martin in der Rheinvorstadt Im Jahr 1291 stiftete Henricus Clericus Cleyngedanc den ad portam genannten Konvent an der Strasse In der Hohle Die im Jahr 1313 auf 20 Personen angewachsene Gemeinschaft siedelte auf die Breite Strasse um 16 Im Jahr 1302 war ein Hermann Kleingedank Pfarrer an St Johann Baptist in der Vorstadt Oversburg tatig 5 Richolfus Kleingedank war 1315 Predigermonch Dominikaner 1322 wirkte Hubert Kleingedank als Kanonikus zu St Aposteln 17 Im Zusammenhang mit dem Haus seiner als naturliche Tochter filia naturalis bezeichneten wohl unehelichen Tochter wurde Huperti Cleynegedanx als can eccl s Aposteln in den Jahren 1342 und 1371 erneut angefuhrt 18 Um 1362 war ein Johann Kleingedank Cleyngedanc Kanonikus zu St Severin Er und weitere Kanoniker des Stiftes kamen uberein dem Dekan Otto von Gennep freiwillig einen Anteil aus ihren Prasenzgeldern zu zahlen obwohl dieser darauf keinen rechtlichen Anspruch hatte 19 Grundbesitz der Kleingedank Bearbeiten Die Kleingedank zahlten hinsichtlich ihres in den Schreinsakten angefuhrten Besitzes zu den grossen privaten Grundbesitzern der Stadt Koln Ihr Gewinnstreben schien im Gegensatz zu den im Handelswesen reich gewordenen Geschlechtern vornehmlich auf Immobiliengeschafte ausgerichtet gewesen sein Obwohl ihr Name an Orten alter Handelsrouten uberliefert wurde konnten Handelsaktivitaten der Kleingedank bis auf eine Ausnahme nicht nachgewiesen werden So soll nach Kellenbenz Johannes Kleingedank genannt Mommersloch nach Westindien gelangt sein wo er auf der Insel Cabo de la Vela verstarb Es war ein vornehmlich von europaischen Kolonialunternehmen wie den Welsern wegen seiner Perlenvorkommen bereistes Gebiet Noch vor seinem Tode soll ihm sein Bruder Balthasar dorthin gefolgt sein Eine von diesen beiden Kaufleuten stammende Hinterlassenschaft ging spater als Erbschaft an Catharina Mommersloch Gattin des Hermann Lantzkrone Die Erbschaft soll Gold und Perlen umfasst haben die in den 1560er Jahren von dem Beauftragten Paulus Blackwaldt an die Familie ausgehandigt wurden 20 Verpachtungen An oder Verkauf der mit einer Hofstadt Curia oder Hausern Domus bestandenen Liegenschaften der einzelnen Familienzweige gewahrten ein stetiges Einkommen Grossere ertragreiche Guter oder Hofe der Familien befanden sich im Umland oder in den Vorstadten An entstehenden Strassen sowie den freiwerdenden Befestigungswallen errichtete Zinshauser mit ihren Ertragen wurden ebenso in den Schreinseintragungen festgehalten wie auch ein Besitzwechsel kleinerer Objekte oder der zu zahlende Mietzins von Einzelwohnungen Mansiones unter einem Dach in der Kernstadt Erhalt des Familienbesitzes durch Vererbung Bearbeiten Die Erbteilung zwischen den Geschwistern Gumpert und Clairgen Mommersloch des elterlichen Nachlasses im Jahr 1497 zeigt beispielhaft auf welche Vermogenswerte innerhalb eines einzelnen Familienzweiges der Kolner Patrizier vorhanden waren Gumpert erhielt das Haus zum Mommersloch vor St Alban sechs Hauser unter Kranenbaumen in der Vorstadt Niederich zwei Gaddemen aufgestellte Verkaufshauser ohne Fundament an der Hachtporzen am Dom drei Hauser auf dem Buchel in der Pfarre St Peter ein Haus auf der St Gereonsstrasse zwei Hauser feldwarts von den vier Hausern hinter St Antonis an der Schildergasse neun Weisspfennige vom Erbe in der Kemmergasse am Griechenmarkt drei Mark vom Brauhaus auf der St Maximinenstrasse acht Mark von der Schmiede auf der Bach neben dem Haus zur Duyven sieben Mark von Hausern auf der Breiderstrassen fruhe Severinstrasse beim Hospital St Johann in der Vorstadt Oversburg und die Halfte von 26 Gulden einer Kolner Domrente Clairgen erhielt das Haus zum Aeren vor St Laurenz in dem Peter Roide und Ehefrau zur Miete wohnten zwei Mark vom Haus zur Lilien Neugasse sieben Viertel Weingarten auf dem Aldengraven heutige Eintrachtstrasse mit Wohnhaus Kelterhaus und Butten und den 17 Zinshauschen dabei zwei Hauser rheinwarts vor St Antonis 15 Mark vom Haus zum Hyrtz Schildergasse und die andere Halfte der Domrente Clairgen hatte schon vorab aus dem Erbe als Hilichsgut zur Verlobung 21 Erbrenten von Hofen ausserhalb Kolns und einem Hof bei Niederzier erhalten Gleichermassen erhielt Gumpert Erbrenten von Besitzungen ausserhalb Kolns und den Hof Kauweiler bei Eschweiler uber Feld In Koln den dritten Teil von 40 Gulden und sechs Huhner vom Haus zum Raven auf dem Altermarkt zwischen dem Haus zum Spiegel und dem Haus von der Eren drei Gulden vom Haus zum Scherffgin gelegen vor den Kolner Kreuzbrudern an der Kreuzgasse und funf Gulden vom Haus Neuenburg an der gulden Waage heute Hohe Strasse 22 Grossere Anwesen Bearbeiten Der Vogtshof der Gurzenichhof und der Hof Mauritius gehorten zu den sehr fruh erwahnten Besitztumern der Familie Everhard Kleingedank Schoffe von 1197 bis 1212 gestorben 1247 und seine Frau Gertrud hatten den Hof des Vogtes Almarus neben St Maria im Kapitol von den Volmerstein als Lehen erhalten Ihr Sohn Gottfried der 1259 als geachtet erwahnt wurde und 1275 verstarb mehrte den Besitz der Familie um den halben Hof Gurzenich sowie um den an der Weyerstrasse liegenden Hof s Mauritius nach dem sich spater seine Nachkommen nannten 5 Die alte Hofstatte der Eltern ging an die Familie der Hardefust uber und wurde im Jahr 1455 als Besitz des Kaufmanns Johannes Hardenrath in den Schrein eingetragen Der Rennenberghof wurde in den Jahren 1318 und 1329 als Grundbesitz der Familie Cleynegedank am alten Graben Antiqua fossa des Eigelsteinbezirkes angefuhrt 23 Der Hof Kleingedank am Hildeboldplatz wurde bereits im Jahr 1323 veraussert Der Besitz der Cleyngedank bestand dort aus mehreren Hausern und einem Weingarten am heutigen Hildeboldplatz versus portam s Gereonis den Franko Hardefust dessen Familie ebenfalls den Patriziern der Stadt zugehorte erwarb 24 Kleinere Besitzungen Bearbeiten 1212 wurde ein neben dem Machabaerkloster gelegenes Haus mit Garten von Johann de Lechenich den man auch Caput diaboli nannte an Winemar Pincerra verkauft der die Liegenschaft umgehend weiter an Everhard Cleynegedanc verausserte 25 Bereits 1291 hatte Henricus dictus Clericus Cleyngedanc von dem ad portam an der Strasse in der Hohle gelegenen Besitz ein Grundstuck zur Errichtung eines Beginenkonventes gestiftet Ein Haus zoomes Cleynegedanck wurde im Jahr 1471 in der Schildergasse angefuhrt Bis zum Beginn des 16 Jahrhunderts wurde in diesem Viertel zwischen Oben Marspforten und Schildergasse mehrfach Besitz der Kleingedank Mommersloch angefuhrt auch wurde wiederholt die Ortsbezeichnung Mommerslochgasse verwendet Die Steuerlisten der Jahre 1487 92 fuhrten neben dem Haus und Grundbesitz an der Hellen auch Spezifikationen der Objekte an So wurde die Anzahl der Schornsteine Feuerstellen aber auch der erhobene Mietzins in den zu dieser Zeit ublichen Oberlander Gulden angegeben 1518 wurde die Lage eines Hauses in der Hohle in der Hellen auch Mummerslochgasse prazise angegeben Der Eintrag formulierte das alte Haus genannt zom Cleynengedank neben der Gaffelpforte am Haus der Buntworter die auch Gesellschaftspforte genannt wurde zur Schildergasse warts 26 Kleingedank Pavone Mommersloch Bearbeiten Der alteste bekannte Mommersloch war Ludovicus de Mumbernisloche oder Mimbernisloche der zwischen 1165 und 1172 starb Sein Sohn Ludovicus war zwischen 1205 und 1214 Amtmann der Richerzeche Sein Sohn Hildegerus heiratete 1230 Blithildis moglicherweise eine Erbtochter der Kleingedank deren Wappen und Name ubernommen wurde 27 nbsp Kleingedank de Mommersloch nbsp Wappen der Kleingedank de Pavone genannt Mommersloch nbsp Pavone de MommerslochWappen Bearbeiten Ein in Gold gehaltener Schild der Kleingedank de Mommersloch hatte einen dreimal eckig geschobenen schwarzen Balken Den Helm bekronten ein schwarzes und ein goldenes Buffelhorn Das Wappen der Kleingedank de Pavone wurde wie folgt beschrieben In Rot ein silberner viermal eckig verschobener Balken Helm mit Hut Facherbrett wie der Schild bezeichnet mit Pfaufedern besteckt Dem goldenen Schild der De Pavone Mommersloch war eine rote Adlerschwinge und eine oben rechts angeordnete Barentatze eingefugt Den Helm des Wappens zierte ein goldener Bockskopf mit roten Hornern 27 Hof Mommersloch Bearbeiten Kaspar Kleingedank genannt Mommersloch besass den Hof Mommerloch in Kirchspiel St Severin Er starb 1590 und wurde in der Vorgangerkapelle von St Gregorius ahn dem elendigen Kirchhoff zu Collen bestattet Die Grabplatte des Kaspar Kleingedank war mit den Wappen der Eltern verziert dem des Vaters Gumpert Kleingedank genannt Mommersloch Schoffe des Hohen Weltlichen Gerichtes zu Koln und dem der Mutter Richmud Steck von Beeck Eine Umschrift verkundete der Nachwelt Ao 1590 den 16 Mert ist gestorben der Edler und Vester Caspar von Kleingedanck genannt Mommersloch letzter von dem alten Romischen Geschlecht 27 Die Schwester des letzten Kleingedank Mommersloch Catharina Kleingedank genannt Mommersloch war verheiratet mit Hermann von Hirze genannt Lantzkron 28 Stammsitz und Umfeld Bearbeiten nbsp Schaafentor der davor verlaufende Wall und die zum Marsilstein fuhrende Schaafenstrasse Arnold Mercator um 1571 Der Stammsitz der Familie entstand auf dem ehemaligen Gelande des um 1020 30 gegrundeten Stiftes St Aposteln zu dem die Familie enge Beziehungen pflegte Der recht grosse Grundbesitz ragte an dieser Stelle in das Kirchspiel St Mauritius und damit in das Gebiet des Stiftes St Pantaleon hinein Das Gelande lag westlich des im 11 Jahrhundert in der Hohe des Laach in die Romermauer gebrochenen Tores der porta ovina alte Schaafenpforte die einen Weg in die Feldflur entstehen liess Dieser Weg entwickelte sich dann zu den heutigen Strassen Marsilstein dem mittelalterlichen Eselsmarkt und der an das neue Schaafentor fuhrenden Schaafenstrasse die bis weit in die Neuzeit von Hofen Stallen und der dort vorrangig betriebenen Schafzucht gepragt war Kleingedankhof Schaafenstrasse Bearbeiten Die sudlich der Schaafenstrasse zwischen den Strassen Rinkenpfuhl und Mauritiuswal gelegenen 1283 und 1293 durch Hildeger Cleynegedanc iuxta ovinam portam erworbenen dem Stift St Aposteln zinspflichtigen Liegenschaften wurden zu dem mehrere Jahrhunderte bestehenden grossen Stammsitz des Geschlechts Kleingedank Funfzig Jahre spater war der Hof im Besitz des Gobel Cleyngedang dessen Frau Yda nach Gobels Tod in das Klarissenkloster St Klara eintrat Es folgte 1381 als neuer Herr des Hofes der Kolner Ratsherr Ingebrand der erstmals in der heutigen Namensform Kleingedank genannt wurde Im Jahr 1393 erwarb das Anwesen die curia zume Cleyngedancke Gerhard de Cusino der jedoch die Bezeichnung des Hofes beibehielt 29 Ein sich im Jahr 1619 ereignender Grossbrand verwustete viele der Hauser im Kirchspiel St Aposteln Allein in der Schaafenstrasse im Bereich der Pforte brannten ohne die angefuhrten Scheuern und Stalle uber 30 Hauser nieder 30 Im Jahr 1624 geriet der Hof Kleingedank durch einen von seinen Gebauden an der Schaafenstrasse ausgehenden Brand in den Mittelpunkt einer gerichtlichen Auseinandersetzung 31 Nach dem Historiker Thomas befand sich der Hof Kleingedank zuletzt im Besitz der Kolner Familien Junkersdorf und Lulsdorf Er wurde um 1874 wie auch der benachbarte Hof des Johann Rinck niedergelegt um der geplanten Balduinstrasse mit ihrer Bebauung Raum zu schaffen 32 Gedenken in der Stadt Koln BearbeitenDie Stadt Koln pflegt die Erinnerung an viele der alten Patrizierfamilien die aus ihren Reihen auch viele Burgermeister stellten So benannte sie Strassen nach den Geschlechtern der Hardefust der Overstolzen der Gyr der Quatermakt der Scherfgin und Hirtz der Lyskirchen und auch der Kleingedank Literatur BearbeitenWolfgang Herborn Zur Rekonstruktion und Edition der Kolner Burgermeisterliste bis zum Ende des Ancien Regime in Rheinische Vierteljahresblatter 36 1972 Hermann Keussen Topographie der Stadt Koln im Mittelalter in 2 Banden Koln 1910 Reprint Droste Verlag Dusseldorf 1986 ISBN 3 7700 7560 9 und ISBN 3 7700 7561 7 Ulrich S Soenius Jurgen Wilhelm Hrsg Kolner Personen Lexikon Greven Koln 2007 ISBN 978 3 7743 0400 0 Adolph Thomas in Geschichte der Pfarre St Mauritius zu Koln Mit einer Abbildung der alten Abtei St Pantaleon nach Stengelius 1 Aufl J P Bachem Koln 1878 Adam Wrede Neuer kolnischer Sprachschatz Zweiter Band K R S 269 Greven Verlag Koln 9 Auflage 1984 ISBN 3 7743 0155 7 Anton Fahne Geschichte der kolnischen julichschen und bergischen Geschlechter in Stammtafeln Wappen Siegeln und Urkunden Stammfolge und Wappenbuch A Z Koln 1848 Band 1 Hermann Kellenbenz Wirtschaftsgeschichte Kolns im 16 und beginnenden 17 Jahrhundert in Zwei Jahrtausende Kolner Wirtschaft Bd I Koln 1975Einzelnachweise Bearbeiten a b c Ulrich S Soenius Jurgen Wilhelm S 284 Adam Wrede Band II S 47 Lacomblet 1229 Hildegero de Mummersloch Urkundenbuch II 160 Qu 2 110 Paul Clemen S 314 ff a b c d Friedrich Lau Das Kolner Patriziat bis zum Jahre 1325 Tafel II in Mitteilungen aus dem Stadtarchiv XXV 1894 Wolfgang Herborn Wilhelm Jansen Bearb Regesten der Erzbischofe von Koln 5 Band 1977 Nr 1493 Archive NRW Prozessakten des Reichskammergerichtes 3922 und 3924 Sammlung Oidtmann Mappe 841 mit Verweis auf Schreinsbuch Aposteln porta ovina HAStK HUA U 1196 Anne Dorothee von den Brinken Bearb Das Stift St Mariengraden zu Koln I Teil in Mitteilungen aus dem Stadtarchiv 57 Heft Koln 1969 Regest U Mariengraden 28 Seite 16 Herbert Grundmann Religiose Bewegungen im Mittelalter Darmstadt 1970 Erstauflage 1936 S 48 Archive NRW Bestande U 1 15 1336 August 14 St Apern U 1 13 und U 1 15 Friedrich Lau in Das Kolner Patriziat bis zum Jahre 1325 Tafel I bis III in Mitteilungen aus dem Stadtarchiv XXV 1894 Hermann Keussen B I S 152 Hermann Keussen B I S 151 Wilhelm Kisky Bearb Regesten der Erzbischofe von Koln 4 Band 1915 Nr 1353 Hermann Keussen B 2 S 133 b S 134 b Wilhelm Jansen Bearb Regesten der Erzbischofe von Koln 6 Band 1977 Nr 1493 Hermann Kellenbenz Wirtschaftsgeschichte Kolns im 16 und beginnenden 17 Jahrhundert in Zwei Jahrtausende Kolner Wirtschaft Bd I Koln 1975 Seite 392 Adam Wrede Band 1 S 354 Annea Dorothee von den Brincken Bearb Die Sammlung Luckger und Fahne im Stadtarchiv Koln Koln 1965 S 124 125 und S 168 Hermann Keussen Band I S 97 Band II S 280 Sp a f Herman Keussen Bd II S 255 Sp b Hermann Keussen B 2 S 118 unter Verweis auf Hoeniger Schreinsurkunde II 1 179 181 Die Familie Caput diaboli Duvelshovit gehorte um 1200 zu den Kolner Familien die in den Schreinsurkunden haufig bei Kauf Verkauf von Hausern und Grundstucken und Schenkungen an die Kirche genannt wurden Hermann Keussen B 1 S 159 ff a b c Anton Fahne in Geschichte der kolnischen julichschen und bergischen Geschlechter in Stammtafeln Wappen Siegeln und Urkunden Stammfolge und Wappenbuch A Z Koln 1848 Band 1 S 289 Christian Quix Beschreibung des Kreises Eupen Aachen 1837 Online in der Google Buchsuche Hermann Keussen Band I S 438 Sp a f Hermann Keussen B I S 440 Sp b Verweis auf Eckertz in Annalen 30 153 Archive NRW Bestande A 1 Altsignatur W57 205 1624 Adolph Thomas S 67 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kleingedank amp oldid 187129969