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Die in Urkunden dokumentierte Geschichte des Kolner Stadtrates geht auf den Anfang des 13 Jahrhunderts zuruck So wurde die Bezeichnung Rat erstmals 1216 1 2 verwendet und ist fur das Jahr 1229 erneut urkundlich belegt 3 Der bis dahin de facto und in der Folge bis 1396 bestehenden Herrschaft der Kolner patrizischen Geschlechter setzte dann ein auf der Basis einer Schwureinung 4 ausgehandelter Vertrag der Verbundbrief ein Ende Das Vertragswerk heute als erste Verfassung der Stadt bezeichnet war die Grundlage fur die erste gewahlte stadtische Vertretung der Burgerschaft den Kolner Rat Ratsversammlung im Senatssaal 1655Rathausplatz und Umfeld um 1571 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Rat und Ratsgebaude 1 1 1 Ratskapellen 1 2 Erste Verwaltungsformen 1 3 Teilen und Herrschen 1 4 Rat und stadtisches Gericht 1 5 Machtverfall 2 Verbundbrief 2 1 Entstehung Modalitaten 2 2 Neuanfang 1396 2 3 Amtszyklus und Amter 2 4 Erneute Oligarchie 2 5 September Revolte 1481 3 Transfixbrief 3 1 Aristokratisierung des Rates 4 Summarischer Extrakt 4 1 Gulich Revolte 5 Ende der Ratsherrschaft 1796 5 1 Toleranzstreit 5 2 Munizipalverwaltung 6 Weblinks 7 Einzelnachweise 8 LiteraturGeschichte BearbeitenRat und Ratsgebaude Bearbeiten nbsp Kolner Rathaus Kupferstich um 1655Die erste Verwaltung der Stadt war ein aus den Geschlechtern gebildetes Gremium zu dem andere Gesellschaftsschichten keinen Zugang hatten Man versammelte sich zu Sitzungen und Beschlussen in einem Gebaude welches als domus in quam cives conveniunt aber auch als domus civium erwahnt ist 5 In diesem ersten Haus der Burger inmitten des judischen Viertels hatte wahrscheinlich auch die spater gebildete Richerzeche eine Vereinigung der reichen Kaufleute ihren Sitz Ein Nachfolgebau dieses ersten Versammlungsgebaudes von dem ein Bauteil erhalten ist entstand um das Jahr 1330 Fur die Stadtherren die heren vun Collen und ihren reprasentativen Sitz wurden in spateren Jahren die mittelhochdeutsche Bezeichnungen Raitzhui y s fur Rathaus und Raitzheren fur Ratsherren gelaufig Auf diesem Gelande auch heute noch der Standort des Rathauses errichtete der Rat nach der Vertreibung der judischen Bewohner des Viertels die Ratskapelle St Maria in Jerusalem Ratskapellen Bearbeiten nbsp Ratskapelle St Maria in JerusalemDie erste 1172 erbaute Kapelle sent Michel die dem heiligen Michael geweiht war lag im Obergeschoss der romischen Marspforte in der im Mittelalter up der Marportzen genannten heutigen Marspfortengasse Diese Ratskapelle diente den Ratsherren bis zur Fertigstellung der 1426 unmittelbar neben dem Rathaus errichteten Kapelle St Maria in Jerusalem als Gotteshaus Die alte Kapelle und die Pforte die Maatpooz wurden im Jahr 1545 abgebrochen 6 Die Eingangspforte der Ratskapelle diente den Ratsherren bis zum Aufkommen der Druckerkunst in Koln durch Ulrich Zell 1460er Jahre als Ort fur Bekanntmachungen An die Ture wurden Neuerungen fur diejenigen angeschlagen die bei Verkundigungen der Morgenansprachen 7 nicht zugegen waren Erste Verwaltungsformen Bearbeiten Nach der ersten Stadterweiterung 1106 Niederich Oversburg und der 1182 folgenden wurden die bis dahin noch selbststandigen Sondergemeinden der Stadt angegliedert Dem Anliegen der dort ansassigen wohlhabenden Familien nun einen Anteil an der kommunalen Verwaltung zu haben kam das Schoffenkollegium ein durch den Erzbischof als Stadtherr eingesetzter und von ihm abhangiger Schoffenstuhl nach indem es sich mit diesen zu einer Bruderschaft zusammenschloss der Richerzeche Teilen und Herrschen Bearbeiten nbsp Verfassungsartikel des Engen und Weiten RatesDas Gremium der Richerzeche bestand aus einem jahrlich wechselnden funfzehnkopfigen Rat der sich uberwiegend aus fuhrenden Personen altkolnischer Geschlechter zusammensetzte und sich aus ihnen erganzte Der am Ende des 12 Jahrhunderts gebildete Weite Rat berucksichtigte nun auch Vertreter der Amtleutegremien aus den Sondergemeinden Er bestand aus 82 Mitgliedern Diesen meist jungeren Kaufmannsfamilien entstammenden Mitgliedern des erweiterten Rates raumte man aber nur formal ein Mitspracherecht ein sie blieben Abhangige des Engen Rates Rat und stadtisches Gericht Bearbeiten nbsp Gerichtsbild von Derick Baegert Eidesleistung 1493 nbsp Gurzenich Anfang des 19 Jh am Anfang des 16 Jh auch Sitz des Kaufhaus Gurzenich GerichtesDer Rat der Stadt bemuhte sich auch auf das Gebiet des Gerichtswesens Einfluss zu nehmen In den Anfangen fungierte nur der Enge Rat als Gericht Die Zustandigkeiten der Ratsgerichte waren anfanglich noch eng beschrankt Sie umfassten die Beilegung von Baustreitigkeiten und die Erledigung sachenrechtlicher Klagen denen ein Erbrecht zugrunde lag Die Aufgabe Zunftstreitigkeiten zu schlichten ubernahm der Rat von den Burgermeistern der Richerzeche Ab 1326 ubertrug der Rat Teile seiner mittlerweile durch Privilegien ausgedehnten Rechtszustandigkeiten an die von ihm eingesetzten Sondergerichte Zu diesen gehorten zunachst das Gastgericht 1326 das Gewaltgericht 1341 das Pferdegericht 1348 das Gericht in der Wollkuche dies blieb unbedeutend und wurde durch das Tuchhallengericht ersetzt 1371 und das Gericht in der Halle 1373 Die Hallengerichte wurden in spaterer Zeit zusammengefasst und residierten nach den Erweiterungsmassnahmen des Gurzenich am Anfang des 16 Jahrhunderts im sogenannten Kaufhaus Gurzenich Gericht 8 Die Sondergerichte verhandelten und urteilten in unterschiedlichen Rechtsfallen im Namen des Rates in erster Instanz fur eine Revision war der Rat selbst zustandig Spater entstanden hierfur das Syndikats und Kommissargericht Die formelle Anerkennung hinsichtlich seiner Gerichtsbarkeit durch den Erzbischof und die Schoffen des Hochgerichtes erhielt der Rat durch einen 1362 geschlossenen Vertrag Beide Seiten erklarten in dem Abkommen die Gerichtsbarkeit beider Seiten als unabhangig zu respektieren Trotz der Intrigen der Schoffen die um ihre Macht bangten war der Erzbischof nicht bereit dem Drangen nachzukommen und die Universalzustandigkeit des Schoffenkollegiums wiederherzustellen 1375 bestatigte er erneut die dem Rat verliehenen Rechte 9 Machtverfall Bearbeiten nbsp Weberschlacht 1371 Holzschnitt aus der Koehlhoffschen Chronik Die anhaltende Selbstherrlichkeit der Geschlechter Eigenmachtigkeiten und ihr korruptes Handeln mittelalterlicher Klungel fuhrten zur Bildung einer wachsenden Opposition in der Burgerschaft Diese formierte sich vor allem in der erstarkten Zunft der Weber in der ehemaligen Sondergemeinde Airsburg das Gebiet rund um den Waidmarkt unter deren Fuhrerschaft es 1370 71 zum Aufstand gegen die Geschlechterherrschaft kam Nach dem nur vorubergehenden Regiment der im Wollenamt vereinten Weber gelang den Geschlechtern nur eine kurze Ruckkehr an die Macht Die ihnen abgerungenen Zugestandnisse hatten ihre einstige Machtfulle geschmalert die Geschlechter verloren nach und nach alle ihrer Kompetenzen So verloren sie 1391 auch ihr selbstverliehenes Recht den Burgermeister zu stellen Dieses Amt zu besetzen war nun dem Rat vorbehalten Wahrend die internen erbittert gefuhrten Parteienkampfe der Geschlechter zunahmen wurde der nach dem Weberaufstand auf 31 Mitglieder reduzierte Weite Rat zunehmend selbststandiger Die in ihm vertretenen Kaufleute die sich in Gaffel genannten Genossenschaften organisiert hatten gewannen mehr und mehr die Oberhand In diesen Gaffeln waren es vor allem die Deputierten der Gaffel Eisenmarkt und die der Gaffel Windeck die als Anfuhrer der Unzufriedenen hervortraten Aber auch die Herren der Gaffel Himmelreich die die Weinhandler vertraten sowie die der sich anschliessenden Goldschmiede gehorten mit zu dem Kreis der Herren die den Umsturz planten und im Jahr 1396 durchfuhrten Die dann nach langen Verhandlungen mit dem Verbundbrief erzielte Einigung war der Abschluss eines unblutigen Umsturzes der sich durch weniger friedliche Ereignisse schon 1371 mit dem Weberaufstand angebahnt hatte 10 Verbundbrief Bearbeiten nbsp Ausschnitt des Verbundbriefes mit den Siegeln der Gaffeln Kolner Stadtmuseum Dem im Juni 1396 gebildeten provisorischen Rat gehorten ausser 15 Kaufleuten des alten Weiten Rates nun auch 27 Abgesandte der Handwerkerzunfte an lediglich 5 Mitglieder des Engen Rates die den Geschlechtern angehorten waren ebenfalls in ihm vertreten Zur Ausarbeitung des Verbundbriefes bestimmte der Interimsrat einen dreizehnkopfigen Ausschuss dem sich noch 25 Vertreter von Gaffeln und Zunften anschlossen Kerninhalt des zu erarbeitenden Vertragswerkes sollte die Schaffung eines Grundgesetzes sein der kunftigen Verfassung der Stadt Die Urkunden wurden von dem Stadtschreiber Gerlach van Hauwe abgefasst 11 Entstehung Modalitaten Bearbeiten Vorrangig widmete man sich der Neugestaltung des Wahlverfahrens und der Zusammensetzung des Rates Das aktive Wahlrecht zur Wahl des Rates hatten alle Eingesessenen und Burger die auf eine der Gaffeln ihren dem Burgereid ahnelnden Schwur geleistet hatten etwa 30 Prozent der mannlichen Gesamtbevolkerung In der gesamten Stadt hatten sich die etwa 50 Handwerkerzunfte nach dem Vorbild der grossen dominanten Kaufleutegesellschaften Eisenmarkt Windeck Himmelreich und Schwarzenhaus ebenfalls in Gaffeln zusammengeschlossen So waren zum Beispiel in der Gaffel Schwarzenhaus wie auch in vielen anderen Gaffeln die Kaufleute tonangebend sie sorgten fur den Absatz der Waren die in den ihnen angeschlossenen Zunften der Waidhandler und Farber entstanden Ein Extrakt dieser Vereinigungen waren die 22 Gaffeln deren siegelberechtigte Abgesandte auch im Namen der ihnen Verbundenen Zunfte schworen siegelten und unterzeichneten Der vergleichbaren Utrechter und Lutticher Verfassungstexten jener Zeit in einigen Passagen ahnelnde Text des Kolner Verbundbriefes beginnt mit einer kurzen Einleitung und fuhrt dann die Namen der unterzeichnenden Vertragspartner an Einleitung und Vertragsparteien Im Namen der heiligen Dreifaltigkeit Amen Wir Burgermeister und Rat der Stadt Koln und weiter wir die ganze Gemeinde 12 insgesamt arm und reich ansassig und wohnhaft in Koln aus allen und jeglichen Amtern 13 und Gaffelgesellschaften die im folgenden namentlich aufgeschrieben sind nbsp Siegelstempel Windeck um 1390 nbsp Siegelstempel der Gaffel Eisenmarkt 1360 nbsp Siegelstempel der Gaffel Himmelreich 1396 Wir vom Wollenamt sowohl Airsburg als auch Griechenmarkt mit den Amtern die mit uns verbunden sind und wir mit ihnen namlich Tuchscherer Weissgerber und Tirteiweber 14 Vom Eisenmarkt 15 mit denen die mit uns verbunden und vereidigt sind und wir mit ihnen Vom Schwarzenhaus 16 mit den Waidern 17 und Leinefarbern 18 und denen die mit uns verbunden und vereidigt sind und wir mit ihnen Von den Goldschmieden mit den Goldschlagern 19 und denen die mit uns verbunden und vereidigt sind und wir mit ihnen Von der Windeck 20 mit denen die mit uns verbunden sind und wir mit ihnen Von den Buntwortern 21 mit denen die mit uns verbunden sind und wir mit ihnen Vom Himmelreich 22 mit denen die mit uns verbunden sind und wir mit ihnen Von den Schilderern 23 mit den Amtern die mit uns verbunden sind und wir mit ihnen namlich Wappensticker Sattelmacher und Glasworter 24 Von Aren 25 mit denen die mit uns verbunden und vereidigt sind und wir mit ihnen Von den Steinmetzen und ihren Amtern der Zimmerleute Holzschneider 26 Kistenmacher 27 Leiendecker 28 und Lehmstreicher 29 die mit uns verbunden sind und wir mit ihnen Von den Schmieden mit denen die mit uns verbunden sind und wir mit ihnen Von den Backern mit denen die mit uns verbunden sind und wir mit ihnen Von den Brauern 30 mit denen die mit uns verbunden sind und wir mit ihnen Von den Gurtelmachern 31 mit den Amtern der Lederbereiter 32 Nadelmacher Drechsler Beutelmacher und Handschuhmacher und weiter denen die mit uns verbunden sind und wir mit ihnen Vom Fleischamt 33 mit denen die mit uns verbunden sind und wir mit ihnen Vom Fischamt 34 mit denen die mit uns verbunden sind und wir mit ihnen Von den Schneidern 35 mit denen die mit uns verbunden sind und wir mit ihnen Von den Schuhmachern mit den Amtern der Lohgerber und Holzschuhmacher und denen die mit uns verbunden sind und wir mit ihnen Von den Sarwortern 36 mit den Amtern der Taschenmacher Schwertfeger und Bartscherer die mit uns verbunden sind und wir mit ihnen Von den Kannengiessern 37 mit dem Amt der hammermachere 38 und denen die mit uns verbunden sind und wir mit ihnen Von den Fassbindern 39 mit dem Weinamt 40 und den Weinschrotern 41 die mit uns verbunden sind und wir mit ihnen Von den Zichenwebern 42 mit den Decklakenwebern und den Leinenwebern die mit uns verbunden sind und wir mit ihnen und weiter alle diejenigen die mit irgendeinem unserer vorgenanntem Amter und Gaffeln vereidigt und verbunden sind 43 Neuanfang 1396 Bearbeiten nbsp Der 1367 fertiggestellte Rathaussaal spater HansasaalDer Rat wurde von 22 Gaffeln gewahlt die nach ihrer Mitgliederstarke gewichtet wurden So stellten 10 der kleineren dieser Vereinigungen je einen der Ihren 11 stellten je zwei und die grosste der Gaffeln das Wollenamt bestimmte vier seiner Herren in offener Abstimmung wie bei allen Gaffeln fur den Rat Da es sich bei den so jahrlich per Wahl bestimmten 36 Personen nicht durchweg um versierte Politiker handelte erganzten sich der Rat durch 13 sogenannte Gebrechsherren 44 die aus den Gaffeln der Kaufleute entsandt wurden Hierbei handelte es sich zumeist um erfahrene Politiker die vom Rat mit seinen weitreichenden europaischen Hanseverbund Handelsbeziehungen als unverzichtbare Fachleute angesehen wurden Diese 49 Ratsmitglieder blieben ein Jahr im Amt und konnten sich nach zweijahriger Pause zur Wiederwahl stellen Um eine gewisse Kontinuitat im Bestand der Ratsversammlung zu gewahrleisten wurde jeweils am 24 Juni zum Johannistag und zum 24 Dezember am Heiligen Abend die Halfte der Ratsherren ausgetauscht da in Koln am 1 Weihnachtstag nach dem Julianischen Kalender das neue Jahr begann Die unterzeichnenden Parteien besiegelten und beeideten eine Vielzahl von einvernehmlich gefassten Beschlussen die so zum Gesetzeswerk wurden Einige der Artikel Es soll auch fortan nur ein ungeschiedener ungeteilter Rat bestehen und gemeinsam miteinander zu Rate sitzen Dieser Einleitung folgte sogleich eine Einschrankung Es war die dann folgende Formulierung mit der die 44er als Kontrollorgan eingefuhrt wurden Jeweils zwei Vertrauensleute der 22 Gaffeln bildeten das Gremium ohne das der sitzende Rat der gerade amtierende bei wichtigen Fragen nicht mehr beschliessen und erlassen durfte Der neue Rat und jeder spatere durften in wichtigen Fragen nicht mehr ohne die Zustimmung der Gaffeln handeln Er verpflichtete sich eigenmachtig keine neuen Kriegszuge zu unternehmen oder vorzubereiten Es durften keine neuen Bundnisse Urkunden oder Vertrage gleich mit welchen Herren oder Standen abgeschlossen oder eingegangen werden Ebenso durften ohne Einwilligung der 44er keine neuen die Stadt belastenden Erb oder Leibrenten vergeben werden wenn sie die Hohe einer Summe von einmal mehr als 1000 Gulden jahrlich uberschreiten wurden Der sich fur das Ratsamt Bewerbende musste ehrbarer volljahriger Kolner Burger und ehelich geboren sein Der Einzelne hatte gehorsam den Beschlussen einer Mehrheit zu folgen bei Streitigkeiten Tatlichkeiten oder Beleidigungen untereinander sowie bei ehrenruhrigen Verfehlungen war der Rat als richtende Instanz anzuerkennen Es war den Amtstragern untersagt ausser ihrem Salar Geld oder Geschenke anzunehmen um so eine Einflussnahme Aussenstehender auf vom Rat zu treffende Entscheidungen auszuschliessen Alle verpflichteten sich jetzt und in Zukunft darauf zu achten dass jeder Neuburger aufgefordert wurde binnen 14 Tagen einer der Gaffeln beizutreten und den Eid auf die nun geltende Verfassung zu schworen Die Beschworungsformel Auszug Alle und jegliche Artikel und Gesetze die vor und nach in dieser Urkunde geschrieben stehen haben wir die genannten Burgermeister Rat Amter und Gaffeln einst mit der ganzen Gemeinde in Koln und weiter mit all denen die mit uns vereidigt und verbunden sind wie wir mit ihnen samtlich und einzeln erst in guter volliger Treue fest gelobt und versichert und danach willentlich mit aufgereckten Fingern leiblich bei den Heiligen geschworen und wir geloben versichern und schworen mittels dieser Urkunde sie ganzlich und genau so wie sie vor und nach durch uns in dieser Urkunde beschrieben und erklart stehen fur ewige Tage fest bestandig und unverbruchlich zu halten zu befolgen und auszufuhren und zu keiner Zeit gegen sie zu raten zu handeln oder zu sprechen mit irgendwelcher List Arglist Ranke oder boser Heimtucke welche in irgendeiner Weise einmal erdacht worden sind oder noch erdacht werden konnen 45 Nach Artikel 14 des Verbundbriefes wurden insgesamt 23 handschriftliche Exemplare gefertigt von denen eine der Urkunden im Ratsarchiv aufbewahrt wurde die anderen den Gaffeln ausgehandigt wurden 46 Amtszyklus und Amter Bearbeiten nbsp Kolner Ratsherr im 16 Jahrhundert zur typischen Amtstracht gehorten schwarzer Hut und ebenfalls schwarzer Mantel nbsp Historische Rentkammer im alten RathausgebaudeDie weltliche Obrigkeit Kolns war der gewahlte Rat der nur den Kaiser als seinen Herren anerkannte Der Hoheitsanspruch des Rates erstreckte sich mit der Ausnahme des dem Kolner Erzbischof unterstehenden Hohen Gerichtes dem Blutgericht auf alle Belange der Stadt Die gnadigen Herren so waren sie anzusprechen sahen sich zustandig fur die Gesetzgebung die Rechtsprechung und die Verwaltung der Stadt Gewahlt wurden sie fur eine einjahrige Amtszeit und konnten nach zwei Jahren erneut zur Wahl antreten Die Stadtvertreter wurden in halbjahrlichem Turnus zur Halfte ausgewechselt jedoch blieben die meisten der Ausgeschiedenen durch einen Wechsel in ihnen offerierte Ratsamter mit dem Stadtregiment verbunden Um alle Aufgaben bewaltigen zu konnen der sitzende Rat trat nur dreimal wochentlich zusammen war eine erkleckliche Zahl von Amtern geschaffen worden So versahen ausgeschiedene Ratsherren zum Beispiel Amter als Bierherren zur Kontrolle des Bieres als Brandherren fur den Brandschutz als Fischmarktmeister Kohleherren Kornherren als Wegemeister zur Uberwachung der Strassenreinigung oder als Messerherren fur polizeiliche Aufgaben Die wichtigsten Amter die ebenfalls aus dem Rat hervorgingen waren die der zwei Burgermeister die dem Rat vorstanden sowie die Amter der Rentmeister die als Vorsteher der Rentkammern die Finanzen der Stadt verwalteten Stimmeister 47 gab es in zwei Varianten die einen hatten fur militarische und zivile Disziplin zu sorgen und die Weinmeister zugleich Stimmeister waren auch fur Handelsfragen zustandig Die Gewaltrichter und die zu Turmmeistern Gefangnisse in den Turmen der Stadtmauer bestallten Herren standen dem Polizeiapparat vor Die Auswahl des vakanten Amtes lag jedoch nicht bei dem jeweiligen Bewerber sondern orientierte sich an dessen Ansehen seinen Kenntnissen und seiner Erfahrung So durchliefen einige der Herren aufgrund mehrerer Dienstjahre eine regelrechte Karriere 48 Erneute Oligarchie Bearbeiten nbsp Johann Rinck Kolner Ratsherr zwischen 1439 und 1460 Zeughaus Der absichtsvoll eingefuhrte Modus von Amtszeit und Wiederwahl in festgelegtem Turnus brachte nicht das erhoffte Ergebnis einer breiteren Teilhabe der Burgerschaft bei der Besetzung der Amter Schon nach wenigen Jahrzehnten wurden Ratsherren und Burgermeisteramter erneut von wenigen Familien besetzt War es vor 1396 die Oligarchie der Kolner Patrizier so waren es nun lediglich andere Familiennamen Hatten sie einmal das Amt inne wurden sie kontinuierlich wieder und wieder in den Rat gewahlt So kam es erneut zu eigenmachtigem Finanzgebaren des Rates und Vetternwirtschaft wodurch Unmut in der Burgerschaft geschurt wurde September Revolte 1481 Bearbeiten Die sogenannte Septemberrevolte im Jahr 1481 hatte wirtschaftliche Grunde Die vom Rat verfugten die Unzufriedenheit auslosenden massiven Steuererhohungen resultierten aus dem Bestreben des Rates die druckende Schuldenlast der Stadt abzubauen Der Neusser Krieg 1474 zu dem auch Koln Truppen angefuhrt von Ratsherren und Burgermeistern aufgeboten hatte brachten dem Rat Ruhm und Ehre und der Stadt eine Reihe kaiserlicher Privilegien ein so im Folgejahr die Erhebung zur Freihen Reichsstadt verursachte aber durch das gestellte Kontingent von etwa 2200 Mann hohe Kriegskosten 49 Um die noch aus diesem Krieg herruhrenden Schulden abzubauen wurden Brot und Weinpreise kraftig angehoben Der Beschwerdefuhrung einer von den Gaffeln entsandten Kommission Schickung wurde wegen der schlechten Kassenlage der Stadt nicht entsprochen so dass es zum Aufruhr kam Nach diesem von dem Gurtelmacher Johann Hemmersbach organisierten Aufstand sturmten Aufstandische am 18 Februar dem Fastnachtsmontag 1482 das Rathaus und nahmen die Burgermeister Johann von Dauwe und Goswin von Strailen sowie einige Ratsherren fest Der Aufstand wurde niedergeschlagen und die Radelsfuhrer am Aschermittwoch auf dem Heumarkt enthauptet 50 Transfixbrief Bearbeiten nbsp Faksimile des Transfixbriefes nbsp Rathaus Vertrage und SiegelMangelnde Transparenz im Wirken des Rates und Rechtsbruche mehrten sich derart dass es 1512 13 zum Aufstand der Gaffeln kam Der amtierende Rat wurde entmachtet korrumpierte Mitglieder desselben wurden ausgestossen Die Aufstandischen wahlten 178 Vertrauensleute die sogenannte Grosse Schickung die die Macht in der Stadt ubernahm Zehn der fuhrenden Ratsherren wurden auf dem Heumarkt offentlich hingerichtet Die folgenden Erganzungen des Verbundbriefes mit dem Transfixbrief 51 vom Dezember 1513 sollten zukunftige Eigenmachtigkeiten wie die der Geschlechter vor 1396 unterbinden und bessere Kontrollmoglichkeiten schaffen Fortan ubernahm eine Kleine Schickung ein Gremium von 23 Mitgliedern die Kontrolle des Rates Zu neuen Burgermeistern wahlte man Gerhard von Wasserfass und Johann Rinck Das Gesetzeswerk enthielt auch eine Reihe von Bestimmungen zur Starkung der Rechte der Gemeinde und zur Sicherung der personlichen Freiheitsrechte der Burger So hiess es das Burgerrecht betreffend Der stadtische Gewalttrager darf einen Burger binnen Tage oder Nacht aus seinem Burgfrieden mit Gewalt nicht holen noch auf der Strasse antasten noch angreifen werden ihm die Rechte verweigert kann er die Gaffeln anrufen 52 Verbund und Transfixbrief bildeten uber Jahrhunderte das Grundgesetz der Freien Reichsstadt Koln Dennoch wurde dieses verbriefte Regelwerk immer wieder ausgehohlt umgangen oder einfach missachtet Aristokratisierung des Rates Bearbeiten Im 16 und 17 Jahrhundert verblassten die guten in Verbund und Transfixbrief formulierten und beschworenen Vorsatze erneut So waren unter Missachtung aller verbrieften Rechte der Burgerschaft Amter und Posten der Stadtregierung fest in den Handen oligarchischer Familienverbande Die Stadtoberen verstanden die Amter als Ratsherren oder Burgermeister mittlerweile als erblich und vergaben sie innerfamiliar nach Gutdunken Begehrte weitere stadtische Amter waren durch Beziehungen oder gar kauflich zu erhalten Das Regiment der Stadt sah sich als unumschrankte Obrigkeit der die Gemeinde Gehorsam schuldete Summarischer Extrakt Bearbeiten nbsp Summarischer Extrakt Die Urkunde von 1610 erganzte die Vereinbarungen des Verbund und des Transfixbriefes Schon 1608 hauften sich gegen die Regierenden gerichtete Beschwerden der Burgerschaft in deren Folge sich im Sommer 1609 regelrechte Unruhen ausbreiteten Die Gaffeln forderten lautstark die Besinnung auf alte Werte und Ruckkehr zu den Vereinbarungen des Verbund und Transfixbriefes Die Konfliktpunkte zwischen Rat und Burgerschaft waren wirtschaftliche Missstande die Einstellung von Soldnern in stadtische Dienste und das weitgehend den Vorgaben des Transfixbriefes widersprechende Finanzgebaren der Verwaltung Eine dann im Mai 1610 einberufene ausserordentliche Gemeindeversammlung legte mit einigen erganzenden Neuregelungen der bestehenden Gesetze den fast zweijahrigen Streit bei Die den Verbund und Transfixbrief aktualisierende Urkunde die jedoch nicht besiegelt wurde war der Summarische Extrakt 53 Gulich Revolte Bearbeiten nbsp Schandsaule mit einem Kopf welcher Gulichs Gesichtszuge tragt um 1686 Zeughaus Koln Die permanenten Verletzungen der immer noch gultigen Verfassung des Verbund und Transfixbriefes sowie das Vertuschen der Verwaltungsmissstande waren allgemein ublich geworden So sah sich die Burgerschaft vor allem um ihre politische Mitbestimmung ihr Wahlrecht geprellt Dazu kam die katastrophale Wirtschafts und Finanzlage der Stadt deren goldene Zeiten der Hanse in der Mitte des 17 Jahrhunderts ihrem Ende entgegengingen Dieser Lage versuchten die Verantwortlichen abzuhelfen indem sie massive Steuererhohungen durchfuhrten Mitte der 1660er Jahre begann der Unmut der Burgerschaft immer starker zu werden Am Ende der 1670er Jahre war die Burgerschaft nicht mehr bereit die Missstande tatenlos hinzunehmen Zum Wortfuhrer der Opposition wurde der stadtische Syndikus Nikolaus Gulich Wohl um den inneren Spannungen den Druck zu nehmen hielt der Rat es fur geraten im September 1680 eine Untersuchungskommission einzusetzen der jedoch auf Drangen der Burgerschaft hin eine Deputation der Gaffeln zugeordnet wurde Die eingesetzte Kommission als General Inquisition bezeichnet konnte aufgrund ihrer Zusage die Anonymitat aussagewilliger Zeugen zu wahren erhebliche Vergehen besonders stark diskreditierter Ratsmitglieder nachweisen Die der Rechtsbeugung Notigung Erpressung Bestechung und anderer Delikte uberfuhrten verloren ihre Amter und wurden hart bestraft Die Untersuchungen der Kommission ergaben weiterhin ein die ganze Stadt uberziehendes Netz korrumpierter Amtstrager Die Opposition erwartete dass die Verantwortlichen zur Verantwortung gezogen wurden Sie hofften dass durch ein neu eingesetztes Stadtregiment nun bessere Zustande in der Verwaltung einkehren wurden und erwarteten ein Zusammenspiel der Krafte dem Rat der Kommission und der durch die Gaffeln vertretenen Burgerschaft dass somit das 1396 geschaffene Rechtssystem gestarkt bestatigt und wieder angewandt wurde 54 Im Jahr 1680 amtierende Burgermeister waren Maximilian von Kreps und Ferdinand von Kollen Von Kreps 1624 1684 der schon zum zweiten Mal als Burgermeister amtierte war Bannerherr der Kaufmannsgaffel Windeck und gehorte zwischen 1658 und 1673 dem Rat an Er wurde im Zuge der geschilderten Ereignisse stark belastet uberfuhrt und seines Amtes enthoben 55 Die Burgerschaft musste feststellen dass ausser den Verurteilungen und Amtsenthebungen von wenigen Personen nichts geschah Die erwarteten grundsatzlichen Reformen blieben aus und die selbstherrliche Regierungspraxis wurde weitergefuhrt Zudem begann das Ratsregiment durch administrative Massnahmen die Opposition zu schwachen sodass der grundsatzliche Konflikt zwischen Obrigkeit und Gemeinde erneut eskalierte Man sah dass entgegen dem Schwur aller Parteien die unverbruchliche Einigkeit zu bewahren und Ausgleich zu suchen so in den Abkommen 1396 1481 82 1512 13 und 1610 beschworen vom amtierenden Rat eine Anderung nicht zu erwarten war Als die Gaffeln ein gewaltsames Vorgehen des Rates gegen die Oppositionsbewegung vermuteten kamen sie dem Rat zuvor und putschten Im Juni 1683 setzten sie das Stadtregiment als verbund und eidbruchig ab Unter Ausschluss aller bisherigen am Stadtregiment Beteiligten versammelten sich die Gaffeln zur Wahl und beriefen neue Amtstrager Dem neuen Rat wurden 44 Kommissare als Kontrollorgan ubergeordnet der eigentliche Rat sollte nur noch ausfuhrendes verwaltendes Organ der obrigkeitlichen Macht sein Als Syndikus ubernahm Gulich die fuhrende Rolle im Bestreben Reformen einzufuhren er war auch als Generalinquisitor beauftragt alle Verfehlungen seit 1680 restlos aufzuklaren Maximilian von Kreps gelang es die Reformbewegung gegen den Klungel der Regierenden als Aufruhr des Pobels darzustellen und am kaiserlichen Hof zu Wien hochste Unterstutzung zu finden Gaffeln Kommission und Rat wurden durch das Kaiserliche Hofamt zur Begrundung ihres Handelns aufgefordert Der ubersandten Argumentation der Kolner an den Reichshofrat die Gemeinde habe wie schon in fruher Zeit aus eigener Macht beschlossen auss ihnen einen Magistrat zu benennen und zu setzen und so ein regimen absolute democraticum errichtet wie es schon von Kaiser Sigismund 1396 und in der Folge bei ahnlichen Gegebenheiten von seinen Nachfolgern gebilligt worden sei wollte man bei Hofe nicht folgen Die Erklarung wurde nicht akzeptiert und verworfen Der Reichshofrat belegte Gulich den neuen Rat und die Gaffelkommissare mit der kaiserlichen Acht und ordnete die Wiedereinsetzung des alten Stadtregimentes an Zwistigkeiten in den Gaffeln und die drohenden kaiserlichen Massnahmen fuhrten zu raschem Autoritatsverfall Gulichs 1685 stimmten die Gaffeln einer Arrestierung Gulichs und seiner Hauptanhangerschaft zu und befolgten alle ubrigen Forderungen des kaiserlichen Hofes Nikolaus Gulich wurde schliesslich hingerichtet 54 Mit dem massiven Eingreifen des Kaisers endeten alle oft in vielen Urkunden formulierten und besiegelten Partizipations und Paritatsanspruche der Burgerschaft zugunsten der uneingeschrankten Herrschaft der stadtischen Obrigkeit dem nur dem Kaiser unterstehenden Kolner Rat Ende der Ratsherrschaft 1796 BearbeitenDie Burgerschaft blieb gegenuber dem solchermassen gestarkten Rat nun und im folgenden 18 Jahrhundert weitgehend einflusslos Die Selbstherrlichkeit der Oberen hatte noch zugenommen und Missstande in der Verwaltung wurden vertuscht Die Gemeinde resignierte vorerst jedoch blieb der Wille zum Aufbegehren virulent vorhanden Toleranzstreit Bearbeiten Erst im Jahr 1787 im sogenannten Kolner Toleranzstreit der die Auseinandersetzungen zwischen der Burgerschaft der Geistlichkeit und dem Rat der Stadt um einen mit knapper Mehrheit gefassten Ratsbeschluss bezeichnet trat der Wille der Burgerschaft Anderungen notfalls zu erzwingen wieder hervor So erreichte sie durch ihre anhaltenden massiven Proteste dass ein durch den Rat gefasster Beschluss protestantischen Burgern mehr Rechte einzuraumen zuruckgenommen wurde Munizipalverwaltung Bearbeiten nbsp Nikolaus DuMont amtierte 1795 als letzter aus dem Rat gewahlter BurgermeisterDie Besetzung der Stadt durch die franzosische Revolutionsarmee im Jahr 1794 brachte das Ende der herkommlichen Ratsherrschaft Reiner Josef von Klespe ubergab symbolisch dem franzosischen General Jean Etienne Championnet am Schlagbaum des Hahnentores die Stadtschlussel Nikolaus DuMont der noch 1794 als letzter vom alten Rat zum Burgermeister gewahlt worden war hatte als Gesandter seiner Stadt in Paris versucht fur das besetzte Koln Sonderregelungen zu erreichen war jedoch ablehnend beschieden worden In Koln war zunachst der alte Rat im Amt belassen worden Nachdem sich die Herren jedoch immer wieder den Anordnungen der franzosischen Behorden widersetzt hatten wurde am 28 Mai 1796 der Rat der Stadt aufgelost An die Stelle des Rates trat eine nach franzosischem Vorbild eingesetzte Munizipalverwaltung 56 Weblinks BearbeitenDie Syndikatsbibliothek Die Bibliothek des Rates der Stadt Koln in der Universitats und Stadtbibliothek KolnEinzelnachweise Bearbeiten Dresmann Verfassung und Verfahren der Kolner Ratsgerichte Dissertation Rechtswissenschaftliche Fakultat der Universitat zu Koln 1959 Seite 12 Verweis auf F Lau Seite 98 Peter Fuchs Hrsg Die Chronik zur Geschichte der Stadt Koln Band 1 Mai 1216 Kolner Rat erwahnt S 184 ff Manfred Huiskes in Quellen zur Geschichte der Stadt Koln S 1 siehe auch Kommune Mittelalter Carl Dietmar Chronik Kolns S 69 Adam Wrede Band II Seite 188 An festgesetzten Terminen wurden zur Morgenstunde vom Obergeschoss des Rathauses herab der Gemeinde wichtige Erlasse Vorhaben oder Neuerungen feierlich verkundet Eine Neuordnung des Tuchhallengerichtes vollzog sich mit dem Ausbau des Gurzenich zu einem stadtischen Warenhaus In ihm wurde zu Beginn des 16 Jahrhunderts ein eigenstandiges Gericht das Kaufhaus Gurzenich Gericht eroffnet Nach kurzem Nebeneinander wurde das bisherige Tuchhallengericht in das Gurzenich Gericht integriert Nach Klaus Dresmann dieser verweist auf Paul Clemen in II Band IV Abtlg S 286 Klaus Dresmann Ratsgerichte Seite 14 ff nach Manfred Huiskes in Quellen zur Geschichte der Stadt Koln S 1 Carl Dietmar Chronik Kolns Ende der Patriziermacht S 127 gemeynde Gemeinde die Gesamtheit aller Gaffelmitglieder also aller auf die Gaffeln vereidigten Burger und Eidgenossen mit aktivem Wahlrecht ampt Amt in Koln und weiterhin im Niederdeutschen und Niederlandischen der heute mit dem oberdeutschen Wort Zunft verbundene Begriff fur eine gewerbliche Genossenschaft von Handwerkern tyrteyer Tirteier Tirteiweber Hersteller von Tirteituch einem Mischgewebe aus Wolle und Leinen Iserenmarte Eisenmarkt eine der alteren nach ihrem Gaffelhaus benannten Kaufleutegaffeln am Heumarkt der Nord Ostrand des Heumarktes hiess Eisenmarkt Swartzenhuysse Schwarz en haus Kaufleutegaffel benannt nach ihrem Gaffelhaus an der Hohe Strasse weydenere Waidner Waidhandler handelten mit Waid einer Pflanze aus der der Farbstoff zum Blaufarben Kolner Blau gewonnen wird lynnenververe Leinenfarber Blaufarber goltsleigere Goldschlager Hersteller von Blattgold und silber Wyndege Windeck Kaufleutegaffel benannt nach ihrem Gaffelhaus neu Windeck auf dem Alter Markt buntwortere Buntworter Kurschner Hemelrijche Himmelreich Kaufleutegaffel Die Herkunft des Namens ist nicht geklart Die Strasse Am Himmelreich an der zwei Hauser der Gaffel standen wurde erst nach ihnen so benannt schilderer Schilderer Maler die vor allem an der Schildergasse angesiedelt waren glayswortere Glasworter Glaser Aren Zunft der Riemenschneider sie nannten sich die von Aren nach ihrem Zunft und Gaffelhaus zum Aren Adler am Fischmarkt hotzsnijdere Holzschneider Brettschneider sager kistenmechere Kistenmacher Schreiner leydeckere Leiendecker Dachdecker die in Koln hauptsachlich Schiefer Leien verwandten sleyvere Lehmstreicher Plisterer sie verschlossen die Gefache der Hauser mit Holzgeflecht und Lehm bruwerre Die Bierbrauer die ihr Zunfthaus zunachst am Rhein slackhuis und spater auf der Schildergasse huys Mirwiler hatten gurdelmechere Gurtler auch Rotgiesser oder Messing und Kupfergiesser Sie stellten unter anderem auch Gurtelschnallen her correydere auch lederreidere Kolner Ausdruck fur Lederbereiter oder zurichter Sie bereiteten gegerbtes Leder fur die weiterverarbeitenden Gewerbe wie Sattler Schuhmacher oder Beutler vor Dem Fleischamt unterstanden Schlachtung und Fleischhallen die durch einen Meister beaufsichtigt wurden vyschampt Fischamt Zunft der Handler mit grunem oder frischen Poller Maifisch Fisch schrodere Schroter in Koln und im Niederdeutschen weithin fur Schneider gebrauchlich sarrwortere Sarworter Harnischmacher kannengiessere Zinngiesser eine Manufaktur war in Koln bis zum Ende des 19 Jahrhunderts prasent Hammermacher rheinisch fur Kummetmacher dem Halsgeschirr fur Zugtiere vasbendere Fassbinder Bottcher Kufer wijnampt Weinamt in Koln eine Korporation des im Weinausschank tatigen Personals wijnschrodere Weinschroter Weinablader und transporteure ziechenwevere Ziechenweber Sacktuchweber Hersteller groben Sackleinens nach Manfred Huiskes in Quellen zur Geschichte der Stadt Koln S 1 25 26 Huiskes verweist im Zusammenhang der Verbundbrieftexte auf Hermann Keussen Der Verfasser des Verbundbriefes und des Neuen Buches In MAStK 15 1881 S 1 54 Ders Die Kolner Revolution von 1396 ihre Begrundung und Darstellung Koln 1888 gebrech Gebrech das was an der vollen heiligen Zahl 7 7 von 49 Ratsherren noch gebricht fehlt Manfred Huiskes in Quellen S 16 ff Manfred Huiskes in Quellen S 3 nach Bernd Dreher in Quellen Kap 26 S 246 nach Manfred Groten in Quellen Kap 3 S 63 f Brigitte Maria Wubbeke in Quellen Kap 10 S 120 f Carl Dietmar S 148 lat transfigere nach Dietmar so viel wie das Zusammentreffen zweier Urkunden und im ubertragenen Sinn ihre enge Zusammengehorigkeit S 154 Carl Dietmar Die Chronik Kolns 1991 S 154 Carl Dietmar S 176 178 a b nach Bernd Dreher in Quellen Kap 26 S 238 ff Nach Informationen des Kolner Stadtmuseum Zeughaus Carl Dietmar S 217 219Literatur BearbeitenManfred Huiskes Bernd Dreher Manfred Groten Brigitte Maria Wubbeke in Quellen zur Geschichte der Stadt Koln Band II Spates Mittelalter und Fruhe Neuzeit Forderverein Geschichte in Koln e V J P Bachem Verlag Koln ISBN 3 7616 1285 0 Hermann Keussen Matrikel der Universitat Koln 7 Bande Koln 1892 ND Weiterfuhrung Dusseldorf 1979 81 Adam Wrede Neuer Kolnischer Sprachschatz 3 Bande A Z Greven Verlag Koln 9 Auflage 1984 ISBN 3 7743 0155 7 Walter Geis Ulrich Krings Hg Das gotische Rathaus und seine historische Umgebung Stadtspuren Denkmaler in Koln Bd 26 Koln J P Bachem Verlag 2000 ISBN 3 7616 1391 1 Klaus Dresmann Verfassung und Verfahren der Kolner Ratsgerichte Dissertation Rechtswissenschaftliche Fakultat der Universitat zu Koln 1959 Peter Fuchs Hrsg Chronik zur Geschichte der Stadt Koln in zwei Banden Band I Von den Anfangen bis 1400 Greven Verlag Koln Koln 1990 ISBN 3 7743 0259 6 Carl Dietmar Die Chronik Kolns Chronik Verlag Dortmund 1991 ISBN 3 611 00193 7 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kolner Rat bis 1796 amp oldid 230617527